[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bestimmung der Höhe
des Badspiegels in einer Stranggiesskokille gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1
und Anspruch 7.
[0002] Beim Stranggiessen von Metallen, insbesondere von Stahl, ist es bekannt, während
des Giessbetriebes die momentane Badspiegelhöhe in der Kokille zu messen und mit dem
Messwert die Metallzufuhr in die Kokille und/oder die Strangausziehgeschwindigkeit
zu steuern.
[0003] Für das Messen der Badspiegelhöhe sind verschiedenste Messmethoden bekannt, wie beispielsweise
radioaktive Quellen, magnetische Felder, Video- und Infrarotkameras, die den Badspiegel
über die Lichtstrahlung im Kokillenhohlraum überwachen, und Thermoelemente, die an
der Aussenseite der hochwärmeleitenden Kokillenwand befestigt sind. Bei der Auswahl
eines Messgerätes spielen die Zuverlässigkeit, die Messgenauigkeit, die Langlebigkeit
und die Wirtschaftlichkeit eine wesentliche Rolle. In der Praxis haben sich die radioaktiven
Messgeräte stark verbreitet, obwohl ein grosses unsichtbares Gefahrenpotential für
das Betriebspersonal, das die radioaktiven Quellen in die Kokillen ein- und ausbauen
muss, vorhanden ist. Dieses Gefahrenpotential begründet die Suche nach Messgeräten,
die eine vergleichbar hohe Zuverlässigkeit und Messgenauigkeit wie die radioaktiven
Geräte ausweisen, anderseits aber für das Bedienungspersonal kein unsichtbares Gefahrenpotential
beinhalten und preisgünstiger sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein Messgerät zu schaffen,
die die Mängel der im Stand der Technik bekannten Messgeräte überwinden und die Badspiegelhöhe
während des Giessbetriebes mit hoher Zuverlässigkeit und hoher Messgenauigkeit erkennen
können. Im Weiteren soll das Messgerät einen geringen Verschleiss aufweisen und durch
seinen Aufbau leicht in die Kokille ein- und ausbaubar sowie preisgünstig sein.
[0005] Gemäss der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Verfahrensschritte gemäss Anspruch
1 und/oder durch die Vorrichtung gemäss Anspruch 7 gelöst.
[0006] Mit dem erfindungsgemässen Verfahren bzw. mit der erfindungsgemässen Vorrichtung
ist es möglich, bei verschiedenartig aufgebauten Kokillen die momentane Badspiegelhöhe
zuverlässig und genau über Licht-, Infrarot-, Ultraviolettstrahlung etc. zu messen.
Der Einsatz von radioaktiven Quellen mit ihren stossempfindlichen Zählrohren kann
dabei vermieden werden. Infrarot- und Videokameras sind als preisgünstige Serienprodukte
weltweit verfügbar. Auch konnte die Grösse solcher Geräte in den vergangenen Jahren
so stark verkleinert werden, dass ein Einbau im Gehäuse der Kokille problemlos möglich
ist. Die Ueberwachung der Temperaturunterschiede auf der relativ kalten Aussenseite
der Kokillenwand mittels einer Video- oder Infrarot-Kamera erfolgt stufenlos über
die gesamte Höhe des vorbestimmten Messbereiches. Durch diese stufenlose Messung ist
einerseits die Präzision der Messung sichergestellt und anderseits wird der Einbau
im Gehäuse von Kokillen verschiedenster Bauart erleichtert. Im Weiteren ist das neue
Messverfahren unempfindlich gegen starke Magnetfelder von Rühreinrichtungen, die bei
vielen Kokillen, insbesondere zur Qualitätsverbesserung eingesetzt werden. Auch der
Einsatz von Giessrohren und Giesspulverschlacken beeinflusst die Messresultate des
erfindungsgemässen Messgerätes nicht. Neben einem geringen Platzbedarf für die Messeinrichtung
innerhalb des Kokillengehäuses wird nach der Bestimmung des Messbereiches in der Kokille
keine Eichung des Messsystems notwendig. Zusätzlich zu den genannten technischen Vorteilen
sind auch Kostenreduktionen durch das neue Messverfahren bzw. die neue Messvorrichtung
möglich.
[0007] Die hohe Wärmeleitung der Kokillenwand aus Kupfer und Kupferlegierungen lässt es
zu, dass der Messbereich, in der Regel ein vertikaler Streifen mit einer Breite von
etwa 3 - 10 mm und einer Länge von etwa 5 - 20 cm oder länger, durch Kühlwasser nicht
direkt gekühlt werden muss. Durch eine Ableitung der Wärme aus dem Messbereich in
benachbarte Kühleinrichtungen, wie Kühlwasserkanäle oder Sprühkühleinrichtungen, kann
einerseits der streifenförmige Messbereich trocken gehalten werden. Anderseits kann
durch Einstellung der Kühlparameter der Kühleinrichtungen und durch Wahl der konstruktiven
Dimensionierung der Kokillenwand die Höhe der Temperaturschwankungen im Messbereich
festgelegt werden.
[0008] Je nach der Oberflächenbeschaffenheit der Kokillenwand im Messbereich kann die Temperaturbestimmung
über Lichtstrahlen mit unterschiedlicher Wellenlänge erfolgen. Bleibt die Kokillenwand
an der Oberfläche des Messbereiches unbehandelt oder wird sie mit einem metallischen
Ueberzug versehen, kann die Temperaturmessung mit Vorteil über Infrarotstrahlen erfolgen.
Wird der Messbereich mit einem Mittel beschichtet, das temperaturabhängig die Farbe
ändert, kann die sichtbare Farbänderung durch eine Farbvideokamera festgestellt und
daraus die Temperaturunterschiede bestimmt werden. Es ist auch möglich, die sichtbaren
Lichtstrahlen und die unsichtbaren Infrarot-Strahlen gleichzeitig für die Temperaturbestimmung
auszuwerten.
[0009] Für die Uebertragung der Abstrahlung von der Fläche des Messbereiches an der Kokillenwand
zum Strahlenmessgerät sind je nach Wellenlänge des sichtbaren oder unsichtbaren Lichtes
unterschiedliche Strahlenleiter einsetzbar. Grundsätzlich sind alle im Stand der Technik
bekannten Strahlenleiter anwendbar, beispielsweise optische Leiter wie Calziumfluorid,
Zinkselenide oder Bariumfluoride etc.. Weil die Länge der Messfläche in der Regel
ein Mehrfaches der Messbreite beträgt, sind die Strahlenleiter diesem Massverhältnis
entsprechend anzupassen. Bei Anwendung von Glasfasern ist zusätzlich eine Biegung
der Strahlenübertragung möglich. Dadurch kann die Lage des Strahlenmessgerätes innerhalb
der Kokille im Wesentlichen frei gewählt werden. Es sind aber auch strahlentransparente
Platten etc., die an der Kokillenwand anliegen bzw. ankuppeln, einsetzbar.
[0010] Die empfangenen Signale der Fläche des Messbereiches im Strahlenmessgerät werden
durch einen Software-Algorithmus in ein imaginäres Streifenbild mit der momentanen
Ist-Badspiegelhöhe umgewandelt. Unabhängig von den absolut gemessenen Temperaturen
im Streifenbild wird die Badspiegelhöhe durch einen Temperatursprung im Streifenbild
ermittelt. Mit den Signalen des ermittelten Temperatursprunges werden die Metallzufuhr
zur Kokille und/oder die Strangausziehgeschwindigkeit geregelt. Die Signale können
auch als einfache Temperaturüberwachung etc. von der Maschinensteuerung ausgewertet
werden. Beim Angiessen einer Stranggiessanlage kann zusätzlich eine Messung des Badspiegels
im unteren Kokillenbereich zur Steuerung von Verzögerungen in der Stahlzufuhr von
Interesse sein, um ein sicheres Verbinden zwischen Anfahrstrang und Warmstrang zu
erreichen.
[0011] Je nach dem Aufbau der Kokille und der Anordnung der Kühleinrichtung kann die Abstrahlung
der Infrarot- bzw. der Farbstrahlung durch Luft, Gas oder ein Vakuum direkt von der
Kokillenwand zum Strahlenmessgerät geleitet werden. Es ist aber auch möglich, zwischen
der Kokillenwand und dem Strahlenmessgerät mehrere unterschiedliche Strahlenleiter
einzusetzen. Beispielsweise kann ein metallischer Wärmeleiter an die Aussenseite der
Kokillenwand angekoppelt und zwischen dem Wärmeleiter und dem Strahlenmessgerät Luft
oder Gas verwendet werden.
[0012] Um sicherzustellen, dass zwischen der Kokillenwand und einem lichtstrahlendurchlässigen,
als Festkörper ausgebildeten Strahlenleiter weder ein Luftspalt noch Wasserdampf etc.
die Temperaturmessung stören, kann der Strahlenleiter auf der dem Messbereich zugekehrten
Seite mit einer dünnen wärmeleitenden Beschichtung, beispielsweise Kupfer oder Aluminium,
versehen werden. Diese beschichtete Fläche übernimmt die Funktion der Emissionsfläche
für die Infrarotstrahlung. Die beschichtete Fläche muss so mit der Kokillenwand in
Verbindung stehen, dass die Temperatur der Kokillenwand praktisch verzögerungsfrei
übertragen wird.
[0013] Im Nachfolgenden wird anhand von Figuren die Erfindung zusätzlich erläutert.
[0014] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen vertikalen Schnitt durch eine schematisch dargestellte Stranggiesskokille,
- Fig. 2
- einen Schnitt nach der Linie II - II der Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Horizontalschnitt durch ein weiteres Beispiel einer teilweise dargestellten
Kokille,
- Fig. 4
- einen Vertikalschnitt durch ein weiteres Beispiel einer teilweise dargestellten Kokillenwand
mit einem Badspiegelmessgerät,
- Fig. 5
- einen Vertikalschnitt durch ein weiteres Beispiel einer teilweise dargestellten Kokillenwand
mit einem Badspiegelmessgerät,
- Fig. 6
- einen Horizontalschnitt durch ein weiteres Beispiel einer teilweise dargestellten
Kokillenwand mit einem Badspiegelmessgerät und
- Fig. 7
- einen Vertikalschnitt durch ein weiteres Beispiel einer teilweise dargestellten Kokille
mit einem Badspiegelmessgerät.
[0015] In Fig. 1 und 2 ist schematisch eine Knüppel- oder Vorblockkokille 2, bestehend aus
einem Kupferrohr 3, einem Kühlwassermantel 4, einer Kühlwasserzuführkammer 5 und einer
Kühlwasserabführkammer 6 dargestellt. Die Kokille 2 ist, ebenfalls schematisch, auf
einem durch Pfeil 8 angedeuteten oszillierenden Kokillentisch 9 einer Stranggiessanlage
angeordnet. An einer Aussenseite der hochwärmeleitenden, einen Formhohlraum 10 bildenden,
wassergekühlten Wand des Kupferrohres 3 ist ein Messbereich 11 festgelegt. Der Messbereich
11 wird durch mindestens ein Strahlenmessgerät 12 überwacht. Im vorliegenden Beispiel
ist das Strahlenmessgerät 12 ein Infrarot-Messgerät. Die Signale des Strahlenmessgerätes
12 werden einem Rechner 13 zugeführt, der mittels einem Algorithmus aus den Signalen
die momentane Badspiegelhöhe 14 errechnet. Mit 15 ist im Formhohlraum 10 ein teilweise
erstarrten Knüppelstrang dargestellt. Im unteren Teil der Kokille 2 ist ein zweiter
Messbereich 21 für eine zweite Badspiegelmesseinrichtung, bestehend aus einem Strahlenmessgerät
22, das ebenfalls mit dem Rechner 13 verbunden ist und aus einem Glasfaserbündel 23
als Strahlenleiter. Das Glasfaserbündel 23 übermittelt die Infrarotstrahlung des Messbereiches
21 an der Kokillenwand dem Strahlenmessgerät 22 über einen gebogenen Zuführweg. Die
Steuerfunktion dieser zweiten Badspiegelmesseinrichtung dient beim das Angiessen.
Die Messeinrichtung soll anzeigen, wenn der erste flüssige Stahl beim Angiessen die
Kupplungselemente eines Anfahrstranges überdeckt hat, damit über den Rechner 13 der
Strahlzufluss für kurze Zeit reduziert oder unterbrochen werden kann. Messbereiche
11 sind an jeder beliebigen Stelle an der Kokillenwand festlegbar, wenn während des
Giessprozesses die Messung von Temperaturdifferenzen von Interesse sind. Zwischen
der Fläche des Messbereiches 11 an der Aussenseite der Kokillenwand und dem Strahlenmessgerät
12 ist ein strahlentransparentes Medium aus Gas oder einem strahlentränsparenten Festkörper
als Strahlenleiter angeordnet. Je nach der Art des angewendeten Messverfahrens kann
eine sichtbare oder eine unsichtbare Abstrahlung, beispielsweise Infrarotstrahlung,
ausgewertet werden. Werden Festkörper als Strahlenleiter angewendet, so sind diese
im Wesentlichen spaltlos an der Kokillenwand angebracht bzw. angekoppelt.
[0016] In Fig. 3 ist ein Teil einer Kokille 30 mit einem Formhohlraum 31 dargestellt, der
aus Kokillenwänden 32, 32', 32" aus Kupfer und einem Rahmen aus Stahlplatten 33, 33',
33" aufgebaut ist. Kühlkanäle 34 kühlen die Kokillenwände 32, 32', 32". Sie sind durch
Rippen 35, die sich an den Stahlplatten 33, 33', 33" abstützten, begrenzt. Die Stahlplatte
33' ist mit einer Schlitzöffnung 36 versehen, die auf der Kontaktseite mit der Rippe
35 der Kokillenwand 32' eine vorbestimmte Fläche für den Messbereich 38 aufweist.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Stahlplatte 33' ist ein Strahlenmessgerät 37
so angeordnet, dass die Strahlung, beispielsweise die Infrarotstrahlung, empfangen
und die Signale einem nicht dargerstellten Rechner übermittelt werden können. Zwischen
der Fläche des Messbereiches38 und dem Strahlenmessgerät 37 ist in diesem Beispiel
als Strahlenleiter ein Hohlraum 39 mit Luft, einer Gasfüllung, einem Vakuum oder allgemein
mit einem strahlentransparenten Medium angeordnet. Die hochwärmeleitende Kokillenwand
32' wird im Messbereich 38 durch Wärmeableitung in die benachbarten Kühlkanäle 34
gekühlt. Die Temperatur im Messbereich38 während des Giessbetriebes wird einerseits
durch die Wärmeleitzahl des Materials der Kokillenwand 32', der Geometrie der Kühlkanäle
34 und der Parameter des Kühlwassers bestimmt. Im Bereich des Badspiegels kann die
gemessene Temperatur im Messbereich auf etwa 50° - 150° C eingestellt werden.
[0017] Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt 40 aus einer Kokillenkonstruktion wie in Fig. 1 und
2 dargestellt, d.h. mit einem Kühlwassermantel 4 und einem Kupferrohr 3. Zwischen
der Fläche des Messbereiches 11 und den Strahlenmessgeräten 43 ist ein Strahlenleiter
41 aus einem strahlentransparenten Festkörper, beispielsweise Calziumfluorid, Zinkselenide,
Bariumfluoride angeordnet. Dieser Strahlenleiter 41 ist im Wesentlichen spaltlos an
das Kupferrohr 3 angekoppelt oder eingebettet. Weil ein relativ langer Messbereich
11 gewählt wurde, sind mehrere Infrarot-Strahlenmessgeräte 43 angeordnet, die mit
einem Rechner 44 verbunden sind. Mit 47 ist eine momentane Badspiegelhöhe in der Kokille
angedeutet. Aus den Signalen 46 der Strahlenmessgeräte 43 wird durch einen Software-Algorithmus
ein imaginäres Streifenbild 45 mit einem Temperaturprofil 48 und die momentane Badspiegelhöhe
47 errechnet und der Steuerung zugeführt.
[0018] Fig. 5 zeigt einen Ausschnitt 50 aus einer Kokillenkonstruktion wie in Fig. 1 und
2 dargestellt, d.h. mit einem Kühlwassermantel 4 und einem Kupferrohr 3. Die Kokillenwand
ist auf der Fläche des Messbereiches 51 bei diesem Beispiel mit einem Mittel 52, beispielsweise
mit Thermochromen, beschichtet, das in Abhängigkeit von der Temperatur seine Farbe
ändert. Die Strahlenmessgeräte 53 sind in diesem Ausführungsbeispiel Videokameras,
die im sichtbaren Licht die Farbunterschiede der Mittelschicht 52 erkennen können.
Die Mittelbeschichtung 52 im Messbereich 51 wird durch eine oder mehrere Lichtquellen
54 beleuchtet. Die Verarbeitung der Farbsignale der Strahlenmessgeräte 53 im Rechner
55 erfolgt durch einen Software-Algorithmus in ein imaginäres Streifenbild, aus welchem
die momentane Badspiegelhöhe 56 resultiert. Zwischen der Mittelbeschichtung 52 im
Messbereich 51 und der oder den Videokamera(s) ist ein Strahlenleiter 57 für sichtbares
Licht aus Luft, Gas etc. oder aus einem oder mehreren strahlendurchlässigen Festkörper(n)
angeordnet.
[0019] Gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel sind in Fig. 6 zwischen einem Messbereich
60 an einer Kokillenwand 61 und einem Strahlenmessgerät 62 ein erster Strahlenleiter
63 aus einem Festkörper, beispielsweise Kupfer, und ein zweiter Strahlenleiter 64
aus einem gasförmigen Medium, beispielsweise Luft, vorgesehen. Ein in der Wasserkammer
65 angeordnetes Metallgehäuse 66 trägt den ersten Strahlenleiter 63 und drückt ihn
spaltlos an die Kokillenwand 61. Im Weiteren grenzt das Metallgehäuse 66 den zweiten
gasförmigen Strahlenleiter 64 gegenüber dem Kühlwasserspalt 67 und der Kühlwasserkammer
65 ab. Das Metallgehäuse 66 ist so aufgebaut, dass es gegen Kühlwasser abdichtend
in die Kokille ein- und ausgebaut werden kann. Das Strahlenmessgerät 62 misst die
Infrarot-Strahlung auf der Rückseite 68 des ersten Strahlenleiters 63 und leitet die
Signale an einen nicht dargestellten Rechner weiter. Der erste Strahlenleiter 63 kann
auch aus einem strahlendurchlässigen Festkörper bestehen, der die Infrarot- oder eine
Lichtstrahlung der Kokillenwand 61 dem zweiten gasförmigen Strahlenleiter 64 und dem
Strahlenmessgerät 62 zuführt.
[0020] Um eine schädliche Wirkung bei der Messung der Strahlung durch Eindringen von Feuchtigkeit
zwischen der Kokillenwand und einem an der Kokillenwand angebrachten bzw. angekoppelten
strahlendurchlässigen Strahlenleiter zu vermindern, kann der Strahlenleiter auf der
dem Messbereich zugekehrten Seite mit einer dünnen wärmeleitenden Beschichtung versehen
werden, die ihrerseits an der Kokillenwand im Messbereich anliegt. Diese Beschichtung
aus Kupfer, Aluminium etc. übernimmt dann die Funktion der Infrarot-Strahlen emittierenden
Messbereichsfläche der Kupferwand.
[0021] In Fig. 7 wird ein Messbereich 71 entlang einer Kokillenwand 73 mit Infrarot-Strahlenmessgeräten
oder mit Videokameras 75, die an einem Wassermantel 74 angeordnet sind, überwacht.
Kurze Messbereiche 71 können durch ein Strahlenmessgerät bzw. durch eine Videokamera
76, lange Messbereiche 71 durch eine Vielzahl dieser Geräte 75 überwacht werden. Jedes
Gerät 75 ist über eine Signalleitung 76 mit einem Rechner 77 verbunden. Zwischen der
Emissionsfläche des Messbereiches 71 an der Kokillenwand 73 und dem Wassermantel 74
kann Kühlwasser zur Kühlung der Kokillenwand 73 fliessen. Je nach der Wahl des Gerätes
75 kann ein schmaler Streifen der Emissionsfläche des Messbereiches 71 auch vom Kühlwasser
abgeschirmt bzw. trocken gehalten werden.
1. Verfahren zur Bestimmung der Höhe des Badspiegels in einer Stranggiesskokille beim
Stranggiessen, wobei durch mindestens ein Strahlenmessgerät (12, 22, 43, 53, 62) eine
Strahlung gemessen und zur Steuerung der Stranggiessanlage verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Aussenseite einer hochwärmeleitenden, einen Formhohlraum bildenden, wassergekühlten
Kokillenwand (32, 61) über einen vorbestimmten Messbereich (11, 38, 51, 60) durch
das Strahlenmessgerät (12, 22, 43, 53, 62) ein Temperaturprofil (48) über die Länge
des Messbereiches (11, 38, 51, 60) ermittelt und aus dem Temperaturprofil (48) mittels
einem Algorithmus die momentane Badspiegelhöhe (14, 47, 56) bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kokillenwand (3, 32, 61) im Messbereich (11, 38, 51, 60) durch Wärmeableitung
in benachbarte Kühleinrichtungen wie Kühlkanäle (34) oder Sprühkühleinrichtungen gekühlt
wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Infrarot-Strahlung an der Oberfläche des Messbereiches (11, 60) durch ein Infrarot-Strahlenmessgerät
(12, 22, 43, 62) gemessen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Messbereich (51) mit einem Mittel (52) beschichtet wird, das temperaturabhängig
seine Farbe ändert, der Messbereich (51) beleuchtet und die Farbstrahlung durch das
Strahlenmessgerät (53) in der Form einer Farbvideokamera gemessen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstrahlung an der Oberfläche des Messbereiches (11, 51, 60) der Kokillenwand
(32, 61) über einen Strahlenleiter (41, 57, 63, 64) wie optische Leiter, Glasfaser,
etc. dem Strahlenmessgerät (12, 22, 43, 53, 62) zugeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass die im Strahlenmessgerät (12, 22, 43, 53, 62) empfangenen Signale in ein imaginäres,
einen Teil der Kokillenlänge umfassendes Streifenbild (45) umgesetzt und daraus der
Ist-Wert der Badspiegelhöhe (14, 47, 56) errechnet werden.
7. Vorrichtung zur Bestimmung der Höhe des Badspiegels in einer Stranggiesskokille unter
Verwendung eines Strahlenmessgerätes (12, 22, 43, 53, 62, 75), wobei das Strahlenmessgerät
(12, 22, 43, 53, 62, 75) mit einer Steuerung zum Betrieb einer Stranggiessanlage verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Aussenseite einer hochwärmeleitenden, einen Formhohlraum bildenden, wassergekühlten
Kokillenwand (32, 61, 73) ein vorbestimmter Messbereich (11, 51, 60, 71) festlegbar
ist, der durch mindestens ein Strahlenmessgerät (12, 22, 43, 53, 62, 75) überwachbar
ist und Signale des Strahlenmessgerätes (12, 22, 43, 53, 62, 75) einem Rechner (13,
44, 55, 77) zuführbar sind, der mittels einem Algorithmus aus den Signalen die momentane
Badspiegelhöhe (14, 47, 56) errechnet.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Messbereich (11, 60) an der Kokillenwand (32, 61) und einem Infrarot-Strahlenmessgerät
(12, 22, 43, 62) ein Infrarot-Strahlenleiter (41, 63, 64) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Infrarot-Strahlenleiter (41, 63, 64) im Wesentlichen spaltlos an die Kokillenwand
(32, 61) angekoppelt ist und aus Glasfasern (23), aus einem strahlentransparenten
Medium etc. besteht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die hochwärmeleitende Kokillenwand (32, 61, 73) im Messbereich (51, 71) mit einem
Mittel (52) beschichtet ist, das in Abhängigkeit von der Temperatur seine Farbe ändert,
der Messbereich (51, 71) mit einer Beleuchtung (54) versehen und das Strahlenmessgerät
(53, 75) als Videokamera ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Infrarot-Strahlenleiter (41, 63, 64) aus mindestens einem Glasfaserbündel (23)
besteht, das die Strahlung der Messfläche einem Infrarot-Strahlenmessgerät (22) zuführt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 - 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Strahlenleiter (41, 63) aus einem ganzen oder zusammengesetzten strahlendurchlässigen
Festkörper besteht, der den Messbereich (60) an der Kokillenwand abdeckt und die Strahlen
der Kokillenwand (32, 61) direkt oder indirekt über einen gasförmigen Strahlenleiter
(64) dem Strahlenmessgerät (12, 22, 43, 53, 62) zuführt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Festkörper aus Calziumfluorid etc. besteht.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 - 13, dadurch gekennzeichnet, dass die erfassten Signale im Strahlenmessgerät (12, 22, 43, 53, 62) durch einen Software
Algorithmus in ein imaginäres Streifenbild (45) umwandelbar und daraus die momentane
Badspiegelhöhe (14, 47, 56) errechenbar und der Steuerung zuführbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Messbereich (51) an der Kokillenwand (3) und der Videokamera (53) bzw.
zwischen dem Messbereich (51) und der Messbereichbeleuchtung (54) Strahlenleiter (57)
für sichtbare Lichtstrahlen angeordnet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Strahlenleiter auf der dem Messbereich zugekehrten Seite mit einer dünnen wärmeleitenden
Beschichtung versehen ist, die ihrerseits an der Kokillenwand (32, 61) im Messbereich
(11, 60) anliegt.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass als Strahlenleiter (64) ein Hohlraum mit Luft- bzw. mit Gasfüllung, mit einem Vakuum
oder allgemein mit einem strahlentransparenten Medium vorgesehen ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Strahlenleiter (63) aus einem Festkörper und ein zweiter Strahlenleiter
(64) aus einem Hohlraum besteht, wobei der Festkörper am Messbereich (60) der Kokillenwand
(61) im Wesentlichen spaltlos anliegt und der Hohlraum eine Luft- bzw. Gasfüllung
oder ein Vakuum aufweist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass mit einem Rechner verbundene Infrarot- oder Ultraviolett-Strahlenmessgeräte (75)
im Wassermantel (74) derart eingebaut sind, dass sie die Infrarot- oder Ultraviolett-Strahlung
an einem vorbestimmten Messbereich (71) an der Aussenseite der Kokillenwand (73) überwachen.