[0001] Die Erfindung betrifft eine digitale Filmkamera nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Beschrieben wird eine digitale Filmkamera mit zumindest einem optoelektronischen
Bildsensor, welcher digitale Bilddaten für die Aufzeichnung des aufzunehmenden Bildausschnitts
und für die Anzeige eines Sucherbildes liefert. Derartige Filmkameras weisen unter
anderem eine Kamerasteuerungseinheit und eine Bildsensor-Signalverarbeitungseinheit
auf, mit welchen für die Aufzeichnung und Anzeige geeignete digitale Bilddaten erzeugt
werden.
Stand der Technik
[0003] Digitale Filmkameras mit optoelektronischen Sensoren weisen gegenüber herkömmlichen
Filmkameras mit chemischem Film einige Vorteile auf, wie z.B. die sofortige Beurteilbarkeit
der erreichten Qualität einer gerade gefilmten Szene. Sie weisen aber meist immer
noch etliche, teils gravierende Nachteile auf. Daher werden für fast alle Kino-Filmprojekte
immer noch herkömmliche Filmkameras mit chemischem Film verwendet. Im Folgenden werden
kurz drei der vielen noch vorhandenen Nachteile digitaler Filmkameras beispielhaft
angeführt:
[0004] Im Gegensatz zu Kameras mit chemischem Film, können die digitalen Kameras mit den
heute verfügbaren optoelektronischen Sensoren nur einen relativ geringen Kontrastumfang
verarbeiten. Konsumerkameras können in der Regel maximal nur Helligkeitsunterschiede
von ca. 1 : 30 aufzeichen, professionelle Videokameras schon über 1 : 100, wogegen
chemischer Film sogar Helligkeitsunterschiede von weit über 1 : 1000 aufzeichnen kann.
Dies ist einer der größten Nachteile digitaler Filmkameras. Bei nicht entsprechend
ausgeleuchteten Szenen, wie sie z.B. Dokumentarfilmer oftmals vorfinden, können dunkle
oder helle Details einer Szene unwiderruflich verloren gehen.
[0005] Ein weiterer erheblicher Nachteil bei digitalen Filmkameras liegt in einer meistens
unbefriedigenden Bewegungsunschärfe. Im Gegensatz zu herkömmlichen Filmkameras mit
rotierendem Spiegelverschluß, erfolgen Beginn und Ende der Belichtung aller Bildpunkte
bei den meisten digitalen Filmkameras mit elektronischem Verschluss nicht gleichzeitig,
so dass die Geometrie bewegter Objekte verzerrt wird
[0006] Weiterhin zeigen die meisten digitalen Filmkameras in ihrem elektronischen Sucher,
im Gegensatz zu den meisten herkömmlichen Filmkameras mit optischem Sucher, den gleichen
Bildauschnitt an, wie er auch aufgenommen wird. Man kann also z.B. nicht rechtzeitig
erkennen, ob die Gefahr besteht, dass ein unerwünschter Gegenstand, wie z.B. ein Mikrofon,
in einen aufgenommenen Bildausschnitt gerät. Dieser Nachteil ist mit der zunehmenden
Verfügbarkeit von Bildsensoren mit größerer Pixelzahl als für die Aufzeichnung benötigt
werden jedoch prinzipiell bereits beseitigt: Mit einem solchen Bildsensor wird dann
z.B. stets der ganze von ihm erfaßbare Bildbereich ohne Zuordnung zu einem bestimmten
Verwendungszweck aufgenommen und in einem digitalen Bildspeicher abgelegt. Derjenige
Teilinhalt dieses Bildspeichers, welcher dem aufzuzeichnenden Bildausschnitt entspricht,
wird dann, ohne die Bildspeicherdaten zu ändern, farblich und auflösungsmäßig in das
für die Aufzeichnung vorgesehene Bildformat, z.B. YCbCr, gewandelt und an die Aufzeichnungseinheit
der Kamera geleitet. Zusätzlich wird der Gesamtinhalt des Bildspeichers farblich und
auflösungsmäßig in das für den verwendeten elektronischen Sucher geeignete Bildformat,
z.B. RGB, gewandelt und an den Sucher zur Anzeige geleitet. Diesen Daten wird typischerweise
zuvor noch ein dünner Bildrahmen überlagert, welcher den aufgezeichneten Bildausschnitt
kennzeichnet, so daß der Anwender jetzt im Sucher sehen kann, was aufgezeichnet wird
und was sich noch außerhalb des aufgezeichneten Bildausschnitts befindet, womit dieser
Sucher dann eine wesentliche Eigenschaft eines optischen Suchers bietet.
[0007] Professionelle digitale Filmkameras verwenden in der Regel ein Strahlenteilerprisma,
um das Bild auf drei unterschiedliche Farben registrierende Bildsensoren zu verteilen,
so dass die Bildschärfe der Bildpunktanzahl eines der Sensoren entspricht. Diese Kameras
benötigen jedoch aufwendig konstruierte und damit teure Objektive, um die vom Prisma
verursachten Bildfehler zu korrigieren. Digitale Filmkameras mit Bildsensoren für
die Verwendung herkömmlicher Filmobjektive haben dagegen eine Bildschärfe, welche
geringer als die ihrer Bildpunktanzahl entsprechende Schärfe ist, da heutige hochauflösende
Filmkamera-Sensoren noch nicht alle Farben an einer Bildpunktposition registrieren
können, sondern über jedem Bildpunkt vorgeschaltete Farbfilter jeweils nur eine Farbe.
[0008] Die fehlenden Farben müssen dann aus den Farbiriformationen benachbarter Bildpunkte
rekonstruiert werden, was die Bildschärfe beträchtlich reduziert.
Ziel der Erfindung
[0009] Mit der vorliegenden Erfindung wird angestrebt, wenigstens einen der oben beschriebenen
Nachteile zu verbessern.
[0010] Insbesondere wird angestrebt, bei digitalen Kameras ohne Strahlenteilerprisma, welche
Bildsensoren verwenden, die je Bildpunkt nicht alle Farben registrieren können, die
Bildschärfe zu erhöhen.
[0011] Dieses Ziel wird erreicht mit einer digitalen Filmkamera mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1. Das Ziel wird ferner erreicht mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
8.
[0012] Durch die erfindungsgemäße Maßnahme, während eines einer Bildrate entsprechenden
Zeitabschnitts mehr als ein Bild (im folgenden auch als Zwischenbild bezeichnet) aufzunehmen,
und einzelne oder mehrere dieser Zwischenbilder einer Bildverarbeitung zuzuführen,
ergeben sich, je nach konkret gewählter Bildverarbeitung, verschiedene Möglichkeiten.
Unter "Bildrate" wird hierbei, im Sinne der üblichen Definition, die Anzahl der (für
jeden Betrachter des aufgenommenen Films) dargestellten Bilder pro Zeiteinheit (z.B.
pro Sekunde) verstanden. Bei einer typischen Bildrate von 25 Bildern pro Sekunde stehen
somit 25 Zeitabschnitte zu je 40 ms zur Verfügung.
[0013] Beispielsweise ist es durch rechnerische In-Beziehung-Setzung zweier einem bestimmten
Zeitabschnitt zugeordneter Zwischenbilder möglich, einen wesentlich größeren Kontrastumfang
des aufzunehmenden Bildausschnitts darzustellen, als dies mit herkömmlichen Lösungen
möglich war.
[0014] Es ist ferner möglich, bei optoelektronischen Sensoren mit solchen elektronischen
Verschlüssen, welche die Geometrie von sich im Bildausschnitt bewegenden Objekten
verzerren, oder welche nur kurze Belichtungszeiten zulassen und damit eine ungenügende
Bewegungsunschärfe bewirken, die Nachteile solcher Verschlüsse zu mindern.
[0015] Eine besonders einfache Datenverarbeitung für die Aufbereitung der Bildsensordaten
für die verschiedenen weiteren Einheiten der Kamera, wie Sucher, Rekorder, Funkübertragung
etc., welche in der Regel jeweils unterschiedliche Bilddatenformate verwenden, ist
erfindungsgemäß ebenfalls bereitstellbar.
[0016] Schließlich erlaubt die vorliegende Erfindung, auch bei heller Szenenbeleuchtung
ohne Einsatz von Graufiltern und ohne Verzicht auf eine ausreichende Bewegungsunschärfe
eine geringe Schärfentiefe zu erreichen.
[0017] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0018] Zweckmäßigerweise weist die erfindungsgemäße digitale Filmkamera eine Einrichtung
zur Bildung eines Mittelwertes von mindestens zwei einem Zeitabschnitt zugeordneten
Zwischenbildern auf, wobei ein hierbei verwendeter Algorithmus insbesondere eine Gewichtung
der einzelnen Bildpunkte der Zwischenbilder entsprechend einer erfassten Bildpunkthelligkeit
oder anderen Parametern vornehmen kann. Die Einrichtung zur Bildung eines Mittelwertes
kann insbesondere integriert mit der Bildverarbeitungseinrichtung realisiert sein.
[0019] Es ist ferner bevorzugt, dass die Kamerasteuerungseinheit wenigstens zwei Zwischenbilder
mit gleicher und/oder unterschiedlicher Bildbereichsgröße, Bildpunkteanzahl, Belichtungsdauer,
Helligkeit, Zwischenbildrate usw. aufgenommen werden können. Die Aufnahme unterschiedlicher
Bildbereichsgrößen und/oder Bildpunkteanzahlen kann beispielsweise im Zusammenhang
mit der Aufnahme eines Bildes für eine Sucheranzeige eingesetzt werden. Typischerweise
werden für eine Sucheranzeige geringere Auflösungen benötigt, so dass beispielsweise
eine Bild, das für die Weiterverarbeitung zu einer Sucheranzeige verwendet wird, eine
relativ geringe Bildpunkteanzahl aufweist, wobei ein Bild, das zur Aufzeichnung verwendet
wird, eine relativ große Bildpunkteanzahl aufweist. Wie bereits eingangs erläutert,
sind die Bildfelder von Sucheranzeigen in der Regel auch größer als diejenigen tatsächlich
aufgezeichneter Bilder. Die Einstellung unterschiedlicher Belichtungsdauern kann im
Ergebnis als rechnerische Simulierung von Neutraldichtefiltern dienen.
[0020] Der Begriff "Bildrate" wurde bereits erläutert. Unter Zwischenbild-Bildrate wird
im folgenden die Anzahl der Zwischenbilder verstanden, die während eines Zeitabschnitts
von der erfindungsgemäßen digitalen Filmkamera aufgenommen wird. Herkömmlicherweise
wurde während eines derartigen Zeitabschnitts lediglich ein Bild aufgenommen. Durch
die erfindungsgemäße Maßnahme, mehr als ein Zwischenbild während eines derartigen
Zeitabschnitts aufzunehmen (Zwischenbildrate ≥ 2), sind unterschiedlichste Anwendungsmöglichkeiten
bzw. Verarbeitungsmöglichkeiten bereitgestellt. Beispielsweise wäre es auch möglich,
während eines Zeitabschnitts drei Zwischenbilder aufzunehmen, wobei zwei der Zwischenbilder
zur bereits erwähnten Mittelwertbildung verwendet werden könnten, und das dritte zur
Bereitstellung eines Sucherbildes.
[0021] In besonders vorteilhafter Ausgestaltung ist die erfindungsgemäße digitale Filmkamera
derart ausgebildet, dass die Kamerasteuerungseinheit den wenigstens einen Bildsensor
so beaufschlagt oder steuert, dass dieser für mindestens eines der Zwischenbilder
insbesondere dunkle Bildbereiche optimal aufnimmt, und für mindestens eines der übrigen
Zwischenbilder insbesondere helle Bildbereiche optimal aufnimmt, und wobei aus diesen
Zwischenbildern mittels rechnerischer Überlagerung ein Ergebnisbild ermittelt wird,
wobei bei der Ermittelung des Ergebnisbildes ein Algorithmus verwendet wird, welcher
für dunkle Bildpunkte die für dunkle Bildbereiche optimierten Zwischenbilder bevorzugt,
und für helle Bildpunkte die für helle Bildbereiche optimierten Zwischenbilder. Mit
dieser Maßnahme kann insbesondere der Kontrastbereich einer digitalen Filmkamera gegenüber
herkömmlichen Lösungen erhöht werden. Unter Beaufschlagung des Bildsensors wird insbesondere
verstanden, dass dieser mit ihm vorgeschalteten mechanischen Mitteln zusammenwirkt,
die einen Einfluss auf die Belichtung des Sensors haben können. Derartige Beaufschlagungsmittel
können von der Kamerasteuerungseinheit oder einer anderen geeigneten Komponente der
digitalen Filmkamera gesteuert werden. Unter Steuerung des Bildsensors wird insbesondere
verstanden, dass der Bildsensor elektronisch beeinflussbar ist, beispielsweise zur
Variation seiner Empfindlichkeit usw.
[0022] Zweckmäßigerweise weisen die Beaufschlagungsmittel ein vor dem Bildsensor angeordnetes,
rotierendes Verschlussrad auf, welches lichtdurchlässige und lichtundurchlässige Bereiche
bzw. Sektoren aufweisen kann, und/oder mit Neutraldichtefiltern unterschiedlicher
Dichte bestückt sein kann. Hierbei kann zweckmäßigerweise das Verschlussrad von der
Kamerasteuerungseinheit so gesteuert und synchronisiert werden, dass Zwischenbilder
mit unterschiedlichen Lichtintensitäten aufgenommen werden. Die Bereitstellung von
Zwischenbildern mit unterschiedlichen Lichtintensitäten ist hier in vorteilhafter
Weise ohne die Notwendigkeit einer Änderung der Lichtempfindlichkeit des Bildsensors
bereitstellbar. Zwischenbilder unterschiedlicher Lichtintensität können mittels Dimensionierung
der jeweiligen lichtdurchlässigen und lichtundurchlässigen Bereiche und/oder der eigentlichen
Lichtdurchlässigkeit bzw. Transmissivität der lichtdurchlässigen Bereiche realisiert
werden.
[0023] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der digitalen Filmkamera weisen
die Mittel zur Beaufschlagung des Bildsensors einen mechanischen Antrieb auf, mittels
dessen der Bildsensor zwischen den Aufnahmen zweier Zwischenbilder in der Höhe und/oder
zur Seite hin um einen vorgebbaren Betrag verschiebbar ist. Hierdurch weisen die beiden
aufeinanderfolgenden Zwischenbilder jeweils einen etwas anderen Bildausschnitt auf.
Für die Ermittlung des Ergebnisbildes steht dann bei geeigneter Wahl des mechanischen
Versatzes eine größere Bildpunkteanzahl zur Verfügung, als der Bildsensor Bildpunkte
aufweist, womit eine höhere Bildschärfe erreicht wird.
[0024] Wenn gleichzeitig auch die erfindungsgemäße Lösung zur Registrierung eines hohen
Kontrastumfangs angewendet wird, ist diese Art der Schärfeerhöhung nur innerhalb des
gemeinsamen Helligkeitsbereiches der Zwischenbilder möglich, wobei sich dennoch noch
ein sichtbarer Schärfegewinn ergibt, da der gemeinsame Helligkeitsbereich einen wichtigen
Teil der Bildinformation beinhaltet.
[0025] Diese Vorgehensweise ist vor allem bei Bildsensoren mit Farbbildern vor den einzelnen
Sensorpixeln wirkungsvoll. Derartige Sensoren verwenden beispielsweise in den ungeradzahligen
Bildzeilen Farbfilter in der Reihenfolge grün, blau, grün, blau usw., und in den geradzahligen
Bildzeilen rot, grün, rot, grün usw. Je Sensorbildpunkt ist jeweils nur eine Farbe
bekannt, so dass die fehlenden Farben aus den Farben der umliegenden Bildpunkte rekonstruiert
werden müssen, womit die Bildschärfe erheblich abnimmt. Wird der Sensor zwischen der
Aufnahme der Zwischenbilder, z.B. in der Höhe um ein Pixel verschoben, so sind dann
für die Ermittlung des Ergebnisbildes je Bildpunkt auch abwechselnd die Farben grün
und rot bzw. grün und blau bekannt. Da das Grünfilter auch einen gewissen Anteil blau
und rot durchlässt, und das Blaufilter bzw. Rotfilter jeweils einen gewissen Anteil
grün, kann für jede Bildpunktposition die fehlende dritte Farbe mit guter Treffsicherheit
errechnet werden, ohne auf schärfemindernde Farbinformation von Nachbarbildpunkten
zurückgreifen zu müssen.
[0026] Die Belichtung des Sensors bzw. der Sensoren unter Verwendung eines vor dem Sensor
rotierenden Verschlussrades ermöglicht auch bei gängigen Bildsensoren mit elektronischem
Rollverschluss, bei denen in der Regel keine ausreichende Zeit vorhanden ist, um den
Sensor zwischen der Aufnahme zweier Zwischenbilder mechanisch zu verschieben, eine
unterschiedliche Belichtung ohne Änderung der Sensorempfindlichkeit.
[0027] Das Verschlussrad ist zweckmäßigerweise so ausgebildet, dass es den Sensor während
des Auslesens eines Zwischenbildes abdunkelt, wobei während dieser Zeit der Sensor
mechanisch, z.B. um eine Bildzeile nach oben bzw. nach unten verschoben werden kann.
[0028] Alternativ oder zusätzlich kann ein derartiges Verschlussrad ferner mit Neutraldichtefiltern
unterschiedlicher Dichte bestückt sein, so dass der Sensor Zwischenbilder unterschiedlicher
Helligkeit aufnimmt, ohne dass er nach der Aufnahme eines Zwischenbildes auf einen
anderen Helligkeitsbereich umprogrammiert werden muss.
[0029] Zuzüglich ergibt sich eine Bewegungsunschärfe ohne geometrische Verzerrungen.
[0030] Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung weiter erläutert. In dieser
zeigt
- Figur 1
- eine schematische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
digitalen Filmkamera,
- Figur 2
- ein Schaubild zur Erläuterung bevorzugter Funktionsweisen der Filmkamera gemäß Figur
1, und
- Figur 3
- eine schematische Draufsicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäß verwendbaren
Verschlussrades bzw. Sektorverschlusses.
[0031] Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Filmkamera ist in Figur 1 insgesamt
mit 100 bezeichnet.
[0032] Die Filmkamera 100 weist ein Objektiv 10, und wenigstens einen dem Objektiv 10 nachgeschalteten
optoelektronischen Bildsensor 20 auf. Der Bildsensor 20 ist mit einer Kamerasteuerungseinheit
30 verbunden, welche (nicht dargestellt) wenigstens einen Mikroprozessor und wenigstens
einen Speicherbereich aufweist.
[0033] Die Steuerungseinheit 30 ist ihrerseits mit weiteren Einheiten der digitalen Filmkamera
100 verbunden, beispielsweise einer weiter unten im einzelnen erläuterten Verarbeitungseinheit
51, einer Bildaufzeichnungseinheit 71, einer Sucheranzeige 72 und einer Bildwiedergabeeinheit
81.
[0034] Dem Objektiv 10 vorgeschaltet ist ferner ein um eine Achse 22c rotierbarer Sektorverschluss
22 (siehe auch Figur 3). Der Sektorverschluss 22 kann, je nach Ausführungsform lichtdurchlässige
Sektoren und lichtundurchlässige Sektoren 22a, 22b aufweisen. Insbesondere kann der
Sektorverschluss 22 mit Neutraldichtefiltern unterschiedlicher Dichte bestückt sein,
so dass z. B. die Sektoren 22a eine andere Lichtdurchlässigkeit aufwesen als die Sektoren
22b. Es sei angemerkt, dass die Darstellung des Sektorverschlusses mit vier Sektoren
rein beispielhaft erfolgt. Es sind mehr oder weniger Sektoren denkbar, wobei auch
einige der Sektoren vollkommen lichtdurchlässig, teilweise lichtdurchlässig (z. B.
bestückt mit Neutraldichtefiltern) oder vollkommen lichtundurchlässig ausgebildet
sein können. Die Sektoren können auch unterschiedliche Größen bzw. Winkelerstreckungen
aufweisen. Durch entsprechende Steuerung bzw. Synchronisation, beispielsweise mittels
der Steuerungseinheit 30 kann eine Belichtung des Bildsensors 20 mittels durch das
Objektiv 10 eintretenden Lichtes zugelassen oder verhindert werden. Insbesondere können
mittels der unterschiedlich ausgebildeten Neutraldichtefilter Zwischenbilder mit unterschiedlichen
Lichtintensitäten aufgenommen werden.
[0035] Es sei darauf hingewiesen, dass im Rahmen der Figur 1 lediglich die für die Beschreibung
der vorliegenden Erfindung notwendigen Komponenten einer digitalen Filmkamera im einzelnen
(rein schematisch) dargestellt sind.
[0036] Unter Bezugnahme auf die Figur 2 werden nun eine besonders bevorzugte Einsatzmöglichkeiten
der dargestellten digitalen Filmkamera 100 erläutert.
[0037] In der weiteren Beschreibung ist mit "der Bildsensor, bzw. Kamera-Bildsensor" auch
die Mehrzahl für Kameras mit mehr als einem Bildsensor eingeschlossen, und mit "Bildverarbeitungseinheit"
ist wahlweise auch "Rechenprozedur" gemeint.
[0038] Die folgend beschriebenen Merkmale bzw. Ausgestaltungen der Erfindung können auch
in jeglicher Kombination oder Unterkombination angewendet werden, ohne den Rahmen
der Erfindung zu verlassen.
[0039] Der Bildsensor 20 wird gemäß dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel von
der Steuerung 30 so gesteuert, dass er während des Zeitabschnitts, welcher einer gewählten
Bildrate f entspricht, z.B. 40 msec bei einer Bildrate f von 25 Bildern je Sekunde,
zwei oder mehr Zwischenbilder (Schritte 41, 42, ...) aufnimmt, wobei diese je nach
Aufgabe mit gleicher oder aber auch unterschiedlicher Bildbereichsgröße, Bildpunkteanzahl,
Belichtungsdauer, Helligkeit, Zwischenbild-Bildrate, etc. aufgenommen werden können.
Die Verarbeitungseinheit 51 weist eine Anzahl von Zwischenbild-Verarbeitungseinheiten
auf. Einzelne und/oder mehrere der erfassten Zwischenbilder werden dann von einer
oder mehreren Zwischenbild-Verarbeitungseinheiten in Schritten 51a, 52a, ... zu jeweils
einem Ergebnisbild verarbeitet, welches dann, nach eventueller Zwischenspeicherung
(Schritte 51b, 52b, ...) und eventueller, weiterer Bildverarbeitung (Schritte 61,
62, ...) an die weiteren Einheiten der Kamera, insbesondere zur
[0040] Aufzeichnung (Aufzeichnungseinrichtung 71, Schritt 71a) oder Sucheranzeige (Sucher
72, Schritt 72a) usw. weitergeleitet werden. Die Schritte 71a und 72a sind zur Vereinfachung
der Darstellung in Figur 2 nur ausgehend von Schritt 61 gezeigt.
[0041] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung stellt eine Lösung des Ziels zur Verfügung,
mit einem optoelektronischen Bildsensor 20 einen möglichst großen Kontrastumfang des
aufzuzeichnenden Bildausschnitts zu erfassen. Im Gegensatz zu chemischem Film, welcher
einen Kontrastumfang von teils weit über 1 : 1000 aufzuzeichnen vermag, können bisherige
optoelektronische Sensoren nur einen relativ geringen Kontrastumfang verarbeiten.
Auch wenn sie digitale Bilddaten z.B. in einem Bereich von 1 : 4096 ausgeben, so sind
alle niedrigen Werte im Bereich von z.B. unter 32 meist unbrauchbar, da deren Werte
stark fehlerbehaftet sind und ihnen ein starkes Rauschen überlagert ist, so dass der
ausnutzbare Kontrastumfang in diesem Beispiel dann doch bei nur 1 : 128 liegt. Alle
Werte oberhalb eines von den Bildsensoreigenschaften vorgegebenen Wertes (hier 4096)
sind in der Regel vollkommen unverwendbar.
[0042] Um diesen Nachteil auszugleichen oder zumindest zu mindern, wird wie folgt verfahren:
es werden bevorzugt nacheinander mindestens zwei Zwischenbilder (Schritte 41 und 42)
zur Erzeugung mindestens eines Ergebnisbildes (Schritt 51a) aufgenommen, wobei der
Bildsensor 20 zumindest zwei Zwischenbilder mit unterschiedlichen Helligkeitsbereichen
aufnimmt. Hierzu kann der Bildsensor z.B. für ein Zwischenbild mit einer 8-fachen
Vorverstärkung und für mindestens eines der übrigen Zwischenbilder mit einer 1/2-fachen
Vorverstärkung programmiert werden. Alternativ kann über ein vor dem Bildsensor rotierendes
und mit Neutraldichtefiltern unterschiedlicher Dichte von z.B. 1:16 versehenes Belichtungs-Verschlussrad
der Sensor je Zwischenbild unterschiedliche Lichtintensitäten erhalten, so dass eine
Umprogrammierung entfallen kann. Im Ergebnis erzeugt dann ein Bildsensor 20, der z.B.
einen Kontrastumfang von 1:128 relativ fehlerfrei verarbeiten kann, also mindestens
1 Zwischenbild "Zd" (z.B. in Schritt 41) und 1 Zwischenbild "Zh" (z.B. in Schritt
42) mit jeweils den relativen nutzbaren Helligkeitswerten von z.B. 32 bis 4096, wobei
dann alle Werte unter 32 und über 4096 als unbrauchbar betrachtet werden und wobei
die Helligkeitswerte von Zh im Vergleich zu denen von Zd einer jeweils 16-fach (8-facher
zu 1/2-facher Vorverstärkung) höheren Helligkeit entsprechen, d.h. den Werten 512
bis 65536.
[0043] Die Zwischenbild-Verarbeitungseinheit 51 setzt nun die Zwischenbilder Zd und Zh nach
Multiplikation aller Zh-Werte mit 16 und nach Mittelwertsbildung nach einem Algoritmus
zu einem einzigen Ergebnisbild Em (z. B. in Schritt 51a) zusammen. Z.B. kann für alle
Bildpunkte, deren Helligkeit sich während der Zeit zwischen Zd und Zh nur wenig verändert
hat (bei unbewegten Bildteilen), d.h. bei denen Zd etwa Zhx16 ist, Em für Zd kleiner
512 zu Zd gesetzt werden, für Zd größer 4095 zu Zhx16 und für alle anderen Werte zu
dem Mittelwert von Zd und Zhx16, wobei diese Mittelung vorzugsweise gewichtet erfolgt,
indem für niedrige Werte von Zd vor allem Zd beiträgt und für hohe Werte vor allem
Zhx16. Für alle Bildpunkte, deren Helligkeit sich während der Zeit zwischen Zd und
Zh stark verändert hat (bei sich bewegenden Bildteilen), d.h. bei denen Zd von Zhx16
stark abweicht, kann Em für Zhx16 kleiner 512 zu Zd gesetzt werden, für Zd größer
4095 zu Zhx16 und für alle anderen Werte zu dem ungewichteten Mittelwert von Zd und
Zhx16.
[0044] Auf die oben beschriebene Weise wird für alle Helligkeitsbereiche des Ergebnisbildes
eine optimierte Bildqualität erzielt. Das Ergebnisbild kann jetzt einen Kontrastumfang
von 1:(128x16)=1:2048 in guter, rauscharmer Qualität darstellen, was bereits in etwa
dem chemischen Film entspricht. So kann diese Erfindung dazu beitragen, einen der
größten Nachteile bisheriger optoelektronischer Sensoren auszugleichen.
[0045] Anschließend wird dieses Ergebnisbild z.B. noch mittels einer weiteren Bildverarbeitung
(Schritt 61) umgewandelt (z.B. Zahlenwertnormierung, Farbkonvertierung, Auflösung,
Datenkompression, etc.) und an die weitere(n) Funktionseinheit(en) der Kamera geleitet.
[0046] Die oben beschriebene Variante der Erfindung, einen möglichst hohen Kontrastumfang
des aufzuzeichnenden Bildes zu erfassen, kann auch für das herkömmliche Fernseh-Halbbild-Verfahren
angewandt werden. Bei diesem besteht jedes Bild aus 2 nacheinander aufgenommenen Halbbildern,
welche abwechselnd nur geradzahlige Bildzeilen und dann nur ungeradzahlige Bildzeilen
enthalten. Beide Halbbilder werden dann jeweils getrennt aufgezeichenet. Vorzugsweise
wird die Erfindung wie folgt angewendet: es werden wie oben beschrieben mindestens
zwei Zwischenbilder (in Schritten 41 und 42) aufgenommen und zu jeweils einem Ergebnis-Halbbild
51a mit entweder nur geradzahligen oder nur ungeradzahligen Bildzeilen verarbeitet
und an die weiteren Einheiten der Kamera weitergeleitet. Es können für die Zwischenbilder
statt Vollbildern auch nur Halbbilder gleicher Art (nur geradzahlige oder nur ungeradzahlige
Bildzeilen) aufgenommen werden.
[0047] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung stellt eine Vorrichtung zur
Lösung des Ziels zur Verfügung, bei optoelektronischen Sensoren 20 mit solchen elektronischen
Verschlüssen, welche die Geometrie von sich schnell im Bildausschnitt bewegenden Objekten
verzerren, oder welche nur kurze Belichtungszeiten zulassen und damit eine ungenügende
Bewegungsunschärfe bewirken, die Nachteile solcher Verschlüsse zu mindern.
[0048] Handelt es sich z.B. um einen sogenannten "Roll-Verschluss", so erfolgt der Beginn
der Belichtung Bildzeile für Bildzeile etwas später, so dass z.B. ein sich von links
nach rechts durch den Bildausschnitt bewegender senkrechter Gegenstand nach links
geneigt aufgenommen wird, wobei die Neigung um so größer ist, je geringer die Bildrate
ist und je schneller sich der Gegenstand bewegt. Die Programmierung einer kurzen Belichtungszeit
ändert nichts an diesem Verhalten.
[0049] Um den Nachteil eines "Roll-Verschusses" zu mindern, wird wie folgt verfahren: es
werden nacheinander mindestens zwei Zwischenbilder (Schritte 41, 42) aufgenommen,
aus denen die Verarbeitungseinheit 51 durch Mittelwertbildung ein Ergebnisbild berechnet
(Schritt 51a). Da die Aufnahme von zwei oder mehr Zwischenbildern einer entsprechenden
Erhöhung der Bildrate entspricht, wird bei einem "Roll-Verschluß" die Verzerrung entsprechend
der Anzahl der Zwischenbilder mindestens um die Hälfte reduziert. Durch die Mittelwertbildung
(Überlagerung) der Zwischenbilder wird dann auch wieder eine größere Bewegungsunschärfe
erreicht, was dann auch den Nachteil eines "Pseudo-Globalverschlusses" entsprechend
mindert.
[0050] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung stellt eine Lösung der Aufgabe
zur Verfügung, eine besonders einfache Datenverarbeitung zu erreichen, wenn die vom
Bildsensor aufgenommenen Bilder in unterschiedlicher Form, z.B. bezüglich Bildausschnitt,
Auflösung, Farbsystem etc., den weiteren Einheiten der Kamera bereitgestellt werden
sollen. Bei hochauflösenden (HD) Bildaufnahmen kann es z.B. wünschenswert sein, parallel
zu den im HD-Format aufgezeichneten Bildern eine Funkübertragung oder eine weitere
Aufzeichnung in einem niedrig auflösenden Format vorzunehmen und/oder einem Sucher
Bilder mit einem größeren als dem aufgezeichneten Bildausschnitt und/oder einer niedrigeren
Auflösung zur Verfügung zu stellen.
[0051] Moderne Bildsensoren können mittlerweile zwischen der Aufnahme zweier Einzelbilder
in ihrem Verhalten in erheblichem Umfang modifiziert werden. So lassen sich bisweilen
der verwendete Sensorbildausschnitt, die Auflösung, die Vorverstärkung, die Bildrate,
etc neu vorgeben.
[0052] Es werden entsprechend auch bei dieser Einsatzmöglichkeit nacheinander mehrere Zwischenbilder
aufgenommen, wobei jeweils ein oder mehrere davon einem bestimmten ErgebnisbildFormat
zugeordnet werden und der Bildsensor bereits jeweils vor einer Aufnahme für die dem
Ergebnisbildformat entsprechende optimierte Aufnahme eingestellt wurde. So könnte
der Bildsensor 20 dann z.B. ein erstes Zwischenbild (in Schritt 41) stets mit der
HD-Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten aufnehmen, ein zweites Zwischenbild (in Schritt
42) für die Funkübertragung im Format von 640 x 360 Bildpunkten aus je 3 x 3 Sensorpixeln
von 1920 x 1080, und ein drittes Zwischenbild (Schritt 43) für das Sucherbild mit
520 x 292 Bildpunkten aus je 4 x 4 Sensorpixeln von z.B. 2080 x 1168 Sensorpixeln.
Die weitere Bildverarbeitung gestaltet sich dann sehr einfach.
[0053] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung stellt eine Vorrichtung zur
Verfügung, mit welcher auch bei heller Szenenbeleuchtung ohne Einsatz von Graufiltern
und ohne Verzicht auf eine Bewegungsunschärfe eine geringe Schärfentiefe zu erreichen
ist.
[0054] Zur Erzielung einer geringen Schärfentiefe muß eine offene Blende verwendet werden.
Je offener die Blende ist, desto geringer wird die Schärfentiefe und umso mehr Licht
fällt auf den Bildsensor. Zur Erzielung einer ausreichenden Bewegungsunschärfe muß
andererseits eine lange Belichtungszeit verwendet werden. Beides zusammen kann leicht
zu einer Überbelichtung des optoelektronischen Bildsensors führen. In der Praxis werden
zur Lösung dieses Problems Graufilter entsprechender Dichte eingesetzt. Verfügbare
Kameras haben jedoch entweder gar keine oder nur sehr wenige Graufilter eingebaut,
so dass eine für den Bildsensor optimale Lichtmenge nicht zuverlässig eingestellt
werden kann. Es müssen also vor das Objektiv Dichtefilter mit der jeweils erforderlichen
Lichtdämpfung in spezielle Filterhalter eingesetzt werden. Dies ist jedoch umständlich
und reinigungsaufwendig. Bei elektronischen Sensoren kann nun andererseits leicht
eine sehr kurze Belichtungszeit erreicht werden, so dass sich leicht eine optimale
Sensorbelichtung erzielen läßt. Kurze Belichtungszeiten führen aber zu Bildern, welchen
praktisch jede Bewegungsunschärfe fehlt.
[0055] Um den Vorteil, keine externen Graufilter verwenden zu müssen, zu erhalten und den
Nachteil einer zu geringen Bewegungsunschärfe zu mindern, wird die Erfindung vorzugsweise
wie folgt eingesetzt: Es werden während eines Zeitabschnitts, der einer Bildrate f
entspricht, nacheinander mindestens zwei Zwischenbilder zur Erzeugung eines Ergebnisbildes
aufgenommen, wobei die Belichtungszeit der Zwischenbilder so gewählt wird, dass eine
optimale Belichtung des Sensors erreicht wird. Die Verarbeitungseinheit 51 errechnet
dann durch Mittelwertbildung (Überlagerung) der Zwischenbilddaten das Ergebnisbild
(Schritt 51a). Dieses weist jetzt wieder eine Bewegungsunschärfe auf, da es aus zwei
oder mehr, zu unterschiedlichen Zeiten aufgenommenen, Zwischenbildern mit jeweils
geringer Bewegungsunschärfe zusammengesetzt ist. Jedes sich im Bildausschnitt bewegende
Objekt wird also aus der Überlagerung seiner im Verlauf der Zeit örtlich unterschiedlichen
Positionen im Bildausschnitt der jeweiligen Zwischenbilder zusammengesetzt, so dass
es im Ergebnisbild entsprechend unscharf dargestellt wird. Es wird hierbei zwar eine
stufenförmige Unschärfe erzeugt, die aber um so feinstufiger wird, je mehr Zwischenbilder
erzeugt werden. In jedem Fall ist im Ergebnisbild ein großer Anteil der Bewegung des
Objektes erfaßt und in der Regel ein großer Teil des sich bewegenden Objektes unscharf
abgebildet. Diese Variante der Erfindung kann mit Filmkameras mit chemischem Film
nicht realisiert werden und stellt damit einen generellen Fortschritt für Filmkameras
dar, bei welchen vor allem eine einfache Bedienung im Vordergrund stehen soll.
[0056] Es sei schließlich angemerkt, daß für den Fall, daß eine nicht zu vernachlässigende
Zeit Up für die Umprogrammierung des Bildsensors zwischen einzelnen Zwischenbildern
benötigt wird, vorzugsweise die Reihenfolge der Zwischenbildtypen ständig gewechselt
wird. So erfolgt z.B. bei jeweils einem Zwischenbild für die Aufzeichnung Za und den
Sucher Zs je Gesamtdauer (Gd) die Aufnahme der Zwischenbilder und die entsprechende
Umprogrammierung statt in der Reihenfolge: (Up-Za-Up-Zs), (Up-Za-Up-Zs), (Up-Za-Up-Zs),
..... , usw. in der Reihenfolge ... (Za-Up-Zs), (Zs-Up-Za), (Za-Up-Zs), (Zs-Up-Za),
..... , usw. Auf diese Weise kann die für die Umprogrammierung aufzuwendende Zeit
minimiert werden.
1. Digitale Filmkamera mit wenigstens einem optoelektronischen Bildsensor (20) zur Aufnahme
von einem Kameraobjektiv (10) mit einer Bildrate f erfasster Bilder, einer Kamerasteuerungseinheit
zur Steuerung des wenigstens einen Bildsensors (20) und wenigstens einer Bildverarbeitungseinrichtung
(51) zur Verarbeitung der von dem wenigstens einen Bildsensor (20) erfassten Bilder,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kamerasteuerungseinheit (30) den wenigstens einen Bildsensor (20) derart steuert,
dass dieser während eines der Bildrate f entsprechenden Zeitabschnitts wenigstens
zwei Zwischenbilder aufnimmt, wobei einzelne und/oder mehrere dieser Zwischenbilder
von der Bildverarbeitungseinrichtung (51) jeweils zu einem Ergebnisbild verarbeitbar
sind, welches dann weiteren Einrichtungen der Kamera, insbesondere Einrichtungen zur
Speicherung, zur Aufzeichnung oder zur Sucheranzeige, zur Verfügung gestellt wird.
2. Digitale Filmkamera nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Einrichtung (51) zur Bildung eines Mittelwertes durch Mittelwertbildung
von mindestens zwei Zwischenbildern zur Bereitstellung eines Ergebnisbildes aufweist,
wobei ein hierzu verwendeter Algorithmus insbesondere eine Gewichtung entsprechend
Bildpunkthelligkeit oder anderen Parametern vornehmen kann.
3. Digitale Filmkamera nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Zwischenbilder mit gleicher oder unterschiedlicher Bildbereichsgröße,
Bildpunkteanzahl, Belichtungsdauer, Helligkeit, Zwischenbild-Bildrate usw. aufnehmbar
sind.
4. Digitale Filmkamera nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kamerasteuereinheit (30) Mittel zur Beaufschlagung und/oder Steuerung des wenigstens
einen Bildsensors (20) derart aufweist, dass er für wenigstens eines einem Zeitabschnitt
der Bildrate f zugeordneten Zwischenbilder insbesondere dunkle Bildbereiche optimal
aufnimmt, und für wenigstens eines der übrigen dem Zeitabschnitt zugeordneten Zwischenbilder
insbesondere helle Bildbereiche optimal aufnimmt, wobei die wenigstens eine Bildverarbeitungseinrichtung
(51) eine Einrichtung zur Erzeugung eines Ergebnisbildes auf der Grundlage einer Überlagerung
dieser Zwischenbilder aufweist.
5. Digitale Filmkamera nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Beaufschlagung des wenigstens einen Bildsensors (20) ein vor dem Bildsensor
positionierbares Verschlussrad (22) aufweisen, welches lichtdurchlässige und lichtundurchlässige
Bereichen bzw. Sektoren aufweist und/oder mit Neutraldichtefiltern unterschiedlicher
Dichte bestückt ist, wobei das Verschlussrad von der Kamerasteuerungseinheit derart
steuerbar und synchronisierbar ist, dass Zwischenbilder mit unterschiedlichen Lichtintensitäten
aufgenommen werden können.
6. Digitale Filmkamera nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Beaufschlagung des Bildsensors (20) einen mechanischen Antrieb (25)
zum Verschieben des Bildsensors (22) zwischen den Aufnahmen zweier Zwischenbilder
in der Höhe und/oder zur Seite hin um einen vorgebbaren Betrag aufweisen.
7. Digitale Filmkamera nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Bildverarbeitungseinrichtung (51) einen Algorithmus umfasst,
welcher für dunkle Bildpunkte die für dunkle Bildbereiche optimierten Zwischenbilder,
und für helle Bildpunkte die für helle Bildbereiche optimierten Zwischenbilder bevorzugt.
8. Verfahren zur Aufnahme eines Films unter Verwendung einer digitalen Filmkamera, insbesondere
einer digitalen Filmkamera nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei Bilder mit
einer Bildrate f ermittelt werden, dadurch gekennzeichnet, dass während eines der Bildrate f entsprechenden Zeitabschnitts wenigstens zwei Zwischenbilder
aufgenommen werden, wobei einzelne und/oder mehrere dieser Zwischenbilder zu einem
Ergebnisbild verarbeitet werden, welches weiteren Einrichtungen der Filmkamera, insbesondere
einer Einrichtung zur Aufzeichnung der Bilder, einer Sucheranzeige usw. zur Verfügung
gestellt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ergebnisbild durch Mittelwertbildung von wenigstens zwei Zwischenbildern ermittelt
wird, wobei ein verwendeter Algorithmus insbesondere eine Gewichtung entsprechend
einer Bildpunkthelligkeit oder anderen Parametern vornimmt.