(19)
(11) EP 1 767 678 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.03.2007  Patentblatt  2007/13

(21) Anmeldenummer: 05020629.1

(22) Anmeldetag:  22.09.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D04B 35/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(71) Anmelder: Groz-Beckert KG
72458 Albstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Bruske, Johannes, Dr.
    72458 Albstadt (DE)
  • Cebulla, Holger, Dr.
    72461 Albstadt (DE)

(74) Vertreter: Rüger, Barthelt & Abel Patentanwälte 
Webergasse 3
73728 Esslingen
73728 Esslingen (DE)

 
Bemerkungen:
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86 (2) EPÜ.
 


(54) Maschinenstricknadel


(57) Die erfindungsgemäße Maschinenstricknadel weist ausgehend von ihrem Haken (3) zwischen dem Haken (3) und ihrer Zungenlagerung (9).eine den Hakeninnenraum begrenzende konvexe oder zumindest nicht konkave Schaftkontur auf, die sich an einem Ende (18) unmittelbar an die konkave Hakeninnenkontur anschließt. Dadurch wird erreicht, dass der Steigungswinkel, den ein in dem Haken (3) liegender Faden (23) überwinden muss, wenn er auf den Schaft gleiten soll, entlang der Innenkontur (17) an keiner Stelle zunimmt. Vorzugsweise nimmt er sogar stetig ab. Er hat seinen maximalen Wert somit innerhalb eines Raumes, der einerseits von der Hakeninnenkontur (15) und andererseits von einem Lot (L) oder (L1) begrenzt wird, das von der Hakenspitze (12) oder seinem Verjüngungsabschnitt (11) auf den Nadelrücken (16) oder falls dieser nicht parallel zu der Bewegungsrichtung der Maschinenstricknadel orientiert ist, auf den die Bewegungsrichtung kennzeichnenden Pfeil gefällt wird. Die konvexe oder zumindest nicht konkave Schaftkontur (17) geht in die ebenfalls konvexe Kontur der Nadelbrust (7) stufenlos über.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Maschinenstricknadel, die insbesondere für schnelllaufende Rundstrickmaschinen vorgesehen, grundsätzlich aber auch für alle anderen Arten von Strickmaschinen oder auch Kettenwirkmaschinen geeignet ist.

[0002] Im Einsatz werden Maschinenstricknadeln, wie sie beispielsweise aus der US 1629275 bekannt sind, mit zunehmend höherer Strickgeschwindigkeit in Längsrichtung hin und her bewegt. Von dem Haken der Nadel gefasste Maschen gleiten dabei auf den Schaft, wobei sie beispielsweise eine an der Maschinenstricknadel vorgesehene Zunge in Rücklage bewegen. Diese Bewegung wird durch die Eigenträgheit der Zunge unterstützt. Die Zunge pendelt deshalb zwischen Schließlage und Rücklage, wobei sie abwechselnd an dem Haken und dem Schaft anschlägt. Mit zunehmender Strickgeschwindigkeit stellt das Anschlagen der Zunge, insbesondere in Rücklage, ein Problem hinsichtlich der Dauerhaftigkeit einer Maschinenstricknadel dar. Es muss sichergestellt werden, dass es über die Einsatzdauer der Maschinenstricknadel zu keinem unzulässigen Verschleiß der Maschinenstricknadel und insbesondere nicht zum Bruch von Zunge oder Nadelkörper kommt. Um dem abzuhelfen, ist bereits versucht worden, den Aufprall der Zunge, wenn sie in Rücklage schwenkt und an dem Schaft anschlägt, zu dämpfen. Dazu offenbart die DE 27 14 607 C3 eine spezielle Ausgestaltung des Nadelschlitzes, der von mehr oder weniger elastisch ausgebildeten Schaftwangen begrenzt wird. Die elastischen Schaftwangen fangen die Zunge elastisch ab und dämpfen den Aufprall.

[0003] Es wird angestrebt, die Zungennadeln bei immer höheren Arbeitsgeschwindigkeiten einzusetzen.

[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, die Maschinenstricknadeln in diesem Sinne zu verbessern.

[0005] Diese Aufgabe wird mit der Maschinenstricknadel nach Anspruch 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Nadel weist einen Schaft auf, der zwischen Haken und Nadelbrust eine konvexe Schaftkontur aufweist. Mit dieser Maßnahme wird die Belastung der Zunge und des Schafts vermindert, wenn die Zunge in Rücklage schlägt und am Schaft auftrifft. Bei bisherigen Maschinenstricknadeln ist die Schaftkontur zwischen Haken und Nadelbrust, die aus dem Hals und dem Brustanstieg besteht, im Wesentlichen konkav. Dabei bildet der Hals den Übergang zwischen dem Haken bzw. dem Kopf und dem Brustanstieg. Der Brustanstieg ist die Verbindung zwischen Nadelbrust, d.h. der gewölbten Erhöhung, in der die Zunge befestigt wird, und dem Hals der Maschinenstricknadel. Der Faden steigt somit, wenn er aus dem Hakeninnenraum über den Hals und über den Brustanstieg auf die Nadelbrust gleiten soll, die Schaftkontur hinauf. Der Reibwinkel des Fadens erhöht sich bei seiner Bewegung in Richtung Nadelbrust stetig. Im Übergang von der Schaftkontur, d.h. von dem Brustanstieg zu der Nadelbrust ist der Reibwinkel relativ groß. Somit besteht eine hohe Fadenspannung. Durch die an der Übergangsstelle schnelle Reduktion der Steigung verringert sich der Reibungswinkel annähernd sprunghaft. Die noch vorherrschende hohe Fadenspannung und der nunmehr fehlende Reibwinkel lassen den Faden innerhalb kurzer Zeit über die Nadelbrust springen, wobei der aus der Fadenspannung resultierende Impuls an die Zunge weiter gegeben wird. Diese schlägt deshalb mit hoher Geschwindigkeit in Rücklage an den Schaft an. Dies erweist sich in vielen Fällen als Ursache für Zungen- oder Nadelbruch. Mit der erfindungsgemäßen Gestaltung wird genau das vermieden. Die nicht konkave Schaftkontur bedingt ein frühes Ansteigen der in dem Hakeninnenraum sitzenden Masche, wenn sie in Richtung der Zungenlagerung gleitet. Trifft sie auf die Zunge, hat sie einen großen Teil des Anstiegs bereits bewältigt und kann nun bei allmählich kleiner werdendem Reibungswinkel mit relativ gleichmäßiger Geschwindigkeit über die Nadelbrust gleiten. Wegen des Wegfalls der sprungartigen Maschenbewegung wird die Zunge weniger stark beschleunigt und trifft folglich mit verminderter Geschwindigkeit in Zungenrücklage auf den Schaft auf. Dieser Effekt gestattet eine wesentliche Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit der Maschinenstricknadel.

[0006] Vorzugsweise beginnt die nicht konkave Schaftkontur bereits innerhalb des Hakens und zwar wiederum vorzugsweise unmittelbar im Anschluss an den konkaven Kehlbereich des Hakens. Die Übergangsstelle liegt dann vorzugsweise an einer Stelle, die von der Lagerstelle wenigstens so weit weg liegt, wie der Verjüngungsabschnitt der Hakenspitze.

[0007] Vorzugsweise sind die Krümmungsradien der Hakeninnenkontur und der Schaftkontur jeweils im Wesentlichen konstant. Der Krümmungsmittelpunkt der Hakeninnenkontur liegt in dem Hakeninnenraum. Der Krümmungsmittelpunkt für die nicht konkave, vorzugsweise konvexe Schaftkontur liegt unterhalb der Nadelunterseite bzw. des Nadelrückens.

[0008] Im Grunde bildet die nicht konkave Schaftkontur eine gerundete Rampe, die sicherstellt, dass der Steigungswinkel, dem sich die Masche bei ihrer Bewegung von dem Hakeninnenraum über die Nadelbrust hinweg gegenüber sieht, schon bevor die Masche auf die Zunge trifft, fortwährend abnimmt.

[0009] In diesem Zusammenhang ist es außerdem vorteilhaft, wenn die Zunge an ihrer dem Hakeninnenraum zugewandten Seite konkav ausgebildet ist. Dies reduziert einerseits die Masse der Zunge und lässt die Masche relativ spät, d.h. erst bei relativ geringen Steigungswinkeln auf die Zunge treffen.

[0010] Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Zeichnung, der Beschreibung oder von Ansprüchen.

[0011] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
Figur 1
die erfindungsgemäße Maschinenstricknadel in einer perspektivischen Prinzipdarstellung,
Figur 2
die Nadel nach Figur 1 in einer ausschnittsweisen Seitenansicht in einem anderen Maßstab mit Zunge in Schließlage,
Figur 3
die Nadel nach Figur 2 mit Zunge während des Öffnungsvorgangs,
Figur 4
eine abgewandelte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Maschinenstricknadel mit Zunge in Schließlage in ausschnittsweiser Seitenansicht,
Figur 5
die Maschinenstricknadel nach Figur 4 mit Zunge während des Öffnungsvorgangs und
Figur 6
eine schematische Veranschaulichung der Zungennadel nach Figur 4 in Seitenansicht.


[0012] In Figur 1 ist eine Maschinenstricknadel 1 veranschaulicht, die einen länglichen Schaft 2 aufweist, an dem endseitig ein Haken 3 ausgebildet ist. Der Schaft geht beispielsweise mäanderförmig in einen Nadelkörper 4 mit einem geeigneten Mittel zum Antrieb der Maschinenstricknadel 1, beispielsweise in Form eines Fußes 5, über.

[0013] Dem Haken 3 ist eine Zunge 6 zugeordnet, die an einer als Nadelbrust 7 bezeichneten nach oben konvexen Stelle des Schafts 2 aus einem Zungenschlitz 8 heraus ragt, in dem sie durch eine Zungenlagerung 9 schwenkbar gelagert ist. Die Zungenlagerung 9 ist in Figur 1 wie auch den übrigen Figuren lediglich schematisch angedeutet.

[0014] Der Haken 3 weist, wie Figur 2 erkennen lässt, vorzugsweise einen ungefähr einheitlichen z.B. runden, ovalen oder kreisförmigen Querschnitt auf, der an einer Stelle 10 in einen Verjüngungsabschnitt 11 übergeht, der etwa die Außenform eines Kegelstumpfs aufweist und an seinem eine Hakenspitze 12 bildenden Ende etwas gerundet ist. Der Haken 3 bildet im Wesentlichen einen 180°-Bogen, der eine konkave Innenkontur festlegt. Er folgt einer Krümmung mit dem Radius R1, um einen Krümmungsmittelpunkt 13, der in dem Hakeninnenraum 14 liegt. Der Radius R1 ist vorzugsweise konstant. Er kann jedoch auch entlang der Hakeninnenkontur 15 etwas variieren. Auch können verschiedene Abschnitte der Hakeninnenkontur 15 unterschiedliche Krümmungsmittelpunkte 13, 13' aufweisen.

[0015] Im Anschluss an den Haken 3 geht der Schaft 2 der Maschinenstricknadel in einen im Wesentlichen geraden Nadelrücken 16 über, wobei die lotrecht zu dem Nadelrücken gemessene Höhe H des Schafts 2 zu der Zungenlagerung 9 hin zunimmt. Der Schaft 2 begrenzt den Hakeninnenraum 14 zwischen dem Haken 3 und der Zungenlagerung 9 mit einer Schaftkontur 17, bestehend aus einem Hals 32 und einem Brustanstieg 31. Der Hals 32 beginnt an der Stelle 10 und endet am Lot L2 der Stelle 33, an der der Brustanstieg 31 beginnt. Die Stelle 33 wird aufgefunden, indem von dem Ende 34 des Löffels 22 (Fig. 2) das Lot L2 auf den Nadelrücken 16 gefällt wird. Die Stelle 34 stellt den Übergang zwischen dem Ende des Löffels 22 und dem Schaft der Zunge 6 dar. Die Steigung der Schaftkontur 17, ausgehend von dem Ende 18 der Hakeninnenkontur nimmt nicht zu; vorzugsweise nimmt die Steigung ab. Bei der Ausführungsform gemäß Figur 2 ist die Steigung ausgehend von dem Ende 18, d.h. dem Übergangsbereich von der Hakeninnenkontur 15 zur Schaftkontur, bis in den Teilbereich 19 der Brust 7 hinein beinahe konstant. Dieser Teilbereich 19 wird in Schließlage von der Zunge 6 überdeckt. Der Brustanstieg 31 endet an der Stelle 35, an der der Teilbereich 19 beginnt. Die Steigung ist dabei definiert als Winkel α zwischen der jeweils betrachteten Stelle der Schaftkontur 17 und einer zu dem Nadelrücken 16 parallelen Linie 20, 21. Bei der Ausführungsform gemäß Figur 2 folgt die Schaftkontur 17 ausgehend von dem Ende 18 bis in den Bereich 19 mit geringer Krümmung oberhalb einer Geraden. Der Winkel α nimmt von dem Ende 18 des Schaftanstiegs 17 zu der Stelle 33 geringfügig ab. Der Bereich 18 liegt innerhalb des Hakens 3, d.h. zumindest innerhalb eines Bereichs, der einerseitsin Figur 2 links durch die Hakeninnenkontur 15 und rechts durch das von der Spitze 12 auf den Nadelrücken 16 gefällt Lot L begrenzt wird. Vorzugsweise liegt das Ende 18 in einem Bereich der links von der Kontur 15 und rechts von einem Lot L1 begrenzt wird, das von der Stelle 10 auf den Nadelrücken 16 gefällt wird.

[0016] Das Ende 18 der Schaftkontur 17 liegt im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 näher an dem Nadelrücken 16 als die Zungenlagerung 9. Obwohl die Steigung von der Stelle 18 ausgehend stets abnimmt, liegt die Stelle 35 oberhalb der Zungenlagerung 9. Dies bedeutet, dass der Abstand zwischen dem Nadelrücken 16 und dem an der Stelle 35 zu findenden Ende des Schaftanstiegs 17 größer ist als der Abstand zwischen dem Mittelpunkt der Zungenlagerung 9 und dem Nadelrücken 16.

[0017] Bei einem anderen Ausführungsbeispiel (nicht gezeichnet) ist es möglich, dass der Abstand des Endes 18 der Schaftkontur 17 zu dem Nadelrücken 16 kleiner ist als der Abstand zwischen dem Nadelrücken 16 und dem höchsten Punkt der Nadelbrust 7. Dies bedeutet, dass die Stelle 18 in vertikaler Richtung, senkrecht zur Nadellängsrichtung, zwischen oder auf dem Mittelpunkt der Zungenlagerung und dem höchsten Punkt der Nadelbrust 7 liegt.

[0018] Die insoweit beschriebene Maschinenstricknadel 1 arbeitet wie folgt:

[0019] Während des Betriebs wird die Maschinenstricknadel 1 in Schaftlängsrichtung schnell hin und her bewegt. Während des Nadelrückzugs (Bewegung in Figur 2 nach rechts) bewegt sich die Zunge 6, angetrieben durch den Faden 28, der sich auf dem Schaftrücken über den Zungenschaft in Richtung Haken 3 bewegt, auf den Haken 3 zu und schließt den Hakeninnenraum 14 mit ihrem Löffel 22. Die Zunge 6 befindet sich dann in Schließlage.

[0020] Beim Austreiben der Nadel, d.h. bei einer schnellen Bewegung in Figur 2 nach links, läuft ein in dem Hakeninnenraum liegender Faden 23, ausgehend von der in Figur 2 veranschaulichten Position, etwa in der Nähe des Endes 18 auf der Schaftkontur 17 in Richtung der Zunge 6. Die Zunge 6 bewegt sich unter der Wirkung ihrer eigenen Trägheit und/oder der Spannung des an ihrer Innenseite 24 anliegenden Fadens 23 in Richtung auf ihre Rücklage zu. Sie schwenkt dabei um eine von der Zungenlagerung 9 definierte Drehachse. Die Schwenkbewegung ist in Figur 3 durch einen Pfeil 25 angedeutet. Aufgrund des gleichmäßigen Anstiegs der Schaftkontur 17, ausgehend von dem Haken 3 bis zu der Nadelbrust 7, wird ein Verharren bzw. eine Verzögerung des Fadens im Bereich des hakenseitigen Endes der Nadelbrust 7 vermieden. Der Faden 23 erhält somit eine relativ konstante Gleitgeschwindigkeit. Geschwindigkeitsspitzen werden gezielt vermieden. Der Bewegungsimpuls und somit die Möglichkeit der Übertragung des Bewegungsimpulses von dem Faden 23 auf die Zunge 6 wird somit minimiert. Die Schwenkgeschwindigkeit der Zunge 6 bleibt somit relativ gering. Trifft die Zunge in Rücklage auf den Schaft auf, ist die Auftreffgeschwindigkeit dort in einem relativ moderaten Bereich. Verschleißeffekte und das Rückprellen der Zunge wird dadurch vermindert. Außerdem ergibt sich eine Verbesserung des Maschenbilds, d.h. der Qualität der erzeugten Ware, durch die Vergleichmäßigung der Fadengleitgeschwindigkeit. Außerdem können Fadenschädigungen und damit einhergehend auch die Staubbildung beim Strickvorgang vermindert werden.

[0021] Die Maschinenstricknadel 1 wird in der Regel mittels eines Strickschlosses in Längsrichtung hin- und herbewegt. Dabei erfolgt die Kräftübertragung über den Fuß 5 der Nadel 1, welcher der im Wesentlichen sinoiden Strickkurve des Strickschlosses folgt. Die Maschinenstricknadel 1 erreicht ihre höchste Geschwindigkeit zwischen den beiden Umkehrpunkten, während im Bereich der Umkehrpunkte selbst eine eher niedrige Nadelgeschwindigkeit vorliegt. Die nicht konkave Schaftkontur und insbesondere die konvexe Schaftkontur erweisen sich unter Berücksichtigung der dynamischen Verhältnisse als besonders vorteilhaft: Beim Austrieb der Maschinenstricknadel 1 überwindet der Faden 23 die anfänglich hohe Steigung der Schaftkontur 17 bei vergleichsweise geringer Nadelgeschwindigkeit. Wenn die Maschinenstricknadel 1 annähernd ihre maximale Geschwindigkeit erreicht, befindet sich die Masche in einem Bereich des Brustanstiegs 31 mit geringer Steigung. Insgesamt wird die Bewegung der Maschenschlaufe also erheblich vergleichmäßigt. Unter Berücksichtigung dieser Erkenntnis kann das Ende 18 der Schaftkontur 17 in Richtung auf die Zungenlagerung 9 verlagert werden und somit auch außerhalb des Hakeninnenraums 14 liegen. Z.B. kann das Ende 18 zwischen dem Lot L und der Stelle 33 liegen.

[0022] Die Figuren 3 und 4 veranschaulichen eine abgewandelte und hinsichtlich der vorgenannten Merkmale noch verbesserte Ausführungsform der Maschinenstricknadel 1, wie sie prinzipiell in Figur 1 veranschaulicht ist. Die vorstehende Beschreibung der Maschinenstricknadel 1 gilt entsprechend. Im Unterschied zu der vorstehenden Beschreibung ist die konvexe Schaftkontur 17 stärker gekrümmt. Sie folgt beispielsweise einem Radius R2, dessen Krümmungsmittelpunkt in Figur 4 und 5 unterhalb des Nadelrückens 16, d.h. außerhalb des Hakeninnenraums 14 liegt. Der Radius R2 kann von dem Ende 18 bis zu der Nadelbrust 7, d.h. zumindest in den Bereich 19 hinein konstant sein oder auch variieren. Ebenso können verschiedene Abschnitte der Schaftkontur 17 zu unterschiedlichen Krümmungsmittelpunkten 26, 27 gekrümmt sein. Davon unabhängig wird, wie Figur 4 veranschaulicht, der Effekt erreicht, dass der Steigungswinkel α der Innenkontur 17 jeweils gemessen gegen eine zu dem Nadelrücken 16 parallele Linie 20, 21 von dem Haken 3 zu der Nadelbrust 7 hin abnimmt. In Figur 4 ist der Steigungswinkel α links größer als rechts. Dies wird erreicht, indem der Krümmungsmittelpunkt 26, 27 um den sich die Schaftkontur 17 mit dem Radius R2 krümmt, wie Figur 6 zeigt, bzgl. der Bewegungsrichtung der Maschinenstricknadel 1 hinter dem Lot L befindet. Die Bewegungsrichtung B der Zungennadel 1 ist in Figur 6 durch einen Pfeil angegeben. Das Lot L trifft die Bewegungsrichtung B rechtwinklig und läuft durch die Spitze 12 des Hakens 3. Während der Haken 3 auf der einen Seite dieses Lots L3 liegt, befindet sich der Krümmungsmittelpunkt 26, 27 auf der anderen Seite des Lots. Bei allen vorstehend beschriebenen Ausführungsformen ist der Nadelrücken 16 parallel zu der Bewegungsrichtung B. Er kann zu der Bewegungsrichtung B auch im spitzen Winkel geneigt sein. In diesem Falle werden die Lote L und L1 auf die Bewegungsrichtung B bezogen. Ansonsten gilt die vorige Beschreibung entsprechend.

[0023] Durch die zu der Zunge 6 hin abnehmende Steigung der Schaftkontur 17 nimmt die Reibung des Fadens 23, wenn er die Innenkontur 17 entlang gleitet, zu der Nadelbrust 7 hin immer weiter ab. Dadurch wird die relative Gleitgeschwindigkeit zwischen der Maschinenstricknadel 1 und dem Faden 23 vergleichmäßigt, was die maximale Fadengleitgeschwindigkeit stark reduziert. Dies wird insbesondere durch die stetige Abnahme des Steigungswinkels α von dem Ende 18 zu der Zunge 6 und der Zungenlagerung 9 hin bewirkt. Der auf die Zunge 6 übertragene Impuls des Fadens 23 wird minimiert und damit verbunden verringert sich die maximale Zungengeschwindigkeit. Im Besonderen verringert sich die Auftreffgeschwindigkeit der Zunge 6 auf den Schaft 2 der Maschinenstricknadel 1 in der Zungenrücklage. Somit wird die sonst anzutreffende Ursache für die Nadelzerstörung bzw. den Nadelverschleiß stark reduziert. Es kann durch Einsatz der erfindungsgemäßen Nadel die Strickgeschwindigkeit erhöht und die Standzeit vergrößert werden.

[0024] Die erfindungsgemäße Maschinenstricknadel 1 weist ausgehend von ihrem Haken 3 zwischen dem Haken 3 und ihrer Zungenlagerung 9 eine den Hakeninnenraum begrenzende konvexe Schaftkontur auf, die sich an einem Ende 18 unmittelbar an die konkave Hakeninnenkontur anschließt. Dadurch wird erreicht, dass der Steigungswinkel, den ein in dem Haken 3 liegender Faden 23 überwinden muss, wenn er auf die Nadelbrust 7 gleiten soll, entlang der Innenkontur 17 an keiner Stelle zunimmt. Vorzugsweise nimmt er sogar stetig ab. Er hat seinen maximalen Wert somit innerhalb eines Raumes, der einerseits von der Hakeninnenkontur 15 und andererseits von einem Lot L oder L1 begrenzt wird, das von der Hakenspitze 12 oder seinem Verjüngungsabschnitt 11 auf den Nadelrücken 16 oder falls dieser nicht parallel zu der Bewegungsrichtung B der Maschinenstricknadel 1 orientiert ist, auf den die Bewegungsrichtung B kennzeichnenden Pfeil gefällt wird. Die konvexe Schaftkontur 17 geht in die ebenfalls konvexe Kontur der Nadelbrust 7 stufenlos über.

Bezugszeichenliste:



[0025] 
1
Maschinenstricknadel
2
Schaft
3
Haken
4
Nadelkörper
5
Fuß
6
Zunge
7
Nadelbrust
8
Zungenschlitz
9
Zungenlagerung
10
Stelle
11
Verjüngungsmittelpunkt
12
Spitze
13, 13'
Krümmungsmittelpunkt
14
Hakeninnenraum
15
Hakeninnenkontur
16
Nadelrücken
17
Schaftkontur
18
Ende
19
Bereich
20, 21
Linie
22
Löffel
23, 28
Faden
24
Innenseite
25
Pfeil
26, 27
Krümmungsmittelpunkt
31
Brustanstieg
32
Hals
33
Stelle
34
Ende
35
Stelle
B
Bewegungsrichtung
R1
Radius
L, L1, L2
Lot
H
Schafthöhe
α
Steigungswinkel



Ansprüche

1. Maschinenstricknadel (1), insbesondere für Rundstrickmaschinen,
mit einem Nadelschaft (2), an dessen freien Ende ein Haken (3) mit einer konkaven Hakeninnenkontur (15) ausgebildet ist, der in einer Spitze (12) ausläuft,
mit einer Zunge (6), die an einem Nadelbrustbereich (7) des Schafts (2) durch eine Zungenlagerung (9) zwischen einer Schließlage und einer Rücklage schwenkbar gelagert ist,
wobei der Schaft (2) ausgehend von dem Haken (3) bis zu der Zungenlagerung (9) eine Schaftkontur (17) aufweist deren Steigungswinkel α in Richtung Nadelbrust abnimmt.
 
2. Maschinenstricknadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich an die Spitze (12) ein im Wesentlichen kegelstumpfförmiger Verjüngungsabschnitt (11) anschließt und dass die Spitze (12) gerundet ist.
 
3. Maschinenstricknadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ende (18) der Schaftkontur (17) innerhalb des Hakens (3) angeordnet ist.
 
4. Maschinenstricknadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ende (18) der Schaftkontur (17) außerhalb des Hakens (3) angeordnet ist.
 
5. Maschinenstricknadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand vom Nadelrücken (16) bis zum Ende (18) der Schaftkontur (17) kleiner ist, als der Abstand vom Nadelrücken (16) bis zum höchsten Punkt der Nadelbrust (7).
 
6. Maschinenstricknadel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Übergangsstelle (18) von der konkaven Hakeninnenkontur (15) zu der Schaftkontur (17) des Schafts (2) an einer Stelle (18) liegt, die von der Zungenlagerung (9) wenigstens so weit weg liegt wie der Verjüngungsabschnitt (11).
 
7. Maschinenstricknadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Krümmungsradius (R2) der Schaftkontur (17) im Wesentlichen konstant ist.
 
8. Maschinenstricknadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaftkontur (17) konvex ist.
 
9. Maschinenstricknadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zunge (6) an ihrer dem Schaft (2) zugewandten Seite konkav ausgebildet ist.
 


Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.


1. Maschinenstricknadel (1), insbesondere für Rundstrickmaschinen,
mit einem Nadelschaft (2), der einen Nadelrücken (16) aufweist und an dessen freien Ende ein Haken (3) ausgebildet ist, der im Wesentlichen einen 180°-Bogen bildet, der eine konkave Innenkontur (15) festlegt, wobei der Haken (3) einen Querschnitt aufweist, der an einer Stelle (10) in einen Verjüngungsabschnitt (11) übergeht, der in einer Spitze (12) ausläuft,
mit einer Zunge (6), die an einem Nadelbrustbereich (7) des Schafts (2) durch eine Zungenlagerung (9) zwischen einer Schließlage und einer Rücklage schwenkbar gelagert ist,
wobei der Schaft (2) ausgehend von dem Haken (3) bis zu der Zungenlagerung (9) eine Schaftkontur (17) aufweist deren Steigungswinkel α in Richtung Nadelbrust ausschließlich abnimmt, wobei die Steigung als Winkel α zwischen der jeweils betrachteten Stelle der Schaftkontur (17) und einer zu dem Nadelrücken (16) parallelen Linie 20, 21 definiert ist.
 
2. Maschinenstricknadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verjüngungsabschnitt (11) ausgebildet und die Spitze (12) gerundet ist.
 
3. Maschinenstricknadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ende (18) der Schaftkontur (17) innerhalb des Hakens (3) angeordnet ist.
 
4. Maschinenstricknadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ende (18) der Schaftkontur (17) außerhalb des Hakens (3) angeordnet ist.
 
5. Maschinenstricknadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand vom Nadelrücken (16) bis zum Ende (18) der Schaftkontur (17) kleiner ist, als der Abstand vom Nadelrücken (16) bis zum höchsten Punkt der Nadelbrust (7).
 
6. Maschinenstricknadel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Übergangsstelle (18) von der konkaven Hakeninnenkontur (15) zu der Schaftkontur (17) des Schafts (2) an einer Stelle (18) liegt, die von der Zungenlagerung (9) wenigstens so weit weg liegt wie der Verjüngungsabschnitt (11).
 
7. Maschinenstricknadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Krümmungsradius (R2) der Schaftkontur (17) im Wesentlichen konstant ist.
 
8. Maschinenstricknadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaftkontur (17) konvex ist.
 
9. Maschinenstricknadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zunge (6) an ihrer dem Schaft (2) zugewandten Seite konkav ausgebildet ist.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente