[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schaltscharnier mit den Merkmalen des Oberbegriffes
des Anspruches 1.
[0002] Es gibt Schaltscharniere, bei denen ein Schaltelement mit einem Scharnierflügel gekoppelt
ist, damit bei einer bestimmten Position des Scharnierflügels relativ zu einem Scharniergehäuse
ein Schaltvorgang ausgelöst wird. Wenn das Schaltscharnier an einem entsprechende
Bauteil, wie einer Sicherheitstür etc. einmal montiert ist, lässt sich der Schaltpunkt
nicht mehr verändern. Gerade wenn diverse Bauteile für den Transport montiert und
demontiert werden, kann eine Anpassung an die jeweilige Einbausituation erforderlich
sein, um Fehlfunktionen zu vermeiden.
[0003] Aus der
GB 1 279 381 ist ein Schaltscharnier mit einem Schaltelement zur Auslösung eines Schaltvorganges
bei einer bestimmten Winkelposition eines Scharniers bekannt. Das Schaltelement ist
dabei als separates Bauteil in dem Scharnier untergebracht, und kann zur Einstellung
des Schaltpunktes über eine Schraube verstellt werden.
[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein einfach aufgebautes Schaltscharnier
zu schaffen, das an die jeweilige Einbausituation anpassbar ist und bei dem der Schaltpunkt
einstellbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einem Schaltscharnier mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0006] Erfindungsgemäß ist der Einbauschalter relativ zu dem Schaltelement zur Einstellung
des Schaltpunktes verstellbar, sodass eine Auslösung des Einbauschalters an die jeweilige
Einbausituation angepasst werden kann. Insbesondere kann der Einbauschalter in der
montierten Position verbleiben, und der Schaltpunkt wird durch eine entsprechende
Justage erreicht. Für eine konstruktiv einfache Lösung ist der Einbauschalter dabei
an einem Filmscharnier gehalten, das mit dem Schaltergehäuse integral ausgebildet
ist. Dann ist der Einbauschalter zwar in dem Schaltergehäuse sicher gehalten, kann
jedoch bei Bedarf auf einfache Weise verschwenkt werden.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Einbauschalter in einem
Schaltergehäuse aufgenommen und über Verstellmittel ist die Position des Einbauschalters
in dem Schaltergehäuse veränderbar. Dabei kann der Einbauschalter um eine Achse verschwenkbar
angeordnet sein, um eine entsprechende Feineinstellung vornehmen zu können.
[0008] Für das Verstellen des Einbauschalters ist vorzugsweise eine Justageschraube vorgesehen,
sodass eine stufenlose Verstellung möglich ist. Dabei kann der Einbauschalter in gegenüberliegende
Richtungen innerhalb des Schaltergehäuses verstellt werden, sodass in beide Richtungen
eine Anpassung des Schaltpunktes vorgenommen werden kann. Der Einstellbereich kann
dabei über Anschläge begrenzt sein. Dadurch kann gewährleistet werden, dass die Feinjustage
nur innerhalb des Bereiches der Zwangstrennung des jeweiligen Einbauschalters erfolgen
kann, beispielsweise nur innerhalb weniger Grad.
[0009] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind an dem Schaltergehäuse Öffnungen
zum Verstellen der Justageschraube vorgesehen. Dann kann auf einfache Weise bei montiertem
Schaltscharnier eine entsprechende Verstellung vorgenommen werden.
[0010] Um die Größe der Verstellung einschätzen zu können, können an dem Schaltergehäuse
Markierungen zur Anzeige des Verstellweges vorgesehen sein.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles mit Bezug auf die
beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figuren 1A und 1B
- zwei perspektivische Ansichten eines erfindungsgemäßen Schaltscharniers;
- Figur 2
- eine Explosionsdarstellung des Schaltscharniers der Figuren 1; und
- Figur 3A und 3B
- zwei Ansichten des Schaltergehäuse des Schaltscharniers der Figur 1.
[0012] Ein Schaltscharnier umfasst ein Scharniergehäuse 6, an dem ein Scharnierflügel drehbar
festgelegt ist. An dem Scharniergehäuse 6 ist über mindestens eine Schraube 8 ein
Schaltergehäuse 9 montiert, in dem ein Einbauschalter angeordnet ist, der bei einer
bestimmten Winkelposition des Scharnierflügels 4 relativ zu dem Scharniergehäuse 6
einen Schaltvorgang auslöst. Das Scharniergehäuse 6 ist dabei mit Schlitzen 12 versehen,
womit das Scharniergehäuse 6 an einem Bauteil montiert werden kann, wobei gleichermaßen
an dem Scharnierflügel 4 Schlitze 13 zur Verbindung mit einem weiteren Bauteil vorgesehen
sind.
[0013] Wie in Figur 2 zu sehen ist, durchdringt eine Schraube 1 ein Schaltelement 2 in der
Form einer Schaltwalze. Das Schaltelement 2 ist mit einer Schaltelementführung 10
in Form eines zylindrischen Zapfens in eine Aufnahme 3 eingefügt, die konzentrisch
zu der Drehachse des Scharnierflügels 4 angeordnet ist. Das Schaltelement 2 wirkt
mit einem Einbauschalter 7 zusammen, um bei einer bestimmten Winkelposition des Schaltelementes
2 einen Schaltvorgang auszulösen.
[0014] Für eine drehfeste Kopplung des Schaltelementes 2 mit dem Scharnierflügel 4 ist ein
Verbindungselement 5 an einer ringförmigen Kunststoffscheibe vorgesehen, die einen
kreisförmigen äußeren Umfang hat. Das Verbindungselement 5 ist in eine Aufnahme 40
an dem Scharnierflügel 4 klemmend einfügbar, wobei an der Aufnahme 40 mindestens ein
nach innen vorstehender Zahn 41 hervorsteht. Das Verbindungselement 5 wird in die
Aufnahme 40 formschlüssig eingepresst, sodass eine drehfeste Verbindung zwischen dem
Verbindungselement 5 und dem Scharnierflügel 4 besteht.
[0015] In dem Verbindungselement 5 ist eine Öffnung in Form eines Sechskantes ausgebildet,
in die ein entsprechender sechskantiger Zapfen an dem Schaltelement 2 eingreift.
[0016] Wird nun der Scharnierflügel 4 zusammen mit einem Bauteil verschwenkt, so findet
eine Relativbewegung zwischen dem Scharnierflügel 4 und dem Scharniergehäuse 6 statt,
wobei die Drehbewegung über das Verbindungselement 5 und das Schaltelement 2 übertragen
wird, bis in einer bestimmten Winkelposition ein an dem Schaltelement 2 wirkender
federbelasteter verschiebbarer Taststift in eine Aufnahme eingreift und dabei elektrische
Kontakte formschlüssig betätigt. Dadurch wird an dem Einbauschalter 7 eine elektrische
Verbindung geöffnet bzw. geschlossen.
[0017] Wenn der Benutzer an dem Schaltscharnier einen anderen Schaltpunkt festlegen möchte,
kann zunächst eine Abdeckkappe 15 von dem Schaltergehäuse 9 entfernt werden, um die
Schraube 1 zu lösen. Im Anschluss wird dann die Senkschraube 8 entfernt, sodass das
Schaltergehäuse verschwenkt werden kann und von dem Scharniergehäuse 6 demontiert
werden kann. Dann kann durch Auswechseln oder Drehen des Verbindungselementes 5 der
Schaltpunkt neu eingestellt werden, wobei eine Anpassung an die jeweilige Einbausituation
möglich ist.
[0018] Um nach einer groben Einstellung des Schaltpunktes noch eine Feinjustage vornehmen
zu können, ist in den Figuren 3A und 3B das Schaltergehäuse 9 im Schnitt dargestellt.
In dem Schaltergehäuse 9 ist eine Justageschraube 11 vorgesehen, die sowohl von der
Oberseite als auch von der Unterseite des Schaltergehäuses 9 über eine jeweilige Öffnung
17 zugänglich ist. Der Einbauschalter 7 kann über die Justageschraube 11 auf ein Drehgelenk
19 verschwenkt werden, wie dies mit den beiden Pfeilen schematisch dargestellt ist.
Dabei ist es möglich, das Drehgelenk 19 als Filmscharnier auszubilden, das integral
mit dem Schaltergehäuse 9 ausgebildet ist.
[0019] Durch die Schwenkbewegung des Einbauschalters 7 wird ein federbelasteter Taster 18
geringfügig aus der mittleren Position nach oben oder unten bewegt, sodass dessen
Position relativ zu dem Schaltelement 2 verändert wird. An dem Schaltelement 2 ist
am äußeren Umfang eine Aussparung vorgesehen, in die der federbelastete Taster 18
zur Auslösung eines Schaltvorganges eingreift. In einem gewissen Bereich kann somit
durch die Justageschraube 11 die Position des Tasters 18 verändert werden, sodass
der Schaltpunkt verändert wird, der sich aus dem Zusammenspiel des Tasters 18 mit
dem Schaltelement 2 ergibt.
[0020] Die Feinjustage ist dabei durch Anschläge innerhalb des Schaltergehäuses 9 begrenzt.
Dadurch kann der Einstellbereich so beschränkt werden, dass eine Verstellung nur innerhalb
des Bereiches der Zwangstrennung des Einbauschalters 7 erfolgen kann. Von außen ist
somit eine ausreichende Manipulationssicherheit gegeben, da die Verstellmöglichkeit
von außen keine sicherheitsrelevante Verstellung betrifft und die Anschläge von außen
nicht verändert werden können. Ferner wäre es möglich, statt den Einbauschalter 7
zu justieren die Position des Schaltelementes 2 über Verstellmittel relativ zu dem
Einbauschalter 7 verändern zu können.
[0021] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Verbindungselement 5 auswechselbar
in eine Aufnahme des Scharnierflügels 4 festgelegt. Es ist natürlich auch möglich,
an dem Scharnierflügel einen hervorstehenden Zapfen vorzusehen, und die Aufnahme an
dem Schaltelement 2 auszubilden. Ferner können auch andere Befestigungsmittel vorgesehen
sein, um eine drehfeste Verbindung zwischen Schaltelement 2 und Scharnierflügel 4
zu erreichen.
[0022] An dem Schaltelement 2 können ein oder mehrere Kontakte vorgesehen sein, um eine
entsprechende Anzahl von Schaltpunkten nutzen zu können. Ferner ist es möglich, an
dem Schaltelement elektronische oder magnetische Sensoren vorzusehen, mittels denen
die Erfassung der Winkelposition des Scharnierflügels 4 möglich ist.
[0023] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Einbauschalter 7 in einem Schaltergehäuse
9 untergebracht, das an dem Scharniergehäuse 6 festgelegt ist. Es ist jedoch auch
möglich, den Einbauschalter 7 in einem modifizierten Scharniergehäuse 6 anzuordnen,
um eine besonders kompakte Bauweise zu realisieren, so dass auf das Schaltergehäuse
9 verzichtet werden kann.
1. Schaltscharnier mit einem Scharniergehäuse (6), an dem ein Scharnierflügel (4) verschwenkbar
gelagert ist, wobei ein mit dem Scharnierflügel (4) gekoppeltes Schaltelement (2)
vorgesehen ist, das bei einer vorbestimmten Position des Scharnierflügels (4) einen
Schaltvorgang an einem Einbauschalter (7) auslöst, wobei der Einbauschalter (7) relativ
zu dem Schaltelement (2) zur Einstellung des Schaltpunktes verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Einbauschalter (7) an einem Filmscharnier gehalten ist und das Filmscharnier
integral mit dem Schaltergehäuse (9) ausgebildet ist.
2. Schaltscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einbauschalter (7) in einem Schaltergehäuse (9) aufgenommen ist und über Verstellmittel
(11) die Position des Einbauschalters (7) in dem Schaltergehäuse (9) veränderbar ist.
3. Schaltscharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Einbauschalter (7) um eine Achse verschwenkbar angeordnet ist.
4. Schaltscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Position des Einbauschalters (7) mittels einer Justageschraube (11) verstellbar
ist.
5. Schaltscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Einbauschalter (7) in gegenüberliegende Richtungen innerhalb des Schaltergehäuses
(9) verstellbar ist.
6. Schaltscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Einstellbereich des Einbauschalters (7) durch Anschläge begrenzt ist.
7. Schaltscharnier nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Einstellbereich so begrenzt ist, dass dieser im Bereich der Zwangstrennung des
eingesetzten Einbauschalters (7) liegt.
8. Schaltscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Schaltergehäuse (9) Öffnungen zum Verstellen der Justageschraube (11) vorgesehen
sind.
9. Schaltscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Schaltergehäuse (9) Markierungen (17) zur Anzeige des Verstellweges vorgesehen
sind.
10. Schaltscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Kontakte für unterschiedliche Schaltpunkte vorgesehen sind und durch eine
Drehbewegung des Scharnierflügels (4) diese Schaltpunkte in der jeweiligen Winkelposition
ausgelöst werden.
11. Schaltscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Schaltelement (2) Sensoren zur Erfassung der Winkelposition vorgesehen sind.