Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entblenden von Außenleuchten enthaltend
einen im wesentlichen zylinderförmigen, lichtdurchlässigen Entblendkörper mit einer
Oberfläche, welche in axialer Richtung zickzackförmig profiliert ist, so daß die Strahlung
eines Leuchtmittels, die auf den Entblendkörper auftrifft, in eine gewünschte Richtung
ablenkbar ist.
[0002] Derartige Vorrichtungen werden insbesondere bei Leuchten mit hoher Leuchtdichte verwendet.
Sie verhindern die direkte Einsicht in das Leuchtmittel. Dies ist besonders im Außenbereich
wichtig, wo eine Blendung des Führers von Kraftfahrzeugen oder von Passanten vermieden
werden sollte und gerichtetes Licht zur besseren Ausleuchtung der Verkehrswege benötigt
wird.
Stand der Technik
[0003] Aus der
EP 0 191 264 ist eine Anordnung zum Entblenden von Außenleuchten mit großflächig abstrahlenden
Leuchtmitteln bekannt, bei der eine Vielzahl von identischen Ringen mit einem rechtwinkligen
Dreieck als Querschnitt aufeinander gestapelt werden. Die Ringe weisen Bohrungen auf,
in welche Gewindestangen zum Verbinden der Ringe untereinander vorgesehen sind. Die
Anordnungen sind üblicherweise aus Kunststoff gefertigt. Das Außenprofil der zusammengesetzten
Anordnung ist glatt zylinderförmig und das Innenprofil ist in axialer Richtung zickzackförmig.
Dabei weist jeder Ring des Innenprofils eine Fläche in radialer Richtung und eine
um 40° dazu geneigte Fläche auf. Der so aufgebaute zylinderförmige Entblendkörper
wird um das Leuchtmittel herum angeordnet. Die Strahlung des Leuchtmittels wird dann
wie in einem Prisma gebrochen und zu einem großen Teil in axialer Richtung nach unten
abgelenkt. Ein weiterer Teil der Strahlung wird nach oben abgelenkt.
[0004] Ein Teil der Strahlung aus dem Leuchtmittel wird bei dieser Anordnung nach oben abgestrahlt.
Dadurch wird der sogenannte "Licht smoke" erzeugt, der Anwohner stört und Baumkronen,
Hausfassaden und dergleichen stören kann.
Offenbarung der Erfindung
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
welche eine verbesserte Abstrahlcharakteristik aufweist.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die keilförmigen Vorsprünge
des Zickzackprofils in einem ersten Bereich derart ausgebildet sind, daß die Strahlung
des Leuchtmittels beim Durchgang durch den Entblendkörper in der gewünschten Richtung
totalreflektiert wird und die keilförmigen Vorsprünge des Zickzackprofils in einem
zweiten Bereich derart ausgebildet sind, daß die Strahlung des Leuchtmittels beim
Durchgang durch den Entblendkörper in der gewünschten Richtung gebrochen wird.
[0007] Durch die Kombination von Totalreflexion und Brechung kann der nach oben abgestrahlte
Strahlungsanteil reduziert werden. Auch Strahlungsanteile, die durch Brechung nicht
nach unten abgelenkt werden können, können bei dieser Anordnung in die gewünschte
Richtung nach unten geleitet werden. Hierzu sind keine gesonderten Spiegel oder dergleichen
erforderlich. Durch eine Anpassung der Winkel der keilförmigen Vorsprünge kann die
Abstrahlcharakteristik weiter optimiert werden. Da mehr Strahlung nach unten abgestrahlt
wird, können Lampen geringerer Leistung verwenden werden, bzw. wird ein besseres Beleuchtungsergebnis
erzielt. Eine Störung durch Licht smoke wird vermieden.
[0008] Vorzugsweise ist der Entblendkörper einteilig ausgebildet. Dann brauchen keine gesonderten
Verbindungsmittel, wie Gewindestangen oder dergleichen, verwendet werden. Dies ermöglicht
es, den Entblendkörper aus Glas zu fertigen, da die Gefahr von Glasbruch beim Verbinden
verringert wird.
[0009] Die von dem Leuchtmittel abgestrahlte Strahlung weist immer einen UV-Anteil auf.
Im Gegensatz zu Kunststoff vergilbt Glas nicht bei Bestrahlung mit solchen UV-Strahlen.
Glas ist weiterhin thermisch beständiger als Kunststoff.
[0010] Vorzugsweise ist das Zickzackprofil auf der Außenseite des Entblendkörpers vorgesehen.
Dann kann der Entblendkörper hergestellt werden, indem ein Stempel in das flüssige
Material in einer Form gedrückt wird und nach aushärten herausgezogen wird. Durch
die Form kann das zickzackförmige Außenprofil reproduzierbar und sehr genau hergestellt
werden. Vorzugsweise ist der Entblendkörper innen konisch ausgebildet. Der halbe Öffnungswinkel
gegenüber der Symmetrieachse der zylindrischen Anordnung kann dabei im Bereich von
0,5-3° liegen, vorzugsweise bei 2°. Dadurch wird das Herausziehen des Stempels bei
der Herstellung erleichtert.
[0011] Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind innen an den Entblendkörper
Zylinderlinsen angeformt, deren Krümmungsachsen sich in axialer Richtung erstrecken.
Derartige Zylinderlinsen sind besonders bei der Verwendung von Leuchtmitteln mit kleinen
Brennern, wie innovativen Hochdrucklampen mit glasklaren Kolben sinnvoll. Auch bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung gibt es Winkel, unter denen das Leuchtmittel direkt
einsehbar ist. Zur Vermeidung der Blendung auch bei diesem Winkel wird eine Streuung
in Umfangsrichtung bewirkt, indem ein Vielzahl von Zylinderlinsen eingesetzt werden.
Diese erstrecken sich über die gesamte Höhe der Entblendungsvorrichtung. Sie bilden
quasi eine nach innen vorstehende Rosette. Das Leuchtmittel wird dann nicht einfach,
sondern mehrfach abgebildet. Die Leuchtdichte verteilt sich auf diese Weise auf eine
Vielzahl von Punkten und verringert die Blendung.
[0012] In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist das Zickzackprofil auf der
Innenseite des Entblendkörpers vorgesehen. Der Entblendkörper kann auch aus Kunststoff,
insbesondere Polycarbonat gefertigt sein. Die Herstellung kann erfolgen durch Pressen
eines lichtdurchlässigen Kunststoffs in eine plane Form mit zickzackförmiger Oberfläche
und Biegen der so hergestellten Form, derart, daß ein Segment des Entblendkörpers
gebildet wird. Anschließend werden zwei oder mehr Segmente zu einem vollständigen
Entblendkörper zusammengefügt. Bei dieser Herstellungsform darf das zickzackförmige
Profil auch auf der Innenseite liegen, da dann kein Stempel abgezogen werden muß.
Bei der Verwendung von Kunststoff ist vorzugsweise im Innenvolumen des Entblendkörpers
ein lichtdurchlässiges Hitzeschild vorgesehen. Ein solches Hitzeschild kann von einem
koaxial zum Entblendkörper angeordneten, zylinderförmigen Glaskörper gebildet sein.
Dadurch wird die Wärme aus dem Leuchtmittel im wesentlichen von dem Kunststoffkörper
ferngehalten. In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind innen an das Hitzeschild
Zylinderlinsen angeformt, deren Krümmungsachsen sich in axialer Richtung erstrecken.
Diese Zylinderlinsen haben die gleiche Funktion, wie oben. Sie vermeiden eine Blendung
bei direkter Einsicht in das Leuchtmittel.
[0013] Zusätzlich kann in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung außerhalb des Entblendkörpers
eine Hilfsblende zur Entblendung ausgewählter Winkelbereiche in Umfangsrichtung vorgesehen
sein. Die Hilfsblende kann Prismen umfassen, deren Dachkante sich in axialer Richtung
erstreckt und die in Umfangsrichtung nebeneinander positioniert sind. Es ist häufig
so, daß z.B. bei Strassenbeleuchtung zwar der Gehweg und die Strasse beleuchtet werden
sollen, nicht aber die hinter der Leucht liegenden und gegenüberliegenden Häuser.
Der Winkelbereich in diesen Richtungen soll also möglichst vollständig entblendet
werden. Mit einer Hilfsblende kann die in diesen Richtungen abgestrahlte Strahlung
in eine gewünschte Richtung abgelenkt werden.
[0014] Für Entblendkörper unterschiedlichen Durchmessers können verschiedene Hilfsblenden
vorgesehen sein. Die Hilfsblende kann auf der dem Entblendkörper zugewandten Seite
eine Krümmung aufweisen, dessen Krümmungsmittelpunkt mit dem Zentrum des Leuchtmittels
zusammenfällt.
[0015] Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Ausführungsbeispiele
sind nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0016]
- Fig.1
- ist eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zum Entblenden von Außenleuchten,
bei der der Entblendkörper außen profiliert ist.
- Fig.2
- zeigt die Vorrichtung aus Fig. 1 aus einer Ansicht von schräg oben, bei der die Profilierung
der Innenseite des Entblendkörpers sichtbar ist.
- Fig.3
- ist ein Vertikalschnitt durch den Entblendkörper aus Fig. 1 und Fig.2
- Fig.4
- zeigt den Strahlverlauf an dem Entblendkörper aus Fig.3 für eine punktförmige Lichtquelle
- Fig.5
- veranschaulicht den Effekt einer Profilierung der Innenseite des Entblendkörpers mit
Zylinderlinsen mit vertikaler Krümmungsachse
- Fig.6
- veranschaulicht den Effekt eines als Hilfsblende vor dem Entblendkörper angeordneten
Prismas.
- Fig.7
- veranschaulicht den Effekt mehrerer als Hilfsblende vor dem Entblendkörper angeordneter
Prismen.
- Fig.8
- zeigt die Wirkung der Kombination einer Profilierung der Innenseite des Entblendkörpers
mit Zylinderlinsen mit vertikaler Krümmungsachse und einer Hilfsblende mit mehreren
Prismen.
- Fig.9
- zeigt eine Variation der Anordnung aus Fig.8, bei der die Innenseite der Hilfsblende
mit Zylinderlinsen versehen ist, die eine vertikalen Krümungsachse aufweisen.
- Fig.10
- ist ein Horizontalschnitt durch eine zweiteilige Vorrichtung mit einem Entblendkörper
aus Kunststoff
- Fig.11
- ist ein Vertikalschnitt durch einen Entblendkörper mit nach innen gerichteter Profilierung
- Fig. 12 bis 18
- veranschaulichen das Herstellungsverfahren für einen Entblendkörper mit nach innen
gerichteter Profilierung durch Biegen
- Fig.19 bis 21
- veranschaulichen das Herstellungsverfahren für einen Entblendkörper mit nach innen
gerichteter Profilierung eines Rohteils mit Sollknickstellen
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0017] In Fig.1 ist eine allgemein mit 10 bezeichneter Teil einer Außenleuchte dargestellt.
Die Außenleuchte 10 umfasst einen Träger 12, einen Entblendkörper 14 und eine Fassung
16 für ein Leuchtmittel. Ein Teil des Leuchtmittels 18 ist in der Ansicht in Fig.
2 sichtbar. Der Entblendkörper 14 weist einen unteren Rand 20 auf. Dieser Rand 20
ist in einer Nut 22 in Befestigungsklemmen 24 gehalten. Die Befestigungsklemmen sind
in dafür vorgesehene Aufnahmen 28 an dem Träger 12 eingesteckt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
wird der Entblendkörper 14 in vier solcher Befestigungsklemmen gehalten, die gleichmäßig
entlang des Umfangs angeordnet sind. Der Träger ist ein Gußteil und wird innerhalb
der Außenleuchte befestigt.
[0018] Der Entblendkörper 14 ist im wesentlichen zylinderförmig und rotationssymmetrisch.
Der Entblendkörper 14 ist sowohl auf der Außenseite 30, als auch auf der Innenseite
32 profiliert. Auf der Innenseite 32 sind je nach Abmessungen zwischen 20 und 80 nebeneinanderliegende
Zylinderlinsen angeformt. Bei einem Entblendkörper mit einem kleineren Radius von
65 mm sind 60 Zylinderlinsen vorgesehen. Die Zylinderlinsen haben einen Krümmungsradius
von 2,9 mm. Die Zylinderlinsen erstrecken sich über die gesamte Länge des Entblendkörpers
14.
[0019] Die Profilierung der Außenseite des Entblendkörpers wird anhand von Fig.3 und Fig.3a
erläutert. In der geschnittenen Ansicht erkennt man, daß das Außenprofil nach unten
einen zickzackförmigen Verlauf 34 mit keilförmig nach außen ragenden Vorsprüngen 36.
Dabei sind die Vorsprünge 36 unterschiedlich ausgebildet. Sie haben unterschiedliche
Keilwinkel 38 und die Begrenzungsflächen 42 und 44 haben unterschiedliche Neigungswinkel
40 gegenüber der Horizontalen. Die Spitzen 46 erstrecken sich in gewissen Bereichen
unterschiedlich weit nach außen, d.h. sie haben einen unterschiedlichen Abstand zur
Symmetrieachse 48 des Entblendkörpers 14. Alle Vorsprünge 36 sind an einen Basiszylinder
50 angeformt, so daß auch zwischen den Vorsprüngen eine minimale Dicke des Entblendkörpers
vorgesehen ist. Auf der Innenseite 32 ist der Entblendkörper mit einem Öffnungswinkel
von 2° gegenüber der Vertikalen 56 konisch ausgebildet.
[0020] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wurden elf Vorsprünge 36 gewählt. Bei dieser
Anzahl wird gewährleistet, daß die Anordnung ähnlich wie eine Fresnellinse nicht zu
dick wird. Die untersten beiden Vorsprünge 48 und 52 sind flach und haben einen großen
Keilwinkel 38. Bei den weiteren Vorsprüngen wird der Keilwinkel 38 nach oben hin zunächst
kleiner, nimmt ein Minimum an und wird anschließend wieder etwas größer. Die Neigung
der oberen Begrenzungsfläche 42 der Vorsprünge gegenüber der Horizontalen 54 nimmt
nach oben hin ab. Die Neigung der unteren Begrenzungsfläche 44 der Vorsprünge gegenüber
der Horizontalen 54 nimmt nach oben hin zu. Der Keilwinkel 38 ist nicht symmetrisch
um die Horizontale angeordnet. Der untere Winkel 40 entspricht daher nicht notwendigerweise
dem halben Keilwinkel 38.
[0021] Der Entblendkörper 14 ist aus Glas mit einem Brechungsindex im Bereich von n=1,52
gefertigt. Da die Profilierung auf der Innenseite in vertikaler Richtung konstant
ist und sich lediglich in Umfangsrichtung ändert, kann der Entblendkörper mittels
eines Stempels gepresst werden. Der Stempel wird in die flüssige Glasmasse in einer
Form gepresst. Nach dem Aushärten kann der Stempel nach oben abgezogen werden. Der
Entblendkörper kann einstückig gefertigt werden oder auch aus mehreren Teilsegmenten.
[0022] Bei der beschriebenen Ausgestaltung des Entblendkörpers ergibt sich eine Transmissionscharakteristik,
wie sie für sichtbares Licht in Fig. 4 schematisch dargestellt ist. Strahlung, die
gleichmäßig von einer punktförmigen Lichtquelle 60 emittiert wird, trifft auf die
Innenseite 62 des Entblendkörpers 14. An der Übergangsfläche wird sie ein erstes Mal
gebrochen. Im Bereich unterhalb der Horizontalen wird die Strahlung leicht nach oben
abgelenkt. Im Bereich oberhalb der Horizontalen wird die Strahlung leicht nach unten
abgelenkt. An beiden Oberflächen 42 und 44 der unteren beiden Vorsprünge tritt die
Strahlung wieder aus dem Entblendkörper aus. Dabei wird die Strahlung 64 nach unten
abgelenkt. Die darüberliegenden Vorsprünge sind so ausgebildet, daß die Strahlung
nur an der oberen Fläche 68 unter entsprechender Brechung nach unten austritt und
nicht an der unteren Fläche 70. Die Keilwinkel der Vorsprünge sind entsprechend spitz
und bewirken, daß die gesamte Strahlung nach unten abgelenkt wird. Die darüber liegenden
obersten Vorsprünge wiederum sind so ausgebildet, daß die Strahlung unter einem Winkel
auf die obere Fläche 72 auftrifft, unter dem Totalreflexion eintritt. Die Strahlung
wird also an der oberen Fläche 72 totalreflektiert und tritt unter Brechung an der
unteren Fläche 74 des Vorsprungs aus. Auf diese Weise werden auch die steil nach oben
abgestrahlten Strahlungsanteile 76 aus der Lichtquelle 60 ohne weitere Spiegel oder
sonstige optische Elemente nach unten abgelenkt. Die gesamte Strahlung der Lichtquelle
wird vergleichsweise gleichmäßig in einen bevorzugten Winkelbereich nach unten abgestrahlt.
[0023] Man erkennt, daß nicht nur großflächige Leuchtmittel als Lichtquelle verwendet werden
können, sondern auch Leuchtmittel mit sehr kleinen Brennern und glasklaren Kolben,
wie Hochdrucklampen, Halogen-Metalldampf-Lampen oder Natriumdampf-Lampen mit kurzer
Brennertechnologie. Die Anordnung ist aber nach wie vor auch mit Leuchtstofflampen,
die großflächig abstrahlen, geeignet. Aufgrund der Hitzebeständigkeit des Materials
können die Lampen auch mit Leistungen bis zu 200 W arbeiten.
[0024] In Fig.5 ist der Effekt der Zylinderlinsen auf die Strahlung einer punktförmigen
Lichtquelle 78 dargestellt. In der Draufsicht von Fig.5 ist ein Segment des Entblendkörpers
14 gezeigt. Auf der Innenseite des Entblendkörpers 14 sind Zylinderlinsen 80 angeformt.
Die Zylinderlinsen 80 haben einen Radius von 2,9 mm. Die Krümmungsachse 82 verläuft
parallel zur Symmetrieachse des Entblendkörpers, die im vorliegenden Fall mit der
Lage der Punktlichtquelle 78 zusammenfällt. Entlang der inneren Fläche des Endblendkörpers
14 sind eine Vielzahl von Zylinderlinsen angeordnet. Zwischen den Zylinderlinsen ist
jeweils eine entgegengesetzt gekrümmte Verbindungsstelle mit einem Radius von 0,5
mm am Übergang vorgesehen. Die Zylinderlinsen wirken als Sammellinse und fokussieren
die Strahlung aus der Lichtquelle 78 in einer Vielzahl von ebenfalls senkrecht verlaufenden
Linien 84. Ansonsten bleibt die Strahlung gleichmäßig entlang des Umfangs verteilt.
Die Verwendung der Zylinderlinsen hat den Vorteil, daß auch dann, wenn der Betrachter
direkte Einsicht in das Leuchtmittel erhält, wenn er aus einem bestimmten Winkel in
das Leuchtmittel sieht, lediglich mit einem Teil der Strahlung beleuchtet wird. Die
Strahlung verteilt sich nämlich auf eine Vielzahl von Punkten. Die Blendung wird so
wesentlich gemindert. Das Leuchtmittel wird optisch verbreitert.
[0025] In Fig.6 ist gezeigt, wie die Strahlung 86, die aus einem kleinen Winkelbereich auf
ein Prisma 88 trifft, an Flächen 90 und 92 totalreflektiert und seitlich 94 abgestrahlt
wird. Dieser Effekt kann dazu genutzt werden, Die Strahlung in bestimmte Richtungen
zu blockieren und in eine gewünschte Richtung abzulenken.
[0026] In Fig.7 ist eine Hilfsblende 96 dargestellt, die aus 5 solchen Prismen aufgebaut
ist. Die Innenseiten 98 der Prismen verlaufen im wesentlichen entlang eines Kreisbogens,
dessen Krümmungsachse mit der Krümmungsachse des Entblendkörpers (nicht dargestellt)
zusammenfällt. Mit der Hilfsblende 96 kann Strahlung, die in eine unerwünschte Richtung,
zum Beispiel auf die Häuserfassade entlang einer Strasse fällt, in eine erwünschte
Richtung, zum Beispiel entlang der Strasse, abgelenkt werden. Im dargestellten Beispiel
bleibt der mittlere Winkelbereich von 86,6° strahlungsfrei.
[0027] In Fig.8 ist eine Anordnung gezeigt, bei der eine Entblendung mittels Zylinderlinsen
100 erfolgt und eine Hilfsblende 102 vorgesehen ist. Man erkennt, daß die Effekte
auch bei deren Kombination im wesentlichen erhalten bleiben. Dabei kann auch die Hilfsblende
102 mit Zylinderlinsen 104 versehen werden, wie dies in Fig.9 gezeigt ist.
[0028] Ein Entblendkörper in einem weiteren Ausführungsbeispiel ist statt aus Glas aus Kunststoff,
z.B. RÖHM Hw55, eine PMMA-Mischung mit Polycarbonat-Anteilen und einer Gebrauchstemperatur
von ca. 105°C, oder aus reinem PMMA oder OROGLAS HT 121 gefertigt. Dann kann zwischen
dem Kunststoff-Entblendkörper 106 und dem Leuchtmittel 110 ein Glaszylinder 108 als
Hitzeschild vorgesehen sein (Fig. 10). Die Zylinderlinsen sind bei dieser zweiteiligen
Variante an den Glaskörper angeformt. Der Entblendkörper 106 aus Kunststoff-weist
ebenfalls Vorsprünge auf, die ein zickzackförmiges Profil bilden. Auch an diesem Profil
wird die Strahlung nach unten totalreflektiert oder gebrochen. Die Profilierung befindet
sich jedoch auf der Innenseite des Entblendkörpers. Die Außenseite ist glatt. Zur
Herstellung dieses Entblendkörpers werden mehrere Segmente hergestellt, die dann zusammengefügt
werden. Jedes Segment wird zunächst plan gepresst und anschließend gebogen.
[0029] In den folgenden Figuren ist eine Vorrichtung dargestellt, bei der die Profilierung
auf der Innenseite des Entblendkörpers vorgesehen ist.
[0030] Fig.11 zeigt einen Ausschnitt aus einem Vertikalschnitt durch einen Entblendkörper
112. Die Außenseite 114 des Entblendkörpers ist glatt. Die Innenseite 116 des Entblendkörpers
ist prismenartig profiliert. Man erkennt, daß der Winkel 118 gegenüber der Horizontalen
120 nach unten hin zunimmt. Auf diese Weise wird die Strahlung in einer ausgewählten
Richtung konzentriert. Die Profilierung ist zur Lampenachse 122 ausgerichtet.
[0031] Fig.12 zeigt ein planes Rohteil 124 in perspektivischer Darstellung. An einer Seite
126 des Rohteils 124 sind Prismen angeformt. An der gegenüberliegenden Seite 128 sind
Zylinderlinsen angeformt. Die Prismen erstrecken sich in einer Richtung senkrecht
zur Krümmungsachse der Zylinderlinse auf der Oberfläche des Rohteils 124. Aus diesem
Rohteil 124 kann durch Biegen ein Entblendkörper 112 hergestellt werden. Ein leicht
gebogenes Rohteil 130 ist in Fig.13 dargestellt. Die Krümmungsachse erstreckt sich
dabei senkrecht zur Dachkante 132 der Prismen und parallel zur Einhüllenden der Oberfläche
des Rohteils. In Fig. 14 ist das Rohteil 134 vollständig gebogen. Die Dachkanten 136
der ursprünglichen Prismen bilden nun ein 120°-Segment eines Kreises. In den Figuren
15 bis 18 ist dargestellt, wie aus dem gebogenen Rohteil 134 ein Entblendkörper zusammengesetzt
wird. Hierzu ist eine Verbindungsschiene 140 mit H-förmigem Querschnitt vorgesehen.
Die Schiene wird auf die Kanten des Rohteils 134 aufgeschoben. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
werden drei Rohteile 134, 142 und 144 mittels Schienen 140 zu einem Entblendkörper
zusammengesetzt. Dies ist in Fig. 16 dargestellt. Das Rohteil 134 ist außen mit Zylinderlinsen
versehen, deren Krümmungsachsen parallel zur Krümmungsachse des Rohteils verläuft.
Die zu einem Zylinder zusammengesetzten Rohteile 134, 142 und 144 werden auf einen
Träger 146 gesteckt und dort verschraubt oder sonst wie befestigt. Der Träger 146
dient auch zur Befestigung der Fassung 148 für das Leuchtmittel 150. Das Leuchtmittel
wird mittig innerhalb des zusammengesetzten Entblendkörpers angeordnet. Dies ist in
Fig. 17 dargestellt. In Fig. 18 ist die Anordnung in einer anderen Perspektive dargestellt.
Der Entblendkörper 112 ist aus Kunststoff, z.B. Polycarbonat oder PMMA gefertigt.
Um zu verhindern, daß das Leuchtmittel zu viel Wärme auf den Kunststoff überträgt
und dieser vergilbt oder auf andere Weise Schaden nimmt, ist koaxial zwischen dem
Entblendkörper 112 und dem Leuchtmittel 150 ein Glaszylinder 152 angeordnet, der ebenfalls
von dem Träger 146 gehalten wird.
[0032] Statt ein Rohteil wie oben beschrieben als Ganzes zu biegen, kann auch ein Rohteil
mit prismatischen Profilen aus einer planen Platte an Sollknickstellen zu einem Entblendkörper
facettiert abgekantet werden. Dies ist in den Figuren 19 bis 21 dargestellt. Es entsteht
eine außen glatte, prismatische Form mit z.B. 12 Kanten. Die planen Seiten 153 der
Rohteile können auch hier außen glatt sein, oder wie in dem Ausschnitt in Fig. 20
anhand von Teil 156 dargestellt, mit Zylinderlinsen versehen sein. In dieser Figur
sind die zum Biegen unter Wärmeeinfluss vorgesehenen Sollknickstellen als Nut deutlich
erkennbar. Ähnlich wie die Entblendvorrichtung nach den vorhergehenden Figuren kann
die Entblendvorrichtung 153 auf einem Träger 158 um ein Leuchtmittel 160 und einen
Glaszylinder 162 herum angeordnet werden.
[0033] Die Anordnungen mit nach innen gerichteten prismen-artigen Profilen eignen sich besonders
gut für großflächige Leuchtmittel, wie Elipsoid-Leuchten, großflächige Natrium-Dampftampen
oder Leuchtstofflampen.
1. Vorrichtung zum Entblenden von Außenleuchten enthaltend einen im wesentlichen zylinderförmigen,
lichtdurchlässigen Entblendkörper mit einer Oberfläche, welche in axialer Richtung
zickzackförmig profiliert ist, so daß die Strahlung eines Leuchtmittels, die auf den
Entblendkörper auftrifft, in eine gewünschte Richtung ablenkbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die keilförmigen Vorsprünge des Zickzackprofils in einem ersten Bereich derart ausgebildet
sind, daß die Strahlung des Leuchtmittels beim Durchgang durch den Entblendkörper
in der gewünschten Richtung totalreflektiert wird und die keilförmigen Vorsprünge
des Zickzackprofils in einem zweiten Bereich derart ausgebildet sind, daß die Strahlung
des Leuchtmittels beim Durchgang durch den Entblendkörper in der gewünschten Richtung
gebrochen wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Entblendkörper einteilig ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zickzackprofil auf der Außenseite des Entblendkörpers vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Entblendkörper aus Glas gefertigt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Entblendkörper innen konisch ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß innen an den Entblendkörper Zylinderlinsen angeformt sind, deren Krümmungsachsen
sich in axialer Richtung erstrecken.
7. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zickzackprofil auf der Innenseite des Entblendkörpers vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Entblendkörper aus Kunststoff, insbesondere PMMA oder Polycarbonat gefertigt
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Innenvolumen des Entblendkörpers ein lichtdurchlässiges Hitzeschild vorgesehen
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Hitzeschild von einem koaxial zum Entblendkörper angeordneten, zylinderförmigen
Glaskörper gebildet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß innen an das Hitzeschild Zylinderlinsen angeformt sind, deren Krümmungsachsen sich
in axialer Richtung erstrecken.
12. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb des Entblendkörpers eine Hilfsblende zur Entblendung ausgewählter Winkelbereiche
in Umfangsrichtung vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsblende Prismen umfasst, deren Dachkante sich in axialer Richtung erstreckt
und die in Umfangsrichtung nebeneinander positioniert sind.
14. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Entblendkörper bezüglich der Rotationsachse assymmetrisch ausgebildet ist.
15. Außenleuchte enthaltend ein Leuchtmittel und eine koaxial zum Leuchtmittel angeordnete
Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche.
16. Verfahren zur Herstellung eines im wesentlichen zylinderförmigen, lichtdurchlässigen
Entblendkörpers mit einer Oberfläche, welche auf der Innenseite in axialer Richtung
zickzackförmig profiliert ist,
gekennzeichnet durch die Schritte:
(a) Pressen eines lichtdurchlässigen Kunststoffs in eine plane Form mit zickzackförmiger
Oberfläche,
(b) Biegen der in (a) hergestellten Form, derart, daß ein Segment des Entblendkörpers
gebildet wird,
(c) Zusammenfügen von zwei oder mehr Segmenten zu einem vollständigen Entblendkörper.