[0001] Die Erfindung betrifft eine Bahnanlage mit Kommunikationseinrichtungen, insbesondere
zur Zugführung, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bahnanlagen mit einem Fahrstreckennetz für Schienenfahrzeuge sind allgemein bekannt.
Zur Zugführung werden bei den bekannten Bahnanlagen Kommunikationseinrichtungen verwendet,
die als Streckengeräte an der Fahrstrecke und als Fahrzeuggeräte im Schienenfahrzeug
vorgesehen sind. Mit Hilfe der Kommunikationseinrichtungen werden Daten mittels hochfrequenter
Signale unter Nutzung von Frequenzbändern übertragen.
[0003] Dabei kann es zu räumlichen und zeitlichen Störungen kommen.
[0004] Ein spezielles Beispiel dafür kann auftreten, wenn die Datenübertragung über die
Bahnstromanlage erfolgt. Die Frequenzen der Hochfrequenzsignale liegen dabei typischerweise
im Bereich von 30 kHz bis 148 kHz. Dem entsprechen Wellenlängen von 500 m bis 6 km,
was in der Größenordnung der typischen Bahnanlagenstrukturlängen liegt. Daraus können
unerwünschte Resonanzerscheinungen herrühren, die im ungünstigsten Fall zu einer völligen
Signalauslöschung führen.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung ist es, die Datenübertragung bei einer Bahnanlage mit geringem
Aufwand sicherzustellen.
[0006] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst; die Unteransprüche betreffen
vorteilhafte Ausgestaltungen.
[0007] Die Lösung der Aufgabe sieht vor, dass mehrere Frequenzbänder vorgesehen sind, dass
die Daten als Datenpaket nacheinander übertragen werden, wobei zur Übertragung eines
Datum jeweils zumindest eines der Frequenzbänder verwendet wird, und dass zur Übertragung
des nächsten Datums ein anderes Frequenzband verwendet wird. Technisch einfach ist
es, wenn zur Übertragung der Daten die Frequenzbänder nacheinander verwendet werden.
Das lässt sich weiter vereinfachen, wenn die Frequenzbänder zur Übertragung der Daten
zyklisch gemäß einer vorgegebenen Reihenfolge gewechselt werden.
[0008] Um die jeweils mit lokal (räumlich und zeitlich) auftretenden Auslöschungen einzelner
Frequenzbänder oder die mit anderen Störungen verbundenen Nachteile zu verhindern,
wird vorgeschlagen, dass lokal die Kommunikationseinrichtungen diejenigen Frequenzbänder
vom Datenaustausch ausschließen oder dass bereits bei der Projektierung diejenigen
Frequenzbänder vom Datenaustausch ausgeschlossen werden, die ein vorgegebenes Qualitätskriterium
nicht erfüllen. Beim Ausschluss durch Kommunikationseinrichtungen werden insbesondere
Qualitätskriterien vorgegeben, die sich auf einen beschränkten, vorangegangenen Zeitraum
beziehen.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- ein Frequenz-Zeit-Diagramm mit eingezeichneten Frequenzbändern,
- Figur 2
- ein Frequenz-Zeit-Diagramm gemäß Figur 1 mit einem Frequenzbereich mit schlechter
Kommunikationsqualität und
- Figur 3
- ein Frequenz-Zeit-Diagramm gemäß Figur 2, bei dem kein verwendetes Frequenzband im
Frequenzbereich mit schlechter Kommunikationsqualität liegt.
[0010] Figur 1 gehört zu einer nicht dargestellten Bahnanlage, die ein Fahrstreckennetz
für elektrische Schienenfahrzeuge umfasst. Zur Kommunikation mit den Schienenfahrzeugen
sind an den Fahrstrecken Streckengeräte (streckenseitige Kommunikationseinrichtungen)
und in den Schienenfahrzeugen Fahrzeuggeräte (fahrzeugseitige Kommunikationseinrichtungen)
angeordnet.
[0011] Die Streckengeräte und die Fahrzeuggeräte tauschen dabei Daten mittels Hochfrequenzsignalen
aus, wobei ein Teil der Daten der Zugführung dient. Die Hochfrequenzsignale liegen
dabei in vorgegebenen Frequenzbändern.
[0012] Die Figur 1 zeigt ein Frequenz-Zeit-Diagramm, in dem eine Vielzahl von Frequenzbändern
1 (1a-1g) vorgesehen sind, die sich zweckmäßigerweise nicht überlappen. Jedes Frequenzband
1 kann für die Datenübertragung verwendet werden, wobei die Datenübertragung allerdings
so erfolgt, dass für jedes Datum insbesondere als Datenpaket genau eines dieser Frequenzbänder
1 verwendet wird. Es können aber auch Frequenzbänder 1 innerhalb eines Zeitschlitzes
verwendet werden. Aus Figur 1 ist entnehmbar, dass die Frequenzbänder zur Datenübertragung
nur für einen begrenzten Zeitraum, also einen so genannten Zeitschlitz 2 (2a-2i),
zur Verfügung stehen. So wird beispielsweise das Frequenzband 1a im Zeitschlitz 2a
zur Übertragung eines ersten Datums verwendet. Danach wird das Frequenzband 1f im
Zeitschlitz 2b zur Übertragung des nächsten zu übertragenden Datums verwendet, anschließend
das Frequenzband 1e im Zeitschlitz 2c zur Übertragung des dritten Datums usw.
[0013] Die Daten werden also nacheinander übertragen, wobei zur Übertragung eines einzelnen
Datums jeweils eines der Frequenzbänder 1 verwendet wird. Dabei unterscheidet sich
das Frequenzband 1 (z.B. 1f) des als nächstes zu übertragenden Datums jeweils von
dem unmittelbar vorhergehenden Frequenzband 1 (z.B. 1a). Zur Übertragung eines nächsten
Datums wird also jeweils ein anderes Frequenzband 1 der insgesamt vorgesehen Frequenzbänder
1 (1a-1g) verwendet.
[0014] Figur 2 entspricht der Figur 1 bis auf einen Frequenzbereich 3, in dem eine als schlecht
angesehene Kommunikationsqualität vorliegt. Dies kann beispielsweise dann der Fall
sein, wenn die übertragenen Daten nicht übermittelt werden, und zwar vorzugsweise
innerhalb eines unmittelbar vorangegangenen Zeitraums, der beispielsweise die Länge
von 10 Zeitschlitzen 2 umfassen kann.
[0015] Figur 3 entspricht Figur 2, wobei im Frequenzbereich mit der schlechten Kommunikationsqualität
keine zur Datenübertragung verfügbaren Frequenzbänder mehr liegen, d. h. die in diesem
Frequenzbereich liegenden Frequenzbänder 1e, 1f wurden vom Datenaustausch ausgeschlossen.
Dies kann auch bereits bei der Projektierung der Bahnanlage erfolgen, wenn zu diesem
Zeitpunkt bereits feststeht, in welchen räumlichen Bereichen der Bahnanlage auf bestimmten
Frequenzbändern keine ausreichende Kommunikationsqualität vorliegen wird.
[0016] Die Kommunikationsqualität bezieht sich jeweils auf ein Qualitätskriterium, z.B.
dass keine Datenübertragung wegen fehlendem Hochfrequenzsignal möglich ist.
1. Bahnanlage mit Fahrstrecken für Fahrzeuge und mit streckenseitig und fahrzeugseitig
vorgesehenen Kommunikationseinrichtungen, welche Daten, insbesondere zur Zugführung,
als Datenpakete mittels Hochfrequenzsignalen austauschen, die frequenzmäßig zu mindestens
einem Frequenzband (1) gehören,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Frequenzbänder (1) vorgesehen sind,
dass die Daten nacheinander übertragen werden, wobei zur Übertragung eines Datums jeweils
zumindest eines der Frequenzbänder (1) verwendet wird, und
dass zur Übertragung des nächsten Datums ein anderes Frequenzband (1) verwendet wird.
2. Bahnanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Frequenzbänder (1) zur Übertragung der Daten zyklisch gemäß einer vorgegebenen
Reihenfolge durchlaufen werden.
3. Bahnanlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kommunikationseinrichtungen diejenigen Frequenzbänder (1) vom Datenaustausch
ausschließen oder dass bereits bei der Projektierung diejenigen Frequenzbänder (1)
vom Datenaustausch ausgeschlossen werden, die jeweils bezogen auf ein vorgegebenes
Qualitätskriterium zu einem unterhalb des Qualitätskriteriums liegenden Datenaustausch
geführt haben.
4. Bahnanlage nach einem der Ansprüche 1 - 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fahrzeuge elektrische Fahrzeuge sind, die über Stromabnehmer mit elektrischem
Strom versorgt werden, welche an längs der Fahrstrecken verlaufenden Stromleitern
anliegen, und dass die Kommunikationseinrichtungen zum Austausch der Daten an den
Stromleitern angeschlossen sind.
5. Bahnanlage nach einem der Ansprüche 1 - 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Austausch der Daten über an der Fahrstrecke vorgesehene Linienleiterschleifen
erfolgt, die mit den streckenseitigen Kommunikationseinrichtungen verbunden und beim
Passieren eines Fahrzeugs mit dessen fahrzeugseitiger Kommunikationseinrichtung induktiv
verbindbar sind.