Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Abbauvorrichtung gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen
Patentanspruchs 1.
[0002] Solche Abbauvorrichtungen, welche Verspannmittel zum reversiblen Verspannen der Abbauvorrichtung
in einem Hohlraum, einen Rahmen und mit den Verspannmitteln ortsfest verbundene Vortriebsmittel
umfassen, wobei der Rahmen durch die Vortriebsmittel in eine vordefinierte Richtung
bewegbar ist, können zur untertägigen Gewinnung von Rohstoffen aus Gesteinen eingesetzt
werden oder zur Erstellung von Stollen.
Stand der Technik
[0003] Beim untertägigen Abbau von Gesteinen im Bergbau, beispielsweise zur Gewinnung von
Erzen, Edelsteinen oder anderen Rohstoffen, werden die abzubauenden Gesteinsschichten
typischerweise über Zugangsstollen oder ein Netzwerk von Zugangsstollen erschlossen.
Der eigentliche Abbau erfolgt heute zumeist mittels Sprengungen in der abzubauenden
Gesteinsschicht und anschliessendem Abtransport des Abbaumaterials zur Triage und
Weiterverwertung. Solche Sprengungen sind immer wieder Ursache von Unfällen und unterstehen
deshalb hohen Sicherheitsanforderungen, die regelmässig kontrolliert werden. Typischerweise
werden aus Sicherheitsgründen die Abbaustollen und die Zugangsstollen vor den Sprengungen
weitläufig geräumt, was erhebliche logistische Aufwände nach sich zieht und den Abbau
phasenweise komplett unterbricht. Ausserdem ist bei Sprengungen der Umfang des Abbaus
nur schwer einzugrenzen, so dass entweder Gestein abgebaut wird, welches sich benachbart
zur abzubauenden Gesteinsschicht befindet und somit das Abbaumaterial verunreinigt,
oder so dass Reste der abzubauenden Gesteinsschicht bestehen bleiben und nicht abgebaut
werden.
[0004] Ausserdem werden beim untertägigen Abbau von Gesteinen zur Errichtung von Tunneln
häufig Tunnelbohrmaschinen eingesetzt. Beispielsweise ist in der
US 4,486,050 A eine Tunnelbohrmaschine gezeigt, die eine horizontal angeordnete, in eine vordefinierte
Richtung treibbare und in diese Vortriebsrichtung leicht geneigte rotierbare Walze
aufweist. Am Umfang der Walze sind im Wesentlichen in Vortriebsrichtung ausgerichtete
Schneidwerkzeuge angeordnet und zusätzlich dazu sind an der Oberseite der Walze im
Wesentlichen senkrecht zur Vortriebsrichtung ausgerichtete Schneidwerkzeuge angeordnet.
Mittels dieser Anordnung von Schneidwerkzeugen sowohl am Umfang als auch an der Oberseite
der Walze kann ein Abbauquerschnitt erzeugt werden, der es erlaubt die gesamte Tunnelbohrmaschine
in einen durch die Schneidwerkzeuge erzeugten Tunnel zu bewegen. Allerdings weisen
die senkrecht zur Vortriebsrichtung ausgerichteten, an der Oberfläche der Walze angeordneten
Schneidwerkzeuge einen verhältnismässig schlechten Wirkungsgrad und gleichzeitig einen
verhältnismässig hohen Verschleiss auf. Dadurch wird die Effizienz der Tunnelbohrmaschine
wesentlich verringert. Auch wird durch diese Tunnelbohrmaschine ein Abbauquerschnitt
mit einer gekrümmten Oberseite erzeugt und, wie durch andere Tunnelbohrmaschinen auch,
kein im Wesentlichen rechteckiger Abbauquerschnitt. Mit solchen nicht im Wesentlichen
rechteckigen Abbauquerschnitten ist ein vollständiger Abbau einer rohstoffführenden
Gesteinsschicht ohne Verunreinigung mit nicht rohstoffführendem Gestein nur auf aufwändige
Art zu erreichen, weshalb Tunnelbohrmaschinen und insbesondere auch die in der
US 4,486,050 A beschriebene Tunnelbohrmaschine, lediglich eingeschränkt zur untertägigen Gewinnung
von Rohstoffen aus Gesteinen geeignet sind.
[0005] Schliesslich werden heute teilweise zur untertägigen Gewinnung von Rohstoffen aus
Gesteinen auch Abbauvorrichtungen verwendet, mit denen sich die Betriebssicherheit
massgeblich verbessern lässt, mit denen sich die Anzahl Unterbrechungen des Abbaus
erheblich verringern lässt und mit denen die rohstoffhaltige Gesteinsschicht effizienter
gezielt abgebaut werden kann, d.h. idealerweise unter Einschliessung eines rechteckigen
Abbauquerschnitts. Beispielsweise vertreibt die Firma VOEST-ALPINE BERGTECHNIK unter
der Produktbezeichnung ARM 1100 eine Abbauvorrichtung, die einen Rahmen umfasst, an
welchem ein Schwenkarm angeordnet ist, der im Verhältnis zu einem mit einem Stollen
verspannten Teil der Abbauvorrichtung vorgetrieben werden kann. Am Ende des Schwenkarms
ist eine rotierende Schrämscheibe angeordnet, welche auf ihrer Stirnseite entlang
ihres Randes angeordnete Schneidscheiben aufweist. Im Betrieb wird der Schwenkarm
bei rotierendem Schrämrad hin und her geschwenkt, womit das Gestein, welches mit dem
Schrämrad in Kontakt tritt abgebaut wird. Mit Hilfe des Schwenkarms kann einerseits
ein im Wesentlichen rechtwinkliger Abbauquerschnitt erzeugt werden. Allerdings ist
mit einer solchen Abbauvorrichtung kein kontinuierlicher Abbau über den ganzen Abbauquerschnitt
möglich, wodurch die Abbauproduktivität beschränkt ist.
[0006] Aufgabe der nachfolgenden Erfindung ist es daher, eine Abbauvorrichtung vorzuschlagen
die einen im Wesentlichen rechtwinkligen Abbauquerschnitt erzeugt und einen kontinuierlichen
Abbau ermöglicht.
Offenbarung der Erfindung
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Abbauvorrichtung gelöst, wie sie durch
die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs charakterisiert ist. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der erfindungsgemässen Abbauvorrichtung ergeben sich aus den Merkmalen der abhängigen
Patentansprüche.
[0008] Insbesondere umfasst die Abbauvorrichtung Verspannmittel zum reversiblen Verspannen
der Abbauvorrichtung in einem Hohlraum, einen Rahmen und mit den Verspannmitteln ortsfest
verbundene Vortriebsmittel, wobei der Rahmen durch die Vortriebsmittel in eine vordefinierte
Richtung bewegbar ist. Am Rahmen ist eine rotierbare Walze angeordnet, an deren Umfang
Schneidwerkzeuge und Räumer so angeordnet sind, dass ein im Wesentlichen rechteckiger
Abbauquerschnitt erzeugbar ist und die Abbauvorrichtung und insbesondere auch der
Rahmen der Abbauvorrichtung in einen durch diese Schneidewerkzeuge erzeugten Abbaustollen
bewegbar ist. Eine solche Abbauvorrichtung ermöglicht auf einfache Art und Weise einen
Abbau von Gestein unter Einschliessung eines im Wesentlichen rechteckigen Abbauquerschnitts,
was unter anderem einerseits einen effizienten gezielten Abbau einer rohstoffhaltigen
Gesteinsschicht ermöglicht und andererseits einen Stollen erzeugen kann, der eine
vorteilhafte Form aufweist. Ausserdem ist die Walze der Abbauvorrichtung im Betrieb
im Wesentlichen durchgehend mit dem ganzen Abbauquerschnitt in Kontakt, was einen
produktiven kontinuierlichen Abbau ermöglicht. Diese Abbauvorrichtung ermöglicht weiter
ein Bewegen des Rahmens durch die Vortriebsmittel sowohl geradeaus als auch um eine
horizontale oder vertikale Kurve.
[0009] Vorzugsweise ist mindestens ein Randschneidwerkzeug derart auf dem Umfang der Walze
angeordnet, dass es die Walze in axialer Richtung zumindest dann überragt, wenn die
Walze in einer Rotationsstellung ist, in der sich das Randschneidwerkzeug auf einer
von den Verspannmitteln abgewandten Seite der Walze befindet. Üblicherweise überragt
zumindest der Rahmen der Abbauvorrichtung die Walze in deren axialer Richtung, was
ein Verschieben des Rahmens in den durch die Abbauvorrichtung erzeugten Abbaustollen
verunmöglicht. Mittels solcher Randschneidwerkzeuge kann aber der Abbauquerschnitt
über den Querschnitt der Walze hinaus so vergrössert werden, dass auch der Rahmen
und allfällige weitere nachfolgende Einrichtungen in den erzeugten Abbaustollen verschoben
werden können.
[0010] Mit Vorteil ist das mindestens eine Randschneidwerkzeug so angeordnet, dass es in
axialer Richtung der Walze ausgeklappt ist, wenn die Walze in einer Rotationsstellung
ist, in der sich das Randschneidwerkzeug auf einer Seite von den Verspannmitteln abgewandten
Walze befindet, und dass es eingeklappt ist, wenn die Walze in einer Rotationsstellung
ist, in der sich das Randschneidwerkzeug auf einer den Verspannmitteln zugewandten
Seite der Walze befindet. Im Betrieb ist in den Rotationsstellungen der Walze, in
welcher das Randschneidwerkzeug mit dem abzubauenden Gestein in Eingriff steht, das
Randschneidwerkzeug ausgeklappt, wodurch erreicht werden kann, dass der Abbauquerschnitt
gross genug ist, um einem die Walze überragenden Rahmen zu ermöglichen, in den Abbaustollen
verschoben zu werden. Gleichzeitig ist in den Rotationsstellungen der Walze, in welcher
das Randschneidwerkzeug den Rahmen passiert, das Randschneidwerkzeug eingeklappt,
wodurch verhindert werden kann, dass es unkontrolliert mit dem Rahmen kollidiert und
die Rotationsbewegung der Walze beeinträchtigt.
[0011] In einer ersten bevorzugten Ausführungsvariante sind zwei Walzen parallel angeordnet,
wobei die Rotationsachse der einen Walze in einer Linie mit der Rotationsachse der
anderen Walze liegt. Solche Walzen ermöglichen eine verhältnismässig einfache Konstruktion
um einen Abbauquerschnitt von einer bestimmten Mächtigkeit bereitzustellen. Sie können
sowohl an einem dazwischenliegenden als auch an einem aussenliegenden Rahmen angeordnet
sein. Dabei ist es insbesondere vorteilhaft, wenn zumindest der Bereich des Abbauquerschnitts
zwischen den Walzen bzw. von den Walzen weg durch oben beschriebene klappbare Randschneidwerkzeuge
vergrössert wird.
[0012] In einer zweiten bevorzugten Ausführungsvariante sind zwei Walzen mit ihren einander
zugewandten Seiten in einem spitzen Winkel zueinander angeordnet, so dass die Rotationsachsen
der beiden Walzen einen stumpfen Winkel einschliessen. Im Betrieb sind die dem abzubauenden
Gestein zugewandten Seiten der Walzen maximal von einander beabstandet, während die
den Vortriebsmitteln zugewandten Seiten der Walzen minimal voneinander beabstandet
sind. Eine solche Anordnung der Walzen ermöglicht die Verwendung von Randschneidwerkzeugen,
die nicht klappbar sind unter gleichzeitiger Bereitstellung eines genügend grossen
Abbauquerschnitts für das Verschieben des Rahmens und anderer Einrichtung in den Abbaustollen
hinein.
[0013] Vorzugsweise weisen dabei die beiden Walzen jeweils ein Randschneidwerkzeug auf,
das die zugehörige Walze in Richtung der anderen Walze überragt. Damit kann ein durchgehend
definierter Abbauquerschnitt insbesondere auch im Bereich zwischen den Walzen erreicht
werden.
[0014] Die beiden Walzen können jeweils mindestens ein weiteres Randschneidwerkzeug aufweisen,
das die zugehörige Walze in Richtung von der anderen Walze weg überragt. Somit wird
ein zusätzliches Vergrössern des Abbauquerschnitts ermöglicht.
[0015] Mit Vorteil sind die Schneidwerkzeuge und das mindestens eine Randschneidwerkzeug
der einen Walze alternierend zu den Schneidwerkzeugen und dem mindestens einen Randschneidwerkzeug
der anderen Walze angeordnet. Bei der oben beschriebenen angewinkelten Anordnung der
beiden Walzen mit jeweils mindestens einem die zugehörige Walze in Richtung der anderen
Walze überragenden Randschneidwerkzeug kann somit gewährleistet werden, dass die besagten
Randschneidwerkzeuge der einen Walze die andere Walze an der minimal beabstandeten
Stelle der beiden Walzen überragen, ohne mit Schneidwerkzeugen bzw. Randschneidwerkzeugen
der anderen Walze zu kollidieren.
[0016] Die beiden Walzen sind vorzugsweise in die gleiche Richtung rotierbar, was eine vereinfachte
Konstruktion des Rotationsantriebs der Walzen und einen vereinfachten Abtransport
des Abbaumaterials ermöglicht.
[0017] Die Schneidwerkzeuge und das mindestens eine Randschneidwerkzeug können Schneidrollen
umfassen. Mit solchen Schneidrollen kann selbst in Hartgestein eine hohe Abbauproduktivität
gewährleistet werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0018] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung mit Hilfe der schematischen Zeichnungen.
Es zeigen:
[0019] Fig. 1 eine schematischen Querschnittansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemässen Abbauvorrichtung mit eingefahrenen Vortriebsmitteln,
[0020] Fig. 2 eine schematischen Querschnittansicht der Abbauvorrichtung von Fig. 1 mit
ausgefahrenen Vortriebsmitteln,
[0021] Fig. 3 eine Draufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen
Abbauvorrichtung, und
[0022] Fig. 4 eine Querschnittansicht der Abbauvorrichtung von Fig. 3 entlang der Linie
A-A.
Ausführungsform(en) der Erfindung
[0023] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemässe Abbauvorrichtung 1 mit eingefahrenen Verspannmitteln
2, eingefahrenen Vortriebsmitteln 3 und einer an einem Rahmen 4 angeordneten Walze
5. Die Verspannmittel 2 umfassen Verspanndruckzylinder 21 und Greiferplatten 22 und
die Vortriebsmittel 3 umfassen einen Vortriebsdruckzylinder 31, ein Führungsrohr 32
und ein Führungsgehäuse 33. Die Walze 5 weist an ihrem Umfang angeordnete Schneidrollen
61 und Räumer (in Fig. 1 nicht gezeigt) auf und im Randbereich des Umfangs angeordnete
klappbare Randschneidrollen 62a, 62b. Die Schneidrollen 61 und die Randschneidrollen
62a, 62b sind typischerweise sowohl in axialer Richtung der Walze 5 als auch in radialer
Richtung der Walze 5 versetzt zueinander angeordnet (in Fig. 1 nicht ersichtlich).
Die Walze 5 ist mittels eines Rotationsantriebs 7 rotierbar innerhalb des Rahmens
4 gelagert, der als ein die Walze 5 teilweise umschliessender Aussenrahmen ausgestaltet
ist, wobei die Stirnseite der Walze 5 den Rahmen 4 in einer Vortriebsrichtung überragt.
Der Rahmen 4 ist einerseits fest mit dem Führungsrohr 32 verbunden und andererseits
mit zwei oberhalb bzw. unterhalb des Führungsrohrs 32 und parallel zum Führungsrohr
32 angeordneten Vortriebsdruckzylindern 31. Das Führungsrohr 32 ist entlang der Vortriebsrichtung
verschiebbar in dem Führungsgehäuse 33 gelagert. Mit den Aussenseiten des Führungsgehäuses
33 sind jeweils vier Verspanndruckzylinder 21 ortsfest verbunden (in Fig. 1 ist nur
eine der beiden Aussenseiten sichtbar), die ihrerseits an ihren Längsenden fest mit
den parallel zur Vortriebsrichtung angeordnete Greiferplatten 22 verbunden sind.
[0024] Im Betrieb rotiert die Walze 5 um ihre Rotationsachse, wobei sie durch den Rotationsantrieb
7 angetrieben wird. Wenn sich die Walze 5 in einer Rotationsstellung befindet, in
der sich die Randschneidrollen 62a an der Stirnseite der Walze 5 befinden, werden
sie in axialer Richtung der Walze 5 nach aussen ausgeklappt, so dass sie den Rahmen
4 überragen. Befindet sich die Walze 5 in einer Rotationsstellung, in der die Randschneidrollen
62b innerhalb des Rahmen 4 befinden, sind die Randschneidrollen 62b eingeklappt, so
dass sie die Rotationsbewegung der Walze 5 nicht beeinträchtigen und den Rahmen 4
passieren können. Das Ausklappen der Randschneidrollen 62a, 62b kann sowohl passiv,
beispielsweise über Federn, als insbesondere auch aktiv über einen eigenen Mechanismus
realisiert werden.
[0025] Für die gesamte weitere Beschreibung gilt folgende Festlegung. Sind in einer Figur
zum Zweck zeichnerischer Eindeutigkeit Bezugszeichen enthalten, aber im unmittelbar
zugehörigen Beschreibungstext nicht erwähnt, so wird auf deren Erläuterung in vorangehenden
Figurenbeschreibungen Bezug genommen.
[0026] In Fig. 2 ist die Abbauvorrichtung 1 mit ausgefahrenen Vortriebsmitteln 3 gezeigt.
Im Betrieb werden vor dem Ausfahren der Vortriebsmittel 3 die Verspanndruckzylinder
21 ausgefahren und damit die Greiferplatten 22 in Richtung senkrecht zur Vortriebsrichtung
verschoben. Die Greiferplatten 22 werden dadurch an benachbarte Stollenwände gedrückt,
womit die Abbauvorrichtung 1 fest im Stollen verspannt ist. Die rotierende Walze 5
trägt das Abbaugestein in Vortriebsrichtung ab, während die Vortriebsdruckzylinder
31 den Rahmen in Vortriebsrichtung drücken. Dadurch dass der Abbauquerschnitt der
Walze 5 mittels der Randschneidrollen 62a und 62b vergrössert wird, kann der Rahmen
5 nach dem Loslösen der Verspannmittel 2 in Vortriebsrichtung in den durch die Walze
5 erzeugten Abbaustollen verschoben werden. Das Abbaumaterial wird mittels auf der
Walze 5 angeordneten Räumern (in Fig. 2 nicht ersichtlich) entlang der Rotationsrichtung
der Walze 5 auf eine Seite der Abbauvorrichtung 1 geräumt, von wo es mittels einer
herkömmlicher Fördervorrichtung (in Fig. 2 nicht ersichtlich) zur Weiterverarbeitung
aus dem Abbaustollen abgeführt werden kann.
[0027] Fig. 3 und Fig. 4 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen
Abbauvorrichtung 10 mit Verspannmitteln 20, Vortriebsmitteln 30 und zwei an einem
Rahmen 40 angeordneten Walzen 50. Die Verspannmittel 20 umfassen Verspanndruckzylinder
210 und Greiferplatten 220 und die Vortriebsmittel 30 umfassen einen Vortriebsdruckzylinder
310, ein Führungsrohr 320 und ein Führungsgehäuse 330. Die Walzen 50 sind in einem
spitzen Winkel V-förmig zueinander angeordnet, wobei sich der grösste Abstand der
beiden Walzen 50 im Bereich ihrer Stirnflächen befindet. Die Walzen 50 weisen jeweils
an ihrem Umfang angeordnete Schneidrollen 610 und Räumer 90 auf und im Randbereich
des Umfangs, gegen die jeweils andere Walze 50 zu angeordnete Randschneidrollen 620.
Die Schneidrollen 610 und die Randschneidrollen 620 sind sowohl in axialer Richtung
der zugehörigen Walzen 50 als auch in radialer Richtung der zugehörigen Walzen 50
versetzt zueinander auf der jeweiligen Walze 50 angeordnet. Die Walzen 50 sind mittels
eines Rotationsantriebs rotierbar innerhalb des Rahmens 40 gelagert, der als ein die
Walzen 50 teilweise umschliessender Aussenrahmen ausgestaltet ist, wobei die Stirnseite
der Walzen 50 den Rahmen 40 in einer Vortriebsrichtung überragen. Der Rahmen 40 ist
einerseits fest mit dem Führungsrohr 320 verbunden und andererseits mit zwei oberhalb
bzw. unterhalb des Führungsrohrs 320 und parallel zum Führungsrohr 320 angeordneten
Vortriebsdruckzylindern 310. Das Führungsrohr 320 ist entlang der Vortriebsrichtung
verschiebbar in dem Führungsgehäuse 330 gelagert. Mit den Aussenseiten des Führungsgehäuses
330 sind Verspanndruckzylinder 210 ortsfest verbunden, die ihrerseits an ihren Längsenden
fest mit den parallel zur Vortriebsrichtung ausgestalteten Greiferplatten 220 verbunden
sind.
[0028] Durch die V-förmige Anordnung der beiden Walzen 50 wird einerseits erreicht, dass
der Abbauquerschnitt im Betrieb gross genug ist, damit der Rahmen 40 der Abbauvorrichtung
10 in den durch sie erzeugten Abbaustollen vorgetrieben werden kann, und andererseits
wird verhindert, dass klappbare Randschneidrollen eingesetzt werden müssen. Die die
Walzen 50 jeweils gegen die andere Walze 50 hin überragenden Randschneidrollen 620
gewährleisten, dass ein durchgehender Abbauquerschnitt erzeugt wird. Damit in einer
Rotationsstellung der Walzen 50, in welcher sie sich am nächsten zueinander befinden,
die Randschneidrollen 620 der einen Walze 50 nicht mit den Schneidrollen 610 bzw.
den Räumern 90 der anderen Walze 50 kollidieren, sind die Schneidrollen 610, die Randschneidrollen
620 und die Räumer 90 der einen Walze 50 alternierend auf Lücke zu den Schneidrollen
610, den Randschneidrollen 620 und den Räumern 90 der anderen Walze 50 angeordnet,
so dass sie in besagter Rotationsstellung ineinenander verzahnen ohne zu kollidieren.
Im Betrieb wird das Abbaumaterial mittels den auf der Walze 50 angeordneten Räumern
90 entlang der Rotationsrichtung der Walzen 50 auf eine Seite der Abbauvorrichtung
1 geräumt, von wo es mittels einer Fördervorrichtung 80 zur Weiterverarbeitung aus
dem Abbaustollen abgeführt werden kann.
[0029] Zu den vorbeschriebenen erfindungsgemässen Vorrichtungen sind weitere konstruktive
Variationen realisierbar. Hier ausdrücklich erwähnt seien noch:
[0030] Die Abbauvorrichtung entsprechend des ersten Ausführungsbeispiels kann durchaus auch
mehrere und insbesondere zwei parallel zueinander angeordnete Walzen umfassen.
[0031] Anstelle des Aussenrahmens, wie er in den beiden oben gezeigten Ausführungsbeispielen
beschrieben wurde, kann der Rahmen auch als Innenrahmen ausgestaltet sein, wobei der
Rahmen dabei zwischen den Walzen angeordnet ist.
1. Abbauvorrichtung (1; 10), welche Verspannmittel (2; 20) zum reversiblen Verspannen
der Abbauvorrichtung (1; 10) in einem Hohlraum, einen Rahmen (4; 40) und mit den Verspannmitteln
(2; 20) ortsfest verbundene Vortriebsmittel (3; 30) umfasst, wobei der Rahmen (4;
40) durch die Vortriebsmittel (3; 30) in eine vordefinierte Richtung bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass am Rahmen (4; 40) eine rotierbare Walze (5; 50) angeordnet ist, an deren Umfang Schneidwerkzeuge
(61; 610) und Räumer (90) so angeordnet sind, dass ein im Wesentlichen rechteckiger
Abbauquerschnitt erzeugbar ist und die Abbauvorrichtung (1; 10) und insbesondere auch
der Rahmen (4; 40) der Abbauvorrichtung (1; 10) in einen durch diese Schneidewerkzeuge
(61; 610) erzeugten Abbaustollen bewegbar ist.
2. Abbauvorrichtung (1; 10) nach Anspruch 1, bei welcher mindestens ein Randschneidwerkzeug
(62a, 62b; 620) derart auf dem Umfang der Walze (5; 50) angeordnet ist, dass es die
Walze (5; 50) in axialer Richtung zumindest dann überragt, wenn die Walze (5; 50)
in einer Rotationsstellung ist, in der sich das Randschneidwerkzeug (62a, 62b; 620)
auf einer von den Verspannmitteln (2; 20) abgewandten Seite der Walze (5; 50) befindet.
3. Abbauvorrichtung (1; 10) nach Anspruch 2, bei welcher das mindestens eine Randschneidwerkzeug
(62a, 62b; 620) so angeordnet ist, dass es in axialer Richtung der Walze (5; 50) ausgeklappt
ist, wenn die Walze (5; 50) in einer Rotationsstellung ist, in der sich das Randschneidwerkzeug
(62a, 62b; 620) auf einer Seite von den Verspannmitteln (2; 20) abgewandten Walze
(5; 50) befindet, und dass es eingeklappt ist, wenn die Walze (5; 50) in einer Rotationsstellung
ist, in der sich das Randschneidwerkzeug (62a, 62b; 620) auf einer den Verspannmitteln
(2; 20) zugewandten Seite der Walze (5; 50) befindet.
4. Abbauvorrichtung (1; 10) nach Anspruch 3, mit zwei parallel angeordneten Walzen (5;
50), wobei die Rotationsachse der einen Walze (5; 50) in einer Linie mit der Rotationsachse
der anderen Walze (5; 50) liegt.
5. Abbauvorrichtung (1; 10) nach Anspruch 2, mit zwei Walzen (5; 50), deren einander
zugewandten Seiten in einem spitzen Winkel zueinander angeordnet sind, so dass die
Rotationsachsen der beiden Walzen (5; 50) einen stumpfen Winkel einschliessen.
6. Abbauvorrichtung (1; 10) nach Anspruch 5, bei welcher die beiden Walzen (5; 50) jeweils
ein Randschneidwerkzeug (62a, 62b; 620) aufweisen, das die zugehörige Walze (5; 50)
in Richtung der anderen Walze (5; 50) überragt.
7. Abbauvorrichtung (1; 10) nach Anspruch 6, bei welcher die beiden Walzen (5; 50) jeweils
mindestens ein weiteres Randschneidwerkzeug (62a, 62b; 620) aufweisen, das die zugehörige
Walze (5; 50) in Richtung von der anderen Walze (5; 50) weg überragt.
8. Abbauvorrichtung (1; 10) nach Anspruch 6 oder 7, bei welcher die Schneidwerkzeuge
(61; 610) und das mindestens eine Randschneidwerkzeug (62a, 62b; 620) der einen Walze
(5; 50) alternierend zu den Schneidwerkzeugen (61; 610) und dem mindestens einen Randschneidwerkzeug
(62a, 62b; 620) der anderen Walze (5; 50) angeordnet sind.
9. Abbauvorrichtung (1; 10) nach einem der Ansprüche 4 bis 8, welche so ausgestaltet
ist, dass die beiden Walzen (5; 50) in die gleiche Richtung rotierbar sind.
10. Abbauvorrichtung (1; 10) nach einem der Ansprüche 2 bis 9, bei welcher die Schneidwerkzeuge
(61; 610) und das mindestens eine Randschneidwerkzeug (62a, 62b; 620) Schneidrollen
umfasst.