[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Buchsenkontakt zur Herstellung einer elektrischen
Steckverbindung mit einem Gegenkontakt, wobei der Buchsenkontakt im Wesentlichen
- einen Kontaktträger mit einer ausgebildeten Kontaktkammer,
- einen in die Kontaktkammer einführbaren aus Kontakthals und Kontaktkörper bestehenden
Kontakt und
- ein Verriegelungselement als Primärverriegelung für den Kontakt innerhalb der Kontaktkammer
sowie
- eine zur fluidmäßigen Abdichtung der Kontaktkammer vorgesehene Einzeladerdichtung
umfasst, die mit einer elektrischen Leitung, die an dem Kontakthals des Kontakts angeschlagen
ist sowie mit der Kontaktkammer zusammenwirkt.
Stand der Technik
[0002] Als elektrische Steckverbindungen sind unter anderem sogenannte einzeladerabgedichtete
Kontaktsysteme bekannt. Diese einzeladerabgedichteten Kontaktsysteme bestehen aus
einem Buchsenkontakt sowie einem in den Buchsenkontakt einführbaren Gegenkontakt.
Der Buchsenkontakt selbst umfasst eine Kontaktkammer und einen in der Kontaktkammer
angeordneten Kontakt, der im gesteckten Zustand der elektrischen Steckverbindung mit
dem Gegenkontakt zusammenwirkt. Zur fluidmäßigen Abdichtung ist vorgesehen, eine sogenannte
Einzeladerdichtung zu verwenden, die im montierten Zustand die vorgesehene elektrische
Leitung, die an dem Kontakt angeschlagen ist, umgibt und zum anderen mit seinen entsprechenden
Außenwandungen an der Innenwandung der Kontaktkammer anliegt.
[0003] Mehrere auf einer Ebene angeordnete Buchsenkontakte bilden einen Stecker, insbesondere
einen Kabelbaumstecker.
[0004] In einem ersten Montageschritt werden die Kontakte mit den elektrischen Leitungen
versehen, wobei in einem weiteren Arbeitsschritt die Kontakte in die Kontaktkammern
eingeführt werden und dort verrasten. Während des ersten Arbeitsschritts wird eine
sogenannte Einzeladerdichtung auf die elektrische Leitung geschoben und durch im Bereich
des Kontakthalses des Kontakts vorgesehene Crimplaschen des Kontakts in seiner Position
fixiert. Die Einzeladerdichtung wird zusammen mit dem Kontakt und der elektrischen
Leitung in die Kontaktkammer eingeschoben und dichtet somit den Innenraum der Kontaktkammer
ab, indem sie einerseits die Isolierung der elektrischen Leitung umschließt und andererseits
mit mehreren radialen Dichtungslamellen an den Innenwandungen der Kontaktkammer anliegt.
[0005] So ist aus der
DE 198 28 482 A1 eine Einzeladerdichtung zum Abdichten eines Kontakts innerhalb einer Kontaktkammer
bekannt. Diese Einzeladerdichtung besteht aus einem flexiblen Dichtungskörper, der
zum einen den elektrischen Leiter umgibt und zum anderen radial nach aussen weisende
Dichtungslamellen aufweist, die im montierten Zustand an der Innenwandung der Kontaktkammer
anliegen und diese somit abdichten.
[0006] Insbesondere bei einzeladerabgedichteten Kontaktsystemen kommen im Wesentlichen zwei
sogenannte Primärverriegelungsmechanismen zum Einsatz. Solche Verriegelungen dienen
dazu, den in die Kontaktkammer eingeführten Kontakt innerhalb der Kontaktkammer zu
fixieren.
[0007] Bei den sogenannten Lanzenkontakten verrasten federnde Elemente des Kontakts in Aussparungen
bzw. Hinterschneidungen in der Kontaktkammer. Bei den sogenannten Clean-Body-Kontakten
sind federnde Elemente innerhalb der Kontaktkammer vorgesehen, die mit den Kontakten
verrasten.
[0008] Auch aus der
DE 38 34 210 C2 ist ein elektrischer Steckverbinder mit mehreren Reihen von Kontaktkammern zur Aufnahme
von Buchsenkontakten bekannt. Die Buchsenkontakte werden durch einen federnden Arm,
der in eine Vertiefung des Buchenkontakts eingreift, in ihrer Position gehalten. Diese
erste unmittelbare und direkte Sicherung des Kontakts innerhalb der Kontaktkammer
wird durch eine zweite Kontaktsicherung unterstützt, die Rastelemente aufweist, die
in die Kammer in einer Verriegelungsstellung eingreifen und den Querschnitt der Kontaktkammer
derart einengen, dass der Kontakt nicht mehr aus der Kontaktkammer entnommen werden
kann. Diese Ausbildung eines elektrischen Steckverbinders mit solchen Buchsenkontakten
ist jedoch sehr komplex und damit kostenintensiv.
Nachteile des Standes der Technik
[0009] Bei den bereits zuvor genannten Primärverriegelungselementen handelt es sich in der
Regel um sehr filigrane und feine Elemente des Kontakts bzw. auch der Kontaktkammer,
für die ein erheblicher konstruktiver und fertigungstechnischer Aufwand notwendig
ist. Die Notwendigkeit, entsprechende federnde Konstruktionselemente entweder an dem
Kontakt oder innerhalb der Kontaktkammer für die Primärverriegelung zur Verfügung
zu stellen, bedeuten in der Regel eine konstruktive Einschränkung der Kontaktgeometrie.
[0010] Zusätzlich sind solche Systeme insbesondere durch Schüttelbewegungen anfällig, da
die Möglichkeit besteht, dass sogenannte Reibkorrosionen entstehen können.
Aufgabe der Erfindung
[0011] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Buchsenkontakt vorzuschlagen, bei
dem der Kontakt innerhalb der Kontaktkammer primär verrastet, ohne dass filigrane
und bewegliche Federelemente des Kontakts bzw. der Kontaktkammer zur Verfügung gestellt
werden müssen.
Lösung der Aufgabe
[0012] Als Lösung der Aufgabe wird vorgeschlagen, dass als Verriegelungselement ein Niederhalter
und ein Schiebeelement vorgesehen ist, wobei
- der Niederhalter innerhalb der Kontaktkammer angeordnet ist und sich teilweise in
die Kontaktkammer erstreckt, und
- das Schiebeelement in die Kontaktkammer einführbar und derart ausgebildet ist, dass
der Kontakt in den Bereich des Niederhalters verschoben wird, so dass eine Fixierung
zwischen Niederhalter und Schiebelement innerhalb der Kontaktkammer erzielbar ist.
Vorteile der Erfindung
[0013] Einer der wesentlichen Vorteile der Erfindung besteht darin, dass die Konstruktion
zur Herstellung einer Primärverriegelung eines Kontakts innerhalb einer Kontaktkammer
eines Buchsenkontakts signifikant einfacher gestaltet und auszuführen ist, als durch
die bisherigen Lösungen bekannt geworden ist
[0014] Vorteilhafterweise wird bei der Konstruktion der Primärverriegelung vorgeschlagen,
vollständig auf federnde Elemente des Kontakts bzw. federnde Elemente innerhalb der
Kontaktkammer zu verzichten.
[0015] Insbesondere wird vorteilhafterweise vorgeschlagen, dass innerhalb der Kontaktkammer
ein sogenannter Niederhalter vorgesehen ist. Dieser Niederhalter dient dazu, den Kontakt
vorzugsweise im Bereich des Kontakthalses entgegen der Steckrichtung des Buchsenkontakts
niederzuhalten bzw. diesen innerhalb der Kontaktkammer, insbesondere im Kontaktkammerunterteil
zu fixieren. Der Niederhalter ist in dem Bereich vorgesehen, in dem das Kontaktkammeroberteil
in das Kontaktkammerunterteil übergeht. Eine Öffnung verbindet Kontaktkammeroberteil
und Kontaktkammerunterteil. Das Kontaktkammerunterteil ist somit vorgesehen, den Kontakt
aufzunehmen, das Kontaktkammeroberteil ist dazu vorgesehen, den Kontakthals sowie
die angeschlagene elektrische Leitung zusammen mit der Einzeladerdichtung aufzunehmen.
[0016] Beim Einführen des Kontakts in die Kontaktkammer wird der Kontakt zunächst in das
Kontaktkammeroberteil geführt. Dieses weist Abmaße auf, die denen des Kontakts mit
einem Fügespiel entsprechen. Daher ist es möglich, den Kontakt ohne weitere Führungshilfen
bis zum Übergang von Kontaktkammeroberteil zum Kontaktkammerunterteil zu führen. Eine
schräge Fläche, die im Bereich des Niederhalters angeordnet ist, dient dazu, den Kontakt
durch die Öffnung zwischen Kontaktkammeroberteil und Kontaktkammerunterteil zielgerecht
zu führen.
[0017] Durch ein weiteres Hineinschieben des Kontakts in die Kontaktkammer wird erreicht,
dass der Kontakt an dem Niederhalter vorbeigleitet und in eine Vorposition gelangt.
Die Einzeladerdichtung ist nahezu vollständig innerhalb des Kontaktträgeroberteils
angeordnet. Ein die Einzeladerdichtung aufweisender Stützring, dessen Abmaße geringfügig
grösser sind als die des Kontaktkammeroberteils, stützt die Lage des Kontakts innerhalb
der Kontaktkammer.
[0018] Das Kontaktkammerunterteil, in dem der Kontakt angeordnet werden soll, ist signifikant
größer in seinen Abmessungen als der Kontakt selbst. Durch geeignete Maßnahmen, vorzugsweise
und erfindungsgemäß vorgeschlagen durch eine Sekundärverriegelung, wird durch Einschieben
eines Schiebeelements erreicht, dass der Kontakt gegen die Steckrichtung des Buchsenkontakts
unter den Niederhalter geführt wird. Dadurch wird bewirkt, dass sich der Kontakt in
Steckrichtung des Gegenkontakts nicht weiter innerhalb der Kontaktkammer bewegt werden
kann. Die Primärverrastung ist damit erfolgt.
[0019] Durch Hineinschieben der Sekundärverriegelung wird eine Fixierung des Kontakts innerhalb
der Kontaktkammer erreicht, da das Schiebeelement keilartige Ausbildungen aufweist
und dadurch der Kontakt weiter unter den Niederhalter und an eine Wandung des Kontaktkammerunterteils
verschoben wird, bis eine Klemmung erzielt ist.
[0020] Die lagegerechte Positionierung und Fixierung des Kontakts wird unterstützt durch
eine besondere Ausführungsform der Einzeladerdichtung.
[0021] Vorzugsweise weist die Einzeladerdichtung neben den bereits aus dem Stand der Technik
bekannten Dichtlamellen den bereits erwähnten Stützring auf. Der Stützring dient zur
Führung und Kontaktausrichtung innerhalb der Kontaktkammer während des Bestückungsvorgangs.
[0022] Die Einzeladerdichtung ist gegenüber bisherigen Konstruktionen gesteckt ausgeführt
und trägt diesen speziell ausgeformten Stützring unmittelbar oberhalb seiner Crimplaschen.
Vorzugsweise ist ein Fixierelement vorgesehen, das den Stützring an dem elektrischen
Leiter fixiert. Der Stützring selbst lässt die Ausweichbewegung des Kontakts gegenüber
des Niederhalters innerhalb der Kontaktkammer während der Bestückungsphase zu. In
der Endposition des Kontaktkörpers sorgt dieser Stützring dafür, dass der Kontakthals
konzentrisch zur Hauptachse der Kontaktkammer ausgerichtet wird und auch dort verbleibt.
Wird die elektrische Leitung schräg auf Zug belastet, so sorgt der Stützring dafür,
dass der Kontakt in seiner Position verbleibt. Durch diese konstruktive Lösung ist
es erstmals möglich, sehr hohe Primärhaltekräfte innerhalb der Kontaktkammer zu realisieren
unter gleichzeitigem Verzicht auf filigrane und insbesondere federnde Elemente, die
entweder an dem Kontakt oder innerhalb der Kontaktkammer angeordnet sind. Hierdurch
wird auch vorteilhafterweise die Gestaltung der Außengeometrie des Buchsenkontakts
bzw. der Innenkontur der Kontaktkammer signifikant vereinfacht.
[0023] Ebenfalls ist vorteilhafterweise vorgesehen, ein sogenanntes Entriegelungselement
zu verwenden. Es dient dazu, den einmal in der Kontaktkammer angeordneten und fixierten
Kontakt zusammen mit der Einzeladerdichtung aus der Kontaktkammer zu entnehmen.
[0024] Hierzu wird vorgeschlagen, ein stiftartiges Werkzeug zu verwenden, das ebenfalls
in den Kontaktierungsbereich des Buchsenkontakts einführbar ist. Zuvor ist jedoch
die Sekundärverriegelung zu lösen, so dass ausreichend Freiraum für den Kontakt bleibt,
sich innerhalb der Kontaktkammer des Kontaktkammerunterteils zu bewegen. Entweder
wird das Schiebeelement nur teilweise herausgezogen, so dass der Kontakt sich innerhalb
dem Kontaktkammerunterteil bewegen kann, oder es wird vollständig entfernt, bevor
das Entriegelungselement durch eine weitere Öffnung in die Kontaktkammer eingeschoben
wird.
[0025] Durch Einschieben des Entriegelungselements in die Kontaktkammer wird erreicht, dass
der Kontakt in die Position gebracht wird, in der er nicht mehr von dem Niederhalter
überdeckt ist. Durch einfaches Ziehen an der Einzeladerdichtung kann der Kontakt aus
der Kontaktkammer entnommen werden.
[0026] Das Entriegelungselement selbst ist vorzugsweise als ein im Querschnitt rechteckiges
Element ausgebildet, das während des Einschiebens auf einer Kulisse innerhalb der
Kontaktkammer entlang gleitet. Die Kulisse selbst ist vorzugsweise derart ausgestaltet,
dass sie in Richtung des Niederhalters keilartig spitz zuläuft, so dass ein Schieben
des Kontakts aus dem Bereich des Niederhalters innerhalb der Kontaktkammer bewirkt
wird.
[0027] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus der nachfolgenden Beschreibung sowie
den Ansprüchen hervor.
Zeichnungen
[0028] Es zeigen:
- Fig. 1
- Eine schematische Darstellung eines Kontakts, zusammen mit einer erfindungsgemäß ausgestalteten
Einzeladerdichtung, einführbar in eine Kontaktkammer, teilweise im Schnitt;
- Fig. 2
- einen Schnitt durch die Einzeladerdichtung gemäß Figur 1;
- Fig. 3A-K
- eine schematische Darstellung der Montage eines Kontakts innerhalb einer Kontaktkammer
zur Herstellung des erfindungsgemäßen Buchsenkontakts;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer Kompensierung von Zugkräften eines innerhalb einer
Kontaktkammer angeordneten Kontakts;
- Fig. 5A-K
- eine schematische Darstellung der Demontage des Kontakts, der innerhalb der Kontaktkammer
angeordnet ist.
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
[0029] In Figur 1 ist ein Kontakt 1 zur Herstellung eines Buchsenkontakts dargestellt. Der
Kontakt 1 umfasst einen Kontakthals 2, einen Kontaktkörper 3 sowie einen Kontaktierungsbereich
4. Ferner ist im Bereich des Kontakthalses 2 eine Vercrimpung 5 vorgesehen, mittels
der eine elektrische Leitung 6 an den Kontakt 1 angeschlagen ist.
[0030] Zusätzlich ist eine Einzeladerdichtung 7 dargestellt, wobei die Einzeladerdichtung
7 einen Hohlraum 8 aufweist, der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel von dem
elektrischen Leiter 6 nahezu vollständig ausgefüllt ist. Mittels eines Fixierelements
9 ist die Einzeladerdichtung 7 an dem elektrischen Leiter 6 befestigt.
[0031] Die erfindungsgemäße Einzeladerdichtung 7, wie sie ohne elektrischen Leiter und Kontakt
in Figur 2 dargestellt ist, gliedert sich in einen Befestigungsbereich 10 und einen
Dichtungsbereich 11. Innerhalb des Befestigungsbereichs 10 ist das bereits in Figur
1 dargestellte Fixierelement 9 anbringbar. Im Dichtungsbereich 11 ist mindestens eine
nach aussen gerichtete rotationssymmetrische Dichtungslamelle 12 vorgesehen. Vorzugsweise
sind mehrere nach aussen gerichtete Dichtungslamellen 12 vorgesehen, um so eine Dichtungswirkung
gegenüber einer Kontaktkammer zu erzielen, in die der Kontakt eingeführt ist.
[0032] Um eine gewisse Biegsamkeit und damit eine bessere Adaptierfähigkeit der nach aussen
weisenden Dichtungslamellen 12 zu bewirken, ist in dem Dichtungsbereich 11 im Bereich
des Hohlraums 8 der Einzeladerdichtung 1 ebenfalls mindestens eine nach innen weisende
Dichtungslamelle 13 vorgesehen. Die freien Enden der nach innen weisenden Dichtungslamellen
13 legen sich unmittelbar an die Aussenwandung des in dem Hohlraum 8 platzierten elektrischen
Leiters 6 an. Die nach innen gerichteten Dichtlamellen 13 sowie die nach aussen gerichteten
Dichtungslamellen 12 dienen dazu, Feuchtigkeit, die in den Stecker gelangt, gegenüber
der in den Figuren 1 und 2 nicht dargestellten Kontaktkammer abzuschirmen.
[0033] Zwischen dem Befestigungsbereich 10 und dem Dichtungsbereich 11 ist ein Stützbereich
14 mit mindestens einem Stützring 15 vorgesehen. Vorzugsweise besteht der Stützring
15 im Vergleich zu dem Material der Einzeladerdichtung 7 aus einem festeren Material,
so dass eine Kompression des Bereichs durch Krafteinwirkung nur schwer oder gar nicht
möglich ist. Somit ist der Stützring 15 aus einem Material geschaffen, das geeignet
ist, die Einzeladerdichtung 7 in entsprechender Position innerhalb einer Kontaktkammer
zu halten und auch entsprechende Kräfte aufzunehmen, ohne dass ein hoher Verformungsgrad
des Stützrings 15 möglich ist.
[0034] Vorzugsweise besteht die Einzeladerdichtung 7 aus einem Elastomer, wobei die Dichtlamellen
12, 13 einen hohen Flexibilitätsgrad aufweisen.
[0035] In Figur 3A-K ist schematisch die Montage des in Figur 1 dargestellten Kontakts 1,
zusammen mit der erfindungsgemässen Einzeladerdichtung 7 dargestellt. Der Kontakt
1 wird zusammen mit der Einzeladerdichtung 7 in Pfeilrichtung 16 in eine vorgesehene
Kontaktkammer 17 eingeführt (Darstellung A).
[0036] Die Kontaktkammer 17 weist zwei Bereiche auf, wobei der erste Bereich, das so genannte
Kontaktkammeroberteil 18, für die Aufnahme der Einzeladerdichtung 7 zusammen mit der
elektrischen Leitung 6 und der weitere Bereich, das so genannte Kontaktkammerunterteil
14 zur Aufnahme des Kontakts 1 selbst vorgesehen ist. Die beiden Bereiche sind durch
eine Öffnung 20 verbunden. Das Kontaktkammeroberteil 13 ist in seinen Abmessungen
derart gestaltet, dass er mit Fügespiel den Abmessungen des Kontakts 1 entspricht.
Dies führt dazu, dass ohne jegliche Führungshilfe der Kontakt 1 in Pfeilrichtung 16
in die Kontaktkammer 12 einführbar ist und zwar so weit, bis der Kontakt 1 die Öffnung
20 passiert (Darstellungen A bis C).
[0037] Diese Öffnung 20 ist derart bemessen, dass der Kontakt 1, wie in den Darstellungen
C und D gezeigt, schräg geführt wird. Ab einer definierten Stellung geht der Kontakt
1, gemäss Darstellungen E bis G wieder in seine senkrechte Stellung über, bis er einen
Niederhalter 21, der sich in den Bereich der Öffnung 20 erstreckt und vorzugsweise
Kontaktkammeroberteil 18 von Kontaktkammerunterteil 19 trennt, passiert hat (Darstellung
H).
[0038] Eine in Pfeilrichtung 16 vor dem Niederhalter 21 angeordnete schräge Fläche 22 unterstützt
die Ausrichtung des Kontakt 1 und stellt diesen zum Passieren der Öffnung 20 schräg.
[0039] Während dieser Phase schlängelt sich die Einzeladerdichtung 7 zusammen mit dem Stützring
15 und den nach aussen weisenden Dichtungslamellen 12 innerhalb des Kontaktkammeroberteils
18, bis der Bereich des Kontakthalses 2 des Kontaktkörpers 1 den Niederhalter 21 passiert
hat (Darstellung I). In dieser Stellung liegen sowohl die nach aussen weisenden Dichtungslamellen
12 als auch der Stützring 15 vollständig an der Innenwandung 22 des Kontaktkammeroberteils
18 der Kontaktkammer 17 an. Je nach Krafteinwirkung verformen sich die Dichtungslamellen
12, 13. Der Stützring 15 dient, da er sich nur unwesentlich verformen kann, als Führungshilfe.
In dem Kontaktierungsbereich 4 des Kontakts 1 ist innerhalb der Kontaktkammer 17 eine
Kontaktöffnung 23 vorgesehen.
[0040] Der Kontakt 1 liegt nun frei innerhalb des Kontaktkammerunterteils 19 der Kontaktkammer
17 an (Darstellung I). Durch Einschieben eines Schiebeelements 24 entgegen der Pfeilrichtung
16 wird bewirkt, dass der Kontakt 1 in den Bereich des Niederhalters 21 geschoben
und dort zwischen Niederhalter 21 und Schiebeelement 24 eingespannt wird. Niederhalter
21 und Schiebeelement 24 bilden zusammen ein Verriegelungselement zum lagegerechten
Fixieren des Kontakts 1.
[0041] Das Schiebeelement 24 kann in einem Ausführungsbeispiel, das in den Zeichnungen nicht
dargestellt ist, unverlierbar mit dem Kontakt verbunden sein, so das ausschließlich
eine Verschiebung des Schiebeelements 24 möglich ist. Bei dem in Figur 3 dargestellten
Ausführungsbeispiel wird das Schiebeelement 24 zu einem späteren Zeitpunkt, vorzugsweise
dann, wenn der Kontakt 1 innerhalb des Kontaktkammerunterteils 19 platziert ist, eingeschoben.
[0042] Das Schiebeelement 24 gemäß der Darstellung I ist als keilartiges Element 25 mit
einer Keilspitze 26 ausgelegt ist. An die Keilspitze 26 schließt sich eine Keilfläche
27 an, die während des Einschiebens entgegen der Pfeilrichtung 16 an der Außenfläche
des Kontakts 1 entlang gleitet und diesen unter den Niederhalter 21 bringt. Sofern
das Schiebeelement 24 erst dann eingeschoben wird, wenn der Kontakt 1 in dem Kontaktkammerunterteil
19 angeordnet ist, dient die Keilspitze 26 der einfacheren Einführung.
[0043] Das Schiebeelement 24 ist als Sekundärverriegelung ausgebildet und verrastet in seiner
Endposition (Darstellung K).
[0044] Sofern sich das Schiebeelement 24 nicht ausreichend weit bis in seine Verriegelungsposition
in die Kontaktkammer 17 einführen lässt, ist dies als Kontrollhinweis zu deuten, dass
der Kontakt 1 nicht korrekt innerhalb der Kontaktkammer 17 angeordnet ist.
[0045] Da ein Stecker, der in der Zeichnung nicht näher dargestellt ist, mehrere solche
in Figur 3 dargestellten Kontaktkammern 17 aufweist, ist vorteilhafterweise vorgesehen,
dass die einzelnen Schiebeelemente 24 miteinander gekoppelt sind und durch eine gemeinsame
Bewegung entgegen der Pfeilrichtung 16 in ihre Verriegelungsposition (Darstellung
K) bringbar sind.
[0046] In der Position, wie sie in Figur 4 dargestellt ist, dient die Einzeladerdichtung
7 neben ihrer Funktion der Abdichtung dazu, beispielsweise die auf die elektrische
Leitung 6 wirkenden Zugkräfte (Pfeil 28) aufzunehmen. Insbesondere ist dargestellt,
dass aufgrund der durch den Pfeil 28 dargestellten Zugkraft Reaktionskräfte 29 auftreten,
die zum einen auf die nach aussen weisenden Dichtungslamellen 8, aber auch zum anderen
auf den Stützring 15 wirken. Zudem wird durch die Zugkraft bewirkt, dass der Kontakt
1 näher an den Niederhalter 21 herangezogen wird und von diesem an einem Entfernen
aus dem Kontaktträgerunterteil 19 gehindert wird. Zugkräfte werden somit von der Einzeladerdichtung
7 aufgenommen. Insbesondere durch das Zusammenwirken des Verriegelungselements, bestehend
aus Niederhalter 21 und Schiebelement 24 zusammen mit dem an der Einzeladerdichtung
7 angeordneten Stützring 15 wird eine zuverlässige und kräfteaufnehmende Primärverriegelung
erzielt, ohne filigrane und komplexe Bauelemente, die innerhalb der Kontaktkammer
17 angeordnet sein müssten, zu verwenden.
[0047] Ausgehend von einem funktionsgerecht montierten Buchsenkontakt, bestehend aus einem
Kontakt 1 sowie einer an dem Kontakt 1 angeschlagenen elektrischen Leitung 6 und der
die elektrische Leitung umfassenden Einzeladerdichtung 7 und der Kontaktkammer 17
selbst, kann auch eine zerstörungsfreie Demontage, wie sie in Figur 5A-K schematisch
dargestellt ist, erfolgen.
[0048] Hierzu ist notwendig, dass das Schiebeelement 24 von seiner verriegelten Position,
wie es in Figur 5A dargestellt ist, in Pfeilrichtung 30 in seine nicht verriegelte
Position gebracht wird. Alternativ hierzu kann auch das Schiebeelement 24 vollständig
entfernt werden. Je nach Ausführung und Anwendung weist das Schiebelement 24 weitere
Öffnungen auf.
[0049] Durch das Verschieben des Schiebeelements 24 in Pfeilrichtung 30 wird bewirkt, dass
die Kontaktkammer 17 im Kontaktkammerunterteil 19 größer als der Kontakt 1 selbst
wird, so dass durch ein Einführen eines Entriegelungselements 31 in das Kontaktkammerunterteil
19 der Kontaktkammer 17 der Kontakt 1 aus der Position unterhalb des Niederhalters
21 in eine freie Position gebracht wird.
[0050] Damit ist es möglich, den Kontakt 1 zusammen mit der elektrischen Leitung 6 und der
Einzeladerdichtung 7 in Pfeilrichtung 33 (Darstellung D) als Ganzes aus der Kontaktkammer
17 ohne vorherige Zerstörung zu entfernen.
[0051] Das Entriegelungselement 31 weist ein spitzenartiges Element 32 auf, das in eine
Öffnung 34, die in den Bereich der Kontaktöffnung 23 angeordnet ist, einführbar ist.
Hinter der Öffnung 34 ist innerhalb der Kontaktkammer 17 eine Kulisse 35 vorgesehen,
auf der das spitzenartige Element 32 des Entriegelungselements 31 entlang gleitet.
Die Kulisse 35 ist keilartig ausgebildet und läuft spitz auf den Niederhalter 21 zu.
Dies bewirkt, dass das spitzenartige Element 32 in der nahezu eingesteckten Position
den Kontakt 1 aus dem Niederhalter 21 herausdrückt und in eine freie Position bringt
(Darstellung D).
[0052] Aufgrund der vorgeschlagenen Konstruktion ist es somit möglich, ohne zusätzlich federnde
Elemente, die innerhalb der Kontaktkammer 17 oder im Bereich des Kontakts 1 angeordnet
sind, einen Kontakt 1 innerhalb einer Kontaktkammer 17 primär zu verrasten, auf den
auch entsprechend hohe Zugkräfte wirken können.
1. Buchsenkontakt zur Herstellung einer elektrischen Steckverbindung mit einem Gegenkontakt,
wobei der Buchsenkontakt im Wesentlichen
- einen Kontaktträger mit einer ausgebildeten Kontaktkammer,
- einen in die Kontaktkammer einführbaren aus Kontakthals und Kontaktkörper bestehenden
Kontakt und
- ein Verriegelungselement als Primärverriegelung für den Kontakt innerhalb der Kontaktkammer
sowie
- eine zur fluidmäßigen Abdichtung der Kontaktkammer vorgesehene Einzeladerdichtung
umfasst, die mit einer elektrischen Leitung, die an dem Kontakthals des Kontakts angeschlagen
ist sowie mit der Kontaktkammer zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Verriegelungselement einen Niederhalter (21) und ein Schiebeelement (24) vorgesehen
ist, wobei
- der Niederhalter (21) innerhalb der Kontaktkammer (17) angeordnet ist und sich teilweise
in die Kontaktkammer (17) erstreckt, und
- das Schiebeelement (24) in die Kontaktkammer (17) einführbar und derart ausgebildet
ist, dass der Kontakt (1) in den Bereich des Niederhalters (21) verschoben wird, so
dass eine Fixierung zwischen Niederhalter (21) und Schiebelement (24) innerhalb der
Kontaktkammer (17) erzielbar ist.
2. Buchsenkontakt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzeladerdichtung (7) einen Stützring (15) umfasst, dessen Durchmesser um ein
Fügespiel kleiner ist als der Durchmesser der Kontaktkammer (17).
3. Buchsenkontakt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützring (15) ein im Vergleich zur Einzeladerdichtung (7) härteres Material
aufweist.
4. Buchsenkontakt nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzeladerdichtung (7) zusätzlich nach aussen gerichtete rotationssymmetrische
Dichtlamellen (12) aufweist.
5. Buchsenkontakt nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in die Kontaktkammer (17) ein Entriegelungselement (31) einführbar ist, derart, dass
der Kontakt (1) ausser Eingriff mit dem Niederhalter (21) bringbar ist.
6. Buchsenkontakt nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Entriegelungselement (31) aus einem spitzenartigen Element (32) besteht, das
auf einer schräg auf den Bereich des Niederhalters (21) zulaufenden Kulisse (35) führbar
ist.
7. Buchsenkontakt nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils den Kontaktkammern (17) zugeordneten weiteren Schiebeelemente (24) miteinander
gekoppelt sind.
8. Buchsenkontakt nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (21) als Verengung der Kontaktkammer (17) mit einer Hinterschneidung
ausgebildet ist.
9. Einzeladerdichtung zum Abdichten einer Kontaktkammer eines Buchsenkontakts, bestehend
aus einem flexiblen Dichtungskörper, der zwischen einem den Buchsenkontakt umfassenden
elektrischen Leiter und einer Wandung der Kontaktkammer angeordnet ist, wobei die
Einzeladerdichtung
- einen Befestigungsbereich (9) zum Fixieren der Einzeladerdichtung an dem elektrischen
Leiter sowie
- einen Dichtungsbereich mit mindestens einer nach aussen gerichteten rotationssymmetrischen
Dichtungslamelle,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen dem Befestigungsbereich (10) und dem Dichtungsbereich (11) ein Stützbereich
(14) mit mindestens einem Stützring (15) angeordnet ist, der aus einem im Vergleich
zum Material der Einzeladerdichtung (7) festen Material besteht.
10. Einzeladerdichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzeladerdichtung (7) zur Aufnahme des elektrischen Leiters (6) einen Hohlraum
(8) aufweist und im Bereich der nach aussen gerichteten Dichtungslamellen (12) zusätzlich
nach innen gerichtete Dichtungslamellen (13) vorgesehen sind.