[0001] Die Erfindung betrifft mobile militärische Brückensysteme in Trogbrückenbauweise
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Mobile militärische Brückensysteme sind in vielen Ausführungen bekannt. Je nach Gewichtsklasse
erfolgen Transport und Verlegung durch Kettenfahrzeuge, durch Lkw oder auch von Hand.
In allen Fällen sind die Brückenelemente während des Transports platzsparend zerlegt.
[0003] Aus der
DE 42 40 575 A und der
DE 102 42 860 B sind zerlegbare Brücken bekannt, bestehend aus zwei parallelen Längsträgern in Fachwerkbauweise
mit dreieckigem Querschnitt. Für den Transport sind die Längsträger zusammenlegbar.
Um die Fahrbahn zwischen den Längsträgern verlegen zu können, sind Querträger vorgesehen,
die vollständig durch die Längsträger hindurch gesteckt und kraftschlüssig mit diesen
verbunden sind. Auf diese Querträger werden Spurträger bzw. Fahrbahnplatten aufgelegt
und ebenfalls kraftschlüssig verbunden. Diese Brückensysteme besitzen somit relativ
viele Einzelteile, wodurch Montage und Demontage verzögert werden.
[0004] Aus der
DE-Auslegeschrift 1 207 948 ist eine zerlegbare Grabenbrücke bekannt, bestehend aus unmittelbar befahrbaren Obergurttafeln,
am Stoß der Obergurttafeln angeordneten Querrahmen mit an der Obergurttafel in der
Ebene der beiden Längswände schwenkbar angeschlossenen Pfosten und die Pfosten verbindenden
Untergurtstäben, bei der die Querrahmen und mit ihnen die Untergurtstäbe für den Transport
gegen die Obergurttafeln klappbar sind. Die Pfosten sind auch an den Untergurten schwenkbar
angeschlossen und der Höhe nach in zwei Teile geteilt, die durch sperrbare Gelenke
verbunden und im Transportzustand in Längsrichtung nach innen umgelegt sind. Die Untergurte
sind zusätzlich durch Querverbände miteinander verbunden. In der Ebene beider Längswände
sind zwei sich kreuzende Zugdiagonalen aus einer einstellbaren Spannhülse und einem
Rundstab angeordnet. Im Transportzustand muss der Rundstab um das Maß der Diagonalverkürzung
zurückgeschoben und im Einbauzustand aus der Spannhülse herausgezogen werden.
[0005] Aufgabe der mobilen militärischen Brücken ist es, Hindernisse wie Bäche, Flüsse,
Felsschluchten und dergleichen zu überbrücken. Dazu haben diese Brücken eine Spannweite
von 20 bis 30 m. Um Brücken dieser Länge frei vorbauen zu können, bedarf es spezieller
Verlegvorrichtungen. Die vorgenannten Druckschriften machen zu diesem Thema keine
Angaben, ebenso wenig über geeignete Transportfahrzeuge.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein mobiles militärisches
Brückensystem der eingangs genannten Art anzugeben, welches einfach und schnell montiert
und demontiert sowie platzsparend transportiert werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein mobiles militärisches Brückensystem mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
[0008] Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Brückensystems ist die hohe Stabilität
und Tragkraft der Längsträger. Aufgrund der Kastenform sind die Längsträger selbst
bereits als Notbrücke z. B. für Fußgänger verwendbar. Das Einhängen der Fahrbahnplatten
zwischen die Längsträger ist in kürzester Zeit erledigt. Die entfalteten Längsträger,
bestehend aus jeweils zwei Fachwerkträgern, sind an jedem Knotenpunkt des Untergurts
über schwenkbare Querträger verbunden. Dabei erfolgt die Verbindung der schwenkbaren
Querträger zum jeweils inneren Fachwerkträger biegesteif bei den Fachwerkknoten.
[0009] Dank der ebenfalls biegesteifen Verbindung zwischen den Fachwerkknoten und den Fahrbahnplatten
werden die Lasten nahezu gleichmäßig auf die beiden Fachwerksebenen der rechteckigen
Längsträger übertragen. Die schwenkbaren Querträger können zum Falten vorteilhaft
in Längsrichtung, d. h. in Richtung der Längsträger, geschwenkt werden. Schließlich
lässt sich durch das Falten der rechteckigen Längsträger das Transportvolumen auf
unter 40 % reduzieren.
[0010] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung besitzen die schwenkbaren Querträger auf
der Seite der Fahrbahnplatten formschlüssige Verbindungsteile, die sowohl Biegemomente
als auch Querkräfte übertragen können. Auf der Gegenseite sind diese formschlüssigen
Verbindungsteile so gestaltet, dass nur Querkräfte übertragen werden.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Achsen der schwenkbaren
Querträger an den unteren Doppelgelenkscharnieren gelagert. Dadurch bleiben die schwenkbaren
Querträger auch im gefalteten Zustand der Längsträgermodule mit diesen verbunden und
müssen nicht separat transportiert und verzurrt werden.
[0012] Durch die Verschwenkung um 90 Grad werden die schwenkbaren Träger in eine optimale
Transportlage gebracht und liegen parallel zwischen den Fachwerksebenen. Durch die
Schwenklagerverbindung zu den Doppelscharnieren wird nach dem Entfalten und Verriegeln
der schwenkbaren Querträger gleichzeitig eine Stabilisierung der Doppelscharniere
erreicht.
[0013] Zur optimalen Übertragung der Lasten ist die Verbindung zwischen den Untergurten
und den Fahrbahnplatten bzw. den Fahrbahnplatten-Querträgern biegesteif und schubfest
ausgeführt.
[0014] Zur Kopplung der Fahrbahnplatten bzw. Fahrbahnplatten-Querträger mit den Längsträgern
sind an den Knotenpunkten der Untergurte entsprechende Formstücke vorgesehen. Diese
Formstücke sind vorteilhaft in Querrichtung, bezogen auf die Fahrbahnplatten, versetzt
angeordnet. Dadurch können die Fahrbahnplatten zum Kuppeln direkt vertikal abgesenkt
werden und müssen nicht zusätzlich horizontal verschoben werden. Die vertikale Sicherung
erfolgt durch handelsübliche federunterstützte Sperrelemente.
[0015] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung sind im Obergurtbereich in den mittleren
Gelenken der Querverbindungen Sperrelemente vorgesehen, die das Scharnier biegesteif
blockieren.
[0016] Zur Kopplung zweier Längsträger ist an den Enden der Untergurte einerseits ein Haken,
andererseits eine Gabel mit feststehendem Bolzen vorgesehen.
[0017] Alternativ hierzu kann auch eine Auge-Gabel-Verbindung mit lösbarem Bolzen eingesetzt
werden.
[0018] Zu demselben Zweck sind an den Enden der Obergurte einerseits ein Bolzen, andererseits
ein federbelasteter Haken und beidseits Druckleisten mit Längs- und Querkraftübertragung
vorgesehen.
[0019] Vorteilhafterweise liegen Bolzen und Haken im Inneren des Obergurts und ein außenliegender
Hebel ermöglicht das Öffnen des Hakens.
[0020] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens an den Enden der Fahrbahn
ein Fahrbahnplatten-Querträger zwischen den Längsträgern eingehängt, der eine Auffahrrampe
trägt.
[0021] Vorteilhafterweise ist die Auffahrrampe als Schlepprampe ausgeführt.
[0022] Wie eingangs angedeutet, ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung auch eine geeignete
Verlegevorrichtung.
[0023] Erfindungsgemäß umfasst diese Verlegevorrichtung zwei Verlegerrahmen, die jeweils
einen Längsträger aufnehmen können, einen diese Verlegerrahmen verbindenden torsionssteifen
Querrahmen, höhenverstellbare auskragende Rollenträger an den Verlegerrahmen, Hydraulikzylinder
zum Heben und Senken der Rollenträger und eine dazu geeignete Hydraulikpumpe.
[0024] Dank der höhenverstellbaren Rollenträger kann die Vorschubrichtung der Längsträger
an die örtlichen Verhältnisse angepasst werden. Dank der torsionssteifen Verbindung
der beiden Verlegerrahmen kann während des freien Vorbaus des einen Längsträgers der
andere Längsträger als Gegengewicht benutzt werden. Auf diese Weise lassen sich auch
Hindernisse mit einer Breite von 20 und mehr Metern ohne Hilfseinrichtungen oder zusätzliche
Gegengewichte wie Ketten- oder Radfahrzeuge überwinden.
[0025] Vorteilhafterweise besitzt jeder Verlegerrahmen drei Anschlusspunkte für den Rollenträger,
was eine flexible Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten ermöglicht. Diese Anschlusspunkte
sitzen auf der Vorderseite, auf der Rückseite oder auch in zwei verschiedenen Höhen.
[0026] Zum Vorschieben des Längsträgers ist im Verlegerrahmen ein Kurbeltrieb installiert.
Dies unterstützt den freien Vorbau der Brücke von Hand, d. h. ohne Ketten- oder Radfahrzeuge.
[0027] Um das Aufrichten der Verlegerrahmen zu unterstützen, ist an ihnen je ein Aufrichthebel
mit Laufrolle gelagert. Ein Hydraulikzylinder betätigt den Aufrichthebel.
[0028] Vorzugsweise ist zwischen Hydraulikzylinder und Aufrichthebel ein Zugseil eingeschert.
[0029] Das Bedienungspersonal kann somit allein durch Betätigen der Hydraulikpumpe die gesamte
Verlegevorrichtung in Position bringen.
[0030] Vorteilhafterweise ist im Bodenbereich des Verlegerrahmens eine Kippsicherung vorgesehen.
[0031] Zur Verbesserung des Standes ist unter der Verlegevorrichtung ein Auflagekissen montierbar.
[0032] Zur Gewährleistung der Parallelität der Längsträger während des Verlegvorgangs ist
eine abgespannte Druckstange vorgesehen. Diese Druckstange ist Teil eines Rollwagens,
der auf den Obergurten der beiden Längsträger lauffähig ist.
[0033] Vorteilhafterweise besitzt der Rollwagen seitliche Führungsrollen.
[0034] Anhand der Zeichnung soll die Erfindung in Form eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert werden. Es zeigen jeweils rein schematisch
- Fig. 1
- eine mobile militärische Brücke in Trogbrückenbauweise über einem Fluss,
- Fig. 2
- die Seitenansicht eines Längsträgers,
- Fig. 3
- die Stirnansicht des Längsträgers der Fig. 2 im entfalteten Zustand,
- Fig. 4
- die Stirnansicht des Längsträgers der Fig. 2 im gefalteten Zustand,
- Fig. 5
- in vergrößertem Maßstab einen Ausschnitt aus dem Untergurtbereich der Brücke,
- Fig. 6
- in vergrößertem Maßstab einen Ausschnitt aus dem Stoß zweier Obergurte,
- Fig. 7
- eine Verlegevorrichtung in isometrischer Darstellung,
- Fig. 8
- in Seitenansicht die Verlegevorrichtung der Fig. 7 während des Aufrichtens,
- Fig. 9
- die Verlegevorrichtung der Fig. 7 während des freien Vorbaus der Längsträger und
- Fig. 10
- in isometrischer Darstellung einen Abschnitt des mobilen militärischen Brückensystems
im montierten Zustand.
[0035] Fig. 1 zeigt rein schematisch und als Seitenansicht eine mobile militärische Brücke
10 in Trogbrückenbauweise im freien Vorbau von Ufer 1 zu Ufer 1 eines Flusses 2. Die
Brücke 10 besteht in dem abgebildeten Ausführungsbeispiel aus sechs modularen Längsträgern
11, die zug- und druckfest miteinander gekoppelt sind. Schlepprampen 32 an den Enden
der Brücke 10 ermöglichen das Auffahren von Fahrzeugen auf die Brücke 10.
[0036] Fig. 2 zeigt einen Längsträger 11 in Seitenansicht. Man erkennt einen Obergurt 12,
einen Untergurt 13 und dazwischen Fachwerkstreben 14. An den Enden des Untergurts
13 ist einerseits ein Bolzen 17, andererseits ein Haken 18 als Zugverbindung vorgesehen.
An den Enden des Obergurts 12 ist einerseits ein Bolzen 15, andererseits ein federbelasteter
Haken 16 als Druckverbindung vorgesehen. Einzelheiten sollen anhand der Fig. 6 erläutert
werden.
[0037] Fig. 3 zeigt eine Stirnansicht des Längsträgers 11 der Fig. 2. Man erkennt zwei parallele
Obergurte 12, zwei parallele Untergurte 13 und zwei parallele Fachwerkebenen 14. An
den Innenseiten der Obergurte 12 und der Untergurte 13 sind Gelenke 19 vorgesehen.
[0038] Zwischen den Obergurten 12 erkennt man Doppelgelenkscharniere 20, die über eine Anzahl
von Plattenelementen 25 mit den Gelenken 19 der Obergurte 12 gekoppelt sind. Ebensolche
Doppelgelenkscharniere 21 und Plattenelemente 25 befinden sich zwischen den Untergurten
13. Dank der Doppelgelenkscharniere 20, 21, der Plattenelemente 25 und der Gelenke
19 kann der Längsträger 11 platzsparend zusammengelegt werden. Diese Situation ist
in Fig. 4 dargestellt.
[0039] Um den entfalteten Zustand der Längsträger, wie er in Fig. 3 dargestellt ist, fixieren
zu können, sind im Bereich der Untergurte 13 Querträger 23 vorgesehen. Diese sind
an einer Querträgerachse 22, die an dem unteren Doppelgelenkscharnier 21 montiert
ist, horizontal schwenkbar. Einzelheiten sollen anhand der Fig. 5 erläutert werden.
Sind die Querträger 23 wie in Fig. 3 dargestellt mit den Untergurten 13 gekoppelt,
ergibt sich eine biegesteife Verbindung.
[0040] Zur Erhöhung der Steifigkeit des Längsträgers 11 können im Bereich der Obergurte
12 weitere Sperrelemente vorgesehen werden, die die Doppelgelenkscharniere 20 in der
entfalteten Position blockieren.
[0041] Fig. 5 zeigt einen Ausschnitt aus dem Brückensystem im Bereich eines Untergurts 13.
Man erkennt an der Innenseite des Untergurts 13 das Gelenk 19, daran ein Plattenelement
25, welches seinerseits mit dem Doppelgelenkscharnier 21 verbunden ist.
[0042] Das untere Doppelgelenkscharnier 21 trägt die Querträgerachse 22 mit dem horizontal
schwenkbaren Querträger 23. Dieser besitzt einen balligen Kopf 24, der in eine an
der Innenseite des Untergurts 13 befestigten Aufnahme 29 eingeschwenkt ist. Kopf 24
und Aufnahme 29 sind so ausgebildet, dass eine biegesteife und formschlüssige Verbindung
entsteht.
[0043] An der Außenseite des Untergurts 13 erkennt man Formelemente 28. Diese haben die
Aufgabe, die Verbindung mit einer Fahrbahnplatte 30 bzw. mit an der Fahrbahnplatte
angebrachten Verbindungshaken 31 herzustellen. Mit Hilfe von Schieberiegeln oder federbelasteten
Sperrelementen (nicht dargestellt) wird das Ausheben der Fahrbahnplatten 30 verhindert.
In jedem Fall ist eine biegesteife und schubfeste Verbindung zwischen den Fahrbahnplatten
30 und den Untergurten 13 hergestellt.
[0044] Fig. 6 zeigt den Stoß zweier Obergurte 12. Die Obergurte 12 sind längs aufgeschnitten,
so dass einerseits der Bolzen 15, andererseits der federbelastete Haken 16 sichtbar
wird. An den Enden der Obergurte 12 selbst sind Druckleisten 26 angeformt, die aufgrund
ihrer Formgebung sowohl Längs- als auch Querkräfte übertragen.
[0045] Fig. 7 zeigt in isometrischer Darstellung eine Verlegevorrichtung 50. Diese besteht
aus zwei Verlegerrahmen 51, die durch einen Querrahmen 52 torsionssteif miteinander
verbunden sind. An den Verlegerrahmen 51 sind höhenverstellbare auskragende Rollenträger
53 angesetzt. Zu deren Höhenverstellung sind je zwei Hydraulikzylinder 54 vorgesehen.
Betätigt werden die Hydraulikzylinder 54 durch eine Hydraulikpumpe 55 (Fig. 9).
[0046] Fig. 8 zeigt einen Verlegerrahmen 51 in Seitenansicht während des Aufrichtens. Als
Aufrichthilfe ist ein Aufrichthebel 56 mit Laufrolle vorgesehen. Betätigt wird dieser
durch einen Hydraulikzylinder 57, wobei zwischen den Hydraulikzylinder 57 und den
Aufrichthebel 56 ein Seilzug eingeschert ist.
[0047] Am Boden des Verlegerrahmens 51 erkennt man eine Kippsicherung 58.
[0048] Um auch bei schlechtem Untergrund einen sicheren Stand der Verlegevorrichtung 50
zu erreichen, kann unter den Verlegerrahmen 51 ein Auflagekissen 70 montiert werden.
[0049] Fig. 9 zeigt die Verlegevorrichtung 50 während des Verlegens der Längsträger 11.
Jeder Verlegerrahmen 51 nimmt je eine Reihe von Längsträgern 11 auf. Während die einen
Längsträger 11, in der Zeichnung die vorderen, frei über das Hindernis vorgeschoben
werden, dienen die anderen Längsträger 11, in der Zeichnung die hinteren, dabei als
Gegengewicht. Dadurch behält die Verlegevorrichtung 50 ihren sicheren Stand, bis die
Spitze der vorgeschobenen Längsträger 11 auf der gegenüberliegenden Seite des Hindernisses
aufliegt.
[0050] Sobald dies erreicht ist, werden die Längsträger 11, die bisher als Gegengewicht
gedient haben, ebenfalls vorgeschoben. Dazu wird deren Rollenträger 53 nach vorne
umgesetzt. Die Parallelität der beiden Längsträger 11 während des Verlegvorgangs wird
durch eine abgespannte Druckstange (nicht dargestellt) gewährleistet. Diese ist Teil
eines Rollwagens (nicht dargestellt), der auf den Obergurten 12 lauffähig ist. Dazu
besitzt der Rollwagen seitliche Führungsrollen.
[0051] Fig. 10 zeigt ein komplettes Element der erfindungsgemäßen Brücke, bestehend aus
zwei parallelen Längsträgern 11 im ausgeklappten Zustand, zwischen denen Fahrbahnplatten
30 verlegt sind. Aufgrund der biegesteifen Verbindung zwischen den Untergurten 13
der Längsträger 11, hervorgerufen durch die horizontal verschwenkten Querträger 23,
einerseits und die biegesteife und schubfeste Verbindung der Fahrbahnplatten 30 mit
den Längsträgern 11, hervorgerufen durch die Formelemente 28 an den Fachwerksknoten
der Untergurte 13 und die Haken 31 an den Fahrbahnplatten 30, andererseits bildet
die Brücke ein stabiles formsteifes Gebilde hoher Tragfähigkeit, bei dem die auf die
Fahrbahnplatten 30 drückende Last gleichmäßig auf die Längsträger 11 abgetragen wird.
[0052] Fig. 10 lässt des weiteren erkennen, dass eine Reihe von Längsträgern 11 alleine
schon als Notbrücke für Fußgänger dienen kann, da die unteren Doppelgelenkscharniere
21 sowie die diese mit den Untergurten 13 verbindenden Plattenelemente 25 begehbar
sind.
1. Mobiles militärisches Brückensystem im Trogbrückenbauweise, umfassend
- eine Brücke (10) aus
- parallelen, zum Transport in Querrichtung faltbaren Längsträgern (11) als Fachwerkträger,
- zwischen die Längsträger (11) einhängbaren und verriegelbaren Fahrbahnplatten (30)
und/oder Platten-Querträgern,
- und gegebenenfalls beweglichen Auffahrrampen (32),
- ein Transportfahrzeug
- und eine Verlegevorrichtung (50),
gekennzeichnet durch die Merkmale:
- die Längsträger (11) umfassen
- zwei Obergurte (12),
- zwei Untergurte (13),
- Fachwerkstreben (14) zwischen je einem Obergurt (12) und einem Untergurt (13),
- Gelenke (19) an den Innenseiten der Ober- und Untergurte (12, 13),
- je eine Anzahl von Doppelgelenkscharnieren (20, 21) zwischen den Ober- und Untergurten
(12, 13),
- je eine Anzahl von Plattenelementen (25) zwischen den Gelenken (19) an den Ober-
und Untergurten (12, 13) und den Doppelgelenkscharnieren (20, 21),
- an einer Querträgerachse (22) zwischen den Untergurten (13) schwenkbar gelagerte
Querträger (23),
- formschlüssige Kupplungsvorrichtungen zwischen den Querträgern (23) und den Untergurten
(13)
- und ein Sperrelement, das das Ausheben der Fahrbahnplatten (30) verhindert.
2. Brückensystem nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch die Merkmale:
- die schwenkbaren Querträger (23) besitzen Formelemente (28), die Biegemomente, Normalkräfte
und Querkräfte aufnehmen können,
- an den Untergurten (13) sind jeweils damit korrespondierende Aufnahmen (29) angebracht,
- die korrespondierenden Aufnahmen (29) befinden sich in den Knotenpunkten der Untergurte
(13).
3. Brückensystem nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch das Merkmal:
- die Querträgerachsen (22) der schwenkbaren Querträger (23) sind an den unteren Doppelgelenkscharnieren
(21) gelagert.
4. Brückensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch das Merkmal:
- die Verbindung zwischen Untergurt (13) und Fahrbahnplatte (30) bzw. Platten-Querträger
ist biegesteif und schubfest.
5. Brückensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch das Merkmal:
- zur Kopplung der Fahrbahnplatten (30) bzw. Platten-Querträger mit den Längsträgern
(11) sind an den Knotenpunkten der Untergurte (13) Formstücke vorgesehen.
6. Brückensystem nach Anspruch 5,
gekennzeichnet durch das Merkmal:
- Die Formstücke sind quer zu den Fahrbahntafeln (30) versetzt angeordnet.
7. Brückensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
gekennzeichnet durch das Merkmal:
- im Obergurtbereich sind Sperrelemente vorgesehen, die nach dem Entfalten des Längsträgers
(11) die Doppelscharniere (20) biegesteif blockieren.
8. Brückensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
gekennzeichnet durch das Merkmal:
- an den Enden der Untergurte (13) ist einerseits ein Haken (18), andererseits eine
Gabel mit feststehendem Bolzen (17) als Zugverbindung vorgesehen.
9. Brückensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
gekennzeichnet durch das Merkmal:
- an den Enden der Untergurte (13) ist eine Auge-Gabel-Verbindung mit lösbarem Bolzen
vorgesehen.
10. Brückensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
gekennzeichnet durch die Merkmale:
- an den Enden der Obergurte (12) sind
- Druckleisten (26) mit Längs- und Querkraftübertragung
- und einerseits ein Bolzen (15), andererseits ein federbelasteter Haken (16) vorgesehen.
11. Brückensystem nach Anspruch 10,
gekennzeichnet durch die Merkmale:
- Bolzen (15) und Haken (16) liegen im Inneren des Obergurts (12),
- ein außen liegender Hebel ermöglicht das Öffnen des Hakens (16).
12. Brückensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
gekennzeichnet durch die Merkmale:
- an den Enden der Fahrbahn ist wenigstens ein Platten-Querträger zwischen den Längsträgern
(11) eingehängt,
- der Platten-Querträger trägt eine Auffahrrampe (32).
13. Brückensystem nach Anspruch 12,
gekennzeichnet durch das Merkmal:
- die Auffahrrampe (32) ist als Schlepprampe ausgeführt.
14. Brückensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
gekennzeichnet durch die Merkmale:
- die Verlegevorrichtung (50) umfasst
- zwei Verlegerrahmen (51),
- einen diese verbindenden torsionssteifen Querrahmen (52),
- höhenverstellbare, auskragende Rollenträger (53),
- Hydraulikzylinder (54) zum Heben und Senken der Rollenträger (53)
- und eine Hydraulikpumpe (55).
15. Brückensystem nach Anspruch 14,
gekennzeichnet durch das Merkmal:
- der Verlegerrahmen (51) besitzt drei Anschlusspunkte für den Rollenträger (53).
16. Brückensystem nach Anspruch 14 oder 15,
gekennzeichnet durch das Merkmal:
- im Verlegerrahmen (51) ist ein Kurbeltrieb zum Vorschieben der Längsträger (11)
installiert.
17. Brückensystem nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
gekennzeichnet durch die Merkmale:
- am Verlegerrahmen (51) ist ein Aufrichthebel (56) mit Laufrolle gelagert,
- ein Hydraulikzylinder (57) betätigt den Aufrichthebel (56).
18. Brückensystem nach Anspruch 17,
gekennzeichnet durch das Merkmal:
- zwischen Hydraulikzylinder (57) und Aufrichthebel (56) ist ein Zugseil eingeschert.
19. Brückensystem nach einem der Ansprüche 14 bis 18,
gekennzeichnet durch das Merkmal:
- im Bodenbereich des Verlegerrahmens (51) ist eine Kippsicherung (58) vorgesehen.
20. Brückensystem nach einem der Ansprüche 14 bis 19,
gekennzeichnet durch das Merkmal:
- unter der Verlegevorrichtung (50) sind Auflagekissen (70) montierbar,
- die Auflagekissen (70) verbleiben nach dem Aufbau unter den Brückenlängsträgern,
- zum Rückbau wird auf ihnen die Verlegevorrichtung aufgebaut.
21. Brückensystem nach einem der Ansprüche 14 bis 20,
gekennzeichnet durch die Merkmale:
- zur Gewährleistung der Parallelität der Längsträger (11) während des Verlegevorgangs
ist eine abgespannte Druckstange vorgesehen,
- die Druckstange ist Teil eines Rollwagens, der auf den Obergurten (12) lauffähig
ist.
22. Brückensystem nach Anspruch 21,
gekennzeichnet durch das Merkmal:
- der Rollwagen besitzt seitliche Führungsrollen.
23. Brückensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 22,
gekennzeichnet durch die Merkmale:
- das Transportfahrzeug besitzt eine abnehmbare Palette,
- die Palette trägt
- zwei Längsträger (11) im gefalteten Zustand
- und die zugehörigen Fahrbahnplatten (30).