[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausziehen einer über ein Radlager in
einem Lagergehäuses eines Achskörpers gelagerten Radflanschnabe, bestehend aus einer
eine Stütztraverse aufweisenden Stützvorrichtung, über welche sich die Vorrichtung
im Umgebungsbereich des Radlagers am Lagergehäuse axial abstützt sowie einer zentralen
Zugeinrichtung, welche mit der Radflanschnabe in Eingriff bringbar ist.
[0002] Radflanschnaben sind in vielfältiger Ausgestaltung aus dem Bereich der Kraftfahrzeugtechnik
bekannt. Diese Radflanschnaben sind mit einem Radflansch versehen, welcher u.a. zur
Montage eines Rades eines Kraftfahrzeuges dient. Zur Lagerung des Rades über die Radflanschnabe
in einem Achskörper einer Kraftfahrzeugachse weist die Radflanschnabe eine Lagernabe
auf, welche über ein Radlager in einer Lagerbohrung eines Lagergehäuses des Achskörpers
drehbar gelagert ist. Dabei ist der Radflansch der Radflanschnabe in seinem Durchmesser
stets größer ausgebildet, als der Durchmesser der Lagernabe und auch als der Durchmesser
des Radlagers. Im montierten Zustand der Radflanschnabe am Achskörper ist zwischen
dem Radflansch und dem Lagergehäuse des Achskörpers in der Regel ein Zwischenraum
vorhanden.
[0003] Zum Ausziehen bzw. zur Demontage der Radflanschnabe aus dem Radlager oder zusammen
mit dem Radlager aus dem Lagergehäuse ist aus der
DE 89 08 237 eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art bekannt, welche eine als Lagerplatte bezeichnete
Stütztraverse aufweist. Diese Stütztraverse ist mit einer Zugvorrichtung in Form einer
Gewindespindel versehen, welche sich über ein Axialdrucklager an der Stütztraverse
axial abstützt und welche über dieses Axialdrucklager drehbar in der Stütztraverse
aufgenommen wird. Zur axialen Abstützung am Axialdrucklager ist die Gewindespindel
mit einem radial erweiterten, umlaufenden Ringbund versehen, an welchen sich axial
nach außen hin ein Antriebssechskant anschließt, so dass die Gewindespindel mit einem
geeigneten Schlüsselwerkzeug drehend antreibbar ist. Im Einsatz durchragt die Gewindespindel
die Lagernabe des Radnabenflansches. Auf ihrem dem Antriebssechskant gegenüber liegenden
und aus der Lagernabe herausragenden Endbereich ist eine Zugmutter aufgeschraubt.
Beim Anziehen der Gewindespindel stützt sich die Zugmutter im Wesentlichen stirnseitigen
an der Lagernabe ab, so dass diese in axialer Richtung gezogen wird.
[0004] Zur axialen Abstützung der Stütztraverse am Achskörper ist bei der bekannten Vorrichtung
eine Stützplatte vorgesehen, welche über zwei feststehend an der Stütztraverse befestigte
Stützstreben mit der Stütztraverse in Verbindung steht. Der Abstand der Stützstreben
ist dabei größer gewählt als der Außendurchmesser des Radflansches, so dass der Radflansch
zwischen diesen bei Ansetzen am Achskörper aufnehmbar ist.
[0005] Die Stützplatte weist eine U-förmige Ausnehmung auf, die so bemessen ist, dass die
Stützplatte im Umgebungsbereich des Radlagers am Lagergehäuse des Achskörpers ansetzbar
ist. Die Stützplatte weist eine Stützrippe auf, welche zur Abstützung am Lagergehäuse
im Umgebungsbereich des Radlagers dient. Die Stützrippe verläuft entlang der U-förmigen
Ausnehmung und ist im der Stütztraverse zugewandten Kantenbereich der Ausnehmung angeordnet.
Diese Stützrippe ist in ihren Abmessungen, insbesondere in ihrer Dicke derart bemessen,
dass sie zwischen den Radflansch und das Lagergehäuse einbringbar ist und sich im
Umgebungsbereich des Radlagers stirnseitig am Lagergehäuse abstützt. D.h., dass die
Stützrippe in ihrer Dicke dünner ausgebildet als die Stützplatte selbst. Um diese
Vorrichtung für unterschiedlich dimensionierte Achskörper mit unterschiedlich großen
Lagergehäusen einsetzen zu können, sind insbesondere verschiedene Stützplatten mit
unterschiedlich gestalteten U-förmigen Ausnehmungen vorgesehen. Weiter wird hierzu
gemäß der
DE 89 08 237 auch vorgeschlagen, die Stützplatte mit einer relativ großen U-förmigen Ausnehmung
zu versehen, in welche unterschiedlich dimensionierte, U-förmige Einsätze austauschbar
einsetzbar sind. Diese Einsätze sind dabei mittels Schraubverbindungen in der U-förmigen
Ausnehmung fixierbar.
[0006] Da die Stützrippe zum Lagergehäuse hin über die Ausnehmung nur wenige Millimeter
vorsteht, ist es bei dieser bekannten Konstruktion notwendig, schon bei geringfügig
unterschiedlich dimensionierten Achskörpern oder Lagergehäusen einen weiteren Einsatz
oder eine weitere Stützplatte mit angepasster Ausnehmung vorzusehen. Dies ist einerseits
kostspielig und erschwert andererseits auch den Einsatz, da rein optisch nicht immer
die Auswahl der "richtigen" Stützplatte oder des richtigen Einsatzes erkennbar ist.
[0007] Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen
Art derart auszugestalten, dass diese äußert einfach und variabel an unterschiedlich
dimensionierte Achskörper und deren Lagergehäuse anpassbar ist.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß zusammen mit den Merkmalen des Oberbegriffes des
Anspruches 1 dadurch gelöst, dass die Stütztraverse wenigstens zwei zur Presseinrichtung
radial verlaufende Stützarme bildet, an welchen jeweils ein relativ zur Stütztraverse
verschiebbares Stützelement angeordnet ist, das einen Stützfuß aufweist, der in seinem
der Stütztraverse gegenüber liegenden Endbereich eine quer zur Zugrichtung verlaufende
Stützplatte aufweist, die zum Ansetzen am Lagergehäuse eine zum Lagergehäuse hin vorstehende
verlaufende Stützlippe aufweist.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird eine Vorrichtung zur Verfügung gestellt,
welche äußerst variabel insbesondere zum Ausziehen von Radflanschnaben einsetzbar
ist. Dazu bildet die Stütztraverse wenigstens zwei Stützarme, an welchen jeweils ein
Stützelement verschiebbar angeordnet ist. Diese Stützelemente weisen jeweils einen
Stützfuß auf, der wiederum mit einer Stützplatte versehen ist. Diese Stützplatte verläuft
quer zur Zugrichtung der Presseinrichtung und ist mit dem Lagergehäuse des Achskörpers
in Eingriff bringbar. Dazu ist an der Stützplatte eine Stützlippe vorgesehen, welche
in einen Zwischenraum zwischen dem Radflansch einer im Lagergehäuse sitzenden Radflanschnabe
und dem Lagergehäuse einschiebbar ist. Die Ausgestaltung der Stützlippe ist dabei
an die Formgebung und Dimensionierung des jeweiligen Lagergehäuses und des Radlagers
sowohl in Bezug auf ihren zum Radlager hin gerichteten Überstand als auch bezüglich
ihrer Formgebung derart angepasst, dass eine möglichst optimale Kraftübertragung im
Betrieb gewährleistet ist.
[0010] Für Anwendungsfälle, in welchen der Radnabenflansch zusammen mit dem Radlager auszuziehen
ist, ist der zum Radlager hin gerichtete Überstand der Stützlippe derart gering zu
wählen, dass beim Ausziehvorgang das Radlager nicht mit der Stützlippe kollidieren
kann und sich die Stützlippe somit ausschließlich stirnseitig am Lagergehäuse abstützt.
Diese Variante ist auch einsetzbar, wenn nur der Radnabenflansch aus dem Radlager
ausgezogen werden soll. In diesem Fall kann die Stützlippe auch einen größeren Überstand
zum Radlager hin aufweisen. Sind beide Varianten von Stützelementen mit Stützfüßen
mit unterschiedlich gestalteten Stützlippen vorgesehen, so können die Stützfüße bzw.
die gesamten Stützelemente auswechselbar an der Stütztraverse angeordnet sein.
[0011] Durch die verschiebbare Aufnahme der Stützelemente mit ihren Stützfüßen an den Stützarmen
der Stütztraverse ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in einfacher Weise an unterschiedliche
Dimensionierungen von Achskörpern mit ihrem Lagergehäuse und der montierten Radflanschnabe
anpassbar. Wird die erfindungsgemäße Vorrichtung für die beschriebenen Ausziehvorgänge
eingesetzt, so ist die Pressvorrichtung als Zugvorrichtung ausgebildet.
[0012] Weitere Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den weiteren Unteransprüchen entnehmbar.
[0013] So kann weiter gemäß Anspruch 2 vorgesehen sein, dass die Stützlippe einen bogenförmigen
Verlauf aufweist. Dieser bogenförmige Verlauf ist dabei an den Durchmesser des Lagergehäuses
angepasst. Um die Stützplatte an verschiedene Lagergehäuse und/oder Radlager mit unterschiedlichen
Durchmessern ansetzen zu können, ist vorzugsweise ein mittlerer Krümmungsradius vorgesehen.
Durch diese Ausgestaltung ist es - zumindest gewissen Grenzen - nicht notwendig für
verschiedene Lagergehäuse Stützplatten mit unterschiedlichen Krümmungsradien ihrer
Stützlippen vorzusehen. Wird weiter eine Stütztraverse mit mehr als zwei Stützarmen
und dementsprechend auch mehreren Stützelementen vorgesehen, so ist ein Satz von Stützelementen
auch an Lagergehäusen ansetzbar, welche einen erheblich größeren oder auch kleineren
Radius aufweisen, als ein solcher mittlerer Krümmungsradius der Stützlippe, da sich
in diesem Falle drei oder mehr Stützflächen ergeben. Dabei sollten die Stützarme mit
ihren Stützelementen vorzugsweise in gleichmäßigen Winkelabständen etwa sternförmig
verteilt angeordnet sein.
[0014] Gemäß Anspruch 3 kann weiter vorgesehen sein, dass die Stützlippe der Stützplatte
eine geringere Dicke als die Stützplatte aufweist und, dass deren Abmessungen derart
gewählt sind, das diese in einen Zwischenraum zwischen dem Radflansch und dem Lagergehäuse
des Achskörpers einsetzbar und am Lagergehäuse im Umgebungsbereich des Radlagers ansetzbar
ist. Durch diese Ausgestaltung wird eine äußerst hohe Formstabilität des gesamten
Stützfußes erreicht.
[0015] Durch die Ausgestaltung gemäß Anspruch 4 wird beim Ausziehen eines Radnabenflansches
und/oder eines Radlagers zusammen mit einer Radnabenflansch eine optimale Krafteinleitung
in den Achskörper erreicht. Dazu ist vorgesehen, dass die Stützplatte in ihrem sich
an die Stützlippe anschließenden, der Stütztraverse axial gegenüber liegenden Bereich
eine innere Stützfläche bildet, über welche sich die Stützplatte an der radial äußeren
Mantelfläche des Lagergehäuses abstützt. Diese Kraftübertragung auf die Mantelfläche
des Lagergehäuses wird durch die radial nach innen quer zur Pressvorrichtung verlaufenden
Stützplatten erreicht. Bei einem Ausziehvorgang werden durch diese nach innen abgewinkelte
Formgebung der Stützelemente mit ihren Stützplatten radial nach innen wirkende Kräfte
bewirkt, welche über die inneren Stützflächen der Stützplatten auf das Lagergehäuse
übertragen werden. Weiter wird durch diese innere Stützfläche auch das präzise Ansetzen
der Stützplatten am Lagergehäuse erleichtert, da die "Einschubtiefe" durch die innere
Stützfläche begrenzt ist. Vorzugsweise weist die innere Stützfläche ebenfalls einen
bogenförmigen Verlauf mit einem mittleren Krümmungsradius auf, welcher größer ist
als der mittlere Krümmungsradius der zugehörigen Stützlippe.
[0016] Zur möglichst einfachen und auch im Bedarfsfall austauschbaren Kopplung der Stützelemente
mit der Stütztraverse ist gemäß Anspruch 5 vorgesehen, dass die Stützfüße jeweils
über zwei etwa hakenförmig ausgebildete Halteelemente verschiebbar mit dem jeweiligen
Stützarm gekoppelt sind. Die Stützelemente können dabei einstückig ausgebildet sein,
so dass die Halteelemente zusammen mit den Stützfüßen eine Einheit bilden. Es kann
aber auch vorgesehen sein, dass die Halteelemente als separate Bauteile ausgebildet
sind, welche dann einerseits durch ihre Hakenform verschiebbar mit dem jeweiligen
Stützarm und andererseits beispielsweise durch eine Schraubverbindung mit dem zugehörigen
Stützfuß verbunden sind.
[0017] Zur verschiebbaren Kopplung mit den Halteelementen können gemäß Anspruch 6 die Stützarme
jeweils mit zwei seitlich vorstehenden, sich wenigstens annähernd über die gesamte
Länge des jeweiligen Stützarmes erstreckenden Stützstegen versehen sind. Durch diese
Ausgestaltung erhalten die Stützarme einen etwa T-förmigen Querschnitt, so dass deren
Biegesteifigkeit erhöht wird. Weiter sind durch diese Ausgestaltung die Stützelemente
in einfacher Weise durch einfaches Aufschieben austauschbar mit den Stützarmen in
Eingriff bringbar.
[0018] Gemäß Anspruch 7 kann auch vorgesehen sein, dass die Halteelemente als separate Bauteile
ausgebildet sind und, jeder Stützfuß über einen Montageschaft auswechselbar mit den
zugehörigen Halteelementen in Verbindung steht. Durch diese Ausgestaltung ist eine
kostengünstige Herstellung von unterschiedlich ausgebildete Stützfüßen gewährleistet,
da für unterschiedliche Anwendungsfälle für unterschiedlich dimensionierte Achskörper,
Lagergehäuse, Radlager und/oder Radnabenflansche nur die Stützfüße als unterschiedliche
Bauteile vorgesehen werden müssen, jedoch nur ein Paar von Halteelementen variabel
für alle Formen von Stützfüßen einsetzbar ist.
[0019] Durch die Ausgestaltung gemäß Anspruch 8 wird einerseits eine hohe Biegesteifigkeit
der Stütztraverse erreicht. Andererseits kann das Einschraubgewinde für den Gewindeadapter
auch mit einem größeren Durchmesser ausgestattet werden, so dass insbesondere auch
beispielsweise ein Hydraulikzylinder als Presseinrichtung über einen entsprechende
groß dimensionierten Gewindeadapter mit der Stütztraverse koppelbar ist. Dadurch sind
äußerst hohe Presskräfte erreichbar.
[0020] So kann gemäß Anspruch 9 vorgesehen sein, dass der Gewindeadapter einen radial erweiterten
axial aus der Stütztraverse vorstehenden Aufnahmeabschnitt aufweist, mit welchem die
Presseinrichtung, insbesondere in Form eines Hydraulikzylinders koppelbar ist. Durch
eine solche Presseinrichtung sind äußerst hohe Presskräfte in Form von Zug- und/oder
Druckkräften aufbringbar. Dabei sind hier zwei Varianten von Aufnahmeabschnitten denkbar.
Ist die erfindungsgemäße Vorrichtung ausschließlich als Zugvorrichtung vorgesehen,
so kann ein solcher Hydraulikzylinder mit einem entsprechenden Anschlussabschnitt
auch lose in den Aufnahmeabschnitt eingesetzt sein. Während des Ausziehens wird der
Hydraulikzylinder durch die Zugkräfte zwangsweise im Aufnahmeabschnitt gehalten. Soll
die erfindungsgemäße Vorrichtung auch zum Auspressen beispielsweise einer Antriebswelle
aus der Radflanschnabe eingesetzt werden, so kann der Hydraulikzylinder mit dem Aufnahmeabschnitt
auch verschraubt sein, so dass auch Kräfte in entgegengesetzter Richtung aufbringbar
sind.
[0021] Für einen weiteren variablen Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung, insbesondere
für Anwendungsfälle bei welchen "nur" geringere Presskräfte notwendig sind, kann gemäß
Anspruch 10 vorgesehen sein, dass der Kernzylinder in axialer Verlängerung zur Aufnahmebohrung
dem Gewindeadapter axial gegenüberliegend mit einem Bohrungsabschnitt mit einem Innengewinde
versehen ist, welches mit einer Presseinrichtung in Form einer Druck- oder Zugspindel
koppelbar ist. Durch diese Ausgestaltung wird auch das Gewicht der erfindungsgemäßen
Vorrichtung reduziert, so dass deren Handhabung erleichtert wird.
[0022] Durch die gemäß Anspruch 11 zum Kernzylinder hin verstärkt ausgebildeten Stützarme
wird insbesondere eine höhere Stabilität der erfindungsgemäßen Vorrichtung erreicht.
Dabei ist hier vorzugsweise ein Querschnittsprofil zu wählen, welches insgesamt äußerst
biegesteif ist.
[0023] Hierzu können die Stützarme gemäß Anspruch 13 auch eine Querschnittsform mit hoher
Biegesteifigkeit insbesondere einen doppel-T-förmigen Querschnitt aufweisen.
[0024] Zur möglichst präzisen koaxialen oder konzentrischen Ausrichtung der Stütztraverse
mit ihrer Presseinrichtung auf den Radnabenflansch können die Stützarme gemäß Anspruch
13 mit Markierungen versehen sein, über welche die Position der an den Stützarmen
verschiebbar aufgenommen Stützelemente erkennbar symmetrisch zur Presseinrichtung
einstellbar ist.
[0025] Anhand der Zeichnung wird nachfolgend die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen seitlichen Teilschnitt einer Stütztraverse 1 zusammen mit einem Vertikalschnitt
eines Gewindeadapters 2;
- Fig. 1a
- eine Draufsicht I aus Fig. 1 auf die Stütztraverse;
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung II - II aus Fig. 1 eines Stützarmes der Stütztraverse mit
einem daran montierten Stützelement;
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispieles eines Stützfußes des
Stützelementes aus Fig. 2;
- Fig. 4
- eine seitlichen Teilschnitt der Stütztraverse zusammen mit dem montierten Gewindeadapter
aus Fig. 1 und zwei auf den jeweiligen Stützstegen der beiden sich gegenüberliegenden
Stützarme der Stütztraverse aufgeschobenen Stützelemente aus Fig. 2;
- Fig. 5
- ein Ausführungsbeispiel einer kompletten erfindungsgemäßen Vorrichtung in ihrem an
einem Achskörper angesetzten Zustand im vertikalen Teilschnitt.
[0026] Fig. 1 zeigt einen seitlichen Teilschnitt einer Stütztraverse 1 zusammen mit einem
Vertikalschnitt eines Gewindeadapters 2, wie diese beispielhaft für eine erfindungsgemäße
Vorrichtung 40 (Fig. 5) Verwendung finden.
[0027] Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel der Stütztraverse 1 weist diese zur Aufnahme
des Gewindeadapters 2 eine zentrale Aufnahmebohrung 35 mit einem zentralen Einschraubgewinde
3 auf, in welches der Gewindeadapter 2 mit einem entsprechenden Gewindestutzen 4 einschraubbar
ist. Oberhalb des Gewindestutzens 4 bildet der Gewindeadapter 2 einen radial erweiterten
Aufnahmeabschnitt 5, welcher beim vorliegenden Ausführungsbeispiel wiederum mit einem
Innengewinde 6 versehen ist. Der Gewindeadapter 2 dient mit seinem Innengewinde 6
zur Kopplung der Stütztraverse 1 mit einer hydraulischen Presseinrichtung, wie dies
beispielhaft für den Hydraulikzylinder 41 in Fig. 5 dargestellt ist.
[0028] Wird die erfindungsgemäße Vorrichtung 40 lediglich zum Ausziehen eines Radnabenflansches
verwendet, kann der Aufnahmeabschnitt 5 auch ohne Innengewinde ausgebildet sein, so
dass eine entsprechend ausgestaltete Presseinrichtung in den Aufnahmeabschnitt lediglich
einsteckbar ist (in der Zeichnung nicht explizit dargestellt). Durch diese Ausgestaltung
ist beispielsweise eine als Hydraulikzylinder ausgebildete Presseinrichtung in einfacher
Weise bei Nichtgebrauch der erfindungsgemäßen Vorrichtung abnehmbar und kann für andere
Einsatzzwecke verwendet werden.
[0029] Wie weiter aus Fig. 1 ersichtlich ist, schließt sich an das Einschraubgewinde 3 dem
Gewindeadapter 2 axial gegenüberliegend ein verjüngt ausgebildeter Bohrungsabschnitt
7 an. Dieser Bohrungsabschnitt 7 ist mit einem Innengewinde 8 versehen, welches alternativ
zum Hydraulikzylinder 41 aus Fig. 5 für den wahlweisen Einsatz einer Zug- oder Druckspindel
in Verbindung mit der Stütztraverse 1 dient. Wenn eine solche Zug- oder Druckspindel
verwendet wird, so kann der Gewindeadapter 2 zur Ankopplung des Hydraulikzylinders
entfallen.
[0030] Des Weiteren ist aus Fig. 1a, welche eine Draufsicht I aus Fig. 1 der Stütztraverse
1 darstellt, erkennbar, dass die Stütztraverse 1 im Bereich der zentralen Aufnahmebohrung
35 radial erweitert ausgebildet ist und einen radial erweiterten Kernzylinder 9 bildet,
wodurch eine genügende Stabilität zur Aufnahme des Gewindeadapters 2 in der Aufnahmebohrung
35 erreicht wird.
[0031] Die Stütztraverse 1 bildet ausgehend von diesem Kernzylinder 9 zwei sich diametral
gegenüberliegende und im Wesentlichen geradlinig verlaufende Stützarme 10 und 11,
welche zur wahlweisen flexiblen Aufnahme von Stützelementen vorgesehen sind, wie weiter
unten noch näher ausgeführt wird. Anstatt zweier solcher Stützarme 10 und 11 können
auch drei oder mehr Stützarme vorgesehen sein, welche vorzugsweise identisch ausgebildet
sind und radial zum Kernzylinder 9 verlaufen.
[0032] Zur Aufnahme eines Stützelementes weisen beim vorliegenden Ausführungsbeispiel beide
Stützarme 10 und 11 seitlich vorstehende Stützstege 12, 13 bzw. 14, 15 auf. Wie aus
Fig. 1 und 1a weiter ersichtlich ist, sind die Stützarme 10 und 11 im Bereich des
Kernzylinders 9 sowohl in Richtung der Längsmittelachse 16 des Kernzylinders 9 als
auch quer dazu verstärkt ausgebildet, so dass sie insbesondere zur Aufnahme von hohen
Biegemomenten geeignet sind. Zur Erhöhung der Biegesteifigkeit der Stützarme 10 und
11, kann weiter vorgesehen sein, dass diese eine doppel-T-förmige Querschnittsform
aufweisen, wie dies beispielhaft für den Stützarm 11 aus Fig. 2 ersichtlich ist. Es
hier aber auch andere Querschnittsformen mit hoher Biegesteifigkeit denkbar.
[0033] Fig. 2 zeigt dabei eine Schnittdarstellung II - II des Stützarmes 11 aus Fig. 1 mit
einem am Stützarm 11 montierten Stützelement 17. Dieses Stützelement 17 ist beim vorliegenden
Ausführungsbeispiel dreiteilig ausgebildet und besteht aus zwei identischen ausgebildeten
Führungshaken 18, welche spiegelsymmetrisch zueinander mit den beiden Stützstegen
14 und 15 des Stützarmes 11 der Stütztraverse 1 in Eingriff stehen. Diese Stützhaken
18 sind entlang der beiden Stützstege 14 und 15 verschiebbar. Dazu bilden die Führungshaken
18 im Bereich der Stützstege 14 und 15 jeweils ein formschlüssig mit den Stützstegen
14 und 15 in Eingriff bringbares, U-förmig ausgebildetes Halteelement 19. An dieses
Halteelement 19 schließt sich jeweils eine Montagelasche 20 an, welche zur auswechselbaren
Befestigung eines Stützfußes 21 dienen.
[0034] Anstatt der Stützstege 12, 13 bzw. 14, 15 können die Stützarme 10 und 11 auch mit
entsprechenden Eingriffsnuten versehen sein, in welche die Führungshaken 18 formschlüssig
und verschiebbar eingreifen. Auch können die Stützelemente 17 als einstückige Einheit
ausgebildet sein.
[0035] Beim vorliegenden mehrteilig ausgebildeten Ausführungsbeispiel der Stützelemente
17 weist der jeweilige Stützfuß 21 zur Kopplung mit den beiden Führungshaken 18 einen
Montageschaft 22 auf, welcher zwischen den beiden Montagelaschen 20 der beiden Führungshaken
18 passend aufgenommen wird. Zur Befestigung des Montageschaftes 22 zwischen den beiden
Montagelaschen 20 weisen sowohl die Montagelaschen 20 als auch der Montageschaft 22
entsprechende Durchgangsbohrungen 23, 24 bzw. 25, 26 auf. Mittels entsprechender Halteschrauben
27 in Kombination mit zugehörigen Haltemuttern 28 ist somit der Stützfuß 21 feststehend
und auswechselbar zwischen den beiden Montagelaschen 20 gehalten.
[0036] Fig. 3 zeigt beispielhaft eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels
eines solchen Stützfußes 21. Es ist erkennbar, dass der Montageschaft 22 des Stützfußes
21 einen etwa rechteckigen Querschnitt aufweist und die Durchgangsbohrungen 25 und
26 in dessen oberen Endbereich angeordnet sind. Im unteren Endbereich dieses Montageschaftes
22 ist eine etwa rechtwinklig zum Montageschaft 22 verlaufende Stützplatte 29 vorgesehen.
Diese Stützplatte 29 ist im Bereich ihres freien Endes 30 in ihrer Breite
B breiter ausgebildet als die Breite
b des Montageschaftes 22.
[0037] Die Stützplatte 29 dient im Betrieb zur axialen Abstützung an einem Achsbauteil.
Insbesondere zur Abstützung im stirnseitigen, radial äußeren Umgebungsbereich eines
in einem Lagergehäuse eines Achsbauteils angeordneten Radlagers ist die Stützplatte
29 im oberen Kantenbereich ihres freien Endes 30 mit einer vorstehenden Stützlippe
31 versehen. Wie aus Fig. 3 erkennbar ist, ist die Dicke
d der Stützlippe 31 kleiner ausgebildet als die Dicke
D der Stützplatte 29. Die Dicke
d der Stützlippe 31 ist dabei der axialen Größe des Zwischenraumes 61 (Fig. 5) zwischen
dem Radflansch 55 und dem Lagergehäuse 50 derart angepaßt, dass die Stützlippe 31
sicher in diesen Zwischenraum 61 einschiebbar ist und sich im radial äußeren Umgebungsbereich
des Radlagers 52 stirnseitig am Lagergehäuse 50 abstützen kann.
[0038] Dabei ist der im an einem Lagergehäuse 50 angesetzten Zustand radial nach innen gerichtete
Überstand
U der Stützlippe 31 (Fig. 3) derart gewählt, dass bei Anliegen der sich unterhalb der
Stützlippe 31 befindlichen inneren Stützfläche 32 am Lagergehäuse 50 die Stützlippe
31 nicht mit dem auszuziehenden Radlager 52 kollidieren kann. Diese innere Stützfläche
32 der Stützplatte dient während des Ausziehvorganges zur zusätzlichen Abstützung
der Stützplatte 29 am Lagergehäuse 50 (Fig. 5), wie später noch näher erläutert wird.
Weiter wird durch diese innere Stützfläche 32 auch die "Einschubtiefe" der Stützlippe
31 begrenzt, so dass diese sicher an einem Lagergehäuse in der gewünschten Position
ansetzbar ist.
[0039] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Stützplatte 29 mit ihrer Stützlippe
31 und der Stützfläche 32 und der größeren Dicke
D der Stützplatte 29, wird eine äußerst hohe Steifigkeit des Stützfußes 21 erreicht,
so dass hohe Kräfte übertragbar sind.
[0040] Weiter kann auch die Unterseite der Stützplatte 29 als Stützfläche 33 dienen. Ist
der Stützfuß 21 mit der Stützlippe 31 seiner Stützplatte 29 nicht im Umgebungsbereich
des Radlagers 52 am Lagergehäuse 50 (Fig. 5) ansetzbar, da der Zwischenraum 61 zwischen
dem Radflansch 55 und dem Lagergehäuse50 zu gering ist, so dient die Unterseite der
Stützplatte 29 als Stützfläche 33 und kann sich axial an radial zum Lagergehäuse vorstehenden
Achsbauteilen abstützen. Aufgrund dieser speziellen Konstruktion der gesamten Stützelemente
17 mit ihren Stützfüßen 21, welche bezüglich der Aufnahmebohrung 35 der Stütztraverse
1 symmetrisch zueinander an beiden Stützarmen 10 und 11 anordenbar sind, ist ein variabler
Einsatz zum Ausziehen, insbesondere von Radflanschnaben einer Kraftfahrzeugachse möglich,
da die Stützelemente 17 auf die jeweilige Dimensionierung und die räumlichen Gegebenheiten
an einem Achskörper bzw. dessen Lagergehäuse einstellbar ist.
[0041] Hierzu zeigt Fig. 4 die Stütztraverse 1 zusammen mit dem montierten Gewindeadapter
2 und zwei auf den jeweiligen Stützstegen 12 und 13 bzw. 14 und 15 der beiden sich
gegenüber liegenden Stützarme 10 und 11 aufgeschobenen Stützelemente 17. Aus Fig.
4 ist ersichtlich, dass die beiden Stützplatten 29 der sich gegenüber liegenden Stützelemente
17 in Richtung zueinander ausgerichtet sind. Dabei ist ebenfalls erkennbar, dass die
unterhalb der Stützlippen 31 liegenden, inneren Stützflächen 32 von oben nach unten
zur unteren Stützfläche 33 hin schräg nach außen verlaufen. Eine solche schräg gestellte
Ausbildung dieser Stützflächen 32 dient zur Anpassung an die entsprechende Formgebung
eines Lagergehäuses an welchen die Stützelemente 17 anzusetzen sind. Weiter wird aus
Fig. 4 ebenfalls deutlich, dass für unterschiedliche Lagergehäuse mit unterschiedlicher
Dimensionierung in einfachster Weise unterschiedlich ausgebildete Stützelemente 17,
insbesondere mit unterschiedlich ausgestalteten Stützfüßen 21 einsetzbar sind. Auch
durch diese Ausgestaltung wird die Variabilität der erfindungsgemäßen Konstruktion
weiter erhöht. Vorzugsweise sind hier allerdings Stützelemente 17 mit Stützplatten
29 vorgesehen, deren Stützlippen 31 und deren innere Stützfläche 32 jeweils einen
bogenförmigen Verlauf mit einem mittleren Krümmungsradius aufweisen, so dass die erfindungsgemäße
Vorrichtung mit einem Satz von Stützelementen 17 an Achskörpern bzw. Lagergehäusen
mit unterschiedlicher Dimensionierung ansetzbar ist.
[0042] Um im Einsatz die beiden Stützelemente 17 an den jeweiligen Stützarm 10 und 11 auf
den gleichen Abstand zur Längsmittelachse 16 des Kernzylinders 9 einstellen zu können,
kann, wie dies beispielhaft in Fig. 4 dargestellt ist, im Bereich der jeweiligen Stützstege
13 bzw. 15 jeweils eine Strichmarkierung 34 vorgesehen sein, welche mit identischen
Kennzeichnungen, wie v, w, x, y, z, versehen sind. Dadurch ist gewährleistet, dass
beim Ansetzen der Stützelemente 17 an einem Lagergehäuse die Aufnahmebohrung 35 bzw.
der Gewindeadapter 2 symmetrisch zu den beiden Stützelementen 17 angeordnet ist, so
dass beim nachfolgenden Ausziehvorgang beispielsweise einer Radflanschnabe die Zugkräfte
absolut konzentrisch wirken können.
[0043] Hierzu zeigt Fig. 5 die komplette Vorrichtung 40 in Einsatz. Es ist erkennbar, dass
in dem Gewindeadapter 2 ein Hydraulikzylinder 41 eingeschraubt ist, welcher mit einer
in Richtung des Doppelpfeiles 42 verstellbaren Zugstange 43 versehen ist. Diese Zugstange
43 weist ein Außengewinde 44 auf, mit dessen oberen Endbereich 45 die Zugstange 43
axial verstellbar in einem Hydraulikkolben 46 des Hydraulikzylinders 41 eingeschraubt
ist. Auf den unteren Endbereich 47 des Außengewindes 44 ist auf die Zugstange 43 eine
Zugmutter 48 aufgeschraubt.
[0044] In der teilweisen Schnittdarstellung der Fig. 5 ist die gesamte Vorrichtung 40 an
einem Achskörper 49 einer Kraftfahrzeugachse angesetzt. Dieser Achskörper 49 weist
ein zentrales Lagergehäuse 50 auf, in welchem eine Radflanschnabe 51 über ein entsprechendes
Radlager 52 drehbar gelagert aufgenommen ist. Die Radflanschnabe 51 ist beim vorliegenden
Ausführungsbeispiel mittels eines Sicherungsringes 53 festsitzend im Radlager 52 gesichert.
Eine derartige axiale Festlegung der Radflanschnabe 51 im Radlager 52 kann auch durch
andere Mittel bewerkstelligt sein. Weiter ist erkennbar, dass zwischen dem Radflansch
55 und dem benachbarten Lagergehäuse 50 ein Zwischenraum 61 vorhanden ist.
[0045] Um nun die Radflanschnabe 51 zusammen mit den Radlager 52 in Richtung des Pfeiles
54 aus dem Lagergehäuse 50 ausziehen zu können, ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
40 vorgesehen.
[0046] Dazu werden die beiden Stützplatten 29 der beiden Stützelemente 17 mit ihren Stützlippen
31 in den Zwischenraum zwischen dem Radflansch 55 und dem Lagergehäuse 50 seitlich,
radial von außen eingeschoben. Dabei stützen sich die Stützlippen 31 oberseitig am
Lagergehäuse 50 im Umgebungsbereich außerhalb des Radlagers 52 ab. Weiter ist aus
Fig. 5 ersichtlich, dass in diesem angesetzten Zustand ebenfalls eine Anlage der inneren
Stützflächen 32 der Stützplatte 29 an der äußeren Mantelfläche 56 des Lagergehäuses
50 erfolgt. Dabei dienen die Stützlippen 31 wie auch die Stützflächen 32 der Stützplatten
29 zur Abstützung am Lagergehäuse 50. Die innere Stützflächen 32 der Stützplatten
29 dienen dabei beim Ansetzen am Lagergehäuse 50 als eine Art "Einschubbegrenzung",
so dass die Stützplatten 29 sicher am Lagergehäuse 50 korrekt ansetzbar sind. Aufgrund
der L-förmigen Ausbildung der Stützfüße 21 wird bei einer Krafteinleitung in die Stützelemente
17 entgegen des Pfeiles 54 eine Hebelwirkung erreicht, so dass die Stützplatten 29
radial nach innen in Richtung der Pfeile 59, 60 gegen die äußeren Mantelfläche 56
des Lagergehäuses 50 gedrückt werden. Insoweit erfolgt hier eine doppelte Abstützung
der Stützelemente 17 am Lagergehäuse 50.
[0047] Weiter ist aus Fig. 5 ersichtlich, dass die Zugstange 43 des Hydraulikzylinders 41
die Lagernabe 58 der Radflanschnabe 51 vollständig durchragt und die im unteren Endbereich
47 auf die Zugstange 43 aufgeschraubte Zugmutter 48 sich an der Radflanschnabe 51
axial abstützt. Hierzu weist die Zugmutter 48 zur Lagernabe 58 hin einen kegelförmig
ausgebildeten, radial erweiterten Stützsteg 57 auf.
[0048] Es ist leicht vorstellbar, dass bei Aktivierung des Hydraulikzylinders 41 dessen
Hydraulikkolben 46 in Richtung des Pfeiles 54 nach oben gezogen wird. Durch diese
Stellbewegung wird gleichzeitig die Radflanschnabe 51 zusammen mit dem Radlager 52
in gleicher Richtung ausgezogen. Aufgrund der axialen Festlegung der Radflanschnabe
51 über den Sicherungsring 53 im Radlager 52 wird folglich zwangsläufig das Radlager
52 zusammen mit der Radflanschnabe 51 aus dem Lagergehäuse 50 ausgezogen.
[0049] Bei anderen Achskonstruktionen, bei welchen die Radflanschnabe 51 nicht über einen
Sicherungsring oder dgl. im Radlager 52 axial festgelegt ist, kann auch vorgesehen
sein, dass mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 40 lediglich die Radflanschnabe 51
aus dem Radlager 52 ausgezogen wird. Auch kann die erfindungsgemäße Vorrichtung nach
dem Ausziehen der Radflanschnabe 51 zum Ausziehen des noch im Lagergehäuse 50 verbliebenen
Radlagers 52 eingesetzt werden, indem zwischen die Zugmutter 48 und das Radlager 52
eine entsprechende Druckplatte aufgesetzt wird, welche sich am äußeren Lagering des
Radlagers abstützt (in der Zeichnung nicht explizit dargestellt).
[0050] Es ist weiter leicht vorstellbar, dass bei größerer oder kleinerer Dimensionierung
des Achskörpers 59 mit seinem Lagerauge 50 die beiden Stützelemente 17 durch verschieben
an den beiden Stützarmen 10 und 11 variabel auf unterschiedliche Dimensionierungen
einstellbar sind. Dadurch wird durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Vorrichtung
40 eine äußerst variable einsetzbare Vorrichtung zum Ausziehen einer Radflanschnabe,
wie in Fig. 5 dargestellt, zur Verfügung gestellt. Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen
Vorrichtung liegen in einer hohen Kostenersparnis, da hier nicht, wie beim Stand der
Technik, für jeden Lagergehäusedurchmesser eine separate Stützplatte mit einer entsprechend
angepaßten U-förmigen Ausnehmung eingesetzt werden muss.
[0051] Die Stützelemente 17 werden auf Grund der abgewinkelten Form ihrer Stützfüße 21 mit
ihren Stützplatten 29 während des Ausziehvorganges in Richtung der Pfeile 59 und 60
radial nach innen gedrückt, wodurch eine zusätzliche Stabilisierung der Vorrichtung
40 während des Einsatzes erreicht wird.
[0052] Weiter läßt sich die Vorrichtung aufgrund des Gewindeadapters 2 sowie des zusätzlich
vorgesehenen Innengewindes 8 variabel sowohl mit einem Hydraulikzylinder 41 als auch
mit einer einfachen Zugspindel einsetzen. Dieser wahlweise Einsatz ist im Wesentlichen
von den erforderlichen Zugkräften zum Ausziehen einer Radflanschnabe oder auch eines
Radlagers abhängig. Durch eine entsprechende Anpassung des Radius der Stützfüße 21
im Bereich ihrer Stützlippen 31 sind diese Stützfüße 21 auch in weiten Bereichen von
unterschiedlichen Durchmessern von Lagergehäusen einsetzbar.
[0053] Weiter ist die erfindungsgemäße die Vorrichtung 40 auch zum Auspressen einer in der
Lagernabe 58 befindlichen Antriebswelle einsetzbar, was in der Zeichnung nicht explizit
dargestellt ist. Für das Ausführungsbeispiel der Fig. 5, bei welchem der Hydraulikzylinder
41 als einseitig in Richtung des Pfeiles 54 wirkender Zylinder ausgebildet ist, wieder
dieser Hydraulikzylinder 41 um 180° gedreht und über einen zweiten Gewindeadapter
mit der Stütztraverse 1 in Eingriff gebracht. Die Zugstange 43 wirkt dann als Druckstange.
Nachdem diese Druckstange axial soweit zugestellt wurde, dass diese mit der in der
Lagernabe angeordneten Antriebswelle in Kontakt steht, wird der Hydraulikzylinder
41 aktiviert. In seiner gegenüber der in Fig. 5 dargestellten um 180° gedrehten Lage
wird nun auf die Antriebswelle in Richtung des Pfeiles 54 Druck ausgeübt. Dabei stützt
sich die erfindungsgemäße Vorrichtung 40 mit den Stützplatten 29 ihrer Stützelemente
17 axial auf der "Rückseite" des Radflansches 55 ab, so dass die Antriebswelle sicher
aus der Lagernabe 58 gedrückt wird.
[0054] In diesem Fall können die beiden Stützelemente 17 durch einen in Fig. 5 in Phantomlinien
dargestellten Stützbügel 62 arretiert sein, so dass die Stützelemente 17 nicht radial
auseinander gedrückt werden können. Dieser Stützbügel ist dabei, wie dies für Standardabzieher
bekannt ist, auf den jeweils erforderlichen Abstand der Stützelemente einstellbar.
1. Vorrichtung (40) zum Ausziehen einer über ein Radlager (52) in einem Lagergehäuses
(50) eines Achskörpers (49) gelagerten Radflanschnabe (51), bestehend aus einer eine
Stütztraverse (1) aufweisenden Stützvorrichtung, über welche sich die Vorrichtung
im Umgebungsbereich des Radlagers (52) am Lagergehäuse (50) axial abstützt sowie einer
zentralen Presseinrichtung (41, 43), welche mit der Radflanschnabe (51) in Eingriff
bringbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stütztraverse (1) wenigstens zwei zur Presseinrichtung (41) radial verlaufende
Stützarme (10, 11) bildet, an welchen jeweils ein relativ zur Stütztraverse (1) verschiebbares
Stützelement (17) angeordnet ist, das einen Stützfuß (21) aufweist, der in seinem
der Stütztraverse (1) gegenüber liegenden Endbereich mit einer quer zur Zugrichtung
(Pfeil 54) verlaufenden Stützplatte (29) versehen ist, die zum Ansetzen am Lagergehäuse
(50) eine zum Lagergehäuse (50) hin vorstehende Stützlippe (31) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützlippe (31) einen bogenförmigen Verlauf aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützlippe (31) der Stützplatte (29) eine geringere Dicke (d) als die Stützplatte (29) aufweist und, dass deren Abmessungen derart gewählt sind,
das diese in einen Zwischenraum zwischen dem Radflansch (55) und dem Lagergehäuse
(50) des Achskörpers (49) einsetzbar und am Lagergehäuse (50) im Umgebungsbereich
des Radlagers (52) ansetzbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützplatte (29) in ihrem sich an die Stützlippe (31) anschließenden, der Stütztraverse
(1) axial gegenüberliegenden Bereich eine innere Stützfläche (32) bildet, über welche
sich die Stützplatte (29) an der radial äußeren Mantelfläche (56) des Lagergehäuses
(50) abstützt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützfüße (21) jeweils über zwei etwa hakenförmig ausgebildete Halteelemente
(19) verschiebbar mit dem jeweiligen Stützarm (10 bzw. 11) gekoppelt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützarme (10, 11) zur verschiebbaren Kopplung mit den Halteelementen (19) jeweils
mit zwei seitlich vorstehenden, sich wenigstens annähernd über die gesamte Länge des
jeweiligen Stützarmes (10 bzw. 11) erstreckenden Stützstegen (12, 13 bzw. 14, 15)
versehen sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteelemente (19) als separate Bauteile ausgebildet sind und, dass jeder Stützfuß
(21) über einen Montageschaft (22) auswechselbar mit den zugehörigen Halteelementen
(19) in Verbindung steht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütztraverse (1) im Verbindungsbereich ihrer beiden Stützarme (10, 11) einen
zentralen Kernzylinder (9) bildet, welcher mit einem Einschraubgewinde (3) zur Aufnahme
eines Gewindeadapters (2) versehen ist.
9. Vorrichtung gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewindeadapter (2) einen radial erweiterten axial aus der Stütztraverse (1) vorstehenden
Aufnahmeabschnitt (5) aufweist, mit welchem die Presseinrichtung, insbesondere in
Form eines Hydraulikzylinders (41) koppelbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Kernzylinder (9) in axialer Verlängerung zur Aufnahmebohrung (35) dem Gewindeadapter
(2) axial gegenüberliegend mit einem Bohrungsabschnitt (7) mit einem Innengewinde
(8) versehen ist, welches mit einer Zugeinrichtung in Form eine Druck- oder Zugspindel
koppelbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützarme (10, 11) zum Kernzylinder (9) hin verstärkt ausgebildet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützarme (10, 11) eine Querschnittsform mit hoher Biegesteifigkeit insbesondere
einen doppel-T-förmigen Querschnitt aufweisen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützarme (10, 11) mit Markierungen versehen sind, über welche die Position der
an den Stützarmen (10, 11) verschiebbar aufgenommen Stützelemente (17) erkennbar symmetrisch
zur Presseinrichtung (41) einstellbar ist.