[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Tragführung für Schwenkschiebetüren für Schienenfahrzeuge
mit mindestens einem Türblatt, mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches
1.
[0002] Aus der
DE 203 16 764 U1 ist eine Tragführung für eine zweiflügelige Schwenkschiebetür für Schienenfahrzeuge
bekannt. Jedes Türblatt ist mittels eines drehsteifen Trag- bzw. Führungsarmes mit
einer Führungseinheit verbunden. Die Führungseinheiten sind in einer im oberen Teil
des Wagenkastens angeordneten Tragführung aufgehängt und verschiebbar geführt. Die
Tragführung ist an ihren beiden Enden mit einem Rahmenteil fest verbunden und jedes
Rahmenteil ist in am Türrahmen angeordneten Querführungen in einer Richtung horizontal
und quer zur Türöffnung verschiebbar geführt. Die Querführungen besitzen mit den Türrahmen
fest verbundene Halterungen, an denen jeweils eine in Querrichtung verlaufende Führungsschiene
derart angeordnet ist, dass sie um eine vertikale Achse schwenkbar in der horizontalen
Ebene justierbar ist. Dadurch soll bei der Montage der Tür im Türrahmen der erforderliche
Justieraufwand verringert werden.
[0003] Zur Bewegung des Türblattes in Querrichtung wird die gesamte Tragführung, auf der
auch der Motor angeordnet ist, über ein Hebelsystem in Querrichtung bewegt.
[0004] Die Tragführung, die die Funktionen der Aufhängung und Stabilisierung der Türblätter
übernimmt, ist bei vorgenannter Lösung integrierter Bestandteil der Antriebseinheit.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tragführung für Schwenkschiebetüren
für Schienenfahrzeuge mit mindestens einem Türblatt zu schaffen, die unabhängig vom
Antriebssystem als separate Baueinheit einsetzbar ist, kostengünstig hergestellt werden
kann und einfach zu montieren ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis
10.
[0007] Die Tragführung besteht aus einem geraden Führungselement, einer auf diesem längsverschiebbar
angeordneten Hülse und einer auf der Hülse gelagerten, längsverschiebbaren Buchse.
Das Führungselement, das vorzugsweise als Führungsrohr ausgebildet ist, ist an einem
Ende an der Türrahmenseite des Wagenkastens, an der das Türblatt in Querrichtung herausdrückbar
ist, in einer vertikalen Drehachse schwenkbar gelagert. Hierzu ist an der Türrahmenseite
eine Halterung zur Aufnahme des in horizontaler Richtung schwenkbaren Führungselementes
angeordnet.
[0008] Die auf der Hülse längsverschiebbar angeordnete Buchse ist mit dem Führungsarm über
eine vertikale Achse drehbeweglich verbunden. Der Führungsarm besitzt hierzu vorzugsweise
eine gabelförmige Aufnahme, in der die Buchse mittels vertikal angeordneter Stifte
bzw. Zapfen schwenkbar gelagert ist.
[0009] Im geschlossenen Zustand des Türblattes nimmt das Führungselement eine eingeschwenkte
Lage ein, die durch den Bewegungsablauf des Türblattes vorgegeben ist. Das Ende des
Führungselementes, an dem sich die Buchse befindet, ist in Richtung Türinnenraum eingeschwenkt.
Während der Bewegung des Türblattes, bis in die entlang zur Fahrzeugaußenwand verlaufende
Verschiebestellung, wird das Führungselement in eine parallel zum Türblatt verlaufende
Lage bewegt. Die beweglichen Bauteile der Tragführung folgen ausschließlich der Bewegung
der vorgegebenen Kinematik für die Öffnungs- und Schließbewegung des Türblattes und
übernehmen keine aktive Funktion im Rahmen der Bewegung des Türblattes. Die Tragführung
ist in ihrer Funktionsweise unabhängig von der konstruktiven Auslegung des Antriebsmechanismus
für den Bewegungsablauf des Türblattes. Die Tragführung ist somit als separate Baugruppe
für unterschiedliche Antriebsysteme einsetzbar. Bei ein- und zweiflügeligen Standardtüren
überragt diese nicht die Portalbreite. Von Vorteil ist, dass die Tragführung auch
für Sondertüren einsetzbar ist, z. B. bei unterschiedlichen Bewegungsabläufen der
einzelnen Türblätter oder wenn vorgesehen ist, dass die Bewegung der Türblätter nicht
parallel zur Wagenaußenkontur verläuft.
[0010] Bei zweiflügeligen Schwenkschiebetüren ist für jedes Türblatt eine Tragführung angeordnet.
Ist der Bewegungsablauf der Türblätter synchron, so sind die Tragführungen spiegelbildlich
angeordnet.
[0011] Das Führungselement erstreckt sich über die gesamte Breite des Türblattes. Die auf
dem Führungselement verschiebbar angeordnete Hülse ist in ihrer Baulänge geringfügig
kürzer als die Hälfte der Länge des Führungselementes. Die auf der Hülse befindliche
Buchse ist relativ kurz ausgebildet und weist z.B. eine Baulänge auf, die ca. ¼ der
Baulänge der Hülse beträgt.
[0012] Die Hülse ist gegen ein Verdrehen um ihre Längsachse gesichert.
[0013] Der Führungsarm ist an seinem vom Türblatt abstehenden Ende als gabelförmige Aufnahme
ausgebildet, in der die Buchse gelagert ist. Die Buchse ist mittels zwei vertikal
angeordneter Zapfen in der Aufnahme des Führungsarmes drehbeweglich gehalten.
[0014] Mit Beginn der Öffnungsbewegung des Türblattes wird die Buchse geringfügig um die
vertikale angeordneten Zapfen in eine koaxiale Lage mit der Hülse geschwenkt. Dadurch
wird eine Blockierung der weiteren Verschiebebewegung der Buchse auf der Hülse verhindert.
[0015] Zur Mitnahme der Hülse während der Bewegung der Buchse ist eine Koppelung von Hülse
und Buchse oder Hülse und Führungsarm erforderlich. Vorzugsweise ist an dem in Richtung
zur Schwenkachse des Führungselementes zeigenden Ende der Hülse ein Anschlagbund mit
zwei vertikal abstehenden Nasen angeordnet. Die gabelförmige Aufnahme des Führungsarmes
besitzt an ihren in Türöffnungsrichtung zeigenden Abschnitten, jeweils gegenüberliegend,
eine mit den Nasen korrespondierende Aussparung bzw. Öffnung. Wenn der Führungsarm
bis zu dem Anschlagbund bewegt ist, so greifen die Führungsnasen in die Öffnungen
ein und es erfolgt eine Koppelung zwischen Führungsarm und Hülse. Mit der weiteren
Bewegung des Führungsarmes während der Türöffnung wird die Hülse mitgezogen. Erfolgt
die Bewegung in entgegengesetzter Richtung während des Schließvorganges des Türblattes,
so erfolgt die Kopplung zwischen der Buchse und der Hülse über ein schwenkbares Koppelelement,
das beim Einlaufen der Tür in die Türöffnung, wenn die Hülse wieder ihre Ausgangslage
erreicht hat, wieder entkoppelt wird.
[0016] Das freie Ende des schwenkbaren Führungselementes ist gegenüberliegend zu seiner
Schwenkachse in einer horizontalen Führung geführt, die als Gegenlager dient. Bei
einer einflügeligen Tür befindet sich die Führung an der benachbarten Seite des Türrahmens.
Die Führung besteht z.B. aus einer U-förmigen Schiene oder einer Platte mit einer
Aussparung. Erforderlichenfalls können an dem Führungselement noch Führungsrollen
angeordnet sein. Nach Erreichen einer parallel zum Türblatt verlaufenden Lage wird
das Führungselement in der Führung arretiert. Die Arretierung kann z.B. über einen
klauenförmigen Hebel erfolgen, der während der Schließbewegung des Türblattes wieder
in seine Entriegelungsstellung zurück bewegt wird.
[0017] Bei einer zweiflügeligen Tür ist im oberen Teil des Wagenkastens, in der Längsmittelachse
der Türöffnung, eine stabile Halterung fest angeordnet, an der gegenüberliegend die
horizontalen Führungen für die beiden Führungselemente sowie ein gemeinsames Verriegelungselement
angeordnet sind.
[0018] Die vorgeschlagene Tragführung lässt sich kostengünstig herstellen und ist einfach
zu montieren. Sie gewährleistet auch für sogenannte "schwere" Türen eine ausreichende
Stabilität.
[0019] Die Erfindung soll nachstehend an einigen Beispielen für ein- und zweiflügelige Schwenkschiebetüren
näher erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- die Tragführung für eine einflügelige Schwenkschiebetür im geschlossenen Zustand,
als Draufsicht,
- Fig. 2
- die Tragführung gemäß Fig. 1 bei teilweise geöffnetem Zustand der Schwenkschiebetür,
als Draufsicht,
- Fig. 3
- einen Schnitt gemäß der Linie B-B in Fig. 1,
- Fig. 4
- die Tragführung gemäß Fig. 1 im vollständig geöffneten Zustand, in perspektivischer
Ansicht,
- Fig. 5
- die Einzelheit X gemäß Fig. 4 in einer um 180° gedrehten Ansicht,
- Fig. 6
- die Tragführung gemäß Fig. 1 in verschiedenen Stellungen (a bis e) während der Öffnungsbewegung
des Türblattes, in vereinfachter Darstellung,
- Fig. 7
- die Tragführung für eine zweiflügelige Schwenkschiebetür als Sondertür im geschlossenen
Zustand, als Draufsicht und
- Fig. 8
- die Tragführung gemäß Fig. 7 im vollständig geöffneten Zustand, als Draufsicht.
[0020] In den Figuren 1 bis 6 ist eine Schwenkschiebetür gezeigt, die mit einem Türblatt
1 ausgerüstet ist, in unterschiedlichen Stellungen des Türblattes 1. Die Außenseite
des Türblattes 1 bildet im geschlossenen Zustand der Schwenkschiebetür mit der Fahrzeugau-ßenwand
eine Ebene (Fig. 1). An der Innenseite des Türblattes 1 sind im oberen Bereich eine
Führungsschiene 3 und im unteren Bereich eine Führungsschienen 4 (Fig. 3) beabstandet
befestigt, die parallel zur Innenseite des Türblattes 1 verlaufen und an dem in Richtung
zur Drehsäule 5 zeigenden Ende einen nach außen, gekrümmten Abschnitt besitzen. Der
gekrümmte Abschnitt 3a der oberen Führungsschiene 3 ist in Fig. 2 zu sehen.
[0021] Das Türblatt 1 ist im oberen Bereich an einem Führungsarm 6 befestigt, der in einer
Tragführung 25 aufgehängt und verschiebbar geführt ist. Die Tragführung 25 besteht
aus einem Führungsrohr 26, das sich über die gesamte Breite des Türblattes 1 erstreckt
und in einer an der rechten Seite des Türrahmens 2 - von der Einstiegsseite aus gesehen
- angeordneten Halterung 27 in einer vertikalen Drehachse 28 schwenkbar gelagert ist.
Auf dem Führungsrohr 26 sitzt eine längsverschiebbare Hülse 29 und auf dieser eine
Buchse 30, die auf der Hülse 29 verschiebbar gelagert ist. Die auf dem Führungsrohr
26 verschiebbar angeordnete Hülse 29 ist gegen ein Verdrehen um ihre Längsachse gesichert.
Die Verdrehsicherung ist in der Zeichnung nicht zu sehen.
[0022] Die Hülse 29 weist eine Länge auf, die geringfügig kürzer als die Hälfte der Länge
des Führungsrohres 26 ist. Die Buchse 30 ist in ihrer Baulänge kurz ausgebildet, die
ca. ¼ der Baulänge der Hülse 29 beträgt.
[0023] Um gute Laufeigenschaften von Hülse 29 und Buchse 30 zu gewährleisten, sind diese
mit an sich bekannten Rollen- oder Kugelführungen ausgerüstet. Die Buchse 30 ist mit
dem Führungsarm 6 verbunden. Hierzu ist das nach innen gerichtete Ende des Führungsarmes
6 als gabelförmige Aufnahme 31 ausgebildet, in der die Buchse 30 mittels vertikal
angeordneter Stifte bzw. Zapfen schwenkbar gehalten ist. Die Schwenkachse bzw. der
obere Stift 32 sind in den Figuren 2 und 4 zu sehen. Zur Mitnahme der Hülse 29 während
der Öffnungsbewegung des Türblattes 1 durch die Bewegung des Führungsarmes 6 koppelt
die Buchse 30 an der Hülse 29 an. Die Koppelverbindung wird durch einen an der Hülse
29 angeordneten Anschlag 33 mit zwei gegenüberliegend angeordneten, vertikalen Führungsnasen
34 gebildet, die in an der gabelförmigen Aufnahme 31 angeordnete Aussparungen bzw.
Führungsschlitze 35 eingreifen, wie in Figur 5 gezeigt. Die erforderliche Kopplung
zwischen der Hülse 29 und der Buchse 30 kann auch über andere geeignete Mittel erfolgen.
Zur Mitnahme der Hülse 29 während Schließbewegung des Türblattes ist ein in der Zeichnung
nicht zu sehendes Koppelelement vorgesehen, das in einer horizontalen Achse schwenkbar
gelagert ist und zeitweise eine formschlüssige Verbindung zwischen Buchse 30 und Hülse
29 gewährleistet. Wenn die Hülse 29 wieder ihre Ausgangslage erreicht hat, wird diese
Verbindung gelöst, sodass die auf der Hülse 29 geführte Buchse 30 mittels des Führungsarmes
6 bis in ihre Ausgangslage gezogen werden kann. Das freie Ende des schwenkbaren Führungsrohrs
26 ist in einer an der benachbarten Türrahmenseite 2 angeordneten Führung 37 geführt.
Die Führung 37 ist als U-förmige Schiene ausgebildet und am Ende des Führungsrohrs
26 sind nach oben und unten gerichtete Laufrollen angeordnet.
[0024] In der ausgeschwenkten Lage des Führungsrohres 26, wenn das Führungsrohr 26 eine
parallel zum Türblatt 1 verlaufende Stellung eingenommen hat, wird das Führungsrohr
26 mittels eines Verriegelungshebels 38 arretiert. Während der Schließbewegung des
Türblattes 1 wird die Arretierung vor dem Einlaufen des Türblattes 1 in die Türöffnung
wieder gelöst.
[0025] Bei einflügeligen Türen oder zweiflügeligen Standardtüren ist es von Vorteil, dass
die Tragführung 25 in ihrer Baulänge die Portalbreite nicht überragt.
[0026] Der in den Figuren 1 bis 4 gezeigte Antriebsmechanismus für die Schwenkschiebetür
ist wie folgt ausgelegt.
[0027] Die erforderliche Bewegungskraft zur Quer- und Längsverschiebung des Türblattes 1
wird über einen Gleichstrommotor 10 ausgelöst, der über ein zwischengeschaltetes Getriebe
einen Linearantrieb 11 betätigt, der aus einer linearen Führung 12 und einem zwischen
zwei Rollen 13 und 14 geführten Zahnriemen 15 besteht (Figuren 2 und 3), wobei die
Rolle 14 die Antriebsrolle bildet.
[0028] Die lineare Führung 12 ist als Doppel-T-Träger mit geneigten Führungsflächen ausgebildet,
mit einer oberen und einer unteren Führungsbahn. Auf der unteren Führungsbahn ist
eine erste Führungseinheit 16 und auf der oberen Führungsbahn eine zweite Führungseinheit
17 angeordnet, die gegenläufig, synchron bewegbar sind. Die beiden Führungseinheiten
16, 17 sind horizontal versetzt mit jeweils mit einem der Trume des Zahnriemens 15
verbunden.
[0029] Im geschlossenen Zustand des Türblattes 1 befinden sich die Führungseinheiten 16,
17 jeweils am äußeren Ende der linearen Führung 11 (Fig. 1).
[0030] Zur Steuerung der Öffnungs- und Schließbewegung des Türblattes 1 sind an den jeweiligen
Führungseinheiten 16, 17 Steuerelemente 18, 19 (Fig. 2) befestigt. Die erste Führungseinheit
16 steht zeitweise, während der Herausdrückbewegung des Türblattes 1 in Querrichtung,
mit einem Hebelsystem 20 in Verbindung.
[0031] Das Hebelsystem 20 ist als Winkelhebel ausgebildet, der in der in Türrahmennähe angeordneten
vertikalen Drehsäule 5 horizontal schwenkbar gelagert ist.
[0032] Der Winkelhebel 20 besitzt zwei Schenkel, wobei der in Richtung zum Türblatt 1 zeigende
Schenkel an seinem vorderen Ende Führungs- und Stützrollen 21 besitzt, die an der
am Türblatt 1 befestigten oberen Führungsschiene 3 anliegen (Fig. 1). Der andere,
nach innen gerichtete Schenkel besitzt an seinem abstehenden Ende eine in einer vertikalen
Drehachse gelagerte Führungsrolle 22, die nach oben zeigt, und sich im geschlossenen
Zustand des Türblattes 1 in Eingriff mit der halbkreisförmigen Öffnung des zugehörigen
Steuerelementes 18 befindet (Fig. 1).
[0033] Die zweite Führungseinheit 17 übernimmt im Wesentlichen die Längsverschiebung des
Türblattes 1 und steht über ein Steuerelement 19 mit dem Führungsarm 6 in Wirkverbindung.
Hierzu ist der Führungsarm 6 an seinem vom Türblatt 1 abstehenden Ende mit einer nach
oben gerichteten Führungsrolle 9 ausgerüstet. Die Steuerplatte 19 zeigt in Richtung
Türblatt 1 und besitzt eine sichelförmige Ausnehmung, die in Richtung zur Führungseinheit
17 einen vergrößerten Abschnitt aufweist, an den sich in Richtung Türblatt 1 ein verjüngter
Abschnitt als Kurvenbahn anschließt, der sich bis in die Nähe des vorderen Endes der
Steuerplatte 19 erstreckt. Die Führungsrolle 9 ragt im geschlossenen Zustand des Türblattes
1 in den vergrößerten Abschnitt der Ausnehmung und ist in diesem während des Herausdrückens
des Türblattes 1 in Querrichtung frei beweglich, also schwimmend gelagert.
[0034] Während dem Herausdrückens des Türblattes 1 in Querrichtung aus der Türöffnung in
eine leicht geneigte Schrägstellung, ist die an der Führungseinheit 16 befestigte
Steuerplatte 18 für die Steuerung des Bewegungsablaufes des Türblattes 1 zuständig.
Während dieser Phase steht die am nach innen gerichteten Schenkel des Winkelhebels
20 angeordnete Führungsrolle 22 in Eingriff mit der halbkreisförmigen Öffnung des
Steuerelementes 18, wie in Fig. 1 gezeigt. Erst nach einem definierten Querverschub
des Türblattes 1 - der an dem Führungsarm 6 befestigte Führungsbolzen 8 hat sich dabei
ein Stück entlang des gebogenen Abschnittes 7a der stationären Führungsplatte 7 bewegt
- gelangt die an dem Winkelhebel 20 angeordnete Führungsrolle 22 außer Eingriff mit
der Steuerplatte 18 und die am Führungsarm 6 befestigte Führungsrolle 9 in Eingriff
mit der Kurvenbahn der Steuerplatte 19. Während der weiteren Bewegung des Türblattes
1 wird die erforderliche Bewegungskraft ausschließlich über die Führungseinheit 17
übertragen. Im unteren Bereich der Drehsäule 5 ist an dieser ein Schwenkhebel 23 befestigt,
dessen Führungsrollen 24, umgreifen die untere Führungsschiene 4 des Türblattes 1
(Fig. 5). Die Bewegung des Winkelhebels 20 wird über die Drehsäule 5 synchron auf
den unteren Schwenkhebel 23 übertragen.
[0035] Die Funktionsweise der vorgeschlagenen Tragführung wird nachfolgend unter Bezugnahme
auf die Fig. 6 erläutert.
[0036] Die Abbildung a zeigt das Türblatt 1 in der geschlossenen Stellung.
[0037] Das in der vertikalen Achse 28 schwenkbar gelagerte Führungsrohr 26, das mit seinem
abstehenden Ende in der an der Türrahmenseite 2 angeordneten Führung 37 geführt ist,
befindet sich in einer eingeschwenkten Lage. Die auf dem Führungsrohr 26 verschiebbar
gelagerte Hülse 29 befindet sich am äußeren Ende des Führungsrohrs 26, in der Ausgangslage.
[0038] Mit der Auslösung des Befehls "Tür öffnen" wird das Türblatt 1 im Bereich der vertikalen
Verriegelungskante entriegelt und über Motor 10 und Getriebe der zwischen den Rollen
13,14 gespannte Zahnriemen 15 in Bewegung versetzt. Das Türblatt 1 wird aus der Türöffnung
in Querrichtung herausgedrückt und nimmt eine Schrägstellung ein, wie in Abbildung
b gezeigt. Während dieser Bewegung hat sich der Führungsarm 6 und die mit diesem verbundene
Buchse 30 entlang der Hülse 29 ein Stück in x-Richtung bewegt, dabei das Führungsrohr
26 ein Stück nach außen, in y-Richtung, geschwenkt und die Buchse 30 geringfügig um
ihre vertikale Achse 32, entgegen der Uhrzeigerrichtung, gedreht, sodass die Längsmittelachsen
von Hülse 29 und Buchse 30 nunmehr in einer vertikalen Ebene liegen.
[0039] Mit der weiteren kreisbogenförmigen Bewegung des Führungsarmes 6, dessen nach oben
ragender Führungsbolzen 8 befindet sich noch in Eingriff mit der gebogenen Führung
7a der der stationären Platte 7, wird das Türblatt 1 in die Verschiebestellung bewegt,
die im vorliegenden Beispiel parallel zur Wagenaußenkontur verläuft. Dabei bewegt
sich der Führungsarm 6 und die mit diesem verbundene Buchse 30 weiter entlang der
Hülse 29, in x-Richtung, und das Führungsrohr 26 wird in eine zum Türblatt 1 parallele
Lage, in y-Richtung, geschwenkt und arretiert (Abbildung c). Der Führungsbolzen 8
des Führungsarmes 6 befindet sich nunmehr nicht mehr in Eingriff mit der gebogenen
Führung 7a.
[0040] Während der weiteren Verschiebebewegung des Türblattes 1 entlang der Fahrzeugau-ßenkontur,
in x-Richtung, koppelt die Buchse 30 an der Hülse 29 an (die Nasen 34 greifen in die
Aussparungen 35 ein), sodass nunmehr die auf dem Führungsrohr 26 sitzende Hülse 29
in x-Richtung verschoben bzw. gezogen wird (Abbildung d).
[0041] Abbildung e zeigt das Türblatt 1 in vollständig geöffneter Stellung, in der die Hülse
29 bis an die Halterung 27 verschoben ist.
[0042] Die Schließbewegung des Türblattes 1 erfolgt in umgekehrter Reihenfolge, wobei mit
Beginn der Schließbewegung eine Kopplung zwischen Buchse 30 und Hülse 29 über das
bereits erwähnte Koppelelement erfolgt und dadurch die Hülse 29 wieder in ihre Ausgangslage
gezogen wird. Wenn die Hülse 29 wieder ihre Ausgangslage erreicht hat, wird die Koppelverbindung
gelöst, und die auf der Hülse 29 geführte Buchse 30 bis in ihre Ausgangslage bewegt
und dabei in Uhrzeigerrichtung um die vertikale Achse 32 geschwenkt. Nach Beendigung
der Schließbewegung des Türblattes 1 nimmt die Tragführung die in Abbildung a gezeigte
Stellung ein.
[0043] Die vorgeschlagene Tragführung hat den Vorteil ist, dass diese zur Aufhängung und
Stabilisierung des Türblattes für unterschiedliche Anwendungsfälle, wie ein- oder
zweiflügelige Türen, auch bei getrennten Bewegungen der einzelnen Türblätter, oder
auch für sogenannte "Sondertüren" geeignet ist.
[0044] Für einen Hersteller von Schienenfahrzeugtüren ist es von großem Vorteil, wenn für
unterschiedliche Türvarianten eine große Anzahl an gleichen Bauteilen verwendet werden
kann.
[0045] In den Figuren 7 und 8 ist noch eine Ausführungsvariante für eine zweiflügelige "Sondertür"
gezeigt, bei der fahrzeugbedingt die Türblätter 1, 1' im geöffneten Zustand keine
parallel zur Wagenaußenkontur verlaufende Stellung einnehmen, wobei die beiden Tragführungen
25 und 25' spiegelbildlich angeordnet sind. Aufgrund des veränderten Bewegungsablaufes
der Türblätter 1, 1' besitzen die gebogenen Führungen 7a, 7a' in den stationären Platten
7 und 7' einen anderen Konturenverlauf. In diesen beiden Figuren sind identische Bauteile
mit gleichen Bezugszahlen gekennzeichnet. Die zum linken Türblatt 1' - von der Einstiegseite
aus gesehen - zugehörigen Bauteile sind mit einem hochgestellten Strich versehen.
Jedem Türblatt 1, 1' ist eine Tragführung 25 bzw. 25' zugeordnet. Im Unterschied zu
einer einflügeligen Tür befinden sich die horizontalen Führungen 37 und 37' für das
jeweilige Führungsrohr 26, 26' im Bereich der Mitte der Türöffnung. Hierzu ist im
oberen Bereich des Wagenkastens, in der Mitte, eine stabile Halterung 36 angeordnet,
an der die horizontalen Führungen 37, 37' für die Führungsrohre 26, 26' sowie der
erforderliche Arretierung 38 angeordnet sind. Die Arretierung 38 ist als Schwenkhebel
ausgeführt, der gleichzeitig beide Führungsrohre 26, 26' verriegelt. Aufgrund des
vorgegebenen Bewegungsablaufes für die Türblätter 1, 1' schwenken die Führungsrohre
26 und 26' weiter aus als bei einer Tragführung für einflügelige Schwenkschiebetüren.
Die Funktionsweise der beiden Türblätter 1, 1' und der Tragführungen 25, 25' ist analog
wie bei der zuvor erläuterten einflügeligen Tür. Bei Sondertüren, lässt es sich nicht
immer realisieren, dass die Tragführung innerhalb der Portalbreite liegt, was bei
diesem Beispiel der Fall ist.
1. Tragführung für Schwenkschiebetüren für Schienenfahrzeuge, mit mindestens einem Türblatt,
das durch eine Querbewegung in eine öffnungsbereite Stellung und anschließend entlang
zur Fahrzeugaußenkontur bewegbar ist, wobei das Türblatt (1, 1') mittels eines biegesteifen
Führungsarmes (6, 6') an einer im oberen Teil des Wagenkastens angeordneten Tragführung
(25, 25') aufgehängt und längsverschiebbar geführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragführung (25, 25') aus einem geraden Führungselement (26, 26'), einer auf
diesem längsverschiebbar angeordneten Hülse (29, 29') und einer auf der Hülse (29,
29') gelagerten, längsverschiebbaren Buchse (30, 30') besteht, wobei die Buchse (30,
30') mit dem Führungsarm (6, 6') um eine vertikale Achse (32, 32') drehbeweglich verbunden
ist, und zur Längsverschiebung der Hülse (29, 29') entweder der Führungsarm (6, 6')
oder die Buchse (30, 30') mit dieser in Wirkverbindung gelangen, und das Führungselement
(26, 26') mit einem Ende an der Türrahmenseite (2, 2') des Wagenkastens, an der das
Türblatt (1, 1') in Querrichtung herausdrückbar ist, in einer vertikalen Drehachse
(28, 28') schwenkbar gelagert ist, und das Führungselement (26, 26') im geschlossenen
Zustand des Türblattes (1, 1') eine eingeschwenkte Lage, einnimmt und während der
Bewegung des Türblattes (1, 1') bis in die entlang zur Fahrzeugaußenwand verlaufende
Verschiebestellung, in eine parallel zum Türblatt (1, 1') verlaufende Lage bewegbar
ist.
2. Tragführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Führungselement (26, 26') über die gesamte Breite des Türblattes (1, 1')
erstreckt und die Hülse (29, 29') in ihrer Baulänge geringfügig kürzer ist als die
Hälfte der Länge des Führungselementes (26, 26').
3. Tragführung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (29, 29') gegen ein Verdrehen um ihre Längsachse gesichert ist.
4. Tragführung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsarm (6, 6') eine gabelförmige Aufnahme (31) besitzt, in der die Buchse
(30, 30') mittels vertikal angeordneter Zapfen (32) drehbeweglich gehalten ist.
5. Tragführung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass während der Öffnungs- und Schließbewegung des Türblattes (1, 1') zeitweise zwischen
der Hülse (29, 29') und dem Führungsarm (6, 6') oder der Buchse (30, 30') eine formschlüssige
Verbindung gebildet ist, um die Hülse (29, 29') sowohl in die eine als auch in die
andere Richtung zu bewegen.
6. Tragführung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (29, 29') mindestens an dem in Richtung zur Schwenkachse (28, 28') des
Führungselementes (26, 26') zeigenden Ende einen Anschlag (33, 33') besitzt.
7. Tragführung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass dieformschlüssige Verbindung zwischen Hülse (29) und Buchse (30) durch ein schwenkbar
angeordnetes Koppelelement gebildet ist.
8. Tragführung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das gegenüberliegend zu seiner Schwenkachse (28) liegende Ende des Führungselementes
(26, 26') in einer an der benachbarten Seite des Türrahmens (2) angeordneten horizontalen
Führung (37) geführt und nach Erreichen einer parallel zum Türblatt (1) verlaufenden
Stellung in dieser mittels eines Verriegelungselementes (38) arretierbar ist.
9. Tragführung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer zweiflügeligen Tür mit synchroner Bewegung der Türblätter (1, 1') zwei
Tragführungen (25, 25') spiegelbildlich angeordnet sind.
10. Tragführung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer zweiflügeligen Tür (1, 1') im Bereich der Mitte der Türöffnung am oberen
Teil des Wagenkastens eine nach unten gerichtete Halterung (36) angeordnet ist, an
der jeweils gegenüberliegend eine horizontale Führung (37, 37') für das freie Ende
des Führungselementes (26, 26') angeordnet ist, und die Führungselemente (26, 26')
nach Erreichen einer parallel zum Türblatt (1, 1') verlaufenden Stellung in dieser
mittels eines Verriegelungselementes (38) arretierbar sind.