[0001] Die Erfindung betrifft einen Ofen, insbesondere einen Küchen-Gar- oder Backofen,
der aufweist einen Garraum, einen Katalysator, der fluidisch mit dem Garraum in Verbindung
steht und mit dem ein im Garraum entstehender Wrasen chemisch verändert werden kann,
und einen Entlüftungsbereich, mit dem der chemisch veränderte Wrasen in die Umgebung
geleitet werden kann.
[0002] Gattungsgemäße Öfen haben die Aufgabe, die durch den Koch- bzw. Bratvorgang entstehenden
Gerüche dadurch zu vermindern bzw. zu eliminieren, dass mittels eines Katalysators
eine chemische Umwandlung des Wrasens (d. h. des entstehenden Dunstes) erfolgt. Unter
Nutzung des Katalysators wird ein Oxidationsvorgang ausgelöst, wobei der beispielsweise
mit Platin oder Palladium beschichtete Katalysator bei einer gewissen Zündtemperatur
und beim Vorliegen einer ausreichenden Konzentration des umzusetzenden Bestandteils
im Wrasen den Oxidationsvorgang einleitet. Des weiteren kann durch den Katalysator
eine Reduzierung des CO-Anteils im Wrasen erreicht werden. Um die Temperatur zu erreichen,
ist also eine gewisse Mindesttemperatur des Wrasens erforderlich.
[0003] Bei der
DE 196 06 571 C2 ist ein Katalysator an einem Auslass des Garraums angeordnet, wobei eine Zusatzheizvorrichtung
in Form eines Rohrheizkörpers zwischen Garraum und Katalysator vorgesehen ist, um
den Wrasen zu erwärmen und auf Zündtemperatur zu bringen. Nachteilig ist, dass durch
die Wahl des Heizkörpers und die geometrische Anordnung von Garraum, Heizeinrichtung
und Katalysator relativ lange Zeiten benötigt werden, bis die Zündtemperatur erreicht
wird.
[0004] Bei der aus der
EP 1 400 758 A1 bekannten Lösung ist der Katalysator in der Nähe der Heizelemente angeordnet, mit
denen der Garraum beheizt wird. Damit wird auch der Wrasen erhitzt, so dass er beim
Passieren des Katalysators chemisch umgewandelt werden kann. Problematisch ist auch
hier, dass das Erhitzen des Wrasens bzw. des Katalysators auf Zündtemperatur eine
gewisse Zeit benötigt, so dass die Gefahr besteht, dass die chemische Umwandlung des
Wrasens nur teilweise erfolgt.
[0005] In der
DE 199 07 554 A1 wird der Katalysator in einem Gehäuse angeordnet und im Deckenbereich des Garraums
angeschraubt. Da keine separate Wärmequelle vorgesehen ist, um den Wrasen zu erwärmen,
ist auch hier eine relativ lange Zeit erforderlich, bis der chemische Umwandlungsprozess
im Katalysator anlaufen kann.
[0006] Ähnliches gilt für die Ausgestaltung, die aus der
WO 01/38798 A1 offenbart wird. Hier ist der Katalysator zwischen einem Filter und einem Lüfter angeordnet,
wobei die Erwärmung des Wrasens ausschließlich durch die Heizspirale erfolgt, die
den Garraum beheizt.
[0007] All den vorbekannten Lösungen ist es gemein, dass eine relativ lange Aufwärmzeit,
insbesondere beim Einsatz der primär hierfür bekannten Rohrheizkörper, benötigt wird,
bevor der chemische Umwandlungsprozess im Katalysator beginnen kann. Teilweise sind
die vorbekannten Lösungen auch sehr aufwändig ausgestaltet und über separate Wärmeisolationen
gedämmt. Dies hat entsprechend hohe Kosten zur Folge. Dennoch sind hohe Anteile der
eingebrachten zusätzlichen Energie für den Garprozess verloren.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Ofen der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, dass in einfacherer und verbesserter und insbesondere schnellerer
Weise der chemische Umwandlungsprozess des Wrasens im Katalysator erfolgen kann.
[0009] Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass in
unmittelbarer Nähe des Katalysators ein Heizelement angeordnet ist, mit dem der Katalysator
bzw. der Wrasen auf eine gewünschte Temperatur erwärmt werden kann.
[0010] Durch diese Ausgestaltung kann eine sehr schnelle Erwärmung des Katalysators auf
Zündtemperatur sichergestellt werden, so dass die chemische Umwandlung des Wrasens
verbessert bewerkstelligt werden kann.
[0011] Nach einer Ausgestaltung ist das Heizelement mit dem Katalysator verbunden. Das Heizelement
kann in Strömungsrichtung des Wrasens vor dem Katalysator angeordnet sein.
[0012] Bevorzugt sind das Heizelement und der Katalysator in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet.
Zumeist wird das Gehäuse oberhalb des Garraums angeordnet werden. Ferner kann das
Gehäuse in Strömungsrichtung des Wräsens vor dem Heizelement und dem Katalysator eine
Einlassöffnung und in Strömungsrichtung des Wrasens hinter dem Heizelement und dem
Katalysator eine Auslassöffnung aufweisen. Die Einlassöffnung ist bevorzugt im Bodenbereich
des Gehäuses angeordnet. Indes ist die Auslassöffnung zumeist im Deckenbereich des
Gehäuses positioniert. Die Einlassöffnung kann dabei unmittelbar an den Garraum angrenzen;
sie und der Garraum können gegebenenfalls über ein Rohr oder über einen Schlauch miteinander
verbunden sein.
[0013] Um die Strömung des Wrasens gezielt zu beeinflussen, kann vorgesehen sein, dass Mittel
zur Erzeugung einer Luftströmung im Entlüftungsbereich vorhanden sind. Dabei handelt
es sich insbesondere um einen Ventilator.
[0014] Für die Ausgestaltung des Heizelements stehen diverse Möglichkeiten zur Verfügung.
Das Heizelement kann als Rohrheizkörper, als Halogenheizkörper, als Quarzgrill oder
als Heizband ausgebildet sein, wobei das Heizelement den Katalysator umgeben kann.
Das Heizelement kann auch in den Katalysator integriert sein.
[0015] Eine besonders vorteilhafte und effiziente Möglichkeit ergibt sich, wenn vorgesehen
wird, dass der Katalysator ein metallisches Element aufweist, das das Heizelement
bildet und von elektrischem Strom durchflossen werden kann. Das metallische Element
kann dabei als Geflecht oder als Gitter ausgebildet sein.
[0016] Eine weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass der Katalysator
aus mehreren Teilelementen besteht, wobei zumindest zwischen zwei der Teilelemente
ein metallisches Gitter oder Geflecht angeordnet ist, das ein Heizelement bildet und
von elektrischem Strom durchflossen werden kann.
[0017] Eine weitere Lösung stellt darauf ab, dass der Katalysator ein mit Edelmetall versehenes,
insbesondere beschichtetes metallisches Gitter aufweist oder bildet, das zum Beheizen
von elektrischem Strom durchflossen werden kann.
[0018] Um die vom Heizelement in den Katalysator eingeleitete Energie in sehr vorteilhafter
Weise auch im Garraum nutzen zu können, kann vorgesehen werden, dass der Entlüftungsbereich
mindestens ein Wärmetauschelement aufweist, mit dem Wärme an den Garraum abgegeben
werden kann.
[0019] Im Entlüftungsbereich kann mindestens ein Luftleitblech zur Umlenkung des Wrasens
angeordnet sein. Hierdurch kann eine turbulente Strömung begünstigt werden, was den
genannten Wärmeaustausch begünstigt.
[0020] Zwischen der Einlassöffnung und dem Heizelement kann weiterhin ein Abstand vorgesehen
werden, was zur Folge hat, dass direkte Auswirkungen des Heizelements auf den Garraum
gering gehalten werden und insbesondere die Entstehung sog. Hot Spots (lokale hohe
Erwärmungen) verhindert wird.
[0021] Der Abstand kann mindestens 5 cm betragen, besonders bevorzugt mindestens 10 cm.
[0022] Strömungstechnische Verbesserungen können schließlich erreicht werden, wenn vorgesehen
wird, dass der Bereich der Auslassöffnung als Venturidüse ausgebildet ist.
[0023] Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung wird es möglich, den Wrasen kurz vor dem
Katalysator sehr schnell auf Zündtemperatur zu bringen, so dass der chemische Umwandlungsprozess
des Wrasens optimal durchgeführt werden kann. Damit wird ein sehr großer Anteil der
störenden Gerüche und Dünste chemisch umgewandelt und so die Geruchsbelästigung beim
Kochen und Braten reduziert.
[0024] Das Erfindungskonzept stellt also auf das unmittelbar hintereinander geschaltete
Erhitzen und chemische Umwandeln des Wrasens ab, was in verbesserter Weise erfolgen
kann, als dies im Stand der Technik der Fall ist.
[0025] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- die Seitenansicht eines Garofens,
- Fig. 2
- den oberen Teil des Garofens gemäß Fig. 1 in vergrößerter Darstellung,
- Fig. 3
- eine alternative Ausführungsform des oberen Teils des Garofens in der Darstellung
gemäß Fig. 2 und
- Fig. 4
- schematisch einen zweiteiligen Katalysator in Explosionsdarstellung.
[0026] Fig. 1 zeigt einen Garofen 1, der einen Garraum 2 (Ofenmuffel) aufweist, in dem das
zu garende Gut untergebracht ist. Nicht dargestellt sind elektrische Heizelemente,
die im Inneren des Garraums 2 angeordnet sind, mit denen das zu garende Gut erhitzt
wird.
[0027] Oberhalb des Garraums 2 ist ein Gehäuse 6 und oberhalb des Gehäuses 6 ein Entlüftungsbereich
4 angeordnet. Damit kann Wrasen aus dem Garraum 2 über das Gehäuse 6 und den Entlüftungsbereich
4 in die Umgebung U abgeleitet werden. Im Gehäuse 6 ist ein Katalysator 3 sowie ein
Heizelement 5 untergebracht.
[0028] Aus Fig. 2 geht schematisch hervor, wie die einzelnen Elemente in dem Gehäuse 6 angeordnet
sind. Auf der Oberseite des Garraums 2 ist eine Einlassöffnung 7 vorgesehen, über
die Wrasen aus dem Garraum 2 in das Gehäuse 6 strömen kann. Mit Pfeilen ist die Strömung
des Wrasens angedeutet. Der Wrasen gelangt zunächst auf das Heizelement 5, das diesen
erhitzt, und zwar mindestens auf die Zündtemperatur, die benötigt wird, um im sich
anschließenden Katalysator 3 den Wrasen chemisch umzuwandeln. Liegt die Zündtemperatur
vor, beginnt der Oxidationsprozess im Katalysator 3, so dass Geruchspartikel und Fettpartikel
im Wrasen aufgespalten und chemisch umgewandelt werden, wie es als solches im Stand
der Technik bekannt ist.
[0029] Über eine Auslassöffnung 8 gelangt der chemisch umgewandelte Wrasen in den Entlüftungsbereich
4 und über diesen in die Umgebung U.
[0030] In Fig. 3 ist zu sehen, dass auch eine kombinierte Anordnung des Heizelements 5,
des Katalysators 3 und des Entlüftungsbereichs vorgesehen werden kann. Hier gelangt
der Wrasen aus dem Garraum 2 über die Einlassöffnung 7 in ein Gehäuse 13, in dem zunächst
das Heizelement 5 und in Strömungsrichtung unmittelbar dahinter der Katalysator 3
angeordnet ist. Der chemisch umgewandelte Wrasen strömt dann weiter in den Entlüftungsbereich
4, der einen von Blechen gebildeten Kanal aufweist, durch den der Wrasen strömen muss.
Dabei sind im Kanal Luftleitbleche 12 angeordnet, die so geformt sind, dass der Wrasen
beim Durchströmen turbulent verwirbelt wird (s. Pfeile, mit denen dies angedeutet
ist). Schematisch angedeutet ist ferner, dass beispielsweise am Ende des Entlüftungsbereichs
4 ein Ventilator 9 angeordnet ist, mit dem der Wrasen abgesaugt werden kann.
[0031] Zu erkennen ist ferner, dass über eine gewisse Längenerstreckung im Entlüftungsbereich
4 ein Wärmetauschelement 11 vorgesehen werden kann, das vorliegend aus einem dünnen
Blech besteht, das den Garraum 2 vom Entlüftungsbereich 4 abgrenzt. Durch die Luftleitbleche
12 wird infolge der hierdurch entstehenden Turbulenz sichergestellt, dass der heiße,
chemisch umgewandelte Wrasen im Bereich des Wärmetauschelements 11 Wärme an den Garraum
2 abgibt, bevor er aus dem Entlüftungsbereich 4 abgesaugt wird. Damit kann ein Teil
der Wärme des Heizelements 5 zum Erwärmung des Garraums 2 genutzt werden.
[0032] Wesentlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung ist das Erwärmen des Wrasens in unmittelbarer
Nähe des Katalysators 3 durch das Heizelement 5. Dabei können beliebige Heizelemente
eingesetzt werden. Eine besonders effiziente Ausgestaltung geht aus Fig. 4 hervor.
Hier ist der Katalysator 3 zweiteilig ausgebildet, wobei die beiden Teilelemente 3'
und 3'' in voneinander abgerückter Position skizziert sind. Zwischen den beiden Teilelementen
3', 3'' ist ein metallisches Gitter 10 angeordnet. Wird dieses von einem elektrischen
Strom durchflossen, erwärmt es sich, wodurch der Katalysator 3 und damit auch der
sich in ihm befindliche Wrasen sehr effizient erhitzt wird.
[0033] Das Erfindungskonzept lässt sich mit verschiedenen Fortbildungen kombinieren:
[0034] Der chemisch umgewandelte Volumenstrom (Wrasen) kann kurzfristig innerhalb des Entlüftungsbereichs
4 verbleiben, indem nämlich der Entlüftungsbereich 4 als Staukammer fungiert. Durch
den Ventilator 9 kann das Gas abgesaugt werden, wenn eine hinreichende Verweildauer
erzielt ist. Diese hat zum einen den Vorteil, dass eine günstige Verwirbelung des
Gases erzeugt wird, die eine gute chemische Umwandlung im Katalysator 3 begünstigt.
Zum anderen findet hierdurch verbessert die genannte Wärmerückgewinnung statt.
[0035] Durch entsprechende Lochungen im Deckenbereich des Entlüftungsbereichs (Staukammer)
kann der Volumenstrom hinsichtlich seiner Geschwindigkeit und Menge justiert werden.
[0036] Um mit Blick auf die Bauhöhe der erfindungsgemäßen Anordnung eine optimale Konstellation
zu schaffen, kann der typischerweise am Luftkanalunterteil bei üblichen Öfen angeprägte
Dom abgetrennt werden, so dass der Raum zwischen dem Oberteil des Garraums 2 und dem
Luftkanalunterteil zur Verfügung steht. Der Wrasen verlässt den Garraum 2 an der bestehenden
Lochung und tritt in das Gehäuse 6 ein, in dem der Katalysator 3 untergebracht ist.
Über Luftleitbleche geführt, streicht der Volumenstrom dann am Heizelement 5 vorbei
und erfährt dadurch eine Temperaturerhöhung.
[0037] Das Heizelement 5 und der Lufteinlass 7 sind dabei bevorzugt voneinander getrennt,
um eine Rückstrahlung vom Heizelement 5 auf das Back- oder Bratgut im Garraum 2 zu
verhindern. Dadurch können auch lokale Erwärmungen (Hot Spots) verhindert werden.
Durch das Heizelement 5 auf Zündtemperatur vorgeheizt, reagiert der Volumenström an
der ebenfalls aufgeheizten effektiven und reaktionsaktiven Oberfläche des Katalysators
3. Hierdurch wird der Oxidationsvorgang gestartet.
[0038] Nach dem Verlassen des Katalysators 3 kann der Volumenstrom, wie erläutert, in einer
Verwirbelungszone Energie an den Garraum 2 zurückgeben.
[0039] Durch eine verbindende Öffnung zwischen dem Gehäuse 6 des Katalysators 3 und dem
Luftkanal (Entlüftungsbereich 4) kann der Wrasen über einen als Venturi-Rohr ausgebildeten
Abschnitt in den Luftkanal einströmen, bevor er über das Be- und Entlüftungssystem
des Geräts ausgeblasen wird.
[0040] Basierend auf dem genannten Prinzip kann auch eine Anordnung gewählt werden, bei
der das Gehäuse 6 mit dem Katalysator 3 nicht in der Mitte über dem Garraum 2 sitzt,
sondern in einem seitlichen hinteren Bereich. Dabei kann der Wrasen über ein Rohr-
oder Schlauchsystem geleitet werden. Das hat den Vorteil, dass der Luftkanal nicht
verändert werden muss und dass zusätzlich ausreichend kühlere Luft beigemischt werden
kann.
[0041] Weiterhin kann vorgesehen werden, dass der Wrasen nicht über eine Öffnung in das
Gehäuse eingeleitet wird, sondern über ein Schlauch- oder Rohrsystem. Die Ausrichtung
der Entlüftung sollte dann seitlich abgehend sein, da so der Schlauch am Luftkanal
vorbei nach oben geführt werden kann. Die Beimischung von kühler Umgebungsluft reduziert
die Temperatur des Volumenstromes.
[0042] Das vorgeschlagene System kann auch aus Modulen bestehen, die entsprechend der benötigten
Funktionalität zusammengeführt werden. Basierend auf den Einzelkomponenten der genannten
Ausführungsformen kann die Katalyseeinheit auch auf dem Garraum 2 befestigt werden.
Der Eintritt des Volumenstroms kann seitlich im hinteren Bereich des Garraum-Oberteils
über eine Lochung erfolgen. Dabei kann statt der Überleitung des Wrasens mittels eines
Schlauchs bzw. Rohrs die Ausbildung des Gehäuses des Katalysators so gewählt werden,
dass Rohre bzw. Schläuche entbehrlich werden.
[0043] Die Ausbildung des Heizelements bzw. der Heizelemente 5 kann ebenfalls in mannigfaltiger
Weise erfolgen.
[0044] Bevorzugt sind am Umfang des Katalysators 3 Flachbandheizelemente angeordnet, die
den Katalysator direkt erwärmen können.
[0045] Eine weitere Möglichkeit besteht im Einsatz einer Metalloxidschicht auf dem Katalysator
3 selber und in der Nutzung des elektrischen Widerstandes derselben. Die Schicht kann
auf dem Katalysator 3 aufgebracht werden und gleichzeitig als Haftgrund für die Edelmetallauflage
(vorzugsweise aus Platin, Palladium, Gold oder Mischungen dieser Elemente) dienen.
Durch das Anlegen einer elektrischen Spannung an die Metallschicht wird bedingt durch
den elektrischen Widerstand Wärme erzeugt. Diese heizt den Katalysator 3 und seine
Edelmetallschicht durch den unmittelbaren Kontakt sehr schnell auf. Der Wirkungsgrad
dieser Ausführung ist aufgrund der baulichen Nähe zwischen Katalysator und Heizelement
höher als bei einer separaten Anordnung des Heizelements, so dass die Verluste besonders
gering sind.
[0046] Grundsätzlich sind auch Rohrheizkörper als Heizelemente 5 möglich, wobei aufgrund
der robusten Bauweise dieser Heizelemente und der geringen Kosten Vorteile erzielbar
sind. Allerdings benötigen diese Heizelemente eine relativ lange Aufwärmzeit.
[0047] Eine kürzere Aufwärmphase kann mit einem Halogenheizkörper erzielt werden. Allerdings
besteht hier unter Umständen Explosionsgefahr. Weiter begrenzen relativ hohe Kosten
die Einsatzmöglichkeiten dieser Heizung.
[0048] Auch ein Quarzgrill erreicht wie der Halogenheizkörper sehr kurze Aufheizzeiten,
wobei dieser unempfindlicher gegen Stöße und robuster aufgebaut ist.
[0049] Besonders bevorzugt werden beheizbare Drahtgeflechte eingesetzt. Das aus metallischem
Draht bestehende Geflecht oder Gitter wird mit einer elektrischen Spannung beaufschlagt,
was durch den elektrischen Widerstand Wärme erzeugt. Ist das Geflecht bzw. Gitter
selber mit einer Katalysatorschicht (Edelmetall) beschichtet, so wird das katalytische
Element direkt beheizt, was zu sehr schnellen Reaktionszeiten und geringen Verlusten
führt. In diesem Falle sind also Katalysator und Heizung als integriertes Element
ausgebildet.
[0050] Derartige Gitter oder Geflechte können - wie es oben bereits erläutert wurde - auch
als Zwischenlage in einer Kombination von zwei oder mehreren Katalyseelemente als
Beheizung eingesetzt werden. Der direkte Kontakt zu der aufzuheizenden Fläche und
die geringen Strahlungswärmeverluste stellen wesentliche Vorteile einer solchen Ausgestaltung
dar.
[0051] Es besteht eine zeitliche Abhängigkeit zwischen der Erhitzung des Back- oder Bratgutes
im Garraum 2 und dem Entstehen von Wrasen (Gerüchen). Daher ist der Zeitpunkt der
Systembereitschaft des Katalysators 3 stets in Abhängigkeit der Geruchsentstehung
zu wählen bzw. festzulegen. Geräte- und betriebsartbezogen kann keine generelle Aussage
über das Zeitfenster für die Erreichung der Einsatztemperatur getroffen werden. Allerdings
sollte ein Wert von 3 Minuten erfahrungsgemäß nicht überschritten werden, bis der
Katalysator 3 einsatzfähig ist.
[0052] Aufgrund der unterschiedlichen Ausführungsmöglichkeiten der Erfindung (z. B. Platin
oder Palladium für den Katalysator 3 oder die Wahl des Heizelements 5) ergibt sich
eine große Variationsmöglichkeit der einzelnen Ausführungsformen der Erfindung.
Bezugszeichenliste
[0053]
- 1
- Ofen (Küchen-Gar- oder Backofen)
- 2
- Garraum
- 3
- Katalysator
- 3'
- Teilelement des Katalysators
- 3''
- Teilelement des Katalysators
- 4
- Entlüftungsbereich
- 5
- Heizelement
- 6
- Gehäuse
- 7
- Einlassöffnung
- 8
- Auslassöffnung
- 9
- Mittel zur Erzeugung einer Luftströmung (Ventilator)
- 10
- metallisches Element (Gitter, Geflecht)
- 11
- Wärmetauschelement
- 12
- Luftleitblech
- 13
- Gehäuse
- U
- Umgebung
1. Ofen (1), insbesondere Küchen-Gar- oder Backofen, der aufweist einen Garraum (2),
einen Katalysator (3), der fluidisch mit dem Garraum (2) in Verbindung steht und mit
dem ein im Garraum (2) entstehender Wrasen chemisch verändert werden kann, und einen
Entlüftungsbereich (4), mit dem der chemisch veränderte Wrasen in die Umgebung (U)
geleitet werden kann,
dadurch gekennzeichnet, dass
in unmittelbarer Nähe des Katalysators (3) ein Heizelement (5) angeordnet ist, mit
dem der Katalysator (3) auf eine gewünschte Temperatur erwärmt werden kann.
2. Ofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (5) mit dem Katalysator (3) verbunden ist.
3. Ofen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (5) in Strömungsrichtung des Wrasens vor dem Katalysator (3) angeordnet
ist.
4. Ofen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (5) und der Katalysator (3) in einem gemeinsamen Gehäuse (6) angeordnet
sind.
5. Ofen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (6) oberhalb des Garraums (2) angeordnet ist.
6. Ofen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (6) in Strömungsrichtung des Wrasens vor dem Heizelement (5) und dem
Katalysator (3) eine Einlassöffnung (7) und in Strömungsrichtung des Wrasens hinter
dem Heizelement (5) und dem Katalysator (3) eine Auslassöffnung (8) aufweist.
7. Ofen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlassöffnung (7) im Bodenbereich des Gehäuses (6) angeordnet ist.
8. Ofen nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslassöffnung (8) im Deckenbereich des Gehäuses (6) angeordnet ist.
9. Ofen nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlassöffnung (7) unmittelbar an den Garraum (2) angrenzt.
10. Ofen nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlassöffnung (7) und der Garraum (2) über ein Rohr oder über einen Schlauch
miteinander verbunden sind.
11. Ofen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (9) zur Erzeugung einer Luftströmung im Entlüftungsbereich (4) vorhanden sind.
12. Ofen nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (9) zur Erzeugung der Luftströmung ein Ventilator sind.
13. Ofen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (5) als Rohrheizkörper ausgebildet ist.
14. Ofen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (5) als Halogenheizkörper ausgebildet ist.
15. Ofen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (5) als Quarzgrill ausgebildet ist.
16. Ofen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (5) als Heizband ausgebildet ist.
17. Ofen nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (5) den Katalysator (3) umgibt.
18. Ofen nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (5) in den Katalysator (3) integriert ist.
19. Ofen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Katalysator (3) ein metallisches Element (10) aufweist, das das Heizelement (5)
bildet und von elektrischem Strom durchflossen werden kann.
20. Ofen nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass das metallische Element (10) als Geflecht oder Gitter ausgebildet ist.
21. Ofen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Katalysator (3) aus mehreren Teilelementen (3', 3'') besteht, wobei zumindest
zwischen zwei der Teilelemente (3', 3'') ein metallisches Gitter oder Geflecht (10)
angeordnet ist, das ein Heizelement (5) bildet und von elektrischem Strom durchflossen
werden kann.
22. Ofen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Katalysator (3) ein mit Edelmetall versehenes, insbesondere beschichtetes metallisches
Gitter aufweist oder bildet, das zum Beheizen von elektrischem Strom durchflossen
werden kann.
23. Ofen nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Entlüftungsbereich (4) mindestens ein Wärmetauschelement (11) aufweist, mit dem
Wärme an den Garraum (2) abgegeben werden kann.
24. Ofen nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass im Entlüftungsbereich (4) mindestens ein Luftleitblech (12) zur Umlenkung des Wrasens
angeordnet ist.
25. Ofen nach einem der Ansprüche 6 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Einlassöffnung (7) und dem Heizelement (5) ein Abstand vorliegt.
26. Ofen nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand mindestens 5 cm beträgt, vorzugsweise mindestens 10 cm.
27. Ofen nach einem der Ansprüche 6 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich der Auslassöffnung (8) als Venturidüse ausgebildet ist.