[0001] Die Erfindung betrifft einen Geräteträger mit Saugfuß. Solche Geräteträger finden
beispielsweise in Kraftfahrzeugen zur zeitweiligen Halterung von Kleincomputern, wie
sie üblicherweise als PDA (personal digital assistant) bezeichnet werden, mobile Navigationsgeräten
und Mobiltelefonen weit verbreitete Anwendung.
[0002] Aus einer früheren Entwicklung des Anmelders (
DE 203 13 215 U1,
DE 20 2004 020 393 U1) ist es schon bekannt, einen solchen Gerätehalter mit einer schachtartigen Säule
auszubilden, welche den Saugfuß mit einem Gelenkmechanismus verbindet, über welchen
eine Montageplatte zur Aufnahme eines Gerätehalters oder direkt ein Gerätehalter angeschlossen
ist. Eine solche schachtartige Säule ist wegen der großen Starrheit der Anordnung
und damit Erschütterungsfestigkeit des Geräteträgers vorteilhaft. Dabei nimmt die
schachtartige Säule auch den Betätigungsmechanismus für den Saugfuß auf, von welchem
lediglich der Betätigungshebel aus der Säule herausragt.
[0003] Bei der bekannten Anordnung ist die schachtartige Säule als einstückiges Bauteil
ausgeführt und mit einem Anschlussstück des Saugfußes durch Verschraubung verbunden.
Der Fuß der schachtartigen Säule sitzt dabei auf der Deckwand des Saugfußgehäuses
auf, das wesentlich radial über den Säulenfuß übersteht.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, das Konzept einer solchen Konstruktion noch weiter
zu verbessern und dabei den Gegebenheiten einer Anbringung des Saugfußes an der Windschutzscheibe
in besonderem Maße Rechnung zu tragen, die als völlig glatte Fläche als geeignetster
Anbringungsort zur Verfügung steht, aber gerade bei modernen Fahrzeugen sehr stark
geneigt ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebene Anordnung gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Erfindungsgemäß ist die schachtartige Säule aus zwei miteinander zu verbindenden
Halbschalen ausgebildet, die mit ihrem unteren Randbereich den Fußrand des Saugfußgehäuses
klemmend umgreifen.
[0007] Dies bringt eine Reihe von Vorteilen: Dadurch, daß der untere Rand der Säulenhalbschalen
das Saugfußgehäuse an dessen Fußrand umgreifen und nicht oben auf dem Gehäuse aufsitzen,
wie bei der herkömmlichen Konstruktion, ergibt sich eine erhöhte Stabilität der ganzen
Anordnung sowie auch äußerlich ein geschlosseneres Ansehen. Durch den Aufbau der Säule
aus zwei miteinander zu verspannenden Halbschalen wird eine bananenartig gekrümmte
Form der Säule möglich, was eine günstigere Anordnung des Gerätehalters an einer stark
geneigten Windschutzscheibe ermöglicht. Außerdem wird die Montage des gesamten Geräteträgers
einschließlich des oben an der Säule anzubringenden Gelenkmechanismus einfacher und
zweckmäßiger.
[0008] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die anliegenden Zeichnungen mehr im einzelnen beschrieben. In den Zeichnungen
zeigt:
- Fig. 1
- eine aufgeschnittene Seitenansicht einer Geräteträgers nach der Erfindung mit einem
daran angebrachten Gerätehalter,
- Fig. 2
- eine gegenüber der Darstellung in Fig. 1 um 90° gedrehte Ansicht des Geräteträgers,
und zwar mit Bezug auf Fig. 1 von links gesehen, und mit in einer anderen Position
befindlichen Gerätehalter, und
- Fig. 3
- eine auseinandergezogene perspektivische Darstellung des Geräteträgers mit Gerätehalter.
[0009] Der in den Zeichnungen dargestellte Geräteträger besteht aus einer schachtartigen
Säule 1, die zwischen einem unten angeordneten Saugfuß 2 mit Betätigungsmechanismus
3 und einem oben an der Säule angeordneten Gelenkmechanismus 4 mit einer Montageplatte
5 verläuft. Auf der Montageplatte ist ein Geräteträger 6 montiert, der zur Aufnahme
eines Kleincomputers, eines Navigationsgeräts, oder eines Mobiltelefons dient und
mittels des Gelenkmechanismus 4 in jede beliebige gewünschte Stellung positioniert
und in dieser Stellung arretiert werden kann.
[0010] Die auseinandergezogene Darstellung nach Fig. 3 läßt die Einzelheiten der einzelnen
Bauteile erkennen.
[0011] Die schachtartige und bananenförmig gekrümmte Säule 1 besteht aus zwei komplementären
Halbschalen 11 und 12. Der Saugfuß 2 besteht aus einem Saugfußgehäuse 21 mit einer
sich davon nach oben erstreckenden und damit einteilig ausgebildeten Hülse 22, einer
Saugermembran 23 und einem Betätigungsmechanismus 3, der einen in Fig. 1 sichtbaren,
mit dem Mittenbereich der Saugermembran 23 verbundenen Schaft 31 und einen Betätigungshebel
32 umfaßt, der mit dem Schaft 41 mittels eines Gelenkstifts gelenkig verbunden ist,
der durch den Schaft und diametral gegenüberliegende Schlitze der Hülse 22 in die
gegabelten Enden des Betätigungshebels 32 verläuft, die sich mit Exzenternocken auf
der Oberseite des Saugfußgehäuses abstützen. Durch Schwenken des Betätigungshebels
zwischen einer oberen und einer unteren Stellung ist die Saugermembran 23 über den
Schaft 31 zwischen einer Lösestellung und einer Arbeitsstellung bewegbar. Wie ebenfalls
aus Fig. 1 hervorgeht, ist in der Hülse 22 eine ebenfalls zum Betätigungsmechanismus
3 gehörende Druckfeder 33 angeordnet, die auf das obere Ende des Schafts 31 drückt
und diese nach unten in die Lösestellung der Saugermembran 23 vorspannt.
[0012] In den oberen Endteil der Hülse 22 ist ein Montageblock 13 für die beiden Halbschalen
11 und 12 mit einem nach unten weisenden Zapfen 14 befestigt. Der Montageblock 13
weist weiter eine Gewindemuffe 15 auf, in welche von beiden axialen Enden her Spannschrauben
16 einschraubbar sind, die durch jeweils eine der beiden Halbschalen 11, 12 hindurchverlaufen
und mit Drehgriffen in Gestalt beispielsweise gerändelter Köpfe versehen sind, wie
beim Ausführungsbeispiel dargestellt. Statt gerändelter Köpfe können beispielsweise
auch Flügelköpfe vorgesehen sein, wie sie bei Flügelschrauben bekannt sind. Ansonsten
hat der Montageblock 13 eine scheibenartige Form, wie dargestellt, wobei der Scheibenumfang
Anlageflächen für die Innenwandungen der beiden Halbschalen 11, 12 bildet. Der Montageblock
13 dient also zusammen mit den Spannschrauben 16 gleichzeitig zur Montage der beiden
Halbschalen 11, 12 der schachtartigen Säule 1 aneinander und zur Verbindung der Säule
1 mit dem Saugfuß 2. Zu letzterem Zweck kann der Zapfen 14 des Montageblocks 13 in
die Hülse 22 des Saugfußes 2 eingeklebt, eingeschweißt, eingepresst, drehgesichert
eingeklipst oder auf andere Weise darin befestigt sein.
[0013] Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, sind die Halbschalen 11, 12 der Säule 1 an ihren
einander zugewandten Rändern mit komplementären Formschlussprofilen ausgebildet, so
daß sie bei der Montage ineinandergreifen und sich an ihren Rändern formschlüssig
überdecken. Die unteren Ränder der beiden Halbschalen 11, 12 umgreifen bei der Montage
der Säule 1 den unteren Rand des Saugfußgehäuses 21, wobei die Anordnung so getroffen
ist, daß dieses Umgreifen leicht spannend erfolgt, so daß ein fester Sitz der unteren
Ränder der Säulenhalbschalen auf dem Saugfuß gewährleistet ist, und die Anordnung
ist außerdem vorzugsweise so getroffen, daß der untere Rand des Saugfußgehäuses nach
unten nicht über die umgreifenden Ränder der Halbschalen übersteht, so daß im Gebrauch,
wenn der Saugfuß in seine Saugstellung gebracht ist, die Säule 1 mit den unteren Rändern
ihrer Halbschalen direkt auf der Saugermembran aufsitzt und dadurch die Säule sich
über die Saugermembran direkt auf der Haltefläche, an welcher der Saugfuß festgesaugt
ist, abstützt und damit eine besonders stabile und erschütterungsfeste Halterung des
jeweiligen Geräts gewährleistet.
[0014] Wie weiter aus Fig. 3 und auch aus den übrigen Figuren erkennbar ist, sind die oberen
Endbereiche der beiden Halbschalen 11, 12 der Säule so ausgebildet, daß sie zwischen
sich ein Gelenkglied 41 des Gelenkmechanismus 4 aufnehmen. Beim Ausführungsbeispiel
ist der Gelenkmechanismus 4 als Doppelscharniergelenk mit zwei miteinander verbundenen,
um zueinander orthogonale Achsen drehbaren Einzelscharniergelenken ausgebildet. Die
oberen Endbereiche der Halbschalen 11, 12 weisen daher jeweils einen Zapfen 17 auf,
der in eine Buchse 42 des Gelenkglieds 41 eingreift. Außerdem weist der Endbereich
jeder Halbschale 11, 12 um den jeweiligen Zapfen 17 herum einen eingeformten radialen
Zahnkranz 18 auf, der mit einem komplementären Zahnkranz an der jeweiligen Stirnseite
der Buchse 42 des Gelenkglieds einen Rastmechanismus bildet. Die oberen Endbereiche
der Halbschalen 11, 12 der Säule 1 bilden so mit der Buchse 42 des Gelenkglieds 41
ein Scharniergelenk, das um die geometrische Achse der Zapfen 17 drehbar und in seiner
jeweiligen Drehposition mittels der komplementären Zahnkränze arretierbar ist. Die
Arretierung dieses Scharniergelenks ist gegeben, wenn die Spannschrauben 16 der beiden
Halbschalen festgespannt sind. Durch gewisses Aufdrehen der Spannschrauben 16 kann
die Spannung der Halbschalen 11, 12 gegeneinander gelockert werden, so daß das Gelenkglied
41 relativ zur Säule schwenkbar ist, wobei die komplementären, miteinander zusammenwirkenden
Zahnkränze 18, 43 ratschend übereinandergleiten, und nach Erreichen der gewünschten
Schwenkstellung des Gelenkglieds wird das Scharniergelenk durch Festdrehen der Spannschrauben
16 wieder arretiert.
[0015] Das andere, dazu orthogonale Scharniergelenk ist durch am Gelenkglied 41 gebildete,
beabstandete und mit fluchtenden Bohrungen versehene Laschen 44 und durch zwischen
diese greifende, an der Montageplatte 5 angeordnete und ebenfalls mit fluchtendenden
Bohrungen versehene komplementäre Laschen 51 sowie eine durch die fluchtenden Bohrungen
hindurchgesteckte und gleichzeitig den Scharnierzapfen bildende Spannschraube 45 gebildet.
Beim Festziehen der Spannschraube 45 werden die ineinandergreifenden Laschen 44, 51
dieses zweiten Scharniergelenks zusammengespannt und dadurch dieses Scharniergelenk
in seiner jeweiligen Drehstellung arretiert. Durch leichtes Lösen der Spannschraube
45 können die Laschen 44, 51 relativ zueinander gedreht werden.
[0016] Es versteht sich, daß die Ausbildung des Gelenkmechanismus 4 bei der dargestellten
Ausführungsform als Doppelschamiergelenk lediglich ein mögliches Ausführungsbeispiel
darstellt und der Gelenkmechanismus 4 auch in anderer Weise ausgebildet sein kann,
insbesondere als Kugelgelenkmechanismus. Die oberen Endbereiche der Halbschalen 11,
12, die als Gelenkelemente des Gelenkmechanismus ausgebildet sind, wären dann jeweils
als Kugelpfannen ausgebildet, so daß sie zwischen sich ein als Gelenkkugel ausgebildetes
Gelenkglied spannend aufnehmen würden. Die Arretierung eines solchen Kugelgelenkmechanismus
in der jeweils gewählten Position und das Lösen des Gelenkmechanismus zum Zwecke des
Verstellens würde dann in der gleichen Weise durch Spannen bzw. Lösen der Spannschrauben
16 erfolgen. Das eine Gelenkkugel aufweisende Gelenkglied kann dann direkt mit der
Montageplatte 5 verbunden sein. Ein als Kugelgelenkmechanismus ausgebildeter Gelenkmechanismus
4 könnte auch als Doppelkugelgelenk mit einem knochenartigen Gelenkglied mit zwei
durch einen Stiel verbundenen Gelenkkugeln ausgebildet sein, von denen die eine Gelenkkugel
zwischen den als Gelenkpfannen ausgebildeten oberen Endbereichen der Halbschalen 11,
12 eingespannt und die andere Gelenkkugel in einem der Montageplatte 5 zugeordneten
Pfannenelement aufgenommen würde. Damit wäre eine besonders universelle Einstellbarkeit
der Geräteposition möglich.
[0017] Wie aus den Zeichnungen auch hervorgeht, sitzt der Betätigungsmechanismus 3 des Saugfußes
2 einschließlich des Betätigungshebels 32 vollständig innerhalb des von der schachtartigen
Säule 1 umschlossenen Hohlraums. Die Säule 1 weist im Bereich des Betätigungshebels
32 eine Aussparung auf, die durch Einschnitte 19 in jeder der beiden Halbschalen 11,
12 gebildet ist, die in Fig. 3 sichtbar sind. Die Aussparung insgesamt, durch welche
der Betätigungshebel 32 zugänglich ist, ist auch in den Fig. 1 und 2 sehr anschaulich
dargestellt.
[0018] Der Gerätehalter 6 kann mittels eines Schnellkupplungsmechanismus (nicht dargestellt)
mit der Montageplatte 5 lösbar verbunden sein. Dies ermöglicht das leichte Anbringen
und Lösen von an das jeweilige Gerät angepassten Gerätehaltern wahlweise an der Montageplatte.
Alternativ kann aber auch der Gerätehalter fest, z.B. durch Verschraubung, mit der
Montageplatte verbunden sein, oder es kann auf eine Montageplatte ganz verzichtet
werden und der Gerätehalter direkt mit dem jeweiligen Gelenkglied des Gelenkmechanismus
4, beim Ausführungsbeispiel mit den Laschen 51, versehen sein.
1. Geräteträger für Kleincomputer, Navigationsgeräte und Mobiltelefone, bestehend aus
einem Saugfuß (2), einer damit verbundenen schachtartigen Säule (1), deren Innenraum
auch den Betätigungsmechanismus (3) für den Saugfuß (2) aufnimmt, und einem mit dem
freien Ende der Säule (1) verbundenen Gelenkmechanismus (4), über welchen eine Montageplatte
(5) zum Anbringen eines Gerätehalters (6) oder der Gerätehalter direkt gelenkig mit
der Säule (1) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Säule (1) aus zwei komplementären Halbschalen (11, 12) zusammengesetzt ist, die
mit ihren saugfußseitigen Rändern den Saugfuß (2) umgreifen und mit ihren entgegengesetzten
Endbereichen Gelenkelemente (17) des Gelenkmechanismus (4) bilden und ein Gelenkglied
(42) des Gelenkmechanismus (4) spannbar zwischen sich ergreifen.
2. Geräteträger nach Anspruch 1, wobei die beiden Halbschalen (11, 12) an ihren einander
zugewandten Rändern miteinander sich überdeckenden oder ineinandergreifenden Randbereichen
formschlüssig miteinander verbunden sind.
3. Geräteträger nach Anspruch 1 oder 2, wobei die beiden Halbschalen (11, 12) mit ihren
saugfußseitigen Rändern den der Saugermembran (23) zugewandten Rand des Saugfußgehäuses
(1) umgreifen.
4. Geräteträger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die beiden Halbschalen (11, 12)
mittels mindestens einer Spannschraube (16) gegeneinander spannbar sind.
5. Geräteträger nach Anspruch 4, wobei die beiden Halbschalen (11, 12) mittels jeweils
einer Spannschraube (16) gegen einen innerhalb der Säule (1) angeordneten und mit
dem Saugfuß (2) verbundenen Montageblock (13) spannbar sind.
6. Geräteträger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Betätigungsmechanismus (3)
des Saugfußes (2) einen Betätigungshebel (32) aufweist, der durch eine Aussparung
der Säule (1) zugänglich ist, die wiederum durch gegenüberliegende Einschnitte (19)
in jeder der Halbschalen (11, 12) gebildet ist.
7. Geräteträger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Säule (1) eine in der Trennebene
zwischen den beiden Halbschalen (11, 12) bananenartig gekrümmte Gestalt hat.
8. Geräteträger nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die vom Saugfuß entfernten Endbereiche
der Halbschalen (11, 12) mit radialen Zahnkränzen (18) ausgebildet sind, die mit komplementären
Zahnkränzen (43) eines dazwischen angeordneten Scharniergelenkelements (42) zusammenwirken.
9. Geräteträger nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die vom Saugfuß entfernten Endbereiche
der Halbschalen (11, 12) als Kugelpfannen zum Zusammenwirken mit einem Kugelgelenkglied
ausgebildet sind.