[0001] Die Erfindung betrifft einen Torantrieb mit einem mit dem Tor in Verbindung stehenden
in einer Führungsschiene verfahrbar angeordneten Führungsschlitten, der über ein Antriebsmittel
mit der Antriebseinrichtung des Torantriebs in Verbindung steht, nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Typischerweise werden Über-Kopf-Tore, wie Kipp-, Schwenk- oder Sektionaltore mit
einem Torantrieb derart versehen, dass das jeweilige Torblatt mit Hilfe eines in einer
Führungsschiene verfahrbar angeordneten Führungsschlitten zwischen einer Offen- und
einer Geschlossenstellung hin und her bewegt werden kann.
[0003] Derartige Torantriebe, wie sie z. B. aus der
DE 27 41 539 A1 bekannt sind, weisen einen entlang einer waagrecht über dem Torblattverlauf angeordneten
Führungsschiene bewegbaren Führungsschlitten auf. Dieser Führungsschlitten ist meist
über ein Gestänge an das anzutreibende Torblatt angeschlossen. Es ist bereits seit
langem bekannt, den Mitnehmer für Notfälle bei Ausfall des automatischen Antriebs
vom Torblatt oder von einem Zugmittel, das den Führungsschlitten mit einem Motorantriebsaggregat
verbindet, zu trennen.
[0004] Problematisch bei derartigen Torantrieben ist es, dass das sich in Schließstellung
befindliche Torblatt manuell von außen aufgedrückt werden kann, wobei sich der Mitnehmer
ohne vom Motorantriebsaggregat angetrieben zu werden und eventuell gegen dessen Widerstand
in Öffnungsrichtung bewegt. Um dies zu verhindern, hat man bereits derartige Tore
mit Verriegelungen versehen, die das Torblatt in seiner Schließstellung zusätzlich
gegen unbefugtes Öffnen sperren. Derartige Verriegelungseinrichtungen am Beispiel
von Sektionaltoren in der
DE 101 00 366 A1 oder der
EP 00 73 964 B1 beschrieben und ermöglichen die Festlegung des Torblattes in der Geschlossenstellung.
Weitere Sperrmechanismen ergeben sich aus der
DE 199 51 289 A1, der
DE 102 28 156 A1 und der
DE 25 029 24 A1.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den bekannten Torantrieb derart weiterzubilden,
dass er eine einfache und stabil aufgebaute Aufschubsicherung an die Hand gibt.
[0006] Diese Aufgabe wird durch einen Torantrieb mit der Kombination der Merkmale des Anspruchs
1 gelöst. Demnach wird ein Torantrieb mit einem mit dem Tor in Verbindung stehenden
in einer Führungsschiene verfahrbar angeordneten Führungsschlitten bereit gestellt,
der über ein Antriebsmittel mit der Antriebseinrichtung des Torantriebs in Verbindung
steht und eine Aufschubsicherung aufweist. Diese Aufschubsicherung besteht aus einer
am Führungsschlitten gehaltenen Sperrklinke, die zwischen einer Freigabestellung und
einer Sicherungsstellung bewegbar ist, wobei sie in der Sicherungsstellung an einem
Verriegelungselement formschlüssig eingreift.
[0007] Erfindungsgemäß ist die Sperrklinke an einem im Führungsschlitten verschieblich angeordneten
Tormitnehmeranschlusselement schwenkbar angelenkt, wobei bei Schließen des Tores die
Sperrklinke bei Erreichen der Endstellung gegen die Kraft einer Feder ausgelenkt wird
und das Verriegelungselement hintergreift, wodurch die Sicherungsstellung erreicht
ist. Bei Öffnen des Tores dagegen wird durch Relativbewegung zwischen Schlitten und
Tormitnehmeranschlusselement die Sperrklinke über Steuernocken in die Freigabestellung
verschwenkt. Durch das Vorsehen des Tormitnehmeranschlusselementes ist eine einfach
bauende funktionssichere und kostengünstige automatische Betätigung des Verriegelungselementes
gewährleistet.
[0008] Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den sich an den Hauptanspruch
anschließenden Unteransprüchen.
[0009] Demnach kann die Sperrklinke bei Erreichen der Endstellung dadurch gegen die Kraft
der Feder ausgelenkt werden, dass die angeschrägte Spitze der Sperrklinke gegenüber
einer entsprechend abgeschrägten Fläche des Verriegelungselementes abgeleitet wird,
so dass bei weiterem Vorwärtsbewegen des Führungsschlittens die Sperrklinke ausgelenkt
wird. Nach Überwinden des Verriegelungselementes wird sie durch die Federkraft nach
unten gedrückt und verhakt hinter dem Verriegelungselement, so dass sich das Tor in
aufschubsicherer Position befindet.
[0010] Die erfindungsgemäß vorgesehenen Steuernocken können mit entsprechend in der Sperrklinke
eingeformten Steuerflächen zusammenwirken.
[0011] Vorteilhaft umfasst das Tormitnehmeranschlusselment einen Anschlussbolzen zum Anschließen
am Tormitnehmer.
[0012] Zur leichteren Positionierung und Justage beim Einbau des Tores kann das Verriegelungselement
fest - aber nach Lösen eines Sicherungselementes in seiner Position verschieblich
- auf der Führungsschiene angeordnet sein.
[0013] Besonders vorteilhaft kann in dem Führungsschlitten ein zusätzliches Steuerelement
verschiebbar angeordnet sein, das über ein Zugelement gegenüber dem Führungsschlitten
verschiebbar ist, wodurch die Sperrklinke gegen die Kraft einer Feder verschwenkbar
ist. Hierdurch ist es gewährleistet, dass ein Außerkraftsetzen der Aufschubsicherung
durch Handbetätigung möglich ist. Dieses Steuerelement kann vorteilhaft eine schräg
verlaufende Steuerkante aufweisen, mit der eine schräge Steuerfläche der Sperrklinke
zusammenwirkt, so dass bei Relativbewegung von Steuerelement gegenüber dem Führungsschlitten
die Sperrklinke in die Öffnungsstellung verschwenkbar ist.
[0014] Besonders vorteilhaft können als Zugelement ein Zugseil zur Entriegelung von innen
und/oder ein Bowdenzug zur Entriegelung von außen am Steuerelement befestigt sein.
Durch entsprechendes Ziehen an den Zugelementen wird das Steuerelement relativ zum
Führungsschlitten verschoben, wodurch aufgrund des Zusammenwirkens der schräg verlaufenden
Steuerkante des Steuerelementes mit der schrägen Steuerfläche der Sperrklinke die
Sperrklinke aus der Sicherungsstellung heraus in eine Freigabestellung bewegbar ist.
[0015] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus einem
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel.
[0016] Es zeigen:
- Fig. 1 a, b und c:
- seitliche Darstellung eines Führungsschlittens mit Aufschubsicherung in drei unterschiedlichen
Positionen,
- Fig. 2a, b und c:
- die Aufschubsicherung gemäß Fig. 1 in geschnittener Darstellung, ebenfalls in unterschiedlichen
Positionen während des automatischen Verfahrens des Führungsschlittens und
- Fig. 3a, b und c:
- eine Darstellung gemäß der Fig. 2 in drei unterschiedlichen Positionen während des
manuellen Entriegelns.
[0017] In Fig. 1 ist ein Teil eines Torantriebs mit einem in einer Führungsschiene 12 verfahrbaren
Führungsschlitten 10 gezeigt. Der Führungsschlitten 10 wird über ein hier nicht näher
dargestelltes Antriebsmittel, beispielsweise eine Kette oder einen Zahnriemen mittels
der ebenfalls nicht dargestellten Antriebseinrichtung des Torantriebs hin und her
bewegt. Über einen Tormitnehmer 14 wird die Hin- und Herbewegung des Führungsschlittens
10 in bekannter Art und Weise auf das Torblatt zum Öffnen und Schließen desselben
übertragen.
[0018] Der Torantrieb gemäß Fig. 1 weist eine Aufschubsicherung auf. Diese besteht aus einer
am Führungsschlitten 10 schwenkbar angeordneten Sperrklinke 16, die zwischen einer
Freigabestellung gemäß Fig. 1b und einer Sicherungsstellung gemäß Fig. 1a hin und
her bewegbar ist, wobei die Sperrklinke 16 in der Sicherungsstellung in ein Verriegelungselement
18 formschlüssig eingreift.
[0019] Gemäß der vorliegenden Erfindung ist es einerseits möglich, dass die Sperrklinke
16 automatisch während des Schließen des Tores das Verriegelungselement hintergreift
und dadurch die Aufschubsicherung aktiviert und beim Öffnen des Tores die Sperrklinke
aus dem Eingriff mit dem Verriegelungselement wieder automatisch befreit (vgl. Fig.
1 b). Zusätzlich ist es aber möglich, dass über Ziehen an einem entsprechenden Zugelement
20 die Sperrklinke 16 aus ihrer Eingriffsposition hinter dem Verriegelungselement
18 hochgeschwenkt wird, so dass durch manuelle Betätigung, nämlich des Ziehens des
Zugelementes 20 die Aufschubsicherung in eine Freigabestellung gebracht wird.
[0020] Der jeweilige erfindungsgemäße Aufbau und die hiermit verbundenen Mechanismen werden
anhand der Figuren 2 und 3 näher erläutert. Anhand der Figuren 2a, b und c wird hier
zunächst die automatische Aktivierung bzw. Deaktivierung der Aufschubsicherung erläutert.
Demnach ist die Sperrklinke 16 um einen Schwenkpunkt 22 an einem Tormitnehmeranschlusselement
24 schwenkbar gelagert. Dieses Tormitnehmeranschlusselement wiederum ist in Doppelpfeilrichtung
x längsverschieblich im Führungsschlitten 10 angeordnet. Die Sperrklinke 16 ist hier
als zweiarmiger Hebel ausgebildet, wobei der vordere Bereich der einen Seite als Sperrklinke
16 als Widerhaken 26 geformt ist. Die Sperrklinke 16 wird zusammen mit dem Tormitnehmeranschlusselement
24 in Doppelpfeilrichtung x gegenüber dem Führungsschlitten 10 bewegt. Üblicherweise
wird die Sperrklinke 16 über eine entsprechend geformte Blattfeder 28 nach unten gedrückt.
Das bedeutet, dass der Widerhaken 26 in die möglichst weitgehend nach unten geschwenkte
Position gedrückt wird.
[0021] Wird nun der Führungsschlitten 10 durch das hier nicht näher dargestellte Antriebselement
in die Position "Tor Zu" entsprechend der Pfeilrichtung X
1 verschoben, so stützt sich das Tormitnehmeranschlusselelment 24 am Führungsschlitten
10 ab und die Sperrklinke 16 wird ebenfalls in Richtung X
1 bewegt, so dass der Widerhaken 26 mit dem Verriegelungselement 18 in Kontakt kommt,
wie dies in Fig. 2a gezeigt ist. Der Widerhaken 26 weist eine angeschrägte Spitze
auf, wobei diese Anschrägung mit 30 bezeichnet ist. Diese angeschrägte Spitze gleitet
bei Weiterbewegung des Schlittens in Richtung X
1 an einer Schräge 32 des Verriegelungselementes 18, so dass die Sperrklinke 16 bei
Weiterbewegung des Schlittens 10 angehoben wird, bis sie das Verriegelungselement
18 hintergreift, wie dies anhand der Fig. 2b dargestellt ist. Beim Öffnen des Tores
wird der Schlitten 10 in Richtung X
2 bewegt. Das Tormitnehmeranschlusselement 24 wird nun durch den von ihm umschlossenen
Anschlussbolzen 32, der zum Anschließen des Zugelementes 20 dient, zurückgehalten,
bis sich das Tormitnehmeranschlusselement 24 wiederum am Schlitten 10 abstützt. Der
Verschiebeweg x beträgt im hier dargestellten Ausführungsbeispiel 5 mm. Während der
Relativbewegung zwischen der Sperrklinke 16 und dem Schlitten 10 werden schlittenfeste
Steuernocken 34 gegenüber entsprechend in der Sperrklinke 16 eingeformten Steuerflächen
36 bewegt, wobei aufgrund des Zusammenwirkens der Steuerfläche 36 mit den Steuernocken
34 die Sperrklinke 16 hochschwenkt und damit in die Freigabestellung verschwenkt wird.
Bei Weiterbewegen des Führungsschlittens 10 in Richtung X
2 kann somit das Tor geöffnet werden.
[0022] Nachdem anhand der Fig. 2 das automatische Ver- und Entriegeln des Verriegelungselementes
18 beschrieben wurde, wird anhand der Fig. 3 die Möglichkeit des manuellen Entriegelns
erläutert. Hierzu weist die Sperrklinke 18, die hier anhand der Fig. 3a gezeigt ist
und als zweiarmiger Hebel ausgebildet ist, an der dem Widerhaken 26 gegenüberliegenden
Seite des Hebels eine Riegelsteuerbahn 38 in Form einer Anschrägung auf. Diese Riegelsteuerbahn
wirkt mit einem Steuerelement 40 zusammen, welches im Führungsschlitten 10 verschieblich
in Doppelpfeilrichtung x angeordnet ist. Durch diese Verschiebung des Steuerelements
40 erfolgt eine Relativbewegung gegenüber dem Führungsschlitten 10. In Fig. 3a ist
die Sperrklinke 16 in einer Position gezeigt, in der das Tor geschlossen ist und der
Riegel hinter dem hier nicht näher dargestellten Verriegelungselement liegt. In dieser
Position wird die Sperrklinke 16 durch die Blattfeder 28 gehalten. Wird nun das Steuerelement
40 durch Zug an einem Zugseil 42 bzw. einem Bowdenzug 44 in Richtung X
1 bewegt, gleitet die schräge Riegelsteuerbahn 38 entlang einer schrägen Steuerkante
46 des Steuerelements 40, wie in Fig. 3d gezeugt, und schwenkt dadurch die Sperrklinke
16 um ihren Schwenkpunkt 22 in Pfeilrichtung α um 4° nach oben, so dass der Widerhaken
26 der Sperrklinke 16 in seine Freigabestellung verschwenkt wird.
[0023] In Fig. 3b ist das Steuerelement 40 durch Ziehen an dem Zugseil 42 bzw. dem Bowdenzug
44 um beispielsweise 8 mm in Pfeilrichtung X
1 verschoben. Hierdurch wird eine Kurzentriegelung der Sperrklinke 16 erreicht. In
Fig. 3c dagegen ist das Steuerelement 40 um einen weiteren Weg, nämlich von ca. 20
mm verschoben, wodurch eine Permanententriegelung der Sperrklinke 16 erreicht wird.
Hier liegt nicht mehr die angeschrägte Riegelsteuerbahn 38 an der schrägen Steuerkante
46 des Steuerelementes 40 an, sondern ein horizontaler Bereich der Riegelsteuerbahn
38, so dass sich hier nach Loslassen des Zugseils 42 bzw. Bowdenzugs 44 keine Rückstellkraft
in Richtung der Schließstellung der Sperrklinke 16 ergibt.
[0024] An dem Steuerelement greifen einerseits der Bowdenzug 44 und andererseits das Zugseil
42 an. Das Zugseil 42 dient zum manuellen Entriegeln von innen, während der Bowdenzug
44, der in hier nicht näher dargestellter Art und Weise mit dem Steuerelement 40 verbunden
ist, nach außen geführt ist und ein manuelles Entriegeln von außen ermöglicht.
1. Torantrieb mit einem mit dem Tor in Verbindung stehenden in einer Führungsschiene
verfahrbar angeordneten Führungsschlitten, der über ein Antriebsmittel mit der Antriebseinrichtung
des Torantriebes in Verbindung steht und mit einer Aufschubsicherung bestehend aus
einer am Führungsschlitten gehaltenen Sperrklinke, die zwischen einer Freigabe-stellung
und einer Sicherungsstellung bewegbar ist, wobei sie in der Sicherungsstellung an
einem Verriegelungselement formschlüssig eingreift,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sperrklinke an einem im Führungsschlitten verschieblich angeordneten Tormitnehmeranschlußelement
schwenkbar angelenkt ist, daß bei Schließen des Tores die Sperrklinke bei Erreichen
der Endstellung gegen die Kraft einer Feder ausgelenkt wird und das Verriegelungselement
hintergreift, wodurch die Sicherungsstellung erreicht ist, und daß bei Öffnen des
Tores durch Relativbewegung zwischen Schlitten und Tormitnehmeranschlußelement die
Sperrklinke über Steuernocken in die Freigabestellung verschwenkbar ist.
2. Torantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Schließen des Tores die Sperrklinke durch Abgleiten der angeschrägten Spitze
der Sperrklinke an einem entsprechend abgeschrägten Verriegelungselement ausgelenkt
wird.
3. Torantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuernocken mit in der Sperrklinke eingeformten Steuerflächen zusammenwirken.
4. Torantrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Tormitnehmeranschlußelement einen Anschlußbolzen zum Anschließen am Tormitnehmer
umfaßt.
5. Torantrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verrieglungselement fest - aber nach Lösen eines Sicherungselementes in seiner
Position verschieblich - auf der Führungsschiene angeordnet ist.
6. Torantrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Führungsschlitten ein zusätzliches Steuerelement verschiebbar angeordnet ist,
das über ein Zugelement gegenüber dem Führungsschlitten verschiebbar ist, wodurch
die Sperrklinke gegen die Kraft einer Feder verschwenkbar ist.
7. Torantrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerelement eine schräg verlaufende Steuerkante definiert, mit der eine schräge
Steuerfläche der Sperrklinke zusammenwirkt.
8. Torantrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Zugelement ein Zugseil zur Entriegelung von Innen und/oder ein Bowdenzug zur
Entriegelung von Außen am Steuerelement befestigt sind.