[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Scharnierhalter für ein um eine Scharnierachse
drehbaren Bauteil wie ein Abdeckplatte für ein Kochmulde, welcher Scharnierhalter
an zumindest einem ortsfesten Halterelement eine einseitig offene Lagernut aufweist,
in die jeweils ein Lagerzapfen der Scharnierachse mit Spiel frei einsteckbar ist und
in dieser wenigstens einen Lagernut gegenüber Torsionskräften, die auf den Lagerzapfen
einwirken, formschlüssig gehalten ist.
[0002] Bei einem bekannten Scharnierhalter für eine Abdeckplatte eines Kochfeldes bzw. einer
Kochmulde ist die Abdeckplatte beidseitig mittels Lagerzapfen in ortsfesten z. B.
auf der horizontalen Muldenplatte des Kochfeldes befestigten Halterelementen um etwa
von 0°C bis 95°C drehbar gelagert. Die spiegelbildlich beidseitig der Abdeckplatte
angeordneten Halterelemente besitzen etwa senkrechte Lagernuten, in denen, von oben
her einsteckbar, die mit der Scharnierachse z. B. über Federelemente verbundenen,
unrunden Lagerzapfen der Scharnierachse formschlüssig gehalten sind. Eine solchermaßen
gelagerte Abdeckplatte ist zwar sehr einfach montierbar und z. B. zu Reinigungszwecken
demontierbar, sie kann aber auch in der abgesenkten, waagerechten Schließstellung
und insbesondere beim Hochheben der Abdeckplatte aus dieser abgesenkten Schließstellung
in die im Wesentlichen senkrechte Öffnungsstellung unter Anwendung von manuellen Hebekräften
sehr leicht unerwünscht aus ihren senkrechten Nutenlagern ausgehebelt werden.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Scharnierhalter
der eingangs genannten Art so auszugestalten, dass das Scharnierlager für den drehbaren
Bauteil so ausgestaltet ist, dass auch bei flüchtiger Handhabung ein unbeabsichtigtes
Aushebeln des Bauteils z. B. der drehbaren Abdeckplatte aus ihrer Verankerung nicht
stattfinden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einem Scharnierhalter der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, dass die wenigstens eine Lagernut am offenen Ende zumindest an
der Nutseite, auf die im unbewegten und/oder bewegten Zustand des Bauteils die Torsionskräfte
über den dem offenen Ende zugewandten Teil des Lagerzapfens einwirken, eine in die
Einsteckbahn der Lagernut ragende Sperrnase aufweist.
[0005] Diese Sperrnase stellt sicher, dass beim Bewegen, d. h. drehen, des Bauteils und
zumindest in einer der beiden Endstellungen des Bauteils ein unbeabsichtigtes Lösen
dieses Bauteils aus seiner Verankerung nicht stattfinden kann, da aufgrund der Torsionskraft
der Lagerzapfen an der Sperrnase anstößt und ein Weiterbewegen des Bauteils nicht
möglich ist. Ein Abheben des Bauteils ist erst dann möglich, wenn keine Torsionskräfte
mehr auf den Lagerzapfen einwirken.
[0006] Das vorgenannte Abheben des Bauteils z. B. zu Reinigungszwecken ist erst in einer
vorbestimmten Stellung des Bauteils, vorzugsweise in der senkrechten Öffnungsstellung
der Abdeckplatte möglich, dadurch, dass gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung der Lagerzapfen mit einer sich beim Drehvorgang des Bauteils aus einer ersten
Stellung heraus in eine zweite Stellung spannenden Torsionsfeder verbunden ist. Hierbei
ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Lagerzapfen in der Weise mit der Torsionsfeder
zusammenwirkt, dass auf ihn in der ersten Stellung, vorzugsweise in der Öffnungsstellung
des Bauteils, keine Torsionskräfte einwirken und nur beim Drehvorgang und in der zweiten
Stellung, vorzugsweise in der Schließstellung, Torsionskräften ausgesetzt ist.
[0007] Eine besonders wirksame und rasch wirkende Sperrung des Bauteils wird gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung dann erreicht, wenn der Lagerzapfen ein im Wesentlichen
rechteckförmiges Grundprofil aufweist.
[0008] Für großflächige Bauteile wie für eine Abdeckplatte eines Kochfeldes aus Blechmaterial
oder Glasmaterial ist es vorteilhaft, wenn zu beiden Seiten des drehbaren Bauteils
jeweils ein Halterelement vorgesehen ist, welche Halterelemente spiegelbildlich ausgebildet
sind und mit einseitig und längsseitig offenen, Sperrnasen aufweisenden Lagernuten
versehen sind.
[0009] Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
erläutert.
[0010] Es zeigt:
- Fig. 1
- die perspektivische Darstellung einer Kochmulde bzw. eines Kochfeldes mit halbgeöffneter
Abdeckplatte;
- Fig. 2
- ein Scharnierhalter der Kochmulde gem. Fig. 1 in perspektivischer und vergrößerter
Darstellung.
[0011] Fig. 1 zeigt eine Kochmulde 1 eines Hausgeräts, die z. B. oberhalb eines nicht dargestellten
Backofens angebracht ist. Die Kochmulde 1 besitzt eine Muldenplatte 2, die vielfache
Tiefprägungen besitzt und in der vier als Gasbrenner ausgebildete Kochstellen 3 angeordnet
sind und die randseitig umgebördelte Ränder 4 besitzt. Am hinteren Randbereich besitzt
die Muldenplatte 2 einen ebenen Flächenabschnitt 5, der zu beiden Seiten viereckige
Stecköffnungen 6 aufweist, in welche nachstehend erläuterte Scharnierhalter 7 verrastend
einsteckbar sind. In diesem Paar von Scharnierhaltern 7 schwenkbar gelagert ist ein
Bauteil in Form einer Abdeckplatte 8, die beim Ausführungsbeispiel aus Metallblech
besteht, aber auch aus einem anderen Material wie Glasmaterial gebildet sein kann.
Für die schwenkbare bzw. drehbare Lagerung der Abdeckplatte 8 dienen die Scharnierhalter
7, die spiegelbildlich ausgebildet sind und jeweils eine einseitig, nach oben und
längsseitig offene Lagernut 10 aufweisen für die formschlüssige Lagerung jeweils eines
etwa rechteckförmigen Lagerzapfens 11 der Scharnierachse der Abdeckplatte 8, wie in
Fig. 2 deutlich dargestellt. Durch die paarweise Anordnung der Scharnierhalter 7 sind
die beidseitig der Abdeckplatte 8 angeordneten Lagerzapfen 11 in ihren Lagerstellen
formschlüssig schwenkbar gehalten und von oben in vertikaler Richtung einsteckbar
montiert. Beim Ausführungsbeispiel ist dieser Lagerzapfen 11 (siehe insbesondere Fig.
2) mit einer Selbsthalteeinrichtung 12 z. B. unter Benutzung einer Torsionsfeder 16
drehfest verbunden, wodurch beim Schwenken oder Drehen der Abdeckplatte 8 in jeder
Schwenkstellung diese Abdeckplatte 8 selbsthemmend gehalten wird. In Fig. 2 sind die
zur Scharnierachse 17 gehörenden Teile der Deutlichkeit halber gestrichelt dargestellt,
so wie die Scharnierachse 17 selbst, die zur Selbsthalteeinrichtung 12 gehörende Torsionsfeder
16 sowie der rechteckförmige Lagerzapfen 11. Der in Fig. 2 gezeigte Scharnierhalter
7 entspricht dem in Fig. 1 rechts der Abdeckplatte 8 angeordneten Scharnierhalter
7. Der Scharnierhalter 7 ist einstückig verbunden mit einem ebenfalls z. B. aus Kunststoff
bestehenden Raststecker 13, der ein vierkantiges Grundprofil besitzt und in die zugeordnete
viereckige Stecköffnung 6 der Muldenplatte 2 von oben her einsteckbar ist. Der Raststecker
13 ist als Hohlprofil ausgebildet und besitzt zumindest zwei gegenüberliegende Wandteile
14, von denen jeder Wandteil eine ausgeschnittene, elastisch federnde Rastzunge 15
besitzt, welche Rastzungen 15 beim Einstecken des Raststeckers 13 hinter den Unterkanten
der Stecköffnung 6 des Flächenabschnitts 5 verrasten, wie in Fig. 2 angedeutet.
[0012] Anhand der Fig. 2 ist ferner verdeutlicht, dass in der senkrechten Lagernut 10 bzw.
dem Lagernuten-Paar der Lagerzapfen 11, d. h. dass über die Scharnierachse 17 verbundene
Lagerzapfen-Paar von oben einsteckbar formschlüssig gelagert ist und zwar mit einem
gewissen Lagerspiel zumindest bzgl. der breiten Ausdehnung der Lagernut 10. Beim Verschwenken
oder Drehen der Abdeckplatte 8 aus der senkrechten Öffnungsstellung in Pfeilrichtung
(Fig. 1) wird die in der ersten Stellung nämlich der Öffnungsstellung spannungslose
Torsionsfeder 16 gespannt. Diese Federspannung bleibt auch in der zweiten Stellung
nämlich in der waagerechten Schließstellung der Abdeckplatte 8 erhalten. Hierbei wird
auf beide Lagerzapfen 11 eine Torsionskraft P, d. h. ein Drehmoment, ausgeübt, wodurch
jeder Lagerzapfen 11 - wie in Fig. 2 angedeutet - leicht gekippt wird und mit der
dem offenen Ende der Lagernut 10 zugewandten Kante mit einer gewissen Kraft an der
zugeordneten Nutseite 18 anliegt. Um nun bei Vorhandensein einer Torsionskraft P,
also beim Verschwenken (anheben) der Abdeckplatte 8 und in der Schließstellung ein
unbeabsichtigtes Aushebeln der Abdeckplatte 8 zu verhindern, ist in der Einsteckbahn,
der Lagerzapfen 11 zumindest an den vorgenannten Nutseiten 18 eine Sperrnase 19 am
offenen Ende der Lagernut 10 angeformt, an der die obere Kante des gekippten Lagerzapfens
11 anstößt und ein unbeabsichtigtes Abheben der Abdeckplatte 8 aus ihrer Verankerung
bzw. Lagerung verhindert, da die Sperrnase 19 in deren Einsteckbahn hineinragt, wie
Fig. 2 deutlich zeigt. Erst in der ersten Stellung der Abdeckplatte 8, also in der
Öffnungsstellung gibt die spannungslos gewordene Torsionsfeder 16 die Lagerzapfen
11 frei und die Abdeckplatte 8 kann mitsamt der Scharnierachse 17, der Selbsthalteeinrichtung
12 und den Lagerzapfen 11 von den ortsfesten Scharnierhaltern noch oben abgehoben
werden und dann in Gegenrichtung wieder montiert werden. In Abwandlung des Ausführungsbeispiels
ist es auch denkbar, unter Verzicht auf Torsionsfedern eine ein kippen der Lagerzapfen
11 bewirkende Torsionskraft allein durch die beim Verschwenken des Bauteils 8 auftretende
Lagerreibung zu erhalten. Selbstverständlich genügt bei entsprechender geringer Ausdehnung
des Bauteils auch ein einzelner Scharnierhalter 7, dessen Lagernut dann in Längsrichtung
geschlossen auszubilden wäre.
1. Scharnierhalter (7) für ein um eine Scharnierachse (17) drehbaren Bauteil wie eine
Abdeckplatte (8) für eine Kochmulde, welcher Scharnierhalter (7) an zumindest einem
ortsfesten Element (Scharnierhalter 7) eine einseitig offene Lagernut (10) aufweist,
in die jeweils ein Lagerzapfen (11) der Scharnierachse (17) mit Spiel frei einsteckbar
ist und in dieser wenigstens einen Lagernut (10) gegenüber Torsionskräften (P), die
auf den Lagerzapfen (11) einwirken, formschlüssig gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Lagernut (10) am offenen Ende zumindest an der Nutseite (18)
auf die im unbewegten und/oder bewegten Zustand des Bauteils (8) die Torsionskräfte
(P) über den dem offenen Ende zugewandten Teil des Lagerzapfens (11) einwirken eine
in die Einsteckbahn der Lagernut (10) ragende Sperrnase (19) aufweist.
2. Scharnierhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerzapfen (11) mit einer sich beim Drehvorgang des Bauteils (8) aus einer ersten
Stellung heraus in eine zweite Stellung spannenden Torsionsfeder (16) verbunden ist.
3. Scharnierhalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerzapfen (11) in der Weise mit der Torsionsfeder (16) zusammenwirkt, dass
auf ihn in der ersten Stellung, vorzugsweise in der Öffnungsstellung des Bauteils
(8) keine Torsionskräfte einwirken und nur beim Drehvorgang und in der zweiten Stellung,
vorzugsweise in der Schließstellung Torsionskräften (P) ausgesetzt ist.
4. Scharnierhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Torsionsfeder (16) Teil einer das Bauteil (8) in jeder Drehstellung selbsthemmend
haltenden Selbsthalteeinrichtung (12) ist.
5. Scharnierhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerzapfen (11) ein im Wesentlichen rechteckförmiges Grundprofil aufweist.
6. Scharnierhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zu beiden Seiten des drehbaren Bauteils (8) jeweils ein Scharnierhalter (7) vorgesehen
ist, welche Scharnierhalter spiegelbildlich ausgebildet sind und mit einseitig längsseitig
offenen, Sperrnasen (19) aufweisenden Lagernuten (10) versehen sind.
7. Scharnierhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er als Kunststoffspritzgussteil ausgebildet ist.