(19)
(11) EP 1 760 844 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.03.2007  Patentblatt  2007/10

(21) Anmeldenummer: 06017093.3

(22) Anmeldetag:  17.08.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01R 13/703(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 01.09.2005 DE 102005041472

(71) Anmelder: Hirschmann Automotive GmbH
6830 Rankweil-Brederis (AT)

(72) Erfinder:
  • Geismayr, Georg
    6833 Weiler (AT)
  • Bürk, Thomas
    75378 Bad Liebenzell (DE)

(74) Vertreter: Thul, Hermann 
Thul Patentanwaltsgesellschaft mbH Rheinmetall Allee 1
40476 Düsseldorf
40476 Düsseldorf (DE)

   


(54) Stecker oder Kuppler einer Steckverbindung für die Anwendung im Fahrzeugbereich mit einer Kurzschlussbrücke


(57) Stecker (1) oder Kuppler (13) einer Steckverbindung für die Anwendung im Fahrzeugbereich mit einem Gehäuse (12), das zumindest eine Kammer (4) zur Aufnahme einer Kurzschlußbrücke (6) sowie zumindest eine Kammer (5) zur Aufnahme eines Kontaktpartners (10) aufweist, wobei die Kurzschlußbrücke (6) im nicht gesteckten Zustand des Steckers (1) oder des Kupplers (13) an dem Kontaktpartner (10) anliegt und im gesteckten Zustand des Steckers (1) oder des Kupplers (13) von dem Kontaktpartner (10) abhebt, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Kurzschlussbrücke (6) in dem Gehäuse (10) mittels einer Rastverbindung festgelegt ist und die Enden der Kurzschlussbrücke (6) sowie die daran anliegenden Enden der Kontaktpartner (10) geringfügig über die Stirnseite des Gehäuses (12) auf der Kontaktierungsseite (2) des Steckers (1) oder des Kupplers (13) überstehen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Stecker oder einen Kuppler einer Steckverbindung für die Anwendung im Fahrzeugbereich mit einer Kurzschlussbrücke gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.

[0002] Aus der DE 8531 990 oder der DE 199 47 042 A1 sind Stecker mit Kurzschlussbrücken bekannt. Über diesen Stecker wird eine Einrichtung wie z.B. ein Sensor oder ein Aktuator an eine Strom- oder Signal zuführende Einheit angeschlossen. Dabei ist es wichtig, dass die Kontaktpartner, die sich auf der Seite der angeschlossenen Einheit befinden, vor dem Zusammenstecken der Steckverbindung elektrisch kurzgeschlossen sind, wozu die bekannte Kurzschlussbrücke dient. Damit hat die Kurzschlussbrücke die Wirkung, dass die Kontaktpartner untereinander auf einem definierten Potenzial liegen und Fremd- bzw. Störspannungen nicht zu einer ungewollten Funktion, insbesondere einer sicherheitskritischen Funktion der angeschlossenen Einheit führen. Eine solche sicherheitskritische Situation tritt beispielsweise dann ein, wenn eine Zündeinheit (pyrotechnischer Generator) über ein Kabel mit dem Stecker verbunden ist, bevor dieser über den Kuppler mit der Auslöseeinheit (Steuereinrichtung) verbunden ist. Dies ist immer dann der Fall, wenn z.B. die pyrotechnische Einheit von einem Zulieferer des Fahrzeugherstellers vormontiert wird und der Einbau und die elektrische Kontaktierung der pyrotechnischen Einheit erst bei der Montage des Fahrzeuges erfolgt. Bis dahin muss sichergestellt werden, dass Fremd- oder Störspannungen, die auf die Kontaktpartner des Steckers der pyrotechnischen Einheit oder ansonsten insgesamt auf die pyrotechnische Einheit einwirken, nicht zu einer Fehlfunktion (insbesondere Zünden des Gasgenerators) führen, da dies eine sicherheitskritische Situation ist.

[0003] Von daher gesehen erfüllt die aus dem Stand der Technik bekannte Kurzschlussbrücke ihre prinzipielle Funktion, hat aber konstruktive und damit elektrisch wirkende Nachteile. So ist die Kurzschlussbrücke bei der DE 8531 990 über einen sehr komplizierten Vorgang in dem Steckerteil festlegbar, so dass ein hoher Montageaufwand entsteht. Die Kontaktflächen der Kurzschlussbrücke, mit der sie an den Kontaktpartnern anliegen, ist bei dieser Ausführungsform die Stanzkante, woraus eine ungleichmäßige Linienberührung resultiert, die keine zufrieden stellenden elektrischen Eigenschaften hat. Außerdem verkürzen die von der Kontaktfläche entkoppelten Betätigungsenden der Kurzschlussbrücke die Kontaktüberdeckung zwischen dem Kontaktpartner (Kontaktstift) des Steckers und des Kontaktpartners (Kontaktbuchse) des Kupplers beim Steckvorgang und erfordern damit auf der Steckerseite beispielsweise längere Kontaktstifte. Damit die an den Kontaktpartnern des Steckerteiles anliegenden Bereiche der Kurzschlussbrücke beim Zusammenstecken von Stecker und Kuppler abheben können, sind im Bereich des Kupplers vorstehende Anlaufschrägen erforderlich, so dass dadurch eine Abbrechgefahr gegeben ist. Sind nämlich die Anlaufschrägen an der Stirnseite des Kupplers abgebrochen, was bei dem Zusammenstecken von Stecker und Kuppler sehr leicht passieren kann, heben die Kontaktflächen der Kurzschlussbrücke nicht von den Kontaktstiften ab, so dass die gesamte elektrische Verbindung dauerhaft kurzgeschlossen ist und damit die Funktion des gesamten Systems beeinträchtigt oder sogar nicht gegeben ist. Dies hat gerade bei sicherheitskritischen Systemen bei der Anwendung in Fahrzeugen gravierende Nachteile, wenn z.B. die Funktion eines Airbags oder eines Gurtstraffers im Falle eines Unfalles des Fahrzeuges nicht gegeben ist.

[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen Stecker oder einen Kuppler einer Steckverbindung für die Anwendung im Fahrzeugbereich, insbesondere bei der Anwendung von sicherheitskritischen Systemen wie Airbags, Gurtstraffern und dergleichen, dahingehend weiterzubilden, dass die Funktion der Kurzschlussbrücke auf jeden Fall sichergestellt ist und auch eine einfache Montage gegeben ist.

[0005] Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.

[0006] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die zumindest eine Kurzschlussbrücke in dem Gehäuse mittels einer Rastverbindung festgelegt ist und die Enden der Kurzschlussbrücke geringfügig über die Stirnseite des Gehäuses auf der Kontaktierungsseite des Steckers oder des Kupplers überstehen. Dadurch kann die beispielsweise in einem Stanzbiegeverfahren herstellbare Kurzschlussbrücke schnell und einfach in dem Gehäuse des Steckers (oder auch gegebenenfalls des Kupplers) festgelegt werden, da sie nur eingesetzt werden muss, und dann selbstständig verrastet.. Zusätzlich führt diese konstruktive Gestaltung zu einer viel geringeren Belastung der Kontaktteile durch die anliegende Kurzschlussbrücke. Die axiale Lage der Kontaktanliegefläche der Kurzschlussbrücke ist knapp über der Kontaktstift-Austrittsöffnung im Stecker möglich.

[0007] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Kurzschlussbrücke besteht darin, dass sie so in dem Gehäuse eingesetzt ist und so geformt ist, dass die Kontaktpartner flächig an der Kurzschlussbrücke anliegen, und zwar nicht an den Kanten der Kurzschlussbrücke, sondern deren dazu im rechten Winkel vorhandenen Anlageflächen. Zu diesem Zweck ist die Kontaktanliegefläche der Kurzschlussbrücke eine gebogene Form (Rundung), insbesondere eine Halbkreisform, woraus eine sichere Linienberührung zwischen Kontaktanliegefläche der Kurzschlussbrücke und Kontaktpartner resultiert. Diese Kontaktanliegefläche oder auch die gesamte Kurzschlussbrücke kann bereits zwecks besserer elektrischer Eigenschaften vorgalvanisiert sein. Da die Kurzschlussbrücke, d.h., deren Kontaktanliegeflächen, geringfügig über die Stirnseite des Gehäuses überstehen, ist eine sehr einfache geometrische Gestaltung der Kurzschlussbrücke möglich, da deren Betätigungsenden direkt über der Stirnseite (Kontaktfläche) des Steckers oder des Kupplers angeordnet sind. Außerdem führt dies zu einer optimalen Kontaktüberdeckung (vor dem Zusammenstecken von Stecker und Kuppler) bis zum Entkoppeln (Zusammenstecken von Stecker und Kuppler) der Kurzschlussbrücke, da das Betätigungsende der Kurzschlussbrücke in erfindungsgemäßer Weise direkt über der Stirnseite des Steckers angeordnet ist. Im Gegenzug hierzu weist der Kuppler keine vorstehenden Betätigungsenden auf, die zum Abheben der Kontaktanliegeflächen der Kurzschlussbrücke führen, sondern innerhalb des Gehäuses des Kupplers liegende Schrägen, die beim Zusammenstecken von Stecker und Kuppler zum Abheben der Kontaktanliegeflächen der Kurzschlussbrücke an den Kontaktpartnern des Steckers führen. Das bedeutet allgemein, dass der Kuppler keine vorstehenden Geometrien benötigt, sondern nur einen Freiraum, gegebenenfalls mit oder ohne Schräge, zur Aufnahme der Kurzschlussbrücke, die steckerseitig vorhanden ist. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Kurzschlussbrücke, die in einer Kammer des Gehäuses des Steckers (oder des Kupplers) angeordnet ist, ist neben der einfachen und schnellen Montage auch die daraus resultierende Kompaktheit des Steckers, da die Kammer neben den Kammern für die Kontaktpartner vorgesehen werden kann, ohne dass dies die geometrischen Außenabmessungen des Gehäuses vergrößert. Damit führt die Erfindung neben der einfachen und kostengünstigen Gestaltung der Kurzschlussbrücke zu einer kompakten Gestaltung der gesamten Steckverbindung, da nur ein geringer Zusatzbauraum für die Kurzschlussbrücke benötigt wird, wobei der Zusatzbauraum aber innerhalb des Gehäuses des Steckers oder des Kupplers so oder so vorhanden ist. Zu einer einfachen und kostengünstigen Gestaltung der Kurzschlussbrücke kommt es, wenn diese als separates Teil zu dem Stecker oder dem Kuppler herstellbar ist, und zwar in einem Stanzbiegeverfahren. Nach der Herstellung der Kurzschlussbrücke kann diese zur Verbesserung der elektrischen Eigenschaften, insbesondere zur Vermeidung von Korrosionen, galvanisiert werden, wobei sowohl die Herstellung als auch die Montage der Kurzschlussbrücke manuell oder vor allen Dingen automatisiert erfolgen kann. Dies ist gerade bei der Serienherstellung von Steckern und Kupplern von Steckverbindungen für die Anwendung im Fahrzeugbereich besonders wichtig.

[0008] Zusammenfassend ist es also wichtig und vorteilhaft, wenn die axiale Lageposition der Kontaktanliegefläche der Kurzschlussbrücke so ausgelegt, dass sie sehr nahe zur Kontaktstift-Austrittsöffnung im Stecker oder Kuppler positioniert ist. Da der Kontaktstift in der Kammer bis einschließlich der Austrittsöffnung des Steckers geführt ist und dadurch und abgestützt wird, wird verhindert, dass der Kontaktstift durch die Kurzschlussbrücken-Kontaktierkraft verbogen werden kann.

[0009] Ausführungsbeispiele der Erfindung, auf die diese jedoch nicht beschränkt ist, sind sowohl in den Unteransprüchen angegeben als auch im Folgenden beschrieben und anhand der Figuren erläutert.

[0010] Es zeigen:
Figuren 1 bis 4:
Detailansichten und Montageabfolge eines Steckers mit Kurzschlussbrücke,
Figuren 5 und 6:
Zusammenstecken einer aus Stecker und Kuppler bestehenden Steckverbindung,
Figuren 7 und 8:
Alternative Ausführungsformen einer Kurzschlussbrücke.


[0011] In den Figuren 1 bis 4 ist, soweit im Einzelnen dargestellt, ein Stecker mit der Bezugsziffer 1 versehen. Dieser Stecker 1, der mit einem noch darzustellenden und zu beschreibenden Kuppler zu einer Steckverbindung zusammensteckbar ist, weist eine Kontaktierungsseite 2 auf, über die der Stecker 1 mit dem Kuppler in Verbindung gebracht wird. Auf der der Kontaktierungsseite 2 gegenüberliegenden Seite ist ein Kabelabgangsbereich 3 vorhanden, über den die Kabelenden mit den daran angeordneten Kontaktpartnern in den Stecker 1 eingebracht werden. Weiterhin weist der Stecker 1, der so, wie er in Figur 1 abgebildet ist, z.B. in einem Kunststoffspritzgussverfahren hergestellt werden kann, zumindest eine Kammer 4 sowie darum angeordnete Kammern 5 auf. Die Kammer 4 ist zur Aufnahme einer Kurzschlussbrücke 6 ausgebildet, wobei die Lage der Kammer 4 (oder mehrerer Kammern 4) zu den angrenzenden Kammern 5 so gewählt ist, dass zumindest immer eine Kurzschlussbrücke 6 jeweils einen in zwei Kammern 5 angeordnete Kontaktpartner miteinander elektrisch kontaktiert. Das bedeutet z.B., dass bei mehrreihigen Ausführungen des Steckers 1 z.B. die Kammer 4 in der Mitte und nach außen angrenzend daran jeweils eine Kammer 5 für die Kontaktpartner angeordnet ist. Neben der zumindest einen Kammer 4 für die Kurzschlussbrücke 6 sowie die Kammern 5 für die Kontaktpartner kann, muss aber nicht, der Stecker 1 solche geometrische Konstruktionen aufweisen, die für eine Festlegung der Kontaktpartner innerhalb des Steckers 1 (wie z.B. Primärverriegelungen und gegebenenfalls Sekundärverriegelungen) aufweisen. Wie der Darstellung der Figur 1 entnommen werden kann, wird die Kurzschlussbrücke 6 in Pfeilrichtung in die Kammer 4 von der Kontaktierungsseite 2 aus in den Stecker 1 eingesetzt. Nachdem dies erfolgt ist, nimmt die Kurzschlussbrücke 6 die Lage innerhalb der Kammer 4 ein, wie es in Figur 2 im Schnitt dargestellt ist. Hierbei ist erkennbar, dass der Stecker 1 als Rastmittel zur Festlegung der Kurzschlussbrücke 6 in der Kammer 4 je Kurzschlussbrücke 6 zumindest einen Rasthaken 7 aufweist, wobei hier der Rasthaken 7 länglich ausgeführt ist und am Ende einen Vorsprung aufweist. Dieser Vorsprung bewirkt, dass damit der nahezu kreisförmige Endbereich der Kurzschlussbrücke 6 in der Kammer 4 festgelegt wird, so dass die Kurzschlussbrücke 6 diese Kammer 4 nicht mehr verlassen kann. Zur einfacheren Montage der Kurzschlussbrücke 6 ist der Endbereich des Rasthakens 7 leicht angeschrägt, so dass die Kurschlussbrücke 6 sehr einfach in die Kammer 4 eingedrückt und dort festgelegt werden kann. Der Querschnitt des Vorsprunges des Rasthakens 7 entspricht weitestgehend dem Querschnitt des nahezu kreisförmigen Endes der Kurzschlussbrücke 6. Damit das Ende des Rasthakens 7 in den kreisförmigen Endbereich der Kurzschlussbrücke 6 eingreifen kann, ist der Rasthaken 7 bewegbar, insbesondere federnd ausgebildet. Damit der Rasthaken 7 beim Einsetzen der Kurzschlussbrücke 6 in die Kammer 4 zurückfedern kann, weist der Stecker 1 ein in Figur 3 dargestelltes Fenster 8 auf. Dieses Fenster 8 bietet nicht nur die Möglichkeit, dass der Rasthaken 7 beim Einsetzen der Kurzschlussbrücke 6 in die Kammer 4 ausgelenkt werden kann, sondern dient auch der Herstellung des Rasthakens 7 im Spritzgussverfahren des Steckers 1, da durch das Fenster 8 die entsprechenden Werkzeuge (Schieber) zur Herstellung des Rasthakens 7 einsetzbar sind.

[0012] Figur 4 schließlich zeigt einen nahezu fertig montierten Stecker 1, wobei Kabel 9 im Kabelabgangsbereich 3 vorhanden sind. An den Enden der Kabel 9 (z.B. Litzenleiter, wobei aber auch andere Kabelformen wie z.B. Flachbandeiter denkbar sind) sind Kontaktpartner 10 angeschlagen, die hier als Kontaktstifte des Steckers 1 ausgebildet sind. Die derart vorbereiteten und in Figur 4 gezeigten Kabelenden mit ihren Kontaktpartnern 10, werden jeweils in die dafür zur Verfügung stehenden Kammern 5 des Steckers 1 eingesetzt und dort festgelegt (in an sich bekannter Weise über Rastmittel für eine Primärverriegelung und gegebenenfalls auch Sekundärverriegelungen). Weiterhin können, müssen aber nicht, Dichtungen 11 vorhanden sein, die das jeweilige Kabel 9 gegenüber einem Gehäuse 12 des Steckers 1 abdichten. Sind solche Dichtungen 11 vorhanden, hat dies die vorteilhafte Wirkung einer Längswasserdichtheit des Steckers 1. Zur Realisierung eines fertig montierten Steckers 1 ist es bei Betrachtung der Figur 4 noch erforderlich, dass die Kontaktpartner 10 zusammen mit dem Kabel 9 und den Dichtungen 11 weiter in Pfeilrichtung in das Gehäuse 12 des Steckers 1 eingeschoben werden. Ist dies erfolgt, steht, wie schon in den Figuren 2 und 3 gezeigt, die Kurzschlussbrücke 6, d.h., deren Kontaktanliegeflächen, geringfügig über die Kontaktierungsseite 2 (Stirnseite des Gehäuses 12) über, wobei gleichzeitig die Kontaktstifte der Kontaktpartner 10 an der gebogenen Endseite der Kurzschlussbrücke 6 zur Anlage kommen.

[0013] Figur 5 zeigt den fertigen Stecker 1, wobei erkennbar ist, dass der stiftförmige Endbereich der Kontaktpartner 10 an dem gebogenen Endbereich (Kontaktanliegefläche) der Kurzschlussbrücke 6 zur Anlage gekommen ist. Ebenso ist in Figur 5 ein Kuppler 13 gezeigt, der geometrisch derart ausgebildet ist, dass er mit dem Stecker 1 zusammensteckbar ist zu einer Steckverbindung für die Anwendung im Fahrzeugbereich. Der Kuppler 13 weist seinerseits Kontaktpartner 14 auf, die als Buchsenelemente ausgebildet sind. Das Gehäuse des Kupplers 13 weist stirnseitig innenliegende Schrägen 15 auf, die für die Betätigung der Kurschlussbrücke 6 auf der Seite des Steckers 1 ausgebildet sind. Damit hat ein derart ausgebildeter Kuppler 13 den Vorteil, dass zur Betätigung der Kurzschlussbrücke 6 auf Seiten des Steckers 1 keine vorstehenden Geometrien vorhanden sind, die abbrechen und damit zu Fehlfunktionen führen könnten.

[0014] Die Wirkungsweise der Schräge 15 auf der Seite des Kupplers 13 ist darin zu sehen, dass sie so geformt sind, dass sie beim Zusammenstecken von Stecker 1 und Kuppler 13 mit dem Endbereich der Kurzschlussbrücke 6, der über die Kontaktierungsseite 2 des Steckers 1 übersteht, zusammenwirken. Dabei ist die Wirkungsweise folgende:

[0015] Solange der Kuppler 13 nicht auf dem Stecker 1 aufgesteckt ist, liegen die Enden der Kurzschlussbrücke 6 an den Kontaktpartnern 10 des Steckers 1 an. Wird nun der Kuppler 13 auf den Stecker 1 in Pfeilrichtung der Figur 5 aufgesteckt, ist die Länge der Kontaktpartner 10 (Kontaktstifte) zunächst so gewählt, dass sie in Kontaktierungsberührung mit den Kontaktpartnern 14 des Kupplers 13 kommen, während gleichzeitig die Kurzschlussbrücke 6 noch an den Kontaktpartnern 10 des Steckers 1 anliegt. Damit ist gewährleistet, dass alle Kontaktpartner vor Inbetriebnahme und während des Steckvorganges auf definiertem elektrischem Potenzial (auf Masse durch den Kurzschluss) liegen. Erst nachdem die Kontaktpartner 10 des Steckers 1 über eine vorgebbare Länge in die Kontaktpartner 14 des Kupplers 13 eingedrungen sind, wirken die Schrägen 15 des Kupplers 13 auf die gebogenen Endbereiche der Kurzschlussbrücke 6 und drücken diese bei weiterem Zusammenbringen von Stecker 1 und Kuppler 13 nach innen, so dass im zusammengesteckten Zustand von Stecker 1 und Kuppler 13 die Kontaktanliegeflächen der Kurzschlussbrücke 6 von den Kontaktpartnern 10 abheben und der Kurzschluss entfällt. Diese Situation ist in Figur 6 dargestellt, wobei im Schnitt der fertige Aufbau von Stecker 1 und Kuppler 13 im zusammengesteckten Zustand gezeigt sind. Dabei ist auch erkennbar, dass das Gehäuse des Kupplers 13 auf der Stirnseite eine Ausnehmung im Bereich der Schrägen 15 aufweist, wobei sich im zusammengesteckten Zustand von Stecker 1 und Kuppler 13 die Kurzschlussbrücke 6 in dieser Ausnehmung befindet.

[0016] In Figur 7 ist noch gezeigt, dass die Kurzschlussbrücke 6 alternativ über einen in das Gehäuse 12 einrastenden Stift 16 festgelegt ist.

[0017] Figur 8 zeigt, dass die Kurzschlussbrücke 6 ein gezacktes Ende 17 aufweist, das in eine entsprechende Ausnehmung in dem Gehäuse 12 einrasten oder eingepresst werden kann, wozu das gezackte Ende 17 in etwa Widerhaken-förmig gestaltet ist.

[0018] Nicht dargestellt sind weitere Möglichkeiten zur Befestigung der Kurzschlussbrücke 6 in der zugehörigen Ausnehmung, wie z.B mittels schweißen, kleben und sonstiger Verbindungsverfahren.

Bezugszeichenliste



[0019] 
1.
Stecker
2.
Kontaktierungsseite
3.
Kabelabgangsbereich
4.
Kammer (für Kurzschlußbrücke)
5.
Kammer (für Kontaktpartner)
6.
Kurzschlußbrücke
7.
Rasthaken
8.
Fenster
9.
Kabel
10.
Kontaktpartner
11.
Dichtung
12.
Gehäuse
13.
Kuppler
14.
Kontaktpartner
15.
Schräge
16.
Stift
17.
gezacktes Ende



Ansprüche

1. Stecker (1) oder Kuppler (13) einer Steckverbindung für die Anwendung im Fahrzeugbereich mit einem Gehäuse (12), das zumindest eine Kammer (4) zur Aufnahme einer Kurzschlußbrücke (6) sowie zumindest eine Kammer (5) zur Aufnahme eines Kontaktpartners (10) aufweist, wobei die Kurzschlußbrücke (6) im nicht gesteckten Zustand des Steckers (1) oder des Kupplers (13) an dem Kontaktpartner (10) anliegt und im gesteckten Zustand des Steckers (1) oder des Kupplers (13) von dem Kontaktpartner (10) abhebt, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Kurzschlussbrücke (6) in dem Gehäuse (10) mittels einer Rastverbindung festgelegt ist und die Enden der Kurzschlussbrücke (6) sowie die daran anliegenden Enden der Kontaktpartner (10) geringfügig über die Stirnseite des Gehäuses (12) auf der Kontaktierungsseite (2) des Steckers (1) oder des Kupplers (13) überstehen.
 
2. Stecker (1) oder Kuppler (13) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (12) zumindest einen angespritzten Rasthaken (7) zur Verrastung der Kurzschlußbrücke (6) in der Kammer (4) des Gehäuses (12) aufweist.
 
3. Stecker (1) oder Kuppler (13) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (12) im Bereich des Rasthakens (7) ein Fenster (8) aufweist.
 
4. Stecker (1) oder Kuppler (13) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Rasthaken (7) bewegbar, insbesondere federnd ausgebildet ist.
 
5. Stecker (1) oder Kuppler (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurzschlußbrücke (6) die in Figur 1 gezeigte Form aufweist.
 
6. Stecker (1) oder Kuppler (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurzschlußbrücke (6) ein gezacktes Ende (17) zur Festlegung durch Einpressen in dem Gehäuse (12) aufweist.
 
7. Stecker (1) oder Kuppler (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurzschlußbrücke (6) in dem Bereich, in dem sie an dem Kontaktpartner (10) anliegt, eine gebogene Form, insbesondere eine Halbkreisform, aufweist.
 
8. Stecker (1) oder Kuppler (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurzschlußbrücke (6) über einen in das Gehäuse (12) einrastenden Stift (16) festgelegt ist.
 
9. Stecker (1) oder Kuppler (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurzschlussbrücke (6) mittels kleben oder schweißen in dem Gehäuse (12) festlegbar ist.
 
10. Stecker (1) oder Kuppler (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktstift (10) so ausgebildet ist, dass er nicht durch die Kurzschlussbrücke (6)verbogen werden kann.
 




Zeichnung













Recherchenbericht













Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente