(19)
(11) EP 1 764 193 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.03.2007  Patentblatt  2007/12

(21) Anmeldenummer: 05022600.0

(22) Anmeldetag:  17.10.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B26B 13/12(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 14.09.2005 DE 202005014520 U
26.09.2005 DE 202005015161 U

(71) Anmelder: Hausmann, Kurt
86343 Königsbrunn (DE)

(72) Erfinder:
  • Hausmann, Kurt
    86343 Königsbrunn (DE)

(74) Vertreter: Schlimme, Wolfram 
Haidgraben 2
85521 Ottobrunn
85521 Ottobrunn (DE)

   


(54) Multifunktionales Werkzeug


(57) Ein multifunktionales Werkzeug mit einem Gehäuse (10) und zumindest einer Schneidvorrichtung (2; 3), die zumindest eine Klinge (20, 21; 30) aufweist, ist dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Klinge (20, 21; 30) innerhalb der Außenkontur des Gehäuses (10) so angeordnet ist, dass das Werkzeug (1) nicht als Schneidwaffe oder Stichwaffe einsetzbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein multifunktionales Werkzeug mit einem Gehäuse und zumindest einer Schneidvorrichtung, die zumindest eine Klinge aufweist.

[0002] Derartige Werkzeuge sind allgemein bekannt, beispielsweise als sogenannte Schweizer Taschenmesser. Die in den vergangenen Jahren verschärften Sicherheitsmaßnahmen in öffentlichen Einrichtungen und insbesondere im Luftverkehr haben dazu geführt, daß selbst kleinste Werkzeuge dieser Art, auch wenn sie keine Messer enthalten wie beispielsweise Nagelfeilen, Reisenden bei der Sicherheitskontrolle in Flughäfen abgenommen werden. Während der Flugreise hat der Reisende somit keine Möglichkeit, die Vorteile eines derartigen multifunktionalen Werkzeugs zu nutzen.

[0003] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gattungsgemäßes multifunktionales Werkzeug anzugeben, welches den Sicherheitserfordernissen in geschützen öffentlichen Einrichtungen, insbesondere in Flughäfen und Luftfahrzeugen, gerecht wird und welches insbesondere von Fluggästen mit an Bord eines Luftfahrzeugs genommen werden darf.

[0004] Diese Aufgabe wird durch die im Schutzanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Die Anordnung der zumindest einen Klinge innerhalb der Außenkontur des Gehäuses in einer Weise, daß das Werkzeug nicht als Schneidwaffe oder Stichwaffe einsetzbar ist, nimmt dem multifunktionalen Werkzeug die Gefährlichkeit, die einem herkömmlichen Taschenmesser inne wohnt.

[0005] Vorzugsweise ist die Schneidvorrichtung als Schere ausgebildet, wobei eine erste Klinge der Schere in einem V-förmigen Einschnitt des Gehäuses angeordnet und fest an einer Seitenkante des V-förmigen Einschnitts gehäusefest angeordnet ist und wobei eine mit der ersten Klinge scherend zusammenwirkende zweite Klinge im V-förmigen Einschnitt vorgesehen und an einem Schwenkelement angebracht ist, das am oder im Gehäuse schwenkbar gelagert ist. Diese Ausgestaltung einer in das multifunktionale Werkzeug integrierten Schere ermöglicht es, mit dem Werkzeug zu schneiden, ohne daß die Klingen der Schere als Waffe genutzt werden können, weil diese durch deren Lage im V-förmigen Einschnitt des Gehäuses innerhalb der Umfangskontur des Gehäuses gelegen und nicht nach außen gerichtet sind.

[0006] Vorzugsweise weist das Schwenkelement einen zumindest abschnittsweise über die Umfangskontur des Gehäuses hervorstehenden Betätigungsabschnitt auf. Mittels dieses Betätigungsabschnitts kann der relativ zum Gehäuse bewegliche Teil der Schere betätigt werden.

[0007] Dabei ist es insbesondere von Vorteil, wenn der Betätigungsabschnitt als Segment eines Rändelrads ausgebildet ist und einem mit einer Rändelung oder Riffelung versehenen Randbereich aufweist. Diese Ausgestaltung erlaubt ein einfaches und funktionssicheres Betätigen des Schwenkelements auch dann, wenn der Betätigungsabschnitt nur geringfügig über den Umfangsrand des Gehäuses hervorsteht.

[0008] Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn das Schwenkelement federkraftbeaufschlagt in die geöffnete Stellung der Schere vorgespannt ist. So ist es einerseits möglich, das Schwenkelement auf einfache und zuverlässige Weise in Schneidrichtung zu betätigen, wobei es nach einem Schneidvorgang federbeaufschlagt automatisch in die geöffnete Stellung der Schere zurückfährt. Des weiteren sorgt diese Ausführungsform dafür, daß die am Schwenkelement angebrachte Klinge in der Ruhestellung, in welche sie von der Federkraft gezwungen wird, im Inneren des Gehäuses liegt und nicht in den V-förmigen Einschnitt hineinragt. Dadurch sind beispielsweise die verletzungsgefahr bei Nichtgebrauch der Schere und die Gefahr eines ungewollten Zerschneidens eines Kleidungsstücks, wenn das Werkzeug beispielsweise in der Hosentasche getragen wird, ausgeschlossen. In diesem Fall kann beispielsweise die am beweglichen Schwenkelement angebrachte Klinge geschärft sein, während die an einer Seitenkante des V-förmigen Einschnitts angebrachte gehäusefeste Klinge lediglich eine Schneidkante bildet.

[0009] Vorzugsweise wird die Federkraft von einer Zugfeder aufgebracht, die sich zwischen dem Gehäuse und dem Schwenkelement erstreckt. Die Zugfeder kann dabei an einem am Schwenkelement ausgebildeten Hebelarm angreifen.

[0010] Alternativ kann die Federkraft aber auch von einer Torsionsfeder aufgebracht werden, die sich mit ihrem jeweiligen Ende am Gehäuse beziehungsweise am Schwenkelement abstützt.

[0011] Zusätzlich oder alternativ zur Schere kann als Schneidvorrichtung auch ein Messer vorgesehen sein, wobei die Messerklinge im Gehäuse verschiebbar gelagert ist und mittels eines Schiebers aus einer innerhalb der Umfangskontur des Gehäuses gelegenen verborgenen Stellung in eine Arbeitsstellung verlagerbar, vorzugsweise verschiebbar, ist, in der die Messerklinge maximal 5 mm vorzugsweise bis zu 3 mm, weiterhin vorzugsweise 1 mm über die Umfangskontur des Gehäuses hervorsteht. Auf diese Weise kann mit der nur in ungefährlichem Maße geringfügig über die Umfangskontur des Werkzeugs hervorstehenden Messerklinge beispielsweise Papier oder Pappe oder Klebeband geschnitten werden, ohne daß diese Messerklinge als gefährliche Waffe eingesetzt werden könnte.

[0012] Um die sehr geringe Gefährlichkeit einer derart geringfügig über die Umfangskontur des Werkzeugs hervorstehenden Messerklinge noch weiter zu reduzieren, kann das in der Arbeitsstellung aus der Umfangskontur des Gehäuses hervorstehende Ende der Messerklinge abgerundet und vorzugsweise sogar stumpf ausgebildet sein, so daß die Messerklinge keine aus dem Gehäuse herausragende Spitze ausbildet.

[0013] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann das multifunktionale Werkzeug zusätzlich mit einer im Bereich des Außenumfangs des Gehäuses vorgesehenen Schraubendreherklinge ausgebildet sein, die maximal 5 mm, vorzugsweise bis zu 3 mm, weiter vorzugsweise 1 mm über die Umfangskontur des Gehäuses hervorsteht. Auf diese Weise kann das multifunktionale Werkzeug auch zum Lösen oder Festziehen von Schrauben verwendet werden, ohne daß die hervorstehende Schraubendreherklinge in irgendeiner Weise als gefährliche Waffe eingesetzt werden könnte.

[0014] Dabei ist vorzugsweise die Schraubendreherklinge an einem Metalleinsatz ausgebildet, der am oder im Gehäuse befestigt ist. Hierdurch wird gewährleistet, daß die Festigkeit der Schraubendreherklinge auch dann hoch ist, wenn das Gehäuse selbst aus Kunststoff besteht. Die Schraubendreherklinge kann dabei aus einem Edelstahl oder einem Werkzeugstahl bestehen.

[0015] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Werkzeug als Schlüsselanhänger ausgebildet ist und dazu mit einer Öse zur Aufnahme von zumindest einem Schlüssel oder Schlüsselring versehen ist. In diesem Fall ist es weiter von Vorteil, wenn die Öse im Bereich des Metalleinsatzes ausgebildet ist und so die Ränder der Öse durch den Metalleinsatz verstärkt sind. Die Öse kann auch als Karabinerhaken ausgebildet sein, so daß die Öse beispielsweise zur Aufnahme eines Schlüssels geöffnet werden kann.

[0016] Insbesondere dann, wenn das Werkzeug als Schlüsselanhänger ausgebildet ist, ist es besonders vorteilhaft, wenn es mit einem von einem Taster oder Schalter oder induktiv über einen Transponder betätigbaren Funksender ausgestattet ist. Ein derartiger Funksender kann beispielsweise die Zentralverriegelung eines Automobils, einen Torantrieb oder einen Garagentorantrieb mit Funksignalen zum Öffnen oder zum Schließen beaufschlagen.

[0017] Dabei ist es weiterhin besonders vorteilhaft, wenn zusätzlich zum Taster oder Schalter für den Funksender ein Sicherheitsschalter vorgesehen ist, mit dem sich die Tastbeziehungsweise Schaltfunktion des Tasters oder Schalters mechanisch oder elektrisch aktivieren und deaktivieren läßt. Ein derartiger Sicherheitsschalter sorgt dafür, daß der Funksender nicht versehentlich ausgelöst wird, wenn mit dem Werkzeug anderweitig gearbeitet wird oder wenn das Werkzeug beispielsweise in der Hosentasche aufbewahrt wird.

[0018] Schließlich kann das multifunktionale Werkzeug wahlweise auch weitere Werkzeugelemente enthalten wie vorzugsweise zumindest eine in einen Flächenabschnitt des Gehäuses eingesetzte Nagelfeile und/oder eine in das Gehäuse eingesetzte Vergrößerungslinse als Lupe und/oder eine in das Gehäuse eingesetzte, von einem Taster oder Schalter betätigbare und von einer im Gehäuse untergebrachten Batterie mit elektrischer Energie versorgte Leuchte und/oder eine in einen Hohlraum des Gehäuses einführbare Pinzette und/oder einen in das Gehäuse eingesetzten Kompaß und/oder ein in das Gehäuse eingesetztes Thermometer und/oder eine in das Gehäuse eingesetzte Uhr und/oder einen in das Gehäuse eingesetzten elektronischen Rechner.

[0019] Weiterhin können auch eine Vielzahl anderer Werkzeuge alternativ oder zusätzlich in das erfindungsgemäße multifunktionale Werkzeug integriert sein.

[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Beispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigt:
Fig. 1
eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen multifunktionalen Werkzeugs,
Fig. 2
eine Stirnansicht in Richtung des Pfeils II in Fig. 1 und
Fig. 3
eine alternative Ausgestaltung ähnlich der in Fig. 1.


[0021] Fig. 1 zeigt ein multifunktionales Werkzeug 1 mit einer länglich-ovalen Gestalt in der in Fig. 1 dargestellten Ansicht, wobei die in Fig. 2 sichtbare Breite des Werkzeugs 1 deutlich kleiner ist als die in Fig. 1 sichtbare Höhe und Länge des Werkzeugs.

[0022] In Fig. 2 ist zu erkennen, daß das Gehäuse 10 des Werkzeugs 1 aus einer ersten Gehäuseschale 10' und einer zweiten Gehäuseschale 10'' besteht, die miteinander auf allgemein bekannte Weise, beispielsweise durch Clipsen oder durch Verschrauben, fest miteinander verbunden sind. Die in Fig. 1 gezeigte Umfangskontur 11 des Gehäuses 10 folgt im wesentlichen der länglich-ovalen Gestalt des Werkzeugs 1 in der in Fig. 1 dargestellten Seitenansicht.

[0023] An seinem in Fig. 1 links gelegenen vorderen Ende - in Längsrichtung gesehen - weist das Gehäuse 10 einen V-förmigen Einschnitt 12 auf, der von einer im wesentlichen in Richtung der Längserstreckung des Werkzeugs 1 verlaufenden unteren Seitenkante 13 und einer bezüglich der unteren Seitenkante 13 schräg nach oben und nach außen verlaufenden oberen Seitenkante 13' des Gehäuses 10 begrenzt ist. Der V-förmige Einschnitt 12 erweitert sich zum Umfang des Gehäuses 10 und ist nach außen offen, so daß ein zu schneidender Gegenstand problemlos von außen in den V-förmigen Einschnitt 12 eingeführt werden kann.

[0024] Im Inneren des Gehäuses 10 ist in der Nähe des Grundes des V-förmigen Einschnitts 12 eine senkrecht zu der von den Seitenkanten 13, 13' des V-förmigen Einschnitts aufgespannten Ebene verlaufende Achse 14 vorgesehen, auf der ein Schwenkelement 22 drehbeweglich und somit um die Achse 14 schwenkbar gelagert ist. Das Schwenkelement 22 liegt im wesentlichen im Inneren des Gehäuses 10 zwischen den beiden Gehäusehälften 10' und 10''. Das Schwenkelement 22 hat etwa die Form eines Viertelkreises, wobei die Achse 14 in der Nähe des Mittelpunktes dieses Viertelkreises das Schwenkelement 22 lagert.

[0025] Das Schwenkelement 22 ist derart innerhalb des Gehäuses 10 gelegen, dass sich eine erste radiale Kante 22' des Viertelkreises in den V-förmigen Einschnitt 12 erstreckt. Der kreisbogenförmige Randbereich des viertelkreisförmigen Abschnitts ist mit einer Rändelung versehen und als Segment eines Rändelrads ausgebildet. Dieser Randbereich 25 steht aus der Umfangskontur 11 des Gehäuses 10 geringfügig nach außen hervor und bildet so einen Betätigungsabschnitt 24 für das Schwenkelement 22.

[0026] An der unteren, in Längsrichtung des Werkzeugs 1 verlaufenden Seitenkante 13 des V-förmigen Einschnitts 12 ist eine erste Klinge 20 angebracht. Eine zweite Klinge 21 ist an der in den V-förmigen Einschnitt 12 hineinragenden radialen Kante 22' des Schwenkelements 22 angebracht. Durch Betätigung des Schwenkelements 22 können die beiden Klingen 20, 21 scherend aneinander vorbeigeführt werden, so daß auf diese Weise im V-förmigen Einschnitt 12 des Gehäuses 10 eine Schere 2 ausgebildet ist.

[0027] Das Schwenkelement 22 ist mit einem vom Viertelkreisabschnitt des Schwenkelements 22 über die Achse 14 hinausragenden Hebelarm 27 versehen, an welchem eine Zugfeder 26 mit ihrem ersten Ende angreift, wobei deren zweites Ende am Gehäuse 10 befestigt ist. Die Zugfeder 26 zieht das Schwenkelement 22 in der in Fig. 1 dargestellten Seitenansicht in Uhrzeigerrichtung um die Achse 14, wodurch die Schere 2 durch die Zugfeder 26 in ihre geöffnete Stellung vorgespannt ist.

[0028] Im Bereich der unteren Längsseite des Werkzeugs 1 ist ein von außen betätigbarer und in Längsrichtung des Werkzeugs 1 verfahrbarer Schieber 32 vorgesehen, der über die Umfangskontur 11 des Gehäuses 10 hervorsteht. Der Schieber 32 ist mit einer im Inneren des Gehäuses 10 verschiebbar gelagerten Messerklinge 30 verbunden, die durch einen im Bereich der Trennlinie 11' zwischen der ersten Gehäuseschale 10' und der zweiten Gehäuseschale 10'' vorgesehenen Schlitz geringfügig nach außen über die Umfangskontur 11 des Gehäuses 10 hinausschiebbar ist. Die Verschieberichtung der Messerklinge 30 verläuft dabei im wesentlichen parallel zur Richtung der Längserstreckung des Werkzeugs 1. Die Messerklinge 30 ist an ihrer in Fig. 1 unteren, also vom Gehäuse 10 weggewandten, Seite mit einer Schneidkante 30' versehen. Diese Schneidkante ragt in ihrer ausgefahrenen Stellung jedoch nur wenige Millimeter aus dem Gehäuse 10 über dessen Umfangskontur 11 hinaus.

[0029] Das aus dem Gehäuse 10 in der Arbeitsstellung des Messers 3 hervorstehende rückwärtige Ende 31 der Messerklinge 30 ist in Fig. 1 mit einer im wesentlichen rechtwinkligen Ecke im Bereich des Endes der Schneidkante 30' dargestellt. Es kann in diesem Bereich aber auch abgerundet ausgebildet sein, wobei die Schneidkante um die Rundung herumgezogen sein kann, wobei aber auch die Rundung stumpf ausgebildet sein kann, um ein Verletzungsrisiko weiter zu minimieren.

[0030] An dem von V-förmigen Einschnitt 12 abgewandten längsseitigen Ende des Werkzeugs 1 ist im Bereich des Außenumfangs des Werkzeugs 1 eine Schraubendreherklinge 4 ausgebildet, die geringfügig über die Umfangskontur des Gehäuses 10 hervorsteht. Diese Schraubendreherklinge 4 ist Teil eines Metalleinsatzes 40 der im Gehäuse 10 befestigt ist und der im Bereich der Trennlinie 11' zwischen den beiden Gehäuseschalen 10' und 10" angeordnet ist.

[0031] Im Bereich des Metalleinsatzes 40 sind das Gehäuse 10 und der Metalleinsatz 40 von einer Öffnung 15' durchdrungen, die eine Öse 15 beispielsweise zur Aufnahme eines Schlüsselrings bildet.

[0032] Im Bereich des oberen Randes des Gehäuses 10 ist in das Gehäuse 10 eine Nagelfeile 5 eingesetzt, deren rauhe Oberfläche von außen zugänglich ist, wie in der Darstellung der Fig. 1 zu erkennen ist. Auf der in Fig. 1 nicht sichtbaren Rückseite des Gehäuses 10 ist in der dortigen Gehäuseschale 10' eine weitere Nagelfeile 5' eingesetzt, die eine andere Oberflächenrauhigkeit aufweist. So kann beispielsweise die Nagelfeile 5 eine grobe Feile sein, während die Nagelfeile 5' eine feine Feile ist.

[0033] Im wesentlichen in der Mitte des Werkzeugs 1 ist in einer das Gehäuse 10 in Querrichtung durchdringende Öffnung eine Sammellinse 6 eingesetzt, die als Lupe nutzbar ist.

[0034] Des weiteren ist im rückwärtigen Bereich des Werkzeugs 1, der Öse 15 benachbart, eine Leuchte 7 vorgesehen, die von einer innerhalb des Gehäuses 10 gelegenen Batterie mit Energie versorgt wird und die einen zwischen der Sammellinse 6 und der Öse 15 gelegenen Schalter oder Taster 70 aufweist, mittels dem die Energiezufuhr von der - nicht gezeigten - Batterie zu einem im Bereich der Umfangskontur 11 des Gehäuses 10 gelegenen Leuchtmittel 71 ein- und ausschaltbar ist.

[0035] Schließlich ist im Gehäuse 10 zwischen den beiden Nagelfeilen 5 und 5' ein Hohlraum 16 ausgebildet, der im oberen rückwärtigen Bereich des Werkzeugs 1 nach außen mündet und in den eine Pinzette 8 einschiebbar ist.

[0036] Die Fig. 3 zeigt eine zum Beispiel der Fig. 1 alternative Ausgestaltung des erfindungsgemäßen multifunktionalen Werkzeugs. Die Bezugszeichen mit denselben Ziffern betreffen dieselben Ausstattungsmerkmale des erfindungsgemäßen Werkzeugs.

[0037] Anstelle der Sammellinse 6 ist jedoch im Gehäuse im wesentlichen in der Mitte des Werkzeugs ein Funksender 9 vorgesehen, mit welchem beispielsweise die Zentralverriegelung eines Autos oder ein Torantrieb oder ein Garagentorantrieb betätigbar ist. Dazu weist der Funksender 9 einen Schalter oder Taster 90 auf, der auf einer Seite des Gehäuses gelegen ist und der von außen betätigbar ist. Ein weiterer Schalter oder Taster kann auf der in Fig. 3 nicht gezeigten Rückseite des Gehäuses vorgesehen sein und kann einem anderen Funksignal zugeordnet sein, welches der Funksender 9 ebenfalls aussenden kann. So können beispielsweise zwei unterschiedliche Funkfernbetätigungen mit dem erfindungsgemäßen Werkzeug ausgeführt werden, beispielsweise eine für die Zentralverriegelung eines Automobils und die andere für einen Garagentorantrieb. Der Funksender 9 ist dazu als frei programmierbarer Funksender 9 ausgestaltet, so daß in ihm auf herkömmliche Weise Signale gespeichert werden können, die nach dem Aussenden durch den Funksender 9 vom entsprechenden Empfänger in der Automobil-Zentralverriegelung oder dem entsprechenden Torantrieb empfangen und ausgewertet werden können.

[0038] Zusätzlich zum Taster 90 und zu dem gegebenenfalls auf der Rückseite vorgesehenen zusätzlichen Taster ist im Gehäuse 10 ein Schieber eines Sicherheitsschalters 92 vorgesehen, mit welchem die Tastfunktion des Tasters 90 und des auf der Rückseite vorgesehenen Tasters elektrisch aktiviert und deaktiviert werden kann. Der Sicherheitsschalter 92 kann auch als Schalter mit einer Nullstellung 0 und zwei EIN-Stellungen I und II ausgebildet sein, so daß der Sicherheitsschalter 92 zusätzlich dazu benutzt werden kann, unterschiedliche im Funksender 9 gespeicherte Schaltfunktionen vorzuwählen, die dann durch Betätigen des entsprechenden Tasters 90 vom Funksender 9 ausgesandt werden können. Auf diese Weise können mit zwei Tastern und zwei EIN-Stellungen des Sicherheitsschalters 92 durch Betätigen des entsprechenden Tasters vier unterschiedliche Funksignale zum Schalten von vier unterschiedlichen Aktuatoren, beispielsweise zwei Automobil-Zentralverriegelungen und zwei Garagentorantrieben, vom Funksender 9 ausgestrahlt werden.

[0039] Der Funksender 9 kann statt mit einem Taster 90 oder Schalter auch mittels eines Transponders induktiv betätigt werden, wie dies bereits bei Kraftfahrzeugen zum schlüssellosen Öffen/Verschließen und Starten des Kraftfahrzeugs bekannt ist.

[0040] Der Funksender 9 ist nicht auf das Betätigen von Zentralverriegelungen oder Tor- beziehungsweise Garagentorantrieben beschränkt. Selbstverständlich können mit dem Funksender auch alle anderen denkbaren Schalt- oder Steuersignale an einen entsprechenden Empfänger übertragen werden wie beispielsweise Notrufsignale an eine Alarmanlage oder an eine Notrufzentrale.

[0041] Die Erfindung ist nicht auf das obige Ausführungsbeispiel beschränkt, das lediglich der allgemeinen Erläuterung des Kerngedankens der Erfindung dient. Im Rahmen des Schutzumfangs kann die erfindungsgemäße Vorrichtung vielmehr auch andere als die oben beschriebenen Ausgestaltungsformen annehmen. Die Vorrichtung kann hierbei insbesondere Merkmale aufweisen, die eine Kombination aus den jeweiligen Einzelmerkmalen der Ansprüche darstellen.

[0042] Bezugszeichen in den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dienen lediglich dem besseren Verständnis der Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht einschränken.


Ansprüche

1. Multifunktionales Werkzeug mit einem Gehäuse (10) und zumindest einer Schneidvorrichtung (2; 3), die zumindest eine Klinge (20, 21; 30) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zumindest eine Klinge (20, 21; 30) innerhalb der Außenkontur des Gehäuses (10) so angeordnet ist, dass das Werkzeug (1) nicht als Schneidwaffe oder Stichwaffe einsetzbar ist.
 
2. Multifunktionales Werkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schneidvorrichtung als Schere (2) ausgebildet ist,
wobei eine erste Klinge (20) der Schere (2) in einem V-förmigen Einschnitt (12) des Gehäuses (10) angeordnet und fest an einer Seitenkante (13) des V-förmigen Einschnitts (12) gehäusefest angeordnet ist und
wobei eine mit der ersten Klinge (20) scherend zusammenwirkende zweite Klinge (21) im V-förmigen Einschnitt (12) vorgesehen und an einem Schwenkelement (22) angebracht ist, das am oder im Gehäuse (10) schwenkbar gelagert ist.
 
3. Multifunktionales Werkzeug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schwenkelement (22) einen zumindest abschnittsweise über die Umfangskontur des Gehäuses (10) hervorstehenden Betätigungsabschnitt (24) aufweist.
 
4. Multifunktionales Werkzeug nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Betätigungsabschnitt (24) als Segment eines Rändelrads ausgebildet ist und einen mit einer Rändelung oder Riffelung versehenen Randbereich (25) aufweist.
 
5. Multifunktionales Werkzeug nach Anspruch 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schwenkelement (22) federkraftbeaufschlagt in die geöffnete Stellung der Schere (2) vorgespannt ist.
 
6. Multifunktionales Werkzeug nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Federkraft von einer Zugfeder (26) aufgebracht wird, die sich zwischen dem Gehäuse (10) und dem Schwenkelement (22) erstreckt.
 
7. Multifunktionales Werkzeug nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zugfeder (26) an einem am Schwenkelement (22) ausgebildeten Hebelarm (27) angreift.
 
8. Multifunktionales Werkzeug nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Federkraft von einer Torsionsfeder aufgebracht wird, die sich am Gehäuse (10) und am Schwenkelement (22) abstützt.
 
9. Multifunktionales Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schneidvorrichtung als Messer (3) ausgebildet ist, wobei die Messerklinge (30) im Gehäuse (10) verschiebbar gelagert ist und mittels eines Schiebers (32) aus einer innerhalb der Umfangskontur des Gehäuses (10) gelegenen verborgenen Stellung in eine Arbeitsstellung verlagerbar, vorzugsweise verschiebbar, ist, in der die Messerklinge (30) maximal 5 mm, vorzugsweise bis zu 3 mm, weiter vorzugsweise 1 mm über die Umfangskontur des Gehäuses (10) hervorsteht.
 
10. Multifunktionales Werkzeug nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das in der Arbeitsstellung aus der Umfangskontur des Gehäuses (10) hevorstehende Ende (31) der Messerklinge (30) abgerundet und vorzugsweise stumpf ausgebildet ist und keine Spitze ausbildet.
 
11. Multifunktionales Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich des Außenumfangs des Werkzeugs (1) eine Schraubendreherklinge (4) ausgebildet ist, die maximal 5 mm, vorzugsweise bis zu 3 mm, weiter vorzugsweise 1 mm über die Umfangskontur des Gehäuses (10) hervorsteht.
 
12. Multifunktionales Werkzeug nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schraubendreherklinge (4) an einem Metalleinsatz (40) ausgebildet ist, der am oder im Gehäuse (10) befestigt ist.
 
13. Multifunktionales Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Werkzeug (1) als Schlüsselanhänger ausgebildet ist und dazu mit einer Öse (15) zur Aufnahme von zumindest einem Schlüssel oder Schlüsselring versehen ist.
 
14. Multifunktionales Werkzeug nach Anspruch 12 und 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Öse (15) im Bereich des Metalleinsatzes (40) ausgebildet ist und so die Ränder der Öse (15) durch den Metalleinsatz (40) verstärkt sind.
 
15. Multifunktionales Werkzeug nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Öse (15) als Karabinerhaken ausgebildet ist und so geöffnet werden kann.
 
16. Multifunktionales Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Werkzeug (1) mit einem von zumindest einem Taster (90) oder Schalter oder induktiv über einen Transponser betätigbaren Funksender (9) ausgestattet ist.
 
17. Multifunktionales Werkzeug nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass zusätzlich zum Taster (90) oder Schalter für den Funksender (9) ein Sicherheitsschalter (92) vorgesehen ist, mit dem sich die Tast- beziehungsweise Schaltfunktion des Tasters (90) oder Schalters mechanisch oder elektrisch aktivieren und deaktivieren läßt.
 
18. Multifunktionales Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Werkzeug (1) weitere Werkzeugelemente enthält wie vorzugsweise

- zumindest eine in einen Flächenabschnitt des Gehäuses (10) eingesetzte Nagelfeile (5)
und/oder

- eine in das Gehäuse (10) eingesetzte Vergrößerungslinse (6) als Lupe
und/oder

- eine in das Gehäuse (10) eingesetzte, von einem Taster (70) oder Schalter betätigbare und von einer im Gehäuse (10) untergebrachten Batterie mit elektrischer Energie versorgte Leuchte (7)
und/oder

- eine in einen Hohlraum (16) des Gehäuses (10) einführbare Pinzette (8)
und/oder

- einen in das Gehäuse (10) eingesetzten Kompass
und/oder

- ein in das Gehäuse (10) eingesetztes Thermometer
und/oder

- eine in das Gehäuse (10) eingesetzte Uhr
und/oder

- einen in das Gehäuse (10) eingesetzten elektronischen Rechner.


 




Zeichnung