[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Ventilationsmatratze, bestehend aus einer Oberschicht
aus Viskoseschaum und einer Unterschicht aus Polyetherschaum.
[0002] Da der Mensch rund ein Drittel seiner Lebenszeit schlafend verbringt, ist die Matratze
ein sehr lange diskutiertes Thema. Insbesondere in der Industriegesellschaft mit ihrem
Mangel an körperlicher Betätigung und daraus resultierenden Schlafproblemen hat die
Ausführung der Matratze in den letzten hundert Jahren eine besondere Bedeutung bekommen.
Bis zu Beginn des 20. Jahrhundert waren Stroh, Heu, Rosshaar und andere Naturmaterialien
Füllstoffe für textile Beutel, die als Unterlage zum Schlafen benutzt wurden. Mit
zunehmender Mechanisierung der Produktion von Spiralfedern aus Metall wurde die Herstellung
von Matratzen in Form eines flächigen Quaders, der etwas länger als ein Mensch hoch
ist und etwa die doppelte Breite eines Menschen einnimmt üblich. Diese Matratzen enthielten
eine untere Schicht aus nebeneinander aufgereihten Metallfedern und darüber angeordnete
Schichten aus den bisher üblichen Naturmaterialien und waren häufig wegen ihres hohen
Gewichtes anstelle des ergonomisch sinnvollen, einstückigen Aufbaues aus drei aneinander
gelegten Elementen hergestellt. Die Fuge zwischen den Elementen reduziert den Komfort
für den Schlafenden.
[0003] Ein großer Innovationsschritt gelang Mitte des 20. Jahrhundert mit der Einführung
von einstückigen Matratzen aus aufgeschäumten Kunststoffen, die aus einer sehr großen
Anzahl von aneinander grenzenden Luftblasen bestehen, die mit einer dünnen Haut aus
Kunststoff umgeben sind. Je nach Werkstoff und Herstellungsverfahren bildet sich beim
Erhärten des Kunststoffmateriales eine Öffnung zwischen aneinander grenzenden Blasen
aus. Dadurch wird das gesamte Material luftdurchlässig und das Gesamtgewicht erniedrigt.
Seine Luftdurchlässigkeit befähigt das Material, vom Menschen abgesonderte Feuchtigkeit
als mit Wasserdampf gesättigte Luft und/oder feinen Nebel und/oder in winzigen Tröpfchen
aufzunehmen und durch die einzelnen Blasen hindurch an anderen Flächen wieder abzugeben.
Diese Eigenschaften werden gemäß dem Stand der Technik als feuchtigkeitsabsorbierend,
feuchtigkeitstransportierend, atmungsaktiv und/oder atmungsunterstützend gekennzeichnet.
Matratzen nach diesem Stand der Technik beeinflussen jedoch die Luftströmung und die
Luftverteilung nicht, sondern überlassen sie dem durch den schlafenden Menschen erzeugten
Temperaturprofil und den sich daraus ergebenden Luftströmen. Über Ihre Mikrostruktur
mit zahlreichen Bläschen hinaus bieten Matratzen, die lediglich aus Schaumstoffen
bestehen, keinen Wirkmechanismus zur Verteilung von Luft und/oder Feuchtigkeit an.
[0004] Dem Stand der Technik entspricht das ergonomisch günstige Verhalten von einigen Schaumstoffen.
So ist von Viskoseschaum bekannt, das er bei Erwärmung durch den Menschen, also auf
Temperaturen im Bereich zwischen etwa 30 und 40 Grad, seine Elastizität spürbar erhöht.
Dadurch gibt er in Bereichen erhöhten Druckes stärker nach als in den benachbarten
Bereichen, wird also bei einem Menschen in Seitenlage durch Nachgeben im Bereich von
Becken und Schulter den Anpressdruck in diesen Zonen reduzieren und damit den Komfort
erhöhen.
[0005] Diesen Effekt nutzt die Erfindung aus und hat sich des weiteren die Aufgabe gestellt,
bei Matratzen mit einer Oberschicht aus Viskoseschaum und einer Unterschicht aus Polyetherschaum
Verbesserungen bei Belüftung und Feuchtigkeitstransport zu schaffen.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe beschreibt die Erfindung eine Ventilationsmatratze, bei
der zwischen Oberschicht und Unterschicht ein dreidimensionales Abstandsgewirke angeordnet
ist, dessen Ober- und Unterseite aus je einem Netz besteht, zwischen denen etwa senkrecht
zu den Netzen ausgerichtete, federnde Distanzfäden verlaufen.
[0007] Eine so aufgebaute Matratze bietet zahlreiche Vorteile. Sie verbindet den vorbeschriebenen,
ergonomischen Vorteil der durch Temperaturerhöhung zunehmenden Elastizität der Oberschicht
aus Viskoseschaum mit verbessertem Luft- und Feuchtigkeitstransport im darunter liegenden
Abstandsgewirke zusammen mit der elastischen Wirkung der Unterschicht aus Polyetherschaum.
Die besonders hohe Luftdurchlässigkeit der Zwischenschicht aus dreidimensionalen Abstandsgewirke
verbessert den Transport von Luft im Vergleich mit einer einstückigen Schaumstoffmatratze.
[0008] Ein weiterer Vorteil ist der für ein kippstabiles Abstandsgewirke bekannte "Pumpeffekt",
welcher dann entsteht, wenn das Abstandsgewirke zwischen zwei Schichten eingebettet
ist, die sehr viel weniger Luftdurchsatz ermöglichen als das Abstandsgewirke selbst.
Dann wird durch Bewegungen des Schlafenden das Abstandsgewirke in einigen Zonen sehr
viel stärker verdichtet als in anderen und es werden entsprechend zu den Rollbewegungen
des Menschen auf der Matratzenoberfläche Luftbereiche innerhalb des Abstandsgewirkes
verschoben. Dadurch wird Luft an der Kante einer erfindungsgemäßen, dreischichtigen
Matratze kontinuierlich aus- und eintreten. Dabei wird die in warmer Luft enthaltene
Feuchtigkeit in die Außenluft transportiert und dort abgekühlt, wobei ein Teil der
Feuchtigkeit kondensiert. Gleichzeitig wird an einer anderen Stelle der Matratze kühlere
Außenluft angesaugt, die in die Matratze eindringt und dort für die Kühlung von Körperbereichen
sorgt, die auf der Matratze aufliegen oder in sie hineindrücken, wodurch die Neigung
zum Schwitzen dieser Körperbereiche reduziert wird.
[0009] Eine Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Ventilationsmatratze ist die Aufklebung
von Kantenstreifen aus Schaumstoff an wenigstens einer Stirnseite der Matratze. Diese
Kantenstreifen können z. B. aus Polyetherschaum und/oder Kaltschaum bestehen. Wenn
sie eine höhere Härte als die Oberschicht aufweisen, werden sie bei Belastung durch
den Menschen weniger stark einsinken als der Mittelbereich der Matratze. Dadurch wirken
sie dem Herunterrollen des Schlafenden von der Matratze entgegen und dienen als Unterstützung,
wenn sich Nutzer auf den Rand der Matratze setzen.
[0010] Die in der Erfindung beschriebenen Vorzüge der Ventilationsmatratze durch verbesserte
Durchlüftung sind umso größer, je weiter und je länger die Zwischenschicht aus Abstandsgewirke
auch unter Belastung einen Abstand zwischen oberem und unterem Netz aufrecht erhält.
Dazu ist es von entscheidendem Vorteil, wenn die Distanzfäden zwischen den Netzen
in sich federn, also reversibel elastisch sind, und zugleich auch kippstabil an den
Netzen befestigt sind. Dieser Effekt kann dadurch erreicht werden, dass die Distanzfäden
an ihren beiden Enden U-förmige, formstabile Schlaufen bilden, mit denen sie in den
Netzen befestigt sind, wobei das andere Ende dieser Schlaufen in einer ziehharmonikaförmigen
Aneinanderreihung in den nächsten Distanzfaden übergeht. Eine Verstärkung der Kippstabilität
kann dadurch bewirkt werden, dass die Distanzfäden ähnlich einem Kreisbogensegment
geformt sind.
[0011] Als Alternative zu oder als Ergänzung der Distanzfäden schlägt die Erfindung Metallfedern
und/oder Kunststofffedern vor, die zwischen den Netzen angeordnet sind. Um zu verhindern,
dass das Abstandsgewirke bei Belastung in sich selbst zusammenfällt, ist es wichtig,
dass die Distänzfäden kippstabil in Bezug auf die Netze befestigt sind. Diese Forderung
gilt natürlich auch für Federn. Deshalb schlägt die Erfindung vor, dass wenigstens
ein Teil der Federn an drei Punkten eines Netzes befestigt werden. Dadurch wird die
Übertragung eines Kippmomentes zwischen Netz und Feder ermöglicht und die Feder unterstützt
dadurch die Stabilität des Abstandsgewirkes.
[0012] Die Erfindung schlägt vor, dass wenigstens die Stirnseiten und die Oberseite der
Ventilationsmatratze mit einem textilen Bezug bedeckt werden. Dadurch wird das Eindringen
von Schmutz in die Matratze erschwert und eine elektrostatische Aufladung des Schaumstoffes
reduziert. Insbesondere bei der Verwendung für inkontinente Kranke empfiehlt die Erfindung,
die Oberseite mit einem feuchtigkeitsabweisenden, gegen Urin beständigen Inkontinenzbezug
zu bedecken.
[0013] Als vorteilhafte Ausführungsform schlägt die Erfindung vor, die Oberschicht auf dem
Abstandsgewirke lose aufzulegen oder über spezielle Befestigungsmittel wie Klettband,
Knöpfe, Druckknöpfe, schwalbenschwanzförmige Ausformungen oder andere Befestigungsmittel
lösbar am Abstandsgewirke und/oder an den Kantenstreifen zu befestigen. Eine solche
Konfiguration bietet Vorteile durch die Möglichkeit zur getrennten Reinigung nur der
Oberschicht sowie bei der Anpassung der Matratze an Gewohnheiten des Schlafenden in
Bezug auf die Härte und/oder an die für Kranke empfehlenswerten Konfigurationen. Insbesondere
zur Vermeidung des Dekubitus, eines Hautgeschwüres, das durch allzulange Belastung
einer bestimmten Hautpartie entsteht, kann durch die Auswahl eines geeigneten Viskoseschaumes
eine Verbesserung erreicht werden. Denkbar ist auch, dass die Oberschicht in verschiedene
Sektionen unterteilt wird, die getrennt von einander ausgetauscht werden können. Im
Interesse des Liegekomforts sollten dann jedoch die einzelnen Bestandteile lösbar
miteinander verbunden werden; dafür geeignete Befestigungsmittel sind zuvor bereits
genannt.
[0014] Eine andere sinnvolle Ausführungsvariante ist es jedoch auch, die Oberschicht mit
dem Abstandsgewirke und/oder den Kantenstreifen zu verkleben und/oder zu vernähen.
Die Eigenschaften einer solchen Ventilationsmatratze sind dann zwar festgelegt, aber
die Matratze ist bei unwilligen oder geistig behinderten Patienten gegen ein Auseinandernehmen
geschützt.
[0015] Eine solche, in ihren Bestandteilen fest miteinander verbundene und ringsum mit Kantenstreifen
beklebte Matratze kann so ausgelegt werden, dass die jeweils aus Materialeigenschaft
und Materialstärke resultierende, gesamte Luftdurchlässigkeit der Oberschicht höher
ist als die Summe der Luftdurchlässigkeit von allen Kantenstreifen und der Unterschicht
zusammen. Zusammen mit dem zuvor beschriebenen Pumpeffekt wird damit erreicht, dass
durch Bewegungen des Liegenden verschobene Luftmengen in den Bereichen mit Überdruck
durch die Oberschicht hindurch nach außen austreten, dabei evtl. eingedrungene Feuchtigkeit
mitnehmen, gleichzeitig in den Bereichen mit Unterdruck Luft aus der Nähe des Patienten
absaugen und dadurch Schweiß und/oder andere abgesonderte Feuchtigkeiten vom Patienten
weg transportieren.
[0016] Ein weitere, benutzerfreundliche Variante einer Ventilationsmatratze ist es, in der
Unterschicht Öffnungen vorzusehen, die den vom Abstandsgewirke eingenommenen Raum
mit der Außenluft verbinden. Insbesondere dann, wenn die Oberschicht aus einer vergleichsweise
starken Schicht besteht, die einen Lufttransport durch die Oberschicht hindurch hemmt,
sowie gegebenenfalls zusammen mit ebenfalls wenig luftdurchlässigen Kantenstreifen
kann es sehr sinnvoll sein, in die Unterschicht Luftkanäle einzubringen, die aus dem
Raum des Abstandsgewirkes heraus an die Außenluft führen. In der einfachsten Variante
werden durch die Bewegungen des Liegenden erzeugte Pumpeffekte Luftmengen aus diesem
Raum durch die Luftkanäle heraus- und/oder hereinpressen.
[0017] Diese positive Wirkung kann durch Ventilklappen vor den Öffnungen weiter verstärkt
werden. Da die Matratze eine endliche Fläche aufweist und da die Bewegungen des Liegenden
sich in aller Regel nicht abhängig von ihrer Richtung unterscheiden, weil also eine
Rechtswälzung des Liegenden etwa die gleiche Luftmenge aus der Matratze herausdrückt,
wie sie bei einer anschließenden Linkswälzung wieder hinein gesaugt wird und weil
die Austrittsgeschwindigkeit in der Regel nicht so hoch ist, als dass die Luftmengen
sehr weit von der Matratze weg geblasen werden, ist es eine sinnvolle, weitere Verbesserung,
die Öffnungen mit Ventilen zu versehen. Diese Ventile stellen sicher, dass nur in
einer Richtung Luft hindurchströmt. Falls durch eine entgegengerichtete Körperbewegung
an dieser Stelle Luft angesaugt werden würde, wird es von den Ventilen verhindert,
stattdessen wird sich ein Vakuum in Teilbereichen des Abstandsgewirkes durch andere
Luftzuführungen wieder auffüllen. Es ist besonders sinnvoll, durch die Konzeption
der Matratze, eine Luftbewegung durch die Oberschicht hindurch zu unterstützen, weil
dadurch eine verbesserte Belüftung des Schlafenden erreicht wird.
[0018] Eine zusätzliche, erfindungsgemäße Erweiterung entsteht dadurch, dass die Öffnungen
an der Unterseite der Unterschicht eine Kupplung zum Anschluss an einen Luftschlauch
erhalten. Über diesen Luftschlauch kann eine externe Luftversorgung Luft in die Matratze
hineindrücken, wobei die Temperatur dieser Luft zur Kühlung oder zur Erwärmung des
Schlafenden genutzt werden kann. Es ist sinnvoll, für den Luftdruck eine Regelungsmöglichkeit
vorzusehen.
[0019] Alternativ kann durch den Luftschlauch auch die Luft aus dem vom Abstandsgewirke
eingenommenen Raum abgesaugt werden. Dieses ist insbesondere im klinischen Bereich
sinnvoll, wenn ein Patient erhöhte Mengen von Feuchtigkeit abscheidet.
[0020] Eine weitere Ausführungsvariante mit einer feuchtigkeitssperrenden Folie zwischen
Abstandsgewirke und Unterschicht ist ebenfalls insbesondere für den Bereich von Krankenhäusern,
Seniorenheimen und ähnlichen Institutionen sinnvoll. Es wird in einer weiteren Option
empfohlen, die Folie an den Innenwandungen von evtl. vorhandenen Kantenstreifen nach
oben zu führen. Dadurch bildet sich eine Wanne aus, die Feuchtigkeitsmengen aufnehmen
kann. Bei inkontinenten Patienten kann Flüssigkeit durch die Oberschicht und das Abstandsgewirke
hindurchtreten und wird in der Wanne aufgefangen. Wenn die Oberschicht und das Abstandsgewirke
lose aufgelegt worden sind, können sie zur Reinigung dieser Wanne herausgenommen werden.
Vorteil dieser Anordnung ist, dass eine Reizung der Haut des Patienten durch langes
Verweilen in feuchter Umgebung (sogenanntes Wundliegen) vermindert oder vermieden
wird.
[0021] Bei ortsfest liegenden Patienten kann es eine sinnvolle Variante sein, die wannenförmige
Ausbildung der Folie auf einen bestimmten Bereich des Abstandsgewirkes zu beschränken.
Insbesondere für Patienten mit einem sehr hohen Volumen an Flüssigkeitsausscheidungen
ist es sinnvoll, die Feuchtigkeitssperrfolie als Trichter zu formen. Dazu ist erforderlich,
dass die Oberseite der Unterschicht und die Unterseite des Abstandsgewirkes diese
Form komplementär wiederholen. In die Oberseite der Unterschicht wird also der Trichter
als Ausnehmung eingeformt und das Abstandsgewirke muss an seiner Unterseite einen
dazu komplementären Kegel aufweisen. Als funktionale Vervollständigung dieser Anordnung
schlägt die Erfindung ein Abflussrohr am tiefsten Punkt des Trichters vor.
[0022] Weitere Einzelheiten , Merkmale und Vorteile der Erfindung lassen sich dem nachfolgenden
Beschreibungsteil entnehmen, sodass die Erfindung anhand von Beispielen erläutert
wird. Keinesfalls jedoch ist die Erfindung auf diese Beispiele eingeschränkt.
[0023] Figur 1 zeigt eine dreidimensionale Darstellung einer erfindungsgemäßen Matratze,
bei der die einzelnen Schichten an verschiedenen Stellen geschnitten sind. An den
Schnittflächen werden die verschiedenen Ausführungsvarianten der Erfindung gezeigt,
wobei in der Darstellung verschiedene Optionen gezeigt sind, die sinnvoller Weise
so nicht miteinander kombiniert werden. Als oberste Schicht ist der Bezug 7 oder der
Inkontinenzbezug 71 zu sehen. Darunter folgt die Oberschicht 1 aus Viskoseschaum und
als nächste Schicht das Abstandsgewirke 4. Zu erkennen ist das obere Netz 5 der beiden
Netze 5 mit einer sechseckförmigen Ausbildung dargestellt. Zwischen den Netzen verlaufen
die Distanzfäden 61. Links im Bild sind sie in kreisbogenförmiger Ausprägung zu sehen;
rechts im Bild in einer anderen Variante, bei der die Distanzfäden 61 mit je einer
U-förmigen, formstabilen Schlaufe 62 im Netz 5 befestigt sind, wobei das andere Ende
jeder Schlaufe 62 in einer ziehharmonikaförmigen Aneinandereihung in den nächsten
Distanzfaden 61 übergeht.
[0024] In Bildmitte sind zwei andere Ausführungsvarianten für das Distanzgewirke gezeichnet:
[0025] Links zwei Metallfedern 63 zur Verbindung des oberen und des unteren Netzes 5, rechts
Kunststofffedern 64.
[0026] Unten in Figur 1 ist der Schnitt durch die Unterschicht 3 mit etlichen Ausführungsvarianten
abgebildet, wobei zu wiederholen ist, dass nicht alle diese Ausführungsvarianten sinnvoller
Weise so miteinander kombiniert werden sollten, wie sie in der Übersichtszeichnung
enthalten sind.
[0027] An der linken und der rechten Kante der Unterschicht 3 sind Öffnungen 31 zu erkennen,
die den vom Abstandsgewirke beanspruchten Raum mit der Außenluft nach unten hin verbinden.
Ganz links ist eine Öffnung 31 eingezeichnet, die mit einer Kupplung 33 an der Unterseite
ausgestattet ist, woran ein Luftschlauch 34 angeschlossen ist.
[0028] An der rechten Seite der Unterschicht sind zwei Öffnungen 31 durchschnitten, die
mit einer Ventilklappe 32 versehen sind, von denen die linke Ventilklappe 32 im geschlossenen
Zustand wiedergegeben ist, während die rechte Ventilklappe geöffnet ist; im gezeichneten
Beispiel also nach unten hängt.
[0029] In der Mitte ist ein Beispiel für die Ausführung eines Trichters 81 eingetragen.
Die Form des Trichters 81 ist komplementär zu der Folie 8 in diesem Bereich sowie
zur Unterseite des Abstandsgewirkes 4.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Oberschicht
- 2
- Kantenstreifen
- 3
- Unterschicht
- 31
- Öffnung in Unterschicht 3
- 32
- Ventilklappe in Öffnung 31
- 33
- Kupplung in Öffnung 31
- 34
- Luftschlauch an Kupplung 33
- 4
- Abstandsgewirke
- 5
- Netz, bildet die Ober- und Unterseite des Abstandsgewirkes 4
- 61
- Distanzfäden in Distanzplatte
- 62
- Schlaufe, verbindet Distanzfäden 61
- 63
- Metallfedern zwischen den Netzen 5
- 64
- Kunststofffedern zwischen den Netzen 5
- 7
- Bezug, wenigstens auf Oberschicht 1
- 71
- Inkontinenzbezug, wasserundurchlässig
- 8
- Folie zwischen Abstandsgewirke 4 und Unterschicht 3
- 81
- Trichter, Ausformungsvariante der Folie 8
- 82
- Abflussrohr, an tiefster Stelle des Trichters 81
1. Ventilationsmatratze, bestehend aus einer Oberschicht 1 aus Viskoseschaum und einer
Unterschicht 3 aus Polyetherschaum,
dadurch gekennzeichnet, dass
dazwischen ein dreidimensionales Abstandsgewirke 4 angeordnet ist, dessen Ober- und
Unterseite aus je einem Netz 5 besteht, zwischen denen etwa senkrecht zu den Netzen
5 ausgerichtete, federnde Distanz-Fäden 61 verlaufen.
2. Ventilationsmatratze nach dem vorhergehenden Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf allen 4 Stirnseiten über die gesamte Höhe der Matratze hinweg Kantenstreifen 2
aus Schaumstoff aufgeklebt sind.
3. Ventilationsmatratze nach dem vorhergehenden Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kantenstreifen 2
- aus Polyetherschaum und/oder Kaltschaum bestehen
- und/oder eine höhere Härte als die Oberschicht 1 aufweisen.
4. Ventilationsmatratze nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Distanz-Fäden 61 in beiden Netzen 5 mit je einer U-förmigen, formstabilen Schlaufe
62 befestigt sind,
- wobei das andere Ende der Schlaufe in einer ziehharmonikaförmigen Aneinanderreihung
in den nächsten Distanz-Faden 61 übergeht
5. Ventilationsmatratze nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Distanz-Fäden 61 Formen ähnlich einem Kreisbogensegment aufweisen.
6. Ventilationsmatratze nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen den Netzen 5 zahlreiche Metallfedern 63 und/oder Kunststofffedern 64 angeordnet
sind,
7. Ventilationsmatratze nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens ein Teil aller Metallfedern 63 und/oder Kunststofffedern 64 an drei voneinander
entfernten Punkten eines Netzes 5 befestigt sind.
8. Ventilationsmatratze nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens die Stirnseiten und die Oberseite mit einem textilen Bezug 7 bedeckt sind.
9. Ventilationsmatratze nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens die Oberseite mit einem Feuchtigkeitsabweisenden, gegen Urin beständigen
Inkontinenzbezug 71 bedeckt ist.
10. Ventilationsmatratze nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Oberschicht 1 auf dem Abstandsgewirke 4 lose aufliegt oder lösbar daran und/oder
an den Kantenstreifen 2 befestigt ist.
11. Ventilationsmatratze nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Oberschicht 1 mit dem Abstandsgewirke 4 und/oder den Kantenstreifen 2 verklebt
und/oder vernäht ist.
12. Ventilationsmatratze nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, dass
die jeweils aus Materialeigenschaft und Materialstärke resultierende, gesamte Luftdurchlässigkeit
der Oberschicht 1 höher ist als die Summe der Luftdurchlässigkeit von allen Kantenstreifen
2 und der Unterschicht 3
13. Ventilationsmatratze nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Unterschicht 3 mehrere Öffnungen 31 aufweist, die den vom Abstandsgewirke 4 eingenommenen
Raum mit der Außenluft verbinden.
14. Ventilationsmatratze nach dem vorhergehenden Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
alle Öffnungen 31 durch Ventilklappen 32 verschlossen sind, die nur durch einen Luftstrom
in einer einzigen Richtung aufdrückbar sind.
15. Ventilationsmatratze nach dem vorhergehenden Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens eine Öffnung 31 an der Unterseite der Unterschicht 3 eine Kupplung 33 zum
Anschluss an einen Luftschlauch 34 aufweist.
16. Ventilationsmatratze nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen Abstandsgewirke 4 und Unterschicht 3 eine feuchtigkeitssperrende Folie 8
angeordnet ist,
- wobei die Folie 8 wannenförmig an den Innenseiten der Kantenstreifen 2 nach oben
geführt sein kann
- und die Oberschicht 1 und/oder das Abstandsgewirke 4 lose aufgelegt sein kann.
17. Ventilationsmatratze nach dem vorhergehenden Anspruch 14
dadurch gekennzeichnet, dass
die Oberfläche der Unterschicht 3 und die darauf aufliegende Folie 8 in Form eines
Trichters 81 ausgebildet ist
- und die Unterseite des Abstandsgewirkes 4 komplementär dazu geformt ist,
- wobei der Trichter 81 an seinem tiefsten Punkt in ein Abflussrohr 82 übergehen kann.
18. Verfahren zur Nutzung einer Ventilationsmatratze nach dem vorhergehenden Anspruch
10,
dadurch gekennzeichnet, dass
jede Kupplung 33 über einen Luftschlauch 34 an eine Luftversorgung mit erhöhtem Luftdruck
(Überdruck) angeschlossen wird,
- wobei die Luft gegenüber der Umgebung erwärmt oder abgekühlt und/oder getrocknet
sein kann
- und der Überdruck regelbar sein kann.
19. Verfahren zur Nutzung einer Ventilationsmatratze nach dem vorhergehenden Anspruch
10,
dadurch gekennzeichnet, dass
jede Kupplung 33 über einen Luftschlauch an eine Luftentsorgung mit vermindertem Luftdruck
(Unterdruck) angeschlossen wird
- und der Unterdruck regelbar sein kann.