[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Montage von Seitenteile sowie
Querteile umfassende Möbelkorpusse sowie ein Pressensystem zum Zusammenfügen derartiger
Möbelkorpusse.
[0002] In der Möbelindustrie wird zunehmend eine automatisierte d. h. bedienungsfreie oder
zumindest bedienungsarme Herstellung von Möbelkorpussen gefordert. Hierzu werden entlang
von Montagelinien bereits vorgefertigte, insbesondere vorgebohrte und/oder vorgefräste
Seitenteile sowie Querteile z. B. Böden, oberseitige Abschlüsse, unterseitige Abschlüsse
in einer in die Montagelinie integrierten, selbsttätig arbeitenden Pressstation zusammengefügt
und verpresst.
[0003] Aus der
DE 103 18 539 B3 ist eine Zusammenfügeeinrichtung für Möbelkorpusse beschrieben. Diese Zusammenfügeeinrichtung
umfasst eine erste Transportbahn für Böden, eine oberhalb und parallel zu der ersten
Transportbahn verlaufende, zweite Transportbahn für Zwischenböden sowie eine auf der
einen Seite der ersten Transportbahn, etwa niveaugleich zu dieser angeordneten Zuführbahn
für Seitenteile. Darüber hinaus ist eine zweite Zuführbahn für die Traveren, die Deckplatte
oder Zwischenböden auf der anderen Seite der ersten Transportbahn und etwa niveaugleich
zu dieser angeordnet. Im Bereich der Zuführbahn für die Seitenteile befindet sich
eine Separier- und Aufrichtvorrichtung für die Seitenteile, welche diese in aufgerichteter
Positionierung quer zur Zuführbahn in die Zusammenfügevorrichtung überführt. Diese
bekannte Zusammenfügeeinrichtung besitzt eine aufwendige Konstruktion und verursacht
damit hohe Anschaffungs- sowie Betriebskosten.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein neuartiges Verfahren zur
Montage von Möbelkorpussen sowie ein sprechendes Pressensystem zur Verfügung zu stellen,
welches einerseits eine besonders schnelle Durchlaufzeit, d. h. Fertigungsgeschwindigkeit
ermöglicht, andererseits mittels einer einfachen Konstruktion und vergleichsweise
geringen Betriebskosten realisierbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Montage von Seitenteile sowie Querteile
umfassende Möbelkorpusse mit folgenden Arbeitsschritten gelöst:
- a) Bereitstellung von Seitenteilen über eine erste Zuführbahn in einer Zuführstation,
- b) Bereitstellung von Querteilen über eine zweite Zuführbahn in einer Pressstation,
- c) Überführung der Seitenteile in vertikaler Ausrichtung quer zur ersten Zuführbahn
in eine Übergabeposition oder Übergabestation, die sich zwischen der Pressstation
und der Zuführstation befindet,
- d) Übernahme der Seitenteile durch Ausfahren der Presswangen der Pressstation in Richtung
Übergabeposition oder Übergabestation,
- e) Überführung der Seitenteile mittels der Presswangen in die Pressposition sowie
- f) Zusammenfügen und Pressen der Seitenteile und Querteile in der Pressstation.
[0006] Durch die Übernahme der in vertikaler Position befindlichen Seitenteile in einer
zwischen Pressstation sowie Zuführstation befindlichen Übergabeposition oder Übergabestation
wird es möglich, gewisse Verfahrensschritte überlagert durchzuführen, so beispielsweise
das Einlaufen der Querteile in die Pressstation, das Auslaufen des gepressten Möbelkorpus
in die Nachbehandlung sowie die Übernahme der aufgerichteten Seitenteile von der Übergabeposition
oder Übergabestation in die Pressstation. Daraus resultiert eine wirksame Vernetzung
der Verfahrensabläufe und damit eine hohe Gesamtleistung.
[0007] Insbesondere ist es möglich, dass während der Übernahme der Seitenteile der zusammengefügte
Möbelkorpus die Pressstation verlässt und neue Querteile für das Zusammenfügen eines
neuen Möbelkorpus in die Pressstation eingebracht werden.
[0008] Alternativ oder zusätzlich hierzu ist es ebenfalls möglich, dass während der Überführung
der Seitenteile in die Übergabeposition oder Übergabestation neue Seitenteile für
das Zusammenfügen eines neuen Möbelkorpus in die Zuführstation eingebracht werden.
[0009] Zur Positionierung der in die Pressstation überführten Querteile ist eine Positioniereinrichtung
vorgesehen, die es erlaubt, die Querteile in die exakt gewünschte Höhenlage zu bringen.
Zweckmäßigerweise handelt es sich hierbei um eine CNC-gesteuerte Vakuumgreifvorrichtung
mit einem oder mehreren Vakuumgreifern.
[0010] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung, ist die Positioniereinrichtung
in der Lage, die Querteile auch in ihrer Winkelstellung zu positionieren.
[0011] Zusätzlich kann eine Pressvorrichtung vorgesehen sein, die ein Verpressen der Möbelkorpusse
von oben ermöglicht, wie dies insbesondere bei Möbelkorpusse mit integrierten Mittelpfosten,
wie z. B. bei Spülenunterschränken, zweckmäßig ist.
[0012] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der in der Pressstation zusammengefügte
Möbelkorpus von dieser ausgehend in eine Nachpressstation überführt. Hierdurch wird
eine hohe Durchsatzleistung bei gleichzeitig ausreichender Aushärtdauer des Leims
erreicht.
[0013] Zweckmäßigerweise wird im Bereich der Nachpressstation auch die Rückwand des Möbelkorpus
z. B. mittels einer insbesondere CNC-gesteuerten Nagel- oder Klammervorrichtung ("Tacker")
fixiert.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird zur Überführung
der Seitenteile zur Übergabeposition die Zuführstation vorab mit Seitenteilen bestückt.
Diese werden aufgerichtet und anschließend die gesamte Zuführstation mit den Seitenteilen
zur Übergabeposition oder Übergabestation bewegt.
[0015] Über die zweite Zuführbahn werden die Querteile im Paket, insbesondere in Form eines
Pakets, bei dem die einzelnen Querteile bereits in Presslage sich befinden, der Pressstation
zugeführt. Damit kann ein einfacher Verfahrensablauf realisiert werden. Sowohl die
Seitenteile als auch die Querteile sind auf den Zuführbahnen derart positioniert,
dass sie mit ihrer Längsachse parallel zur Zuführrichtung liegen. Der Möbelkorpus
wird sozusagen "stehend" gepresst.
[0016] Zweckmäßigerweise ist im Bereich der Pressstation eine erste Fördereinrichtung vorgesehen,
die nach dem Zusammenfügen und/oder Pressen der Seitenteile und Querteile zu einem
Möbelkorpus zusammen mit dem Möbelkorpus aus dem Bereich der Pressstation verfahren
wird. Hierdurch wird der Möbelkorpus zusammen mit der ersten Fördereinrichtung aus
dem Bereich der Pressstation hin zur Rückwandfixiereinrichtung überführt. Gleichzeitig
können in die Pressstation Querteile eingebracht und Seitenteile von der Übergabeposition
in die Pressstation überführt werden.
[0017] Zweckmäßigerweise werden im Zustand der aus dem Bereich der Pressstation herausgefahrenen
Fördereinrichtung Querteile über die zweite Zuführbahn unterhalb der Pressstation,
vorzugsweise im Stapel, positioniert und vorzugsweise mittels der Handlingeinrichtung
in den Bereich der Pressstation angehoben.
[0018] Die vorliegende Erfindung betrifft des weiteren - auch nebengeordnet beansprucht
- ein Pressensystem zum Zusammenfügen von Möbelkorpussen mit gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 11. Erfindungsgemäß ist eine Übergabeposition oder Übergabestation zwischen
der Pressstation und der Zuführstation, beispielsweise auf halbem Wege angeordnet.
Die Seitenteile sind hierbei im Wesentlichen quer zur Zuführbahn in Richtung Übergabeposition
oder Übergabestation überführbar. Gleichzeitig sind die Presswangen der Pressstation
quer zur Zuführbahn in Richtung Übergabeposition oder Übergabestation zur Aufnahme
und Übernahme der Seitenteile heraus bewegbar. Diese Art der Überführung der Seitenteile
in die Pressstation und die Übernahme der Seitenteile in der Übergabeposition oder
Übergabestation gewährleisten ein hohes Maß an Flexibilität und demzufolge eine hohe
Gesamtleistung des Pressensystem.
[0019] Zweckmäßiger Weise erfolgt die Aufrichtung der in die Zuführstation einlaufenden
Seitenteile unter Einsatz von mindestens einem Vakuumsauger pro Seitenteil.
[0020] Zur Gewährleistung einer schnellen Überführung der aufgerichteten Seitenteile ist
erfindungsgemäß weiterhin vorgesehen, dass die Seitenteile aufnehmende Zuführstation
als Ganze in Richtung zur Übergabeposition oder Übergabestation überführbar ist. Hierzu
ist die Zuführstation auf einem verfahrbaren Tisch oder Schlitten befestigt, wodurch
die Konstruktion vereinfacht und die Herstellungskosten reduziert werden können.
[0021] Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die Seitenteile durch die Übergabestation
bei in Position verbleibender Zuführstation von Letzterer den Presswangen der Pressstation
zugeführt werden, wobei dann gleichzeitig eine Beschickung der Zuführstation möglich
ist. Hierdurch kann die Leistung des Pressensystems zusätzlich gesteigert werden.
[0022] Zur Übernahme der Seitenteile sind zweckmäßigerweise bei fixierter Pressstation die
Presswangen der feststehenden Pressstation aus dieser herausbewegbar. Das Erfassen
der Seitenteile über die Presswangen erfolgt beispielsweise unter Zuhilfenahme herkömmlicher
Saugeinrichtungen.
[0023] Als erste Zuführbahn für diese Seitenteile in die Zuführstation kann ein Gurtförderer
vorgesehen sein. Mittels dieses Gurtförderers werden die Seitenteile zur Zuführstation
hin und in Letztere eingebracht. Es handelt sich hierbei um eine einfache und kostengünstig
zu realisierende Konstruktion.
[0024] In der Zuführstation befinden sich Anschläge für die Seitenteile sowie entsprechende
Fixiermittel, um eine exakte Lagepositionierung der Seitenteile zu gewährleisten.
[0025] Weiterhin ist die Pressstation über die zweite Zuführbahn mit Querteilen, insbesondere
Bodenteile, Zwischenböden sowie Traverteile, beschickbar. Sämtliche Querteile werden
somit über ein und dieselbe Zuführbahn zugeführt, während von den Presswangen der
Pressstation lediglich Seitenteile im Bereich der Übergabeposition oder Übergabestation
übernommen werden.
Die Zentrierung des Pressvorgangs erfolgt über die Mitte.
[0026] Zur Positionierung der Querteile in der Pressstation in Höhenposition und/oder Schwenkposition
ist eine vorzugsweise automatisch arbeitende CNC-gesteuerte Handlingeinrichtung vorgesehen.
[0027] Vorzugsweise ist in der Pressstation eine, insbesondere linear zur zweiten Zuführbahn
wirkende, erste Fördereinrichtung für den Möbelkorpus vorgesehen. Diese erste Fördereinrichtung
erlaubt es, den Möbelkorpus entlang der zweiten Zuführbahn zu transportieren.
[0028] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist die erste Fördereinrichtung
aus der Pressstation heraus- bzw. in diese hinein- zusammen mit dem Möbelkorpus verfahrbar.
Somit kann der Möbelkorpus zusammen mit der ersten Fördereinrichtung aus der Pressstation
herausgefahren werden und hierbei gleichzeitig eine Befüllung der Pressstation mit
Querteilen und/oder Seitenteilen erfolgen.
[0029] Zweckmäßigerweise erfolgt die Befüllung der Pressstation bei ausgefahrener erster
Fördereinrichtung derart, dass die Querteile, vorzugsweise in gestapelter Form, unter
die Pressstation mittels einer Querteil-Zuführeinrichtung positioniert werden und
anschließend durch Anheben in die Pressstation in die gewünschte Arbeitsposition gebracht
werden. Das Anheben erfolgt zweckmäßigerweise über eine im Bereich der Pressstation
operierende Handlingeinrichtung.
[0030] Zur reibungslosen Überführung des Möbelkorpus von der ersten Fördereinrichtung wirkt
letztere im herausgefahrenen Zustand mit einer weiteren Fördereinrichtung zur Überführung
des Möbelkorpus zusammen. Die zweite Fördereinrichtung befindet sich zweckmäßigerweise
im Bereich der Rückwandfixiereinrichtung.
[0031] Eine zweckmäßige Ausgestaltung des vorliegenden Verfahrens bzw. des beanspruchten
Pressensystems ist anhand von Zeichnungsfiguren näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Vorderansicht (Fig. 1 A) sowie Draufsicht (Fig. 1 B) eines Beispiels eines Möbelkorpus;
- Fig. 2
- eine stark vereinfachte Draufsicht auf eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens sowie
- Fig. 3
- eine stark vereinfachte Darstellungsweise der ersten sowie zweiten Fördereinrichtung
des erfindungsgemäßen Pressensystems in perspektivischer Darstellung gemäß Fig. 3
(A) sowie in Draufsicht gemäß Fig. 3 (B).
[0032] Bezugsziffer 1 in Fig. 1 zeigt ein Beispiel eines Möbelkorpus derart, wie er dem
erfindungsgemäßen Verfahren als Bearbeitungsgegenstand zugrunde liegt. Der Möbelkorpus
1 umfasst Seitenteile 3, 5 sowie Querteile 2, letztere in Form eines Oberbodens, eines
Bodenteils sowie eines Zwischenbodens, vgl. hierzu Fig. 1 A. Wie aus Fig. 1B deutlich
wird, besitzt der dargestellte Möbelkorpus an seiner Rückseite eine Rückwand 4, die
es gilt, ebenfalls im Herstellungsprozess zu fixieren.
[0033] Figur 2 zeigt in Draufsicht die Anlage zum Verpressen eines Möbelkorpus gemäß der
vorliegenden Erfindung. Die Anlage umfasst eine erste Zuführbahn 11, beispielsweise
in Form eines Gurtförderers, mittels welcher Seitenteile 3, 5 von einer Bevorratung
einer Zuführstation 7 zugeführt werden. Im Bereich der Zuführstation 7 werden die
Seitenteile 3, 5 von einem Förderband der Zuführstation 7 übernommen und gegen (nicht
dargestellte) Anschläge auf der Zuführstation 7 gefahren.
[0034] Die Zuführstation 7 umfasst eine Handlingeinrichtung 16, beispielsweise in Form je
einer Saugeinrichtung, mittels welcher jeder der beiden Seitenteile 3, 5 aus der horizontalen
Position in die vertikale Position aufgerichtet werden kann. Die beiden einlaufenden
Seitenteile liegen mit ihrer Innenfläche nach oben, so dass sie gegenläufig gedreht
werden müssen. Wie eingangs erwähnt, umfasst die Zuführstation 7 (nicht dargestellte)
Anschläge, d. h. Positionierhilfen.
[0035] Parallel zur ersten Zuführbahn 11 ist eine zweite Zuführbahn 12 zur Bereitstellung
der Querteile 2 vorgesehen. Diese zweite Zuführbahn 12 kann beispielsweise über einen
Zahnriemenförderer realisiert werden, wobei die Querteile im Stapel fixiert, z. B.
geklemmt, gefördert werden. Dies erfolgt mittels Fixiermittel, die im Bereich der
zweiten Zuführbahn 12 vorgesehen sind. Mit der zweiten Zuführbahn 12 verbunden ist
eine Pressstation 6, die einzelne Presswangen 10 aufweist, die sowohl in Längsrichtung
zur zweiten Zuführbahn 12 als auch in Querrichtung bewegbar sind. Mit der Bezugsziffer
18 ist die Führung der jeweiligen Presswange 10 bezeichnet. Die benötigten Querteile
2 werden vorsortiert, d.h. im Paket bzw. als Gruppe in Presslage von der zweiten Zuführbahn
der Pressstation 6 zugeführt und von einer vorzugsweise CNC-gesteuerten Handlingeinrichtung
13 positioniert. Die Presswangen 10 der Pressstation 6 sind in Richtung zur Zuführstation
7 aus der Pressstation 6 heraus verfahrbar und zwar bis zu der mit dem Bezugszeichen
9 gekennzeichneten Übergabeposition , die sich zwischen Zuführstation 7 und Pressstation
6 befindet.
[0036] In Verlängerung der Ausrichtung der zweiten Zuführbahn 12 sowie Pressstation 6 ist
eine Nachpressstation 8 vorgesehen. In diese Nachpressstation 8 wird der zusammengefügte
und vorgepresste Möbelkorpus 1 von der Pressstation 6 aus überführt, nachgepresst
versehen und mittels einer Rückwandfixiereinrichtung 15, beispielsweise einem Rückwandnagler,
die Rückwand 4 fixiert.
[0037] Bei der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform ist die gesamte Zuführstation 7
nach Art eines Schlittens entlang einer Führungseinrichtung 17, die aus mehreren Führungsschienen
besteht, aus der Ausgangsposition in die Übergabeposition 9 überführbar. Im Bereich
der Übergabeposition 9 werden die auf der Zuführstation 7 befindlichen, um 90°, d.h.
vertikal aufgerichteten Seitenteile 3, 5 von den ausgefahrenen Presswangen 10 der
Pressstation 6 übernommen und durch Zurückziehen der ausgefahrenen Presswangen 10
in die Pressstation 6 eingezogen.
[0038] Bevor die Presswangen 10 mit den übernommenen Seitenteilen 3, 5 zurück in die Pressstation
6 gelangen, wird bereits der in der Pressstation 6 befindliche, vorgepresste Möbelkorpus
1 in die Nachpressstation 8 überführt und gleichzeitig über die zweite Zuführbahn
12 neue Querteile 2 in die Pressstation 6 eingeführt.
[0039] Die genaue Lage- bzw. Höhenpositionierung der in der Pressstation 6 befindlichen
Querteile 2 erfolgt über die Handlingeinrichtung 13, die beispielsweise über einen
Vakuumgreifer mit einer automatischen Ansteuerung verfügt. Die Handlingeinrichtung
13 ist zweckmäßigerweise auch in der Lage, Verschwenkungen des eingeführten Querteils
2 vorzunehmen.
[0040] Die aus der Figur 2 ersichtlichen Presswangen 10 der Pressstation 6 sind in ihrer
Lage zueinander verfahrbar. Es können daher aufgestellte Seitenteile 3, 5 im Bereich
der Übergabeposition 9 an beliebigen Stellen und mit beliebiger Stärke übernommen
werden.
[0041] Figur 3 beschreibt die besonderen konstruktiven Maßnahmen, mit denen der Möbelkorpus
aus der Pressstation 6 (vgl. Figur 2) in den Bereich der Rückwandfixiereinrichtung
15 überführt wird. Hierzu ist eine erste Fördereinrichtung 19 vorgesehen, die sich
im Bereich der Pressstation 6 befindet. Die erste Fördereinrichtung 19 umfasst eine
Führung 22 in Form zweier, parallel verlaufender Führungsprofile sowie einen mit insgesamt
drei Zahnriemen 26 ausgestatteten Zahnriemenförderer 21, welcher entlang der Führung
22, wie aus Figur 3 (A) ersichtlich, verschiebbar angeordnet ist.
[0042] Als Antrieb dient, vergleiche Figur 3 (B), ein mit dem Tragrahmen 27 des Zahnriemenförderers
21 zusammenwirkender Antriebszylinder 25, z. B. Pneumatikzylinder.
[0043] Die Darstellungen gemäß Figur 3 (A) sowie Figur 3 (B) zeigen die erste Fördereinrichtung
19 stets in dem ausgefahrenen Zustand. In diesem ausgefahrenen Zustand kontaktiert
die erste Fördereinrichtung 19 eine zweite Fördereinrichtung 24, die ebenfalls beispielsweise
einen, drei Zahnriemen 28 aufweisenden Zahnriemenförderer 29 in direkter Verlängerung
des Zahnriemenförderers 21 der ersten Fördereinrichtung 19 umfasst.
[0044] Sobald erste und zweite Fördereinrichtung 19 bzw. 24 in Kontakt treten, wird die
erste Fördereinrichtung 19 bei Betätigung der zweiten Fördereinrichtung 24 von letzterer
angetrieben. Dies erfolgt durch eine geeignet zu wählende Kraftkopplung 23, wie dies
in den Figuren 3 (A) sowie 3 (B) dargestellt ist.
[0045] Während die erste Fördereinrichtung 19 aus dem Bereich der Pressstation 6 herausgefahren
ist, werden die Querteile 2, vorzugsweise im Stapel, im Bereich der Pressstation 6
über die zweite Zuführbahn 12 mittels einer Querteil-Zuführeinrichtung 20 zugeführt
und unterhalb der jeweiligen Führung 22 der ersten Fördereinrichtung 19 positioniert,
anschließend über die Handlingeinrichtung 13 (vgl. Fig. 2) in den Bereich der Pressstation
6 eingebracht und dort mit den von den Presswangen 10 aus der Übergabeposition 9 in
die Pressstation 6 überführten Seitenteilen 3 gebunden.
[0046] Durch den Einsatz der Übergabeposition 9 sowie der verfahrbaren ersten Fördereinrichtung
19 des Möbelkorpus 1 wird ein in einzelnen Verfahrensschritten überlappender Betrieb
der Anlage ermöglicht und damit die Leistungsfähigkeit erhöht. Gleichzeitig ist die
Anlage mit vergleichsweise einfachen technischen Mitteln zu realisieren.
[0047] Die vorliegende Erfindung stellt daher einen besonderen Beitrag auf dem einschlägigen
Gebiet der Technik dar.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0048]
- 1
- Möbelkorpus
- 2
- Querteil
- 3
- Seitenteil
- 4
- Rückwand
- 5
- Seitenteil
- 6
- Pressstation
- 7
- Zuführstation
- 8
- Nachpressstation
- 9
- Übergabeposition
- 10
- Presswangen
- 11
- erste Zuführbahn
- 12
- zweite Zuführbahn
- 13
- Handlingeinrichtung
- 14
- Schutzverkleidung
- 15
- Rückwandfixiereinrichtung
- 16
- Handlingeinrichtung
- 17
- Führung
- 18
- Führung der Presswangen
- 19
- erste Fördereinrichtung
- 20
- Querteil-Zuführeinrichtung
- 21
- Zahnriemenförderer
- 22
- Führung
- 23
- Kraftkopplung
- 24
- zweite Fördereinrichtung
- 25
- Antriebszylinder
- 26
- Zahnriemen
- 27
- Tragrahmen
- 28
- Zahnriemen
- 29
- Zahnriemenförderer
1. Verfahren zur Montage von Seitenteile sowie Querteile umfassende Möbelkorpusse mit
folgenden Arbeitsschritten:
a) Bereitstellung von Seitenteilen über eine erste Zuführbahn in einer Zuführstation,
b) Bereitstellung von Querteilen über eine zweite Zuführbahn in einer Pressstation,
c) Überführung der Seitenteile in vertikaler Ausrichtung quer zur ersten Zuführbahn
in eine Übergabeposition oder Übergabestation, die sich zwischen der Pressstation
und der Zuführstation befindet,
d) Übernahme der Seitenteile durch Ausfahren der Presswangen der Pressstation in Richtung
Übergabeposition oder Übergabestation,
e) Überführung der Seitenteile mittels der Presswangen in die Pressposition sowie
f) Zusammenfügen und Pressen der Seitenteile und Querteile in der Pressstation.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
während der Übernahme der Seitenteile der zusammengefügte Möbelkorpus die Pressstation
verlässt und Querteile für das Zusammenfügen eines neuen Möbelkorpus in die Pressstation
eingebracht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
während der Überführung der Seitenteile in die Übergabeposition neue Seitenteile für
das Zusammenfügen eines neuen Möbelkorpusses in die Zuführstation eingebracht werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Querteile in der Pressstation mittels einer Positioniereinrichtung in ihrer Höhenlage
positioniert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Querteile mittels der Positioniereinrichtung verschwenkt werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zusammengefügte Möbelkorpus von der Pressstation in eine Nachpressstation überführt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Bereich der Nachpressstation die Rückwand des Möbelkorpus fixiert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die gesamte Zuführstation mit den Seitenteilen zur Übergabeposition bewegt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Seitenteile in der Zuführstation jeweils um 90° in die senkrechte Position geschwenkt
werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das die Querteile über die zweite Zuführbahn im Paket, hierbei insbesondere in Presslage,
der Pressstation zugeführt werden.
11. Verfahren zur Montage von Seitenteile sowie Querteile umfassenden Möbelkorpusse, insbesondere
nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Bereich der Pressstation eine erste Fördereinrichtung vorgesehen ist, die nach
dem Zusammenfügen und/oder Pressen der Seitenteile und Querteile zu einem Möbelkorpus
zusammen mit dem Möbelkorpus aus dem Bereich der Pressstation verfahren wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei aus dem Bereich der Pressstation ausgefahrener erster Fördereinrichtung Querteile
in die Pressstation, vorzugsweise von unten, eingeführt werden.
13. Pressensystem zum Zusammenfügen von Möbelkorpussen mit
einer ersten Zuführbahn für Seitenteile,
einer zweiten Zuführbahn für Querteile, insbesondere Bodenteile, Zwischenböden, Oberböden
oder Traverteile,
wobei die beiden Zuführbahnen im Wesentlichen getrennt, insbesondere parallel zueinander
verlaufen,
einer Zuführstation für die Seitenteile, die im Bereich der Zuführbahn für Seitenteile
angeordnet ist,
einer Pressstation mit Presswangen zum Verpressen von Bodenteilen und Seitenteilen,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Übergabeposition (9) oder Übergabestation, zwischen der Pressstation (6) und
der Zuführstation (7) vorgesehen ist, die Seitenteile (3, 5) im Wesentlichen quer
zur Zuführbahn (11) in Richtung Übergabeposition (9) oder Übergabestation überführbar
sind und die Presswangen (10) quer zur Zuführbahn (12) in Richtung Übergabeposition
(9) oder Übergabestation zur Aufnahme und Übernahme der Seitenteile (3, 5) bewegbar
sind.
14. Pressensystem nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Bereich der Zuführstation (7) eine Handlingeinrichtung mit Vakuumsauger vorgesehen
ist, um die waagerecht einlaufenden Seitenteile (5) vertikal aufzurichten und zu fixieren.
15. Pressensystem nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die die Seitenteile (5) aufnehmende Zuführstation (7) insgesamt in Richtung der Übergabeposition
(9) oder Übergabestation überführbar ist.
16. Pressensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche 13 - 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Seitenteile (3, 5) von den Presswangen (10) der Pressstation (6) im Bereich der
Übergabeposition (9) oder Übergabestation (9) übernehmbar sind.
17. Pressensystem nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Presswangen (10) zur Übernahme der Seitenteile (3, 5) aus der feststehenden Pressstation
(6) herausbewegbar sind.
18. Pressensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche 13 - 17,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Gurtförderer als erste Zuführbahn (11) für die Seitenteile (3, 5) in die Zuführstation
(7) vorgesehen ist.
19. Pressensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche 13 - 18,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Zuführstation (7) Anschläge sowie Fixiermittel aufweist.
20. Pressensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche 13 - 19,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Pressstation (6) über die zweite Zuführbahn (12) mit Querteilen (2) beschickbar
ist, während von den Presswangen (10) der Pressstation (6) die Seitenteile (3, 5)
im Bereich der Übergabeposition (9) oder Übergabestation (9) übernehmbar sind.
21. Pressensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche 13 - 20,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Pressstation (6) zentriert über die Mitte arbeitet.
22. Pressensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche 13 - 21,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Positionierung der Querteile (2) in der Pressstation (6), insbesondere in der
Höhenposition, eine Handlingeinrichtung (13) vorgesehen ist.
23. Pressensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche 13 - 22,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Bereich der Pressstation (6) eine, vorzugsweise linear längs zur zweiten Zuführbahn
(12) wirkende, erste Fördereinrichtung (19) vorgesehen ist.
24. Pressensystem nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Fördereinrichtung (19) aus der Pressstation (6) heraus- bzw. in diese hineinverfahrbar
ist.
25. Pressensystem nach Anspruch 23 oder 24,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei aus der Pressstation (6) herausgefahrener erster Fördereinrichtung (19) mittels
einer Querteil-Zuführeinrichtung (20) Querteile (2) unter die Pressstation (6) positionierbar
sind und von dort in die Pressstation (6) durch Anheben einbringbar sind.
26. Pressensystem nach Anspruch 24 oder 25,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei aus der Pressstation (6) herausgefahrener ersten Fördereinrichtung (19) letztere
mit einer zweiten Fördereinrichtung (26) zur Überführung des Möbelkorpus (1) zusammenwirkt.