(19)
(11) EP 1 762 275 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.03.2007  Patentblatt  2007/11

(21) Anmeldenummer: 06018560.0

(22) Anmeldetag:  05.09.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A62B 35/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 12.09.2005 DE 202005014358 U

(71) Anmelder: Skylotec GmbH
56567 Neuwied (DE)

(72) Erfinder:
  • Rinklake, Kai Skylotec GmbH
    56567 Neuwied (DE)

(74) Vertreter: Kandlbinder, Markus Christian et al
Zeitler - Volpert - Kandlbinder Patentanwälte Herrnstrasse 44
80539 München
80539 München (DE)

   


(54) Eckelement für eine Absturzsicherung


(57) Die Erfindung betrifft ein Eckelement für ein Sicherungselement, insbesondere ein Sicherungsseil oder eine Sicherungsschiene, einer Absturzsicherung mit einer bogenförmigen Führung (10) für das Sicherungselement und einer Befestigungsvorrichtung (12) zum Befestigen des Eckelementes an einem stationären Element, bei dem die Anordnung derart getroffen ist, dass die Befestigungsvorrichtung (12) zusätzlich mit einem Falldämpfer (16) ausgebildet ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Eckelement für ein Sicherungselement, insbesondere ein Sicherungsseil oder eine Sicherungsschiene, einer Absturzsicherung mit einer bogenförmigen Führung für das Sicherungselement und einer Befestigungsvorrichtung zum Befestigen des Eckelementes an einem stationären Element, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Eine Absturzsicherung bzw. Anschlageinrichtung, wie beispielsweise aus der DE 299 05 756 U1 bekannt, dient zum Sichern von Personen an solchen Arbeitstellen, an denen die Gefahr besteht, dass die Person durch einen Fall aus großer Höhe verletzt werden kann, wie beispielsweise auf einem Dach eines Gebäudes. Derartige permanente Anschlageinrichtungen weisen ein Sicherungselement, beispielsweise in Form eines Sicherungsseiles oder einer Sicherungsschiene, auf, welches mit geeigneten Befestigungsmitteln fest verankert ist. An diesem Sicherungselement ist ein Gleiter vorgesehen, der entlang des Sicherungselementes gleiten kann. Die zu sichernde Person wird beispielsweise über ein Mannseil mit dem Gleiter verbunden. Durch die gleitende Verschiebbarkeit des Gleiters entlang des Sicherungselementes hat die zu sichernde Person eine entsprechende Bewegungsfreiheit und kann ohne wesentliche Behinderung durch die Anschlageinrichtung arbeiten ausführen und ist trotzdem gegen ein Abstürzen vom Dach gesichert.

[0003] Zur Führung des Sicherungselementes in einer von einer Geraden abweichenden Konfiguration ist es bekannt, Eckelemente vorzusehen, die das Sicherungselement um einen vorbestimmten Winkel umlenken. Damit sich diese Eckelemente bei Einleitung eines Fallstoßes in die Absturzsicherung nicht verdrehen und nicht aus ihrer Verankerung gerissen werden, sind zur Verankerung dieser Eckelemente zwei Anschlagvorrichtungen, eine stärker dimensionierte und damit kostenintensivere Anschlagvorrichtung oder eine verstärkte Unterkonstruktion, an dem das bzw. die Eckelemente befestigt werden, vorgesehen.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Eckelement der o.g. Art bzgl. Handhabung und Funktionssicherheit zu verbessern und gleichzeitig Herstellungs- und Wartungskosten zu reduzieren, insbesondere dadurch, dass die Festigkeitsanforderungen an die Unterkonstruktion reduziert werden.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Eckelement der o.g. Art mit den in Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.

[0006] Bei einem Eckelement der o.g. Art ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Befestigungsvorrichtung zusätzlich mit einem Falldämpfer ausgebildet ist.

[0007] Dies hat den Vorteil, dass die auf einen Befestigungspunkt der Befestigungsvorrichtung einwirkende Kraft im Falle eines Fallstoßes beim Auffangen eines Sturzes einer mit der Absturzsicherung gesicherten Person verringert wird. Durch das kraftabsorbierende Eckelement wird die resultierende Kraft an der Befestigungsvorrichtung, die normalerweise höher ist, da Kräfte in verschiedenen Richtungen am Eckelement angreifen, soweit abgebaut, dass die Krafteinleitung in die Befestigungsvorrichtung am Eckelement nicht mehr größer ist als an den Enden des Sicherungselementes, also beispielsweise an Seilenden. Hierdurch genügt ggf. ein einziger Befestigungspunkt für das Eckelement mit reduzierten Anforderungen an die Festigkeit von Befestigungsvorrichtung und Unterkonstruktion.

[0008] Dadurch, dass die bogenförmige Führung einen vorbestimmten Winkel aufspannt und die Befestigungsvorrichtung auf einer den Winkel halbierenden Geraden angeordnet ist, ergibt sich der Vorteil, dass bei Krafteinwirkung auf das Eckelement beispielsweise durch eine das Sicherungselement spannende Vorspannkraft oder einen Fallstoß beim Auffangen eines Sturzes einer mit der Absturzsicherung gesicherten Person kein Drehmoment auf das Eckelement wirkt, da die Kräfte symmetrisch auf die Befestigungsvorrichtung wirken.

[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die bogenförmige Führung mit einer Grundplatte verbunden, die die Befestigungsvorrichtung trägt.

[0010] Ein besonders robustes, funktionssicheres und einfach sowie kostengünstig herzustellendes Eckelement erzielt man dadurch, dass die Befestigungsvorrichtung und/oder der Falldämpfer einstückig mit der Grundplatte ausgebildet ist.

[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die bogenförmige Führung als ein Kurvenrohr ausgebildet.

[0012] Vorzugsweise ist die Befestigungsvorrichtung als eine Befestigungsöse ausgebildet.

[0013] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt in
Fig. 1
eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Eckelementes in einer Ansicht von oben,
Fig. 2
das Eckelement von Fig. 1 in einer Ansicht von vorne und
Fig. 3
das Eckelement von Fig. 1 in einer Schnittansicht entlang Linie III-III von Fig. 1.


[0014] Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte, beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Eckelementes für ein Sicherungselement in Form eines Sicherungsseiles (nicht dargestellt) einer Absturzsicherung zum Sichern einer Person gegen Absturz umfasst eine bogenförmige Führung 10 in Form eines Kurvenrohres für das Sicherungsseil und eine Befestigungsvorrichtung 12 in Form einer Befestigungsöse zum Befestigen des Eckelementes an einem stationären Element, wie beispielsweise einem Dachgiebel, einer Fassadenwand oder ähnlichem, was in der Lage ist, die von der Absturzsicherung bei einem Auffangen eines Sturzes einer Person übertragenen Kräfte aufzunehmen.

[0015] Das Kurvenrohr 10 spannt einen vorbestimmten Winkel auf, der durch den Schnittpunkt von zwei Geraden bestimmt ist, die sich von den Enden des Kurvenrohres 10 und rechtwinklig zu diesem erstrecken. Das Eckelement lenkt dadurch das Führungsseil um den vorbestimmten Winkel um.

[0016] Am Kurvenrohr 10 ist eine Grund- bzw. Bodenplatte 14 befestigt. An dieser ist einstückig die Befestigungsöse 12 ausgebildet. Hierbei liegt die Befestigungsöse 12 auf einer Linie, die den von den Geraden bestimmten Winkel halbiert. Auf diese Weise greifen die Kräfte an der Befestigungsöse symmetrisch an, so dass sich kein Drehmoment an dem Eckelement ergibt, obwohl mit der einzigen Befestigungsöse 12 nur ein Befestigungspunkt des Eckelementes vorgesehen ist.

[0017] Zusätzlich ist einstückig mit der Bodenplatte 14 ein Falldämpfer 16 zwischen dem Kurvenrohr 10 und der Befestigungsöse 12 ausgebildet. Im Falle einer Krafteinwirkung auf das Eckelement beim Auffangen einer abstürzenden Person durch die Absturzsicherung nimmt der Falldämpfer durch Deformation bzw. plastische Verformung einen Teil der Fallenergie auf, so dass einerseits die Verzögerung (negative Beschleunigung) auf die gesicherte Person geringer wird, da der Fallstoß auf einen längeren Zeitraum ausgedehnt wird, und andererseits verringert sich die auf die Befestigungsöse 12 und damit den Befestigungspunkt einwirkende Kraft. Auf diese Weise kann eine ausreichende Befestigung des Eckelementes auch mit nur einem einzigen Befestigungspunkt bzw. einer einzigen Befestigungsöse 12 sichergestellt werden.

[0018] Das Kurvenrohr 10 und die Bodenplatte 14 sind über einen Bogen 18 miteinander spannungsfrei verschweißt.


Ansprüche

1. Eckelement für ein Sicherungselement, insbesondere ein Sicherungsseil oder eine Sicherungsschiene, einer Absturzsicherung mit einer bogenförmigen Führung (10) für das Sicherungselement und einer Befestigungsvorrichtung (12) zum Befestigen des Eckelementes an einem stationären Element,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Befestigungsvorrichtung (12) zusätzlich mit einem Falldämpfer (16) ausgebildet ist.
 
2. Eckelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die bogenförmige Führung (10) einen vorbestimmten Winkel aufspannt und die Befestigungsvorrichtung (12) auf einer den Winkel halbierenden Geraden angeordnet ist.
 
3. Eckelement nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die bogenförmige Führung (10) mit einer Grundplatte (14) verbunden ist, die die Befestigungsvorrichtung (12) trägt.
 
4. Eckelement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsvorrichtung (12) einstückig mit der Grundplatte (14) ausgebildet ist.
 
5. Eckelement nach Anspruch 2 und Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Falldämpfer (16) einstückig mit der Grundplatte (14) ausgebildet ist.
 
6. Eckelement nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die bogenförmige Führung (10) als ein Kurvenrohr ausgebildet ist.
 
7. Eckelement nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsvorrichtung (12) als eine Befestigungsöse ausgebildet ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente