[0001] Die Erfindung betrifft eine Brandschutz-Abtrennung mit mehreren, unmittelbar nebeneinander
angeordneten Türen, die jeweils eine Schwenklagerung und eine Schließeinrichtung aufweisen,
und mit einer oberen und einer unteren Abschlussschiene.
[0002] Derartige Brandschutz-Abtrennungen werden beispielsweise als Brandschutz-Trennwände
ausgeführt und dienen zum Aufbau von feuerbeständigen Trennwandsystemen zum Abschotten
von Bereichen und Einrichtungen, für die eine wesentliche Brandlasteindämmung erreicht
werden soll. Dies sind beispielsweise Steigleitungsschächte, Rohrleitungssysteme und
ähnliche brandlastgefährdete Bereiche und Anlagen, insbesondere auch elektrische Anlagen,
EDV-Anlagen und ähnliche Einrichtungen.
[0003] Weitere Einsatzgebiete für Brandschutz-Abtrennungen sind Gehäuse, Kästen, Schränke,
Türen, Deckel oder abgehängte Decken.
[0004] Üblicherweise wird ein großer Teil der Fläche der Abtrennung, beispielsweise der
Trennwand, von Türen gebildet, so dass der dahinter liegende, geschützte Raum weitestgehend
zugänglich ist. Dies ist von besonderer Bedeutung, wenn in diesem durch die Brandschutz-Abtrennung
abgeteilten Raum Arbeiten durchgeführt werden müssen, insbesondere Montagearbeiten,
wozu in besonderem Maße auch der Austausch von Schaltschränken und ähnlichen elektrischen
Anlagen gehört.
[0005] Werden einzelne Türen einer solchen Abtrennung geöffnet, so steht für den Zugang
in dem geschützten Bereich äußerstenfalls die Querschnittsfläche der Türöffnung zur
Verfügung. Da diese Fläche oftmals nicht ausreicht, um größere Einbauten, beispielsweise
Schaltschränke, in den geschützten Raum zu bringen, ist es bekannt, die Türen aushängbar
auszuführen. Der Arbeitsaufwand hierfür ist jedoch verhältnismäßig hoch. Dies fällt
besonders ins Gewicht, wenn im Laufe von durchzuführenden Arbeiten in unterschiedlichen
Bereichen der Abtrennung größere Durchgangsöffnungen zur Verfügung stehen müssen.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Brandschutz-Abtrennung der eingangs genannten
Gattung so auszubilden, dass in einfacher Weise an beliebigen Stellen der Abtrennung
ausreichend große Durchgangsflächen geöffnet werden können.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass jede Tür an ihren beiden
Seitenrändern jeweils ein Stangenschloss aufweist, dessen vertikal ausfahrbare Schlossstangen
in Ausnehmungen der oberen und unteren Abschlussschiene eingreifen.
[0008] Jeweils eines der beiden Stangenschlösser bildet mit seinen in die Ausnehmungen der
oberen und unteren Abschlussschiene eingreifenden Schlussstangen die Schwenklagerung
oder das Türscharnier, wenn das jeweils andere Stangenschloss dieser Tür geöffnet
wird. Auf diese Weise kann jede Tür in sehr einfacher Weise von einer rechts angeschlagenen
Tür in eine links angeschlagene Tür umgewandelt werden, indem nämlich entweder das
Stangenschloss am rechten Seitenrand der Tür oder das Stangenschloss am linken Seitenrand
der Tür geschlossen bleibt und die Schwenklagerung bildet, während das jeweils gegenüberliegende
Stangenschloss geöffnet wird.
[0009] Auf diese Weise ist es möglich, an jeder beliebigen Stelle der Brandschutz-Trennwand
oder sonstigen Abtrennung zwei benachbarte Türen nach Art einer Doppeltür so zu öffnen,
dass an dieser Stelle die doppelte Türfläche als Zugangsöffnung zur Verfügung steht.
Darüber hinaus besteht durch das Öffnen beider Stangenschlösser auch die Möglichkeit,
die Tür völlig von der Abtrennung, beispielsweise der Trennwand, zu lösen und herauszunehmen,
falls ausnahmsweise die für die Zugangsöffnung geforderte Fläche größer ist als zwei
Türflächen.
[0010] Durch die Verwendung von an sich bekannten, ohne weiteres verfügbaren Stangenschlösser
sowohl als Schließeinrichtungen als auch als Schwenklagerungen für die Türen wird
mit geringem Bau- und Kostenaufwand erreicht, dass jede geforderte Durchgangsöffnung
von beliebiger Größe und Lage an der Abtrennung geöffnet werden kann. Besondere Maßnahmen
zum Aushängen einer Tür sind nicht erforderlich.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand von
Unteransprüchen.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend an einem als Trennwand ausgeführten Ausführungsbeispiel
näher erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt:
Fig. 1 eine Brandschutz-Trennwand in einer Vorderansicht,
Fig. 2 eine Ansicht in Richtung der Pfeile II-II in Fig. 1,
Fig. 3 in vergrößerter Darstellung eine einzelne Tür der Brandschutz-Trennwand nach
Fig. 1 in einer Vorderansicht und
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Tür nach Fig. 3.
[0013] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Brandschutz-Trennwand dient zum Abschotten eines
dahinter liegenden Bereichs in einem Gebäude zum Zwecke der Brandlasteindämmung. Der
geschützte Bereich kann beispielsweise elektrische Leitungen, Rohrleitungssysteme,
elektrische Anlagen und ähnliches enthalten.
[0014] Die Brandschutz-Trennwand erstreckt sich zwischen einer Decke 1 und einem Boden 2
im Gebäude und schließt an einer seitlichen Wand 3 oder einen Pfeiler an. Eine obere
Abschlussschiene 4 ist an der Decke 1 angebracht. Eine untere Abschlussschiene 5 ist
am Boden 2 angebracht.
[0015] Die Fläche zwischen den beiden Abschlussschienen 4 und 5 ist vollständig durch Türen
6 verschlossen, die feuerhemmend oder feuerbeständig in der jeweils erforderlichen
Brandschutzklasse ausgeführt sind. Jede Tür 6 weist an ihren beiden Vertikal- oder
Seitenrändern 7, 8 jeweils ein Stangenschloss 9 bzw. 10 auf, das jeweils mit einem
Betätigungsgriff 11 bzw. 12 auf der Türaußenseite in Verbindung steht.
[0016] Jedes Stangenschloss 9, 10 weist jeweils eine vertikal nach oben ausfahrbare Schlossstange
13 bzw. 14 und eine nach unten vertikal ausfahrbare Schlossstange 15 bzw. 16 auf.
Die beiden nach oben ausfahrbaren Schlossstangen 13, 14 greifen in hierfür vorgesehene
Ausnehmungen 17 bzw. 18 der oberen Abschlussschiene 4 ein. Die beiden vertikal nach
unten ausfahrbaren Schlossstangen 15, 16 greifen in hierfür vorgesehene Ausnehmungen
19 bzw. 20 in der unteren Abschlussschiene 5 ein.
[0017] Die Ausnehmungen 19, 20 der unteren Anschlussschiene 5 weisen einen über die türseitige,
obere Fläche 5a (Fig. 3) vorstehenden Kragen 21 bzw. 22 auf. In ähnlicher Weise ist
an den beiden oberen Ausnehmungen 17, 18 der oberen Anschlussschiene 4 jeweils ein
Kragen 23 bzw. 24 vorgesehen. Die Kragen 21, 22, 23, 24 können stattdessen auch an
den Türen 6 an den Austrittsstellen der Schlossstangen 13, 14, 15, 15 angebracht sein.
[0018] Jedes der beiden Stangenschlösser 9 und 10 jeder Tür 6 kann als Schwenklagerung für
die Tür 6 dienen, wenn das jeweils andere Stangenschloss 9 bzw. 10 geöffnet wird.
Je nachdem, ob das linke Stangenschloss 9 oder das rechte Stangenschloss 10 geöffnet
wird, bildet die Tür 6 eine rechts angeschlagene oder eine links angeschlagene Tür.
Damit ist es möglich, die Türen 6 in der in Fig. 2 gezeigten Weise zu öffnen. Werden
zwei benachbarte Türen 6 nach Art einer Doppeltür so geöffnet, dass beide Türen in
entgegen gesetzten Richtungen voneinander weg geschwenkt werden, so geben sie eine
Durchgangsöffnung frei, die der doppelten Türfläche entspricht, da sich zwischen benachbarten
Türen kein Türsteg befindet.
[0019] Werden beide Stangenschlösser 9, 10 geöffnet, so kann die Tür 6 vollständig aus der
Trennwand herausgenommen werden. Für das Herausnehmen mehrerer Türen können beliebig
große Durchgangsöffnungen in der Trennwand geöffnet werden, wenn dies erforderlich
ist, beispielsweise um größere Schaltschränke zu montieren.
[0020] In entsprechender Weise können Brandschutz-Abtrennungen an oder in Form von Gehäusen,
Kästen, Schränken, Türen, Deckeln oder abgehängten Decken gestaltet werden.
1. Brandschutz-Abtrennung mit mehreren, unmittelbar nebeneinander angeordneten Türen
(6), die jeweils eine Schwenklagerung und eine Schließeinrichtung aufweisen, und mit
einer oberen und einer unteren Abschlussschiene (4,5), dadurch gekennzeichnet, dass jede Tür (6) an ihren beiden Seitenrändern (7, 8) jeweils ein Stangenschloss (9 bzw.
10) aufweist, dessen vertikal ausfahrbare Schlossstangen (13 bzw. 14; 15 bzw. 16)
in Ausnehmungen (17 bzw. 18; 19 bzw. 20) der oberen (4) und unteren Abschlussschiene
(5) eingreifen.
2. Brandschutz-Abtrennung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der beiden Stangenschlösser (9, 10) mit einem Betätigungsgriff (11 bzw. 12)
auf der Türaußenseite in Verbindung steht.
3. Brandschutz-Abtrennung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Ausnehmungen (19, 20) der unteren Anschlussschiene (5) einen über die
türseitige Fläche (5a) der Anschlussschiene (5) vorstehenden Kragen (21 bzw. 22) aufweisen.
4. Brandschutz-Abtrennung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Türen (6) an den Austrittsstellen der Schlossstangen (13, 14, 15, 15) jeweils
einen vorstehenden Kragen (21, 22, 23, 24) aufweisen.