[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Bewegung des Türblattes
einer Schwenkschiebetür, insbesondere für Schienenfahrzeuge, zu schaffen, die sich
durch einen geringen Herstellungs- und Montageaufwand sowie einen verbesserten Öffnungs-
und Schließmechanismus auszeichnet.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis
13.
Zur Bewegung des Türblattes ist eine lineare Führung vorgesehen, die aus zwei linear
bewegliche Führungseinheiten besteht, die über einen Antrieb gegenläufig, synchron
bewegbar sind. Die erste Führungseinheit steht zeitweise mit einem Hebelsystem, vorzugsweise
einem Winkelhebel, in Wirkungsverbindung, um das Türblatt in Querrichtung, in eine
für die nachfolgende Längsverschiebung geeignete Stellung, zu bewegen. Mittels der
zweiten Führungseinheit wird die Längsverschiebung des Türblattes entlang der Wagenfront
realisiert. Hierzu steht diese Führungseinheit mit dem Führungsarm in Verbindung,
der an dem Türblatt angreift. Während der Öffnungs- und Schließbewegung des Türblattes
ist bis zur Beendigung des Querverschubes des Türblattes ein am Führungsarm befestigter
Steuerzapfen in einer bogenförmigen Führung eines stationären Elementes, das im oberen
Teil des Wagenkastens befestigt ist, zwangsgeführt. Nach Beendigung des Querverschubes
des Türblattes gelangt der Führungsarm mit einem an der zweiten Führungseinheit angeordneten
Steuerelement in Eingriff. Durch diese Maßnahmen erfolgt eine Trennung der Bewegungsabläufe
für das Türblatt in eine Schwenk- (Bewegung in Querrichtung) und eine Schiebebewegung,
wodurch während der Schließbewegung das Türblatt mit geregelter Kinematik sowie geringer
kinetischer Energie in die Schließkante gezogen wird. Von besonderem Vorteil ist,
dass das Türblatt nach dem Einlaufen in die Türöffnung selbsttätig, durch die Schwenkbewegung
des Hebelsystems, fest an die Türdichtung herangezogen wird, ohne zusätzliche Verriegelungsmittel.
Die üblicherweise noch notwendige Verriegelung in der Endschließlage kann mit wesentlich
einfacheren und kostengünstigeren Mitteln realisiert werden. Die vorgeschlagene Lösung
beansprucht nur einen kleinen Einbauraum und die zur Umsetzung der erforderlichen
Kinematik benötigten Bauteile sind vergleichsweise kostengünstig. Aufgrund der relativ
geringen Anzahl an Bauteilen verringert sich der Montageaufwand. Die für die Kinematik
erforderlichen Bauteile sind übersichtlich angeordnet und ermöglichen eine gute Zugänglichkeit
für Reparatur- und Wartungsarbeiten. Bei maximaler Öffnungsweite des Türblattes überragen
die Antriebs- und Steuermittel nicht die vorgegebene Rohbauöffnung in horizontaler
Richtung. Dadurch ist es möglich, die Schwenkschiebetür als voll funktionsfähige Baueinheit
in einem vorgefertigten Türmodul zu montieren, das im Rahmen der Fahrzeugherstellung
in die vorbereitete Rohbauöffnung des Wagenkastens eingesetzt und befestigt werden
kann.
Das vorgeschlagene Lösungsprinzip ist für unterschiedliche Türsysteme, wie auch Sondertüren,
mit ein- oder zweiflügeligen Türen, einsetzbar.
Das Hebelsystem ist vorzugsweise als Winkelhebel ausgebildet, der in Türrahmennähe
horizontal schwenkbar gelagert ist. An dem in Richtung Türblatt zeigenden Schenkel
des Winkelhebels sind in vertikalen Drehachsen gelagerte, nach oben zeigende Führungsrollen
und eine untere Stützrolle angeordnet. Diese greifen an der am Türblatt befestigten
oberen Führungsschiene an. Der andere, nach innen gerichtete Schenkel des Winkelhebels
besitzt an seinem abstehenden Ende eine in einer vertikalen Drehachse gelagerte Führungsrolle.
Während der Querverschiebung des Türblattes greift diese zeitweise in eine gabelförmige
Führung eines Steuerelementes ein, das mit der ersten Führungseinheit starr verbunden
ist.
Die beiden Schenkel des Winkelhebels sind z.B. in einem Winkel von 90 bis 120° angeordnet.
Im unteren Bereich des Türblattes ist, beabstandet zu diesem, eine Führungsschiene
angeordnet, die über Führungsrollen mit einem Schwenkhebel in Verbindung steht, der
in der gleichen Achse wie der Winkelhebel, vorzugsweise der vertikalen Drehsäule,
gelagert ist. Dadurch werden Winkelhebel und Schwenkhebel synchron bewegt.
Die obere und untere Führungsschiene besitzen an dem zum Türrahmen zeigenden Ende
einen nach außen gekrümmten Abschnitt.
Das mit der zweiten Führungseinheit verbundene Steuerelement kann als plattenförmiges
Bauteil ausgeführt sein und weist eine Ausnehmung auf, die in Richtung zur Führungseinheit
einen vergrößerten Abschnitt besitzt, an den sich in Richtung Türblatt ein als Kurvenbahn
ausgebildeter verjüngter Abschnitt anschließt. In die Ausnehmung ragt die am Führungsarm
befestigte Führungsrolle, die während der Bewegung des Türblattes zeitweise mit dem
verjüngten Abschnitt, der Kurvenbahn, in Wirkungsverbindung gelangt.
Während des geschlossenen Zustandes des Türblattes und dessen Bewegung in Querrichtung
ragt die Führungsrolle berührungsfrei in den vergrößerten Abschnitt.
Das als lineare Führung angeordnete Führungselement ist als Führungsschiene mit zwei
Führungsbahnen ausgebildet, einer oberen Führungsbahn und einer unteren Führungsbahn.
Auf jeder Führungsbahn sind als Rollenwagen ausgebildete Führungseinheiten länggsverschiebbar
geführt. Die erste Führungseinheit, die mit dem Steuerelement mit der gabelförmigen
Führung zeitweise in Verbindung steht, ist auf der unteren Führungsbahn geführt. Die
zweite Führungseinheit, die mit dem Steuerelement mit Kurvenbahn verbunden ist, wird
auf der oberen Führungsbahn geführt. Diese Anordnung der Führungsbahnen ist platzsparend,
verursacht nur geringe Herstellungskosten und ist einfach zu montieren.
Der Antrieb zur Bewegung der beiden Führungseinheiten ist als Zahnriemenantrieb ausgebildet,
wobei die Führungseinheiten horizontal versetzt mit jeweils einem der Trume des Zahnriemens
verbunden sind.
Gemäß einer ersten Ausführungsvariante ist das Türblatt mittels eines am Führungsarm
angeordneten Bolzens in einem im oberen Wagenkastenbereich angeordneten, plattenförmigen
Bauteil in einer kulissenartigen Führung mit einem gebogenen Abschnitt und einem geraden,
parallel zum Wagenkasten verlaufenden Abschnitt geführt und aufgehängt.
Eine zweite Ausführungsvariante sieht vor, dass der Führungsarm, an dem das Türblatt
befestigt ist, in einer im oberen Wagenkastenbereich angeordnete Stabilisierungsvorrichtung
aufgehängt und zumindest zeitweise geführt ist. Die Stabilisierungsvorrichtung besteht
aus einem geraden Führungsrohr, das an der Seite des Wagenkastens, an der sich die
Drehsäule befindet, in einer vertikalen Drehachse schwenkbar gelagert ist, einer auf
dem Führungsrohr längsverschiebbar angeordneten Hülse und einer auf der Hülse gelagerten,
längsverschiebbaren Buchse, die mit dem Führungsarm um eine vertikale Achse drehbeweglich
verbunden ist. Zusätzlich ist der Führungsarm zeitweise, während der Schwenkbewegung
des Türblattes, in einem gebogenen Abschnitt eines kurzbauenden plattenförmigen Bauteils
geführt, das im oberen Teil des Wagenkastens montiert ist. Hierzu ist an dem Führungsarm
ein nach oben gerichteter Bolzen befestigt, der in den als Führungsbahn ausgebildeten
gebogenen Abschnitt ragt, dessen in Richtung Türmitte zeigendes Ende offen ausgebildet
ist. Nach Beendigung der Schwenkbewegung des Türblattes befindet sich der Bolzen außerhalb
der Führungsbahn und die weitere Führung des Türblattes wird von der Stabilisierungsvorrichtung
übernommen. Während der Schließbewegung des Türblattes gelangt der Bolzen wieder in
Eingriff mit der Führungsbahn.
Das Führungsrohr der Stabilisierungsvorrichtung erstreckt sich über die gesamte Breite
des Türblattes. Die auf dem Führungsrohr sitzende Hülse ist in ihrer Baulänge geringfügig
kürzer ist als die Hälfte der Länge des Führungsrohres. Die Hülse ist gegen Verdrehen
gesichert ist und besitzt an ihren beiden Enden einen Anschlagbund.
Das freie Ende des Führungsrohres ist in einer an der Türrahmenseite angeordneten
Führung geführt und nach Erreichen einer parallel zum Türblatt verlaufenden Stellung
in dieser arretierbar. Während der Bewegung des Türblattes gelangt die Hülse zeitweise
in Eingriff mit dem Führungsarm, an dem das Türblatt befestigt ist.
Der Vorteil dieser zweiten Ausführungsvariante besteht darin, dass mittels dieser
eine Stabilisierung der Türblattbewegung innerhalb der Portalbreite des zur Verfügung
stehenden Bauraumes ermöglicht wird. Außerdem ist diese Stabilisierungsvorrichtung
für Sondertüren geeignet, insbesondere dann, wenn eine Verschiebebewegung des Türblattes
erforderlich ist, die nicht parallel zur Wagenaußenkontur verläuft, oder bei zweiflügeligen
Türen die Forderung besteht, dass die Türblätter fahrzeugbedingt getrennte bzw. unterschiedliche
Bewegungen ausführen müssen.
[0004] In den Figuren 1 bis 5 ist eine Schwenkschiebetür gezeigt, die mit einem Türblatt
1 ausgerüstet ist, in unterschiedlichen Stellungen des Türblattes 1. Die Außenseite
des Türblattes 1 bildet im geschlossenen Zustand der Schwenkschiebetür mit der Fahrzeugaußenwand
eine Ebene (Fig. 1). An der Innenseite des Türblattes 1 sind im oberen Bereich eine
Führungsschiene 3 und im unteren Bereich eine Führungsschiene 4 (Fig. 5) beabstandet
befestigt, die parallel zur Innenseite des Türblattes 1 verlaufen und an dem in Richtung
zur Drehsäule 5 zeigenden Ende einen nach außen, gekrümmten Abschnitt 3a (Fig. 3)
besitzen.
Das Türblatt 1 ist im oberen Bereich an einem Führungsarm 6 befestigt, der in einer
kulissenartigen Führung 7 eines stationären Elementes, einer Führungsplatte 8, eingehängt
und in dieser geführt ist, mittels eines Aufhängebolzens 9, der an seinem oberen Ende
seitlich überstehende Führungsflächen besitzt. Die kulissenartige Führung 7 besitzt
einen gebogenen bzw. gekrümmten Abschnitt 7a, der in einen geraden, parallel zum Wagenkasten
verlaufenden Abschnitt 7b übergeht (Fig. 2). Während der Bewegung des Türblattes 1
ist dieses mittels des Bolzens 9 in der Führung 7 der Führungsplatte 8 geführt.
Die erforderliche Bewegungskraft zur Quer- und Längsverschiebung des Türblattes 1
wird über einen Gleichstrommotor 10 (Fig. 5) ausgelöst, der über ein zwischengeschaltetes
Getriebe einen Linearantrieb 11 betätigt, der aus einer linearen Führung 12 und einem
zwisehen zwei Rollen 13 und 14 geführten Zahnriemen 15 besteht (Fig. 3), wobei die
Rolle 14 die Antriebsrolle bildet.
Die lineare Führung 12 ist z.B. als Doppel-T-Träger mit geneigten Führungsflächen
ausgebildet, mit zwei Führungsbahnen, einer oberen 12a und einer unteren 12b. Auf
der unteren Führungsbahn 12b ist eine erste Führungseinheit 16 und auf der oberen
Führungsbahn eine zweite Führungseinheit 17 angeordnet, die gegenläufig, synchron
bewegbar sind. Die beiden Führungseinheiten 16, 17 sind horizontal versetzt jeweils
mit einem der Trume des Zahnriemens 15 verbunden (Fig. 5).
Im geschlossenen Zustand des Türblattes 1 befinden sich die Führungseinheiten 16,
17 jeweils am äußeren Ende der linearen Führung 11 (Fig. 1).
Zur Steuerung der Öffnungs- und Schließbewegung des Türblattes 1 sind an den jeweiligen
Führungseinheiten 16, 17 Steuerelemente 18, 19 (Fig. 2) befestigt. Die erste Führungseinheit
16 steht zeitweise, während der Herausdrückbewegung des Türblattes 1 in Querrichtung
(Phase I), mit einem Hebelsystem 20 (Fig. 1) in Verbindung. Das an der ersten Führungseinheit
16 befestigte Steuerelement 18 besitzt an der in Richtung Türblatt 1 zeigenden Seite
eine halbkreisförmige Führung bzw. Öffnung 18a (Fig. 2).
Das Hebelsystem 20 ist als Winkelhebel ausgebildet, der in der in Türrahmennähe angeordneten
vertikalen Drehsäule 5 horizontal schwenkbar gelagert ist.
Der Winkelhebel 20 besitzt zwei Schenkel 20a und 20b, die in einem Winkel von 90°
bis 120° angeordnet sind. Die Größe des Winkels ist abhängig von den jeweiligen Einbaubedingungen.
Der Scheitelpunkt der Schenkel 20a, 20b bildet die Drehachse, die in der Mittelachse
der Drehsäule 5 liegt. Der in Richtung zum Türblatt 1 zeigende Schenkel 20a besitzt
an seinem vorderen Ende in vertikalen Drehachsen gelagerte, nach oben zeigende Führungsrollen
21 und 22 sowie eine untere Stützrolle 23, die an der am Türblatt 1 befestigten oberen
Führungsschiene 3 anliegen (Fig. 2). Die Stützrolle 23 übernimmt während der Bewegung
des Türblattes 1 eine Abstützfunktion für die auftretenden vertikalen Kräfte. Der
andere, nach innen gerichtete Schenkel 20b besitzt an seinem abstehenden Ende eine
in einer vertikalen Drehachse gelagerte Führungsrolle 24, die nach oben zeigt, und
sich im geschlossenen Zustand des Türblattes 1, in Eingriff mit der halbkreisförmigen
Führung 18a des zugehörigen Steuerelementes 18, befindet (Fig. 1).
Die zweite Führungseinheit 17 (Fig. 4) übernimmt im Wesentlichen die Längsverschiebung
des Türblattes 1 und steht über ein Steuerelement 19 mit dem Führungsarm 6 in Wirkverbindung.
Hierzu ist der Führungsarm 6 an seinem vom Türblatt 1 abstehenden Ende mit einer nach
oben gerichteten Führungsrolle 6a ausgerüstet. Die Steuerplatte 19 zeigt in Richtung
Türblatt 1 und besitzt eine sichelförmige Ausnehmung 19a, die in Richtung zur Führungseinheit
17 einen vergrößerten Abschnitt 19b aufweist, an den sich in Richtung Türblatt 1 ein
verjüngter Abschnitt 19c als Kurvenbahn anschließt, der sich bis in die Nähe des vorderen
Endes der Steuerplatte 19 erstreckt. Auf die Bedeutung und Funktion des Steuerelementes
19 wird nachfolgend noch näher eingegangen. Die Führungsrolle 6a ragt im geschlossenen
Zustand des Türblattes 1 in den vergrößerten Abschnitt 19b der Ausnehmung 19a der
Steuerplatte 19 und ist in diesem während der Bewegung des Türblattes 1 in Querrichtung
(Phase I) frei beweglich, also schwimmend gelagert.
Durch die Anordnung der zwei Führungseinheiten 16 und 17 mit den zugehörigen Steuerelementen
18, 19 wird der Bewegungsablauf des Türblattes 1 in zwei unterschiedliche Phasen,
eine Phase I und eine Phase II, unterteilt.
Während der Phase I, dem Herausdrückens des Türblattes 1 in Querrichtung aus der Türöffnung
in eine leicht geneigte Schrägstellung, ist die an der Führungseinheit 16 befestigte
Steuerplatte 18, 18a für die Realisierung der Querbewegung des Türblattes 1 zuständig.
Während dieser Phase steht die Führungsrolle 24 des Schenkels 20b des Winkelhebels
20 in Eingriff mit der halbkreisförmigen Öffnung 18a des Steuerelementes 18, wie in
Fig. 1 gezeigt. Erst nach einem definierten Querverschub des Türblattes 1 - der an
dem Führungsarm 6 befestigte Führungsbolzen 9 hat sich dabei ein Stück entlang des
gebogenen Abschnittes 7a der kulissenartigen Führung 7 bewegt, wie in Fig. 2 zu sehen,
- beginnt die Phase II, in der synchron die Führungsrolle 24 des Schenkels 20b des
Winkelhebels 20 außer Eingriff mit der halbkreisförmigen Öffnung 18a und die am Führungsarm
6 befestigte Führungsrolle 6a in Eingriff mit der Kurvenbahn 19c der Steuerplatte
19 gelangen. Während der weiteren Bewegung des Türblattes 1 ist dieses über die Verbindungen,
a) Schenkel 20a mit der Führungsschiene 3, b) Führungsbolzen 9 mit der Führung 7 und
c) Führungsrolle 6a mit Kurvenbahn 19c, stabil geführt, wobei die erforderliche Bewegungskraft
ausschließlich über die Führungseinheit 17 übertragen wird.
Der Bewegungsablauf der beiden Phasen I und II ist so aufeinander abgestimmt, dass
eine kinematische Überbestimmung während des Überganges von der Phase I zur Phase
II, bzw. umgekehrt, ausgeschlossen ist.
Im unteren Bereich der Drehsäule 5 ist an dieser ein Schwenkhebel 25 befestigt, dessen
Hebelarm analog ausgebildet ist, wie der Schenkel 20a des Winkelhebels 20, jedoch
ohne Stützrollen. Die Führungsrollen 21a, 22a, umgreifen die untere Führungsschiene
4 des Türblattes 1 (Fig. 5). Die Bewegung des Winkelhebels 20 wird über die Drehsäule
5 synchron auf den unteren Schwenkhebel 25 übertragen.
Die Funktionsweise der Schwenkschiebetür ist folgende:
Wie in Fig. 1 gezeigt, bildet die Außenseite des Türblattes 1 im geschlossenen Zustand
mit der Fahrzeugaußenwand eine Ebene. Das Türblatt 1 wird durch an sich bekannte Verriegelungselemente
in einer verriegelten Stellung gehalten. Im geschlossenen Zustand des Türblattes 1
befinden sich die als Rollenwagen ausgebildeten Führungseinheiten 16 und 17, die auf
der oberen 12a und unteren Führungsbahn 12b der als Doppel-T-Träger ausgebildeten
linearen Führung 12 längsverschiebbar angeordnet sind, jeweils in der äußeren Endstellung,
wie in Fig. 1 zu sehen ist. Das Türblatt 1 ist mittels eines am Führungsarm 6 befestigten
Aufhängebolzens 9, der in der Führung 7 der stationären Führungsplatte 8 geführt ist,
aufgehängt. Im geschlossenen Zustand des Türblattes 1 befindet sich der Aufhängebolzen
9 am nach innen zeigenden Ende des gebogenen Abschnittes 7a der Führung 7. Die am
Führungsarm 6 versetzt zu dem Bolzen 9 angeordnete Führungsrolle 6a ragt ohne Berührungskontakt
in den vergrößerten Abschnitt 19b der Ausnehmung 19a der Steuerplatte 19 der Führungseinheit
17 (Fig. 5).
Das an der in gegenüberliegender Stellung befindlichen Führungseinheit 16 befestigte
Steuerelement 18 steht in Eingriff mit dem nach innen gerichteten Schenkel 20b des
Winkelhebels 20 (Fig. 1). Die am nach außen gerichteten Schenkel 20a angeordneten
Führungsrollen 21, 22 liegen im Radius des gekrümmten Abschnittes 3a der oberen Führungsschiene
3 an.
Analog trifft dies auch für die Führungsrollen 21a, 22a des unteren Schwenkhebels
25 zu. Mit der Auslösung des Befehls "Tür öffnen" wird das Türblatt 1 im Bereich der
vertikalen Verriegelungskante 26 entriegelt und über Motor 10 und Getriebe der zwischen
den Rollen 13,14 gespannte Zahnriemen 15 in Bewegung versetzt.
Bei Beginn der Öffnungsbewegung liegt die Führungsrolle 22 im Radius des gekrümmten
Abschnittes 3a und die gegenüberliegende Führungsrolle 21 am Außenumfang dieses Abschnittes
3a an. Die Führungsrollen 21 und 22 bilden den definierten Drehpunkt für die Schwenkbewegung
des Türblattes 1. Durch die mit der Öffnungsbewegung ausgelöste Bewegung der Führungseinheiten
16, 17 mit den Steuerelementen 18, 19 in entgegengesetzter Richtung, zur Mitte der
Türöffnung (Phase I), wird durch den Eingriff der Führungsrolle 24 des Schenkels 20b
in der halbkreisförmigen Führung 18a des Steuerelementes 18 eine Schwenkbewegung des
Winkelhebel 20 um die Drehachse 5, entgegen der Uhrzeigerichtung, bewirkt und dadurch
das Türblatt 1 in Querrichtung aus der Türöffnung herausgeschoben, in eine leichte
Schrägstellung (Fig. 2).
Mit fortschreitender Bewegung der Führungseinheiten 16, 17 gelangt die Führungsrolle
24 des Schenkels 20b, die sich auf einer Kreisbogenbahn bewegt, außer Kontakt mit
der Führung 18a. Gleichzeitig gelangt die am Führungsarm 6 angeordnete Führungsrolle
6a in Eingriff mit der Kurvenbahn 19c der Steuerplatte 19. Es findet eine sogenannte
"fliegende Übergabe" von der Phase I in die Phase II statt, eine der linear bewegbaren
Führungseinheiten 16, 17 steht über die jeweilige Steuerplatte 18, 19 ständig, entweder
mit dem Winkelhebel 20 (Phase I) oder dem Führungsarm 6 (Phase II) in Wirkungsverbindung.
Mit Eintreten der form- und kraftschlüssigen Verbindung zwischen dem Führungsarm 6
und der Steuerplatte 19 wird das Türblatt 1 entsprechend der Ausbildung der kulissenartigen
Führung 7 bewegt. Aufgrund des gebogenen Abschnittes 7a dieser Führung 7 wird das
Türblatt 1 weiter in Querrichtung, in eine zur Fahrzeugaußenwand schräg verlaufende
Stellung bewegt. Erreicht der Aufhängebolzen 9 den geraden, parallel zur Fahrzeugaußenwand
verlaufenden Abschnitt 7b der Führung 7 (in diesem Zustand befindet sich die Mittelachse
x des Schenkels 20a des Winkelhebels 20 in einer rechtwinkligen Stellung zur Fahrzeuglängsachse),
so wird das Türblatt 1, wie in diesem Beispiel gezeigt, nachfolgend ausschließlich
parallel zur Fahrzeugaußenwand verschoben, bis in die gewünschte Öffnungsstellung,
die in Fig. 3 gezeigt ist.
Während der Öffnungs- und Schließbewegung des Türblattes 1 wird dieses im unteren
Bereich über den Schwenkhebel 25, der mit seinen Führungsrollen 21 a, 22a an der Führungsschiene
4 anliegt, geführt.
In der endgültigen Öffnungsstellung des Türblattes 1 (Fig. 3), befinden sich die beiden
Führungseinheiten 16, 17 wieder in der äußeren Endlage, wobei die Führungseinheit
17 die Stellung einnimmt, in der sich im geschlossenen Zustand des Türblattes 1 die
Führungseinheit 16 befand. Analog trifft dies für die Führungseinheit 16 im umgekehrten
Sinn zu.
Durch Auslösen des Befehls "Tür schließen" wird der Zahnriemen 15 in entgegengesetzter
Richtung und dadurch die Führungseinheiten 16, 17 wieder gegenläufig zur Mitte der
Türöffnung bewegt (Phase II). Dabei befindet sich die Führungsrolle 6a des Führungsarmes
6 in Eingriff mit der Kurvenbahn 19c des Steuerelementes 19 der Führungseinheit 17.
Wenn der Aufhängebolzen 9 den gebogenen Abschnitt 7a der kulissenartigen Führung 7
erreicht, so wird während des weiteren Bewegungsablaufes das Türblatt 1 in eine Schrägstellung
bewegt (Fig. 2), wobei die Führungsrolle 6a von der Kurvenbahn 19c in den vergrößerten
Abschnitt 19b und gleichzeitig die Führungsrolle 24 des Schenkels 20b des Winkelhebels
20 in Eingriff mit der halbkreis- bzw. gabelförmigen Öffnung 18a des Steuerelementes
18 gelangen.
Es erfolgt wieder eine sogenannte "fliegende Übergabe" von der Phase II zur Phase
I. Während der weiteren linearen Bewegung der Führungseinheiten 16, 17 in Richtung
zu den endseitigen Anschlägen wird aufgrund der kraft- und formschlüssigen Verbindung
zwischen der Führungsrolle 24 und der halbkreisförmigen Führung 18a der Winkelhebel
20 in Uhrzeigerrichtung geschwenkt und dadurch das Türblatt 1 in die Verriegelungskante
26 des Türrahmens 2 hineingezogen und fest gegen die Türdichtungen 27 gedrückt.
Die vorgeschlagene Lösung ist auch für zweiflügelige Schwenkschiebtüren geeignet.
Die für die synchrone Bewegung eines zweiten Türblattes 1' erforderlichen Bauelemente
sind identisch ausgeführt und lediglich in gespiegelter Anordnung montiert. In den
Figuren 6 und 7 ist eine Ausführungsvariante für eine zweiflügelige Schwenkschiebetür
im geschlossenen und vollständig geöffneten Zustand gezeigt, wobei die Bezugszahlen
für die Bauteile zur Bewegung des linken Türblattes 1', von der Einstiegsseite aus
gesehen, mit einem hochgestellten Strich gekennzeichnet sind. Die Funktionsweise zur
Bewegung der beiden Türblätter 1, 1' ist analog wie bei der zuvor beschriebenen einflügeligen
Schwenkschiebetür.
In den Figuren 8 bis 11 ist eine Variante gezeigt, bei der im Vergleich zu den bereits
beschriebenen Ausführungen an Stelle der sich über nahezu die gesamte Portalbreite
erstreckende Führungsplatte 8 nur eine kurzbauende Platte 8a angeordnet ist, die eine
kulissenartige Führung besitzt, die als einseitig offene Steuerkurve 7a ausgebildet
ist, die in ihrer Kontur z.B. analog dem gebogenen Abschnitt 7a der Führung 7 gemäß
den Figuren 1 bis 7 ausgebildet ist. Der Bolzen 9, der in dieser Steuerkurve 7a geführt
ist, steht demzufolge nur zeitweise mit dieser in Wirkungsverbindung, nämlich während
des Querverschubes des Türblattes 1 bis in eine nahezu parallele Stellung zur Fahrzeugaußenwand.
Die erforderliche Aufhängung und Stabilisierung des Türblattes 1 während der Öffnungs-
und Schließbewegung wird von einer speziellen Tragführung bzw. Stabilisierungsvorrichtung
S übernommen. Diese ist im oberen Bereich des Wagenkastens angeordnet und erstreckt
sich bei einer einflügeligen Tür über die gesamte Portalbreite. Bei einer zweiflügeligen
Schwenkschiebetür müssen zwei Stabilisierungseinheiten, für jedes Türblatt eine, montiert
werden.
Die beweglichen Bauteile der Stabilisierungsvorrichtung folgen ausschließlich der
Bewegung der vorgegebenen Kinematik für die Öffnungs- und Schließbewegung des Türblattes
und übernehmen keine aktive Funktion im Rahmen der Bewegung des Türblattes.
Die Stabilisierungsvorrichtung S dient als Halterung bzw. Aufhängung für das Türblatt
1 und besteht aus einem horizontal angeordnetem Führungsrohr 30, das in seiner Länge
in etwa der Breite des Türblattes 1 entspricht. Das Führungsrohr 30 ist an der Seite
des Türrahmens 2, an der sich das Türbaumrohr bzw. die Drehsäule 5 befindet, in einer
stationären Halterung 31 schwenkbar gelagert. Auf dem Führungsrohr 30 sitzt eine längsverschiebbare
Hülse 32, die in ihrer Länge geringfügig kürzer ist als das halbe Längenmaß des Führungsrohrs
30. Die Hülse 32 ist gegen ein Verdrehen um ihre Längsachse gesichert und besitzt
an ihrem in Richtung zur Halterung 31 zeigenden Ende einen Anschlagbund 33 mit einer
vertikal nach oben und unten abstehende Nase 36, 37. Auf der Hülse 32 sitzt eine längsverschiebbare
Buchse 34. Die Buchse 34 ist mittels vertikal angeordneter Stifte in einer gabelförmigen
Aufnahme 35 (Fig. 10) des Führungsarmes 6 schwenkbar gehalten. Die vertikale Achse
38, um die die Buchse 34 schwenkbar ist, ist in Fig. 11 zu sehen.
Während der Öffnungsbewegung des Türblattes 1 gelangen die Nasen 36, 37 in Eingriff
mit korrespondierenden Aussparungen in der gabelförmigen Aufnahme 35, wodurch die
Mitnahme der Hülse 32 erfolgt (Fig. 10). Die erforderliche Kopplung zur Mitnahme der
Hülse 32 während der Schließbewegung des Türblattes 1 erfolgt über ein schwenkbares
Koppeletement, das in der Zeichnung nicht zu sehen ist. Wenn die Hülse 32 wieder ihre
Ausgangslage erreicht hat, schwenkt das Koppelglied nach oben und die Buchse 34 kann
in ihre Ausgangslage bewegt werden.
Die erforderliche Koppelung zwischen Buchse 34 und Hülse 32 während der Öffnungs-
und Schließbewegung kann auch über andere geeignete Mittel erfolgen.
Das Türblatt 1 ist somit über den Führungsarm 6 die Buchse 34 und die Hülse 32 an
dem Führungsrohr 30 aufgehängt. Während der Öffnungsbewegung des Türblattes 1 wird
durch den vorgegebenen Bewegungsablauf das Führungsrohr 30 von einer Schräglage wie
in Fig. 8 zu sehen, in eine zur Fahrzeugaußenwand parallel verlaufende Lage, um den
Drehpunkt bzw. die Halterung 31 geschwenkt. Während der Schließbewegung des Türblattes
1 erfolgt die Schwenkbewegung des Führungsrohres 30 in entgegengesetzter Richtung,
wiederzurück in die Ausgangslage.
Das abstehende Ende des Führungsrohres 30 ist in einer horizontalen Führung 28 geführt,
die bei einer einflügeligen Tür an der Türrahmenseite angeordnet ist. Wenn das Führungsrohr
30 eine parallel zum Türblatt 1 verlaufende Lage eingenommen hat, so wird das in dieser
Stellung arretiert, mittels eines an dem Führungsbauteil angeordneten Hebels 29 mit
einer klauenförmigen Öffnung. Während der Schließbewegung des Türblattes 1 wird der
Hebel 29 nach erfolgter Längsverschiebung des Türblattes 1 wieder entriegelt, damit
das Führungsrohr 30 wieder in seine Ausgangslage geschwenkt werden kann.
Die Stabilisierungsvorrichtung bzw. Tragführung erfordert nur einen geringen Platzbedarf
und bewirkt eine sichere Stabilisierung des Türblattes während der Öffnungs- und Schließbewegung.
Von Vorteil ist, dass diese Art der Stabilisierung des Türblattes für unterschiedliche
Anwendungsfälle, wie ein- oder zweiflügelige Türen, auch bei getrennten Bewegungen
der einzelnen Türblätter, oder auch für sogenannte "Sondertüren" geeignet ist.
Für einen Hersteller von Schienenfahrzeugtüren ist es von großem Vorteil, wenn für
unterschiedliche Türvarianten eine große Anzahl an gleichen Bauteilen verwendet werden
kann. In den Figuren 12 und 13 ist noch eine Ausführungsvariante für eine zweiflügelige
"Sondertür" gezeigt, bei der fahrzeugbedingt die Türblätter 1, 1' im geöffneten Zustand
keine parallel zur Wagenaußenkontur verlaufende Stellung einnehmen, wobei die beiden
Stabilisierungsvorrichtungen S und S' spiegelbildlich angeordnet sind. Aufgrund des
veränderten Bewegungsablaufes der Türblätter 1, 1' besitzen die kulissenartigen Führungen
7a und 7a' einen anderen Konturenverlauf. Bei zweiflügeligen Türen ist für jedes Türblatt
1, 1' eine gesonderte Stabilisierungsvorrichtung S, S' erforderlich, die identisch
ausgeführt und spiegelbildlich angeordnet sind. Die seitlichen Führungen 28, 28' für
das jeweilige Führungsrohr 30, 30' befinden sich in der Mitte der Türöffnung, im oberen
Teil des Wagenkastens. Über einen gemeinsamen Arretierungshebel 29 sind die beiden
Führungsrohre 30, 30' in paralleler Stellung zum jeweiligen Türblatt 1, 1' arretierbar.
Die Funktionsweise ist analog wie bei der zuvor erläuterten Ausführungsvariante für
eine einflügelige Tür. In den Figuren 12 und 13 sind identische Bauteile mit jeweils
gleichen Bezugszahlen gekennzeichnet. Die Bezugszahlen für die Bauteile zur Bewegung
des linken Türblattes 1', von der Einstiegsseite aus gesehen, sind mit einem hochgestellten
Strich versehen.