[0001] Die Erfindung betrifft eine Ankerstange zur Einbringung in ein Bohrloch, welches
einen größeren Durchmesser aufweist als die Ankerstange, und welches vor Einbringen
der Ankerstange mit einer aushärtenden Mörtelmasse, insbesondere einer Zwei-Komponenten-Mörtelmasse,
ausgefüllt wird.
[0002] Bei derartigen Ankerstangen ergibt sich das Problem, dass beim Anbohren einer Armierung
oder beim Einsatz im feuchten Bereich Kriechströme fließen können, die unerwünscht
sind, weil nur durch eine galvanische Auftrennung definierte elektrische Verhältnisse
gewährleistet sind. Um hier Abhilfe zu schaffen, ist es bekannt, die Ankerstangen
mit einer isolierenden Beschichtung zu versehen. Weiterhin soll durch bekannte Beschichtungen
einer Korrosion entgegengewirkt werden. Das Aufbringen einer solchen wirksamen Beschichtung,
die dementsprechend homogen und lückenlos sein muss, ist mit einem nicht unerheblichen
zusätzlichen Herstellungsaufwand verbunden und wirkt sich dementsprechend kostenerhöhend
aus.
[0003] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Ankerstange zu schaffen,
die gegenüber der Bohrlochwandung isoliert eingebracht werden kann, wobei jedoch der
zusätzliche Aufwand für eine durchgehend isolierende Beschichtung vermieden wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Ankerstange mit Distanzelementen
versehen wird, die dafür sorgen, dass die Ankerstange keinerlei direkten Kontakt zur
Bohrlochwandung aufweist und dementsprechend nach dem Aushärten des Mörtels gleichmäßig,
homogen und lückenlos vom Mörtel umgeben ist, so dass der für die Fixierung ohnehin
erforderliche Mörtel gleichzeitig und ohne zusätzlichen Aufwand auch als Isolierschicht
dient.
[0005] Die Distanzelemente sind vorzugsweise als Kunststoffteile ausgebildet, dass heißt
sie sind äußerst kostengünstig herstellbar.
[0006] Vorzugsweise umfassen die Distanzelemente einen Distanzring, der beispielsweise klemmend
auf den Verankerungsbereich der Ankerstange aufgebracht werden kann und im eingebrachten
Zustand sicherstellt, dass eine Anlage an der Bohrlochwand zuverlässig verhindert
wird.
[0007] Der Distanzring kann gegenüber dem Soll-Bohrlochdurchmesser ein Untermaß aufweisen
oder mit Durchbrechungen versehen sein, so dass der beim Einbringen der Ankerstange
verdrängte Mörtel sich am Distanzring vorbei bewegen kann. Der Distanzring kann auch
von der Peripherie her Ausnehmungen aufweisen oder eine mehreckige , zum Beispiel
dreieckige Außenkontur besitzen.
[0008] Als zusätzliches Distanzelement kann auch am inneren Ende der Ankerstange, vorzugsweise
ebenfalls im Klemmsitz, eine Schutzkappe bzw. Distanzkappe vorgesehen sein, welche
das Ende der Ankerstange umgreift und dementsprechend sowohl in radialer Richtung
als Distanzelement zur Bohrlochwandung als auch in axialer Richtung gegenüber dem
Bohrlochboden als Distanzelement wirkt.
[0009] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit der Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt einen schematischen Längsschnitt
durch eine erfindungsgemäße Ankerstange mit Distanzelementen eingesetzt in ein mit
Mörtel ausgefülltes Bohrloch.
[0010] In der Zeichnung ist eine Ankerstange 1 dargestellt, die mit einem Außengewinde 2
versehen ist.
[0011] In ein Betonbauteil 3 ist ein Bohrloch 4 eingebracht, dessen Innendurchmesser größer
ist als der Außendurchmesser der Ankerstange 1.
[0012] Die Ankerstange 1 ist im Bereich ihres oberen Endes, jedoch noch innerhalb des Verankerungsbereiches
mit einem Distanzring 5 versehen, der ein Anliegen der Ankerstange 1 an der Bohrlochinnenwand
6 verhindert. Das innere Ende 7 der Ankerstange 1 ist mit einer Distanzkappe 8 versehen,
die die Ankerstange 1 von der Stirnseite her übergreift und dementsprechend relativ
zur Bohrlochinnenwand wie ein Distanzring wirkt und gleichzeitig auch an eine Distanz
zur inneren Bohrlochstirnwand schafft.
[0013] Zum Setzen der Ankerstange 1 wird zunächst das Bohrloch 4 mit einem größeren Innendurchmesser
wie der Außendurchmesser der Ankerstange 1 gebohrt und mit Mörtel, insbesondere Zwei-Komponenten-Mörtel,
zum Beispiel auf Epoxidharzbasis, ausgefüllt.
[0014] Es wird dann die Ankerstange 1 mit dem vormontierten Distanzring 5 und der vormontierten
Distanzkappe 8 von Hand unter leichtem Drehen eingesetzt, wobei der verdrängte Mörtel
9 aufgrund von Dimensierung bzw. Konfigurierung der Distanzkappe 8 und des Distanzrings
5 in notwendigem Umfang nach oben entweichen kann.
[0015] Nach dem Aushärten des Mörtels umschließt dieser zuverlässig die Ankerstange 1 vollständig,
so dass ein elektrischer Kontakt mit der Bohrlochwandung und eine Korrosion der Ankerstange
1 vermieden werden.
1. Ankerstange (1) zur Einbringung in ein Bohrloch (4), welches einen größeren Durchmesser
aufweist als die Ankerstange (1), und welches vor Einbringen der Ankerstange (1) mit
einer aushärtenden Mörtelmasse, insbesondere einer Zwei-Komponenten-Mörtelmasse, ausgefüllt
wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankerstange (1) mit Distanzelementen versehen ist.
2. Ankerstange (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Distanzelemente als Kunststoffteile ausgebildet sind.
3. Ankerstange (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Distanzelement als Distanzring (5) ausgebildet ist.
4. Ankerstange (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Distanzring (5) auf der Ankerstange (1) fixiert ist, insbesondere durch Klemmen
oder Kleben.
5. Ankerstange (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Distanzelement als Distanzkappe (8) ausgebildet ist, welche das Ende der Ankerstange
(1) umgreift.
6. Ankerstange (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Distanzkappe (8) klemmend auf die Ankerstange (1) aufgesetzt ist.