[0001] Druckeinheiten und ein Verfahren zur Einstellung einer Druck-An-Stellung eines ersten
und eines zweiten Zylinders
[0002] Die Erfindung betrifft Druckeinheiten und ein Verfahren zur Einstellung einer Druck-An-Stellung
eines ersten und eines zweiten Zylinders gemäß dem Oberbegriff des Anspruch 1, 16
bzw. 19.
[0003] Die
DE 195 34 651 A1 offenbart eine Druckeinheit mit in einer Ebene liegenden Zylindern, wobei drei von
vier Zylindern entlang der Zylinderebene zur Druck-An- bzw. Druck-Abstellung linear
bewegbar gelagert sind. Die Lagerung erfolgt in an der Gestellinnenwand angeordneten
Führungselementen. Die Zylinder sind an den gemeinsamen Führungselementen in Trägern
gelagert und durch druckmittelbetriebene Arbeitszylinder aneinander an-/abstellbar.
[0004] In der
WO 02/081218 A2 sind einzelne Linearlagerungen für zwei jeweils in Schlitten gelagerte Übertragungszylinder
bekannt, wobei ein Stellantrieb für den Schlitten als mit Druckmittel beaufschlagbarer
Zylinder ausgeführt sein kann. Um eine Endlage für die quer zur Zylinderebene verlaufende
Stellbewegung zu definieren, ist ein justierbarer Anschlag vorgesehen.
[0005] Durch die
WO 03/025406 A1 ist eine Lageranordnung für Zylinder offenbart, bei welcher ein eine Linearführung
umgreifender Schlitten durch einen am Gestell angeordneten Aktor bewegbar ist.
[0006] Durch die
US 2,267,380 ist eine zentrale Versorgung von Druckmittel bekannt, welches zum Niederhalten von
Presseurwalzen mehrerer Druckwerke in Verbindung mit entsprechenden Druckmittelzylindern
steht.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Druckeinheiten und ein Verfahren zur Einstellung
einer Druck-An-Stellung eines ersten und eines zweiten Zylinders zu schaffen.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1, 16 bzw. 19 gelöst.
[0009] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass ein
hohes Maß und Sicherheit und/oder Variabilität bei der Versorgung der Aktoren mit
Druckmittel geschaffen wird. Vorteile birgt dies auch im Hinblich auf Redundanz. Besonders
im Hinblick auf teilbare Druckeinheiten ist die mehrfache Auslegung der Versorgung
vorteilhaft. Es könnten hierdurch beispielsweise auch verschiedene Niveaus bereitgestellt
werden.
[0010] Vorteilhaft ist insgesamt, dass ein besonders einfaches und direkt auf die drucktechnisch
relevante gerichtete Stellen der Druckwerkszylinder geschaffen wird.
[0011] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen auch darin, dass eine einfach
herstellbare und/oder einfach zu bedienende Druckeinheit bei gleichzeitig hoher Druckqualität
geschaffen wird.
[0012] Von besonderem Vorteil ist es, dass die Druckwerkszylinder mit vordefinierter Kraft,
d. h. kraftgesteuert, anstellbar sind.
[0013] Die Ausführung der linearen Lager mit bewegbaren Anschlägen ermöglicht ein druckrelevantes
Einstellen der Zylinder und im weiteren eine Automatische Grundeinstellung - für eine
neue Konfigurierung, ein neues Drucktuch, einen anderen Bedruckstoff (z. B. Papiersorte)
etc.
[0014] Durch einen Einsatz von Linearführungen für die Druckwerkszylinder wird eine ideale
Einbaulage der Zylinder in Bezug auf mögliche Zylinderschwingungen erreicht. Daneben
werden durch die Zylinderlagerung in Linearführungen geringe Stellwege realisiert
und daher auch keine Synchronspindel erforderlich. Der aufwändige Einbau von Dreiringlagern
entfällt.
[0015] Innen an den Seitengestellen, dieselben nicht durchdringende Zylinderlager ermöglichen
Seitengestellte ohne spezifische Lagerbohrungen. Die Lagerung innen an den Seitengestellen
erlaubt neben dem einfachen Einbau auch die Verkürzung von Zylinderzapfen, was sich
schwingungsmindernd auswirkt.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im Folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
[0017]
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Druckeinheit;
Fig. 2 eine erste Betriebsstellung einer teilbaren Druckeinheit;
Fig. 3 eine zweite Betriebsstellung einer teilbaren Druckeinheit;
Fig. 4 4 eine Variante für eine teilbare Druckeinheit;
Fig. 5 eine Draufsicht auf ein Doppeldruckwerk;
Fig. 6 ein schematischer Längsschnitt durch eine Lagereinheit;
Fig. 7 ein schematischer Querschnitt durch eine Lagereinheit;
Fig. 8 eine erste Lageranordnung eines Doppeldruckwerkes;
Fig. 9 eine zweite Lageranordnung eines Doppeldruckwerkes;
Fig. 10 eine Prinzipskizze zur Lagerung und Einstellung der Zylinder;
Fig. 11 ein Ausführungsbeispiel für eine Verschaltung einer Druckmittelversorgung;
Fig. 12 eine Lagereinheit mit Mitteln zur Schrägstellung eines Zylinders;
Fig. 13 eine Ausführung eines Haltemittels für einen Anschlag der Lagereinheit gemäß
Fig. 11;
Fig. 14 eine Ausführung eines Aktorelementes;
Fig. 15 eine vergrößerte Darstellung des Linearlagers aus Fig. 6.
Fig. 16 eine zweite Ausführung der Lagereinheit;
Fig. 17 eine dritte Ausführung der Lagereinheit;
Fig. 18 eine vierte Ausführung der Lagereinheit;
Fig. 19 eine fünfte Ausführung der Lagereinheit;
Fig. 20 eine schematische Darstellung einer I-Druckeinheit;
Fig. 21 eine zweite Ausführung für eine Verschaltung einer Druckmittelversorgung;
Fig. 22 ein Beispiel einer ersten Programmmaske für die Anwahl des Kriteriums "Papierauswahl";
Fig. 23 ein Beispiel einer zweiten Programmmaske für die Anwahl der Kriterien "Papierauswahl"
und "Drucktuchauswahl".
[0018] Eine Druckmaschine, z. B. Rollenrotationsdruckmaschine, insbesondere eine Mehrfarbenrollenrotationsdruckmaschine,
weist eine Druckeinheit 01 auf, in welcher einen Bedruckstoff 02, z. B. eine Materialbahn
02, kurz Bahn 02 beidseitig einfach oder insbesondere nacheinander beidseitig mehrfach,
z. B. hier vierfach, oder aber mehrere Bahnen gleichzeitig ein- oder mehrfach durch
Druckwerke 04 bedruckbar sind. Es kann auch eine oder mehrere Druckeinheiten 01 bzw.
Druckwerke 04 vorgesehen sein, in welchen eine Bahn 02 an der Druckstelle 05 lediglich
einseitig bedruckbar ist. Die Druckwerke 04 weisen Druckwerkszylinder 06; 07 auf,
welche in Druck-An paarweise aneinander anzustellen sind.
Die im folgenden aufgezeigten Verfahrensweisen und/oder Vorrichtungen können auch
auf Druckwerke 04 vorteilhafte angewandt sein, in welchen der Bedruckstoff 02 nicht
bahnförmig, sondern als Bogen ausgebildet ist.
[0019] Wesentlich ist nun, dass einer oder mehrere der Druckwerkszylinder 06; 07 - zumindest
für den Zeitraum des Einstellens eines wegbegrenzenden Anschlages - kraftgesteuert
aneinander anstellbar sind. Damit wird die Anstelllage gefunden, welche direkt auf
den zum Drucken relevanten Parameter "Kraft" bzw. "Anstelldruck" basiert und nicht
über einen Umweg ermittelt wird, wie es beispielsweise das Messen und einstellen einer
Breite des Abdruckstreifens erfolgt.
[0020] Die Lagerung und die Aktuatorik für dieses Funktionsprinzip kann auf vielfältige
Weise ausgestaltet sein und wird unten näher beschrieben. Ebenso kann dieses Prinzip
in Druckwerken 04 bzw. Druckeinheiten 01 unterschiedlichster Ausgestaltung eingesetzt
sein, wobei im der Einsatz des Funktionsprinzips anhand einer vorteilhaften Ausführung
einer Druckeinheit 01 bzw. vorteilhaften Ausbildung eines Druckwerkes 04 beschrieben
ist.
[0021] Die Druckeinheit 01 weist im hier vorliegenden Beispiel mehrere (im vorliegenden
Fall vier) vertikal übereinander angeordnete Doppeldruckwerke 03 für den beidseitigen
Druck im Gummi-gegen-Gummi-Betrieb auf. Die Doppeldruckwerke 03 - hier in Form von
Brücken- oder n-Druckwerken dargestellt - werden jeweils durch zwei Druckwerke 04
gebildet, welche je einen als Übertragungszylinder 06 und einen als Formzylinder 07
ausgebildeten Zylinder 06; 07, z. B. Druckwerkszylinder 06; 07, sowie jeweils ein
Farbwerk 08 und im Fall des Nassoffsetdruckes zusätzlich ein Feuchtwerk 09 aufweisen.
Jeweils zwischen den beiden Übertragungszylindern 06 wird in Anstelllage eine (Doppel-)Druckstelle
05 gebildet. Die genannten Bauteile sind lediglich am obersten Doppeldruckwerk 03
der Fig. 1 bezeichnet, wobei die übereinander angeordneten (Doppel-)Druckwerke 03;
04 jedoch im wesentlichen - insbesondere in der Ausgestaltung der für die Erfindung
relevanten Merkmale - identisch ausgeführt sind. Die Doppeldruckwerke 03 können -
ohne das unten beschriebene vorteilhafte Merkmal der linearen Anordnung - genauso
gut entgegen der Darstellung in Fig. 1 als sich nach oben öffnende U - Einheit ausgeführt
sein.
[0022] Wie in Fig. 2 und 3 beschrieben kann die Druckeinheit 01 in einer vorteilhaften Ausführungen
z. B. mittig, d. h. im Bereich der Doppeldruckstelle(n) 05, oder aber wie in Fig.
4 dargestellt, zwischen Formzylinder(n) 07 und Farbwerk(en) 08 betriebsmäßig teilbar
ausgeführt sein. Zusätzlich sind in Fig. 2 und 3 exemplarisch zwei unten näher erläuterte
Versorgungssysteme 75.1; 75.2 für Druckmittel angedeutet.
[0023] Wie ebenfalls in Fig. 2 und 4 exemplarisch angedeutet, können die Farbwerke 08 (und
ggf. Feuchtwerke 09) als bereits mehrere Walzen aufweisende Module mit eigenem Gestell
16 bzw. einer Rahmenkonstruktion 16 ausgebildet und als vormontierbare Module in die
Druckeinheit 01 einsetzbar ausgebildet sein. Wie unten näher erläutert können die
Zylinder 06; 07 mit ihnen zugeordneten Lagereinheiten 14 als vormonierbare bzw. vormontierte
Zylindereinheiten 17 ausgebildet sein. In vorteilhafter Ausführung können die Rotationsachsen
der Druckwerkszylinder 06; 07 eines Druckwerks 04 in Druck-An im wesentlichen in einer
gemeinsamen Ebene E liegend ausgeführt sein. Die Ebene E nimmt z. B. einen Winkel
zwischen 76° und 87°,insbesodere zwischen 80° und 85° zur Ebene der Einlaufenden bahn
ein.
[0024] In den nachfolgenden Figuren 2 und 3 ist eine vorteilhafte Ausführung der Druckeinheit
01 dargestellt, wobei diese im Bereich ihrer Doppeldruckstelle(n) 05, betriebsmäßig,
d. h. für Rüst- und Wartungszwecke (im Gegensatz zum Zerlegen bzw. einer Demontage),
teilbar ausgeführt ist. Die beiden voneinander trennbaren Teile werden hier mit Teildruckeinheiten
01.1 und 01.2 bezeichnet.
[0025] Hierzu sind die Druckwerkszylinder 06; 07 der mehreren (vier) übereinander angeordneten
Doppeldruckwerke 03 rotierbar in bzw. an einem rechten und einem linken Gestell- bzw.
Wandabschnitt 11; 12, z. B. Seitengestell 11; 12 in der Weise gelagert, dass die beiden
Druckwerkszylinder 06; 07 eines selben Druckwerkes 04 dem selben Gestell- bzw. Wandabschnitt
11; 12 zugeordnet ist. Vorzugsweise sind die Druckwerkszylinder 06; 07 mehrerer, insbesondere
aller die Bahn 02 auf der selben Seite bedruckenden Druckwerke 04 am selben Gestell-
bzw. Wandabschnitt 11; 12 gelagert. Die Druckwerkszylinder 06; 07 können prinzipiell
lediglich einseitig, d. h. fliegend an lediglich nur einer stirnseitigen Gestellabschnitte
11 gelagert sein. Vorzugsweise sind jedoch je Teildruckeinheit 01.1; 01.2 zwei stirnseitig
zu den Zylindern 06; 07 angeordnete Gestellabschnitte 11; 12 vorgesehen. Die beiden
voneinander trennbaren Teildruckeinheiten 01.1 und 01.2 weisen die jeweiligen Gestellabschnitte
11; 12 und Druckwerke 04 (Druckwerkszylinder 06; 07 und Farbwerke 08) auf.
[0026] Die Teildruckeinheiten 01.1; 01.2 sind entlang einer Richtung senkrecht zur Rotationsachse
der Zylinder 06; 07 aufeinander zu bzw. voneinander weg bewegbar, indem vorzugsweise
eine von beiden raumfest (hier Teildruckeinheit 01.1), d. h. beispielsweise auf einem
Boden 13 des Druckereiraumes, einem raumfesten Träger 13, einer Montageplatte 13 oder
einem Montagerahmen 13 für die Druckeinheit 01 ortsfest, und die andere (hier Teildruckeinheit
01.2) bewegbar gegenüber dem Boden 13 bzw. Träger 13 bzw. Montageplatte 13 oder Montagerahmen
13 (im folgenden Träger 13) gelagert ist.
[0027] Hierfür sind die äußeren Gestellabschnitte 12 in zueinander korrespondierenden, in
nicht dargestellten Lagerelementen des Gestellabschnitts 12 und des Trägers 13, z.
B. gemeinsam eine Linearführung 15 bildend, gelagert. Diese können als in Schienen
laufende Rollen oder aber auch als gleit- oder wälzkörpergelagerte einander zugeordnete
Linearführungselemente ausgeführt sein.
[0028] Vorzugsweise sind die Wandabschnitte 11; 12 derart ausgebildet, dass sie in ihrer
Betriebsstellung A (Fig. 2) auf ihrer einander zugewandten Seite paarweise im wesentlichen
zueinander formkomplementär ausgebildet sind und zusammengefahren an ihren Trennlinien
bzw. Stoßlinien dennoch eine im wesentlichen geschlossene Seitenfront bilden.
[0029] Fig. 3 zeigt eine Wartungsstellung B der Druckeinheit 01 (ohne die in Fig. 2 angedeuteten
Lagereinheiten 14), wobei die Relativstellung der Teildruckeinheiten 01.1; 01.2 zueinander
durch Bewegen der Gestellabschnitte 12 bewirkt ist. Die Relativstellung kann grundsätzlich
in anderer Ausführung auch erreicht werden, indem beide Teildruckeinheiten 01.1; 01.2
bzw. deren Gestellabschnitte 11; 12 bewegbar gelagert sind.
[0030] In einer Variante (Fig. 4) einer teilbaren Druckeinheit 01 ist das Seitengestell
11; 12 nicht in der Weise teilbar, dass die Druckwerkszylinder 06; 07 an der Druckstelle
05 getrennt werden, sondern es sind die Druckwerkszylinder 06; 07 in bzw. an einem
gemeinsamen Seitengestell 11; 12 nichtteilbar gelagert, während zu beiden Seiten die
Farbwerke 08 aufnehmende Wandabschnitte 18 in eine Betriebsstellung A (nicht dargestellt)
oder eine Wartungsstellung B (dargestellt) verbringbar sind. Die Teilung erfolgt hier
zwischen Formzylinder 07 und Farb- sowie ggf. Feuchtwerk 08, 09.
[0031] Form- und Übertragungszylinder 07; 06 können in einer vorteilhaften Formatausgestaltung
mit einer Ballenbreite von mindestens vier, z. B. vier oder auch für besonders hohen
Produktausstoß sechs, nebeneinander angeordneten stehenden Druckseiten im Zeitungsformat,
insbesondere im Broadsheet-Format, ausgebildet sein. So kann eine doppelt breite Bahn
02 nebeneinander mit vier bzw. eine dreifach breite Bahn 02 nebeneinander mit sechs
Zeitungsseiten bedruckt, und der Formzylinder 07 entsprechend mit vier bzw. sechs
Druckformen, insbesondere mit ihren Enden zueinander fluchtend, nebeneinander belegt
werden. In einer ersten Formatausgestaltung weisen die Zylinder 06; 07 einen Umfang
auf, welcher im wesentlichen zwei hintereinander angeordneten Druckseiten in einem
Zeitungsformat, insbesondere im Broadsheet-Format, entspricht.
[0032] In den Ausführungen der Druckeinheit 01 mit Formzylindern 07 doppelt großen Formats
(zwei Zeitungsseiten im Umfang hintereinander) weist dieser vorteilhafter Weise zwei
in Umfangsrichtung um 180° zueinander versetzte Kanäe zur Aufnahme der Druckformen
auf, welche vorzugsweise über die gesamte wirksame Ballenlänge durchgehend ausgebildet
sind. Der Formzylinder 07 kann dann mit vier bzw. sechs Druckformen nebeneinander
und je zwei Druckformen hintereinander bestückt sein.
[0033] Der Übertragungszylinder 06 weist bei doppelt großem Format (zwei Zeitungsseiten
im Umfang hintereinander) in einer Ausführung z. B. lediglich einen Kanal zur Aufnahme
eines oder mehrerer nebeneinander angeordneter Drucktücher auf, welcher vorzugsweise
über die gesamte wirksame Ballenlänge durchgehend ausgebildet ist. Der Übertragungszylinder
06 kann dann mit einem über die Ballenlänge durchgehenden und über im wesentlichen
den vollen Umfang reichenden oder mit zwei oder drei über im wesentlichen den vollen
Umfang reichenden Drucktüchern nebeneinander bestückt sein. In anderer Ausführung
des doppelt großen Übertragungszylinders 06 kann dieser zwei oder drei Drucktücher
nebeneinander aufweisen, wobei die jeweils benachbarten zueinander um 180° in Umfangsrichtung
versetzt sind. Diese zueinander versetzten Drucktücher können in zwei bzw. drei Kanalabschnitten
gehalten sein, welche ebenfalls in Längsrichtung des Zylinders 06 nebeneinander, die
jeweils benachbarten Kanalabschnitte in Umfangsrichtung jedoch zueinander um 180°
versetzt sind.
In anderer Ausführung können die Zylinder 06; 07 jedoch auch mit einfachem Umfang
- eine Druckseite insbesondere Zeitungsseite in Umfangsrichtung - ausgebildet sein.
Es kann der Übertragungszylinder 06 auch mit doppeltem Umfang und der Formzylinder
07 mit einfachem Umfang ausgebildet sein. In Druckwerken 04 für den Akzidenzdruck
können die Zylinder 06; 07 auch mit Umfängen ausgebildet sein, welche vier liegenden
Tabloidseiten entspricht.
[0034] Grundsätzlich kann das Farbwerk 08 in unterschiedlicher Weise ausgebildet sein. So
kann es wie in Fig. 1 exemplarisch dargestellt z. B. als einzügiges Walzenfarbwerk
08 z. B. mit zwei Reibzylindern (z. B. aus dem Zeitungsdruck) oder aber wie exemplarisch
in Fig. 2 und Fig. 3 gezeigt als Kurzfarbwerke 08 unter Verwendung einer Näpfchen
oder Haschuren aufweisenden Rasterwalze ausgebildet sein. In nicht dargestellter Ausführung
kann es auch als Walzenfarbwerk 08 mit zwei Farbzügen und z. B. drei Reibzylindern
(z. B. aus dem Akzidenzdruck) ausgeführt sein.
[0035] Im Fall des Trockenoffset ist je Druckwerk 04 ein Farbwerk 08, jedoch kein Feuchtwerk
09 vorgesehen. Im Nassoffset wird durch das Feuchtwerk 09 , strikt getrennt vom Farbwerk
08 oder aber parallel verbunden über eine Brückenwalze mit dem Farbwerk 08, Feuchtmittel
zugeführt.
[0036] Das Feuchtwerk 09 kann als Feuchtwerk 09 mit wenigstens drei Walzen (in Fig. 1 dargestellt)
ausgebildet sein. Vorzugsweise ist das Feuchtwerk 09 als sog. kontaktloses Feuchtwerk
09, insbesondere Sprühfeuchtwerk 09, ausgeführt. Wie ebenfalls in Fig. 2 und 3 angedeutet,
können die Druckwerke 04 jeweils eine Handhabungsvorrichtung 19 zur Unterstützung
des Druckformwechsels aufweisen. In bevorzugter Ausführung ist die Handhabungsvorrichtung
19 als zumindest teilautomatischer oder gar vollautomatischer Druckformwechsler 19
ausgeführt.
[0037] Unabhängig von der unten beschriebenen, vorteilhaften Ausbildung der Lagerung als
Lagereinheit 14 sowie deren spezieller Ausbildung und Anordnung erfolgt ein Druck-An-Stellen
von Druckwerkszylindern 06; 07 bzw. zumindest ein Druck-An-Stellen im Rahmen des Voreinstellens
eines wegbegrenzenden Anschlages mittels wenigstens eines Aktors 43, insbesondere
durch einen kraftgesteuerten bzw. über eine Kraft definierten Aktor 43, mittels welchem
zur Anstellung eine definierte bzw. definierbare Kraft F in Druck-An-Richtung auf
den Zylinder 06; 07 bzw. dessen Zapfen bringbar ist. Die für die Farbübertragung und
damit die Druckqualität u.a. entscheidende Linienkraft in den Nippstellen ist daher
nicht durch einen indirekten Parameter wie z. B. einen gemessenen Abdruckstreifen,
sondern durch das Kräftegleichgewicht zwischen der Kraft F und der zwischen den Zylindern
06; 07 resultierenden Linienkraft F
L und das resultierende Gleichgewicht definiert.
[0038] Zur Grundeinstellung eines Systems ist es daher in einer vorteilhaften Ausführung
vorgesehen, dass zumindest ein Zylinder 06 (07) während eines Zeitraumes beim Einstellen
- ohne wirksame Wegbegrenzung zur Druckstelle hin - lediglich kraftgesteuert an den
benachbarten Zylinder 06 (07) anstellbar ist. Vorteilhaft ist zumindest während eines
bestimmten Zeitraumes des Einstellvorganges ein an der Druckstelle 05 beteiligter
Zylinder 06 in einer definierten Lage, vorteilhaft in der durch das Kräftegleichgewicht
gefundenen Anstelllage, fixierbar bzw. zumindest in Richtung der Druckstelle 05 hin
wegbegrenzbar.
[0039] Im folgenden wird das o. g. Prinzip des kraftgesteuerten Anstellens (zumindest während
des Einstellvorganges) an vorteilhaften Ausführungen für die Lagerung und die Aktuatorik
beschrieben.
[0040] Fig. 5 zeigt in Draufsicht an den Seitengestellen in Lagern 14 rotierbar gelagerte
Zylinder 06; 07. In der Ausführung mit als Zylindereinheiten 17 ausgeführten Modulen
(siehe unten zu Fig. 5 und Fig. 6) weisen z. B. einen Zylinder 06; 07 mit Zapfen 21;
22 und einer bereits auf dem Zapfen 21; 22 vormontierten (vorgespannt und/oder voreingestellt)
Lagereinheit 14 auf. Lagereinheit 14 und Zylinder 06; 07 erhalten bereits vor dem
Einsetzten in die Druckeinheit 01 ihre fest definierte Lage zueinander und sind insgesamt
in die Druckeinheit 01 einbringbar.
[0041] In einer vorteilhaften Ausführung der Druckeinheit 01 ist vorgesehen, die Zylinder
06; 07 in Lagereinheiten 14 an den Seitengestellen 11; 12 rotierbar zu lagern, welche
die Flucht der Seitengestelle 11; 12 nicht durchdringen und/oder die Zylinder 06;
07 mit ihrem Ballen 26; 27 einschließlich ihrer Zapfen 21; 22 eine Länge L06; L07
aufweisen, welche kleiner oder gleich einer lichten Weite L zwischen den die Druckwerkszylinder
06; 07 zu beiden Stirnseiten tragenden Seitengestellen 11; 12 (Fig. 5). Bei den die
Druckwerkszylinder 06; 07 zu beiden Stirnseiten tragenden Seitengestellen 11; 12 handelt
es sich vorzugsweise nicht um seitlich derart offene Seitengestelle, sodass die Zylinder
06; 07 axial entnehmbar wären, sondern um Seitengestelle 11; 12 welche in axialer
Richtung eine zumindest teilweise Überdeckung mit der Stirnseite der montierten Zylinder
06; 07 aufweisen, d. h. der Zylinder 06; 07, insbesondere dessen Lager (s. u.), ist
stirnseitig durch die beiden Seitengestelle 11; 12 zumindest teilweise eingefasst.
[0042] Vorzugsweise weisen alle vier Druckwerkszylinder 06; 07 (mindestens jedoch drei)
eine eigene Lagereinheit 14 auf, in welcher der An-/Abstellmechanismus bereits integriert
ist.
[0043] Es können auch für drei der vier Zylinder 06; 07 den An-/Abstellmechanismus aufweisende
Lagereinheiten 14 und für den vierten Lagereinheiten 14 ohne An-/Abstellmechanismus
vorgesehen sein.
[0044] Fig. 6 und 7 zeigen eine bevorzugt auf linearen Stellwegen basierende Lagereinheit
14 im schematischen Längs- und Querschnitt. Die den An-/Abstellmechanismus integrierende
Lagereinheit 14 weist neben einem Lager 31, z. B. Radiallager 31, beispielsweise ein
Zylinderrollenlager 31, zur rotatorischen Lagerung des Zylinders 06; 07 Lagermittel
32; 33 für eine radiale Bewegung des Zylinders 06; 07 - zum Druck-An- bzw. Druck-Abstellen
- auf. Hierzu weist die Lagereinheit 14 (nach Montage der Lagereinheit 14 gestellfeste)
trägerfeste Lagerelemente 32 als auch die gegen diese bewegbaren Lagerelemente 33
auf. Die trägerfesten und bewegbaren Lagerelemente 32; 33 sind als zusammenwirkende
Linearelemente 32; 33 und gemeinsam mit entsprechenden Gleitflächen oder dazwischenliegenden
Wälzelementen insgesamt als Linearlager 29 ausgebildet. Die Linearelemente 32; 33
nehmen paarweise einen das Radiallager 31 aufnehmenden Lagerblock 34, z. B. Schlitten
34 zwischen sich auf. Lagerblock 34 und die bewegbaren Lagerelemente 33 können auch
einteilig ausgeführt sein. Die trägerfesten Lagerelemente 32 sind an einem Träger
37 angeordnet, welcher insgesamt mit dem Seitengestell 11; 12 verbunden wird bzw.
ist. Der Träger 37 ist beispielsweise als Trägerplatte 37 ausgeführt, welche beispielsweise
zumindest auf einer Antriebsseite eine Ausnehmung 38 für den Durchgriff einer Welle
39, z. B. Antriebswelle 39 eines in Fig. 7 nicht dargestellten Zapfen 21; 22 eines
Zylinders 06; 07 aufweist. Auch die Gestellwand 11; 12 auf der Antriebsseite weist
vorzugsweise eine Aussparung bzw. einen Durchbruch für eine Antriebswelle 39 auf.
Auf der der Antriebsseite gegenüberliegenden Stirnseite muss nicht zwangsläufig eine
Ausnehmung 38 oder eine Aussparung im Seitengestell 12; 11 vorgesehen sein.
[0045] Vorzugsweise ist eine Länge des Linearlagers 29, insbesondere zumindest eine Länge
des im montierten Zustand gestellfesten Lagermittels 32 des Linearlagers 29, in Stellrichtung
S betrachtet kleiner als ein Durchmesser des zugeordneten Druckwerkszylinders 06;
07.
[0046] Die Ankopplung des Zylinders 06; 07 bzw. des Lagerblockes 34 auf einer Antriebsseite
der Druckeinheit 01 an einen Antrieb, z. B. direkt zu einem Antriebsmotor und/oder
einem Antriebszug oder Getriebe, erfolgt wie in Fig. 6 beispielsweise dargestellt
über die Welle 39, welche an ihrem zylindernahen Ende ein Ende des Zapfens 21; 22
umfasst und beispielsweise über eine Klemmeinrichtung 24 mit dem Zapfen 21; 22 drehsteif
verbunden ist. Die Klemmeinrichtung 24 ist hier beispielsweise als z. T. geschlitztes
Hohlwellenende ausgebildet, welches das Zapfenende (Zapfen 21; 22) umfasst und mittels
einer Schraubverbindung in der Weise zusammen zu ziehen ist, dass eine reibschlüssige
drehfeste Verbindung zwischen Zapfenende (Zapfen 21; 22) und Hohlwelleninnenfläche
herstellbar ist. Die Ankopplung kann auch in anderer Weise, z. B. in Umfangsrichtung
einen Formschluss aufweisend, ausgeführt sein. Die Welle 39 ist durch eine Aussparung
im Seitengestell 11; 12 geführt, welche ausreichend groß für die Bewegung der Welle
39 zusammen mit dem Lagerblock 34 bemessen ist und welche z. B. in der Art eines Langlochs
ausgebildet ist. Als Schmutzschutz kann eine Abdeckung 28 mit einem das Langloch überdeckenden
Kragen vorgesehen sein, welcher z. B. mit dem Lagerblock 34, nicht jedoch mit der
Welle 39 verbunden ist.
[0047] An das zylinderferne Ende der Welle 39 ist wie in Fig. 6 dargestellt eine von ggf.
mehreren in Serie angeordneten Kupplung 40, insbesondere Lamellenkupplung 40, durch
eine drehfeste Verbindung 36, z. B. ein Spannelement 36, koppelbar. In einer anderen,
nicht dargestellten Ausführung ist direkt ein Antriebsmotor oder direkt ein Getriebe
mit Antriebsmotor ohne winkel- und/oder versatzausgleichende Kupplung an die Welle
39 koppelbar. In dieser Ausführung ist der Antriebsmotor z. B. nicht gestellfest,
sondern zylinderfest angeordnet und wird mit dem Zylinder 06; 07 mitbewegt.
[0048] Die Ausbildung der Linearlager 29 in der Weise, dass die zusammen wirkenden Lagerelemente
32; 33 beide an der Baueinheit Lagereinheit 14 - und nicht ein Teil am Seitengestell
11; 12 der Druckeinheit 01 - vorgesehen sind, ermöglicht eine Vormontage und Vorjustierung
bzw. Einstellung der Lagerspannung. Die vorteilhafte Anordnung der beiden den Lagerblock
34 umgreifenden Linearlager 29 ermöglicht ein spielfreies Einstellen, da sich die
beiden Linearlager 29 in der Weise gegenüberliegen, dass die Lagervorspannung und
die Lagerkräfte eine wesentliche Komponente in einer Richtung senkrecht zur Rotationsachse
des Zylinders 06; 07 erfahren bzw. aufnehmen. Die Linearlager 29 sind somit in derjenigen
Richtung einstellbar, auf welche es beim spielfreien Stellen der Zylinder 06; 07 auch
ankommt.
[0049] Die in Fig. 6 und Fig. 7 erkennbaren Linearlager 29 (32, 33) weisen somit jeweils
Paarungen korrespondierender, zusammen wirkender Lagermittel 32 und 33 bzw. deren
Führungs- oder Wirkflächenflächen, als Gleitflächen (nicht dargestellt) ausgebildet
oder mit dazwischen angeordneten Wälzkörpern 23, auf. Wie in Fig. 15 dargestellt,
ist in bevorzugter Ausführung zumindest eines der beiden, vorteilhafte beide Linearlager
29 einer Lagereinheit 14 derart ausgeführt, dass die beiden korrespondierenden Lagermittel
32 und 33 jeweils mindestens zwei Führungsflächen 32.1; 32.2; 33.1; 33.2 aufweisen,
welche in zwei zueinander geneigten Ebenen liegen. Die beiden Führungsflächen 32.1;
32.2; 33.1; 33.2 (bzw. deren Ebenen E1; E2) des selben Lagermittels 32; 33 sind z.
B. v-förmig zueinander, z. B. mit einem Zwischenwinkel zwischen 30 bis 60°, insbesondere
zwischen 40 und 50 °, geneigt. Die beiden Führungsflächen 33.1; 33.2; 32.1; 32.2 des
zusammen wirkenden Lagermittels 33; 32 sind hierzu formkomplementär geneigt. Wenigstens
eine der beiden Paarungen zusammenwirkender Führungsflächen 32.1; 32.2; 33.1; 33.2
liegt parallel zu einer Ebene E1, welche eine Komponente ungleich Null in radialer
Richtung der Zylinderachse aufweist und dadurch den Bewegungsfreiheitgrad in eine
rein axialer Richtung des Zylinders 06; 07 unterbindet. Vorzugsweise liegen beide
Paarungen zu Ebenen E1; E2, welche beide eine Komponente ungleich Null in radialer
Richtung der Zylinderachse, jedoch in umgekehrter Neigung gegen die Zylinderachse
aufweisen und dadurch den Bewegungsfreiheitgrad in beide axiale Richtungen des Zylinders
06; 07 unterbinden. Eine Schnittlinie der beiden Ebenen E1; E2 verläuft parallel zur
Stellrichtung S.
[0050] Ist, wie in Fig. 6 zu erkennen, der Lagerblock 34 zwischen den beiden, je zwei Paarungen
zusammenwirkender Führungsflächen 32.1, 33.1 und 32.2; 33.2 aufweisenden Linearlagern
29 eingefasst, insbesondere mit einer Vorspannung vorgespannt, so weist der Lagerblock
34 nur noch einen einzigen Bewegungsfreiheitsgrad entlang der Stellrichtung S auf.
[0051] Die geneigten Wirk- bzw. Führungsflächen 32.1; 32.2; 33.1; 33.2 sind derart angeordnet,
dass sie einer Relativbewegung der Lagerteile des Linearlagers 29 in axialer Richtung
des Zylinders 06; 07 entgegenwirken, d. h. das Lager ist in axialer Richtung "abgebunden".
[0052] Vorzugsweise weisen die Linearlager 29 beider einem Zylinder 06; 07 stirnseitig zugeordneter
Lagereinheiten 14 zwei derart zueinander angeordnete Paare zusammenwirkender Führungsflächen
32.1; 32.2; 33.1; 33.2 auf. In diesem Fall weist jedoch vorteilhafter Weise zumindest
eines der beiden Radiallager 31 der beiden Lagereinheiten 14 ein geringfügiges Lagerspiel
Δ31 in axialer Richtung auf.
[0053] In Fig. 6 und Fig. 15 weisen die Führungsflächen 32.1; 32.2 der gestellfesten Lagermittel
32 der Linearführung 29 in den dem Zapfen 21; 22 zugewandten Halbraum. Die gestellfesten
Lagermittel 32 umgreifen hier den zwischen ihnen angeordnete Lagerblock 34. Die gestellfesten
Führungsflächen 32.1; 32.2 der beiden Linearlager 29 umgreifen somit teilweise die
Führungsflächen 33.1; 33.2 des Lagerblockes 34 hinsichtlich einer axialen Richtung
des Zylinders 06; 07.
[0054] Zur korrekten Platzierung der Lagereinheiten 14, bzw. Zylindereinheiten 17 samt Lagereinheit
14, können Montagehilfen 51, z. B. Passstifte 51 im Seitengestell 11; 12 vorgesehen
sein, an welchen die Lagereinheit 14 der vollständig montierten Zylindereinheit 17
ausgerichtet wird, bevor sie durch lösbare Haltemittel 53, z. B. Schrauben 53, oder
gar stoffschlüssig durch Schweißen mit dem Seitengestell 11; 12 verbunden werden.
Für die bereits vor dem Einsetzten in die Druckeinheit 01 vorzunehmende und/oder nach
dem Einsetzten nachzujustierende Einstellung der Lagervorspannung in den Linearlagern
29 können entsprechende Mittel 54, z. B. Spannschrauben 54 vorgesehen sein (Fig. 6).
Vorzugsweise ist die Lagereinheit 14 - zumindest zur Zylinderseite hin - durch eine
Abdeckung 57 weitgehend gegen Verschmutzung geschützt bzw. gar gekapselt als Baueinheit
ausgeführt.
[0055] In Fig. 6 ist schematisch der Zylinder 06; 07 mit Zapfen 21; 22 und einer vormontierten
Lagereinheit 14 gekennzeichnet. Diese Baugruppe kann somit vormontiert zwischen die
Seitengestelle 11; 12 der Druckeinheit 01 montagefreundlich eingesetzt und an hierzu
vorgesehenen Stellen befestigt werden. Vorzugsweise für eine module Bauweise sind
die Lagereinheiten 14 für Form- und Übertragungszylinder 07; 06 - ggf. bis auf die
erlaubte betriebsmäßige Größe des Stellweges - baugleich ausgeführt. Durch die vormontierbare
Ausführung können die wirksame Innenfläche des Radiallager 31 und die äußere wirksame
Mantelfläche des Zapfens 21; 22 zylindrisch anstelle von konisch ausgeführt sein,
da sowohl die Montage der Lagereinheit 14 auf dem Zapfen 21; 22 als auch die Einstellung
des Lagerspiels außerhalb der Druckeinheit 01 erfolgen kann. Die Lagereinheit 14 kann
beispielsweise aufgeschrumpft werden.
[0056] Die als ganzes montierbare Baueinheit (Lagereinheit 14) ist vorteilhaft in der Art
eines ggf. zum Teil offenen Gehäuses aus z. B. dem Träger 37, und/oder z. B. einem
Rahmen (in Fig. 7 z. B. die vier die Lagereinheit 14 zu allen vier Seiten hin nach
außen begrenzenden Seitenträgern 92; 93; 94; 96, z. B. Seitenplatten 92; 93; 94; 96)
und/oder z. B. der Abdeckung 57 (Fig. 6). Innerhalb dieses Gehäuses bzw. dieses Rahmens
sind der das Radiallager 31 aufweisende Lagerblock 34, die Linearführungen 29 sowie
in vorteilhafter Ausführung z. B. der Aktor 43 bzw. die Aktoren 43 untergebracht.
[0057] Die gestellfesten Lagerelemente 32 sind im wesentlichen parallel zueinander angeordnet
und definieren eine Stellrichtung (Fig. 7).
[0058] Ein Druck-An-Stellen erfolgt durch Bewegen des Lagerblocks 34 in Richtung Druckstelle
mittels einer durch wenigstens einen Aktor 43 auf den Lagerblock 34 aufgebrachten
Kraft F, insbesondere durch einen kraftgesteuerten bzw. über eine Kraft definierten
Aktor 43, mittels welchem zur Anstellung eine definierte bzw. definierbare Kraft F
in Druck-An-Richtung auf den Lagerblock 34 bringbar ist (Fig. 7). Die für die Farbübertragung
und damit die Druckqualität u.a. entscheidende Linienkraft in den Nippstellen ist
daher nicht durch einen Stellweg, sondern durch das Kräftegleichgewicht zwischen der
Kraft F und der zwischen den Zylindern 06; 07 resultierenden Linienkraft F
L und das resultierende Gleichgewicht definiert. In einer ersten, nicht eigens dargestellten
Ausführung werden Zylinder 06; 07 paarweise aneinander angestellt, indem der Lagerblock
34 mit der entsprechend eingestellten Kraft F über den/die Aktror(en) 43 beaufschlagt
wird. Sind mehrere (z. B. drei oder vier) einander in direkter Folge benachbarte jeweils
paarweise zusammenwirkende Zylinder 06; 07 ohne eine Möglichkeit zur Fixierung oder
Begrenzung des Stellweges S mit einem rein kraftabhängigen Stellmechanismus ausgeführt,
so lässt sich zwar ein bereits bzgl. der erforderlichen Drücke (Linienkräfte) eingestelltes
System ab- und nachfolgend wieder korrekt anstellen, eine Grundeinstellung vorzunehmen
ist aufgrund der sich z. T. überlagernden Reaktionen nur schwer möglich.
[0059] Zur Grundeinstellung eines Systems (mit entsprechenden Aufzügen etc.) ist es daher
in einer vorteilhaften Ausführung vorgesehen, dass wenigstens die beiden mittleren
der vier Zylinder 06 - oder anders ausgedrückt, zumindest sämtliche von den beiden
äußeren Zylindern 07 verschiedenen Zylinder 06 wenigstens während eines Zeitraumes
beim Einstellen in einer definierten Lage, vorteilhaft in der durch das Kräftegleichgewicht
gefundenen Anstelllage, fixierbar bzw. zumindest wegbegrenzbar ist.
[0060] Besonders vorteilhaft ist eine Ausführung, wobei der Lagerblock 34 - auch während
des Betriebes - zumindest in eine Richtung von der Druckstelle weg gegen eine Kraft,
z. B. Federkraft, insbesondere eine definierbare Kraft, bewegbar gelagert ist. Damit
wird - im Gegensatz zur reinen Wegbegrenzung - einerseits eine maximale Linienkraft
beim zusammen wirken der Zylinder 06; 07 definiert, und andererseits ein Nachgeben,
beispielsweise bei einem Bahnriss mit anschließendem Wickler am Zylinder 06; 07, ermöglicht.
[0061] Zu einer der Druckstelle 05 zugewandten Seite weist die Lagereinheit 14 - zumindest
während des Einstellvorgangs - einen ortsveränderbaren Anschlag 41 auf, welcher den
Stellweg zur Druckstelle 05 hin begrenzt. Der Anschlag 41 ist in der Weise ortsveränderbar,
dass die als Anschlag wirksame Anschlagfläche 44 entlang der Stellrichtung zumindest
in einem Bereich variierbar ist. Es ist somit in vorteilhafter Ausführung eine Justiervorrichtung
(verstellbarer Anschlag 41) vorgesehen, mittels welcher die Position einer druckstellennahen
Endlage des Lagerblockes 34 einstellbar ist. Zur Wegbegrenzung/Justage dient z. B.
ein unten beschriebener Keilantrieb. Das Stellen des Anschlages 41 kann grundsätzlich
manuell oder über ein als Aktor (46, s. u.) ausgeführtes Stellmittel 46 erfolgen.
Weiter ist in vorteilhafter Ausführung ein in Fig. 6 und Fig. 7 nicht dargestelltes
Halte- oder Klemmmittel vorgesehen, mittels welchem sich der Anschlag 41 in der gewünschten
Lage festlegen lässt. Weiter ist mindestens ein federnd wirkendes Element 42, z. B.
Federelement 42, vorgesehen, welches auf den Lagerblock 34 eine Kraft F
R vom Anschlag 41 in eine Richtung von der weg aufbringt. D. h. das Federelement 42
bewirkt ein Druck-Ab-Stellen für den Fall, dass der Lagerblock 34 nicht in anderer
Weise an der Bewegung gehindert wird. Ein Druck-An-Stellen erfolgt durch Bewegen des
Lagerblocks 34 in Richtung Anschlag 41 durch wenigstens einen Aktor 43, insbesondere
einen kraftgesteuerten Aktor 43, mittels welchem zur Anstellung wahlweise eine definierte
bzw. definierbare Kraft F in Druck-An-Richtung auf den Lagerblock 34 bringbar ist.
Ist diese Kraft F größer als die Rückstellkraft F
R der Federelemente 42, so erfolgt bei entsprechender räumlicher Ausbildung ein Anstellen
des Zylinders 06; 07 an den benachbarten Zylinder 06; 07 und/oder ein Anstellen des
Lagerblocks 34 an den Anschlag 41.
[0062] Im Idealfall ist die aufgebrachte Kraft F, die Rückstellkraft F
R und die Position des Anschlages 41 derart gewählt, dass zwischen Anschlag 41 und
der Anschlagfläche des Lagerblockes 34 in Anstelllage keine wesentliche Kraft ΔF übertragen
wird, dass beispielsweise gilt |ΔF|< 0,1*(F- F
R), insbesondere |ΔF|< 0,05*(F- F
R), idealerweise |ΔF| ≈ 0. In diesem Fall wird die Anstellkraft zwischen den Zylindern
06; 07 wesentlich über die durch den Aktor 43 anliegende Kraft F bestimmt. Die für
die Farbübertragung und damit die Druckqualität u.a. entscheidende Linienkraft in
den Nippstellen ist daher nicht primär durch einen Stellweg, sondern bei quasifreiem
Anschlag 41 durch die Kraft F und das resultierende Gleichgewicht definiert. Grundsätzlich
wäre nach Auffinden der Grundeinstellung mit den hierzu passenden Kräften F ein Entfernen
des Anschlages 41 bzw. einer entsprechenden, lediglich während des Grundeinstellens
wirksamen Fixierung denkbar.
[0063] Der Aktor 43 kann grundsätzlich als beliebiger, eine definierte Kraft F aufbringender
Aktor 43 ausgeführt sein. Vorteilhaft ist der Aktor 43 als durch Druckmittel betätigbares
Stellmittel 43, insbesondere als durch ein Fluid bewegbarer Kolben 43 ausgeführt.
Vorteilhaft im Hinblick auf mögliches Verkanten ist die Anordnung mehrerer, hier zwei,
derartiger Aktoren 43. Als Fluid kommt vorzugsweise wegen deren Inkompressibilität
eine Flüssigkeit, z. B. Öl oder Wasser, zum Einsatz. In anderer Ausführung kann der
Aktor 43 auch als Piezo (piezoelektrische Kraftaufbringung) oder als Magnet (magnetische
Kraftaufbringung), insbesondere Elektromagnet, ausgebildet sein.
[0064] Zur Betätigung der hier als Hydraulikkolben 43 ausgeführten Aktoren 43 entweder innerhalb
oder außerhalb der der Lagereinheit 14 ein steuerbares Ventil 56 vorgesehen. Dieses
ist beispielsweise elektronisch ansteuerbar ausgeführt und stellt den Hydraulikkolben
43 in einer Stellung drucklos oder zumindest auf ein geringeres Druckniveau, während
in anderer Stellung der die Kraft F bedingende Druck P anliegt.
[0065] Zusätzlich ist hier zur Sicherheit eine nicht bezeichnete Leckageleitung vorgesehen.
[0066] Um zu große An-/Abstellwege zu vermeiden und dennoch Bahnwickler abzusichern, kann
auf der druckstellenfernen Seite des Lagerblocks 34 eine Wegbegrenzung durch einen
ortsveränderlichen, kraftbegrenzten Anschlag 49 als Überlastsicherung 49, z. B. Federelement
49, vorgesehen sein, welche im betriebsmäßigen Druck-Ab, d. h. die Kolben 43 sind
entlastet und/oder eingefahren, zwar als Anschlag 49 für den Lagerblock 34 in Druck-Ab-Stellung
dienen, im Fall eines Bahnwicklers oder anderer überhöhter Kräfte von der Druckstelle
05 her jedoch nachgibt und einen größeren Weg frei gibt. Eine Federkraft dieser Überlastsicherung
49 ist daher größer gewählt, als die Summe der Kräfte aus den Federelementen 42. Beim
betriebsmäßigen An-/Abstellen ist daher ein lediglich sehr kurzer Stellweg, z. B.
lediglich 1 bis 3 mm, vorsehbar.
[0067] Der Anschlag 41 ist in der dargestellten Ausführung (Fig. 7) als quer zur Stellrichtung
S bewegbarer Keil 41 ausgeführt, wobei beim Bewegen desselben die Position der jeweils
wirksamen Anschlagfläche 44 entlang der Stellrichtung S variiert. Der Keil 41 stützt
sich beispielsweise an einem trägerfestem Anschlag 58 ab. Der trägerfeste Anschlag
58 ist hier z. B. durch einen Seitenträger 92 der Lagereinheit 14 gebildet.
[0068] Der hier als Keil 41 ausgeführte Anschlag 41 ist durch einen Aktor 46, beispielsweise
ein druckmittelbetätigbares Stellmittel 46 wie einen mit Druckmittel betätigbaren
Kolben 46 in einem Arbeitszylinder mit (doppeltwirkenden) Kolben über ein z. B. als
Kolbenstange 47 ausgeführtes Übertragungsglied 47 oder durch einen Elektromotor über
ein als Gewindespindel ausgeführtes Übertragungsglied 47, bewegbar. Dieser Aktor 46
kann entweder in beide Richtungen wirksam oder aber, wie hier dargestellt, als Einwegeaktor
ausgeführt sein, welcher bei Aktivierung gegen eine Rückstellfeder 48 arbeitet. Die
Kraft der Rückstellfeder 48 ist aus o.g. Gründen (weitgehend kraftfreier Anschlag
41) so schwach gewählt, dass der Keil 41 lediglich entgegen Schwerkraft oder Schwingungskräften
in seiner korrekten Lage gehalten wird.
[0069] Grundsätzlich kann der Anschlag 41 auch auf andere Art (z. B. als zur Stellrichtung
stellbarer und fixierbarer Stößel, etc.) in der Weise ausgeführt sein, dass er eine
in Stellrichtung S variierbare, und - zumindest während des Einstellvorgangs - fixierbare
Anschlagfläche 44 für die Bewegung des Lagerblockes 34 in Richtung Druckstelle 05
bildet. In nicht dargestellter Ausführung erfolgt ein Stellen des Anschlages 41 beispielsweise
direkt parallel zur Stellrichtung S durch ein Antriebsmittel, beispielsweise einen
mit Druckmittel betätigbaren Zylinder mit (doppelt wirkendem) Kolben oder einen Elektromotor.
[0070] Fig. 8 zeigt am als Doppeldruckwerk 03 ausgeführten Druckwerk 03 schematisch je Zylinder
06; 07 eine am Seitengestell 11 angeordnete Lagereinheit 14. In einer vorteilhaften,
hier dargestellten Ausführung bilden in Druck-An-Stellung die Rotationszentren der
Zylinder 06; 07 eine gedachte Verbindungslinie bzw. -ebene E (im folgenden als "lineares
Doppeldruckwerk" bezeichnet). Vorzugsweise schließen die Ebene E und die ein- bzw.
auslaufende Bahn 02 einen von 52° abweichenden Innenwinkel α zwischen 36 und 49°,
insbesondere von 80 bis 48° ein. Die Lagereinheit 14 der Übertragungszylinders 06,
insbesondere aller Zylinder 06; 07, sind im montierten Zustand in der in Fig. 8 dargestellten
Ausführung am Seitengestell 11 derart angeordnet, dass deren Stellrichtungen S - z.
B. aus Gründen einer kraftdefinierten Druck-An-Einstellung (s.u.) - mit der Verbindungsebene
E maximal einen Winkel von 15° einschließt, z. B. einen spitzen Winkel β von ca. 2°
bis 15°, insbesondere 4 bis 10° miteinander bilden. Insbesondere von Vorteil im Hinblick
auf die Montage ist diese Anordnung, wenn die Stellrichtung S horizontal und die Bahn
02 im wesentlichen vertikal verläuft.
[0071] In abgewandelter Ausführung (Fig. 1) eines winkelig (n- oder u-Druckwerk 03) angeordneten
Doppeldruckwerkes 03 soll unter der Ebene E' die Verbindungsebene der die Druckstelle
05 bildenden Zylinder 06 und unter Ebene E" die Verbindungsebene zwischen Form- und
Übertragungszylinder 07; 06 verstanden werden, und das oben genannte zum Winkel β
auf die Stellrichtung S wenigstens eines der die Druckstelle 05 bildenden Zylindern
06 bzw. den Formzylinder 07 und die Ebene E' bzw. E" bezogen werden.
[0072] Einer der die Druckstelle 05 bildenden Zylinder 06 kann auch ortsfest und betriebsmäßig
nichtstellbar (ggf. jedoch justierbar) im Seitengestell 11; 12 angeordnet sein, während
der andere entlang der Stellrichtung S, bewegbar gelagert ist.
[0073] Ein zum An-/Abstellen betriebsmäßiger Stellweg entlang der Stellrichtung S zwischen
Druck-Ab- und Druck-An-Stellung liegt z. B. beim Übertragungszylinder 06 bei 0,5 bis
3 mm, insbesondere bei 0,5 bis 1,5 mm, und beim Formzylinder 07 bei 1 bis 5 mm, insbesondere
bei 1 bis 3 mm.
[0074] Bei Ausführung als lineares Doppeldruckwerk 03 ist die Ebene E gegen die Ebene der
einlaufenden und auslaufenden Bahn 02 z. B. einen Winkel α um 75° bis 88° bzw. 92
bis 105°, vorzugsweise umα 80 bis 86° bzw. 96 bis 100°, auf jeweils einer Bahnseite
(bzw. 96 bis 100° bzw.α 80 bis 86° auf der jeweils anderen Bahnseite) geneigt.
[0075] In einer in anderen, in Fig. 9 dargestellten Ausführung sind die Lagereinheiten 14
der Übertragungszylinders 06 , insbesondere aller Zylinder 06; 07, im montierten Zustand
am Seitengestell 11 derart angeordnet, dass deren Stellrichtungen S mit der Verbindungsebene
E zusammenfallen, d. h. einen spitzen Winkel β von ca. 0° bilden. Sämtliche Stellrichtungen
S fallen damit zusammen und sind nicht voneinander beabstandet.
[0076] Unabhängig von der in Fig. 8 und Fig. 9 dargelegten Neigung der Stellwege zur Ebene
E bzw. E' oder E" (kleine Neigung oder aber nicht) wird am schematischen Beispiel
der Fig. 10 im Folgenden eine vorteilhafte Verfahrensweise zur Einstellung der Zylinder
06; 07 (hier zur Unterscheidung von linkem und rechtem Druckwerk mit den Zusätzen
"1" und "2") bzw. deren Druck-An-Stellung aufgezeigt:
[0077] Zunächst wird ein erster, die Druckstelle 05 mit definierender Zylinder 06.1, z.
B. Übertragungszylinder 06.1, in seiner Lage in Druck-An-Stellung (d. h. Aktoren 43
sind aktiv) innerhalb der Druckeinheit 01 und zur Bahn 02 durch Stellen der Anschläge
41 (zu beiden Stirnseiten) ausgerichtet. Dies kann, wie hier angedeutet, durch einen,
hier beispielhaft als manuell betätigbaren Aktor 46 (Stellschraube) erfolgen. Hierbei
wird eine die Druckstelle definierende sog. "0-Position" festgelegt.
[0078] Anschließend wird bei freigesetztem Anschlag 41 des zugeordneten Formzylinders 07.1,
d. h. der Anschlag 41 wurde z. B. zuvor durch nach oben ziehen entfernt, und noch
aktivierter Druck-An-Stellung des Übertragungszylinders 06.1, d. h. aktivierter Aktoren
43 des Übertragungszylinders 06.1, die für die Druck-An-Stellung zwischen Form- und
Übertragungszylinder 07.1; 06.1 gewünschte Kraft F beaufschlagt. Dies erfolgt hier
durch Beaufschlagung der Aktoren 43 des Formzylinders 07.1 mit dem gewünschte Anstelldruck
P. Ist an der Lagereinheit 14 des ersten Formzylinders 07.1 ebenfalls ein stellbarer
Anschlag 41 vorgesehen, kann in einer ersten Variante bereits jetzt dieser Anschlag
41 nun im wesentlichen kraftfrei in Kontakt zur korrespondierenden Anschlagfläche
des Lagerblocks 34 am ersten Formzylinder 07.1 gebracht werden.
[0079] Bei aktivierter Druck-An-Stellung (d. h. jeweils ausgeübter Kraft in Richtung Druckstelle
05) der beiden ersten Zylinder 06.1; 07.1 und Druck-Ab des zweiten Formzylinders 07.2
wird, während bzw. nachdem der Anschlag 41 des dritten Zylinders 06.2 freigestellt
ist bzw. wurde, der zweite Übertragungszylinder 06.2 bzw. dessen Lagerblock 34 mit
der gewünschten Kraft (Druck P) für die Druck-An-Stellung beaufschlagt, und bei Erreichen
des Gleichgewichtes dessen Anschlag 41 im wesentlichen kraftfrei in Kontakt zur korrespondierenden
Anschlagfläche des Lagerblocks 34 gebracht. In diesem Rahmen kann auch zuvor, währenddessen
oder anschließend, falls nicht bereits in o. g. Variante erfolgt, der Anschlag 41
des ersten Formzylinders 07.1 in Kontakt mit dem zugeordneten Lagerblock 41 gebracht
werden.
[0080] In einem letzten Schritt wird - bei freiem oder zuvor freigestelltem Anschlag 41
- der zweite Formzylinder 07.2 bzw. dessen Lagerblock 34 in Druck-An gebracht, während
sich auch der zugeordnete Übertragungszylinder 06.2 ebenfalls in Druck-An befindet.
Nach Erreichen von Stationarität wird - falls ein Anschlag 41 dort vorgesehen - auch
am zweiten Formzylinder 07.2 dieser Anschlag 41 im wesentlichen kraftfrei in Kontakt
zur korrespondierenden Anschlagfläche des Lagerblocks 34 verbracht.
[0081] Auf diese Weise ist eine für den Druckprozess optimal abgestimmte Einstellung der
Zylinder 06; 07 des Doppeldruckwerks 03 erfolgt.
[0082] In Fig. 11 ist ein Ausführungsbeispiel für eine Verschaltung einer Druckmittelversorgung
- geeignet zur Umsetzung der o.g. Verfahrensweise - dargestellt. Ein nach außen offenes
oder geschlossenes Fluidreservoir 61 befindet sich auf einem Druckniveau eines Druckes
P
L (z. B. Umgebungsdruck), welcher niedriger ist, als ein der Rückstellkraft F
R der Federelemente 42 einer Lagereinheit 14 entsprechender Druck. Das Druckmittel
(Fluid) wird durch einen Verdichter 62, z. B. eine Pumpe oder Turbine, auf ein Druckniveau
P
H bzw. einen Druck P
H verdichtet, welcher mindestens dem für die Anstellkraft F benötigten Druckniveau
P bzw. Druck P entspricht. Um Druckschwankungen durch Druckmittelentnahme möglichst
gering zu halten, kann auf den Druck P
H verdichtetes Fluid vorteilhaft in einem Druckspeicher 63 vorgehalten sein. Aus dem
das hohe Druckniveau P
H aufweisenden Druckmittelzweig wird über ein Stellglied 64, insbesondere ein einstellbaren
Druckminderer 64, eine Versorgungsstrecke 66 bedrückt, deren Druckniveau P durch den
Druckminderer 64 auf das für die Druck-An-Stellung geeignete und vorgewählte Druckniveau
P bzw. den Druck P (korrespondierende Kraft F; ggf. unter Berücksichtigung der Rückstellkraft
F
R und ggf. Kraft ΔF) eingestellt bzw. einstellbar ist.
[0083] In Fig. 11 sind strichliert die zur Druckmittelversorgung benötigten Aggregate Fluidreservoir
61, Verdichter 62, Druckspeicher 63 und einstellbarer Druckminderer 64 zu einem Versorgungssystem
75 zusammengefasst. Die Ventile 56 sind hier zylindernah außerhalb des Versorgungssystems
75 angeordnet, könnten jedoch auch zentral in dieses integriert sein. Das Fluidreservoir
61 könnte auch außerhalb des Versorgungssystems 75 zentral verfügbar für mehrere Versorgungssysteme
75 gemeinsam verfügbar sein.
[0084] Das Einstellen des Druckminderers 64 kann durch eine Einstellvorrichtung 98, insbesondere
eine Steuereinrichtung 98 erfolgen. Vorzugsweise erfolgt die Einstellung über eine
Signalleitung 99 fernbetätigt von der Steuereinrichtung 98 her. In der Fig. 11 sind
neben dem mit P bezeichneten Druckniveau in Klammern drei Drucke P1, P2 und P3 verschiedenen
Niveaus bzw. Druckniveaus P1, P2 und P3 bezeichnet, welche in einer vorteilhaften
Ausführung wahlweise durch entsprechende Ansteuerung des Druckminderers 64 in der
Versorgungsstrecke 66 bereitstellbar ist. Diese Druckniveaus P1, P2 und P3 entsprechen
unterschiedlichen Kraftniveaus für die Druck-An-Stellung (siehe hierzu unten ausgeführte
Weiterbildung).
[0085] In einer vorteilhaften, nicht dargestellter Ausführung können auch zwei verschiedene
Druckniveaus P (z. B. P
DS für die Anstellkraft an der Druckstelle und P
DW für die Anstellkraft zwischen den Druckwerkszylindern 06; 07) über zwei einstellbare,
insbesondere fernbetätigt einstellbare Druckminderer 64 in zwei Versorgungsstrecken
66 zur Verfügung gestellt sein. In vorteilhafter Ausführung kann jedoch während des
Verfahrens zur Einstellung in einer Versorgungsstrecke 66 nacheinander das Druckniveau
P
DS für die Anstellkraft an der Druckstelle 05 und das Druckniveau P
DW für die Anstellkraft zwischen den Druckwerkszylindern 06; 07 bereitgestellt werden.
In diesem Fall wird beim Einstellvorgang beispielsweise über den Druckminderer zunächst
das Druckniveau P
DS für die Anstellkraft an der Druckstelle 05 bereitgestellt (und über die Steuereinrichtung
98 oder die Maschinensteuerung gewählt und die Übertragungszylinder 06 wie gefordert
angestellt. Danach wird das Druckniveau P
DW für die Anstellkraft zwischen Form- und Übertragungszylinder 06; 07 bereitgestellt
und das Einstellen der Formzylinder 07 vorgenommen. Für den unten beschriebenen Fall,
dass voneinander verschiedene Druckniveaus P1, P2, P3 (d. h. resultierende Kraftniveaus)
zur Anstellung der Zylinder 06; 07 in Abhängigkeit von bestimmten Maschinendaten und/oder
bestimmten Verbrauchsmitteldaten und/oder bestimmten Betriebsdaten vorgesehen sind,
wird entsprechend zunächst einer von mehreren, z. B. drei, verschiedenen Druckniveaus
(z. B. P
DS1, P
DS2, P
DS3 für das Einstellen der Übertragungszylinder 07 ausgewählt, und danach der Formzylinder
07 eingestellt mit einem einigen, oder ebenfalls einem von möglichen Druckniveaus
P
DW4, P
DW5 P
DW6. Diese Variante bietet einen sehr hohen Anpassungsgrad an die für den Druck optimalen
Bedingungen. Das unten zur Bereitstellung entsprechender verschiedener Vorgabe am
Beispiel von P1, P2 und P3 beschriebene ist auf die Anwendung bei unterschiedlicher
Behandlung von Übertragungszylinder 06 und Formzylinder 07 zu übertragen. In diesem
Fall können dann für das den Übertragungszylinder 06 betreffende Niveau eine Reihe
von Vorgabewerte vorliegen und vorgehalten sein, während für das den Formzylinder
07 betreffende Niveau ein oder mehrere eigene Vorgabewerte vorgehalten sein können.
Der Druckminderer 64 wird dann nacheinander mit dem ausgewählten Vorgabewert für das
Druckniveau P
DS (aus z. B. P
DS1, P
DS2, P
DS3, z. B. je nach Papierart) und anschließend mit dem ausgewählten Vorgabewert für das
Druckniveau P
DW (aus z. B. P
DW4, P
DW5, P
DW63, z. B. je nach Drucktuchart) beaufschlagt (siehe Fig. 23).
[0086] Die Eingänge der bereits im Zusammenhang mit Fig. 7 genannten Ventile 56, insbesondere
Mehrwegeventile, je stellbarem Zylinder 06; 07 sind nun mit der Versorgungsstrecke
66 des Druckes P (bzw. P1, P2, P3) verbunden. Bei zwei o. g. Niveaus für Form- und
Übertragungszylinder 06; 07 sind die Eingänge der den bewegbaren Übertragungszylinder
06 zugeordneten Ventile 56 z. B. mit dem Druck P
DS und die Eingänge der den Formzylindern 07 zugeordneten Ventile 56 mit dem Druck P
DW verbunden. Die Ausgänge der Ventile 56 sind, z. B. über eine gemeinsame
[0087] Rückflussleitung 101, mit dem Fluidreservoir 61 verbunden. Die Ventile 56 sind durch
eine Steuereinrichtung 103, z. B. einer die beiden Steuereinrichtungen 98 und 103
umfassenden gemeinsamen Steuereinrichtung, einstellbar. Vorzugsweise erfolgt die Einstellung
über eine Signalleitung 102 fernbetätigt von der Steuereinrichtung 103 her.
[0088] Die Steuereinrichtung 98 und/oder 103 kann, z. B. als Programmroutine, in einem Leitstand
104 bzw. Leitstandsrechner 104 (strichliert in Fig. 11) zur Steuerung der Druckmaschine
angesiedelt sein. Wird beispielsweise ein Kommando "Druck-An" über eine Programmroutine
oder manuell über ein Eingabemittel oder einen Schalter ausgegeben, so werden die
Ventile 56 der betreffenden Zylinder 06; 07 bzw. Druckwerke 04 durch die Steuereinrichtung
103 derart geschaltet, dass die Alktoren 43 mit dem Druck P der Versorgungsstrecke
in Verbindung stehen. Beim Kommando "Druck-Ab" werden die Ventile 56 z. B. derart
geschaltet, dass die Aktoren 43 mit dem Druckniveau P
L des Reservoirs in Verbindung stehen.
[0089] Ein Stellen der nicht reinmanuell bewegbar ausgeführten Anschläge 41 über die als
druckmittelbetätigbare Aktoren 46 ausgeführten Stellmittel 46 erfolgt beispielsweise
entweder vorteilhaft über eine eigene, einen Druck P
S bereitstellende Versorgungsstrecke 67 (dargestellt) oder ggf. integriert in die o.
g. Druckniveaus P (bzw. P1, P2, P3). Wie in Fig. 11 dargestellt, das den Druck P
S bereitstellende Fluid als gasförmiges Druckmittel, z. B. Druckluft, in einem offenen
System bereitgestellt sein. Ein Eingang eines mit dem zugeordneten Aktor 46 verbundenen
Ventils 68 steht mit der Versorgungsstrecke 67 in Verbindung, wobei je nach Ausgestaltung
des Aktors 46 (doppeltwirkend in beide Richtungen oder lediglich in eine von zwei
möglichen Richtungen wirkend) ein bzw. zwei Ausgänge des Ventils 68 mit einem bzw.
zwei Eingängen des Aktors 46 verbunden sind. Auch die Ventile 68 sind vorzugsweise
durch eine Steuereinrichtung, z. B. mittels der Steuereinrichtung 103 stellbar. Vorzugsweise
erfolgt auch hier die Einstellung über eine Signalleitung 106 fernbetätigt von der
Steuereinrichtung zugeordneten 103 her.
[0090] In einer in Fig. 11 dargestellten Weiterbildung ist auch zur Fixierung des Anschlages
41 ein betätigbares Haltemittel 69, beispielsweise ein Stößel, vorgesehen, mittels
welchem der Anschlag 41 in seiner im wesentlichen kraftfreien Lage gehalten werden
kann, ohne bei Entlastung durch Druck-Ab-Stellen seine Lage zu verändern. Auch dieses
Haltemittel 69 kann zwecks Betätigung bzw. Lösens über entsprechende Leitungen und
weitere Ventile 71 mit der pneumatischen Versorgungsstrecke 67 verbunden sein, und
vorteilhaft über die Steuereinrichtung 103 gestellt werden. Im dargestellten Beispiel
ist das Haltemittel 69 dazu ausgebildet, den Anschlag 41 wahlweise (bei Aktivierung)
reibschlüssig bzgl. des Lagerblockes 34 zu Klemmen.
[0091] In einer vorteilhaften Ausführung ist anstelle des den Anschlag 41 fixierenden Haltemittels
69 ein in Fig. 13 dargestelltes Haltemittel 74 vorgesehen, mittels welchem das Übertragungsglied
47, insbesondere die Kolbenstange 47 oder eine entsprechendes Verlängerungsstück,
klemmbar ist. Das Haltemittel 74 kann im Aktor 46 integriert, oder aber wie dargestellt
zwischen Aktor 46 und Anschlag 41 in der Weise angeordnet sein, dass das Übertragungsglied
47 wahlweise festsetzbar oder frei in seine Bewegungsrichtung beweglich ist. Das Haltemittel
74 weist beispielsweise zwei Klemmbacken 76 mit Durchbrüchen 77 bzw. zumindest Aussparungen
zum Umgreifen des Übertragungsgliedes 47 auf, welche derart mit dem Übertragungsglied
47 in Wirkverbbindung stehen, dass sie in einem ersten Betriebszustand, in welchem
die Längsachse der Durchbrüche 77 parallel zum Übertragungsglied 47 verlaufen, das
Übertragungsglied 47 freigeben, und in einem zweiten Betriebszustand, in welchem die
Längsachsen der Durchbrüche 77 gegenüber der Längsachse des Übertragungsglieds 47
verkippt, insbesondere gegeneinander gespreizt, sind, letztgenanntes bzgl. einer Bewegung
geklemmt ist. Vorzugsweise ist das Haltemittel 74 selbstsichernd ausgebildet, so dass
bei nicht betätigtem Haltemittel 74, z. B. durch die Kraft einer Feder 78, der zweite
Betriebszustand eingenommen wird. Die Betätigung der Klemmbacken 76 erfolgt über derart
geneigte Flächen eines Stellgliedes 79, dass die Klemmbacken 76 in einer ersten Stellung
des Stellgliedes 79 verkippt (s.o.) und in einer zweiten Stellung nicht
[0092] verkippt sind. Das Haltemittel 74, insbesondere das Stellglied 79, kann grundsätzlich
manuell, beispielsweise über eine entsprechende Betätigungseinrichtung, oder aber
vorteilhaft mittels eines Stellantriebes 81, insbesondere fernbetätigbar, nichthändisch
betätigbar sein. Der Stellantrieb 81 ist in Fig. 13 als mit Druckmittel beaufschlagbarer
Zylinder 81 ausgebildet, in welchem das als Kolben ausgebildete Stellglied 79 bewegbar
ist. Bei Beaufschlagung mit dem Druck P
S (Fig. 13 a) erfolgt ein Lösen der Klemmung - hier durch entsprechendes Ausrichten
der Klemmbacken 76 bzw. deren Durchbrüche 77. Bei Entspannung (Fig. 13 b) erfolgt
durch die Feder 78 ein Spreizen bzw. Verkippen der Klemmbacken 76 und damit ein Klemmen.
[0093] Ein Rückholen des Anschlages 41 kann entweder durch die in Fig. 7 dargestellte Feder
48 oder aber - wie in Fig. 13 strichliert dargestellt - aktiv durch die Ausbildung
des Aktors 46 als Druckmittel betätigbarer Zylinder mit doppelt wirkendem Kolben,
also mit zwei Druckmittelzuführungen, je eine beiderseits eines Kolbens 52.
[0094] In der Darstellung nach Fig. 11 sind die Lagereinheiten 14 aller vier Zylinder 06;
07 des Doppeldruckwerks 03 über eine gemeinsame Versorgungsstrecke 66 durch einen
gemeinsamen Druckspeicher 63 versorgt. Hierbei können an eine gemeinsame Leitung der
Leitung der Versorgungsstrecke 66 gar die Lagereinheiten 14 der Zylinder 06; 07 sämtlicher
Doppeldruckwerke 03 eines Druckturmes 01 angeschlossen sein. D. h. zur Versorgung
der Lagereinheiten 14 eines Druckturmes 01 mit dem Druck P (P1, P2, P3) ist eine Versorgungsstrecke
66 vorgesehen, welche seriell und/oder parallel (wie dargestellt) mit den Ventilen
56 der einzelnen Lagereinheiten 14 verbunden ist.
[0095] In einer in Fig. 21 dargestellten Variante ist die Versorgung der Lagereinheiten
14 einer Druckeinheit 01, insbesondere eines Druckturms 01, mit Druckmittel des einstellbaren
Druckes P (P1, P2, P3) mehrfach, z. B. doppelt, insbesondere für mit getrennten Aggregaten
für jede der beiden Teildruckeinheiten 01.1; 01.2, ausgeführt. Insbesondere kann für
die Lagereinheiten 14 der Zylinder 06; 07 von Druckwerken 04, welche sich auf der
einen Seite der Bahn 02 befinden (z. B. Teildruckeinheit 01.1) ein erstes Versorgungssystem
75.1 mit sämtlichen hierfür benötigten Aggregaten, z. B. mit einer ersten Versorgungsstrecke
66.1, einem ersten Druckminderer 64.1, einem ersten Druckspeicher 63.1 und einem ersten
Verdichter 62.1, und für die Lagereinheiten 14 der Zylinder 06; 07 von Druckwerken
04, welche sich auf der anderen Seite der Bahn 02 befinden (z. B. Teildruckeinheit
01.2) ein zweites Versorgungssystem 75.2 mit sämtlichen erforderlichen Aggregaten,
z. B. mit einer zweiten Versorgungsstrecke 66.2, einem zweiten Druckminderer 64.2,
einem zweiten Druckspeicher 63.2 und einem zweiten Verdichter 62.2, vorgesehen sein.
In Fig. 1 ist die doppelte Anordnung von Versorgungssystemen für einen Druckturm 01
schematisch angedeutet.
[0096] Diese doppelte Ausbildung pro Druckturm 01 ist insbesondere in Drucktürmen 01 vorteilhaft,
welcher in der Art der Fig. 2 bis 4 im Bereich der Druckstellen 05 trennbar ausgebildet
sind. Hierbei sind dann beispielsweise sämtliche Lagereinheiten 14 der einen Teildruckeinheit
01.1 durch die Aggregate des ersten Versorgungssystems und sämtliche Lagereinheiten
14 der anderen Teildruckeinheit 01.2 durch die Aggregate des zweiten Versorgungssystems
mit dem Druckmittel des entsprechenden Druckniveaus P (P1; P2; P3) versorgt. Die Versorgungssysteme
sind hier als vollständig funktionsfähige Druckmittelkreisläufe ausgebildet.
[0097] Im Hinblick auf die Redundanz ist es besonders vorteilhaft, wenn die beiden Versorgungssysteme
75.1; 75.2 an mindestens einer Stelle wahlweise miteinander verbindbar ausgebildet
sind. Die Verbindung sollte jeweils stromabwärts des Verdichters 62.1; 62.2, d. h.
im gegenüber der Umgebung Überdruck aufweisenden Leitungsbereich des Versorgungskreislaufs,
angeordnet sein. Dies kann grundsätzlich zwischen den beiden Versorgungsstrecken 66.1,
66.2 im Bereich des bereits korrekt eingestellten Druckes P (P1; P2; P3) über ein
wahlweise öffenbares Ventil erfolgen. Im dargestellten vorteilhaften Beispiel ist
jedoch eine Verbindung im jeweils den hohen Druck P
H aufweisenden Druckmittelzweig über eine ein schaltbares Ventil 65 aufweisende Leitung
70 geschaffen. Somit kann für den Fall, dass einer der beiden Verdichter 62.1; 61.2
ausfällt, das Ventil 65 geöffnet, und die jeweils andere Versorgungsstrecke 66.1;
66.2 durch den intakten Verdichter 62.1; 62.2 mit versorgt werden.
[0098] In der in Fig. 11 dargestellten Ausführung sind alle vier Zylinder 06; 07 durch Aktoren
43 an-/abstellbar gelagert, wobei jedoch lediglich die Anschläge 41 der beiden Formzylinder
07 und einer der Übertragungszylinder 06 nicht händisch, sondern über die druckmittelbetätigbaren
Aktuatoren 46, insbesondere fernbetätigt, stellbar sind. Der Anschlag 41 des anderen
Übertragungszylinders 06 ist, beispielsweise mittels eines als Stellschraube ausgeführten
Stellmittels 46, einstell- und feststellbar. Er muss daher beispielsweise auch kein
Haltemittel 69 aufweisen.
[0099] In einer o. g. einfacheren Variante sind zwar alle vier Zylinder 06; 07 mittels Aktoren
43 linear bewegbar gelagert, wobei lediglich die beiden Übertragungszylinder 06 bewegbare
Anschläge 41 (ggf. mit o. g. Aktoren 46 und/oder Haltemitteln 69) aufweisen.
[0100] In weiter vereinfachter Ausführung ist einer der beiden Übertragungszylinder 06 zwar
in seiner Lage justierbar, jedoch nicht im Sinne einer An-/Abstellbewegung betriebsmäßig
bewegbar sondern gestellfest gelagert. Die drei anderen Zylinder 06; 07 sind dann
im Sinne eines An-/Abstellens bewegbar gelagert, wobei in einer ersten Variante all
diese drei Zylinder 06; 07 und in zweiter Variante lediglich der vom festgelegten
Übertragungszylinder 06 verschiedene Übertragungszylinder 06 einen bewegbaren Anschlag
41 und ggf. das Haltemittel 69 aufweist.
[0101] In Weiterbildung der Zylinderlagerung sind die Lagereinheiten 14 der Formzylinder
07 und/oder der Übertragungszylinder 06 wie in Fig. 12 schematisch dargestellt, auf
zumindest einer Stirnseite selbst in Lagern 72, z. B. Linearlagern 72, in einer Bewegungsrichtung
C bewegbar gelagert, welche senkrecht zur Zylinderrotationsachse steht und zumindest
eine Komponente senkrecht zur Stellrichtung S aufweist.
[0102] Vorzugsweise ist die Bewegungsrichtung C senkrecht zur Stellrichtung S gewählt und
bewirkt bei einseitiger Betätigung eine Schrägstellung (sog. "cooking") des betreffenden
Zylinders 06; 07. Die Verstellung des Zylinders 06; 07 kann über ein manuelles oder
motorisches Stellmittel 73, z. B. über ein Handrad oder vorzugsweise über eine motorisch
betriebene Stellspindel erfolgen. Eine derartige zusätzliche Lagerung der Lagereinheit(en)
14 am Formzylinder 07 ermöglicht eine Schrägstellung desselben und eine Passereinstellung,
und ermöglicht am Übertragungszylinder 06 dessen Schrägstellung.
[0103] Der in der vorstehenden Ausführung der Lagereinheiten 14 vorgesehene Aktor 43 ist
dazu ausgebildet, einen für das An- bzw. Abstellen geeigneten Stellweg ΔS bereitzustellen
und weist daher vorzugsweise einen wenigstens ΔS entsprechenden Hub auf. Der Aktor
43 ist zum Einstellen des Anstelldruckes aneinander angestellter Walzen bzw. Zylinder
06, 07 und/oder zur Durchführung des Druckan-/-abstellung vorgesehen und entsprechend
ausgebildet. Der Stellweg ΔS (bzw. Hub) beträgt beispielsweise mindestens 1 mm, vorteilhaft
mindestens 1,5 mm, insbesondere mindestens 2 mm. In Fig. 14 ist eine vorteilhafte
Ausführung eines - z. B. als vorfertigbares Bauteil ausgebildeten - Aktorelementes
59 dargestellt. Dieses Aktorelement 59 umfasst wenigstens einen, vorzugsweise zwei
mit Druckmittel betätigbare als Kolben 43 ausgebildete Aktoren 43, welche in Ausnehmungen
82 eines Basiskörpers 84, welche als mit Druckmittel beaufschlagbare Druckkammern
82 dienen, in Stellrichtung S bewegbar gelagert sind. Das Aktorelement 59 umfasst
auch eine Versorgungsleitung 83 zur Versorgung der Druckkammern 82 mit Druckmittel
des Druckes P. Vorzugsweise werden die beiden Druckkammern 82 durch eine gemeinsame
Versorgungsleitung versorgt und somit in gleicher Weise bedrückt bzw. entlastet. In
Fig. 14 ist der obere Kolben 43 jedoch exemplarisch für beide Kolben 43 in einer eingefahrenen
und der untere Kolben 43 exemplarisch für beide Kolben 43 in einer ausgefahrenen Stellung
dargestellt. Die Versorgungsleitung 83 wurde aus diesem Grunde ebenfalls lediglich
zum Teil als mit Druckmittel beaufschlagt gekennzeichnet.
[0104] Der Kolben 43 ist gegen die Druckmittelkammer 82 durch eine am Umfang des Kolbens
43 umlaufende, druckkammernahe Dichtung 86 abgedichtet und eine druckkammernahe Gleitführung
87 geführt. Vorteilhaft kann zusätzlich eine zweite Dichtung 88 und eine zweite Gleitführung
89 in einem druckkammerentfernten Bereich des Kolbens 43 vorgesehen sein. In einer
besonders vorteilhaften Ausführung ist anstatt oder zusätzlich zur zweiten Dichtung
88 der Kolben 43 nach Außen hin zusätzlich durch eine Membran 91, z. B. aus Gummi,
insbesondere eine Rollmembran 91 abgedichtet. Diese ist einerseits rundum mit dem
Kolben 43 und anderseits auf ihrer Außenumfangslinie vollständig mit dem Basiskörper
84 bzw. anderen festen Einbauten des Aktorelements 59 verbunden.
[0105] In einer weiteren, in Fig. 16 dargestellten vorteilhaften Ausführung der Lagereinheit
14 sind im Gegensatz zur ersten Ausführung die Aktoren 43 nicht in einem gesonderten
Aktorelement (zuvor 59), sondern in die Rahmenkonstruktion, z. B. den druckstellenfernen
Seitenträger 94, integriert. Hierbei können in der Ausführung der als druckmittelbetätigbare
Aktoren 43 ausgebildeten Aktoren 43 die Druckmittelzylinder als Bohrungen im Seitenträger
94 vorgesehen sein. Auch die Zuführungen in diesen Druckmittelraum können als Bohrungen
im Seitenträger 94 ausgebildet sein. Es können jedoch auch anders ausgebildete kraftsteuerbare
Aktoren 43 (als auf hydraulischen, magnetischen oder piezoelektrischen Kräften beruhend)
in den Seitenträger 94 integriert vorgesehen sein. Die erkennbar mit den entsprechenden
Bauteilen aus Fig. 7 übereinstimmenden Teile sind in Fig. 16 nicht eigens mit Bezugszeichen
versehen. Diese Ausführung ist platzsparend und daher geeignet, wenn Zylinder 06;
07 kleinen Umfang, z. B. mit einfachem Umfang (lediglich ein Umfang entsprechend einer
Zeitungsseite), gestellt werden sollen. Für die Anordnung der Lagereinheit 14 in der
Druckeinheit 01, die Steuerung und die Vorgehensweise beim Stellen und Voreinstellen
ist das im Zusammenhang mit der ersten Ausführung der Lagereinheit 14 genannte entsprechend
anzuwenden.
[0106] In einer dritten, in Fig. 17 dargestellten vorteilhaften Ausführung der Lagereinheit
14 sind im Gegensatz zur ersten Ausführung die Aktoren 43 nicht im stationären, sondern
im bewegbaren Teil der Lagereinheit 14, z. B. in den Schlitten 34 bzw. Lagerblock
34, integriert. Dies ist platzsparend und daher besonders geeignet, wenn Zylinder
06; 07 kleinen Umfang, z. B. mit einfachem Umfang (lediglich ein Umfang entsprechend
einer Zeitungsseite), gestellt werden sollen. Dies gilt unabhängig von der speziellen
Ausbildung des kraftsteuerbaren Aktors 43 als auf hydraulischen, magnetischen oder
piezoelektrischen Kräften beruhend. Auch in Fig. 17 sind die mit den entsprechenden
Bauteilen aus Fig. 7 übereinstimmenden Teile sind in Fig. 16 nicht sämtlich mit Bezugszeichen
versehen. Für die Anordnung der Lagereinheit 14 in der Druckeinheit 01, die Steuerung
und die Vorgehensweise beim Stellen und Voreinstellen ist das im Zusammenhang mit
der ersten Ausführung der Lagereinheit 14 genannte entsprechend anzuwenden.
[0107] Fig. 18 und 19 zeigen weitere Ausführungen der Lagereinheit 14, wobei zusätzlich
zu mindestens einem druckstellenfernen Aktor 43 wenigstens ein druckstellennaher Aktor
97 angeordnet. Allgemein formuliert, ist somit mindestens ein (hier zwei) bei Aktivierung
zur Druckstelle 05 hin wirkender Aktor 43 und mindestens ein (hier zwei) bei Aktivierung
von der Druckstelle weg wirkender Aktor 97 vorgesehen. Die Aktoren 97 sind derart
zwischen dem beweglichen und dem gestellfesten Teil der Lagereinheit 14 angeordnet,
dass bei Aktivierung eine Kraft in einer Richtung von der Druckstelle 05 weg auf den
bewegbaren Teil der Lagereinheit 14 aufbringbar ist. Die Aktoren 43 sind - wie auch
in den vorangehenden Beispielen für die Lagereinheit 14 - derart zwischen dem beweglichen
und dem gestellfesten Teil der Lagereinheit 14 angeordnet, dass bei Aktivierung eine
Kraft in einer Richtung zur Druckstelle 05 hin auf den bewegbaren Teil der Lagereinheit
14 aufbringbar ist. Die Aktoren 97 können wie dargestellt im bewegbaren Teil (z. B.
dem Schlitten 34) oder aber in einem gestellfesten Teil der Lagereinheit 14 integriert
sein. Der mindestens eine Aktor 97 ist vorzugsweise ebenfalls als kraftsteuerbare
Aktoren 97 (als auf hydraulischen, magnetischen oder piezoelektrischen Kräften beruhend)
ausgebildet.
[0108] In Fig. 18 sind die druckstellenfernen Aktoren 43 wieder im bewegbaren Teil der Lagereinheit
14, z. B. im Schlitten 34, integriert, während sie in Fig. 19 Teil eines gestellfesten
Aktorelementes 59 sind. Sie können jedoch wie in Fig. 16 dargestellt auch im Rahmen
integriert sein.
[0109] In nicht dargestellter Variante kann anstelle der beiden einfach wirkenden Aktoren
43; 97 ein doppeltwirkender Aktor eingesetzt sein, welcher Wahlweise zur Druckstelle
hin oder von der Druckstelle weg aktivierbar, d. h. mit entsprechendem Druckmittel
beaufschlagbar ist.
[0110] Die Variante der Fig. 18 bzw. 19 mit mindestens einem zur Druckstelle 05 hin wirkenden
und mindestens einem von der Druckstelle 05 weg wirkenden Aktor 43; 97 oder einem
doppeltwirkendem Aktor (nicht dargestellt) ist besonders vorteilhaft in Druckwerken
03 oder Doppeldruckwerken 04, deren Zylinder 06; 07 im wesentlichen in vertikaler
Anordnung (mit oder ohne geringfügigen horizontalen Versatz) zueinander ausgerichtet
sind. Mit diesem zusätzlichen Aktor 97 ist z. B. das Eigengewicht kompensierbar. Dies
ist insbesondere der Fall bei als I-Druckeinheiten 01 ausgebildeten Druckeinheiten
01, wie sie z. B. im Akzidenzdruck zur Anwendung kommen. Fig. 20 zeigt schematisch
die Anordnung der Zylinder 06, 07 einer derartigen 1-Druckeinheit 01 mit den Lagereinheiten
14. In Fig. 20 sind die Zylinder 06; 07 der 1-Druckeinheit 01 übereinander auf einer
Ebene (wie die Ebene E in Fig. 2) angeordnet. Diese Ebene nimmt dann wieder z. B.
einen Winkel zwischen 76° und 87°, insbesondere zwischen 80° und 85° zur Ebene der
horizontal Einlaufenden Bahn ein. Grundsätzlich kann jedoch die Anordnung auch in
anderer Weise als in einer Ebene sein. Wie in Fig. 20 exemplarisch dargestellt, weisen
z. B. die beiden oberen Zylinder 06; 07 auf der druckstellennahen Seite der Lagereinheit
14 einen oder mehrere zweite Aktoren 97 auf, welche beispielsweise bei entsprechendem
Druckniveau die Gewichtskraft kompensieren kann. Die unteren Zylinder 06; 07 weisen
hier keine zweiten Aktoren 97 auf. Bei Druck-An müssen diese jedoch mit einem um einen
der Gewichtskraft entsprechenden Betrag höheren Druckniveau gestellt werden als die
oberen Zylinder 06; 07.
[0111] Wie oben zu Fig. 11 bereits mit den sich unterscheidenden Druckniveaus P1, P2 und
P3 angedeutet, kann es in besonders vorteilhafter Weiterbildung vorgesehen sein, voneinander
verschiedene Druckniveaus P1, P2, P3 (d. h. resultierende Kraftniveaus) zur Anstellung
der Zylinder 06; 07 in Abhängigkeit von bestimmten Maschinendaten und/oder bestimmten
Verbrauchsmitteldaten und/oder bestimmten Betriebsdaten vorzusehen und vorzugsweise
entsprechende Vorgabewerte vorzuhalten.
[0112] Die einstellbaren "Druckniveaus" verstehen sich in Verallgemeinerung des konkret
vorliegenden vorteilhaften Beispiels als einstellbare "Kraftniveaus" für die Anstellkraft
und sind begrifflich bei Verallgemeinerung der Lehre entsprechend zu übertragen.
[0113] Die o. g. Vorgehensweise beim Einstellen der Zylinder 06; 07 kann dann im wesentlichen
beibehalten werden. Es geht dann z. B. lediglich ein programmgestütztes oder manuelles
Auswählen des betreffenden Druckniveaus P; P1; P2; P3 aus einer Mehrzahl von möglichen
Niveaus im Hinblick auf das das einzustellende Niveau bestimmende Kriterium (z. B.
Bedruckstoff und/oder Drucktuch) voraus. Von besonderem Vorteil ist eine Ausführung,
wobei eine Vorgabe für das Druckniveau P; P1; P2; P3 in Abhängigkeit von einer Beschaffenheit,
insbesondere einer Oberflächenbeschaffenheit, der zu bedruckenden Materialbahn 02
und/oder in Abhängigkeit des verwendeten Drucktuches, insbesondere Eigenschaften von
Drucktüchern unterschiedlicher Hersteller, erfolgt. Einer Mehrzahl von möglichen Eingangswerten
für das betreffende Kriterium (z. B. Materialbahn 02 oder Drucktuch) sind sich unterscheidende
Grundwerte für ein einzustellendes Druckniveau P; P1, P2; P3 zugeordnet.
[0114] Diese Zuordnung zwischen Kriterium und Grundwert kann dem Bedienpersonal z. B. in
tabellarischer Form als Information vorliegen, wobei der dem Eingangswert für das
Kriterium zugeordnete Grundwert für das Druckniveau P; P1; P2; P3 dann z. B. als Sollwert
für den Druck in ein Eingabemittel des Leitstandes entsprechend eingegeben werden
kann. In einer vorteilhaften Ausführung sind die entsprechenden Zuordnungen zwischen
den möglichen "Eingangswerten" (z. B. Papiersorten oder Drucktucharten) und den empfohlenen
bzw. vorgegebenen "Grundwerten" für das Druckniveau P; P1; P2; P3 jedoch in einem
Datenspeicher der Steuereinrichtung 98 bzw. dem Leitstandsrechner 104 vorgehalten,
über eine Anzeigeeinrichtung anzeigbar und ein Eingabemittel auswählbar.
[0115] Die Vorgehensweise wird im Folgenden am Beispiel der Auswahl von Druckniveaus P1,
P2, P3 erläutert. Prinzipiell ist dies jedoch in Abhängigkeit von der Ausführung des
verwendeten kraftsteuerbaren Aktors auf andere physikalische Größen zu übertragen.
Die zu steuernde Größe kann dann z. B. die Stromstärke, die elektrische Spannung,
eine elektrische Leitung oder andere für die Größe der Krafterzeugung verantwortliche
physikalische Größen sein. Wesentlich ist, dass verschiedenen Eingangswerten für das
betreffende Kriterium (Materialbahn und7oder Drucktuch) unterschiedliche resultierende
Anstellkräfte zuordenbar sind. Das einstellbare "Druckniveau" steht im Folgenden somit
für die einstellbare Anstellkraft.
[0116] Fig. 22 und 23 zeigen beispielhaft jeweils zumindest einen Ausschnitt aus einer z.
B. auf der Anzeigeeinrichtung der zur Steuereinrichtung 98, zum Leitstand 104 oder
zum Leitstandsrechner 104 gehörenden Steuereinheit 98 angezeigten oder zumindest anzeigbaren
Programmmaske, wobei jede dieser Programmmasken jeweils dem Zweck dient, in Verbindung
mit mindestens einem zur Steuereinrichtung 98 gehörenden Bedien-oder Eingabemittel,
z. B. einer Tastatur oder einem Zeigerinstrument, die z. B. von einem Zylinder 06;
07 in einem Walzenstreifen auf einen benachbarten Rotationskörper ausgeübte Anpresskraft
individuell bedarfsgerecht einzustellen und eine bestehende Einstellung vorzugsweise
ferngesteuert, z. B. auch während einer laufenden Produktion des Druckwerks 04, verändern
zu können. Beide Programmmasken zeigen beispielhaft jeweils schematisch eine als Achterturm
ausgebildete Druckeinheit 01, wobei vertikal übereinander vier Doppeldruckwerke 03
zur Erzeugung eines 4/4-Druckes dargestellt sind, wobei die jeweiligen Übertragungszylinder
06 der Doppeldruckwerke 03 gegeneinander angestellt sind. An jeden der Übertragungszylinder
06 der Doppeldruckwerke 03 ist jeweils ein Formzylinder 07 angestellt. Für Einzelheiten
zur Ausbildung dieser Doppeldruckwerke 03 wird auf die Fig. 1 bis 4 jeweils mit der
zugehörigen Beschreibung verwiesen.
[0117] Zur Einstellung der zwischen den Übertragungszylindern 06 der Doppeldruckwerke 03
ausgeübten Anpresskraft können mehrere, z. B. drei sich betragsmäßig unterscheidende
Druckniveaus P1, P2, P3 vorgesehen sein, wobei jedes dieser Druckniveaus Druckniveaus
P1, P2, P3 in Abhängigkeit z. B. von einer Oberflächenbeschaffenheit des in der Druckeinheit
01 verdruckten Bedruckstoffes 02, insbesondere der Materialbahn 02, als Kriterium
wählbar ist, wobei die Oberflächenbeschaffenheit z. B. die Rauheit und/oder die Glätte
und/oder die Gleichmäßigkeit der Oberfläche und/oder das Annahmeverhalten von Druckfarbe
und/oder die Saugfähigkeit des Bedruckstoffes 02 und/oder die Strichmenge bei einer
gestrichenen Oberfläche des Bedruckstoffes 02 betrifft. Beispielsweise ist zur Erzeugung
einer guten Druckqualität für ein raues Zeitungspapier eine gegenüber einem sehr glatten
Kunstdruckpapier drei- bis viermal höhere Anpresskraft erforderlich. Die Wahl des
von der Oberflächenbeschaffenheit des verdruckten Bedruckstoffes 02 abhängigen Druckniveaus
P1, P2, P3 kann in komfortabler Weise z. B. mit in der Programmmaske angezeigten oder
zumindest anzeigbaren Schaltflächen 107; 108; 109 erfolgen. In den in den Fig. 22
und 23 dargestellten Programmmasken ist jeweils ein mit dem Wort "Papierauswahl" betiteltes
Feld 111 eingeblendet, wobei in diesem Feld 111 mehrere, z. B. drei Schaltflächen
107; 108; 109 zur Auswahl des Eingangswertes für ein Papier mit einer rauen oder einer
normalen oder einer glatten Oberfläche vorgesehen sind. Jedem dieser auswählbaren
Eingangswerte ist ein bestimmter, vorzugsweise vom Hersteller der Druckmaschine festgelegter,
in den Programmmasken nicht näher spezifizierter Wert für den Grundwert des Druckniveaus
P1; P2; P3, d. h. für die zwischen den Übertragungszylindern 06 der Doppeldruckwerke
03 ausgeübte Anpresskraft zugeordnet, wobei die jeweilige einem der Druckniveaus P1,
P2, P3 zugeordnete Anpresskraft mittels der in der jeweiligen Lagereinheit 14 der
Übertragungszylinder 06 angeordneten Aktoren 43 eingestellt werden, nachdem der Anwender
der Druckmaschine seine Entscheidung bezüglich der auswählbaren Eingangswerte getroffen
hat. Die Auswahl kann auch in anderer geeigneter Weise, z. B. durch Öffnen sog. "Pulldown"-Fenster
und Bestätigen der Auswahl getroffen werden.
[0118] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die jeweils zwischen den Übertragungszylindern
06 der Doppeldruckwerke 03 ausgeübte Anpresskraft ausgehend von zumindest einem der
auswählbaren Druckniveau P, P1, P2, P3, vorzugsweise von allen auswählbaren Druckniveaus
durch eine Feineinstellung veränderbar ist. In dem in den Programmmasken der Fig.
22 und 23 dargestellten Beispiel besteht die Feineinstellung in einer von dem auswählbaren
Druckniveau P, P1, P2, P3 ausgehenden prozentualen Zugabe zur Vergrößerung der jeweiligen
Anpresskraft, wobei die Zugabe z. B. in Schritten von jeweils einem Prozent bis zu
100%, d. h. bis zu einer Verdopplung des dem jeweils gewählten Druckniveau bzw. der
Anpresskraft entsprechenden Wertes erfolgen kann. Die auf das jeweils gewählte Druckniveau
P, P1, P2, P3 bezogene Zugabe wird in den Programmmasken z. B. innerhalb der schematisch
dargestellten Druckeinheit 01 z. B. durch einen numerisch angezeigten Prozentwert
in Zuordnung zu den jeweiligen Übertragungszylindern 06 der Doppeldruckwerke 03 in
einem Fenster 112 eingeblendet. In dem in den Fig. 22 und 23 dargestellten Beispiel
beträgt die eingestellte Zugabe für alle Doppeldruckwerke 03 jeweils +5%. Es versteht
sich, dass davon abweichende Werte sowie für die Doppeldruckwerke 03 jeweils auch
unterschiedliche Werte einstellbar sind.
[0119] Ferner kann vorgesehen sein, dass die jeweils zwischen einem der Übertragungszylinder
06 und einem der Formzylinder 07 ausgeübte Anpresskraft veränderbar ist. Die Einstellung
der zwischen einem der Übertragungszylinder 06 und einem der Formzylinder 07 ausgeübten
Anpresskraft richtet sich nach Drucktucheigenschaften, z. B. nach der Elastizität
und/oder der Kompressibilität der auf den Übertragungszylindern 06 aufgezogenen Drucktücher.
Fig. 23 zeigt, dass z. B. zusätzlich zu der Einstellbarkeit der zwischen den Übertragungszylindern
06 der Doppeldruckwerke 03 ausgeübten Anpresskraft in Zuordnung zu vorzugsweise jedem
Doppeldruckwerk 03 jeweils ein Auswahlmenü 113 vorgesehen ist, wobei jedes Auswahlmenü
113 z. B. eine Liste mit mehreren Namen oder Bezeichnungen von Drucktüchern mit unterschiedlichen
technischen Eigenschaften aufweist, wobei das auf dem jeweiligen Übertragungszylinder
06 jeweils aktuell aufgezogene Drucktuch auswählbar ist. In Abhängigkeit von dem ausgewählten
Drucktuch wird zwischen dem jeweiligen Übertragungszylinder 06 und dem zugehörigen
Formzylinder 07 ein bestimmter, für das jeweilige Drucktuch spezifizierter Wert für
die Anpresskraft bzw. das Druckniveau P, P4, P5, P6 eingestellt, wobei jede dieser
Einstellungen ihrerseits wiederum ein bestimmtes Niveau für die Anpresskraft spezifizieren.
[0120] Ausgehend von diesem in Abhängigkeit von dem Drucktuch auswählbaren Druckniveau P,
P1, P2, P3 kann vorzugsweise zwischen allen Übertragungszylindern 06 und dem jeweils
zugehörigen Formzylinder 07 die tatsächlich auszuübende Anpresskraft durch eine Feineinstellung
verändert werden, wobei die Veränderung z. B. als eine Zugabe z. B. in Schritten von
jeweils einem Prozent bis zu 100%, d. h. bis zu einer Verdopplung des dem jeweils
gewählten Druckniveau P, P1, P2, P3 der Anpresskraft entsprechenden Wertes erfolgen
kann. Die auf das jeweils gewählte Druckniveau bezogene Zugabe wird in der Programmmaske
der Fig. 23 z. B. innerhalb der schematisch dargestellten Druckeinheit 01 z. B. durch
einen numerisch angezeigten Prozentwert z. B. in Zuordnung zu einem der Formzylinder
07 der Doppeldruckwerke 03 eingeblendet und ist dort z. B. auch änderbar bzw. editierbar.
In dem in der Fig. 23 dargestellten Beispiel beträgt die eingestellte Zugabe für drei
der vier Doppeldruckwerke 03 jeweils +15% und für das oberste Doppeldruckwerk 03 z.
B. +10%. Es versteht sich, dass davon abweichende Werte sowie für die Doppeldruckwerke
03 jeweils auch unterschiedliche Werte einstellbar sind.
[0121] Die jeweilige einem Eingangswert zugeordnete Anpresskraft (Druck- bzw. Kraftniveau)
sowie deren Feinstellung, sei es die Einstellung der Anpresskraft in Abhängigkeit
von der Oberflächenbeschaffenheit des verdruckten Bedruckstoffes 02 und/oder die Einstellung
der Anpresskraft in Abhängigkeit von Eigenschaften des verwendeten Drucktuches, erfolgt
jeweils mittels der in der jeweiligen Lagereinheit 14 der Übertragungszylinder 06
und/oder der Formzylinder 07 angeordneten Aktoren 43.
[0122] Die Änderungen der Auswahl und/oder die Änderung der Feinabstimmung - für das Kriterium
"Papierauswahl" und/oder für das Kriterium "Drucktuchauswahl" - kann über ein vergebbares
Passwort durch die zugrundeliegende Software geschützt sein. Insbesondere jedoch kann
das Kriterium "Papierauswahl" frei änderbar, jedoch das drucktechnisch sensiblere
Kriterium "Drucktuchauswahl" bzgl. Auswahl und/oder Feinabstimmung aus Sicherheitsgründen
passwortgeschützt sein.
[0123] Von besonderem Vorteil ist es bei Anwendung kraftsteuerbarer Anstellung, dass verschiedene
Dicken der Materialbahn 02 nicht bei der Einstellung berücksichtigt werden müssen,
da dies durch kraftbasiertes Stellen im Gegensatz zu wegbasiertem Stellen automatisch
berücksichtigt wird. Wie oben beschrieben, ist es jedoch vorteilhaft, die Oberflächeneigenschaft
bei der Einstellung der Anstellkraft bzw. des Druckniveaus zu berücksichtigen.
[0124] In Ausführungen, wobei die Druckniveaus P, P1, P2, P3 unterschiedlicher Zylinder
06; 07 und/oder unterschiedlicher Druckwerke 04 und/oder unterschiedlicher Doppeldruckwerke
03 einer Druckeinheit 01 individuell wählbar bzw. feineinstellbar sein sollen, können
in einer ersten Ausführung entweder mehrere Versorgungssysteme (Druckmittelkreisläufe)
vorgesehen sein, oder aber es sind je individuell einzustellendem Zylinder 06; 07
bzw. Zylindergruppen mehrere steuerbare Druckminderer 64 an einer gemeinsamen Versorgungsstrecke
vorgesehen.
[0125] Für sämtliche vorangehenden Beispiele des Einstellens eines oder mehrerer Zylinder
06; 07 werden nach abgeschlossener Einstellphase in der Druck-An-Stellung im Betrieb
die Stellmittel 43 mit einem gegenüber dem Druckniveau P
DS; P
DW zum Einstellen signifikant höheren Druck P, z. B. mindestens einem gegenüber dem
Druckniveau P
DS; P
DW des "Einstelldrucks" 1,2-fachen (d.h. 20% größer), insbesondere einem doppelt so
großen Druck P, beaufschlagt und gegen die eingestellten Anschläge 41 gepresst.
Bezugszeichenliste
[0126]
- 01
- Druckeinheit, Druckturm, 1-Druckeinheit
- 01.1
- Teildruckeinheit
- 01.2
- Teildruckeinheit
- 02
- Bedruckstoff, Materialbahn, Bahn, Bedruckstoffbahn 03
- 03
- Doppeldruckwerk
- 04
- Druckwerk
- 05
- Druckstelle, Doppeldruckstelle
- 06
- Zylinder, Übertragungszylinder, Druckwerkszylinder
- 07
- Zylinder, Formzylinder, Druckwerkszylinder
- 08
- Farbwerk, Walzenfarbwerk, Kurzfarbwerk
- 09
- Feuchtwerk, Sprühfeuchtwerk
- 10
- -
- 11
- Gestellabschnitt, Wandabschnitt, Seitengestell
- 12
- Gestellabschnitt, Wandabschnitt, Seitengestell
- 13
- Boden, Träger, Montageplatte, Montagerahmen
- 14
- Lagereinheit
- 15
- Linearführung
- 16
- Gestell, Rahmenkonstruktion (08)
- 17
- Zylindereinheit
- 18
- Wandabschnitt
- 19
- Handhabungsvorrichtung, Druckformwechsler
- 20
- -
- 21
- Zapfen (06)
- 22
- Zapfen (07)
- 23
- Wälzkörper
- 24
- Klemmeinrichtung
- 25
- -
- 26
- Ballen (06)
- 27
- Ballen (07)
- 28
- Abdeckung
- 29
- Linearlager
- 30
- -
- 31
- Lager, Radiallager, Zylinderrollenlager
- 32
- Lagermittel, Lagerelement, Linearelement
- 32.1
- Wirkfläche, Führungsfläche
- 32.2
- Wirkfläche, Führungsfläche
- 33
- Lagermittel, Lagerelement, Linearelement
- 33.1
- Wirkfläche, Führungsfläche
- 33.2
- Wirkfläche, Führungsfläche
- 34
- Lagerblock, Schlitten
- 35
- -
- 36
- Verbindung, Spannelement
- 37
- Träger, Trägerplatte
- 38
- Ausnehmung
- 39
- Welle, Antriebswelle
- 40
- Kupplung, Lammellenkupplung
- 41
- Anschlag, Keil
- 42
- Element, Federelement
- 43
- Aktor, kraftgesteuert, Stellmittel, Kolben, druckmittelbetätigbar, Hydraulikkolben
- 44
- Anschlagfläche (41)
- 45
- -
- 46
- Aktor, Stellmittel, Kolben druckmittelbetätigbar
- 47
- Übertragungsglied, Kolbenstange
- 48
- Rückstellfeder
- 49
- Anschlag, Überlastsicherung, Federelement
- 50
- -
- 51
- -
- 52
- Kolben
- 53
- -
- 54
- -
- 55
- -
- 56
- Ventil, steuerbar
- 57
- Abdeckung
- 58
- Anschlag
- 59
- Aktorelement
- 60
- -
- 61
- Fluidreservoir
- 62
- Verdichter
- 62.1
- Verdichter
- 62.2
- Verdichter
- 63
- Druckspeicher
- 63.1
- Druckspeicher
- 63.2
- Druckspeicher
- 64
- Stellglied, Druckminderer
- 64.1
- Stellglied, Druckminderer
- 64.2
- Stellglied, Druckminderer
- 65
- Ventil
- 66
- Versorgungsstrecke
- 66.1
- Versorgungsstrecke
- 66.2
- Versorgungsstrecke
- 67
- Versorgungsstrecke
- 68
- Ventil
- 69
- Haltemittel
- 70
- Leitung
- 71
- Ventil
- 72
- Lager, Linearlager
- 73
- Stellmittel
- 74
- Haltemittel
- 75
- Versorgungssystem
- 75.1
- Versorgungssystem
- 75.2
- Versorgungssystem
- 76
- Klemmbacke
- 77
- Durchbruch
- 78
- Feder
- 79
- Stellglied
- 80
- -
- 81
- Stellantrieb, Zylinder
- 82
- Ausnehmung, Druckkammer
- 83
- Versorgungsleitung
- 84
- Basiskörper
- 85
- -
- 86
- Dichtung
- 87
- Gleitführung
- 88
- Dichtung
- 89
- Gleitführung
- 90
- -
- 91
- Membran, Rollmembran
- 92
- Seitenträger, Seitenplatte
- 93
- Seitenträger, Seitenplatte
- 94
- Seitenträger, Seitenplatte, Anschlag
- 95
- -
- 96
- Seitenträger, Seitenplatte
- 97
- Aktor, druckstellennah
- 98
- Einstellvorrichtung, Steuereinrichtung
- 99
- Signalleitung
- 100
- -
- 101
- Rückflussleitung
- 102
- Signalleitung
- 103
- Steuereinrichtung
- 104
- Leitstand, Leitstandsrechner
- 105
- -
- 106
- Signalleitung
- 107
- Schaltfläche
- 108
- Schaltfläche
- 109
- Schaltfläche
- 110
- -
- 111
- Feld
- 112
- Fenster
- 113
- Auswahlmenü
- 114
- 115
- L
- lichte Weite
- L06
- Länge (06)
- L07
- Länge (07)
- E1
- Ebene
- E2
- Ebene
- P
- Druck, Druckniveau
- P1
- Druck, Druckniveau
- P2
- Druck, Druckniveau
- P3
- Druck, Druckniveau
- E
- Ebene, Verbindungslinie, Verbindungsebene
- E'
- Ebene, Verbindungslinie, Verbindungsebene
- E"
- Ebene, Verbindungslinie, Verbindungsebene
- A
- Betriebsstellung
- B
- Wartungsstellung
- C
- Bewegungsrichtung
- F
- Kraft
- S
- Stellrichtung
- PH
- Druck, Druckniveau
- PL
- Druck, Umgebungsdruck
- PS
- Druck
- Δ31
- Lagerspiel
- ΔS
- Stellweg
- ΔU
- Abstand
- α
- Innenwinkel
- β
- Winkel, spitz
1. Druckeinheit mit mindestens einem mit einer ersten Seite einer Bahn (02) zusammenwirkenden
Druckwerk (04) und mindestens einem mit einer zweiten Seite der Bahn (02) zusammenwirkenden
Druckwerk (04), wobei jedes der Druckwerke (04) mindestens einen Zylinder (06; 07)
aufweist, welcher jeweils mittels wenigstens eines mit Druckmittel beaufschlagbaren
Aktors (43) in eine Druck-An-Stellung verbringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass zur Versorgung der Aktoren (43), die den beiden auf zwei verschiednen Seiten der
Bahn (02) angeordneten Zylindern (06; 07) zugeordnet sind, zwei voneinander unabhängig
betreibbare Versorgungssysteme (75.1; 75.2) zur Bereitstellung des Druckmittels vorgesehen
sind.
2. Druckeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der beiden Versorgungssysteme (75.1; 75.2) zumindest einen Verdichter (62.1;
62.2), einen Druckspeicher (63.1; 63.2) und ein Stellglied (64.1; 64.2) zur Einstellung
eines vorgebbaren Druckniveaus (P; P1; P2; P3) aufweist.
3. Druckeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckmittelkreisläufe der beiden Versorgungssysteme (75.1; 75.2) an mindestens
einer Stelle wahlweise miteinander verbindbar ausgebildet sind.
4. Druckeinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen den beiden Versorgungssystemen (75.1; 75.2) jeweils stromabwärts
eines jeweiligen Verdichters (62.1; 62.2) besteht.
5. Druckeinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung als eine ein schaltbares Ventil (65) aufweisende Leitung (70) ausgebildet
ist.
6. Druckeinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen Druckmittelzweigen besteht, welche jeweils Druckmittel eines
Druckes (PH) führen, der durch einen vorgeordneten Verdichter (63.1; 63.2) erzeugt ist.
7. Druckeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Druckwerke (04) jeweils einen als Formzylinder (07) und einen als Übertragungszylinder
(06) ausgebildeten Zylinder (06; 07) aufweisen.
8. Druckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Druckwerke (04) in Anstelllage mit als Übertragungszylinder (06) ausgebildeten
Zylindern (06) zusammenwirkend eine Druckstelle (05) bildend angeordnet sind.
9. Druckeinheit nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mehrere mit der ersten Seite der Bahn (02) und mehrere mit der zweiten Seite der
Bahn (02) zusammen wirkende Druckwerke (04).
10. Druckeinheit nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der Druckwerke (04) mindestens einen Zylinder (06; 07) aufweist, welcher jeweils
mittels wenigstens eines mit Druckmittel beaufschlagbaren Aktors (43) in eine Druck-An-Stellung
verbringbar ist.
11. Druckeinheit nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktoren (43), welche Zylindern (06; 07) auf der ersten Seite der Bahn (02) zugeordnet
sind betriebsmäßig durch das eine der beiden Versorgungssysteme (75.1; 75.2) und sämtliche
Aktoren (43), welche Zylindern (06; 07) auf der zweiten Seite der Bahn (02) zugeordnet
sind betriebsmäßig durch das andere der beiden Versorgungssysteme (75.1; 75.2) mit
Druckmittel versorgt sind.
12. Druckeinheit nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere auf der ersten Seite der Bahn (02) angeordnete Druckwerke (04) mit mehreren
auf der zweiten Seite der Bahn (02) angeordneten Druckwerken (04) jeweils paarweise
an ihren als Übertragungszylindern (06) ausgebildeten Zylindern (06) Druckstellen
(05) bildend angeordnet sind.
13. Druckeinheit nach Anspruch 8 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie im Bereich ihrer Druckstellen (05) betriebsmäßig teilbar ausgeführt ist.
14. Druckeinheit nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Zylinder (06; 07) der einen Seite der Bahn (02) stirnseitig in oder an ersten
Gestellabschnitten (11) und die Zylinder (06; 07) der anderen Seite der Bahn (02)
stirnseitig in oder an von den ersten Gestellabschnitten (11) verschiedenen zweiten
Gestellabschnitten (12) gelagert sind.
15. Druckeinheit nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Gestellabschnitte (11; 12) entlang einer Richtung senkrecht
zur Rotationsachse der Zylinder (06; 07) in ihrem Abstand zueinander veränderbar sind.
16. Druckeinheit mit mindestens einem Druckwerk, welches einen mit einer Bahn (02) zusammenwirkenden
ersten Zylinder (06) und einen mit dem ersten Zylinder (06) zusammenwirkenden zweiten
Zylinder (07) aufweist, welche jeweils mittels wenigstens einem mit Druckmittel beaufschlagbaren
Aktors (43) in eine Druck-An-Stellung verbringbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Einstellphase der Anstellkräfte für den ersten Zylinder (06) und den zweiten
Zylinder (07) voneinander verschiedene Druckniveaus (PDS; PDW) eines den jeweiligen Aktor (43) bedrückenden Druckmittels vorgesehen sind.
17. Druckeinheit nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass für die Aktoren (43) der beiden Zylinder (06; 07) unterschiedliche einstellbare Druckminderer
(64) in der jeweiligen Versorgungsstrecke (66) vorgesehen sind.
18. Druckeinheit nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass beim Einstellvorgang nacheinander die beiden Druckniveaus (PDS; PDW) durch einen selben Druckminderer (64) bereitstellbar sind.
19. Verfahren zur Einstellung einer Druck-An-Stellung eines ersten und eines zweiten Zylinders
(06; 07) eines Druckwerkes (04), welche jeweils mittels mindestens eines durch Druckmittel
betätigbaren Stellmittels (43) in eine Druck-An-Stellung verbringbar sind, wobei
- zunächst das mindestens eine Stellmittel (43) des ersten Zylinders (06) mit Druckmittel
eines ersten Druckniveaus (PDS) beaufschlagt wird,
- nach Anstellung des ersten Zylinders (06) an einen dritten Zylinder mittels des
ersten Druckniveaus (PDS) der erste Zylinder (06) durch Positionierung eines Anschlages (41) bezüglich einer
Bewegung zum dritten Zylinder hin wegbegrenzt wird,
- nachfolgend das mindestens eine Stellmittel (43) des zweiten Zylinders (07) mit
Druckmittel eines zweiten Druckniveaus (PDW) beaufschlagt wird,
- und nach Ansstellung des zweiten Zylinders (07) an den ersten Zylinder (06) mittels
des zweiten Druckniveaus (PDW) der zweite Zylinder (07) durch Positionierung eines Anschlages (41) bezüglich einer
Bewegung zum ersten Zylinder (06) hin wegbegrenzt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Druckniveau (PDS; PDW) voneinander verschieden sind.
21. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Zylinder als Übertragungszylinder (06.2) eines zweiten Druckwerkes (04)
ausgebildet ist.
22. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Druckniveau (PDS) aus mehreren vorgehaltenen Vorgabewerten ausgewählt wird.
23. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Druckniveau (PDW) aus mehreren vorgehaltenen Vorgabewerten ausgewählt wird.
24. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Zylinder (06) als Übertragungszylinder (06) und der zweite Zylinder (07)
als Formzylinder (07) ausgebildet ist.
25. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Druckniveaus (PDS; PDW) nacheinander über einen selben Druckminderer (64) bereitgestellt werden.
26. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Druckniveaus (PDS; PDW) über unterschiedliche Druckminderer (64) bereitgestellt werden.