Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Vermindern des Schwojens von Schiffen
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie auf eine Einrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
Stand der Technik
[0002] An einem Buganker verankerte Schiffe richten sich im Wesentlichen in Windrichtung
aus. Allerdings ist zu beobachten, dass sich derart verankerte Schiffe auch aus dem
Wind drehen und dadurch (ganz ähnlich wie beim Segeln, aber ohne Segel, nur durch
den Angriff des Windes am Schiff) etwas Fahrt gewinnen, bis eine weitere Bewegung
wegen des Ankers nicht mehr möglich ist. Dann wird das Schiff durch den Anker gedreht
und pendelt in die entgegengesetzte Richtung. Diese Pendelbewegung wird üblicherweise
"Schwojen" genannt und stellt ein erhebliches Problem dar, da diese Bewegungen beim
Verankern von Schiffen durch Einhalten eines entsprechend großen Abstandes zwischen
zwei nebeneinander verankerten Schiffen bzw. zum Ufer, zu Felsen, zu Untiefen u.dgl.
berücksichtigt werden müssen. Das Schwojen benachbarter Schiffe kann mit unterschiedlicher
Frequenz erfolgen, sodass die Bewegungen oft gegenläufig sind. Die benötigten Sicherheitsabstände
werden dadurch häufig unterschätzt.
[0003] Eine bekannte Abhilfe gegen das Schwojen besteht darin, zusätzlich einen Heckanker
zu verwenden. Dies hat aber den Nachteil, dass in dem Fall, dass der Wind dreht, das
Schiff den Wind auf die Breitseite bekommen kann.
[0004] Das Schwojen tritt nicht nur bei verankerten Schiffen auf, sondern auch bei geschleppten
Schiffen. Um solche Pendelbewegungen von geschleppten Schiffen zu reduzieren wurde
in der
JP 54067995 Aein Verfahren der eingangs erwähnten Art vorgeschlagen. Bei diesem Verfahren endet
das Schlepptau (entsprechend der Ankerkette eines verankerten Schiffes) mit Abstand
vor dem Schiff und ist über ein zur Steuerbordseite hin führendes Steuerbord-Tau und
ein zur Backbordseite hin führendes Backbord-Tau mit dem Schiff verbunden. Die Haltekraft
bzw. Schleppkraft für das Schiff wird also von Steuerbord- und Backbordtau gemeinsam
übertragen. Dabei werden die auf das Steuerbord- bzw. Backbord-Tau wirkenden Kräfte
gemessen und miteinander verglichen. Aus diesen Messsignalen wird auf die Stellung
des Schiffs geschlossen. Es werden - je nach Stellung des Schiffs - getrennte Winden
für das Steuerbord- und das Backbordtau so angesteuert, dass das Schiff wieder in
die Sollposition zurückgebracht wird.
[0005] Bei diesem Verfahren ergibt sich der Nachteil eines sehr hohen apparativen Aufwandes,
der nur bei großen Schiffen vertretbar ist. Für kleine Schiffe oder Segeljachten ist
dieses Verfahren aufgrund des erforderlichen Aufwandes praktisch nicht anwendbar.
Oft steht nicht einmal ausreichend Energie für solch eine Vorrichtung zur Verfügung.
[0006] Die
US 4567843 Aoffenbart ein Ankersystem, welches ein Schiff über ein Stangensystem, das zu beiden
Seiten des Schiffes angreift, an einer Ankerkette befestigt. Das Stangensystem ist
mit einem Schwimmkörper verbunden, der eine vertikal nach oben gerichtete Kraft auf
die Ankerkette ausübt. Das Schiff wird immer in jene Stellung zurückgedrückt, in der
die Ankerkette senkrecht nach oben läuft; in anderen Stellungen wird nämlich der Schwimmkörper
von der (dann schräg verlaufenden) Ankerkette in eine tiefere Lage gezogen, was eine
entsprechende Rückstellkraft bewirkt. Das Schwojen wird insofern reduziert, als das
Schiff (von oben gesehen) niemals eine Winkelstellung gegenüber dem Stangensystem
einnehmen kann, weil das Stangensystem lediglich um eine horizontale Achse gegenüber
dem Schiff schwenkbar ist.
[0007] Nachteilig ist an dieser Konstruktion natürlich, dass das Stangensystem groß und
schwer und somit für kleinere Schiffe unbrauchbar ist.
[0008] Die
US 4568295 Abeschreibt ein System zum Halten der Position eines Schiffes relativ zu einem Schwimmkörper.
Hier sind zwei Stangen vorgesehen, die einerseits am Schwimmkörper befestigt sind
und andererseits zu beiden Seiten des Schiffes an Ketten aufgehängt sind. Die Stangen
sind mit einem Gewicht versehen. Die Sollposition ist jene Position, wo die Ketten
senkrecht nach unten verlaufen. Verlässt das Schiff die Sollposition (sei es durch
eine Vor- oder Rückwärtsbewegung, sei es durch eine Drehbewegung), so verlaufen die
Ketten schräg und heben dadurch das Gewicht an, was wiederum eine Rückstellkraft zur
Folge hat. Auch hier ist die Größe der Stangen ein Problem für kleinere Schiffe.
[0009] Auch die
US 4694771 Azeigt eine Ankervorrichtung, welche zu beiden Seiten eines Schiffes angreift.
Darstellung der Erfindung
[0010] Ziel der Erfindung ist es, ein einfaches Verfahren der eingangs erwähnten Art vorzuschlagen,
das sich auch für kleine Schiffe, wie z.B. Segeljachten, eignet.
[0011] Erfindungsgemäß wird dies bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 erreicht. Im Gegensatz zur oben erwähnten
JP 54067995 Aführt also die Ankerkette wie üblich vom Anker bis zum Schiff und überträgt den
Großteil der Ankerkraft. Die zusätzlichen Leinen weisen elastisch dehnbare Elemente
auf, die als Rücksteller wirken. Wenn sich das Schiff aus der Sollposition herausdreht,
wird einer davon gedehnt (und der andere entlastet). Dadurch erhöht sich der Zug in
der an der dann dem Wind abgewandten Leeseite verlaufenden Leine (im weiteren Leeleine
genannt) bei gleichzeitiger Verminderung des Zuges in der dem Wind zugewandten Luvseite
verlaufenden Leine (im weiteren Luvleine genannt), wodurch sich ein entsprechendes
rückstellendes Moment ergibt und sich das Schiff in den Wind dreht. Wichtig ist, dass
die Ankerkette den Großteil der Ankerkraft aufnimmt, denn andernfalls könnten die
Rücksteller leicht überdehnt werden oder gar reißen.
[0012] Besonders vorteilhaft ist, dass dieses Verfahren in der einfachsten Form bei den
meisten Schiffen mit Bordmitteln realisierbar ist: Leinen und elastische Elemente
sind meist vorhanden.
[0013] Die rückstellende Kraft kann durch die Merkmale des Anspruchs 2 erhöht werden. Durch
diese Maßnahme wird erreicht, dass sich der Widerstand, den das Schiff zu überwinden
hat, um sich aus dem Wind zu drehen, durch die Anbringung des Widerstandskörpers wesentlich
erhöht. Auf diese Weise ergeben sich nur sehr kleine Pendelbewegungen des Schiffes.
Dadurch können Schiffe näher beieinander ankern.
[0014] Für diese verbesserte Ausführung ist eine Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens notwendig, wie sie im Anspruch 3 angegeben ist. Sie zeichnet sich durch
ein hohes Maß an Einfachheit aus und eignet sich auch für kleinere Schiffe, insbesondere
Segeljachten.
[0015] Durch die vorgeschlagenen Maßnahmen wird auf einfache Weise sichergestellt, dass
der Widerstandskörper stets in Position gehalten wird. Dreht sich das Schiff aus dem
Wind, so kommt das vordere Schiff vermehrt an der Leeleine zur Anlage, wodurch an
dieser, da der Widerstandskörper im Wesentlichen an seinem Ort bleibt, diese stärker
gezogen wird und eine entsprechende rückstellende Kraft auf das Schiff wirkt und dieses
in den Wind zurückdreht.
[0016] Durch die Merkmale des Anspruchs 4 ergibt sich eine besonders einfache Form eines
geeigneten Widerstandskörpers, der sich auch leicht und Platz sparend verstauen lässt.
[0017] Bei einem solchen Widerstandskörper ist es vorteilhaft, die Merkmale des Anspruchs
5 vorzusehen, wodurch der Widerstandskörper eine höhere Stabilität erreicht und die
Reißfestigkeit wesentlich erhöht.
[0018] Durch die Merkmale des Anspruchs 6 ergibt sich der Vorteil einer hohen Stabilität
und eines hohen Widerstandsbeiwertes des Widerstandskörpers, da durch diesen kein
Wasser hindurchtreten kann, wie dies bei einem Tuch der Fall ist.
[0019] Durch die Merkmale des Anspruchs 7 ergibt sich der Vorteil, dass der Widerstandskörper
beim Setzen des Ankers sicher in der richtigen Position gehalten wird. Bei einem Widerstandskörper
in Form eines Tuches ergibt sich auch der Vorteil, dass sich dieses nicht um die Ankerkette
schlingen kann.
[0020] Um den Widerstandsbeiwert des Widerstandskörpers gegen ein Drehen um die Ankerkette
weiter zu erhöhen, können die Merkmale des Anspruchs 8 vorgesehen werden.
[0021] Eine weitere Möglichkeit, die Pendelbewegungen eines am Bug verankerten Schiffes
einzuschränken, ergibt sich durch die Merkmale des Anspruchs 9. Dabei kommt es, wenn
sich das Schiff aus dem Wind dreht, auch zu einem Verdrehen des Widerstandskörpers,
insbesondere wenn die Leinen über Kreuz angeschlagen sind, wobei aber ein sehr erheblicher
durch die Umströmung des Widerstandskörpers bedingter Widerstand überwunden werden
muss, sodass es zu einem Stoßdämpfer-Effekt kommt und die Ausschwenkbewegung des Schiffes
zwar rasch, aber relativ sanft gestoppt wird und ruckartige Belastungen vermieden
werden.
[0022] Um einen solchen Widerstandskörper leichter verstauen zu können ist es vorteilhaft,
die Merkmale des Anspruchs 10 vorzusehen.
[0023] Weiters können bei einem solchen Widerstandskörper die Merkmale des Anspruchs 11
vorgesehen sein, wodurch der Widerstand, den der Widerstandskörper im Wasser einer
Verdrehung entgegensetzt, weiter erhöht wird, sodass die Plattenteile kleiner gehalten
werden können, um den gleichen Effekt zu erzielen.
[0024] Der Widerstandskörper kann aber auch gemäß den Merkmalen des Anspruchs 12 ausgebildet
und an der Ankerkette befestigt sein.
[0025] Um die Pendelbewegung bzw. das Schwojen eines Schiffes besonders klein zu halten
ist es vorteilhaft, die Merkmale des Anspruchs 13 vorzusehen. Auf diese Weise kommt
es aufgrund der üblichen Rumpfformen von Schiffen bereits bei kleinen Pendelbewegungen
des Schiffes zu einem Anliegen der Leeleine am Schiffsrumpf und damit zur Einleitung
rückstellender Kräfte. Außerdem wird auch weitgehend ein Scheuern der Leinen an dem
Unterschiff vermieden, dessen Beschichtung meist sehr empfindlich ist.
[0026] Durch die Merkmale des Anspruchs 14 ergibt sich der Vorteil, dass die Pendelbewegungen
des Schiffes jeweils sanft gestoppt werden und es zu keinem ruckartigen Abbremsen
des Schiffes an den Umkehrpunkten von kleinen Pendelbewegungen kommt.
[0027] Die Befestigung des Widerstandskörpers an der Ankerkette kann in beliebiger Weise
erfolgen, desgleichen die Festlegung der Lage der gegebenenfalls an dem Widerstandskörper
gehaltenen Hülse.
Kurze Beschreibung der Abbildungen der Zeichnungen
[0028] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
[0029] Fig. 1 schematisch ein erfindungsgemäß verankertes Schiff, in Seitenansicht; Fig.
2 das Schiff nach der Fig. 1 in Draufsicht; Fig. 3 bis 5 schematisch verschiedene
Ausführungsformen von Widerstandskörpern; Fig. 6 eine weitere Ausführungsform eines
Widerstandskörpers in Seitenansicht; und Fig. 7 den Widerstandskörper nach der Fig.
6 in einer Ansicht vom Schiff aus gesehen.
Weg(e) zur Ausführung der Erfindung
[0030] Wie aus den Fig. 1 und 2 zu ersehen ist, ist ein Schiff 1 mit einer über dessen Bug
geführten Ankerkette 2 (oder einem Ankertau) verankert.
[0031] An dieser Ankerkette 2 ist ein Widerstandskörper 3, der bei der Ausführungsform nach
der Fig. 1 und 2 durch ein dreieckiges Tuch 4 gebildet ist, gehalten. Dabei sind an
der freien Ecke des Tuches 4 zwei Leinen 5, 6 angeschlagen. Zweckmäßigerweise ist
an der oberen Seite des dreieckigen Tuches 4 eine Verstärkung 4', z.B. eine Leine,
eingenäht. Dieses Tuch 4 kann in beliebiger Weise an der Ankerkette 2 befestigt sein.
[0032] Diese Leinen 5, 6 sind, wie aus der Fig. 2 zu ersehen ist, an der Backbord- bzw.
der Steuerbordseite des Schiffes 1 geführt und an festen Punkten 7, 8 des Schiffes
1, z.B. an Klampen, festgelegt. In die Leinen 5, 6 sind elastische Elemente 9 eingeschleift,
die im Wesentlichen als Zugfedern wirken. Dabei können die Leinen 5, 6 an Ösen 10
der elastischen Elemente 9 festgelegt sein, die an beiden Enden der elastischen Elemente
9 vorgesehen sind. Dadurch ist es möglich, die Leinen lose um die elastischen Elemente
9 zu schlingen, wodurch sich eine Aufteilung der Leinen 5, 6 in zwei Stücke erübrigt,
wobei jedoch die Kraft ausschließlich über die elastischen Elemente 9 übertragen wird.
(In der Fig. 2 sind die elastischen Elemente 9 aus Gründen der Einfachheit nicht gezeichnet,
sind aber in beiden Leinen 5, 6 vorgesehen.)
[0033] Dreht das Schiff 1 aus dem Wind, so legt es sich mit seinem vorderen Teil mehr an
die leeseitige Leine 5, 6 an, wodurch diese eine größere Zugkraft aufnehmen muss und
sich ein rückstellendes Moment ergibt.
[0034] Die Leinen 5, 6 sind im vorderen Bereich des Schiffes 1 mittels Hilfsleinen 11 etwas
über die Wasseroberfläche angehoben, wodurch sichergestellt ist, dass sich im Falle
des Schwojens des Schiffes 1 dieses im Bereich seiner größeren Breite an die jeweils
leeseitige Leine 5, 6 anlegt und die Drehbewegung des Schiffes 1 rasch gestoppt wird.
Diese Hilfsleinen 11 sind an festen Punkten 11' des Schiffes festgelegt.
[0035] Weiters können an den Leinen 5, 6 parallel zu diesen angeordnete Gummibänder 12 vorgesehen
sein, um die Leinen im Wesentlichen gespannt zu halten, wobei aber die Zugkräfte im
Wesentlichen über die Leinen 5, 6 übertragen werden, wobei die Gummibänder 12 in der
Fig. 2 aus Gründen der Einfachheit nicht dargestellt sind.
[0036] Bei der Ausführungsform nach der Fig. 3 ist der Widerstandskörper 3 durch ein dreieckiges
Tuch 4 gebildet, an dessen oberer Seite ein Stab 13 gehalten ist, der von einer Hülse
14 absteht, die um die Ankerkette 2 drehbar gehalten, aber in Bezug auf ihre axiale
Lage auf der Ankerkette 2 festgelegt ist. Von dieser Hülse 14 steht ein weiterer Stab
15 radial ab, an dessen freiem Ende ein Schwimmkörper 16 gehalten ist, der im Wesentlichen
vollständig im Wasser eingetaucht ist. Durch diesen Schwimmkörper 16 ist eine entsprechende
Ausrichtung des Widerstandskörpers 3 sichergestellt.
[0037] Der Widerstandskörper 3 kann statt durch ein Tuch 4 auch durch eine Platte aus seewasserbeständigem
Metall oder Kunststoff gebildet sein.
[0038] Bei der Ausführungsform nach der Fig. 4 ist der Widerstandskörper 3 durch eine rhomboidförmige
Platte 17 gebildet, die entlang ihrer kürzeren Achse eine Hülse 18 aufweist, die von
der Ankerkette 2 mit Spiel durchsetzt ist. Dabei ist wieder eine axiale Festlegung
der Hülse 18 auf der Ankerkette vorgesehen, die jedoch nicht gesondert dargestellt
ist. Bei dieser Ausführungsform setzt der Widerstandskörper einer Verdrehung um die
Ankerkette 2 einen erhöhten Widerstand - verglichen mit den Lösungen nach den Fig.
1 bis 3 - entgegen, wodurch eine allfällige Pendelbewegung des Schiffes 1, bei der
über die Leinen 5, 6 auch ein Drehmoment auf den Widerstandskörper 3 übertragen wird,
rascher abgebremst wird.
[0039] Der Widerstandskörper nach der Fig. 4 kann statt rhomboidförmig auch rautenförmig
oder deltoidförmig ausgebildet sein, wobei aber die Hülse 18 stets entlang der kleineren
Achse der Platte verläuft.
[0040] Bei der Ausführungsform nach der Fig. 5 ist der Widerstandskörper 3 durch einen Schirm
20 gebildet und über eine Stange 19 mit der Ankerkette 2 verbunden. Dieser Schirm
20 kann aus einem Tuch mit entsprechendem Gestell gebildet sein, oder auch aus steifen
Segmenten, ähnlich einer mobilen Satellitenantenne gebildet sein. Im Sinne der Erfindung
kann der Schirm 20 auch durch einen Kübel od. dgl. gebildet sein. Die Festlegung der
Leinen 5, 6 erfolgt bei dieser Ausführungsform an der Stange 19 in einem Abstand von
der Ankerkette 2.
[0041] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 6 und 7 ist der Widerstandskörper 3 durch zwei
vorzugsweise gelenkig miteinander verbundene Plattenteile 21 gebildet, die die Ankerkette
2 umschlingen und an ihrer Innenseite einen Spreizkörper 22 aufweisen, der auch durch
eine Druckfeder gebildet sein kann.
[0042] An den freien Ecken der im Wesentlichen dreieckigen Plattenteile 21 sind die Leinen
5, 6 über Kreuz angeschlagen. Außerdem ist noch ein Wirbelkörper 23 vorgesehen, der
im Wesentlichen senkrecht zur Winkelsymmetralen der beiden Plattenteile 21 steht und
beim dargestellten Beispiel durch eine Platte gebildet ist.
[0043] Beim Drehen des Schiffes kommt es zu einem verstärkten Zug an der leeseitigen Leine
5, 6, wodurch der durch die Plattenteile 21 gebildete Widerstandskörper ebenfalls
gedreht wird, wobei aber ein entsprechend hoher Widerstand zu überwinden ist, wodurch
die Pendelbewegung entsprechend gedämpft wird und nach dem Stoppen der Drehbewegung
in der einen Richtung eine Bewegung in der entgegengesetzten Richtung nur langsam
einsetzen kann, wodurch insgesamt das Schwojen des Schiffes sehr stark eingeschränkt
wird.
1. Verfahren zum Vermindern des Schwojens von Schiffen, insbesondere Segelyachten, bei
dem die Ankerkette (2) über zwei Leinen (5, 6) mit an der Backbordseite und an der
Steuerbordseite vorgesehenen Punkten (7, 8) des Schiffes verbunden wird, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem mit einem Buganker verankerten Schiff die Ankerkette - wie üblich - bis
zum Schiff geführt wird und die beiden Leinen (5, 6) elastisch dehnbare Elemente aufweisen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Widerstandskörper (3) mit den Leinen (5, 6) und gegebenenfalls mit der Ankerkette
(2) verbunden wird.
3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 2 mit zwei Leinen (5, 6),
dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Leinen (5, 6) mit einem Widerstandskörper (3) verbunden sind, wobei die
beiden Leinen direkt oder über den Widerstandskörper mit der Ankerkette (2) verbindbar
sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Widerstandskörper (3) durch ein Tuch (4), vorzugsweise ein dreieckiges Tuch,
gebildet ist, das entlang einer Seite mit der Ankerkette (2) verbindbar ist und die
Leinen (5, 6) im Bereich der freien Ecke des Widerstandskörpers (3) mit diesem verbunden
sind, wobei die obere Kante des Tuches (4) vorzugsweise einen größeren Winkel mit
der Ankerkette (2) einschließt als dessen untere Kante.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der oberen Kante des Tuches (4) eine Verstärkung (4'), z.B. eine Leine,
eingenäht ist, wobei das dreieckige Tuch (4) vorzugsweise um die Ankerkette (2) geführt
ist und die obere Kante des Tuches (4) vorzugsweise einen größeren Winkel mit der
Ankerkette (2) einschließt als dessen untere Kante.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Widerstandskörper (3) durch mindestens eine im Wesentlichen dreieckige Platte,
z.B. aus Kunststoff, gebildet ist, deren eine Seite an der Ankerkette festgelegt ist
und bei der die Leinen (5, 6) im Bereich der freien Ecke mit dieser verbunden sind,
wobei die obere Kante der Platte vorzugsweise einen größeren Winkel mit der Ankerkette
(2) einschließt als deren untere Kante.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Kante des Widerstandskörpers (3) mit einem Stab (13) verbunden ist, der
von einer um die Ankerkette (2) drehbaren Hülse (14) absteht, wobei gegenüber diesem
Stab (13) ein weiterer Stab (15) von der Hülse (14) im wesentlichen senkrecht absteht,
an dessen freiem Ende ein Auftriebskörper (16) gehalten ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Widerstandskörper (3) durch eine im Wesentlichen rauten-, rhomboid- oder deltoidförmige
Platte (17) gebildet ist, entlang deren kürzeren Diagonale bzw. Achse eine von der
Ankerkette (2) mit Spiel durchsetzbare Hülse (18) angeordnet ist, wobei die Leinen
(5, 6) an der dem Schiff zugekehrten Ecke des Widerstandskörpers (3) angebracht sind.
9. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Widerstandskörper (3) im Wesentlichen durch abgewinkelte, die Ankerkette (2)
zum Teil umschlingende Plattenteile (21) gebildet ist, die gegen das Schiff (1) zu
aufgespreizt sind und an deren dem Schiff (1) näheren Ecken die Leinen (5, 6) vorzugsweise
über Kreuz angeschlagen sind.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattenteile (21) über mindestens ein Gelenk miteinander verbunden sind.
11. Einrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Verbindung der beiden Plattenteile (21), die vorzugsweise dreieckig
ausgebildet sind, ein Verwirbelungskörper (23) angeordnet ist, z.B. eine zur Winkelsymmetrale
der beiden Plattenteile (21) bzw. des Widerstandskörpers (3) senkrecht stehende Platte.
12. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein als Schirm (20) oder Kübel ausgebildeter Widerstandskörper (3) vorgesehen ist,
dessen offene Seite der Ankerkette (2) zugekehrt ist, mit dieser über eine Stange
(19), eine Kette od. dgl. verbunden ist und die Leinen (5, 6) an dieser Stange (19)
od. dgl. im Abstand von der Ankerkette (2) angeschlagen sind.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Leinen (5, 6) im dem Bug nahen Bereich mittels Hilfsleinen (11) angehoben
sind und knapp über der Wasseroberfläche gehalten sind.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Leinen (5, 6) an zwei Enden von elastischen Elementen (9) angeschlagen sind.