[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Ultraschallsensors, mit
einer Membrane und mit einem an der Membrane anzuordnenden Entkopplungselement. Derartige
Ultraschallsensoren finden beispielsweise bei Nahbereichserkennungssystemen von Kraftfahrzeugen
Verwendung.
[0002] Ein eingangs genannter Ultraschallsensor ist beispielsweise aus der
DE 101 25 272 A1 bekannt. Das dort genannte Entkopplungsmedium dient dazu, die Membrane von umliegenden
Bauteilen schwingungstechnisch zu entkoppeln. So kann mit dem Entkopplungselement
eine Entkopplung der Membrane von einem Gehäuse des Ultraschallsensors erfolgen und/oder
von einem Stoßfänger, in dem der Ultraschallsensor angeordnet ist.
[0003] Der Einsatz von Ultraschallsensoren in Nahbereichserkennungssystemen von Kraftfahrzeugen
hat viele technische Vorteile. Es ist jedoch aus optischen Gründen erwünscht, dass
die Ultraschallsensoren sich so unauffällig wie möglich in das Gesamtbild eines Kraftfahrzeuges
einpassen.
[0004] Hiervon ausgehend wurde vorgeschlagen, die in Einbausituation sichtbaren Oberflächen
der Membrane galvanisch zu verchromen. Anschließend wird die solchermaßen verchromte
Membrane in das Gehäuse eines Ultraschallsensors eingesetzt. Mit einem solchen Ultraschallsensor
kann die optische Integration im Bereich einer verchromten Stoßstange eines Kraftfahrzeugs
verbessert werden. Jedoch ist mit dem bekannten Ultraschallsensor eine perfekte optische
Integration in die Einbauumgebung noch nicht ermöglicht.
[0005] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung eines Ultraschallsensors bereitzustellen, das es ermöglicht, einen
Ultraschallsensor möglichst unauffällig in seine Einbauumgebung integrieren zu können.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass im montierten Zustand von
Membrane und Entkopplungsmedium deren Oberflächen zumindest abschnittsweise mit einer
metallischen Beschichtung versehen werden. Dies hat einerseits den Vorteil, dass nicht
nur die Membrane selbst, sondern auch die für einen Betrachter sichtbaren Oberflächen
des Entkopplungselements optisch an die Einbauumgebung des Ultraschallsensors angepasst
wird. Somit verbleibt nicht, wie bei dem aus dem Stand der Technik bekannten Sensor,
ein sich farblich von der Membrane abhebender Oberflächenabschnitt des Entkopplungsmediums.
[0007] Dadurch, dass das Aufbringen der metallischen Beschichtung im montierten Zustand
von Membrane und Entkopplungsmedium erfolgt, kann eine durchgängige metallische Beschichtung
erzeugt werden, so dass für einen Betrachter der Eindruck entsteht, dass Membrane
und Entkopplungsmedium miteinander einstückig ausgebildet sind.
[0008] Darüber hinaus kann die Anzahl von Fertigungsschritten reduziert werden, wenn der
Auftrag der metallischen Beschichtung im montierten Zustand von Membrane und Entkopplungsmedium
erfolgt.
[0009] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Auftrag der metallischen Beschichtung erfolgt,
wenn die Membrane und das Entkopplungselement in einem Gehäuse des Ultraschallsensors
montiert sind, so dass das Entkopplungselement zwischen Gehäuse und Membrane angeordnet
ist. Dies erlaubt es, einen Ultraschallsensor zunächst fertig zu montieren, um ihn
dann entweder einer Anwendung zuzuführen, in der eine metallische Beschichtung nicht
gewünscht oder nicht erforderlich ist oder um ihn dann mit einer metallischen Beschichtung
zu versehen. Dabei können auch Oberflächenabschnitte des Gehäuses zumindest abschnittsweise
mit dieser metallischen Beschichtung versehen werden. Hierdurch ist einerseits gewährleistet,
dass auch bei größeren Spaltmaßen zwischen dem Ultraschallsensor und der Einbauumgebung
des Ultraschallsensors alle sichtbaren Oberflächenabschnitte gleichförmig mit der
metallischen Beschichtung versehen sind. Dies hat auch den Vorteil, dass der Auftrag
der metallischen Beschichtung nicht mit engen Toleranzen behaftet lokal nur auf die
Membrane und das Entkopplungsmedium beziehungsweise deren sichtbare Oberflächen erfolgen
muss. Vielmehr können auch angrenzende Gehäuseabschnitte des Ultraschallsensors ebenfalls
mit der metallischen Beschichtung versehen werden, wodurch das Auftragen der metallischen
Beschichtung mit großzügigen Toleranzen behaftet sein kann.
[0010] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die metallische
Beschichtung mit Hilfe des PVD-Verfahrens aufgetragen wird. PVD steht für Physical
Vapour Deposition. Bei diesem Verfahren wird Beschichtungsmaterial in fester Form
in eine unter Vakuum stehende Beschichtungskammer eingebracht. Das Beschichtungsmaterial
wird lokal verdampft, so dass sich dieses verdampfte Material auf einem zu beschichtenden
Substrat absetzen kann.
[0011] Auf diese Weise kann ein Ultraschallsensor hergestellt werden, der eine optisch perfekte
metallische Beschichtung aufweist. Das PVD-Verfahren hat gegenüber dem bisher für
die Verchromung der Membrane verwendeten galvanischen Verfahren den Vorteil, dass
auch ein bereits vollständig montierter Ultraschallsensor beschichtet werden kann,
da das PVD-Verfahren ein "trockenes" Verfahren ist, das es ermöglicht, auf den Einsatz
von galvanischen Bädern verzichten zu können.
[0012] Weiterhin kann gezielt auf die Farbe der metallischen Beschichtung Einfluss genommen
werden, indem das Beschichtungsmaterial entsprechend ausgewählt wird. Dabei ist es
auch möglich, Mischungen von Metallen zu verwenden. Ferner ist das PVD-Verfahren aufgrund
des bereits erwähnten Verzichts auf galvanische Bäder umweltfreundlich.
[0013] Als besonders vorteilhaft hat sich der Einsatz des Sputter-Verfahrens erwiesen. Bei
diesem Verfahren erfolgt das Verdampfen des Beschichtungsmaterials in der Vakuumkammer
dadurch, dass das Beschichtungsmaterial mit Ionen beschossen wird. Um Oxidationseffekte
zu vermeiden, werden hierfür in vorteilhafter Weise Edelgasionen, beispielsweise Argonionen,
eingesetzt. Beim Auftreffen der Ionen auf das Beschichtungsmaterial können Atome,
die in den Oberflächenschichten des Beschichtungsmaterials angeordnet sind, herausgelöst
werden, so dass diese sich auf der Membrane und dem Entkopplungsmedium absetzen können.
[0014] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird vor Auftrag
der metallischen Beschichtung eine erste Lackschicht auf Oberflächenabschnitte der
Membrane und/oder des Entkopplungsmediums und/oder des Gehäuses aufgetragen. Mit einer
solchen ersten Lackschicht kann eine Oberfläche geschaffen werden, auf der die anschließend
aufzutragende metallische Beschichtung gut haftet. Durch eine geeignete Zusammensetzung
des Materials der ersten Lackschicht kann auch ein Hochglanzeffekt erreicht werden.
[0015] In vorteilhafter Weise ist die Lackschicht so dick, dass Unebenheiten in den Oberflächenabschnitten
der Membrane und/oder des Entkopplungsmediums und/oder des Gehäuses ausgeglichen werden
können. Hierdurch kann für den nachfolgenden Auftrag der metallischen Beschichtung
eine ebene Trägerfläche vorgesehen sein.
[0016] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass auf die metallische Beschichtung
eine äußere Lackschicht aufgetragen wird. Mit einer solchen äußeren Lackschicht kann
die metallische Beschichtung geschützt werden, insbesondere im Hinblick auf Korrosion
und Verschleiß. Der Korrosionsschutz ist insbesondere im Hinblick auf aggressive Medien
wie Streusalz von Bedeutung. Ein Verschleißschutz ist vor allem bei einem frontseitigen
Einbau eines Ultraschallsensors in ein Kraftfahrzeug wünschenswert, um Schäden durch
Steinschlag zu vermeiden.
[0017] Die äußere Lackschicht kann zumindest anteilig Klarlack enthalten, durch den gleichzeitig
eine hoch glänzende Oberfläche erzeugt wird und die metallische Beschichtung vor mechanischen
Einflüssen geschützt wird.
[0018] Die Erfindung betrifft auch einen Ultraschallsensor.
[0019] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Einzelheiten der Erfindung sind der folgenden
Beschreibung zu entnehmen, in der die Erfindung anhand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben und erläutert ist.
[0020] Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines in erfindungsgemäßer Weise hergestellten Ultraschallsensors;
und
- Figur 2
- eine schematische Ansicht des bei dem Ultraschallsensor gemäß Figur 1 verwendeten
Schichtaufbaus.
[0021] In Figur 1 ist ein Ultraschallsensor insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 bezeichnet.
Dieser weist ein Gehäuse 4 auf, das einen seitlichen elektrischen Anschlussbereich
6 sowie einen topfförmigen Aufnahmebereich 8 aufweist. Im Aufnahmebereich 8 ist eine
kreisrunde Membrane 10 angeordnet. Zwischen dem Aufnahmebereich 8 des Gehäuses 4 und
der Membrane 10 ist ein insgesamt ringförmiges Entkopplungselement 12 vorgesehen.
Das Entkopplungselement 12 besteht aus einem elastischen Material. Das Entkopplungselement
12 weist, benachbart zur Membrane 10, einen stirnseitigen Ringkörper 14 auf, an den
sich in Richtung auf den Aufnahmebereich 8 eine in etwa zylindrische Wandung 16 anschließt.
An diese Wandung 16 wiederum schließt sich ein Sockelbereich 18 an, der in dem Aufnahmebereich
8 des Gehäuses 4 aufgenommen ist.
[0022] Die beschriebenen Bauteile bilden Oberflächen aus, die für einen Betrachter in Einbausituation
des Ultraschallsensors 2 sichtbar sind. Dies ist zum Beispiel eine kreisförmige Oberfläche
20 der Membrane 10. Dies ist außerdem eine ringförmig Oberfläche 22, die dem stirnseitigen
Ringkörper 14 des Entkopplungselements 12 zugeordnet ist. Bei einem großzügigen Spaltmaß
zwischen dem Ultraschallsensor und der Einbauumgebung ist auch ein Teil der zylindrischen
Wandung 16 beziehungsweise dessen zugeordnete Oberfläche 24 sichtbar.
[0023] Ferner weist der Sockelbereich 18 des Entkopplungselements 12 eine Oberfläche 26
auf, die parallel zur kreisförmigen Oberfläche 20 der Membrane 10 angeordnet ist.
Schließlich weist das Gehäuse 4 insgesamt mit 28 bezeichnete Oberflächenabschnitte
auf. Die Oberflächenabschnitte 28 sind auf Höhe des Anschlussbereichs 6 durch ungleichmäßige
Begrenzungen 30 und 32 begrenzt.
[0024] Die Oberflächen 20, 22, 24, 26 und 28 weisen einen Schichtaufbau auf, der in Figur
2 dargestellt ist. Dort ist als Träger beispielhaft die Membrane 10 dargestellt. Der
Schichtaufbau des Entkopplungselements 12 beziehungsweise von Abschnitten des Gehäuses
4 ist jedoch identisch. Gemäß Figur 2 ist auf der Membrane eine erste Lackschicht
34 aufgetragen. Diese dient zum Ausgleich von Unebenheiten des Trägermaterials, also
beispielsweise der Membrane 10, des Entkopplungselements 12 oder des Gehäuses 4. Auf
diese erste Lackschicht 34 ist eine metallische Beschichtung 36 aufgebracht. Diese
ist in vorteilhafter Weise mit Hilfe des Sputter-Verfahrens aufgetragen.
[0025] Schließlich ist auf der metallischen Beschichtung 36 eine äußere Lackschicht 38 angeordnet,
die Klarlackbestandteile enthält und die metallische Beschichtung 36 vor korrosiven
und mechanischen Einflüssen schützt.
[0026] Es versteht sich, dass der in Figur 2 dargestellte Schichtaufbau nicht maßstäblich
dargestellt ist. Der in Figur 1 dargestellte Ultraschallsensor 2, der das Gehäuse
4, die Membrane 10 sowie das Entkopplungselement 12 aufweist, kann in einem fertig
montierten Zustand sowohl mit der ersten Lackschicht 34, als auch mit der metallischen
Beschichtung 36, als auch mit der äußeren Lackschicht 38 versehen werden. Dieser Auftrag
kann mit großzügigen Toleranzen behaftet sein. Hieraus kann sich ergeben, dass die
metallische Beschichtung 36 im Bereich des Anschlussbereichs 6 des Gehäuses 4 ungleichmäßig
begrenzt ist (vergleiche Begrenzungen 30 und 32). Da dieser Bereich in Einbausituation
des Ultraschallsensors 2 jedoch für einen Betrachter unsichtbar bleibt, ist es nicht
erforderlich, diesen Bereich durchgängig mit dem Schichtaufbau gemäß Figur 2 zu versehen.
1. Verfahren zur Herstellung eines Ultraschallsensors (2), mit einer Membrane (10) und
mit einem an der Membrane (10) anzuordnenden Entkopplungselement (12), dadurch gekennzeichnet, dass im montierten Zustand von Membrane (10) und Entkopplungsmedium (12) deren Oberflächen
(20, 22, 24, 26) zumindest abschnittsweise mit einer metallischen Beschichtung (36)
versehen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Auftrag der metallischen Beschichtung (36) erfolgt, wenn die Membrane (10) und
das Entkopplungselement (12) in einem Gehäuse (4) des Ultraschallsensors (2) montiert
sind, so dass das Entkopplungselement (12) zwischen Gehäuse (4) und Membrane (10)
angeordnet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Oberflächenabschnitte (28) des Gehäuses (4) zumindest abschnittsweise mit der metallischen
Beschichtung (36) versehen werden.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die metallische Beschichtung (36) mit Hilfe des PVD- (Physical Vapour Deposition)
Verfahrens aufgetragen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die metallische Beschichtung (36) mit Hilfe des Spütter-Verfahrens aufgetragen wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor Auftrag der metallischen Beschichtung (36) eine erste Lackschicht (34) auf Oberflächenabschnitte
(20 - 28) der Membrane (10) und/oder des Entkopplungsmediums (12) und/oder des Gehäuses
(4) aufgetragen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Lackschicht (34) so dick ist, dass Unebenheiten in den Oberflächenabschnitten
(20 - 28) der Membrane (10) und/oder des Entkopplungsmediums (12) und/oder des Gehäuses
(4) ausgeglichen werden können.
8. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf die metallische Beschichtung (36) eine äußere Lackschicht (38) aufgetragen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Lackschicht (38) zumindest anteilig Klarlack enthält.
10. Ultraschallsensor (2), mit einem Gehäuse (4), einer Membrane (10) und einem zwischen
dem Gehäuse (4) und der Membrane (10) angeordneten Entkopplungselement (12), hergestellt
nach einem der vorhergehenden Ansprüche.