[0001] Die Erfindung betrifft ein Belagselement, bestehend aus einer elastischen Matte,
die von in Kunstharz eingebettetem Gummigranulat gebildet ist, gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der
DE 39 02 419 A1 ist ein Bodenbelag, bestehend aus einem Gummigranulat bekannt, welches in Kunstharz
eingebettet ist. Dieser Bodenbelag ist insbesondere als Reitplatzbelag vorgesehen.
Zur Erzielung einer für Pferde angenehmen Oberfläche ist dieser Bodenbelag mit Sägespänen
belegt. Diese werden jedoch insbesondere beim Laufen und Springen der Pferde weg gedrückt,
so daß die Sägespäne von Zeit zu Zeit eingeebnet werden müssen. Dieser Bodenbelag
hat sich in der Praxis gut bewährt und bildet den Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Belagselement der eingangs genannten
Art zu schaffen, welches sich durch eine hohe Abriebfestigkeit bei gleichzeitig hohem
Gehkomfort auszeichnet.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Das Belagselement gemäß Anspruch 1 besteht aus einer elastischen Matte, die für den
gewünschten angenehmen Gehkomfort sorgt. Diese elastische Matte besteht aus einem
in Kunstharz eingebettetem Gummigranulat, welches vorzugsweise von recyceltem Altgummi,
insbesondere Autoreifen gebildet wird. Dieses Gummigranulat sorgt für die gewünschte
Elastizität der Matte. In Folge der Einbettung des Gummigranulats in das Kunstharz
ergeben sich an den Korngrenzen des Gummigranulats erhebliche Dichtegradienten, die
für eine günstige, mechanische Dämpfung der Matte sorgen. Die beim Begehen der Matte
eingebrachte mechanische Energie wird in Folge dieser Dämpfung größtenteils dissipiert.
Zur Erzielung einer ausreichend hohen Abriebfestigkeit sind an der Oberfläche der
Matte Steine bzw. mineralische Korngemische als Deckschicht vorgesehen. Diese Deckschicht
besitzt eine ausreichend hohe Härte, um die gewünschte Abriebfestigkeit zu erzielen.
Außerdem sorgt die Deckschicht für einen günstigen optischen Eindruck des Belagselements,
insbesondere bei Verlegung im Freien. Das Belagselement sieht dabei aus wie eine lose
Steinschüttung, wobei im Gegensatz zur echten Steinschüttung die Steine bzw. mineralischen
Korngemische im Kunstharz der Matte fest verankert sind. Die Deckschicht ist daher
unverrückbar, so daß sie beim Begehen des Belagselements nicht verdrängt wird. Auf
diese Weise ist sichergestellt, daß im Gehbereich keinerlei Mulden entstehen, die
von Zeit zu Zeit ausgeglichen werden müßten. Das Belagselement ist dauerhaft funktionstüchtig
und muß bis auf eine ggf. notwendige oberflächliche Reinigung nicht gepflegt werden.
Eine oberflächliche Reinigung ist außerdem besonders einfach durchzuführen, da sich
die Steine an der Oberfläche des Belagselements nicht bewegen können.
[0006] Zur Erzielung einer möglichst guten Elastizität des Belagselements ist es gemäß Anspruch
2 vorteilhaft, wenn die Matte mindestens zwei Siebfraktionen Gummigranulat mit wesentlich
verschiedener Korngröße aufweist. Auf diese Weise ergibt sich ein besonders hoher
Anteil an Gummigranulat in der Matte, da sich die Gummigranulatteilchen der kleineren
Fraktion stets in die Hohlräume zwischen den Körnern der groben Fraktion setzen. Dies
führt zu einer Verminderung des Kunstharzanteils, so daß das Bodenbelagselement im
wesentlichen von den elastischen Eigenschaften des Gummigranulats bestimmt ist.
[0007] Zur Erzielung einer besonders hohen Elastizität ist es gemäß Anspruch 3 vorteilhaft,
wenn mindestens eine der Siebfraktionen ein Gummimehl ist. Gummimehl ist derart feinkörnig,
daß es sich besonders gut in die Lücken zwischen dem groben Gummigranulat setzen kann.
Auf diese Weise ergibt sich ein besonders geringer Kunstharzanteil.
[0008] Für die Deckschicht haben sich gemäß Anspruch 4 Steine aus Kies bzw. Schotter bewährt.
Die Wahl der Deckschicht und insbesondere die konkrete mineralische Zusammensetzung
der Deckschicht werden in der Regel unter optischen Gesichtspunkten bestimmt, so daß
sich das Bodenbelagselement gut in die Umgebung einfügt. Bevorzugt wird deshalb ein
Naturstein als Deckschicht eingesetzt.
[0009] Alternativ ist es gemäß Anspruch 5 günstig, die mineralischen Korngemische aus Glas,
Beton, Ton und/oder Ziegel zu bilden. Dies Materialien können sehr einfach geformt
werden, um die gewünschte Oberflächenstruktur zu erzielen. Beispielsweise können diese
Korngemische kugelförmig hergestellt werden.
[0010] Um eine gute Festigkeit der Deckschicht zu erreichen, ist es gemäß Anspruch 6 günstig,
wenn diese beim Aushärten des Kunstharzes mit der Matte verpreßt ist. Damit kann das
Kunstharz die Deckschicht regelrecht umfließen, so daß sich eine innige Verbindung
der Deckschicht mit dem Kunstharz ergibt. Ein späteres Lösen der Deckschicht ist auf
diese Weise nicht mehr möglich. Um zu verhindern, daß das Kunstharz auch die Oberfläche
der Deckschicht überdeckt und damit das optische Erscheinungsbild des Belagselements
negativ beeinflußt, ist insbesondere daran gedacht, in eine Preßform zunächst eine
Pufferschicht, insbesondere feinkörnigen Sand zu schütten, auf die dann die Deckschicht
gefüllt wird. Anschließend wird das mit dem Kunstharz vermischte Gummigranulat eingefüllt
und das gesamte Sandwich anschließend verpreßt. Die vom Sand gebildete Pufferschicht
verhindert dabei, daß das Kunstharz über die Deckschicht hinausfließen kann, das Kunstharz
wird vielmehr auf Höhe der Deckschicht zurückgehalten. Die Pufferschicht kann selbstverständlich
mehrfach genutzt werden. Außerdem ist auch die umgekehrte Anordnung vorstellbar, bei
der die Pufferschicht zuletzt eingefüllt wird, gegen die dann ein Stempel drückt.
[0011] Zur Erzielung einer effektiven Entwässerung des Belagselements ist es gemäß Anspruch
7 vorteilhaft, wenn das Belagselement wasserdurchlässig ist. Dies kann beispielsweise
durch eine großporige Bauweise der Matte realisiert werden, so daß in der Matte viele
Gasporen enthalten sind, die sich zu durchgängigen Kanälen verbinden. Diese Kanäle
können von Regenwasser sehr einfach durchdrungen werden. Da auf diese Weise eine großflächige
Entwässerung des Belagselements möglich ist, kann das Regenwasser direkt im darunterliegenden
Boden versickern. Auf diese Weise wird die Fläche, auf der das Bodenbelagselement
aufgelegt wird, nicht versiegelt, was sich beispielsweise vorteilhaft auf zu entrichtende
Abwassergebühren auswirkt.
[0012] Alternativ ist es gemäß Anspruch 8 günstig, wenn die elastische Matte wasserundurchlässig
ist. Auf diese Weise kann das Bodenbelagselement dazu genutzt werden, eine Fläche
bewußt zu versiegeln, um beispielsweise einen darunter liegenden Raum vor Regenwasser
zuverlässig zu schützen. Das Bodenbelagselement kann in diesem Fall vorteilhaft als
Flachdach eingesetzt werden.
[0013] Um die Haftung zwischen der Matte und der Deckschicht zu verbessern, ist es gemäß
Anspruch 9 vorteilhaft, wenn die Matte Vertiefungen aufweist, in die die Deckschicht
eindringt. Auf diese Weise kann die Verbindung zwischen der Deckschicht und der Matte
auch größeren Scherkräften problemlos standhalten, die beispielsweise beim Befahren
des Belagselements mit einem Kraftfahrzeug auftreten können. Insbesondere bei wasserundurchlässiger
Matte ergibt sich in den Vertiefungen ein Wasserreservoir, das die Deckschicht über
lange Zeit feucht hält. Diese Maßnahme ist bei bestimmten mineralischen Deckschichten
vorteilhaft, die im feuchten Zustand einen besseren optischen Eindruck vermitteln.
Vorzugsweise werden die Vertiefungen in diesem Fall derart ausgebildet, daß diese
bis auf relativ dünne Stege nahezu die gesamte Fläche des Belagselements ausmachen.
Damit ergibt sich eine gleichmäßige Befeuchtung der Deckschicht.
[0014] Schließlich ist es gemäß Anspruch 10 günstig, wenn die elastische Matte unterseitig
Noppen bzw. Stege aufweist. Diese Strukturierung der Unterseite der Matte sorgt für
einen festen Halt der Matte auf dem Untergrund, auf dem sie aufliegt, wodurch ein
Verrutschen des Belagselements zuverlässig verhindert wird.
[0015] Der Erfindungsgegenstand wird beispielhaft anhand der Zeichnung erläutert, ohne den
Schutzumfang zu begrenzen.
[0016] Es zeigt:
- Figur 1
- eine räumliche Darstellung eines Belagselements,
- Figur 2
- eine räumliche Darstellung einer alternativen Ausführungsform des Belagselements gemäß
Figur 1,
- Figur 3
- eine räumliche Darstellung des Belagselements gemäß Figur 2 von unten und
- Figur 4
- eine Vorrichtung zur Herstellung des Belagselements gemäß Figur 1 in Schnittdarstellung.
[0017] Figur 1 zeigt eine räumliche Darstellung eines Belagselements 1. Dieses Belagselement
1 besteht aus einer elastischen Matte 2 und einer Deckschicht 3. Die elastische Matte
2 wird von einem Gummigranulat 4 gebildet, welches zwei unterschiedliche Siebfraktionen
aufweist. Die grobe Fraktion des Gummigranulats 4 hat eine Korngröße von ca. 5 mm
bis 10 mm, während die feine Fraktion ein Gummimehl mit einer Korngröße von unter
1 mm ist. Durch die Mischung der beiden Fraktionen ergibt sich ein besonders hoher
Gummianteil in der Matte 2. Das Gummigranulat 4 ist in einem Kunstharz 5 eingebettet,
um den gewünschten elastischen Körper zu bilden.
[0018] Die Deckschicht 3 besteht aus Steinen, die in das Kunstharz 5 eingebettet sind, dieses
jedoch überragen. Auf diese Weise ergibt sich eine kunstharzfreie Deckschicht 3 aus
rein mineralischem Material. Von oben betrachtet sieht man im wesentlichen nur die
Steine 6 der Deckschicht 3, so daß der darunter liegende Aufbau der Matte 2 dem Betrachter
verborgen bleibt.
[0019] Die Figur 2 zeigt eine alternative Ausführungsform eines Belagselements 1, wobei
die Deckschicht 3 zur besseren Übersichtlichkeit von der elastischen Matte 2 getrennt
dargestellt ist. Um die Details der elastischen Matte 2 besser erkennen zu können,
ist das Gummigranulat 4 nicht im Detail dargestellt. Die elastische Matte 2 ist unabhängig
von dieser Darstellung aus einem Gummigranulat 4 aufgebaut, die in Kunstharz 5 gebunden
ist.
[0020] Die elastische Matte 2 weist oberseitig Vertiefungen 7 auf, die von Stegen 7a voneinander
getrennt sind. Die Vertiefungen 7 haben eine quadratische Form, wobei jede andere
Form geeignet ist, ohne die technische Wirkung der Vertiefungen 7 zu beeinträchtigen.
Die Vertiefungen 7 nehmen gegenüber den Stegen 7a eine wesentlich größere Fläche des
Belagselements 1 ein, so daß die elastische Matte 2 - von oben betrachtet - fast nur
aus Vertiefungen 7 besteht. Füllen sich diese Vertiefungen 7 mit Wasser, beispielsweise
durch Besprengen des Belagselements 1 von oben, so bleibt dieses in den Vertiefungen
7 relativ lange stehen und befeuchtet damit die Deckschicht 3. Da die Stege 7a nur
relativ dünn ausgebildet sind, ergibt sich eine gleichmäßige, flächige Benetzung der
Deckschicht 3.
[0021] Die Figur 3 zeigt das Belagselement 1 gemäß Figur 2 von unten. Aus dieser Darstellung
ist zu entnehmen, daß die Unterseite der elastischen Matte 2 eine Strukturierung 8,
9 aufweist. Insbesondere weist die elastische Matte unterseitig eine Anzahl von über
die Fläche gleichmäßig verteilter Noppen 8 auf, die durch Stege 9 miteinander verbunden
sind. Die Noppen 8 bewirken dabei eine bessere Verbindung der elastischen Matte 2
mit einem Untergrund. Die Stege 9 sind dünner als die Noppen 8 ausgebildet und dienen
hauptsächlich der Stabilisierung der Noppen 8. Zusätzlich können die Stege 9 auch
eine Verbesserung des Haltes des Belagselements 1 gegen Seitenkräfte bewirken.
[0022] Figur 4 zeigt eine Schnittdarstellung durch eine Vorrichtung 10 zur Herstellung des
Belagselements 1 gemäß Figur 1. Die Vorrichtung 10 weist eine wannenartige Form 10
auf, deren Innenkontur 12 die Form des Belagselements 1 ergibt. In die Form 11 ist
eine Pufferschicht 13 in Form von feinem Sand eingefüllt. Diese Pufferschicht 13 soll
verhindern, daß beim späteren Preßvorgang das Kunstharz über die Deckschicht 3 hinweggedrückt
wird. Auf die Pufferschicht 13 sind die Steine 6 aufgeschüttet, die die spätere Deckschicht
3 ergeben sollen. Die Steine 3 drükken sich dabei teilweise in die Pufferschicht 13
ein. Auf diese Steinschüttung wird ein Gemisch von Gummigranulat 4 und Kunstharz 5
gefüllt, aus dem sich beim späteren Preßvorgang die elastische Matte 2 bildet. Die
unterschiedlichen Siebfraktionen des Gummigranulats 4 sind in der vergrößerten Darstellung
gemäß Figur 2 leicht zu erkennen. Die kleinere Siebfraktion wird von einem Gummimehl
gebildet.
[0023] Nach dem Füllen der Form 11 in der vorbeschriebenen Weise drückt ein Preßstempel
14 mit vordefiniertem Druck in die Form 11, um die vorbeschriebenen Schüttungen zusammen
zu pressen. Gleichzeitig werden die Form 11 und der Preßstempel 14 erwärmt, um eine
möglichst rasche Aushärtung des Kunstharzes 5 zu erzielen.
[0024] Nach vollständiger Aushärtung des Kunstharzes 5 wird der Preßstempel 14 zurückgezogen,
so daß das fertige Belagselement 1 aus der Form 11 entnommen werden kann.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 1
- Belagselement
- 2
- elastische Matte
- 3
- Deckschicht
- 4
- Gummigranulat
- 5
- Kunstharz
- 6
- Stein
- 7
- Vertiefung
- 7a
- Steg
- 8
- Noppe
- 9
- Steg
- 10
- Vorrichtung
- 11
- Form
- 12
- Innenkontur
- 13
- Pufferschicht
- 14
- Preßstempel
1. Belagselement, bestehend aus einer elastischen Matte (2), die von in Kunstharz (5)
eingebettetem Gummigranulat (4) gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Belagselement (1) eine Deckschicht (3) aus Steinen (6) und/oder mineralischen
Korngemischen aufweist, die teilweise in die elastische Matte (2) eintauchen und durch
das Kunstharz (5) in der Matte (2) verankert sind.
2. Belagselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Matte (2) mindestens zwei Siebfraktionen Gummigranulat (4) mit wesentlich verschiedener
Korngröße aufweist.
3. Belagselement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Siebfraktionen ein Gummimehl ist.
4. Belagselement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steine (6) aus Kies und/oder Schotter bestehen.
5. Belagselement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mineralischen Korngemische aus Glas, Beton, Ton und/oder Ziegel bestehen.
6. Belagselement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Steine (6) und/oder mineralischen Korngemische beim Aushärten des Kunstharzes
(5) mit der Matte (2) verpreßt sind.
7. Belagselement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Belagselement (1) wasserdurchlässig ist.
8. Belagselement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Matte (2) wasserundurchlässig ist.
9. Belagselement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Matte (2) Vertiefungen (7) aufweist, in die die Deckschicht (3) eindringt.
10. Belagselement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Matte (2) unterseitig Noppen (8) und/oder Stege (9) aufweist.