(19)
(11) EP 1 764 007 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.03.2007  Patentblatt  2007/12

(21) Anmeldenummer: 06013414.5

(22) Anmeldetag:  29.06.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A42B 3/22(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 19.09.2005 DE 102005044722

(71) Anmelder: Uvex Sports GmbH & Co. KG
90763 Fürth (DE)

(72) Erfinder:
  • Grau, Werner
    86316 Haberskirch (DE)

(74) Vertreter: Schneck, Herbert et al
Rau, Schneck & Hübner Patentanwälte Königstrasse 2
D-90402 Nürnberg
D-90402 Nürnberg (DE)

   


(54) Visier, insbesondere für Motorradhelme


(57) Bei einem Visier, insbesondere für einen Motorradhelm oder dergleichen, umfassend wenigstens eine transparente Sichtscheibe, ist vorgesehen, dass die Sichtscheibe (2) mit einer Polarisationsfolie (7) verbunden ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung richtet sich auf ein Visier, insbesondere für Motorradhelme, umfassend wenigstens eine transparente Sichtscheibe.

[0002] Derartige Visiere an Motorradhelmen, Skihelmen oder Arbeitsschutzhelmen müssen einerseits die Augen des Benutzers wirksam vor Fahrtwind und Partikeln schützen, andererseits aber dem Benutzer eine möglichst uneingeschränkte und ungetrübte Sicht ermöglichen.

[0003] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein derartiges Visier so auszugestalten, dass insbesondere Blendungen vermieden werden.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Sichtscheibe mit einer Polarisationsfolie verbunden ist.

[0005] Aufgrund der Polarisationswirkung wird eine Blendung, z. B. durch das auf nassen Straßen reflektierte und dementsprechend polarisierte Licht, wirksam vermieden und der Benutzer hat den Eindruck natürlicher Farben mit natürlichem Kontrast.

[0006] Die Polarisationswirkung muss so ausgelegt sein, dass die Transmission zur uneingeschränkten Verwendung des Visiers bei 80 bis 100% liegt, bei einer auf den Tag beschränkten Benutzung bei 50 bis 80%. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Polarisationsfolie als plattenförmiges Material ausgebildet bzw. mit einem plattenartigen Trägermaterial verbunden ist.

[0007] Die Sichtscheibe kann ebenfalls aus einem plattenartigen Material bestehen und zusammen mit der Polarisationsfolie gewölbt in einem Rahmen festgelegt sein, d. h. die Wölbung wird durch den Rahmen vorgegeben und festgelegt.

[0008] Günstigerweise ist die Polarisationsfolie zwischen einem äußeren und einem inneren plattenartigen Material angeordnet.

[0009] Bei einer ersten Ausführungsform können die innere und die äußere Scheibe aus Acetat bestehen.

[0010] Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die äußere Scheibe aus Polycarbonat und die innere Scheibe aus Acetat bestehen.

[0011] Die Acetatscheiben bestehen insbesondere aus Zelluloseacetat, vorzugsweise Zellulosetriacetat.

[0012] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Polarisationsfolie zwischen zwei Acetatscheiben angeordnet ist, welche ihrerseits wieder unter Zwischenschaltung eines Luftpolster mit einer Polycarbonatscheibe verbunden sind.

[0013] Günstigerweise sind die Acetatscheiben an ihrer jeweiligen Außenseite mit einer Antibeschlag-Beschichtung versehen.

[0014] Zwischen der Polycarbonatscheibe und den Acetatscheiben ist zur Ausbildung eines isolierenden Luftpolsters eine umlaufende Silikonraupe angeordnet.

[0015] Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass die Sichtscheibe aus Polycarbonat besteht und an ihrer Außenseite mit einer Polarisationsfolie versehen ist, die vorzugsweise aufkaschiert ist.

[0016] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1
einen schematischen Schnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Visiers,
Fig. 2
einen Schnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel und
Fig. 3
das Detail III in Fig. 2


[0017] Bei der in Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsform ist an einem Rahmen 1 eine Sichtscheibe 2 festgelegt, die eine äußere Polycarbonatscheibe 3 und eine innere Zelluloseacetatscheibe 4 umfasst, zwischen welchen sich ein Luftpolster 5 befindet, welches durch eine am Rande umlaufende Silikonraupe 6 gewährleistet ist.

[0018] Die Acetatscheibe 4 ist beidseitig mit einer Antibeschlag-Beschichtung versehen. Die Außenseite der Polycarbonatscheibe 3 ist mit einer Polarisationsfolie 7 kaschiert. Diese äußere Polycarbonatscheibe 3 ist beidseitig kratzfest beschichtet.

[0019] In Verbindung mit einer gespritzten Polycarbonatscheibe 3 ist es wichtig, die Polarisationsfolie 7 außen anzubringen, da im Falle einer Anbringung an der Innenseite die Spannungsdoppelbrechungen der gespritzten Polycarbonatscheibe 3 aufgrund der Polarisationsfolie 7 sichtbar würden und dementsprechend die Sicht beeinträchtigt würde.

[0020] Bei dem in Fig. 2 und Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist an einem Rahmen 1 wiederum eine Sichtscheibe 2 befestigt, die ebenfalls wieder eine äußere Polycarbonatscheibe 3 umfasst, eine umlaufende Silikonraupe 6 und im Abstand von der äußeren Polycarbonatscheibe 3 unter Einschluss eines Luftpolsters 5 eine Scheibenkombination 8.

[0021] Der Aufbau der Scheibenkombination 8 ist in Fig. 3 dargestellt. Die innere Scheibe umfasst eine äußere Zelluloseacetatscheibe 9, eine innere Zelluloseacetatscheibe (ersatzweise kann auch eine Polycarbonatscheibe vorgesehen sein) 10 und eine Polarisationsfolie 7.


Ansprüche

1. Visier, insbesondere für einen Motorradhelm oder dergleichen, umfassend wenigstens eine transparente Sichtscheibe, dadurch gekennzeichnet, dass die Sichtscheibe (2) mit einer Polarisationsfolie (7) verbunden ist.
 
2. Visier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Polarisationsfolie (7) als plattenförmiges Material ausgebildet bzw. mit einem plattenartigen Trägermaterial verbunden ist.
 
3. Visier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sichtscheibe (2) aus einem plattenartigen Material besteht und zusammen mit der Polarisationsfolie (7) gewölbt in einem Rahmen (1) festgelegt ist.
 
4. Visier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Polarisationsfolie (7) zwischen einem äußeren und einem inneren plattenartigen Scheiben-Material (9, 10) angeordnet ist.
 
5. Scheibe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die innere und die äußere Scheibe (9, 10) aus Acetat bestehen.
 
6. Visier nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Acetatscheiben (4, 9, 10) aus Zelluloseacetat, insbesondere Zellulosetriacetat, bestehen.
 
7. Scheibe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Scheibe (3) aus Polycarbonat und die innere Scheibe (4) aus Acetat bestehen.
 
8. Visier nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Polarisationsfolie (7) zwischen zwei Acetatscheiben (9, 10) angeordnet ist, welche ihrerseits wieder unter Zwischenschaltung eines Luftpolsters (5) mit einer Polycarbonatscheibe (3) verbunden sind.
 
9. Visier nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Acetatscheiben (9, 10) an ihrer jeweiligen Außenseite mit einer Antibeschlag-Beschichtung versehen sind.
 
10. Visier nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Polycarbonatscheibe (3) und den Acetatscheiben (9, 10) eine umlaufende Silikonraupe (6) angeordnet ist.
 
11. Visier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sichtscheibe (2) aus Polycarbonat besteht und an ihrer Außenseite mit einer Polarisationsfolie (7) versehen ist.
 
12. Visier nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Polarisationsfolie (7) auf die Außenseite der Polycarbonatscheibe (3) aufkaschiert ist.
 




Zeichnung