[0001] Die Erfindung betrifft die Verwendung von Polymeren, die ein α-Olefin, einen Ester
einer α,β-ungesättigten Carbonsäure und gegebenenfalls einen Alkenylester einer Carbonsäure
einpolymerisiert enthalten, als Additiv für Turbinenkraftstoffe und insbesondere als
Kaltfließverbesserer für Turbinenkraftstoffe; die mit diesen Polymeren additivierten
Turbinenkraftstoffe; sowie Additivpakete, enthaltend derartige Copolymere.
Stand der Technik
[0002] Turbinenkraftstoffe, die auch als Flugturbinenkraftstoffe, Düsenkraftstoffe, Jet
Fuel, Aviation Fuel oder Turbo Fuel bezeichnet werden, müssen aufgrund ihres Einsatzes
in der Luftfahrt und der damit verbundenen Temperaturbedingungen hohen Anforderungen
an ihre Kälteeigenschaften genügen. So muss der Gefrierpunkt des Turbinenkraftstoffs
so niedrig sein, dass der Kraftstofffluss bei den in großen Höhen vorherrschenden
Temperaturbedingungen nicht beeinträchtigt wird und außerdem Kraftstofffilter problemlos
passiert werden. Als Gefrierpunkt wird bei Turbinenkraftstoffen diejenige Temperatur
bezeichnet, bei der zuvor durch Abkühlung gebildete und präzipitierte Kohlenwasserstoffkristalle
sich vollständig wieder auflösen. Je nach Einsatzgebiet darf in der zivilen und militärischen
Luftfahrt der Gefrierpunkt -40 °C oder etwa -50°C nicht überschreiten. Wird der Gefrierpunkt
unterschritten, so kristallisieren längerkettige Paraffine aus und bilden große, plättchenförmige
Wachskristalle. Diese Wachskristalle besitzen eine schwammartige Struktur und führen
zu einem Einschluss anderer Kraftstoffbestandteile in den Kristallverbund. Das Auftreten
dieser Kristalle führt dazu, dass der Kraftstoff kleine Öffnungen und Filter nur noch
langsam passieren kann. Außerdem nimmt die Viskosität des Kraftstoffs zu, wodurch
der Kraftstofffluss verschlechtert wird. Bei Temperaturen unterhalb des Pour Points
(PP) findet schließlich kein Fluss des Kraftstoffs mehr statt.
[0003] Zur Zeit wird der Gefrierpunkt von Turbinenkraftstoffen vor allem durch destillative
Maßnahmen in den Raffinerien eingestellt, beispielsweise durch die Verringerung des
Anteils an Schwersiederfraktionen, die auch Wachsfraktionen umfassen. Nachteilig ist
hierbei jedoch die dadurch bedingte Verteuerung des Turbinenkraftstoffs.
[0004] Chemische Maßnahmen zur Gefrierpunkterniedrigung sind auch bekannt. So beschreibt
die
EP-A-1357168 eine Turbinenkraftstoffzusammensetzung, die neben einem Turbinenkraftstoff wenigstens
eins der folgenden Additive enthält: Copolymere von Ethylen mit wenigstens einem ungesättigten
Ester, der ausgewählt ist unter Vinylestern mit mindestens 5 Kohlenstoffatomen, Alkyl(meth)acrylaten,
Dialkylfumaraten und Dialkylmaleaten; Ethylen/Alken-Copolymere; Ethylen/Vinylacetat-Copolymere
mit weniger als 15 Mol-% Vinylacetat; Nukleatoren; Wachse; Alkylphenol/Formaldehyd-Kondensate;
Kammpolymere; und organische Stickstoffverbindungen. Diese Additive sollen bewirken,
dass damit additivierte Turbinenkraftstoffe auch unterhalb des in ihrer Spezifikation
angegebenen Gefrierpunkts fließfähig bleiben.
[0005] Die
WO 01/62874 beschreibt eine Zusammensetzung, die neben einem Turbinenkraftstoff Additive enthält,
die ausgewählt sind unter den Reaktionsprodukten von Alkanolaminen mit langkettig
substituierten Acylierungsmitteln; Phenol/Aldehyd-Kondensaten; speziellen aromatischen
Systemen; und Ethylen/Vinylacetat-Copolymeren. Diese Additive sollen den Gefrierpunkt
des damit additivierten Turbinenkraftstoffs senken.
[0006] In der
DE 1250188 werden Copolymere aus Ethylen und einem Acrylsäureester mit höchstens 7 Kohlenstoffatomen
im Estermolekül beschrieben, welche den Stockpunkt von Heizölen, Dieselkraftstoffen
und Düsentreibstoffen senken sollen. In den Beispielen werden jedoch keine Düsentreibstoffe
eingesetzt.
[0007] Es besteht weiterhin ein Bedarf an Additiven, welche die Kälteeigenschaften von Turbinenkraftstoffen
weiter verbessern.
Kurze Beschreibung der Erfindung
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es dementsprechend, neue derartige Additive
bereitzustellen.
[0009] Überraschenderweise konnte diese Aufgabe gelöst werden durch die unerwartete Beobachtung,
dass Polymere, die ein α-Olefin, einen Ester einer α,β-ungesättigten Carbonsäure und
gegebenenfalls einen Carbonsäurealkenylester einpolymerisiert enthalten, die Kälteeigenschaften,
insbesondere die Kaltfließeigenschaften, von Turbinenkraftstoffen verbessern und außerdem
eine bessere Performance als die im Stand der Technik beschriebenen Ethylen/Vinylacetat-Copolymere
besitzen.
[0010] Ein erster Gegenstand der Erfindung betrifft dementsprechend die Verwendung eines
Polymers, das ein α-Olefin, einen Ester einer α,β-ungesättigten Carbonsäure und gegebenenfalls
einen Alkenylester einer Carbonsäure einpolymerisiert enthält, als Additiv für Turbinenkraftstoffe.
Insbesondere werden solche Polymere eingesetzt, welche den den Ester der α,β-ungesättigten
Carbonsäure und den gegebenenfalls vorhandenen Alkenylester in statistischer Verteilung
einpolymerisiert enthalten. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Polymer um ein binäres
Polymer, das im Wesentlichen aus dem α-Olefin und dem Ester einer α,β-ungesättigten
Carbonsäure aufgebaut ist, oder es handelt sich alternativ vorzugsweise um ein Terpolymer,
das im Wesentlichen aus den drei vorgenannten Monomeren aufgebaut ist.
[0011] Bevorzugt verwendet man Polymere, die aus Monomeren umfassend die Monomere M1, M2
und gegebenenfalls M3 aufgebaut sind, wobei M1, M2 und M3 die folgenden allgemeinen
Formeln besitzen

worin
R
1 für H oder C
1-C
40-Hydrocarbyl steht;
R
2, R
3 und R
4 unabhängig voneinander für H oder C
1-C
4-Alkyl stehen;
R
5 für C
1-C
20-Hydrocarbyl steht;
R
6, R
7 und R
8 unabhängig voneinander für H oder C
1-C
4-Alkyl stehen; und
R
9 für C
1-C
19-Hydrocarbyl steht.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
[0012] Werden keine anderen Angaben gemacht, so gelten im Rahmen der vorliegenden Erfindung
folgende allgemeine Definitionen:
C1-C40-Hydrocarbyl steht für einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 40 Kohlenstoffatomen.
Bevorzugt handelt es sich um einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, wie Alkyl,
Alkenyl, Alkadienyl oder Alkinyl. Insbesondere steht C1-C40-Hydrocarbyl für C1-C40-Alkyl. C1-C40-Alkyl steht für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 40 Kohlenstoffatomen.
Beispiele hierfür sind Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sec-Butyl, Isobutyl,
tert-Butyl, Pentyl, Neopentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, 2-Ethylhexyl, Neooctyl, Nonyl,
Neononyl, Decyl, Neodecyl, Undecyl, Neoundecyl, Dodecyl, Tridecyl, Tetradecyl, Pentadecyl,
Hexadecyl, Heptadecyl, Octadecyl, Nonadecyl, Eicosyl, Hencosyl, Docosyl, Tricosyl,
Tetracosyl, Pentacosyl, Hexacosyl, Heptacosyl, Octacosyl, Nonacosyl, Squalyl, deren
Konstitutionsisomere, höheren Homologen sowie die dazugehörigen Konstitutionsisomere.
Analoges gilt für C1-C20-Hydrocarbylreste, d.h. es handelt sich um einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20
Kohlenstoffatomen. Bevorzugt handelt es sich um einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest,
wie Alkyl, Alkenyl, Alkadienyl oder Alkinyl. Insbesondere steht C1-C20-Hydrocarbyl für C1-C20-Alkyl. C1-C20-Alkyl steht für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen.
Beispiele hierfür sind Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sec-Butyl, Isobutyl,
tert-Butyl, Pentyl, Neopentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, 2-Ethylhexyl, Neooctyl, Nonyl,
Neononyl, Decyl, Neodecyl, Undecyl, Neoundecyl, Dodecyl, Tridecyl, Tetradecyl, Pentadecyl,
Hexadecyl, Heptadecyl, Octadecyl, Nonadecyl, Eicosyl und deren Konstitutionsisomere.
C1-C19-Hydrocarbyl steht für einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 19 Kohlenstoffatomen.
Bevorzugt handelt es sich um einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, wie Alkyl,
Alkenyl, Alkadienyl oder Alkinyl. Insbesondere steht C1-C19-Hydrocarbyl für C1-C19-Alkyl. C1-C19-Alkyl steht für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 19 Kohlenstoffatomen.
Beispiele hierfür sind Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sec-Butyl, Isobutyl,
tert-Butyl, Pentyl, Neopentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, 2-Ethylhexyl, Neooctyl, Nonyl,
Neononyl, Decyl, Neodecyl, Undecyl, Neoundecyl, Dodecyl, Tridecyl, Tetradecyl, Pentadecyl,
Hexadecyl, Heptadecyl, Octadecyl, Nonadecyl und deren Konstitutionsisomere.
C1-C10-Hydrocarbyl steht für einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen.
Bevorzugt handelt es sich um einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, wie Alkyl,
Alkenyl, Alkadienyl oder Alkinyl. Insbesondere steht C1-C10-Hydrocarbyl für C1-C10-Alkyl. C1-C10-Alkyl steht für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen.
Beispiele hierfür sind Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sec-Butyl, Isobutyl,
tert-Butyl, Pentyl, Neopentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, 2-Ethylhexyl, Neooctyl, Nonyl,
Neononyl, Decyl, Neodecyl und deren Konstitutionsisomere.
C1-C9-Hydrocarbyl steht für einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 9 Kohlenstoffatomen.
Bevorzugt handelt es sich um einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, wie Alkyl,
Alkenyl, Alkadienyl oder Alkinyl. Insbesondere steht C1-C9-Hydrocarbyl für C1-C9-Alkyl. C1-C9-Alkyl steht für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 9 Kohlenstoffatomen.
Beispiele hierfür sind Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sec-Butyl, Isobutyl,
tert-Butyl, Pentyl, Neopentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, 2-Ethylhexyl, Neooctyl, Nonyl,
Neononyl und deren Konstitutionsisomere.
C5-C16-Hydrocarbyl steht für einen Kohlenwasserstoffrest mit 5 bis 16 Kohlenstoffatomen.
Bevorzugt handelt es sich um einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, wie Alkyl,
Alkenyl, Alkadienyl oder Alkinyl. Insbesondere steht C5-C16-Hydrocarbyl für C5-C16-Alkyl. C5-C16-Alkyl steht für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 5 bis 16 Kohlenstoffatomen.
Beispiele hierfür sind Pentyl, Neopentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, 2-Ethylhexyl, Neooctyl,
Nonyl, Neononyl, Decyl, Neodecyl, Undecyl, Neoundecyl, Dodecyl, Tridecyl, Tetradecyl,
Pentadecyl, Hexadecyl sowie deren Konstituionsisomere.
C8-C12-Hydrocarbyl steht für einen Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 12 Kohlenstoffatomen.
Bevorzugt handelt es sich um einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, wie Alkyl,
Alkenyl, Alkadienyl oder Alkinyl. Insbesondere steht C8-C12-Hydrocarbyl für C8-C12-Alkyl. C8-C12-Alkyl steht für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 8 bis 12 Kohlenstoffatomen.
Beispiele hierfür sind Octyl, 2-Ethylhexyl, Neooctyl, Nonyl, Neononyl, Decyl, Neodecyl,
Undecyl, Neoundecyl, Dodecyl sowie deren Konstituionsisomere.
C8-C14-Hydrocarbyl steht für einen Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 14 Kohlenstoffatomen.
Bevorzugt handelt es sich um einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, wie Alkyl,
Alkenyl, Alkadienyl oder Alkinyl. Insbesondere steht C8-C14-Hydrocarbyl für C8-C14-Alkyl. C8-C14-Alkyl steht für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 8 bis 14 Kohlenstoffatomen.
Beispiele hierfür sind neben den zuvor für C8-C12-Alkyl genannten Alkylresten Tridecyl und Tetradecyl sowie deren Konstituionsisomere.
C8-C16-Hydrocarbyl steht für einen Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 16 Kohlenstoffatomen.
Bevorzugt handelt es sich um einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, wie Alkyl,
Alkenyl, Alkadienyl oder Alkinyl. Insbesondere steht C8-C16-Hydrocarbyl für C8-C16-Alkyl. C8-C16-Alkyl steht für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 8 bis 16 Kohlenstoffatomen.
Beispiele hierfür sind neben den zuvor für C8-C14-Alkyl genannten Alkylresten Pentadecyl und Hexadecyl sowie deren Konstituionsisomere.
C8-C20-Hydrocarbyl steht für einen Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen.
Bevorzugt handelt es sich um einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, wie Alkyl,
Alkenyl, Alkadienyl oder Alkinyl. Insbesondere steht C8-C20-Hydrocarbyl für C8-C20-Alkyl. C8-C20-Alkyl steht für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen.
Beispiele hierfür sind neben den zuvor für C8-C16-Alkyl genannten Alkylresten Heptadecyl, Octadecyl, Nonadecyl und Eicosanyl sowie
deren Konstituionsisomere.
C6-C14-Hydrocarbyl steht für einen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen.
Bevorzugt handelt es sich um einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, wie Alkyl,
Alkenyl, Alkadienyl oder Alkinyl. Insbesondere steht C6-C14-Hydrocarbyl für C6-C14-Alkyl. C6-C14-Alkyl steht für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen.
Beispiele hierfür sind neben den zuvor für C8-C14-Alkyl genannten Alkylresten Hexyl und Heptyl sowie deren Konstituionsisomere.
C6-C16-Hydrocarbyl steht für einen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 16 Kohlenstoffatomen.
Bevorzugt handelt es sich um einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, wie Alkyl,
Alkenyl, Alkadienyl oder Alkinyl. Insbesondere steht C6-C16-Hydrocarbyl für C6-C16-Alkyl. C6-C16-Alkyl steht für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 6 bis 16 Kohlenstoffatomen.
Beispiele hierfür sind neben den zuvor für C8-C16-Alkyl genannten Alkylresten Hexyl und Heptyl sowie deren Konstituionsisomere.
C6-C20-Hydrocarbyl steht für einen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen.
Bevorzugt handelt es sich um einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, wie Alkyl,
Alkenyl, Alkadienyl oder Alkinyl. Insbesondere steht C6-C20-Hydrocarbyl für C6-C20-Alkyl. C6-C20-Alkyl steht für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen.
Beispiele hierfür sind neben den zuvor für C8-C20-Alkyl genannten Alkylresten Hexyl und Heptyl sowie deren Konstituionsisomere.
C5-C20-Hydrocarbyl steht für einen Kohlenwasserstoffrest mit 5 bis 20 Kohlenstoffatomen.
Bevorzugt handelt es sich um einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, wie Alkyl,
Alkenyl, Alkadienyl oder Alkinyl. Insbesondere steht C5-C20-Hydrocarbyl für C5-C20-Alkyl. C5-C20-Alkyl steht für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 5 bis 20 Kohlenstoffatomen.
Beispiele hierfür sind neben den zuvor für C6-C20-Alkyl genannten Alkylresten Pentyl und dessen Konstituionsisomere.
C4-C14-Hydrocarbyl steht für einen Kohlenwasserstoffrest mit 4 bis 14 Kohlenstoffatomen.
Bevorzugt handelt es sich um einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, wie Alkyl,
Alkenyl, Alkadienyl oder Alkinyl. Insbesondere steht C4-C14-Hydrocarbyl für C4-C14-Alkyl. C4-C14-Alkyl steht für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 4 bis 14 Kohlenstoffatomen.
Beispiele hierfür sind neben den zuvor für C6-C14-Alkyl genannten Alkylresten Pentyl und dessen Konstituionsisomere sowie n-Butyl,
sec-Butyl, Isobutyl und tert-Butyl.
C4-C16-Hydrocarbyl steht für einen Kohlenwasserstoffrest mit 4 bis 16 Kohlenstoffatomen.
Bevorzugt handelt es sich um einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, wie Alkyl,
Alkenyl, Alkadienyl oder Alkinyl. Insbesondere steht C4-C16-Hydrocarbyl für C4-C16-Alkyl. C4-C16-Alkyl steht für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 4 bis 16 Kohlenstoffatomen.
Beispiele hierfür sind neben den zuvor für C6-C16-Alkyl genannten Alkylresten Pentyl und dessen Konstituionsisomere sowie n-Butyl,
sec-Butyl, Isobutyl und tert-Butyl.
C4-C20-Hydrocarbyl steht für einen Kohlenwasserstoffrest mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen.
Bevorzugt handelt es sich um einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, wie Alkyl,
Alkenyl, Alkadienyl oder Alkinyl. Insbesondere steht C4-C20-Hydrocarbyl für C4-C20-Alkyl. C4-C20-Alkyl steht für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen.
Beispiele hierfür sind neben den zuvor für C5-C20-Alkyl genannten Alkylresten n-Butyl, sec-Butyl, Isobutyl und tert-Butyl.
C1-C4-Hydrocarbyl steht für einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen.
Bevorzugt handelt es sich um einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, wie Alkyl,
Alkenyl, Alkadienyl oder Alkinyl. Insbesondere steht C1-C4-Hydrocarbyl für C1-C4-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sec-Butyl, Isobutyl und tert-Butyl.
Die Hydrocarbylreste, z.B. die Alkylreste, können unsubstituiert oder ein- oder mehrfach
substituiert sein. Geeignete Substituenten sind beispielsweise OH, C1-C4-Alkoxy, NR11R12 (R11 und R12 stehen unabhängig voneinander für H oder C1-C4-Alkyl) oder Carbonyl (COR11). Vorzugsweise sind sie jedoch unsubstituiert.
C1-C4-Alkoxy ist ein über ein Sauerstoffatom gebundener C1-C4-Alkylrest. Beispiele hierfür sind Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, Isopropoxy, n-Butoxy,
2-Butoxy, Isobutoxy und tert-Butoxy.
C1-C4-Alkanol steht für einen C1-C4-Alkylrest, der durch 1 bis 3 Hydroxygruppen an verschiedenen Kohlenstoffatomen substituiert
ist. C1-C10-Alkanol steht für einen C1-C10-Alkylrest, der durch 1 bis 6 Hydroxygruppen an verschiedenen Kohlenstoffatomen substituiert
ist. C1-C20-Alkanol steht für einen C1-C20-Alkylrest, der durch 1 bis 6 Hydroxygruppen an verschiedenen Kohlenstoffatomen substituiert
ist. C1-C40-Alkanol steht für einen C1-C40-Alkylrest, der durch 1 bis 6 Hydroxygruppen an verschiedenen Kohlenstoffatomen substituiert
ist. Beispiele für C1-C4-Alkanole sind Methanol, Ethanol, n-Propanol, Isopropanol, n-Butanol, sec-Butanol,
Isobutanol, tert-Butanol, Ethylenglycol, Propylenglycol und Glycerin.
C1-C10-Alkanol steht darüber hinaus beispielsweise für Pentanol, Hexanol, Heptanol, Octanol,
2-Ethylhexanol, Nonanol, Decanol, deren Konstitutionsisomere, außerdem für Erythritol,
Pentaerythritol und Sorbitol.
C1-C20-Alkanol steht darüber hinaus beispielsweise für Undecanol, Dodecanol, Tridecanol,
Tetradecanol, Pentadecanol, Hexadecanol, Heptadecanol, Octadecanol, Nonadecanol und
Eicosanol sowie deren Konstitutionsisomere.
a) Erfindungsgemäß verwendete Polymere
[0013] Die nachfolgend gemachten Ausführungen zu den bevorzugten Ausgestaltungen der erfindungsgemäß
eingesetzten Polymere und der Monomere, aus denen sie aufgebaut sind, gelten sowohl
für sich als auch in Kombination.
[0014] In den erfindungsgemäß eingesetzten Polymeren können die Monomeren M1, M2 und M3
in folgenden molaren Anteilen (Mx/(M1+M2+M3)) im Polymer enthalten sein:
[0015] Für den Fall, dass die erfindungsgemäß eingesetzten Polymere das Monomer M3 nicht
einpolymerisiert enthalten:
M1: vorzugsweise 0,60 bis 0,99, besonders bevorzugt 0,7 bis 0,95, insbesondere 0,75
bis 0,85;
M2: vorzugsweise 0,01 bis 0,6, besonders bevorzugt 0,05 bis 0,3, insbesondere 0,05
bis 0,25.
[0016] Für den Fall, dass die erfindungsgemäß eingesetzten Polymere das Monomer M3 einpolymerisiert
enthalten:
M1: vorzugsweise 0,60 bis 0,98, besonders bevorzugt 0,7 bis 0,95, insbesondere 0,75
bis 0,9;
M2: vorzugsweise 0,01 bis 0,20, besonders bevorzugt 0,01 bis 0,17, insbesondere 0,015
bis 0,16;
M3: vorzugsweise 0,01 bis 0,20, besonders bevorzugt 0,02 bis 0,15, insbesondere 0,03
bis 0,12, speziell 0,03 bis 0,11.
[0017] Bei den Monomeren M1 handelt es sich vorzugsweise um Monoalkene mit terminaler Doppelbindung,
wie Ethylen, Propylen, 1-Buten, 1-Penten, 1-Hexen, 1-Hepten, 1-Octen, 1-Nonen, 1-Decen,
deren Konstitutionsisomere sowie die höheren einfach ungesättigten Homologen mit bis
zu 40 Kohlenstoffatomen.
[0018] In den Monomeren M1 steht R
1 vorzugsweise für H oder C
1-C
20-Hydrocarbyl, besonders bevorzugt für H oder C
1-C
10-Hydrocarbyl und stärker bevorzugt für H oder C
1-C
4-Hydrocarbyl. Vorzugsweise steht Hydrocarbyl dabei für Alkyl. Insbesondere steht R
1 für H, Methyl oder Ethyl. Dementsprechend handelt es sich bei Monomer M1 insbesondere
um Ethylen, Propylen oder 1-Buten. Speziell steht R
1 für H, d.h. M1 steht speziell für Ethylen.
[0019] Im Monomer M2 stehen die Reste R
2, R
3 und R
4 vorzugsweise für H oder Methyl. Besonders bevorzugt stehen zwei der Reste R
2, R
3 und R
4 für H und der andere Rest steht für H oder Methyl. Insbesondere stehen alle drei
Reste R
2, R
3 und R
4 für H.
[0020] Dementsprechend handelt es sich beim Monomer M2 vorzugsweise um die Ester von α,β-ungesättigten
Carbonsäuren, die ausgewählt sind unter Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure und
Isocrotonsäure, besonders bevorzugt unter Acrylsäure und Methacrylsäure und insbesondere
Acrylsäure.
[0021] Als Beispiele für dergleichen bevorzugte α,β-ungesättigte Carbonsäureester M2 sind
zu nennen: Acrylsäureester von C
1-C
20-Alkanolen, wie Acrylsäuremethylester, Acrylsäureethylester, Acrylsäurepropylester,
Acrylsäureisopropylester, Acrylsäure-n-butylester, Acrylsäureisobutylester, Acrylsäure-tert-butylester,
Acrylsäure-n-pentylester, Acrylsäureneopentylester, Acrylsäurehexylester, Acrylsäureheptylester,
Acrylsäureoctylester, Acrylsäureneooctylester, Acrylsäure-2-ethylhexylester, Acrylsäurenonylester,
Acrylsäureneononylester, Acrylsäuredecylester, Acrylsäureneodecylester, Acrylsäurelaurylester,
Acrylsäurepalmitylester und Acrylsäurestearylester; außerdem die entsprechenden Methacrylsäure-,
Crotonsäure- und Isocrotonsäureester, wobei die Acrylate (Acrylsäureester) bevorzugt
sind.
[0022] R
5 steht für C
1-C
20-Hydrocarbyl.
[0023] Für den Fall, dass das erfindungsgemäß eingesetzte Polymer keinen Alkenylester und
speziell kein Monomer M3 umfasst, steht in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
R
5 für einen Hydrocarbylrest mit wenigstens 5 Kohlenstoffatomen, z.B. für C
5-C
20-Hydrocarbyl. Besonders bevorzugt steht R
5 für einen Hydrocarbylrest mit wenigstens 6 Kohlenstoffatomen, z.B. für C
6-C
20-Hydrocarbyl, vorzugsweise C
6-C
16-Hydrocarbyl oder besonders bevorzugt für C
6-C
14-Hydrocarbyl. Insbesondere steht R
5 für einen Hydrocarbylrest mit wenigstens 8 Kohlenstoffatomen, z.B. für C
8-C
20-Hydrocarbyl, vorzugsweise für C
8-C
16-Hydrocarbyl und besonders bevorzugt für C
8-C
14-Hydrocarbyl. Hydrocarbyl steht dabei bevorzugt für Alkyl. Speziell steht R
5 für C
8-C
12-Hydrocarbyl.
[0024] Für den Fall, dass das erfindungsgemäß eingesetzte Polymer einen Alkenylester und
das Monomer M3 einpolymerisiert enthält, steht in einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung R
5 für C
4-C
20-Hydrocarbyl, z.B. für C
5-C
20-Hydrocarbyl, besonders bevorzugt für C
4-C
16-Hydrocarbyl, z.B. für C
6-C
16-Hydrocarbyl, und insbesondere für C
4-C
14-Hydrocarbyl, z.B. für C
6-C
14-Hydrocarbyl. Hydrocarbyl steht dabei bevorzugt für Alkyl.
[0025] Unabhängig davon, ob das Polymer einen Alkenylester und speziell das Monomer M3 einpolymerisiert
enthält, steht R
5 insbesondere für 2-Ethylhexyl oder Lauryl.
[0026] Insbesondere ist das Monomer M2 unter Acrylsäure-2-ethylhexylester und Acrylsäurelaurylester
ausgewählt. Speziell handelt es sich um Acrylsäure-2-ethylhexylester.
[0027] Beim Monomeren M3 handelt es sich um den Alkenylester, z.B. um den Vinyl- oder Propenylester,
einer aliphatischen Carbonsäure, die ungesättigt oder vorzugsweise gesättigt sein
kann.
[0028] Beispiele für die Alkenylester, insbesondere für die Vinyl- oder Propenylester einer
aliphatischen Carbonsäure, die ungesättigt oder vorzugsweise gesättigt sein kann,
sind die Vinyl- oder Propenylester von aliphatischen C
2-C
20-Carbonsäuren, wie Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Valeriansäure, Isovaleriansäure,
Pivalinsäure, Neopentansäure, Capronsäure, Önanthsäure, Caprylsäure, Pelargonsäure,
2-Ethylhexansäure, Versatinsäuren (Versatic
TM acid), insbesondere Neononansäure und Neodecansäure (z.B. VeoVa
TM = Vinylester von Versatinsäure), Caprinsäure, Neoundecansäure, Laurinsäure, Tridecansäure,
Myristinsäure, Pentadecansäure, Palmitinsäure, Margarinsäure, Stearinsäure, Nonadecansäure
und Arachinsäure. Bevorzugt sind die Vinylester der genannten Carbonsäuren.
[0029] Im Monomer M3 stehen R
6, R
7 und R
8 unabhängig voneinander vorzugsweise für H oder Methyl und besonders bevorzugt für
H.
[0030] R
9 steht vorzugsweise für C
1-C
9-Hydrocarbyl. Hydrocarbyl steht dabei bevorzugt für Alkyl. Besonders bevorzugt steht
R
9 für Ethyl oder Methyl und insbesondere für Methyl.
[0031] Besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Monomer M3 um Vinylacetat.
[0032] In einer speziellen Ausführungsform der Erfindung enthält das erfindungsgemäß eingesetzte
Copolymer das Monomer M3 einpolymerisiert und ist somit aus Monomeren, umfassend die
Monomere M1, M2 und M3, aufgebaut
[0033] Die erfindungsgemäß verwendeten Polymere sind vorzugsweise im wesentlichen aus den
oben definierten Monomeren M1, M2 und gegebenenfalls M3 aufgebaut. Herstellungsbedingt
können gegebenenfalls geringe Anteile einer als Regler (Ketten-Terminator) eingesetzten
Verbindung enthalten sein.
[0034] Die erfindungsgemäßen Polymere weisen außerdem ein zahlenmittleres Molekulargewicht
M
n im Bereich von etwa 1000 bis 20000, besonders bevorzugt von 1000 bis 10000, insbesondere
von 1500 bis 6000 und speziell von 1500 bis 5000 auf.
[0035] Die Polymere können auch ein gewichtsmittleres Molekulargewicht M
w von 1000 bis 30000, insbesondere 2000 bis 20000 und/oder ein M
w/M
n-Verhältnis von 1,5 bis 5,0, vorzugsweise von 1,8 bis 4,0 und insbesondere von 1,9
bis 3,5 aufweisen.
[0036] Die Viskosität derartiger Polymere (bestimmt nach Ubbelohde DIN 51562) liegt bei
etwa 5 bis 25000 mm
2/s, vorzugsweise etwa 10 bis 1000 mm
2/s, insbesondere etwa 50 bis 700 mm
2/s, jeweils bei einer Temperatur von etwa 120 °C.
[0037] Bevorzugt verwendete Polymere sind ausgewählt unter Ethylen / Acrylsäure-2-ethylhexylester-Polymeren,
Ethylen / Acrylsäure-2-ethylhexylester / Vinylacetat-Polymeren und Ethylen / Acrylsäurelaurylester
/ Vinylacetat-Polymeren.
[0038] Bezogen auf ein Polymer aus Ethylen, Acrylsäure-2-ethylhexylester (AEH) und Vinylacetat
(VAC) beträgt der Gewichtsanteil der Monomere:
AEH: 4 - 80 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 62 Gew.%, insbesondere etwa 7 bis 47 Gew.-%
VAC: 1 - 42 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 30 Gew.-%, insbesondere etwa 1 bis 25 Gew.-%,
speziell 1 bis 20 Gew.-%
Die Differenz zu 100 Gew.-% entspricht dem Anteil an Ethylen.
[0039] Vorzugsweise werden die Polymere als Kaltfließverbesserer verwendet. Besonders bevorzugt
werden sie zur Erniedrigung des Stockpunkts (pour point; PP) des damit additivierten
Turbinenkraftstoffs eingesetzt.
[0040] Die oben beschriebenen Polymere werden alleine oder in Kombination mit anderen derartigen
Polymeren in Mengen eingesetzt, die ausreichen, um eine Wirkung auf die Kälteeigenschaften,
insbesondere auf das Kaltfließverhalten des damit additivierten Turbinenkraftstoffs
zu zeigen.
[0041] Die erfindungsgemäß verwendeten Polymere können auch in Kombination mit weiteren
herkömmlichen Kaltfließverbesserern und /oder weiteren Turbinenkraftstoffadditiven
verwendet werden.
b) Herstellung der Polymere
[0042] Die erfindungsgemäßen Polymere werden nach an sich bekannten Verfahren hergestellt.
Vorzugsweise werden sie durch radikalische Polymerisation, insbesondere Hochdruckpolymerisation,
der Monomere M1, M2 und gegebenenfalls M3 hergestellt. Solche Verfahren zur direkten
radikalischen Hochdruck-Copolymerisation ungesättigter Verbindungen sind aus dem Stand
der Technik bekannt (vgl. z.B.
Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry 5. Auflage, Stichwort: Waxes, Bd. A
28, S. 146 ff., VCH Weinheim, Basel, Cambridge, New York, Tokio, 1996; außerdem
US 3,627,838;
DE-A 2515805;
DE-A 3141507;
EP-A 0007590).
[0043] Die durch das Polymerisationsverfahren erhältlichen erfindungsgemäßen Copolymere
sind vorzugsweise im wesentlichen aus den oben definierten Monomeren M1, M2 und gegebenenfalls
M3 aufgebaut. Herstellungsbedingt können gegebenenfalls geringe Anteile einer als
Regler (Ketten-Terminator) eingesetzten Verbindung enthalten sein.
[0044] Die Herstellung der Polymere erfolgt bevorzugt in gerührten Hochdruckautoklaven oder
in Hochdruckrohrreaktoren oder Kombinationen aus beiden. Bei ihnen verhält sich überwiegend
das Verhältnis Länge/Durchmesser in Bereichen von 5:1 bis 30:1, bevorzugt 10:1 bis
20:1.
[0045] Geeignete Druckbedingungen für die Polymerisation sind 1000 bis 3000 bar, bevorzugt
1500 bis 2000 bar. Die Reaktionstemperaturen liegen z.B. im Bereich von 160 bis 320
°C, bevorzugt im Bereich von 200 bis 280°C.
[0046] Als Regler zur Einstellung des Molekulargewichts der Copolymere verwendet man beispielsweise
einen aliphatischen Aldehyd oder ein aliphatisches Keton der allgemeinen

oder Mischungen derselben.
[0047] Dabei sind die Reste R
a und R
b gleich oder verschieden und ausgewählt unter
- Wasserstoff;
- C1-C6-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, Isobutyl, sec-Butyl, tert-Butyl,
n-Pentyl, Isopentyl, sec-Pentyl, Neopentyl, 1,2-Dimethylpropyl, Isoamyl, n-Hexyl,
Isohexyl, sec-Hexyl; besonders bevorzugt C1-C4-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, I-sopropyl, n-Butyl, Isobutyl, sec-Butyl und
tert-Butyl;
- C3-C12-Cycloalkyl, wie Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, Cyclooctyl,
Cyclononyl, Cyclodecyl, Cycloundecyl und Cyclododecyl; bevorzugt sind Cyclopentyl,
Cyclohexyl und Cycloheptyl;.
[0048] Die Reste R
a und R
b können auch miteinander unter Bildung eines 4- bis 13-gliedrigen Rings kovalent verbunden
sein. So können R
a und R
b beispielsweise gemeinsam folgende Alkylengruppen bilden: -(CH
2)
4-, -(CH
2)
5-, -(CH
2)
6,-(CH
2)
7-, -CH(CH
3)-CH
2-CH
2-CH(CH
3)- oder -CH(CH
3)-CH
2-CH
2-CH
2-CH(CH
3)-.
[0049] Die Verwendung von Propionaldehyd oder Ethylmethylketon als Regler ist ganz besonders
bevorzugt.
[0050] Weitere gut geeignete Regler sind unverzweigte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie
beispielsweise Propan oder verzweigte aliphatische Kohlenwasserstoffe mit tertiären
H-Atomen, wie beispielsweise Isobutan, Isopentan, Isooctan oder Isododecan (2,2,4,6,6-Pentamethylheptan).
Als weitere zusätzliche Regler können höhere Olefine, wie beispielsweise Propylen,
eingesetzt werden.
[0051] Auch Mischungen der obigen Regler mit Wasserstoff oder Wasserstoff alleine sind ebenfalls
bevorzugt.
[0052] Die Menge an verwendetem Regler entspricht den für das Hochdruckpolymerisationsverfahren
üblichen Mengen.
[0053] Als Starter für die radikalische Polymerisation können die üblichen Radikalstarter,
wie beispielsweise organische Peroxide, Sauerstoff oder Azoverbindungen, eingesetzt
werden. Auch Mischungen mehrerer Radikalstarter sind geeignet. Als Radikalstarter
können z.B. ein oder mehrere Peroxide, ausgewählt unter folgenden kommerziell erhältlichen
Substanzen eingesetzt werden:
- Didecanoylperoxid, 2,5-Dimethyl-2,5-di(2-ethylhexanoylperoxy)hexan, tert-Amylperoxy-2-ethylhexanoat,
Dibenzoylperoxid, tert-Butylperoxy-2-ethylhexanoat, tert-Butylperoxydiethylacetat,
tert-Butylperoxydiethylisobutyrat, 1,4-Di-(tert-butylperoxycarbo)-cyclohexan als Isomerengemisch,
tert-Butylperisononanoat, 1,1-Di-(tert-butylperoxy)-3,3,5-trimethylcyclohexan, 1,1-Di-(tert-butylperoxy)-cyclohexan,
Methylisobutylketonperoxid, tert-Butylperoxyisopropylcarbonat, 2,2-Di-tert-butylperoxy)butan
oder tert-Butylperoxyacetat;
- tert-Butylperoxybenzoat, Di-tert-amylperoxid, Dicumylperoxid, die isomeren Di-(tert-butylperoxyisopropyl)benzole,
2,5-Dimethyl-2,5-di-tert-butylperoxyhexan, tert-Butylcumylperoxid, 2,5-Dimethyl-2,5-di(tert-butylperoxy)-hex-3-in,
Di-tert-butylperoxid, 1,3-Diisopropylmonohydroperoxid, Cumolhydroperoxid oder tert-Butylhydroperoxid;
oder
- dimere oder trimere Ketonperoxide, so wie sie z.B. aus der EP-A-0 813 550 bekannt sind
Als Peroxide sind Di-tert-butylperoxid, tert-Butylperoxypivalat, tert-Butylperoxyisononanoat
oder Dibenzoylperoxid oder Gemische derselben besonders geeignet. Als Azoverbindung
sei Azobisisobutyronitril ("AIBN") beispielhaft genannt. Die Radikalstarter werden
in für Polymerisationen üblichen Mengen dosiert.
In einer bevorzugten Fahrweise werden die erfindungsgemäßen Polymere so hergestellt,
dass man eine Mischung der Monomeren M1, M2 und gegebenenfalls M3 in Gegenwart des
Reglers bei einer Temperatur im Bereich von etwa 20 bis 50°C, wie z.B. von 30°C, vorzugsweise
kontinuierlich durch einen Rührautoklaven leitet, welcher auf einem Druck im Bereich
von etwa 1500 bis 2000 bar, wie z.B. von etwa 1700 bar, gehalten wird. Durch die vorzugsweise
kontinuierliche Zugabe von Initiator, der in der Regel in einem geeigneten Lösemittel,
wie z.B. Isododecan, gelöst ist, wird die Temperatur im Reaktor auf der gewünschten
Reaktionstemperatur, wie z.B. bei 200 bis 250°C, gehalten. Das nach der Entspannung
des Reaktionsgemisches anfallende Polymerisat wird dann in herkömmlicher Weise isoliert.
Abwandlungen dieser Fahrweise sind natürlich möglich und können vom Fachmann ohne
unzumutbaren Aufwand vorgenommen werden. So können beispielsweise die Comonomere und
der Regler getrennt dem Reaktionsgemisch zudosiert werden, die Reaktionstemperatur
kann während des Verfahrens variiert werden, um nur einige Beispiele zu nennen.
c) Turbinenkraftstoffzusammensetzungen
[0054] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft Turbinenkraftstoffzusammensetzungen,
enthaltend einen größeren Gewichtsanteil eines Turbinenkraftstoffs und einen kleineren
Gewichtsanteil wenigstens eines erfindungsgemäß verwendeten Polymers gemäß obigerer
Definition.
[0055] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können die erfindungsgemäß verwendeten Polymere
in Kombination mit weiteren herkömmlichen Kaltfließverbesserern und /oder weiteren
Turbinenkraftstoffadditiven verwendet werden.
[0056] Die Turbinenkraftstoffzusammensetzung enthält eine Hauptmenge eines flüssigen Turbinenkraftstoffs,
wobei es sich um einen in der zivilen oder militärischen Luftfahrt üblichen Turbinenkraftstoff
handeln kann. Dazu zählen beispielsweise Kraftstoffe der Bezeichnung Jet A, Jet A-1,
Jet B, JP-4, JP-5, JP-7, JP-8 und JP-8+100. Jet A und Jet A-1 sind kommerziell erhältliche
Turbinenkraftstoffspezifikationen auf Kerosinbasis. Die zugehörigen Normen sind ASTM
D 1655 sowie DEF STAN 91-91. Jet A und Jet A-1 haben gemäß ihrer jeweiligen Spezifikation
maximale Gefrierpunkte von -40 °C bzw. -47 °C. Jet B ist ein weiter geschnittener
Kraftstoff auf Basis von Naphtha- und Kerosinfraktionen. JP-4 ist äquivalent zu Jet
B. JP 4, JP-5, JP-7, JP-8 und JP-8+100 sind militärische Turbinenkraftstoffe, wie
sie beispielsweise von der Marine und Luftwaffe eingesetzt werden. Zum Teil bezeichnen
diese Normen Formulierungen, die bereits weitere Additive, wie Korrosionsinhibitoren,
Vereisungsinhibitoren, statische Dissipatoren, etc. enthalten. Bevorzugte Turbinenkraftstoffe
sind Jet A, Jet A-1 und JP 8.
[0057] Das erfindungsgemäß verwendete Polymer wird vorzugsweise in einem Mengenanteil, bezogen
auf die Gesamtmenge der Turbinenkraftstoffzusammensetzung, eingesetzt, der für sich
gesehen einen im wesentlichen ausreichenden Einfluss auf die Kaltfließeigenschaften
der Turbinenkraftstoffzusammensetzung besitzt. Bevorzugt wird das Polymer in einer
Menge von 10 bis 10000 mg/l, besonders bevorzugt von 50 bis 7000 mg/l, insbesondere
von 100 bis 5000 mg/l, bezogen auf 1 I der Turbinenkraftstoffzusammensetzung, eingesetzt.
d) Co-Additive
[0058] Die erfindungsgemäßen Polymere können einzeln oder als Gemisch solcher Polymere und
gegebenenfalls in Kombination mit weiteren an sich bekannten Zusatzstoffen den Turbinenkraftstoffzusammensetzungen
zugegeben werden.
[0059] Geeignete Zusatzstoffe, die in den erfindungsgemäßen Turbinenkraftstoffzusammensetzungen
enthalten sein können, umfassen weitere die Kälteeigenschaften des Brennstoffs verbessernde
Additive (Kaltfließverbesserer), Detergenzien, Korrosionsinhibitoren, Antioxidantien,
wie sterisch gehinderte tert-Butylphenole oder N-Butylphenylendiamine, Metalldesaktivatoren,
wie N,N'-Disalicyliden-1,2-diaminopropan, Lösungsvermittler, Antistatika, wie Stadis
450, Biocide, Anti-Icing-Mittel, wie Diethylenglykolmethylether, und Mischungen davon.
[0060] Als konventionelle Kaltfließverbesserer sind insbesondere zu nennen:
- (a) Copolymere von Ethylen mit wenigstens einem weiteren ethylenisch ungesättigten
Monomer, die von den erfindungsgemäß verwendeten Polymeren verschieden sind;
- (b) Kammpolymere;
- (c) Nukleatoren;
- (d) polare Stickstoffverbindungen;
- (e) Sulfocarbonsäuren oder Sulfonsäuren oder deren Derivate;
- (f) Poly(meth)acrylsäureester;
- (g) Umsetzungsprodukte von Alkanolaminen mit Acylierungsmitteln;
- (h) Kondensationsprodukte von Hydroxyaromaten mit Aldehyden; und
- (i) Wachse.
[0061] Bei den Copolymeren von Ethylen mit wenigstens einem weiteren ethylenisch ungesättigten
Monomer (a) ist das Monomer vorzugsweise ausgewählt unter Alkenylcarbonsäureestern,
(Meth)Acrylsäureestern, Fumarsäureestern, Maleinsäureestern und Olefinen.
[0062] Geeignete Olefine sind beispielsweise solche mit 3 bis 20 Kohlenstoffatomen sowie
mit 1 bis 3, vorzugsweise mit 1 oder 2, insbesondere mit einer, Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung.
Im zuletzt genannten Fall kann die Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung sowohl terminal
(α-Olefine) als auch intern angeordnet sein kann. Bevorzugt sind jedoch α-Olefine,
besonders bevorzugt α-Olefine mit 3 bis 20, besonders bevorzugt 3 bis 10 und insbesondere
3 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie Propen, 1-Buten, 1-Penten und 1-Hexen.
[0063] Geeignete (Meth)Acrylsäureester sind beispielsweise Ester der (Meth)Acrylsäure mit
C
1-C
10-Alkanolen, insbesondere mit Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, n-Butanol,
sec-Butanol, Isobutanol, tert-Butanol, Pentanol, Hexanol, Heptanol, Octanol, 2-Ethylhexanol,
Nonanol und Decanol. Die Schreibweise "(Meth)Acrylsäure" soll ausdrücken, dass sowohl
Acrylsäure als auch Methacrylsäure umfasst sind.
[0064] Geeignete Alkenylcarbonsäureester sind beispielsweise die Vinyl- und Propenylester
von Carbonsäuren mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen, deren Kohlenwasserstoffrest linear
oder verzweigt sein kann. Bevorzugt sind hierunter die Vinylester. Unter den Carbonsäuren
mit verzweigtem Kohlenwasserstoffrest sind solche bevorzugt, deren Verzweigung sich
in der α-Position zur Carboxylgruppe befindet, wobei das α-Kohlenstoffatom besonders
bevorzugt tertiär ist, d. h. die Carbonsäure eine sogenannte Neocarbonsäure ist.
[0065] Beispiele für geeignete Alkenylcarbonsäureester sind Vinylacetat, Vinylpropionat,
Vinylbutyrat, Neopentansäurevinylester, Hexansäurevinylester, Octansäurevinylester,
Vinyl-2-ethylhexanoat, Neononansäurevinylester, Neodecansäurevinylester und die entsprechenden
Propenylester, wobei die Vinylester bevorzugt sind. Ein besonders bevorzugter Alkenylcarbonsäureester
ist Vinylacetat.
[0066] Besonders bevorzugt ist das ethylenisch ungesättigte Monomer ausgewählt unter Alkenylcarbonsäureestern.
[0067] Geeignet sind auch Copolymere, die zwei oder mehrere voneinander verschiedene Alkenylcarbonsäureester
einpolymerisiert enthalten, wobei diese sich in der Alkenylfunktion und/oder in der
Carbonsäuregruppe unterscheiden. Ebenfalls geeignet sind Copolymere, die neben dem/den
Alkenylcarbonsäureester(n) wenigstens ein Olefin und/oder wenigstens ein (Meth)Acrylsäureester
einpolymerisiert enthalten.
[0068] Das ethylenisch ungesättigte Monomer ist im Copolymer in einer Menge von vorzugsweise
1 bis 50 Mol.-%, besonders bevorzugt von 10 bis 50 Mol.-% und insbesondere von 5 bis
20 Mol.-%, bezogen auf das Gesamtcopolymer, einpolymerisiert.
[0069] Das Copolymer (a) weist vorzugsweise ein zahlenmittleres Molekulargewicht M
n von 1000 bis 20000, besonders bevorzugt von 1000 bis 10000 und insbesondere von 1000
bis 6000, auf.
[0070] Solche Ethylen-Copolymere (a) sind beispielsweise in
WO 01/62874 oder
EP-A-1357168 beschrieben, auf die hiermit in vollem Umfang Bezug genommen wird.
[0071] Kammpolymere (b) sind beispielsweise solche, die in "
Comb-Like Polymers. Structure and Properties", N. A. Platé und V. P. Shibaev, J. Poly.
Sci. Macromolecular Revs. 8, Seiten 117 bis 253 (1974) beschrieben sind. Von den dort beschriebenen sind beispielsweise Kammpolymere der
Formel II geeignet

worin
D für R
17, COOR
17, OCOR
17, R
18, OCOR
17 oder OR
17 steht,
E für H, CH
3, D oder R
18 steht,
G für H oder D steht,
J für H, R
18, R
18COOR
17, Aryl oder Heterocyclyl steht,
K für H, COOR
18, OCOR
18, OR
18 oder COOH steht,
L für H, R
18, COOR
18, OCOR
18, COOH oder Aryl steht,
wobei
R
17 für einen Kohlenwasserstoffrest mit wenigstens 10 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
mit 10 bis 30 Kohlenstoffatomen, steht,
R
18 für einen Kohlenwasserstoffrest mit wenigstens einem Kohlenstoffatom, vorzugsweise
mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen, steht,
m für einen Molenbruch im Bereich von 1,0 bis 0,4 steht und
n für einen Molenbruch im Bereich von 0 bis 0,6 steht.
[0072] Bevorzugte Kammpolymere sind beispielsweise durch die Copolymerisation von Maleinsäureanhydrid
oder Fumarsäure mit einem anderen ethylenisch ungesättigten Monomer, beispielsweise
mit einem α-Olefin oder einem ungesättigten Ester, wie Vinylacetat, und anschließende
Veresterung der Anhydrid- bzw. Säurefunktion mit einem Alkohol mit wenigstens 10 Kohlenstoffatomen
erhältlich. Weitere bevorzugte Kammpolymere sind Copolymere von α-Olefinen und veresterten
Comonomeren, beispielsweise veresterte Copolymere von Styrol und Maleinsäureanhydrid
oder veresterte Copolymere von Styrol und Fumarsäure. Auch Gemische von Kammpolymeren
sind geeignet. Kammpolymere können auch Polyfumarate oder Polymaleinate sein. Außerdem
sind Homo- und Copolymere von Vinylethern geeignete Kammpolymere.
[0073] Geeignete Nukleatoren (c) sind insbesondere Polyoxyalkylene, beispielsweise Polyoxyalkylenester,
-ether, -ester/ether und Gemische davon. Bevorzugt enthalten die Polyoxyalkylenverbindungen
wenigstens eine, besonders bevorzugt wenigstens zwei lineare Alkylgruppen mit 10 bis
30 Kohlenstoffatomen und wenigstens eine Polyoxyalkylengruppe mit einem Molekulargewicht
von bis zu 5000. Die Alkylgruppe des Polyoxyalkylenrestes enthält dabei vorzugsweise
1 bis 4 Kohlenstoffatome. Derartige Polyoxyalkylenverbindungen sind beispielsweise
in der
EP-A-0 061 895, in der
EP-A-1357168 sowie in der
US 4,491,455 beschrieben, worauf hiermit im vollem Umfang Bezug genommen wird. Bevorzugte Polyoxyalkylenester,
-ether und ester/ether besitzen die allgemeine Formel III

worin
R
19 und R
20 jeweils unabhängig voneinander für R
21, R
21-CO-, R
21-O-CO(CH
2)
z- oder
R
21-O-CO(CH
2)
zCO- stehen, wobei R
21 für lineares C
1-C
30-Alkyl steht,
y für eine Zahl von 1 bis 4 steht,
x für eine Zahl von 2 bis 200 steht, und
z für eine Zahl von 1 bis 4 steht.
[0074] Bevorzugte Polyoxyalkylenverbindungen der Formel III, in denen sowohl R
19 als auch R
20 für R
21 stehen, sind Polyethylenglykole und Polypropylenglykole mit einem zahlenmittleren
Molekulargewicht von 100 bis 5000. Bevorzugte Polyoxyalkylene der Formel III, in denen
einer der Reste R
19 für R
21 und der andere für R
21-CO- steht, sind Polyoxyalkylenester von Fettsäuren mit 10 bis 30 Kohlenstoffatomen,
wie Stearinsäure oder Behensäure. Bevorzugte Polyoxyalkylenverbindungen, in denen
sowohl R
19 als auch R
20 für einen Rest R
21-CO- stehen, sind Diester von Fettsäuren mit 10 bis 30 Kohlenstoffatomen, bevorzugt
von Stearin- oder Behensäure.
[0075] Weitere geeignete Nukleatoren (c) sind Blockcopolymere, wie sie beispielsweise in
der
EP-A-1357168 beschrieben wird, auf deren Inhalt hiermit in vollem Umfang Bezug genommen wird.
Geeignete Blockcopolymere umfassen wenigstens einen kristallisierbaren Block und wenigstens
einen nicht kristallisierbaren Block. Bei den Copolymeren kann es sich um Diblock-,
Triblock- oder höhere Blockpolymere handeln. Bevorzugte Triblockpolymere weisen an
beiden Polymerenden einen kristallisierbaren Block auf. Vorzugsweise sind solche Blockcopolymere
aus Butadien- und Isopreneinheiten aufgebaut.
[0076] Die polaren Stickstoffverbindungen (d) werden auch als Wax Anti-Settling Additive
(WASA) bezeichnet. Sie sind geeigneterweise öllöslich, können sowohl ionisch als auch
nicht ionisch sein und besitzen vorzugsweise wenigstens einen, besonders bevorzugt
wenigstens 2 Substituenten der Formel >NR
22, worin R
22 für einen C
8-C
40-Kohlenwasserstoffrest steht. Die Stickstoffsubstituenten können auch quaternisiert,
das heißt in kationischer Form, vorliegen. Ein Beispiel für solche Stickstoffverbindungen
sind Ammoniumsalze und/oder Amide, die durch die Umsetzung wenigstens eines mit wenigstens
einem Kohlenwasserstoffrest substituierten Amins mit einer Carbonsäure mit 1 bis 4
Carboxylgruppen bzw. mit einem geeignetem Derivat davon erhältlich sind. Vorzugsweise
enthalten die Amine wenigstens einen linearen C
8-C
40-Alkyirest. Geeignete primäre Amine sind beispielsweise Octylamin, Nonylamin, Decylamin,
Undecylamin, Dodecylamin, Tetradecylamin und die höheren linearen Homologen. Geeignete
sekundäre Amine sind beispielsweise Dioctadecylamin und Methylbehenylamin. Geeignet
sind auch Amingemische, insbesondere großtechnisch zugänglicher Amingemische, wie
Fettamine oder hydrierte Tallamine, wie sie beispielsweise in
Ullmanns Encyclopedia of Industrial Chemistry, 6th edition, 2000 electronic release, Kapitel "Amines, aliphatic" beschrieben werden. Für die Umsetzung
geeignete Säuren sind beispielsweise Cyclohexan-1,2-Dicarbonsäure, Cyclohexen-1,2-Dicarbonsäure,
Cyclopentan-1,2-Dicarbonsäure, Naphthalindicarbonsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure,
Terephthalsäure und mit langkettigen Kohlenwasserstoffresten substituierte Bernsteinsäuren.
[0077] Ein weiteres Beispiel für polare Stickstoffverbindungen sind Ringsysteme, die wenigstens
zwei Substituenten der Formel -A-NR
23R
24 tragen, worin A für eine lineare oder verzweigte aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe
steht, die gegebenenfalls durch eine oder mehrere Gruppen, die ausgewählt sind unter
O, S, NR
35 und CO, unterbrochen ist, und R
23 und R
24 für einen C
9-C
40-Kohlenwasserstoffrest stehen, der gegebenenfalls durch eine oder mehrere Gruppen,
die ausgewählt sind unter O, S, NR
35 und CO, unterbrochen und/oder durch einen oder mehrere Substituenten, die ausgewählt
sind unter OH, SH und NR
35R
36 substituiert ist, wobei R
35 für C
1-C
40-Alkyl, das gegebenenfalls durch eine oder mehrere Gruppierungen, die ausgewählt sind
unter CO, NR
35, O und S, unterbrochen, und/oder durch einen oder mehrere Reste, die ausgewählt sind
unter NR
37R
38, OR
37, SR
37, COR
37, COOR
37, CONR
37R
38, Aryl oder Heterocyclyl substituiert ist, wobei R
37 und R
38 jeweils unabhängig voneinander ausgewählt sind unter H oder C
1-C
4-Alkyl; und R
36 für H oder R
35 steht.
[0078] Vorzugsweise ist A eine Methylen- oder Polymethylengruppe mit 2 bis 20 Methyleneinheiten.
Beispiele für geeignete Reste R
23 und R
24 sind 2-Hydroxyethyl, 3-Hydroxypropyl, 4-Hydroxybutyl, 2-Ketopropyl, Ethoxyethyl und
Propoxypropyl. Bei dem cyclischen System kann es sich sowohl um homocyclische, heterocyclische,
kondensierte polycyclische oder nicht kondensierte polycyclische Systeme handeln.
Vorzugsweise ist das Ringsystem carbo- oder heteroaromatisch, insbesondere carboaromatisch.
Beispiele für derartige polycyclische Ringsysteme sind kondensierte benzoide Strukturen,
wie Naphthalin, Anthracen, Phenanthren und Pyren, kondensierte nichtbenzoide Strukturen,
wie Azulen, Inden, Hydrinden und Fluoren, nicht kondensierte Polycyclen, wie Diphenyl,
Heterocyclen, wie Chinolin, Indol, Dihydroindol, Benzofuran, Cumarin, Isocumarin,
Benzthiophen, Carbazol, Diphenylenoxid und Diphenylensulfid, nicht aromatische oder
teilweise gesättigte Ringsysteme, wie Decalin, und dreidimensionale Strukturen, wie
a-Pinen, Camphen, Bornylen, Norbonan, Norbonen, Bicyclooctan und Bicycloocten.
[0079] Ein weiteres Beispiel für geeignete polare Stickstoffverbindungen sind Kondensate
von langkettigen primären oder sekundären Aminen mit Carboxylgruppen-haltigen Polymeren.
[0080] Die hier genannten polaren Stickstoffverbindungen sind in der
WO 00/44857 sowie in den darin genannten Literaturstellen beschrieben, worauf hiermit im vollem
Umfang Bezug genommen wird.
[0082] Geeignete Sulfocarbonsäuren/Sulfonsäuren bzw. deren Derivate (e) sind beispielsweise
solche der allgemeinen Formel IV

worin
Y für SO
3-(NR
253R
26)
+, SO
3-(NHR
252R
26)
+, SO
3-(NH
2R
25R
26), SO
3-(NH
3R
26) oder
SO
2NR
25R
26 steht,
X für Y, CONR
25R
27, CO
2-(NR
253R
27)
+ CO
2-(NHR
252R
27)
+ R
28-COOR
27 NR
25COR
27, R
28OR
27, R
28OCOR
27, R
28R
27, N(COR
25)R
27 oder Z
-(NR
253R
27)
+ steht,
wobei
R
25 für einen Kohlenwasserstoffrest steht,
R
26 und R
27 für Alkyl, Alkoxyalkyl oder Polyalkoxyalkyl mit wenigstens 10 Kohlenstoffatomen in
der Hauptkette stehen,
R
28 für C
2-C
5-Alkylen steht,
Z
- für ein Anionenäquivalent steht und
A und B für Alkyl, Alkenyl oder zwei substituierte Kohlenwasserstoffreste stehen oder
gemeinsam mit den Kohlenstoffatomen, an die sie gebunden sind, ein aromatisches oder
cycloaliphatisches Ringsystem bilden.
[0083] Derartige Sulfocarbonsäuren bzw. Sulfonsäuren und ihre Derivate sind in der
EP-A-0 261 957 beschrieben, worauf hiermit im vollem Umfang Bezug genommen wird.
[0084] Geeignete Poly(meth)acrylsäureester (f) sind sowohl Homo- als auch Copolymere von
Acryl- und Methacrylsäureestern. Bevorzugt sind Acrylsäureester-Homopolymere, die
sich von C
1-C
40-Alkoholen ableiten. Bevorzugt sind auch Copolymere von wenigstens zwei voneinander
verschiedenen (Meth)Acrylsäureestern, die sich bezüglich des einkondensierten Alkohols
unterscheiden. Gegebenenfalls enthält das Copolymer noch ein weiteres, davon verschiedenes
olefinisch ungesättigtes Monomer einpolymerisiert. Das gewichtsmittlere Molekulargewicht
des Polymers beträgt vorzugsweise 50000 bis 500000. Ein besonders bevorzugtes Polymer
ist ein Copolymer von Methacrylsäure und Methacrylsäureestern von gesättigten C
14- und C
15-Alkoholen, wobei die Säuregruppen mit hydriertem Tallamin neutralisiert sind. Geeignete
Poly(meth)acrylsäureester sind beispielsweise in der
WO 00/44857 beschrieben, worauf hiermit in vollem Umfang Bezug genommen wird.
[0085] Zur Herstellung geeigneter Umsetzungsprodukte von Alkanolaminen mit Acylierungsmitteln
(g) werden als Acylierungsmittel vorzugsweise solche verwendet, die einen Kohlenwasserstoffrest
mit 8 bis 50 Kohlenstoffatomen enthalten. Beispiele hierfür sind mit einem C
8-C
50-, vorzugsweise C
12-C
35-Alkyl- oder Alkenylrest substituierte Bernsteinsäuren bzw. Bernsteinsäurederivate.
Bei den Alkanolaminen handelt es sich beispielsweise um Diethanolamin, Dipropanolamin,
Dibutanolamin, N-Methylethanolamin oder N-Ethylethanolamin. Solche Verbindungen sind
beispielsweise in der
WO 01/62874 beschrieben, auf die hiermit Bezug genommen wird.
[0086] Bei den zur Herstellung der Kondensationsprodukte von Hydroxyaromaten mit Aldehyden
(h) eingesetzten Hydroxyaromaten handelt es sich um solche, die mit einem linearen
oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest substituiert sind. Der Hydroxyaromat kann sowohl
ein substituiertes Phenol sein als auch jeder andere Hydroxygruppen-haltige Aromat,
wie Naphthol. Als Aldehydkomponente können sowohl die Aldehyde selbst als auch geeignete
Aldehydquellen eingesetzt werden. Beispiele für geeignete Aldehyde sind Formaldehyd
(das z.B. als Paraldehyd oder Trioxan eingesetzt werden kann), Acetaldehyd, Propanal,
Butanal, Isobutyraldehyd, Heptanal, 2-Ethylhexanal und Glyoxalsäure. Derartige Kondensationsprodukte
sind beispielsweise in der
WO 01/62874 oder in der
EP-A-1357168 beschrieben, auf die hiermit Bezug genommen wird.
[0087] Geeignete Wachse (i) sind sowohl lineare als auch nicht lineare Paraffine. Bei den
n-Paraffinen handelt es sich vorzugsweise um C
8-C
35-, besonders bevorzugt um C
8-C
30- und insbesondere um C
8-C
25-Alkane. Die nichtlinearen Paraffine umfassen vorzugsweise amorphe Feststoffe mit
einem Schmelzpunkt von 10 bis 60 °C und einem Molekulargewicht von 150 bis 500. Solche
Wachse sind beispielsweise in der
EP-A-1357168 beschrieben, auf die hiermit Bezug genommen wird.
e) Additivpakete
[0088] Ein letzter Gegenstand der Erfindung betrifft außerdem Additivpakete, umfassend wenigstens
ein erfindungsgemäß verwendetes Polymer gemäß obiger Definition und wenigstens ein
weiteres konventionelles Turbinenkraftstoffadditiv sowie gegebenenfalls wenigstens
ein Verdünnungsmittel.
[0089] Geeignete herkömmliche Turbinenkraftstoffadditive sind die zuvor beschriebenen Co-Additive.
Bevorzugte Co-Additive sind Anti-Icing-Additive; außerdem die genannten herkömmlichen
Kaltfließverbesserer, wobei diejenigen der Gruppe (a) bevorzugt sind; Korrosionsinhibitoren;
Detergenzien; Antioxidantien; Antistatika und Metalldesaktivatoren. Insbesondere enthält
das Additivpaket neben wenigstens einem der zuvor beschriebenen Polymeren wenigstens
ein Anti-Icing-Mittel und gegebenenfalls wenigstens eins der folgenden Co-Additive:
Herkömmliche Kaltfließverbesserer, wobei diejenigen der Gruppe (a) bevorzugt sind;
Korrosionsinhibitoren; Detergenzien; Antioxidantien; Antistatika und Metalldesaktivatoren.
[0090] In den Additivpaketen liegt das erfindungsgemäß verwendete Polymer in einer Menge
von vorzugsweise 0,1 bis 99 Gew.-%, besonders bevorzugt von 1 bis 95 Gew.-% und insbesondere
von 5 bis 90 Gew.-% vor.
[0091] Außerdem kann das Additivpaket gegebenenfalls wenigstens ein Verdünnungsmittel enthalten.
Geeignete Verdünnungsmittel sind beispielsweise bei der Erdölverarbeitung anfallende
Fraktionen, wie Kerosin, Naphtha oder Brightstock. Geeignet sind darüber hinaus aromatische
Kohlenwasserstoffe, wie Solvent Naphtha schwer, Solvesso
® oder Shellsol
®, und aliphatische Kohlenwasserstoffe.
[0092] Wenn das Paket ein Verdünnungsmittel enthält, so liegt das erfindungsgemäß verwendete
Polymer in den Konzentraten vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 90 Gew.-%, besonders
bevorzugt von 1 bis 80 Gew.-% und insbesondere von 10 bis 70 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Konzentrats, vor.
[0093] Durch die erfindungsgemäße Verwendung der beschriebenen Polymere werden die Kaltfließeigenschaften
von damit additivierten Turbinenkraftstoffen verbessert. Vor allem werden der Gefrierpunkt,
der Cloud Point (CP) und insbesondere der Stockpunkt (PP) gesenkt.
[0094] Die Erfindung wird nun anhand der folgenden nicht einschränkenden Beispiele näher
erläutert.
Experimenteller Teil:
1. Herstellungsbeispiele 1 bis 28
[0095] Es wurden insgesamt 28 verschiedene erfindungsgemäße Polymere durch Hochdruckpolymerisation
von Ethylen und Acrylsäure-2-ethylhexylester (AEH) oder von Ethylen, Acrylsäure-2-ethylhexylester
(AEH) oder Acrylsäurelaurylester (AL) und Vinylacetat (VAC) hergestellt.
[0096] In Tabelle 1 sind die Eigenschaften der in den nachfolgenden Testbeispielen eingesetzten
Polymerisate zusammengestellt.
[0097] Der Gehalt an Ethylen, AEH oder AL und VAC in den erhaltenen Polymeren wurde NMR-spektroskopisch
bestimmt. Die Viskositäten wurden nach Ubbelohde DIN 51562 bei 120 °C bestimmt.
Tabelle 1
Polymer Nr. |
E [Mol-%] |
VAC [Mol-%] |
Acrylat [Mol-%] |
Viskosität [mm2/s] |
Mn |
Mw |
Mw/Mn |
1 |
79,9 |
- |
20,11 |
150 |
3197 |
8499 |
2,66 |
2 |
88,0 |
4,2 |
7,81 |
60 |
2088 |
4189 |
2,01 |
3 |
88,0 |
4,4 |
7,61 |
150 |
2959 |
6666 |
2,25 |
4 |
88,1 |
4,4 |
7,51 |
605 |
4635 |
12811 |
2,76 |
5 |
86,6 |
3,9 |
9,51 |
60 |
2124 |
4285 |
2,02 |
6 |
86,4 |
4,3 |
9,31 |
150 |
3022 |
6754 |
2,23 |
7 |
86,4 |
4,1 |
9,51 |
595 |
4797 |
13238 |
2,76 |
8 |
83,8 |
4,1 |
12,11 |
60 |
2064 |
4280 |
2,07 |
9 |
83,2 |
4,4 |
12,41 |
150 |
2994 |
7203 |
2,41 |
10 |
83,1 |
4,4 |
12,51 |
600 |
4744 |
14503 |
3,06 |
11 |
80,2 |
4,5 |
15,31 |
150 |
3038 |
7279 |
2,40 |
12 |
80,4 |
4,1 |
15,51 |
600 |
4681 |
15697 |
3,35 |
13 |
89,6 |
8,0 |
2,41 |
60 |
1977 |
3910 |
1,98 |
14 |
89,8 |
7,9 |
2,31 |
150 |
2831 |
6212 |
2,19 |
15 |
89,2 |
8,2 |
2,61 |
605 |
3862 |
11098 |
2,87 |
16 |
89,8 |
8,4 |
4,81 |
60 |
1928 |
3902 |
2,02 |
17 |
86,5 |
8,4 |
5,11 |
150 |
2926 |
6337 |
2,17 |
18 |
86,3 |
8,5 |
5,21 |
620 |
4613 |
12019 |
2,61 |
19 |
84,2 |
8,1 |
7,71 |
60 |
2003 |
4025 |
2,01 |
20 |
83,1 |
8,7 |
8,21 |
150 |
2855 |
6382 |
2,24 |
21 |
84,3 |
8,0 |
7,71 |
615 |
4858 |
13061 |
2,69 |
22 |
81,1 |
7,9 |
11,01 |
60 |
2100 |
4276 |
2,04 |
23 |
80,8 |
8,0 |
11,21 |
150 |
2878 |
6634 |
2,31 |
24 |
81,1 |
7,6 |
11,31 |
630 |
4774 |
14263 |
2,99 |
25 |
77,6 |
8,7 |
13,71 |
150 |
3134 |
7195 |
2,30 |
26 |
86,8 |
4,8 |
8,41 |
60 |
1928 |
3902 |
2,02 |
27 |
86,3 |
5,2 |
8,51 |
620 |
4613 |
12019 |
2,61 |
28 |
87,9 |
10,5 |
1,62 |
153 |
3100 |
7301 |
2,36 |
E: Ethylen
VAC: Vinylacetat
1 Acrylsäure-2-ethylhexylester
2 Acrylsäurelaurylester |
2. Testbeispiele
[0098] Mit den oben hergestellten Polymeren 1 bis 28 wurden die nachfolgenden Versuche durchgeführt.
Zu Vergleichszwecken wurde ein herkömmliches EthylenNinylacetat-Copolymer mitgetestet:
Es wurde ein Jet A-Turbinenkraftstoff mit einem Stockpunkt (PP) von -48 °C zum einen
mit dem herkömmlichen Ethylen/Vinylacetat-Copolymer und zum anderen mit den Copolymeren
aus den Beispielen 1, 17 und 25 bis 28 in einer Menge von jeweils 1000 mg/l additiviert
und der PP-Wert des additivierten Turbinenkraftstoffs jeweils gemäß ISO 3016 bestimmt.
Der PP-Wert des mit dem herkömmlichen EthylenNinylacetat-Copolymer additivierten Turbinenkraftstoffs
betrug -48 °C, d.h. er konnte nicht gesenkt werden. Die PP-Werte des mit den erfindungsgemäßen
Copolymeren jeweils additivierten Turbinenkraftstoffs ist in nachfolgender Tabelle
aufgeführt.
Tabelle 2
Polymer Nr. |
PP [°C] |
- |
-48 |
EVA* |
-48 |
1 |
<-68 |
17 |
-63 |
25 |
<-70 |
26 |
-63 |
27 |
-51 |
28 |
-51 |
* EVA = herkömmliches Ethylen/Vinylacetat-Copolymer (Vergleichsbeispiel) |
[0099] Wie die Beispiele zeigen, weist der mit den erfindungsgemäß eingesetzten Copolymeren
additivierte Jet A-Turbinenkraftstoff einen deutlich niedrigeren Stockpunkt auf als
der nicht additivierte Treibstoff, während das herkömmliche EthylenNinylacetat-Copolymer
keine Wirkung auf den Stockpunkt hat.