[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Streichvorrichtung für den mehrschichtigen
Auftrag von Streichfarbe, insbesondere Streichmedium auf die Oberfläche einer laufenden
Bahn, insbesondere einer Streichrohpapierbahn.
[0002] Die Herstellung von gestrichenem Papier für den Einsatz beispielsweise als allgemeines
Druckpapier für Kataloge und ähnliches, druckempfindliches Papier, wärmeempfindliches
Papier und als Tickets für Fahrscheinautomaten erfolgte bislang gewöhnlich unter Einsatz
einer Streichmaschine mit "nachträglicher" Strichgewichtsbestimmung (beispielsweise
Rakelmesserstreicheinrichtung), indem das Streichmedium bzw. Streichmedium auf die
Oberfläche einer als Streichrohpapier dienenden Bahn aufgetragen und danach das Gewicht
ermittelt wird. Die zum Auftrag dieser Streichmasse verwendeten Vorrichtungen werden
im Allgemeinen als "Streichmaschinen" bezeichnet.
Die bis heute am häufigsten eingesetzten Streichmaschinen, das heißt Rakelmesser-,
Rollrakel- und Luftmesserstreichmaschinen, verwenden ein Verfahren mit nachträglicher
Gewichtsbestimmung, bei dem die Messung des Strichgewichts nach erfolgtem Auftrag
einer einzelnen Streichmedien auf die Bahnoberfläche vorgenommen wird.
[0003] In den letzten Jahren hat jedoch die Anwendung von Vorhangstreichvorrichtungen (Streichmaschinen
mit "vorgeschalteter" Strichgewichtsbestimmung) zugenommen, bei denen der Streichmassenauftrag
auf eine Bahnoberfläche dadurch erfolgt, dass das Streichmedium bzw. die Streichmasse
von mindestens einem oberhalb der zu beschichtenden Fläche angeordnetem Vorhangstreichkopf
(bzw. mehreren Vorhangköpfen bei einer gewünschten Mehrfachschicht) in Richtung einer
laufenden Bahn abgegeben werden und dabei jeweils einen Streichmediumsvorhang ausbilden,
der auf die Oberfläche der Bahn aufgetragen wird.
[0004] Ein weiteres bekanntes Verfahren für den mehrschichtigen Strich ist das Slide-Die-Düsenstreichverfahren.
[0005] Nachfolgend wird als ein Beispiel für eine in Bezug auf diese Anwendung offenbarte
frühere Erfindung, nämlich das
Japanisches Patent Nr. S63-239 verwiesen.
[0006] Wenn jedoch mit einer Vorhangstreichvorrichtung der vorbeschriebenen Art (siehe die
Figur 4 der angeführten Druckschrift) zwei Auftragsschichten auf die Oberfläche einer
Bahn aufgebracht werden sollen und die Bahn sich mit hoher Laufgeschwindigkeit bewegt,
kommt es in der Auftragsschicht, d.h. im aufgetragenen Strich zu einem Melier- oder
melierähnlichen Effekt infolge der großen relativen Geschwindigkeitsdifferenz zwischen
der Auflaufgeschwindigkeit des den Streichmediumsvorhang bildenden Streichmediums
und der Bahnlaufgeschwindigkeit und des Oberflächenzustandes der ersten Auftragsschicht,
die sich auf die zweite Auftragsschicht auflegt.
[0007] Zur Lösung dieses Problems wurde ein Streichvorgang eingeführt, bei dem die zwei
von den Vorhangstreichköpfen abgegebenen Vorhänge zur Ausbildung eines einzelnen dickeren
Vorhangs in größerer Nähe zueinander angeordnet werden, und dies verhindert Abschmiereffekte
wie Melierungen. Dabei kommt es jedoch zu Vermischungen des Streichmediums, auch wenn
das von der Bahnoberfläche ablaufende überschüssige Streichmedium aufgefangen wird.
Dennoch macht das die Wiederverwendung des Streichmediums unmöglich.
[0008] Hinzu kommt beim Einsatz des nach dem Stand der Technik bestehenden Vorhangstreichverfahrens,
da die einzelnen Streichmedien bzw. Streichmedium gewöhnlich unabhängige Vorhänge
ausbilden, dass Farbvorhänge aus mit niedrigen Fließgeschwindigkeiten vorgenommenen
Strichaufträgen instabil sind und schnell abreißen. Dadurch wird die Durchführung
eines normalen Strichs verhindert.
[0009] Da die im kontinuierlichen Vorhangstreichen mit einer Mehrzahl von Streichmedien
ausgebildeten Striche jeweils dünn sind, besteht die Wahrscheinlichkeit, dass nachfolgende
Auftragsschichten sowohl durch vorangehende als auch nachfolgende Streichschichten
beeinträchtigt werden. In einigen Fällen bewirkt das die Rauhigkeit der Strichoberfläche.
[0010] In FIG. 5a ist eine bekannte Streichvorrichtung dargestellt (schematische Seitenansicht
einschließlich Teilquerschnitt). Streichmedien tc bzw. td werden so abgestrahlt, dass
sie Farbvorhänge tcc bzw. tcd ausbilden, die auf ein Führungsblech gs auflaufen. Dabei
überlappen sich die Streichmedien tc, td auf dem Führungsblech gs zu einer Mehrfachschicht,
die auf die Oberfläche einer Bahn W aufgetragen wird.
[0011] Da die Bewegung auf dem Führungsblech gs stattfindet, während im mehrschichtig ausgebildeten
Zustand die untere Fläche des Streichmediums tc der ersten Schicht sich in Kontakt
mit dem Führungsbleich gs und ferner die obere Fläche der Streichmedium td der zweiten
Schicht sich in Kontakt mit der Atmosphäre befindet, wird jedoch bei Einsatz dieser
Streichmaschine der Fluss der Streichmedien tc, td durch einen Führungsplattenwinkel
θ3 und die Auflaufposition des Vorhangs eingeschränkt, was wiederum die Ausbildung
der auf die Oberfläche der Bahn W aufgetragenen Schichten beeinträchtigt.
[0012] Wird beispielsweise eine zweite Schicht aufgetragen, kommt es auf der Oberfläche
der Bahn W in der aufgetragenen Schicht zu Schlupferscheinungen zwischen dem Streichmedium
tc der ersten Schicht und des Streichmediums td der zweiten Schicht, was wiederum
zum Auftreten eines schuppenartigen Musters im Streichmedium td der zweiten Schicht
führt.
[0013] Wie in FIG. 5b dargestellt (erweiterte Ansicht des Querschnitts entlang der Linie
A-A aus FIG. 5a), besteht bei Realisierung eines Verfahrens zur Aufbringung des Streichmediums
td der zweiten Schicht aufgrund der beim Auftragen wirkenden Oberflächenspannung innerhalb
der Breite der Bahn W die Wahrscheinlichkeit, dass die Randbereiche des Streichmediums
td der zweiten Schicht auf der Bahn W als verdickte Schichten td1 ausgebildet werden,
was infolge der im Verfahrensschritt der Trocknung unzulänglichen Trocknung der dick
gestrichenen Randbereiche w1, w1 der Bahn W zur Verschmutzung des Aufrollers und dadurch
zu Wickelfehlern führen kann.
[0014] Unter Berücksichtigung der vorgenannten Bedingungen besteht die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung darin, eine Streichvorrichtung zur Verfügung zu stellen, die in der Lage
ist, einen mehrschichtigen Strichauftrag hoher Güte auf die Oberfläche der Bahn zu
realisieren, und die in der Lage ist, einen Streichvorgang zu realisieren, bei dem
die Verschmutzung der Maschine durch Streichmedium vermieden wird.
[0015] Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe dient eine Vorrichtung nach Anspruch 1.
Die Streichvorrichtung für das Auftragen von Streichmedien, insbesondere Streichfarbe
in mehreren Schichten auf die Oberfläche einer laufenden Bahn umfasst eine Mehrzahl
von in beliebigem Abstand angeordneten Vorhangstreichköpfen, die Streichmedien nach
unten abgeben. Die Streichvorrichtung umfasst außerdem eine Schrägführung, auf welcher
durch Laminierung in der Reihenfolge der von jedem der vorgenannten Mehrzahl von Vorhangstreichköpfen
in Richtung einer schiefen Ebene abgegebenen Streichmedien bzw. das Streichmedium
während ihrer Bewegung entlang dieser schiefen Ebene eine mehrschichtige Auftragsschicht
ausgebildet wird.
[0016] Erfindungsgemäß wird eine bewegliche Führung vorgeschlagen, die entlang einer gekrümmten
Kante der schiefen Ebene der besagten Schrägführung vorgesehen ist und die die mehrschichtige
Auftragsschicht auf der vorerwähnten Schrägführung in Richtung auf die darunter befindliche
Bahnoberfläche unter Ausbildung eines sich bewegenden und auf die Bahnoberfläche auflegenden
Vorhangs lenkt.
[0017] Damit erreicht man ein stabileres und hochqualitativeres Vorhangstreichen als bisher.
[0018] Bei der gemäß Anspruch 2 der vorliegenden Erfindung beanspruchten Streichvorrichtung
der Streichmaschine nach Anspruch 1 weist die schiefe Ebene der vorgenannten Schrägführung
gegenüber der horizontalen Ebene eine nach unten zur Bahnoberfläche gerichtete Neigung
von 10 bis 50° auf. Der Abstand zwischen der gekrümmten Kante der vorgenannten Schrägführung
und dem Auflaufpunkt des vom letzten Vorhangstreichkopf abgegebenen Streichmediums
auf der vorgenannten Schrägführung beträgt zwischen 0 und 1m.
[0019] Dadurch kann die Fließgeschwindigkeitsverteilung innerhalb jeder einzelnen Auftragsschicht
auf der Schrägführung auf den Optimalwert geändert werden, so dass im Ergebnis eine
erhöhte Qualität des gestrichenen Produktes erreicht wird.
Außerdem werden die Randbereiche der auf die Bahnoberfläche aufgetragenen Auftragsschicht
flach und ohne Erhebung aufgetragen, was im Ergebnis eine weitere Qualitätsverbesserung
bewirkt.
[0020] Bei der gemäß Anspruch 3 der vorliegenden Erfindung beanspruchten Streichvorrichtung
ist die vorgenannte bewegliche Führung in Bezug auf die vorgenannte Schrägführung
drehverstellbar gestaltet.
[0021] Dadurch lässt sich die bewegliche Führung auf den optimalen Winkel entsprechend dem
Neigungswinkel der Schrägführung auf einfache Weise einstellen.
[0022] Bei der gemäß Anspruch 4 der vorliegenden Erfindung beanspruchten Streichvorrichtung
ist die vorgenannte bewegliche Führung so vorgesehen, dass sie sich in der Senkrechten
zur gekrümmten Kante der vorgenannten Schrägführung neigt bzw. sich aus der Senkrechten
heraus zur vorgenannten Schrägführungsseite neigt.
[0023] Damit ist eine gute Flüssigkeitsabtrennung zwischen dem Streichmedium und den Führungen
erzielt werden, wodurch im Ergebnis eine Verschmutzung der Führungen mit Streichmedium
verhindert werden kann.
[0024] Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert
werden.
[0025] Es zeigen:
- FIG.1:
- eine perspektivische Ansicht der Streichvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung;
- FIG. 2:
- eine rechtsseitige schematische Ansicht des Stellungsverhältnisses zwischen der Schrägführung
und den Vorhangstreichköpfen aus FIG. 1;
- FIG. 3:
- eine vergrößerte Ansicht von Bereich B aus FIG. 2;
- FIG. 4:
- ist eine vergrößerte Ansicht des lateralen Querschnittes einer Bahn nach dem Auftrag
von Streichmedium mit der Streichvorrichtung gemäß Figur 1 oder 2;
- FIG. 5 a:
- eine schematische Seitenansicht einschließlich Teilquerschnitt einer Streichvorrichtung
nach dem Stand der Technik;
- FIG 5b:
- eine vergrößerte Querschnittsansicht entlang Linie A-A aus der FIG 5a, nach dem Stand
der Technik.
[0026] Wie in FIG. 1 dargestellt, handelt es sich bei einer Streichvorrichtung 1, in der
die vorliegende Erfindung angewendet wird, um eine Vorrichtung, in welcher eine Streichmedium
ta als erste Schicht und eine Streichmedium tb als zweite Schicht in einem mehrschichtigen
Strich auf die Oberfläche einer in Richtung von Pfeil α laufenden Bahn W aufgetragen
wird.
[0027] FIG. 2 zeigt als rechtsseitige schematische Ansicht das Stellungsverhältnis zwischen
der Schrägführung gp und den Vorhangstreichköpfen 11 und 12 aus FIG. 1.
[0028] Wie in FIG. 1 und FIG. 2 dargestellt, beinhaltet die Streichvorrichtung 1 eine Schrägführung
gp mit einer schiefen Ebene, die das Streichmedium, d.h die Streichmedium ta der ersten
Schicht und das Streichmedium bzw. die Streichmedium tb der zweiten Schicht in zweischichtigem
Zustand auf eine Bahnoberfläche w abführt, einen ersten Vorhangstreichkopf 11, der
das Streichmedium ta der ersten Schicht unter Ausbildung eines Mediumsvorhangs tac
nach unten auf die in Form einer schiefen Ebene gestaltete Schrägführung gp abgibt,
und einen zweiten Vorhangstreichkopf 12, der das zweite Streichmedium tb der Schicht
unter Ausbildung eines Mediumsvorhangs tbc nach unten auf die sich entlang der Schrägführung
gp bewegende Streichmedium ta abgibt.
Hier wird die Schrägführung gp mit einer den Neigungswinkel θ1 aufweisenden schiefen
Ebene gebildet, die von der horizontalen Ebene abwärts in Richtung der Bahn w geneigt
ist, welche sich in Richtung von Pfeil α bewegt (siehe FIG. 1).
Es ist darauf hinzuweisen, dass der Neigungswinkel θ1, der den Neigungswinkel in Bezug
auf die horizontale Ebene der in FIG. 2 abgebildeten Schrägführung gp darstellt, auf
einen Wert zwischen 10 und 50° eingestellt ist.
[0029] Der erste Vorhangstreichkopf 11 gibt das von einer (in der Zeichnung nicht dargestellten)
Pumpe bereitgestellte Streichmedium ta unter Ausbildung des Mediumsvorhangs tac ab,
der auf die abwärts geneigte Schrägführung gp aufläuft. Das auf die Schrägführung
gp auflaufende Streichmedium ta bildet eine erste Auftragsschicht, die aufgrund der
schiefen Ebene der Schrägführung gp in Richtung der Oberfläche der laufenden Bahn
w geführt wird.
[0030] Der dem ersten Vorhangstreichkopf 11 nachgeschaltete zweite Vorhangstreichkopf 12
gibt das von einer (in der Zeichnung nicht dargestellten) Pumpe bereitgestellte Streichmedium
tb in Richtung des auf der Schrägführung gp befindliche Streichmedium ta unter Ausbildung
des Vorhangs tbc ab, der auf das Streichmedium ta auf der Schrägführung gp aufläuft.
Das auf das Streichmedium ta auflaufende Streichmedium bzw. Streichmedium tb bildet
eine zweite Auftragsschicht, die gemeinsam mit der ersten Auftragsschicht ta ein Laminat
bildet, das aufgrund der schiefen Ebene der Schrägführung gp in Richtung der Oberfläche
der laufenden Bahn w geführt wird.
[0031] Es ist darauf hinzuweisen, dass die Breite s1 des von der Schrägführung gp geführten
Streichmediums tb enger bemessen ist als die Breite des Streichmediums ta der auf
der Schrägführung gp befindlichen ersten Auftragsschicht (siehe FIG. 1).
[0032] Wie in FIG. 2 dargestellt, ist ferner der Abstand L1 zwischen einer gekrümmten Kante
gp1 der Schrägführung gp und einem auf der Schrägführung gp befindlichen Auflaufpunkt
gp2 der Streichmedium tb, die vom letzten, d.h. am nächsten an der gekrümmten Kante
gp1 gelegenen zweiten Vorhangstreichkopf 12 abgegeben wird, auf einen Wert zwischen
0 und 1 m eingestellt.
[0033] Wie in FIG. 3 abgebildet, die eine erweiterte Ansicht von Abschnitt B rund um die
gekrümmte Kante gp1 der Schrägführung gp aus FIG. 2 darstellt, ist darüber hinaus
entlang der gekrümmten Kante gp1 der Schrägführung gp senkrecht nach unten eine bewegliche
Führung cg kontinuierlich vorgesehen, die die Streichmedien ta, tb zur Oberfläche
der Bahn w befördert, wobei diese bewegliche Führung cg in Bezug auf die Schrägführung
gp drehverstellbar gestaltet ist, wie durch den Pfeil β dargestellt.
[0034] Wie aus FIG. 1 ersichtlich, wird über einen zweischichtigen Mediums- bzw-Farbvorhang
tc, der aus den über die bewegliche Führung cg herangeführten Streichmedium ta, tb
gebildet und auf der Oberfläche der laufenden Bahn w aufgebracht und fortbewegt wird,
auf der Oberfläche der Bahn w ein zweischichtiger Streichauftrag realisiert.
[0035] Wenn der Neigungswinkel θ1 der Schrägführung gp geändert werden soll, kann die bewegliche
Führung cg, wie in FIG. 3 dargestellt, entsprechend senkrecht dazu eingestellt werden.
[0036] Es ist zu beachten, dass beim normalen Streichen, wie in FIG. 3 dargestellt, die
Verstellung der beweglichen Führung cg senkrecht zur gekrümmten Kante gp1 in Richtung
der laufenden Bahn w vorzuziehen ist, wenn es darum geht, die Verschmutzung usw. sowohl
der beweglichen Führung cg als auch der Randbereiche der Schrägführung gp durch die
Streichmedien ta, tb zu vermeiden.
[0037] Wenn es jedoch darum geht, eine bessere und vereinfachte Flüssigkeitsabtrennung der
Streichmedium ta, tb von der Schrägführung gp und von der beweglichen Führung cg zu
erreichen, wird die "a"-Stellung der beweglichen Führung cg bevorzugt, die in Bezug
auf die Senkrechte einen geringen Neigungswinkel θ2 weg von der gekrümmten Kante gp1
der Schrägführung hin zur Innenseite der Schrägführung gp verwirklicht.
[0038] Nun folgt eine Beschreibung der Verfahrensschritte für das Auftragen von Streichmedien
auf die Bahnoberfläche unter Verwendung einer Streichvorrichtung 1 mit oben beschriebener
Konfiguration.
[0039] Wie in FIG. 2 zu sehen, wird das Streichmedium ta vom ersten Vorhang 11 unter Ausbildung
eines auf die Schrägführung gp auflaufenden Vorhangs tac in Richtung der schiefen
Ebene der Schrägführung gp abgegeben.
[0040] Auf der Schrägführung gp bildet das Streichmedium ta eine erste Auftragsschicht und
diese wird, wie in FIG. 1 dargestellt, infolge der Abwärtsneigung der Schrägführung
gp (Neigungswinkel θ1) an der Schrägführung gp entlang der Oberfläche der laufenden
Bahn W zugeführt und zubewegt.
[0041] Das Streichmedium tb wird vom nachgeschalteten zweiten Vorhangstreichkopf 12 in Richtung
der entlang der Schrägführung gp nach unten wandernden Streichmedium ta abgestrahlt
und bildet dabei einen Farbvorhang tbc, der auf das Streichmedium ta aufläuft, welches
sich auf der Schrägführung gp entlang bewegt.
[0042] Wenn dies geschieht, wie in FIG. 1 dargestellt, bildet das Streichmedium tb, das
auf das auf der Schrägführung gp befindliche Streichmedium ta aufläuft, eine zweiten
Auftragsschicht und zusammen mit dem Streichmedium ta der ersten Auftragsschicht eine
zweischichtige Schicht, die an der Schrägführung gp entlang zur Oberfläche der Bahn
W geführt wird.
[0043] Wie in FIG. 1 zu sehen, werden die Streichmedien ta, tb, die eine über die Schrägführung
gp wandernde zweischichtige Auftragsschicht ausbilden, auf diese Weise von der Schrägführung
gp zur beweglichen Führung cg transportiert, von wo aus sie unter Ausbildung eines
Vorhangs tc in hier zweischichtiger Form auf die Oberfläche der in Pfeilrichtung α
laufenden Bahn w zubewegt und aufgetragen werden.
[0044] Wie in der erweiterten Querschnitt-Seitenansicht der soeben gestrichenen Bahn W von
FIG. 4 dargestellt, werden abweichend von dem nach dem Stand der Technik bestehenden
Verfahren die Randbereiche der auf die Oberfläche der Bahn W aufgetragenen Streichmedien
ta, tb nicht als erhabene Bereiche und statt dessen als plane Auftragsschichten auf
der Oberfläche der Bahn W ausgebildet (sieh td1 in FIG. 5b), was im Ergebnis der Erfindung
eine erhöhte Strichqualität bewirkt.
[0045] Es ist darauf hinzuweisen, dass die in dieser Ausführungsform dargelegte Beschreibung
zwar ein Beispiel betrifft, in welchem der Strichauftrag auf der Anordnung von zwei
Vorhangstreichköpfen beruht, aber dass das mehrschichtige Streichen selbstverständlich
und offensichtlich auf Grundlage der Anordnung einer beliebigen und vermehrten Anzahl
von Vorhangstreichköpfen möglich ist.
[0046] Entsprechend der oben beschriebenen Konfiguration wird aufgrund der Tatsache, dass
sie eine Schrägführung gp, auf welcher durch Laminierung der Streichmedien ta, tb
im Zuge ihrer Bewegung entlang der schiefen Ebene eine mehrschichtige Auftragsschicht
ausgebildet wird, sowie eine bewegliche Führung cg beinhaltet, die entlang einer gekrümmten
Kante gp1 der schiefen Ebene der Schrägführung gp kontinuierlich vorgesehen wird und
die Bewegungsrichtung der mehrschichtigen Auftragsschicht auf der Schrägführung gp
in Richtung der Bahnoberfläche W unter Ausbildung eines an der Oberfläche der Bahn
w entlang bewegten Farbvorhangs tc verschiebt, ein stabiles Vorhangstreichen mit hoher
Qualität ermöglicht.
[0047] Ferner können die Fließbeschränkungen der Streichmedium ta, die infolge des Reibungskoeffizienten
usw. der Schrägführung gp an der Kontaktfläche zwischen der Streichmedium ta und der
Schrägführung gp bestehen, durch die Änderung des Neigungswinkels θ1 verbessert werden.
Die gleiche Wirkung wird zwischen mehrschichtigen Streichmedien erzielt.
[0048] Außerdem kann die Fließgeschwindigkeitsverteilung innerhalb der Streichmedien ta,
tb verändert werden, indem der Neigungswinkel θ1 auf den Optimalwert eingestellt wird,
was zu einer Qualitätserhöhung führt.
[0049] Die Nutzung des Merkmals, nach welchem durch Änderung der Auflaufposition des vom
letzten, d.h. zweiten Vorhangstreichkopfs 12 erzeugten Farbvorhangs, durch Änderung
des Abstandes L1 (siehe FIG. 2), der Fluss der Streichmedien ta, tb geändert werden
kann, ermöglicht die Fließkorrektur der oberen Auftragsschicht in deren Breite. Entsprechend
kann die Verdickung der Randbereiche der aufgetragenen Streichmedien ta, tb verhindert
werden, wie in FIG. 4 dargestellt.
D
[0050] Da der Winkel der beweglichen Führung cg durch die konstruktive Gestaltung so geändert
und verstellt werden kann, dass durch Änderung des Neigungswinkels θ1 der Schrägführung
gp der Betrieb mit optimalem Winkel realisiert werden kann, wird ferner eine gute
Flüssigkeitstrennung zwischen den Streichmedien ta, tb und der Schrägführung gp und
der beweglichen Führung cg erreicht. Außerdem wird weitestgehend verhindert, dass
die Schrägführung gp und die bewegliche Führung cg durch die Streichmedien verschmutzt
werden.
[0051] Es ist darauf hinzuweisen, dass die in dieser Ausführungsform dargelegte Beschreibung
zwar ein Beispiel betrifft, in welchem das Streichmedium ta, tb mehrschichtig auf
nur eine Oberfläche bzw. eine Bahnseite einer Bahn W aufgetragen werden, aber dass
analog dazu der mehrschichtige Auftrag selbstverständlich und offensichtlich auf der
anderen Bahnseite der Bahn W möglich ist.
[0052] Ferner ist zu beachten, dass die in dieser Ausführungsform vorgelegte Beschreibung
zwar ein Beispiel betrifft, in welchem der Strichauftrag auf der Anordnung von zwei
Vorhangstreichköpfen beruht, aber dass der gleiche Ablauf und die gleiche Wirkung
auf Grundlage der Anordnung einer beliebigen Zahl von Vorhangstreichköpfen gewährleistet
sind.
[0053] Obwohl die vorliegende Ausführungsform ein Beispiel anführt, bei dem die Schrägführung
gp und die bewegliche Führung cg separat angeordnet sind und die bewegliche Führung
cg gegenüber der Schrägführung gp drehverstellbar ist, können Schrägführung gp und
bewegliche Führung cg integriert angeordnet sein.
[0054] Beispiele für die praktische Anwendung der vorliegenden Erfindung sind unter anderem
Streichvorrichtungen für den Auftrag von Streichmedium auf beispielsweise Papiere
für Kalender, Kataloge, druckempfindliches Papier, wärmeempfindliches Papier und Fotofilm
sowie darüber hinaus Streichvorrichtungen für den Auftrag eines magnetischen Materials
auf eine Seite von Tickets zur Verwendung in Fahrschein- und Passierautomaten.
Bezugszeichenliste
[0055]
- 1
- Streichvorrichtung
- 11
- erster Vorhangstreichkopf
- 12
- zweiter bzw. letzter Vorhangstreichkopf
- cg
- bewegliche Führung
- gp
- Schrägführung
- gp1
- gekrümmte Kante
- gp2
- Auflaufpunkt
- L1
- Abstand
- ta, tb
- Streichmedium
- tc
- mehrschichtiger Vorhang
- tac
- Vorhang des ersten Streichmediums
- tbc
- Vorhang des zweiten Streichmediums
- td1
- Auftragsschicht- Verdickung im Randbereich
- W
- Bahn
- α
- Pfeil
- β
- Pfeil
- θ; θ1; θ2; θ3
- Neigungswinkel