Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Terrassen-Bausatz mit aus einem elastischen Material
bestehenden Profilstreifen zur Abdichtung der Fugen einer vorzugsweise aus quadratischen
und/oder rechteckförmigen Terrassenplatten bestehenden Terrasse. Die Erfindung bezieht
sich ferner auf eine mit Hilfe eines derartigen Terrassen-Bausatzes hergestellte Terrasse
und auf ein Verfahren zur Herstellung einer Terrasse. Dabei wird als Terrasse im Rahmen
dieser Erfindung eine meist ebene, mit Natur-und/oder Kunststeinplatten abgedeckte,
überwiegend im Freien angeordnete Fläche, aber auch ein Gehsteig, ein öffentlicher
oder privater Platz, ein Teil einer Außentreppe, ein Balkon, eine Auffahrt, eine Parplatzfläche
oder dergleichen bezeichnet.
[0002] Aus den Druckschriften
EP 121 915 A2,
WO 02/27101 A1,
DE 299 19 835 U1 und
FR 2 812 899 A1 ist es bekannt, als Fugenelemente ausgebildete Profilstreifen zur Verbesserung der
Dichtigkeit eines derart ausgebildet, daß der jeweilige Profilstreifen aus einem elastischen
Material besteht und beiderseits einen durchgehenden Vorsprung aufweist, der in eine
umlaufende Nut der Seitenwände benachbarter Terrassenplatten eingreift.
[0003] Um zu vermeiden, daß die nur durch die Profilstreifen beabstandeten Terrassenplatten
bei starker Belastung auseinandergedrückt werden, ist es beispielsweise aus der
DD 68 241, der
DE 34 38 044 A1 und der
US 6,474,029 B1 bekannt, mehrere Platten direkt durch Zug-elemente miteinander zu verbinden, die
durch entsprechende Bohrungen in den Platten hindurchgeführt sind. Bei den Zugelementen
handelt es sich beispielsweise um Rundstähle, die an ihren Enden mit Gewinden versehen
sind, auf weiche Spannelemente (Muttern) aufgeschraubt werden.
[0004] Als nachteilig hat es sich erwiesen, daß häufig spezielle mit Bohrungen versehene
Terrassenplatten verwendet werden müssen und der gesamte Terrassenverband relativ
starr ist, wobei es leicht zum Ausbrechen von einander angrenzenden Platten kommen
kann, wenn die Spannelemente zu fest angezogen werden. Außerdem müssen im Falle einer
teilweisen Demontage der Terrasse, um Arbeiten unterhalb der Terrasse (z.B. Arbeiten
an der Kanalisation etc.) durchführen zu können, die Spannelemente relativ aufwendig
aus den Terrassenplatten entfernt und anschließend in diese wieder eingeführt werden.
[0005] Aus der
EP 11 11 133 A2 ist es ferner bekannt, Betonplatten, z.B. Gehweg- oder Fahrbahnplatten, die einen
vorgegebenen Abstand voneinander aufweisen müssen, mittels einer z.B. aus einer Gewindestange
bestehenden Verbindungseinrichtung zu verspannen, wobei die Enden der Gewindestange
z.B, mit an den gegenüberliegenden Enden der Platten verbundenen Kugelgelenken verbindbar
sind. Nachteilig bei dieser Anordnung ist vor allem der relativ hohe Aufwand, der
mit der Herstellung derartiger Verbindungseinrichtungen verbunden ist.
[0006] Schließlich ist aus der
DE 33 36 464 A1 eine Verbindungseinrichtung für die Verbindung von Fußbodenplatten eines demontierbaren
Sport- oder Mehrzweckhallenbodens bekannt. Dabei umfaßt die bekannte Verbindungseinrichtung
einen ebenen, zur Plattenstoßfuge der zu verbindenden benachbarten Platten im wesentlichen
parallelen Spannbügel mit einem Zuganker an einem Ende und Gegenhalterungen an seinem
anderen Ende.
Darstellung der Erfindung
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Terrassen-Bausatz anzugeben, mit
dessen Hilfe eine Terrasse herstellbar ist, bei der auch bei starker Belastung kein
Auseinanderdrücken der Terrassenplatten erfolgt und bei der zwischen den Terrassenplatten
eine sichere Fugenabdichtung gewährleistet ist, so daß die Terrasse über Jahre frost-
und unterspülungssicher ist und keine Unkrautvertilgungsmaßnahmen durch sonst in die
Fugen gelangenden Samen erforderlich sind. Ferner soll eine mit Hilfe eines derartigen
Terrassen-Bausatzes hergestellte Terrasse und ein Verfahren zur Herstellung einer
derartigen Terrasse angegeben werden.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich des Terrassen-Bausatzes durch die
Merkmale des Anspruchs 1, hinsichtlich der Terrasse durch die Merkmale des Anspruchs
10 und hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs 13 gelöst, Weitere,
besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
[0009] Der Erfindung liegt im wesentlichen der Gedanke zugrunde, einerseits zur Fugenabdichtung
aus einem elastischen Material bestehende Profilstreifen zu verwenden, die matrixförmig
zusammengesetzt oder zusammensetzbar sind und die seitlich einen durchgehenden Vorsprung
aufweisen, der in eine Nut eingreift, die in den Seitenwänden der Terrassenplatten
ausgebildet ist. Andererseits wird vorgeschlagen, zur Gewährleistung eines festen
Plattenverbundes Zugelemente zu verwenden, welche sich nicht direkt durch die Terrassenplatten
erstrecken, sondern durch entsprechende, in den Profilstreifen vorgesehene und in
Richtung deren Längsachse erstreckende Bohrungen. Durch derartig angeordnete Zugelemente,
die mit Zugankern verbunden sind, welche die erste und die letzte Platte einer Plattenreihe
hintergreifen, werden alle Platten dieser Reihe so weit zusammengedrückt, daß die
querverlaufenden Profilstreifen in zuverlässig dichtenden Eingriff mit ihren benachbarten
Platten gelangen und auch so verbleiben, selbst wenn sich der Boden unter den Platten
setzen sollte oder die Platten stark belastet werden.
[0010] Mit dem Begriff "Bohrung" wird in dieser Schrift ganz allgemein eine sich durch den
entsprechenden Profilstreifen in Richtung deren Längsachse erstreckende Ausnehmung
bezeichnet.
[0011] Wie sich gezeigt hat, wird durch das Gewicht der einzelnen Terrassenplatten, die
nahezu unverrückbar auf einem Untergrund aufliegen, der gesamte Profilstreifen zusammengedrückt,
so daß er sich mit seinen beiden Vorsprüngen in den Nuten der Platten einschmiegt
und im übrigen an den Seitenwänden der Platten dicht anliegt, so daß kein Wasser oder
allenfalls nur sehr wenig Wasser in die Fugen eindringen kann. Sofern etwas Wasser
in die Fugen eindringen und bei Frost gefrieren sollte, drückt das Eis lediglich die
Profilstreifen ein wenig weiter zusammen, aber verrückt die Platten nicht aus ihrer
Auflage. Nach dem Auftauen verdunstet das Wasser oder wird von dem hygroskopischen
Material der Terrassenplatten aufgenommen.
[0012] Bei dem Zugelement kann es sich beispielsweise sowohl um einen Zugdraht als auch
um eine Zugstange oder einen Schraubbolzen handeln. Das Zugelement sollte aber aus
einem Material (beispielsweise Edelstahl) bestehen, das unter dem Einfluß der Umweltbedingungen
nicht zum Nachlassen der Spannung im Zugelement führt.
[0013] Durch Verwendung des Zugelementes innerhalb des Profilstreifens erfolgt die Zugwirkung
innerhalb des Querschnitts des Profilstreifens, so daß dieser gestaucht und nicht
etwa gebogen wird. Außerdem wird das Zugelement durch den Profilstreifen vor chemischen
Einflüssen (z.B. Salzwasser) geschützt.
[0014] Bevorzugt sind in den Profilstreifen zwei übereinanderliegende Bohrungen angeordnet,
von denen die eine ein Zugelement in einer Richtung und die andere ein Zugelement
in der Querrichtung aufnimmt. So ist es möglich, eine Matrix aus Profilstreifen vorzusehen,
die gegebenenfalls alle mit einem Zugelement ausgestattet sind, so daß alle Platten
gegeneinander fest verspannt werden können, wie es etwa an einer Straßenkreuzung sinnvoll
ist, an der mit unerwarteten Belastungen in allen Richtungen zu rechnen ist.
[0015] In der Regel werden -ähnlich wie bei Fahrzeugreifen- abriebsichere Profilstreifen
verwendet, so daß auch ein jahrelanger harter Gebrauch der Terrasse nicht zu einem
spürbaren Schwund des Profilstreifens führt. Vorzugsweise kann die Oberseite des Profilstreifens
aber auch mit einer Abdeckung versehen werden, die allerdings nur so beschaffen sein
darf, daß sie insgesamt die Elastizität des Profilstreifens nicht beeinträchtigt.
Die Abdeckung kann aus Metall oder aus einer Beschichtung bestehen, die dem Aussehen
von Sand ähnelt. Sie kann aber auch im Hinblick auf die Terrassenplatten eine Kontrastfarbe
aufweisen, so daß die Abdeckung gleichzeitig als Zierabdeckung dient.
[0016] Die vorstehend erwähnten Profilstreifen erleichtern zwar das Verlegen der Platten
auf festem Untergrund, etwa Beton, sie können aber das Verlegen auf nachgiebigem Grund
erschweren, da sich die Kanten der Platten beim gegenseitigen Andrücken senken können.
Es wird daher im Rahmen der Erfindung weiter vorgeschlagen, daß mindestens auf der
einen, bevorzugt auf beiden Seiten der Profilstreifen ein einstückiger Fuß angeordnet
ist, auf dem jeweils eine Platte aufliegt. Hierdurch wird erreicht, daß der Fuß, der
ein Streifen von mehreren Zentimetern Breite sein kann, auch auf weichem Material
eine sichere Auflage für die Kanten der Platten bietet. Außerdem sorgt der Fuß dafür,
daß der Profilstreifen aufrecht steht, wenn er auf dem maschinell geglätteten Untergrund
ausgelegt wird.
[0017] Bei einer Ausführungsform der Erfindung sind die Profilstreifen als einstückige Matrix
ausgebildet, die vorzugsweise an der Baustelle entsprechend der gewünschten Größe
der Terrasse zurechtgeschnitten und ausgelegt wird. Durch Aufbiegen der einzelnen
Felder der Matrix wird dann Raum zum Einsetzen der Platten geschaffen, und die in
deren Nuten einrastenden Profilstreifen nehmen nachher wieder ihre ursprüngliche Lage
ein. Vor- oder nachher werden die Zugelemente eingeführt, welche die Terrassenplatten
verspannen, wenn sie angezogen werden, so daß die Platten letztlich ausgerichtet fest
aneinanderliegen.
[0018] Bei einer weiteren, besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung setzt sich
der Terrassen-Bausatz aus mehreren miteinander verbindbaren Bausatzelementen zusammen.
Dabei umfaßt jedes Bausatzelement einen im wesentlichen L-förmig ausgebildeten Profilstreifen
mit zwei rechtwinklig zusammentreffenden Schenkeln mit der mittleren Länge einer Plattenseite.
An der Stelle des Zusammentreffens der beiden Schenkel ist der Profilstreifen außenseitig
um 45° und an ihren freien Enden beiderseits um 45° abgeschrägt, so daß die auf einer
Unterlage zusammengesetzten und bevorzugt durchgehend verspannten Profilstreifen eine
Matrix bilden, in deren freigelassenen Flächen jeweils eine Platte sitzt. Es sind
somit nur Profilstreifen erforderlich, deren Schenkellänge die der Terrassenplatten
entspricht. In die Schenkel der Profilstreifen werden in Längs- und Querrichtung gegebenenfalls
Zugstäbe eingeführt, deren Länge auf den jeweiligen Schenkel des entsprechenden Profilstreifens
abgestimmt ist. Am Ende eines jeden Zugstabes wird entweder ein Zuganker, eine Spanneinrichtung
oder der Zugstab eines benachbarten Plattenhalters eingesetzt. Bei großen Terrassen
können zusätzlich Spanneinrichtungen zwischengeschattet werden, mit denen einige Reihen
von Platten zusammenspannbar sind, an die dann aber fest weitere Reihen angesetzt
werden, die bei deren Verspannen gegen die bereits vorgespannten Reihen angedrückt
werden.
[0019] Die Erfindung schafft somit eine einfach verlegbare, gegebenenfalls hochbelastbare,
völlig wetter und frostfeste Terrasse, die jahrelang hält. Selbst vielfaches Abspritzen
mit einem scharfen Wasserstrahl kann ihr nicht schaden, da das Wasser allenfalls tropfenweise
in den Untergrund eindringen kann. Es können daher brainagemaßnahmen wie bei einem
Betonboden vorgesehen werden, wobei gegebenenfalls auch Abfälle und Schadstoffe abgesondert
werden können, die nicht in die Terrassenoberfläche eindringen, Dennoch kann die Terrasse
stellenweise wieder abgehoben werden, wenn z.B. Kanalbauarbeiten nötig sind; es sind
lediglich die entsprechenden Zugelemente zu entspannen und nach dem Wiedereinsetzen
der Platten wieder anzuspannen. So sorgt die erfindungsgemäße Terrasse für das ästhetische
Aussehen und die Reparaturfreundlichkeit einer Pflasterung, aber für die Dichte und
Festigkeit einer Betonplatte.
[0020] Aufgrund des einfachen Aufbaues der erfindungsgemäßen Terrasse ist auch die Herstellung
der erfindungsgemäßen Terrasse durch Anlernkräfte möglich. Außerdem ist die Terrasse
auch bei großen Flächen auf einfache Weise erweiterbar. Schließlich liefert die Erfindung
einen schnell auf- und auch wieder abbaubaren Terrassen- oder Bodenbelag.
Kurze Beschreibung der Zeichnung:
[0021] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden anhand
von Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine schematisch dargestellte erfindungsgemäße Terrasse, wobei
in den vertikal verlaufenden Fugen Profilstreifen mit Zugelementen angeordnet sind;
- Fig. 2
- einen vergrößert dargestellten Querschnitt entlang der in Fig. 1 mit II-II bezeichneten
Schnittlinie;
- Fig. 3
- den Querschnitt durch einen Profilstreifen mit zwei übereinander angeordneten Bohrungen;
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch zwei benachbarte Terrassenplatten, in deren Fuge ein mit einem
Fußteil versehener Profilstreifen angeordnet ist;
- Fig. 5
- den vergrößert dargestellten Querschnitt durch einen Profilstreifen mit Fußteil, wobei
der Profilstreifen oberseitig eine Schutzabdeckurig trägt;
- Fig. 6
- die Seitenansicht eines Bausatzelementes mit L-förmig ausgebildetem Profilstreifen;
- Fig. 7
- eine Draufsicht auf das in Fig. 6 dargestellte Bausatzelement und
- Fig. 8
- eine Draufsicht auf einen Teil einer erfindungsgemäßen Terrasse, wobei mehrere des
in den Fig. 7 und 8 dargestellten Bausatzelementes verwendet sind, welche in Quer-
und Längsrichtung mittels Zugelementen miteinander verbunden sind.
[0022] In Fig. 1 ist mit 100 eine erfindungsgemäße Terrasse bezeichnet, die drei vertikalverlaufende
und fünf horizontatvenaufende Reihen von quadratischen Terrrassenplatten 1 umfaßt.
Bei den Terrassenplatten 1 handelt es sich beispielsweise um Betonplatten mit einer
Dicke von 40 mm, die jeweils in einem Abstand von etwa 4 mm zueinander verlegt sind,
so daß sich zwischen den Terrassenplatten 1 zwei Längsfugen 2 und vier Querfugen 3
ergeben.
[0023] In den Seitenwänden 101 jeder der Terrassenplatten 1 verläuft eine durchgehende Nut
4 (Fig.2), die bevorzugt mittig angeordnet ist und deren Breite beispielsweise 4 mm
beträgt. Im Querschnitt begrenzen zwei an eine der Fugen 2, 3 angrenzende Terrassenplatten
1 daher gemeinsam einen kreuzförmigen Hohlraum 5.
[0024] Diese Hohlräume 5 sind von Profilstreifen 6, 7 ausgefüllt, die aus einem elastischen,
formbeständigen, feuchtigkeitsundurchlässigen, wetterfesten, insbesondere UV-beständigen
Material (etwa einem vulkanisierten Gummi oder einem ähnlichen Elastomer) bestehen,
das eine verhältnismäßig geringe Härte aufweist. Die Profilstreifen 6, 7 sind daher
ebenfalls kreuzförmig ausgebildet und weisen seitliche Vorsprünge 102 auf, die in
die Nuten 4 der Seitenwände 101 der Terrassenptatten 1 eingreifen.
[0025] Durch das Eigengewicht der Terrassenplatten 1 sitzen diese auf ihrem Untergrund relativ
unbeweglich, so daß sie auf die eingeschlossenen Profilstreifen 6, 7 eine erhebliche
Querkraft (in der Ebene der Platten 1) ausüben können, die dafür sorgt, daß sich der
jeweilige Profilstreifen 6, 7 eng gegen die Wände der entsprechenden Platten 1 und
Nuten 4 andrückt.
[0026] Die Profilstreifen 6, 7 verhindern somit wirkungsvoll das Eindringen von Wasser in
die Fugen 2, 3. Sollte, etwa infolge eines Risses, doch einmal etwas Wasser in die
Fugen 2, 3 eindringen und dort gefrieren, bevor es ablaufen kann, dann geben die elastischen
Profilstreifen 6, 7 nach und verhindern, daß das Eis das Material der Terrassenplatte
1 sprengen kann und der Untergrund ausgespült wird.
[0027] Wie Fig. 2 entnehmbar ist, ist im Kreuzungspunkt des Querschnittes der vertikalen
Profilstreifen 6 jeweils eine durchgehende, sich in Richtung der Längsachse der Profilstreifen
6 erstreckende Bohrung 8 vorgesehen, durch welche sich ein Zugelement (z.B. ein Edelstahldraht)
9 erstreckt. Die Zugelemente 9 sind an einem Ende mit einem Zuganker 10 (Fig.1) verbunden,
der jeweils die erste Platte 1 der Reihe hintergreift. Am gegenüberliegenden Ende
der Plattenreihe befindet sich je eine Spanneinrichtung (Aufwickeleinrichtung) 11,
die in einer Aussparung 12 benachbarter Platten 1 untergebracht sein kann. Hierdurch
ist es möglich, die jeweils aus drei Platten 1 bestehenden horizontaiverlaufenden
Plattenreihen aneinanderzudrücken.
[0028] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel umfaßt der erfindungsgemäße Terrassen-Bausatz
Profilstreifen 6, 7, die vorzugsweise eine einstückige Matrix bilden und die vor Ort
auf die entsprechende Terrassengröße zugeschnitten wird (sofern die Terrasse größer
ist als die Matrix sein sollte, können auch mehrere nebeneinander gelegte Matrizen
verwendet werden). Dabei können -im Falle des in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispieles-
die horizontalveriaufenden Profilstreifen 7 aus einem Vollmaterial bestehen oder ebenfalls
eine Bohrung aufweisen, welche Dehnungen des Profilstreifens aufnehmen und daher nicht
zwingend den Bohrungen 8 der vertikalen Profilstreifen 7 zur Aufnahme der Zugelemente
9 entsprechen müssen. Allerdings wird es sich aus fertigungstechnischen Gründen häufig
empfehlen, einheitliche Profilstreifen für den Aufbau der Matrix zu verwenden.
[0029] Soll die in Fig.1 dargestellte Terrasse 100 auch in horizontaler Richtung durch Zugelemente
gesichert werden, so kann der Terrassen-Bausatz einheitliche, matrixförmig angeordnete
Profilstreifen für die Längs-und Querfugen 2, 3 umfassen, die zwei übereinander angeordnete
Bohrungen aufweisen. Den Querschnitt eines entsprechenden Profilstreifens gibt Fig.
3 wieder, wobei der Profilstreifen mit 13 und die beiden Bohrungen mit 14 und 15 bezeichnet
sind. Dabei dient beispielsweise die untere Bohrung 14 für in vertikaler Richtung
verlaufende Zugelemente und die obere Bohrung 15 für in horizontaler Richtung verlaufende
Zugelemente.
[0030] Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem mit 16 bezeichnete Profilstreifen
besonders für das Verlegen von Terrassenplatten 1 auf einem Sandbett 17 vorgesehen
sind. Dabei sind vertikale und horizontale Profilstreifen 16 wiederum einheitlich
ausgebildet und weisen wiederum zwei übereinanderliegende Längsbohrungen 14, 15 auf,
von denen die eine für ein Zugelement 9, etwa einen Schraubenbolzen, entlang einer
Längsfuge und die andere für ein Zugelement (nicht dargestellt), etwa ebenfalls einen
Schraubenbolzen (nicht dargestellt), entlang einer Querfuge eingerichtet ist.
[0031] Beiderseits des Längssteges 18 des jeweiligen Profilstreifens 16 ist an der Unterseite
eine flache, breite Auflage 19 vorgesehen, auf der die entsprechende Terrassenplatte
1 mit ihrem unteren Randbereich aufliegt und die verhindert, daß bei einem schiefen
Auflegen der Platte 1 sich diese in das Sandbett 17 drückt. Ferner bewirkt die Auflage
19, daß bei eventuell in die Fugen 2, 3 eindringender Feuchtigkeit das Wasser weitab
von der Kante der Platte 1 in das Sandbett 17 eingeleitet wird.
[0032] Wie in Fig. 5 dargestellt ist, kann auf dem oberen Teil des jeweiligen Profilstreifens
16 eine gegenüber dem Material des Profilstreifens 16 härtere Abdeckung 20 vorgesehen
sein, um den Profilstreifen 16 vor Beschädigung zu schützen (z.B. wenn sich bei Eisbildung
die Form des Profilstreifens ändern sollte). Aus optischen Gründen kann die Abdeckung
oberseitig beliebig eingefärbt werden, um eine Sand- oder Zementfüllung der Fugen
vorzutäuschen.
[0033] Die Abdeckung 20 kann einstückig mit dem Profilstreifen 16, etwa durch Strangpressen
zweier Materialien, gebildet werden, kann aber auch als dünnes, umgekehrtes U-Profil
ausgebildet sein und auf Wunsch sogar nachträglich aufgesetzt oder ausgetauscht werden.
[0034] Ein besonders vorteilhaftes Ausführungsbeispiel eines aus mehreren Bausatzelementen
bestehenden erfindungsgemäßen Terrassen-Bausatzes ist den Fig. 6 bis 8 entnehmbar.
Dabei ist in Fig. 6 die Seitenansicht und in Fig. 7 die Draufsicht auf ein Bausatzelement
21 und in Fig. 8 mehrere derartige miteinander verbundene Bausatzelemente mit von
ihnen umschlossenen Terrassenplatten 1 gezeigt.
[0035] Die Bausatzelemente 21 ergeben sich, wenn man eine geschlossene Matrix aus Profilstreifen
durch Schnitte unterteilt, die zueinander parallele Diagonalen der Platten 1 bilden.
Die Bausatzelemente 21 können dann beliebig aneinandergereiht werden, um eine Matrix
zu bilden, die der Größe der herzustellenden Terrasse entspricht und in welche die
Terrassenplatten 1 einlegbar sind. Dabei werden die Bausatzelemente 21 z.B. mittels
Schraubbolzen 22 verbunden, welche in die Bohrungen 14, 15 der entsprechenden Profilstreifen
eingesetzt werden (siehe Fig. 8).
[0036] Die Bausatzelemente 21 besitzen jeweils einen im wesentlichen L-förmig ausgebildeten
Profilstreifen 103 mit zwei rechtwinklig zusammentreffenden Schenkeln 104, 105, die
jeweils die mittlere Länge einer Terrassenplatte 1 besitzen. Die Schenkel 104, 105
weisen zwei spitze, rechtwinklige Enden 23 und an der Außenseite im Bereich des Zusammentreffens
eine Abschrägung 24 von etwa 45° auf Durch diese Ausgestaltung des Bausatzelementes
21 können mehrere Elemente 21 derart zusammengesetzt werden, daß entweder zwei Abschrägungen
24, vier spitze Enden 23 oder eine Abschrägung 24 und zwei spitze Enden 23 aneinandergrenzen.
Dabei münden an jeder Stelle des Zusammentreffens zweier Bausatzelemente 21 zweimal
zwei obere und zwei untere Bohrungen 14, 15 aufeinander, wobei dann z.B. in den oberen
Bohrungen 15 querverlaufende und in den unteren Bohrungen 14 längsverfaufende Zugelemente
22 angeordnet sind.
[0037] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. So müssen beispielsweise Querrichtung durchgehend ausgebildet sein. Vielmehr
ist eine andere Ausbildung möglich, so daß beispielsweise ein römischer Verband entsteht.
[0038] Ferner können die Profilstreifen statt eines kreuzförmigen Querschnittsverfaufes
auch nur einen T-förmigen Querschnittsverlauf aufweisen, wobei der untere, der Auflage
der Terrassenpfatten zugewandte Steg entfällt.
[0039] Außerdem können die Zugelemente auch derart ausgebildet sein, daß sie zusätzlich
zu ihrer die mechanische Stabilität der Terrasse erhöhende Wirkung auch eine stromleitende
Funktion besitzen, um beispielsweise eine Beheizung und/oder Beleuchtung der Terrassenplatten
zu ermöglichen. Eine Heizung würde sich besonders in den frostigen Tagen bewähren,
um das Gefrieren des Wassers mit geringen finanziellen laufenden Kosten zu unterbinden.
In Verbindung mit einem "Frostwächter" würde bei Frost automatisch dafür gesorgt,
daß sich auf den Terrassenplatten kein Eis bildet und die Terrassenplatten somit auch
bei Frost trittsicher bleiben. Durch die Ausnutzung der Zugelemente auch zum Stromtransport
könnten ebenfalls die Fugenprofile beleuchtet werden, was unterschiedliche optische
Eindrücke hervorrufen würde. Diese Nutzung ist vorstellbar von der Wegmarkierung bis
hin zu Design-Beleuchtungen.
[0040] Es versteht sich von selbst, daß für die Stromverbindung statt der Zugelemente auch
eigene elektrische Leitungen verwendet werden können, die in den Bohrungen für die
Zugelemente oder in separaten Bohrungen angeordnet werden.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Terrassenplatte, Platte
- 2
- Längsfuge, Fuge
- 3
- Querfuge, Fuge
- 4
- Nut
- 5
- Hohlraum
- 6
- (vertikaler) Profilstreifen
- 7
- (horizontaler) Profilstreifen
- 8
- Bohrung
- 9
- Zugelement, Edelstahldraht
- 10
- Zuganker
- 11
- Spanneinrichtung, Aufwickeleinrichtung
- 12
- Aussparung
- 13
- Profilstreifen
- 14
- (untere) Bohrung
- 15
- (obere) Bohrung
- 16
- Profilstreifen
- 17
- Sandbett, Unterlage
- 18
- Längssteg
- 19
- Auflage
- 20
- Abdeckung
- 21
- Bausatzelement, Element
- 22
- Zugelement, Schraubbolzen
- 23
- Ende
- 24
- Abschrägung
- 100
- Terrasse
- 101
- Seitenwand
- 102
- Vorsprung
- 103
- profilstreifen
- 104, 105
- Schenkel
1. Terrassen-Bausatz mit aus einem elastischen Material bestehenden Profilstreifen (6,
7; 13; 16; 103) zur Abdichtung der Fugen (2, 3) einer vorzugsweise aus quadratischen
und/oder rechteckförmigen Terrassenplatten (1) bestehenden Terrasse, mit den Merkmalen:
a) die Profilstreifen (6, 7; 13; 16; 103) sind matrixförmig zusammengesetzt oder zusammensetzbar,
derart, daß in jede Matrixöffnung eine Terrassenplatte (1) einsetzbar und mit den
angrenzenden Profilstreifen (6, 7; 13; 16) form- und kraftschlüssig verbindbar ist;
b) die Profilstreifen (6, 7; 13; 16; 103) weisen jeweils beiderseits einen durchgehenden
Vorsprung (102) auf, der bei der bestimmungsgemäßen Verwendung des Bausatzes in eine
Nut (4) eingreift, die in den Seitenwänden (101) benachbarter Terrassenplatten (1)
ausgebildet ist;
c) der Bausatz umfaßt ferner mindestens ein Zugelement (9; 22), einen Zuganker (10)
und eine Spanneinrichtung (11);
d) mindestens ein einer Längs- oder einer Querfuge (2, 3) zwischen benachbarten Terrassenplatten
(1) zugeordneter Profilstreifen (6, 7; 13; 16; 103) oder einer Reihe aufeinanderfolgender
Profilstreifen des Bausatzes weist mindestens eine sich in Richtung seiner Längsachse
erstreckende durchgehende Bohrung(en) (8; 14, 15) auf, durch welche das Zugelement
(9; 22) hindurchführbar und an seinen Enden mit dem Zuganker (10) und der Spanneinrichtung
(11) verbindbar ist, so daß die bei der Herstellung der Terrasse (100) entlang des
Zugelementes (9; 22) angeordneten Terrassenplatten (1) miteinander verspannbar sind.
2. Terrassen-Bausatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bausatz aus mehreren miteinander verbindbaren Bausatzelementen (21) besteht,
wobei jedes Bausatzelement (21) einen im wesentlichen L-förmig ausgebildeten Profilstreifen
(103) mit zwei rechtwinklig zueinander angeordneten Schenkeln (104, 105) mit der mittleren
Länge einer für die Herstellung der Terrasse benötigten Terrassenplatte (1) aufweist,
wobei die Schenkel (104, 105) des Profilstreifens (103) an der Stelle ihres Zusammentreffens
eine Abschrägung (24) von etwa 45° und an ihren freien Enden (23) beiderseits eine
Abschrägung von etwa 45° aufweisen, so daß die auf einer Unterlage (17) zusammengesetzten
und bevorzugt durchgehend verspannten Bausatzelementen (21) eine Matrix bilden, in
deren freigelassenen Flächen jeweils eine Platte (1) anordbar ist.
3. Terrassen-Bausatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem jeweiligen Profilstreifen (13; 16; 103) zur Aufnahme von Zugelementen mindestens
zwei übereinanderliegende Bohrungen (14, 15) angeordnet sind, wobei das von der unteren
Bohrung (14) aufgenommene Zugelement (9) einen senkrechten Verlauf zu dem von der
oberen Bohrung (15) aufgenommene Zugelement aufweist.
4. Terrassen-Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens auf der einen, bevorzugt auf beiden Seiten des Profilstreifens (16; 103)
eine mit diesem einstückig verbundene Auflage (19) angeordnet ist, auf der bei der
bestimmungsgemäßen Verwendung des Bausatzes jeweils eine Steinplatte (1) mit ihrem
unteren Randbereich aufliegt.
5. Terrassen-Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite des Profilstreifens (16) mit einer Abdeckung (20) versehen ist.
6. Terrassen-Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Profilstreifen (6, 7; 13; 16; 103) einen kreuzförmigen Querschnittsverlauf
aufweist.
7. Terrassen-Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Zugelement (9; 22) um einen Edelstahldraht oder einen Schraubbolzen
handelt.
8. Terrassen-Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einer der vorhandenen Bohrungen (8; 14, 15) oder einer Zusatzbohrung
des Profilstreifens (6, 7; 13; 16; 103) eine elektrische Verbindung zur Beheizung
der Terrassenplatten und/oder zur Beleuchtung der Fugen zwischen den Terrassenplatten
anordbar ist.
9. Terrassen-Bausatz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als elektrische Verbindung mindestens eines der Zugelemente dient.
10. Terrasse, hergestellt mit Hilfe eines Terrassen-Bausatzes, mit mindestens einem aus
einem elastischen Material bestehenden Profilstreifen (6, 7; 13; 16; 103), dadurch gekennzeichnet,
daß der Profilstreifen (6, 7, 13; 16; 103) beiderseits einen durchgehenden Vorsprung
(102) aufweist, der in eine Nut (4) eingreift, die in den Seitenwänden (101) der Terrassenplatten
(1) durchgehend ausgebildet ist,
daß mindestens einer Reihe von Terrassenplatten (1) ein Zugelement (9; 22) zugeordnet
ist, das sich durch den Profilstreifen (6, 7; 13; 16; 103) erstreckt und
daß in dem Profilstreifen (6, 7; 13, 16, 103) mindestens eine Bohrung (8; 14, 15) angeordnet
ist, die das Zugelement (9; 22) aufnimmt.
11. Terrasse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens auf der einen, bevorzugt auf beiden Seiten des Profilstreifens (16; 103)
eine mit diesem einstückig verbundene Auflage (19) angeordnet ist, auf weicher jeweils
der untere Randbereich einer Platte (1) aufliegt.
12. Terrasse nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Terrasse aus mehreren miteinander verbindbaren Bausatzelementen (21) besteht,
wobei jedes Bausatzelement (21) einen im wesentlichen L-förmigen Profilstreifen (103)
mit zwei rechtwinklig zusammentreffende Schenkel (104, 105) mit der mittleren Länge
einer Terrassenplatte (1) aufweist, wobei die Schenkel (104, 105) des Profilstreifens
(103) an der Stelle ihres Zusammentreffens eine Abschrägung (24) von etwa 45° und
an ihren freien Enden (23) beiderseits eine Abschrägung von etwa 45° aufweisen, so
daß die auf einer Unterlage (17) zusammengesetzten und bevorzugt durchgehend verspannten
Bausatzelementen (21) eine Matrix bilden, in deren freigelassenen Flächen sich jeweils
eine Platte (1) befindet.
13. Verfahren zur Herstellung einer Terrasse nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Verlegen der Profilstreifen-Matrix und dem Einsetzen der Terrassenplatten
in die matrixförmigen Ausnehmungen mindestens ein Zugelement in eine Bohrung eines
Profilstreifens oder einer Reihe aufeinanderfolgender Profilstreifen eingesetzt wird,
daß an dem einen Ende der Bohrung ein Zuganker angeordnet wird und daß am anderen
Ende der Bohrung das Zugelement so weit angespannt wird, bis alle quer zum Zugelement
angeordneten Profilstreifen dichtend an den jeweiligen Seiten der Terrassenplatten
anliegen.