[0001] Die Erfindung betrifft ein Sternsieb mit Reinigungsvorrichtung, wobei entlang einer
Förderrichtung mehrere, quer zur Förderrichtung angeordnete Siebwellen mit jeweils
mehreren Siebsternen aufeinander folgen, wobei die Siebsterne jeweils mehrere Siebsternarme
aufweisen, wobei je ein Zwischenraum zwischen den auf der selben Siebwelle benachbarten
Siebsternen vorgesehen ist, wobei die Reinigungsvorrichtung an einem Halter Abstreifer
zum Eintritt in zumindest einige der Zwischenräume aufweist, und wobei der Halter
bewegbar ist zwischen einer Ausgangsstellung, in der die Abstreifer nicht in die Zwischenräume
treten, und einer ersten Reinigungsstellung, in der die Abstreifer in die Zwischenräume
treten.
[0002] Bekannt sind solche Sternsiebe aus der
DE 1 006 072 1. Der Halter mit den Abstreifern ist dort unterhalb des Siebes angeordnet und aus
einer Ausgangsstellung in eine Reinigungsstellung und wieder zurück bewegbar. Es hat
sich gezeigt, dass der Raum zwischen zwei Siebsternarmen desselben Siebsterns durch
das Schüttgut mehr oder weniger verklebt wird.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Sternsieb mit einer Reinigungsvorrichtung
zu schaffen, wobei durch das Reinigen die Zwischenräume benachbarter Siebsternarme
(desselben Siebsterns) vom Schmutz befreit werden.
[0004] Die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Halter
in eine zweite Reinigungsstellung bewegbar ist, in der die Abstreifer mit den Siebsternarmen
Kontakt haben. Durch den Kontakt der Abstreifer mit den rotierenden Siebsternarmen
erfahren die Siebsternarme eine mechanische Beanspruchung in Form eines Schlages.
Das in den Zwischenräumen der Siebsternarme anhaftende Schüttgut wird hierdurch gelockert
und fällt durch die Drehbewegung der Siebsterne aus den Zwischenräumen heraus.
[0005] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung berühren die Abstreifer in der
zweiten Reinigungsstellung Siebsternarme der Siebsterne, welche auf Siebwellen angeordnet
sind, die zu den Siebwellen, zwischen deren Siebsterne die Abstreifer in der ersten
Reinigungsstellung treten, jeweils benachbart sind. Üblich ist die kämmende Anordnung
von Siebwellen mit Siebsternen, derart, dass Siebsternarme in Zwischenräume benachbarter
Siebwellen treten. Durch Bewegung des Halters in einer (aufrechten) Ebene und mit
einer Komponente parallel zur Förderrichtung, ist bei dieser Konfiguration auf besonders
einfache Weise ein Streifen oder Anschlagen der Siebsternarme während der ohnehin
vorgesehenen Bewegung des Halters in die erste Reinigungsstellung oder aus derselben
heraus möglich.
[0006] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die zweite Reinigungsstellung der ersten
Reinigungsstellung in Förderrichtung nachgelagert. Der Halter mit den Abstreifern
wird hierfür aus der ersten Reinigungsstellung, in der die Abstreifer an den Siebnaben
anliegen, schräg nach vorne oben verfahren. Diese einfach ausgerichtete Bewegung ermöglicht
eine einfache Konstruktion der Aufhängung des Halters. Außerdem unterstützt so die
Drehung der Siebsterne die Rückbewegung des Halters in die Ausgangsstellung. Die Abstreifer
können nicht durch die Drehung der Siebsterne festklemmen.
[0007] Bei einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung berühren die Abstreifer, insbesondere freie
Enden derselben, in der zweiten Reinigungsstellung die freien Enden der Siebsternarme.
In dieser Stellung schlagen die freien Enden der Siebsternarme bei Rotation an die
Abstreifer an, wodurch das in den Zwischenräumen der Siebsternarme befindliche Material
gelöst wird. Vorzugsweise bestehen die Siebsternarme und die Abstreifer aus nachgiebigem
Material, wodurch beim Anschlagen der Siebsternarme an die Abstreifer beide Mittel
nachgeben und die Rotation nicht nachhaltig behindert wird.
[0008] Die Siebsterne definieren vorteilhafterweise jeweils eine radiale Ebene, in die je
ein Abstreifer in der zweiten Reinigungsposition eingreift. Der Bewegungsablauf der
Abstreifer liegt in etwa in der gleichen Ebene wie die von dem jeweiligen Siebstern
aufgespannte radiale Ebene.
[0009] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Halter mit den Abstreifern
oberhalb der Siebwellen angeordnet und abwärts in die erste Reinigungsstellung bewegbar.
Ein Zusetzen der Zwischenräume mit Schüttgut innerhalb der Reinigungsvorrichtung wird
so vermieden.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Weiterentwicklung beschreibt der Halter mit den Abstreifern
während des Verfahrens aus der Ausgangsstellung in die erste Reinigungsstellung eine
bogenförmige Bewegungsbahn. Auf der Bewegungsbahn passieren die Abstreifer die zweite
Reinigungsstellung.
[0011] In einer vorteilhaften Weiterentwicklung der Erfindung ist der Halter vorzugsweise
oberhalb der Siebwellen an einem Gestänge aufgehängt. Das Gestänge weist eine parallelogrammartige
Form auf, wobei aber auch jede andere Form gewählt werden kann. Der Halter ist an
dem Gestänge entlang einer bogenförmigen, insbesondere viertelkreisförmigen Bewegungsbahn
verschwenkbar. Vor allem eine viertelkreisförmige Bewegungsbahn erlaubt es, die Abstreifer
präzise der radialen Ebene der Siebsterne zuzuführen (in der zweiten Reinigungsstellung)
und die Siebsternarme zu berühren.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Abstreifer an Querträgern
angeordnet. Die Querträger verlaufen hierbei parallel zu den Siebwellen, wobei vorzugsweise
jeder Siebwelle ein Querträger mit Abstreifern zugeordnet ist. Dabei sind mehrere
Querträger, vorzugsweise alle Querträger, Teil des rahmenartigen Halters. Für die
Bewegung der Abstreifer genügt deshalb nur ein einziger, auf den Halter wirkender
Antrieb.
[0013] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Reinigungsvorrichtung erfolgt
die Bewegung des Halters hydraulisch. Vorzugsweise bewegt sich der Halter aus der
Ausgangsstellung in die Reinigungsstellungen durch sein Eigengewicht. Die Rückbewegung
des Halters, also aus der ersten Reinigungsstellung in die zweite Reinigungsstellung
und in die Ausgangsstellung, erfolgt vorzugsweise hydraulisch. Ein einziger hydraulischer
Antrieb ist ausreichend. Alternativ kann die Reinigungsvorrichtung auch mehrere hydraulische
Antriebe aufweisen, wobei dann jeder einzelne Antrieb kleiner ausgebildet sein kann.
[0014] Das Sternsieb weist eine durch die Drehbewegung der Siebwellen vorgegebene Förderrichtung
auf, sodass der Förderseite zugewandte Bereich der Siebsternarme sich in Förderrichtung
bewegen. Vorteilhafterweise erfolgt die Bewegung der Abstreifer von der Ausgangsstellung
in die Reinigungsstellungen gegen die Drehbewegung der Siebsternarme. Daraus ergibt
sich, dass die zweite Reinigungsstellung eines jeden Abstreifers oberhalb und in Förderrichtung
hinter der ersten Reinigungsstellung liegt.
[0015] Vorteilhafterweise wird die Bewegung des Halters, vorzugsweise die Absenkbewegung,
durch einen insbesondere verstellbaren Anschlag begrenzt. Je nach Anordnung der Reinigungsvorrichtung
zu dem Sternsieb kann hierdurch eine exakte erste und zweite Reinigungsstellung gewählt
werden. Ebenfalls wird durch den Anschlag vermieden, dass der Rahmen bei der Bewegung
aus einer Ausgangsstellung in die Reinigungsstellungen über die erste Reinigungsstellung
hinaus verschwenkt wird.
[0016] Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Reinigungsvorrichtung erfolgt die
Bewegung des Halters schräg abwärts in Richtung auf die Siebwellen derart, dass die
Abstreifer mit ihren freien Enden etwa tangential zu Siebsternnaben und insbesondere
bis an diese heran bewegbar sind. Die sich hieraus ergebende erste Reinigungsstellung
bewirkt einen besonders vorteilhaften und nachhaltigen Reinigungseffekt.
[0017] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der Beschreibung
im Übrigen. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend an Hand
von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- perspektivische Ansicht eines Sternsiebs mit Reinigungsvorrichtung,
- Fig. 2
- Schnitt durch ein Sternsieb mit Reinigungsvorrichtung in Ausgangsstellung,
- Fig. 3
- Schnitt durch ein Sternsieb mit Reinigungsvorrichtung in einer zweiten Reinigungsstellung,
- Fig. 4
- Schnitt durch ein Sternsieb mit Reinigungsvorrichtung in einer ersten Reinigungsstellung,
- Fig. 5
- eine perspektivische Darstellung der Reinigungsvorrichtung.
[0018] Ein vom Aufbau her bekanntes Sternsieb 10 mit quer zu einer Förderrichtung 11 gerichteten
und in Förderrichtung aufeinander folgenden Siebwellen 12, 13, 14 weist oberhalb einer
durch die Siebwellen gebildeten Siebebene eine Reinigungsvorrichtung 15 auf. Teile
der Reinigungsvorrichtung 15, nämlich ein Halter 16 mit Abstreifern 17 sind aus einer
Ausgangsstellung gemäß Fig. 2 entlang einer bogenförmigen, insbesondere etwa viertelkreisförmigen
Bewegungsbahn in Richtung auf das Sternsieb 10 und dabei zugleich gegen die Förderrichtung
11 bewegbar. Dabei treten die Abstreifer in Zwischenräume, zwischen jeweils auf der
selben Siebwelle 12, 13, 14 angeordnete Siebsterne 18, und befreien die Zwischenräume
von Schmutz, Abraummaterial oder dergleichen. Angestrebt ist ein Abstreifer 17 je
Zwischenraum.
[0019] Die Abstreifer 17 sind gehalten an Querträgern 19, welche parallel zu den Siebwellen
12, 13, 14 und in einer gemeinsamen Ebene parallel zur Siebebene angeordnet sind.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind mehr Siebwellen 12, 13, 14 als Querträger
19 vorgesehen, beispielsweise zwölf Querträger 19 bei zumindest sechzehn Siebwellen.
[0020] Die Querträger 19 sind an ihren freien Enden miteinander durch Längsträger 20, 21
verbunden. Zur Versteifung ist noch ein mittlerer Längsträger 22 mittig auf die Querträger
19 aufgesetzt und mit diesen verbunden.
[0021] Die Quer- und Längsträger 19 bis 22 bilden zusammen den rechteckigen rahmenartigen
Halter 16 für die Abstreifer 17.
[0022] Der Halter 16 hängt an einem parallelogrammartigen Gestänge 23, bestehend aus vier
Schwenkhebeln 24, 25, 26, 27. Unabhängig von der Bewegung der Schwenkhebel 24 bis
27 bleibt der Halter 16 stets parallel zur Siebebene.
[0023] Der Halter 16 weist etwa nach je einem Drittel seiner Länge, etwa auf dem (in Förderrichtung
gesehen) 4. und 8. Querträger 19 jeweils einen hierzu parallelen Verstärkungsträger
28, 29 auf. Diese sind jeweils mit zwei Anlenkpunkten 30, 31, 32, 33 versehen zur
beweglichen Verbindung mit unteren Enden der Schwenkhebel 24 bis 27. Korrespondierend
hierzu sind die Schwenkhebel 24 bis 27 mit ihren oberen freien Enden an Anlenkpunkten
34, 35, 36, 37 schwenkbar gehalten, siehe insbesondere Fig. 5.
[0024] Die oberen Anlenkpunkte 34 bis 37 sind an Unterseiten von Querholmen 38, 39 gehalten.
Letztere bilden mit einem weiteren Querholm 40 und zwei Längsholmen 41, 42 einen rechteckigen,
rahmenartigen Träger 43 für den daran hängenden Halter 16.
[0025] Als Antrieb für die Schwenkbewegung des Halters 16 relativ zum Träger 43 ist eine
hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit 44 vorgesehen. Diese ist mit einem Ende schwenkbar
angelenkt an einer unteren Quertraverse 45 und mit einem anderen Ende an einer oberen
Quertraverse 46. Die untere Quertraverse 45 ist parallel zum Querholm 39 ausgerichtet
und verbindet die Schwenkhebel 24, 25 fest miteinander, etwa auf halber Länge derselben.
Zur Verbindung mit der Kolben-Zylinder-Einheit 44 weist die untere Quertraverse 45
etwa mittig einen Anlenkpunkt 47 auf.
[0026] Die obere Quertraverse 46 ist Teil, nämlich Basis einer umgekehrt U-förmigen Trägerbrücke
48. Aufrechte Schenkel 49, 50 verbinden die obere Quertraverse 46 fest mit den Längsholmen
41, 42 mit geringem Abstand zum in Förderrichtung letzten Querholm 40. Zur schwenkbaren
Aufnahme der Kolben-Zylinder-Einheit 44 weist die obere Quertraverse 46 unterseitig
einen Anlenkpunkt 51 auf.
[0027] Zur Aufnahme der auftretenden Längslasten weist die Trägerbrücke 48 noch Diagonalstreben
52, 53 zwischen Enden der oberen Quertraverse 46 und den Längsholmen 41, 42 auf, das
heißt, in Richtung auf den Querholm 40.
[0028] Durch Ausfahren der Kolben-Zylinder-Einheit 44 ist der Halter 16 mit den Abstreifern
17 aus einer Ausgangsstellung gemäß Fig. 2 in eine (erste) Reinigungsstellung gemäß
Fig. 4 bewegbar. Dabei passieren der Halter 16 bzw. die Abstreifer 17 eine weitere
(zweite) Reinigungsstellung entsprechend Fig. 3. In der Ausgangsstellung ist die Kolben-Zylinder-Einheit
44 eingefahren. Die Schwenkhebel 24 bis 27 sind parallel zu Halter 16 und Träger 43
gerichtet und zwar ausgehend vom Träger 43 in Förderrichtung (Pfeil 11). Vorzugsweise
wird die Einheit 44 nur zur Bewegung in die Ausgangsstellung angetrieben. Die Bewegung
bis in die erste Reinigungsstellung kann dann durch das Eigengewicht des Halters 16
erfolgen.
[0029] In der ersten Reinigungsstellung gemäß Fig. 4 erstrecken sich die vertikalgerichteten
Abstreifer in den Zwischenräumen bis an Siebsternnaben 54 heran. Diese sind in axialer
Richtung breiter als von ihnen ausgehende Siebsternarme 55. Konkret ist die Nabenbreite
etwa doppelt so groß wie die Breite der Siebsternarme in Axialrichtung oder etwas
mehr. Entsprechend sind die Zwischenräume zwischen den Siebsternarmen in Axialrichtung
so groß wie oder etwas größer als die Breite der Siebsternarme 55 in axialer Richtung.
Entsprechend sind auch die Abstreifer 17 in Axialrichtung etwa so breit wie die Siebsternarme,
nämlich passend für die Breite der Zwischenräume.
[0030] In der ersten Reinigungsstellung gemäß Fig. 4 erstrecken sich die Abstreifer 17 bis
an die Naben 54 heran und zwar genau oberhalb derselben. Der in Förderrichtung erste
Querträger 19 mit Abstreifern 17 steht in der ersten Reinigungsstellung gemäß Fig.
4 genau oberhalb der in Förderrichtung zweiten Siebwelle 12. Untere freie Enden der
Abstreifer 17 gelangen dabei bis an die Siebsternnaben 54 heran, berühren diese leicht
oder weisen einen nur geringen Abstand hierzu auf.
[0031] Auf dem bogenförmigen Weg - insbesondere entlang eines Viertelkreises - des Halters
16 von der Ausgangsstellung in die erste Reinigungsstellung gemäß Fig. 4 oder auf
dem Rückweg gelangt der Halter 16 mit den Abstreifern 17 in die (zweite) Reinigungsstellung
gemäß Fig. 3. Dabei berühren die Abstreifer 17 freie Enden der Siebsternarme 55. Auf
Grund der versetzten bzw. kämmenden Anordnung der Siebsterne 18 unmittelbar aufeinander
folgender Siebwellen 12-14 berühren die Abstreifer 17, die in der ersten Reinigungsstellung
gemäß Fig. 4 in Zwischenräume der Siebwelle 12 treten in der zweiten Reinigungsstellung
gemäß Fig. 3 die Siebsternarme 55 (an den Siebsternen) der in Förderrichtung unmittelbar
folgenden Siebwelle 13. "Berühren" meint hier einen leichten Kontakt mit den üblicherweise
elastischen bzw. nachgiebigen Siebsternarmen 55, um auf diese Weise die Siebsternarme
55 geringfügig zu verformen und so anhaftenden Schmutz, Abraum oder dergleichen zu
lösen. Insbesondere gilt dies für Schmutz in Zwischenräumen zwischen jeweils zu dem
selben Siebstern 12-14 gehörenden Siebsternarmen 55 (Zwischenräume in Umfangsrichtung,
im Gegensatz zu den Zwischenräumen in Axialrichtung, in die die Abstreifer 17 treten).
Die freien Enden der Siebsternarme 55 eines jeden Siebsterns 18 definieren einen äußeren
Umfangskreis, in den die jeweils zugeordneten Abstreifer 17 in der (zweiten) Reinigungsstellung
gemäß Fig. 3 gerade eben eintreten. Genau diese Reinigungsstellung ist auch in Fig.
1 gezeigt.
[0032] Auf Grund der bogenförmigen Bewegungsbahn des Halters 16 beschreiben die Abstreifer
17 bei Erreichen der (ersten) Reinigungsstellung gemäß Fig. 4 einen im Verhältnis
zu den Siebsternnaben 54 tangential gerichteten Weg.
[0033] Die Reinigungsvorrichtung 15 ist auf dem Sternsieb 10 an zwei Trägerbrücken 56, 57
gehalten. Diese stehen auf seitlichen Wangen 58, 59 des Sternsiebs 10 auf und sind
umgekehrt U-förmig ausgebildet. Dabei weist die in Förderrichtung vordere Trägerbrücke
56 als Basis eine Querstrebe 60 auf, die parallel zum Querholm 39 und in Förderrichtung
kurz vor dem Selben unter den Längsholmen 41, 42 befestigt ist. Entsprechend erstreckt
sich eine Querstrebe 61 der Trägerbrücke 57 unmittelbar unterhalb des in Förderrichtung
letzten Querholms 40 und ist mit diesem oder den angrenzenden Längsholmen 41, 42 fest
verbunden.
[0034] Von den Querstreben 60, 61 erstrecken sich jeweils Brückenschenkel 62, 63, 64, 65
bis auf die Wangen 58, 59. Zur Stabilisierung und zur besseren Aufnahme von Kräften
in Förderrichtung ist zwischen den Brückenschenkeln 62, 63 bzw. 64, 65 jeweils eine
Wandung 66, 67 eingezogen. Die Wandung 66, 67 können sich auch in Förderrichtung oder
gegen die Förderrichtung noch weiter erstrecken, wie in den Fig. 1 bis 4 gezeigt.
[0035] Die Wandungen 66, 67 erstrecken sich nicht ganz bis auf die Wangen 58, 59 herab.
Vielmehr sind in diesen Zwischenräumen beidseits der Siebwellen 12-14 je eine Seitenwand
68, 69 vorgesehen. Diese erstrecken sich in Förderrichtung entlang aller Siebwellen
und verhindern so ein seitliches Abrutschen des zu siebenden Materials vom Sternsieb
10. Die Seitenwände 68, 69 können schräggerichtet sein, siehe Fig. 1, zur Bildung
eines nach oben sich erweiternden trichterförmigen Querschnitts. Vorzugsweise erstrecken
sich dann die Wandungen 66, 67 im Querschnitt nicht in vertikaler Richtung, sondern
ebenfalls trichterförmig aber mit nach oben abnehmendem Querschnitt, siehe ebenfalls
Fig. 1. Analog dazu sind auch die Brückenschenkel 62, 65 im Bereich der Wandungen
66, 67 nicht vertikal sondern schräg gerichtet.
[0036] Die Abstreifer 17 sind vorzugsweise im Wesentlichen rechteckig ausgebildet mit einer
größten Erstreckung in einer Ebene quer zur Förderrichtung. Alternativ können die
Abstreifer 17 löffelartig ausgebildet sein, nämlich mit einer etwas breiteren Abstreiferfläche
und einem hieran anschließenden und demgegenüber etwas schmaleren Stiel. Zweckmäßig
sind scharfe untere und seitliche Kanten des Abstreifers zur Mitnahme des abzustreifenden
Materials.
[0037] Die Abstreifer 17 können einzeln an den Querträgern 19 befestigt sein. Bevorzugt
ist eine Ausführungsform, bei der alle Abstreifer eines Querträgers 19 integrierter
Bestandteil einer einteiligen Abstreiferformation oder Abstreifermatte sind. In diesem
Fall ist ein Steg der Abstreiferformation parallel zum jeweiligen Querträger 19 mit
diesem verbunden. Von dem Steg erstrecken sich die einzelnen Abstreifer 17 nach unten,
siehe insbesondere Fig. 1. Steg und Abstreifer 17 sind miteinander dort einteilig
ausgebildet.
1. Sternsieb (10) mit Reinigungsvorrichtung (15),
wobei entlang einer Förderrichtung mehrere, quer zur Förderrichtung angeordnete Siebwellen
(12, 13, 14) mit jeweils mehreren Siebsternen aufeinanderfolgen,
wobei die Siebsterne (18) jeweils mehrere Siebsternarme (55) aufweisen,
wobei je ein Zwischenraum zwischen den auf derselben Siebwelle (12, 13, 14) benachbarten
Siebsternen (18) vorgesehen ist,
wobei die Reinigungsvorrichtung (15) an einem Halter (16) Abstreifer (17) zum Eintritt
in zumindest einige der Zwischenräume aufweist,
und wobei der Halter (16) bewegbar ist zwischen einer Ausgangsstellung, in der die
Abstreifer (17) nicht in die Zwischenräume treten, und einer ersten Reinigungsstellung,
in der die Abstreifer (17) in die Zwischenräume treten,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Halter (16) in eine zweite Reinigungsstellung bewegbar ist, in der die Abstreifer
(17) mit den Siebsternarmen (55) Kontakt haben.
2. Sternsieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstreifer (17) in der zweiten Reinigungsstellung Kontakt haben mit den Siebsternarmen
(55) der Siebsterne (18), welche auf Siebwellen (13) angeordnet sind, die zu den Siebwellen
(12), zwischen deren Siebsterne (18) die Abstreifer (17) in der ersten Reinigungsstellung
treten, jeweils benachbart sind.
3. Sternsieb nach Anspruch 1 oder weiteren Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Reinigungsstellung der ersten Reinigungsstellung in Förderrichtung nachgelagert
ist.
4. Sternsieb nach Anspruch 1 oder weiteren Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstreifer (17), insbesondere freie Enden derselben, in der zweiten Reinigungsstellung
Kontakt haben mit freien Enden der Siebsternarme (55).
5. Sternsieb nach Anspruch 1 oder weiteren Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Siebstern (18) eine radiale Ebene definiert, in der auch der die Siebsternarme
(55) dieses Siebsterns berührende Abstreifer (17) liegt.
6. Sternsieb nach Anspruch 1 oder weiteren Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (16) mit den Abstreifern (17) oberhalb der Siebwellen (12, 13, 14) angeordnet
und abwärts in die Reinigungsstellungen bewegbar ist.
7. Sternsieb nach Anspruch 1 oder weiteren Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (16) mit den Abstreifern (17) entlang einer bogenförmigen Bewegungsbahn
zwischen der Ausgangsstellung und der ersten Reinigungsstellung bewegbar ist und dabei
die zweite Reinigungsstellung passiert.
8. Sternsieb nach Anspruch 1 oder weiteren Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (16) für die Abstreifer (17) vorzugsweise oberhalb der Siebwellen (12,
13, 14) an einem parallelogrammartigen Gestänge (23) aufgehängt und entlang einer
bogenförmigen, insbesondere viertelkreisförmigen Bewegungsbahn schwenkbar ist.
9. Sternsieb nach Anspruch 1 oder weiteren Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstreifer (17) an Querträgern (19) angeordnet sind, welche sich parallel zu
den Siebwellen (12, 13, 14) erstrecken, und dass mehrere Querträger (19) Teil des
rahmenartigen Halters (16) sind.
10. Sternsieb nach Anspruch 1 oder weiteren Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung des Halters (16) hydraulisch erfolgt, wobei vorzugsweise die Bewegung
des Halters (16) aus einer Ausgangsstellung in die Reinigungsstellungen durch Eigengewicht
und die Rückbewegung des Halters (16) hydraulisch erfolgt.
11. Sternsieb nach Anspruch 1 oder weiteren Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung der Abstreifer (17) von der Ausgangsstellung in die zweite Reinigungsstellung
gegen die Drehbewegung der Siebsterne (18) erfolgt.
12. Sternsieb nach Anspruch 1 oder weiteren Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass zur Begrenzung der Bewegung des Halters (16), insbesondere der Absenkbewegung, ein
insbesondere verstellbarer Anschlag vorgesehen ist.
13. Sternsieb nach Anspruch 1 oder weiteren Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung des Halters (16) im Wesentlichen schräg abwärts in Richtung auf die
Siebwellen (12, 13, 14) erfolgt, insbesondere derart, dass die Abstreifer (17) mit
ihren freien Enden etwa tangential zu Siebsternnaben (54) und insbesondere bis an
diese heran bewegbar sind.