[0001] Die Erfindung betrifft einen klappbaren Kran, insbesondere Fahrzeugkran, mit einer
drehbar gelagerten Kransäule, einem daran angelenkten Gelenkarmsystem, das einen Hubarm
und einen mit dem Hubarm drehgelenkig verbundenen, insbesondere teleskopierbaren Knickarm
aufweist, wenigstens einem zwischen der Kransäule und dem Hubarm wirkenden Hubzylinder
sowie wenigstens einem zwischen dem Hubarm und dem Knickarm wirkenden Knickzylinder,
wobei die Kransäule, der Hubarm und der Knickarm im zusammengeklappten Zustand des
Krans Z-förmig angeordnet sind.
[0002] Derartige Kräne sind an sich bekannt und kommen beispielsweise in der Forstwirtschaft
oder der Schrottverwertung zum Einsatz. Damit die drei Hauptteile gattungsgemäßer
Kräne, die Kransäule, der Hubarm und der Knickarm, im zusammengeklappten Zustand des
Krans Z-förmig angeordnet werden können, war es bisher üblich, den Knickarm im Bereich
seiner Gelenkverbindung mit dem Hubarm offen auszuführen, sodass der Knickarm und
der Hubarm im zusammengeklappten Zustand ineinander greifen können.
[0003] Diese durchaus praktikablen Lösungen weisen den Nachteil auf, dass durch die Ausbildung
der Aufnahmeöffnung am Knickarm nicht mehr die ganze Länge des Knickarmes für die
Aufnahme eines im Knickarm verfahrbar angeordneten Teleskoparmes zur Verfügung steht,
wodurch sich die Reichweite des Kranes beschränkt ist.
[0004] Die Erfindung hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, einen gattungsgemäßen Kran zu
schaffen, mit dem in einfacher Weise eine Verlängerung der Reichweite des Kranes möglich
ist und der insgesamt eine einfache konstruktive Lösung darstellt.
[0005] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass der Hubarm im Bereich seiner Gelenkverbindung
mit dem Knickarm einen vorzugsweise gabelförmigen Aufnahmeabschnitt für den Knickarm
aufweist und der Abstand zwischen der Drehachse der Gelenkverbindung und dem Anlenkpunkt
des Knickzylinders am Hubarm größer ist als der Abstand zwischen der Drehachse der
Gelenkverbindung und dem Anlenkpunkt des Knickzylinders am Knickarm.
[0006] Dadurch wird zum einen erreicht, dass im Wesentlichen die gesamte Länge des Knickarmes
zur Aufnahme eines Teleskoparmes zur Verfügung steht. Ist also, wie ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung vorsieht, der Knickarm als Formrohr, beispellsweise mit einem rechteckigen,
vieleckigen oder ovalen Querschnitt, in dem ein Teleskoparm verfahrbar gelagert ist,
ausgebildet, wobei sich der Aufnahmebereich des Knickarmes für den Teleskoparm im
Wesentlichen, vorzugsweise direkt, bis zur Gelenkverbindung mit dem Hubarm erstreckt,
kann der Teleskoparm im Wesentlichen gleich lang ausgebildet sein wie der Knickarm,
während beim Stand der Technik der Teleskoparm - bedingt durch die im Endbereich des
Knickarmes angeordnete Aufnahmeöffnung für den Hubarm - kürzer als der Knickarm ausgebildet
werden musste. Mit der Erfindung ergibt sich also eine Verlängerung der Reichweite,
die je nach Auslegecharakteristik des Kranes zwischen 30 cm und 120 cm betragen kann.
[0007] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ergibt sich durch die Anordnung des Knickzylinders.
Betrachtet man das zwischen den beiden Anlenkpunkten des Knickzylinders und der Drehachse
zwischen dem Hubarm und dem Knickarm ausgebildete Gelenksdreieck, dessen Basis vom
Knickzylinder gebildet wird, ist man bisher davon ausgegangen, dass der kürzere der
beiden zwischen den beiden Anlenkpunkten des Knickzylinders und der Drehachse der
Gelenkverbindung gebildete Schenkel an jenem Arm des Gelenkarmsystems anzuordnen ist,
an dem die Aufnahmeöffnung für den zweiten Arm des Gelenkarmsystems ausgebildet ist.
Würde man diesem Prinzip folgen, ergäbe sich bei der erfindungsgemäßen Anordnung des
Aufnahmeabschnittes am Hubarm ein maximaler Bewegungswinkel für den Knickzylinder
von etwa 310 bis 320°.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Anordnung sowohl des Aufnahmeabschnittes für den zweiten
Arm des Gelenkarmsystems am Hubarm als auch des längeren Schenkels des Gelenkdreiecks
am Hubarm kann dieser Nachteil vermieden und ein kleinerer maximaler Bewegungswinkel
für den Knickzylinder erreicht werden, wodurch insgesamt eine einfachere Konstruktion
ermöglicht wird.
[0009] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Bewegungswinkel, den
der Knickzylinder zwischen seinen beiden Endstellungen einschließt kleiner 80°, vorzugsweise
kleiner 60°, wobei ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung vorsieht, dass
der Bewegungswinkels des Knickzylinders zwischen 20° und 50°, vorzugsweise bei etwa
35°, liegt.
[0010] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung liegt das Verhältnis des Abstandes
zwischen der Drehachse der Gelenkverbindung und dem Anlenkpunkt des Knickzylinders
am Hubarm zum Abstand zwischen der Drehachse der Gelenkverbindung und dem Anlenkpunkt
des Knickzylinders am Knickarm zwischen 4:1 und 1.5:1, vorzugsweise zwischen 3:1 und
2:1.
[0011] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, mit der das Zusammenklappen des Krans
in seine Z-Form auf einfache Weise realisierbar ist, sieht vor, dass der wenigstens
eine Knickzylinder seitlich außen liegend am Hubarm und am Knickarm drehbeweglich
angelenkt ist, wobei es sich als günstig erwiesen hat, wenn der Kran zwei Knickzylinder
aufweist, die an gegenüberliegenden Seiten am Hubarm und am Knickarm angelenkt sind.
Dadurch und durch die erfindungsgemäße Anordnung des Knickzylinders wird es zudem
ermöglicht, dass gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung der (die)
Anlenkpunkt(e) des (der) Knickzylinder(s) am Hubarm außerhalb des Aufnahmeabschnittes
für den Knickarm angeordnet ist (sind), wodurch sich insgesamt eine robustere Konstruktion
ergibt, da ja die Einlenkung der Kräfte nicht mehr wie beim Stand der Technik in den
offenen Aufnahmeabschnitt eines der beiden Arme des Gelenkarmsystems erfolgt.
[0012] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung
unter Bezugnahme auf die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele im Folgenden
näher erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Fahrzeugkranes,
- Fig. 2a, 2b
- eine Seitenansicht und eine Draufsicht auf das Gelenkarmsystem des Ausführungsbeispieles
nach Fig. 1 in einer ersten Stellung,
- Fig. 3a, 3b
- eine Seitenansicht und eine Perspektive des Gelenkarmsystems des Ausführungsbeispiels
gemäß Fig. 1 in einer zweiten Position und
- Fig. 4
- im Prinzip das zwischen den Anlenkpunkten und der Drehachse gebildete Gelenkdreieck.
[0013] Der in Fig. 1 dargestellte Kran 1 ist als Fahrzeugkran ausgebildet, der auf einer
an einem Fahrzeug angeordneten bzw. anordenbaren Basis 14 montiert ist. Der Kran 1
weist eine Kransäule 2 auf, die an der Basis 14 um eine vertikale Achse drehbar gelagert
ist. Mit der Kransäule 2 ist über die Gelenkverbindung 15 das Gelenkarmsystem 3 drehgelenkig
verbunden und zwar um eine zur Hauptebene des Kranes 1 im Wesentlichen normale Drehachse
16. Zum Bewegen des Gelenkarmsystems 3 in Bezug auf die Kransäule 2 ist ein zwischen
der Kransäule 2 und dem Gelenkarmsystem 3 wirkender Hubzylinder 6 vorgesehen.
[0014] Das Gelenkarmsystem 3 weist beim dargestellten Ausführungsbeispiel einen Hubarm 4
und einen mit dem Hubarm 4 drehgelenkig verbundenen Knickarm 5 auf, wobei die Anordnung
der Drehachse 10 der Gelenkverbindung 8 zwischen dem Hubarm 4 und dem Knickarm 5 derart
erfolgt, dass - analog zur Gelenkverbindung 15 zwischen der Kransäule 2 und dem Gelenkarmsystem
3 - die beiden Ober die Gelenkverbindung 8 bzw. 15 verbundenen Arme 4, 5 im zusammengeklappten
Zustand im Wesentlichen in einer Ebene zu liegen kommen, wobei - wie aus der Fig.
1 ersichtlich - die Kransäule 2, der Hubarm 4 und der Knickarm 5 des Kranes 1 im zusammengeklappten
Zustand Z-förmig angeordnet sind.
[0015] Weiters sind zwei zwischen dem Hubarm 4 und dem Knickarm 5 wirkende Knickzylinder
7, 7' (siehe Fig. 2b) an gegenüber liegenden Seiten außen am Hubarm 4 und am Knickarm
5 angelenkt, über die die Schwenkbewegung des Knickarmes 5 in Bezug auf den Hubarm
4 realisiert wird. Der Knickarm 5 ist als Formrohr ausgebildet, in dem ein Teleskoparm
13 verfahr- bzw. verschiebbar gelagert ist.
[0016] Die Fig. 2a und 2b zeigen das Gelenkarmsystem 3 in ausgestrecktem Zustand, d.h. der
Hubarm 4 und der Knickarm 5 liegen im Wesentlichen auf einer Geraden. Der Knickzylinder
7. der die Basis des Gelenkdreieckes zwischen den Anlenkpunkten 11 und 12 sowie der
Drehachse 10 bildet, ist dabei derart angeordnet, dass der Abstand a zwischen dem
Anlenkpunkt 11 des Knickzylinders 7 am Hubarm 4 und der Drehachse 10 in etwa 2½ bis
3 mal so groß ist wie der Abstand b zwischen dem Anlenkpunkt 12 des Knickzylinders
7 am Knickarm 5 und der Drehachse 10. Anders ausgedrückt befindet sich der lange Schenkel
des Gelenkdreiecks am Hubarm 4, während der kurze Schenkel des Gelenkdreieckes, der
auch als Momentenhebel bezeichnet wird, am Knickarm 5 ausgebildet ist.
[0017] Insbesondere aus Fig. 2b ist ersichtlich, dass am Hubarm 4 ein Aufnahmeabschnitt
9 für den Knickarm 5 ausgebildet ist, und zwar im Bereich der Gelenkverbindung 8.
Aufgrund dieser Anordnung steht nahezu die gesamte Länge des als Formrohr ausgebildeten
Knickarmes 5 als Aufnahmebereich für den im Knickarm 5 verfahrbar bzw. verschiebbar
gelagerten Teleskoparm 13 zur Verfügung, wodurch sich gegenüber dem Stand der Technik
eine Reichweitenverlängerung des Kranes 1 von bis zu 1,20 m ergibt.
[0018] Die Fig. 3a und 3b zeigen das Gelenkarmsystem 3 in einer Endstellung bei vollkommen
eingefahrenem Knickzylinder 7. Dabei greift der Knickarm 5 in den gabelförmig ausgebildeten
Aufnahmeabschnitt 9 des Hubarmes 4 ein, wobei der seitlich am Knickarm 5 angeordnete
Anlenkpunkt 12 als Anschlag dient und damit die Schwenkbewegung des Knickarmes 5 begrenzt.
[0019] In Fig. 4 ist schematisch die Schwenkcharakteristik des Gelenkarmsystems 3 gezeigt.
Der Hubarm 4 und der Knickarm 5 sind über die Drehachse 10 drehgelenkig miteinander
verbunden, wobei die gegenseitige Schwenkbewegung über den Knickzylinder 7 erfolgt,
der am Hubarm 4 im Anlenkpunkt 11 und am Knickarm 5 im Anlenkpunkt 12 angelenkt ist.
Dabei erfolgt die Anlenkung des Knickzylinders am Hubarm 4 bzw. am Knickarm 5 derart,
dass der Abstand a zwischen dem Anlenkpunkt 11 und der Drehachse 10 größer, vorzugsweise
ungefähr 2½ mal so groß wie der Abstand b zwischen dem Anlenkpunkt 12 und der Drehachse
10 ist. Durch diese Anordnung ergibt sich ein maximaler Bewegungswinkel α für den
Knickzylinder 7, der durch die beiden Endstellungen E, E' des Knickzylinders 7 begrenzt
wird, der kleiner als 80° ist und vorzugsweise bei etwa 35° liegt.
[0020] Der maximale Bewegungswinkel β des Knickarmes 5, der durch die beiden Endstellungen
des Knickarmes 5 definiert wird, liegt - wie auch bei den bereits aus dem Stand der
Technik bekannten Lösungen - bei ca. 310°. Dieser Bewegungswinkel β ist Voraussetzung
dafür, dass gattungsgemäße Kräne im zusammengeklappten Zustand Z-förmig angeordnet
werden können.
[0021] Wenn auch die Erfindung anhand des Ausführungsbeispieles konkret beschreiben wurde,
versteht es sich von selbst, dass der Anmeldungsgegenstand nicht auf dieses Ausführungsbeispiel
beschränkt ist. Vielmehr sind Maßnahmen und Abwandlungen, die dazu dienen, den Erfindungsgedanken
eines Z-förmig zusammenklappbaren Kranes mit verlängerter Reichweite umzusetzen, durchaus
denkbar und erwünscht. So ist der erfindungsgemäße Kran keinesfalls auf Fahrzeugkräne
beschränkt, d.h. die Basis für die Kransäule kann durchaus auch ortsfest gelagert
sein, wie dies in der Schrottverwertung häufig der Fall ist.
1. Klappbarer Kran, insbesondere Fahrzeugkran, mit einer drehbar gelagerten Kransäule,
einem daran angelenkten Gelenkarmsystem, das einen Hubarm und einen mit dem Hubarm
drehgelenkig verbundenen, insbesondere teleskopierbaren Knickarm aufweist, wenigstens
einem zwischen der Kransäule und dem Hubarm wirkenden Hubzylinder sowie wenigstens
einem zwischen dem Hubarm und dem Knickarm wirkenden Knickzylinder, wobei die Kransäule,
der Hubarm und der Knickarm im zusammengeklappten Zustand des Krans Z-förmig angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubarm (4) im Bereich seiner Gelenkverbindung (8) mit dem Knickarm (5) einen
vorzugsweise gabelförmigen Aufnahmeabschnitt (9) für den Knickarm (5) aufweist und
der Abstand (a) zwischen der Drehachse (10) der Gelenkverbindung (8) und dem Anlenkpunkt
(11) des Knickzylinders (7) am Hubarm (4) größer ist als der Abstand (b) zwischen
der Drehachse (10) der Gelenkverbindung (8) und dem Anlenkpunkt (12) des Knickzylinders
(7) am Knickarm (5).
2. Kran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Knickzylinder (7) seitlich außen liegend am Hubarm (4) und am
Knickarm (5) drehbeweglich angelenkt ist.
3. Kran nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch zwei Knickzylinder (7, 7'), die an gegenüberliegenden Seiten am Hubarm (4) und am
Knickarm (5) angelenkt sind.
4. Kran nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der (die) Anlenkpunkt(e) (11, 11') des (der) Knickzylinder(s) (7, 7') am Hubarm (4)
außerhalb des Aufnahmeabschnittes (9) für den Knickarm (5) angeordnet ist (sind),
5. Kran nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Bewegungswinkel (α), den der (die) Knickzylinder (7, 7') zwischen seinen beiden
Endstellungen (E, E') einschließt (einschließen), kleiner 80°, vorzugsweise kleiner
60°, ist.
6. Kran nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Bewegungswinkel (α) des Knickzylinders (7, 7') zwischen 20° und 50°, vorzugsweise
bei etwa 35°, liegt.
7. Kran nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis des Abstandes (a) zwischen der Drehachse (10) der Gelenkverbindung
(8) und dem Anlenkpunkt (11, 11') des Knickzylinders (7) am Hubarm (4) zum Abstand
(b) zwischen der Drehachse (10) der Gelenkverbindung (8) und dem Anlenkpunkt (12.
12') des Knickzylinders (7, 7') am Knickarm (5) zwischen 4:1 und 1,5:1, vorzugsweise
zwischen 3:1 und 2:1, liegt.
8. Kran nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Knickarm (5) als Formrohr ausgebildet ist, in dem ein Teleskoparm (13) verfahrbar
gelagert ist, wobei sich der Aufnahmebereich des Knickarmes (5) für den Teleskoparm
(13) im Wesentlichen, vorzugsweise direkt, bis zur Gelenkverbindung (8) mit dem Hubarm
(4) erstreckt.