(19)
(11) EP 1 762 281 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.03.2007  Patentblatt  2007/11

(21) Anmeldenummer: 06016792.1

(22) Anmeldetag:  11.08.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A63C 5/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 13.09.2005 DE 102005043760

(71) Anmelder: Marker Völkl International GmbH
6341 Baar (CH)

(72) Erfinder:
  • Heil, Tobias
    94360 Mitterfels (DE)
  • Ametsbichler, Andreas
    94315 Straubing (DE)

(74) Vertreter: Graf, Helmut et al
Patentanwälte Graf Wasmeier Glück Postfach 10 08 26
93008 Regensburg
93008 Regensburg (DE)

   


(54) Schneegleitbrett sowie Verfahren zu dessen Herstellung


(57) Schneegleitbrett, insbesondere Ski oder Snowboard, mit einer von einer Schicht aus einer Dekorfolie gebildeten Oberfläche. Zur Erzielung einer strukturierten Oberfläche ist unterhalb der von der Dekorfolie gebildeten Schicht wenigstens eine weitere Schicht aus einem netz- oder gitterartigen Flachmaterial vorgesehen.







Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Schneegleitbrett, insbesondere Ski oder Snowboard gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1 sowie auf ein Verfahren zum Herstellen eines Schneegleitbrettes gemäß Oberbegriff Patentanspruch 8.

[0002] Schneegleitbretter, insbesondere Skier, deren Außenfläche an der Schneegleitbrettoberfläche sowie teilweise auch an Längsseiten oder Seitenflächen von einer Dekorfolie aus einem Kunststoffmaterial, insbesondere aus einem thermoplastischen Kunststoff, wie z.B. ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol Copolimerisat), Polyamid oder Polyester gebildet sind, sind in verschiedensten Ausführungen bekannt.

[0003] Die Herstellung dieser Schneegleitbretter erfolgt dabei in der Regel in Form- oder Presswerkzeugen, in die bzw. in deren Formraum die einzelnen Bauteile und Komponenten des Gleitbrettkörpers in der jeweils erforderlichen Lage eingebracht und anschließend unter Verwendung eines unter Hitzeeinwirkung aushärtenden Harzes oder Kunststoffs durch Verpressen miteinander zu dem Gleitbrettkörper verbunden werden. Die Innenflächen des Formraumes weisen dabei zwar einen der äußeren Kontur des Schneegleitbrettkörpers entsprechend Verlauf auf (beispielsweise zum Formen von sich in Längsrichtung eines Skikörpers erstreckenden Vorsprüngen), sind ansonsten aber möglichst glatt ausgeführt, um u.a. das Entformen und vor allem auch das Reinigen des jeweiligen Formwerkzeugs zu erleichtern.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es ein Schneegleitbrett aufzuzeigen, welches an seiner von einer Oberflächen- oder Dekorfolie gebildeten Außenfläche eine leichte Strukturierung aufweist. Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Schneegleitbrett entsprechend dem Patentanspruch 1 ausgebildet. Ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Schneegleitbretts ist Gegenstand des Patentanspruchs 8.

[0005] Ein Vorteil der Erfindung besteht u.a. darin, dass für die Herstellung des Schneegleitbretts Formwerkzeuge mit glatten Innenflächen verwendet werden können und dennoch eine optisch ansprechende leichte Oberflächenstrukturierung erreicht ist, so dass nicht nur eine vereinfachte Reinigung der Formwerkzeuge möglich ist, sondern bei vereinfachter Ausbildung der Formwerkzeuge ein und dieselben Werkzeuge auch zur Fertigung von Schneegleitbrettern mit oder ohne Oberflächenstrukturierung verwendet werden können.

[0006] Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1
in sehr vereinfachter Teildarstellung eine Draufsicht auf eine strukturierte Oberfläche eines Schneegleitbretts in Form eines Skis;
Fig. 2
in vereinfachter Teildarstellung einen Schnitt durch den Körper des Schneegleitbretts der Figur 1.


[0007] In den Figuren ist 1 der Gleitbrettkörper eines Schneegleitbretts, beispielsweise eines Skis oder eines Snowboards mit dem üblichen Aufbau. Die Besonderheit des Gleitbrettkörpers 1 besteht darin, dass dieser bei 2 an der Oberseite, gfs. auch an Seitenflächen in einer speziellen Weise leicht strukturiert ist, und zwar zusätzlich zur einer farblichen und/oder graphischen Gestaltung.

[0008] Wie insbesondere die Figur 2 zeigt, sind der Gleitbrettkörper bzw. dessen Kern 3, der in unterschiedlichster Weise auch unter Verwendung der unterschiedlichsten Materialien hergestellt sein kann, an den Oberflächen mit einer mehrlagigen Oberflächenstruktur versehen, die aus mehreren Schichten besteht, und zwar aus einer die Außenfläche des Schneegleitbretts bildenden Schicht 4 aus einer Dekor-Folie, wie sie für die Oberfläche von Schneegleitbrettern üblicher Weise verwendet wird, beispielsweise aus einem thermoplastischen Kunststoff, wie z.B. ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol Copolimerisat), Polyamid oder Polyester, aus einer an die Schicht 4 in Richtung zum Kern 3 anschließenden Schicht 5 aus einem netz- oder siebartigen Flachmaterial. Letzteres besteht aus einem Werkstoff, welcher insbesondere bei den Bedingungen und Temperaturen, die während der Herstellung des Gleitbrettkörpers bzw. während des Verpressens der einzelnen, den Gleitkörper 1 bildenden Komponenten in der Fertigungs- oder Pressform herrschen, eine größere Härte aufweist als das für die Schicht 4 verwendete Material. Die Schicht 5, deren Dicke d5 auch größer ist als die Dicke d4 der Schicht 4 besteht beispielsweise aus Kunststoff, insbesondere duroplastischer Kunststoff und/oder aus einem Fasermaterial aus einem anderen geeigneten Werkstoff. Bevorzugt ist das die Schicht 5 bildende Flachmaterial ein IPT-Netz.

[0009] An die Schicht 5 schließt sich in Richtung zum Kern 3 eine Schicht 6 an, deren Dicke d6 wiederum größer ist als die Dicke d4 der Schicht 4 und die aus einem geeigneten, nachgiebigen oder elastischen (z.B. weichelastischen) Werkstoff, bevorzugt aus einem offenporigen Werkstoff bzw. Schaumstoffmaterial besteht, dessen Poren ebenso wie in der Schicht 5 vorhandene Hohlräume bei der Herstellung mit dem verwendeten und vorzugsweise unter Hitzeeinwirkung aushärtenden Kunstharz ausgefüllt werden.

[0010] Obwohl beim Verpressen die Schicht 4 gegen eine glatte, nicht strukturierte Innenfläche der in der Figur 2 allgemein mit 7 angedeuteten geschlossenen Pressform anliegt, weist das Gleitbrettkörper 1 nach seiner Herstellung an der von der Schicht 4 gebildeten Außenfläche in überraschender Weise die leichte Strukturierung 2 auf, die in Nachbildung der Netzstruktur der Schicht 5 von einer Vielzahl von allerdings sehr flachen muldenartigen Vertiefungen gebildet ist.

[0011] Die die Schicht 4 bildende Dekorfolie besteht bevorzugt aus einem transparenten Material und ist an ihrer der Schicht 5 benachbarten Oberflächenseite in der jeweils gewünschten Weise farblich und/oder graphisch gestaltet bzw. hinterdruckt.

[0012] Die Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es versteht sich, dass Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne dass dadurch der der Erfindung zugrunde liegende Erfindungsgedanke verlassen wird.

Bezugszeichenliste



[0013] 
1
Gleitbrettkörper
2
Strukturierung
3
Kern des Gleitbrettkörpers
4, 5, 6
Schicht
7
Fertigungs- bzw. Formwerkzeug



Ansprüche

1. Schneegleitbrett, insbesondere Ski oder Snowboard, mit einer von einer Schicht (4) aus einer Dekorfolie gebildeten Oberfläche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzielung einer strukturierten Oberfläche unterhalb der von der Dekorfolie gebildeten Schicht (4) wenigstens eine weitere Schicht (5) aus einem netz- oder gitterartigen Flachmaterial vorgesehen ist.
 
2. Schneegleitbrett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Schicht (5) aus dem netz- oder gitterartigen Flachmaterial aus einem Werkstoff besteht, welcher eine größere Härte besitzt als das Material der Dekorfolie,
und/oder
dass die weitere Schicht (5) aus dem netz- oder gitterartigen Flachmaterial aus einem Kunststoff, vorzugsweise aus einem duroplastischen Kunststoff besteht.
 
3. Schneegleitbrett nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die weitere Schicht (5) aus dem netz- oder gitterartigen Flachmaterial aus einem Fasermaterial besteht,
und/oder
dass die weitere Schicht (5) von einem IPT-Netz gebildet ist.
 
4. Schneegleitbrett nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Dekorfolie aus einem transparenten Kunststoffmaterial besteht,
und/oder
dass die Dekorfolie aus einem thermoplastischen Kunststoff, wie z.B. ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol Copolimerisat), Polyamid oder Polyester besteht.
 
5. Schneegleitbrett nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an die wenigstens eine Schicht (5) aus dem gitter- oder siebartigen Flachmaterial zum Inneren des Schneegleitbrettes bzw. zu dessen Kern (3) hin anschließend wenigstens eine weitere Schicht (6) aus einem nachgiebigen und/oder offenporigen Material, z.B. Schaumstoffmaterial vorgesehen ist.
 
6. Schneegleitbrett nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlräume der wenigstens einen Schicht (5) aus dem netz- oder gitterartigen Material und/oder der wenigstens einen Schicht (6) aus dem nachgiebigen und/oder offenporigen Material mit einem ausgehärteten, die Komponenten des Schneegleitbrettkörpers verbindenden Kunststoff oder Kunstharz ausgefüllt sind.
 
7. Schneegleitbrett nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Dekorfolie gebildete Schicht (4) an ihrer innenliegenden Oberflächenseite farblich und/oder graphisch gestaltet ist.
 
8. Verfahren zum Herstellen eines Schneegleitbretts nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem (Verfahren) in einer Pressform die in diese Form eingelegten Komponenten des Gleitbrettkörpers unter Verwendung eines aushärtenden Kunststoff miteinander verpresst werden,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung einer von einer Dekorfolie (4) gebildeten strukturierten Oberfläche zwischen der gegen einer Innenfläche, vorzugsweise gegen eine glatte Fläche des Formwerkzeugs anliegende Dekorfolie und den den Kern (3) des Gleitbrettkörpers (1) bildenden Komponenten wenigstens eine Schicht (5) aus einem netz- oder gitterartigen Flachmaterial eingebracht wird.
 
9. Verfahren nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine Dekorfolie (4), die an einer Oberflächenseite bereits mit der Schicht (5) aus dem netz- oder gitterartigen Flachmaterial vorbereitet ist.
 
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der der Dekorfolie (4) abgewandte Seite der wenigstens einen Schicht (5) aus dem netz- oder gitterartigem Flachmaterial eine Zwischenschicht (6) aus einem nachgiebigen und eine Vielzahl von offenen Poren aufweisenden Material, z.B. Schaumstoffmaterial vorgesehen wird.
 




Zeichnung







Recherchenbericht