[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Verpackungsmaschine zur kontinuierlichen Herstellung
von Mehrlagenfolienverpackungen unter Verwendung von mehreren Folienbahnen aufweisend
einen langgestreckten Maschinenrahmen mit zumindest zwei Auflagezonen für die Auflage
von Verpackungsgut, eine Zufuhr für eine Oberfolie, eine Unterfolie und zumindest
eine Zwischenfolie, jeweils in Form von Folienbahnen.
[0002] Verpackungen bestehen häufig aus zwei zusammengeführten Folien. Derartige Folien
werden auf Verpackungsmaschinen in der Regel in Form von Folienbahnen verarbeitet.
Hierzu werden die Folienbahnen in Fördermitteln geführt und von Schneidwerkzeugen
in definierte Folienabschnitte unterteilt. Herkömmliche Verpackungen bestehen oft
aus einer in Mulden geformten Unterfolie und einer darauf gesiegelten Oberfolie.
[0003] Verpackungen aus einer in Mulden geformten Unterfolie, in die Mulde eingebrachtem
Verpackungsgut und einer auf der Mulde gesiegelten Oberfolie sind seit langem bekannt.
Diese werden auf Tiefziehverpackungsmaschinen erstellt.
[0004] In derartigen Verpackungsmaschinen wird die Unterfolie von einer Rolle abgezogen
und taktweise mit einer Folientransportkette, auch als Kluppenkette oder Klammerkette
bezeichnet, transportiert. In der ggf. vorhandenen Formstation werden aus der flachen
Unterfolie Mulden geformt. In diese Mulden werden Verpackungsprodukte manuell oder
automatisch eingelegt. Nach der Bestückung mit den Verpackungsprodukten wird die Oberfolie
hinzugefügt, die in einer Siegelstation auf die Unterfolie aufgesiegelt wird, um so
abgeschlossene Behältnisse zu schaffen. Die Oberfolie zum Verschließen der Packungen
wird von oben her an die Unterfolie herangeführt und liegt nachfolgend parallel auf
der Unterfolie auf, um zum Siegelwerkzeug geführt zu werden. Das Aufsiegeln erfolgt
auf die im Wesentlichen ebenen Ränder, die die ausgeformten Mulden der Unterfolie
umgeben.
[0005] Ebenso sind Mehrlagenfolienverpackungen bekannt. Von der Firma SAM Kuchler (Kuchler
Electronics GmbH) werden z.B. Aufschnitt- und Verpackungssysteme hergestellt und vertrieben,
welche derartige Mehrlagenfolienverpackungen herstellen können und unter dem Markennamen
SamPaks® beworben werden.
[0006] Dies sind mehrlagige Verpackungen für verderbliche Lebensmittel, wie geschnittene
Wurst- und Fleischwaren und Schnittkäse, bestehend aus einer Unterfolie, einer oder
zwei Zwischenfolien und einer Oberfolie. Die transparenten Folien lassen sich Folie
für Folie abziehen, so dass nach Entfernen der Oberfolie die erste Lage Lebensmittel
freigegeben wird, während die weiterhin eingeschlossenen Lebensmittel in den noch
geschlossenen Kammern länger vor Umwelteinflüssen geschützt aufbewahrt bleiben.
[0007] Derartige Verpackungen werden mit entsprechenden Maschinen i.d.R. unmittelbar in
Lebensmittelgeschäften, z.B. an der Theke hergestellt, wobei die Lebensmittel-Schnittware
von der Aufschneidemaschine auf zuvor erstellte Folieneinzelabschnitte abgelegt und
dann ohne Verwendung von Vakuum oder Inertgasen zumindest teilweise verschlossen werden.
Die Anwendung eines Vakuums oder von Inertgas ist nicht vorgesehen und auch nicht
ohne weiteres möglich. Die Maschinen umfassen eine Aufschneidemaschine, die frische
Stangenware, z.B. Wurst, schneidet, auf einen Folienabschnitt auflegt (eine Lage z.
B. vier versetzte Scheiben), einen Zwischenfolienabschnitt auflegt, die zweite Verpackungsgutlage
versetzt auf die Zwischenfolie abgelegt, einen weiteren Zwischenfolienabschnitt auflegt
und die dritte und letzte Lage versetzt auf die Zwischenfolie zwei abgelegt. Nun wird
der letzte Folienabschnitt aufgelegt und die geschindelte Einheit gelangt in die Schweißstation,
um an den Rändern bis auf die vier Ecken durch die vier Folien hindurch verschweißt
zu werden.
[0008] Aus der
DE 3687987 T2 sind Mehrlagenverpackungen und ein Verfahren zu deren Herstellung bekannt, jedoch
wird keine Verpackung unter Vakuum bzw. Austausch der Umgebungsluft gegen ein Schutzgas
ermöglicht. Auch die besondere Ausgestaltung der Folien gemäß vorliegender Erfindung
kann durch diese nicht nahe gelegt werden.
[0009] Es besteht nun Bedarf, Mehrlagenfolienverpackungen in höherer Taktfrequenz, unter
Evakuierung und/oder Begasung, maschinell herzustellen. Auch ist es interessant, wenn
die Verpackungsform nicht von der Form der Folienabschnitte definiert wird, sondern
je nach Bedarf verändert werden kann.
[0010] Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Verpackungsmaschine gemäß
Patentanspruch 1 und ein Verfahren gemäß weiterer unabhängiger Ansprüche. Bevorzugte
Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche oder nachfolgend beschrieben.
[0011] Die für das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzten Verpackungsmaschinen sind von
herkömmlichen Tiefziehverpackungsmaschinen abgeleitete Maschinen. Sie haben einen
langgestreckten Maschinenrahmen, in oder an dem sich Auflagezonen für die Auflage
des vorzugsweise flachen Verpackungsgutes in oder auf die im Rahmen der Verpackungsmaschine
geführten Folien befinden.
[0012] Die Unterfolie wird von einer Rolle abgezogen und beidseits am äußeren Folienrand
der Folienbahn in jeweils einer Folientransportkette gehaltert und taktweise transportiert.
[0013] In der Regel wird das Verpackungsgut in der ersten Auflagezone flach auf die Unterfolie
aufgelegt. Schnittware kann beispielsweise in Form von einer oder mehreren teilweise
überlappenden Schindeln, bestehend z.B. aus 2 bis 10 Scheiben, aufgelegt werden. Nach
dieser Ausgestaltung ist die Unterfolie nicht schalenartig ausgeformt und im Wesentlichen
flach.
[0014] Die Verpackungsmaschine kann alternativ vor der ersten Auflagezone auch eine Bearbeitungsstation
für das Formen von Mulden (Formstation oder Tiefziehstation) aufweisen. Für diesen
Fall wird das Verpackungsgut nicht auf die flache Unterfolie aufgelegt sondern in
die ausgeprägte Mulde eingelegt.
[0015] Vorzugsweise wird das Verpackungsgut pro Takt in zwei bzw. drei Spuren auf der Unterfolie
aufgelegt zur Ausbildung von zwei oder drei Mehrlagenverpackungen pro sich zwischen
den Rändern der Folie ausbildendem Abschnitt der Folienbahn.
[0016] Das Auflegen des Verpackungsgutes kann manuell oder maschinell mittels eines Slicers
(Scheibenschneider) mit Ablagevorrichtung und/oder Förderband direkt auf die Folienbahn
erfolgen. Unter der Folie / den Folien befindet sich vorteilhafterweise im Bereich
der Auflagezone(n) eine entsprechend des Taktes und der Spuren ausgebildete Einlegeschablone.
[0017] Nach der erste Auflagezone folgt die Zufuhr der ersten Zwischenfolie von einer Rolle
entweder von oben umgelenkt oder von der Seite über ein Umlenkdreieck herangeführt.
Nach Zufuhr der Zwischenfolie ist diese parallel zur Unterfolie ausgerichtet.
[0018] Die Zwischenfolienbahn(en) ist (sind) schmaler als die in der Folientransportkette
geführte Unterfolie, insbesondere um mindestens 20 mm, insbesondere um mindestens
30 mm. Insbesondere werden die Zwischenfolienbahnen jeweils so geführt, dass die Randkanten
der Zwischenfolien um beidseits um mindestens 10 mm, besser um mindestens 15 mm nach
innen versetzt von den beiden Randkanten der Unterfolie geführt sind.
[0019] Zur Ausbildung der zweiten Produktlage wird das Verpackungsgut in der zweiten Auflagezone
flach auf die erste flache Zwischenfolie aufgelegt. Schnittware kann beispielsweise
in Form von Schindeln bestehend aus z.B. 2 bis 10 Scheiben aufgelegt werden, vorzugsweise
leicht parallel versetzt zu der/den vorherigen Schindellage(n), um von oben zumindest
teilweise die Sicht auch auf die darunter liegende(n) Lage(n) zu ermöglichen.
[0020] Danach erfolgt ggf. die Zuführung einer weiteren Zwischenfolie von einer Rolle entweder
von oben umgelenkt oder von der Seite über ein Umlenkdreieck. Nach Zufuhr der weiteren
Zwischenfolie ist auch diese parallel zur Unterfolie ausgerichtet.
[0021] Zur Ausbildung der dritten Produktlage wird das Verpackungsgut dann in der dritten
(weiteren) Auflagezone flach auf die Zwischenfolie aufgelegt. Schnittware kann wie
oben beschrieben in Schindeln aufgelegt werden.
[0022] Der obige Vorgang (weitere Zwischenfolie, weiteren Auflagezone) kann wiederholt werden
um weitere Produktlagen auf Zwischenfolien aufzulegen, so dass sich z.B. eine Verpackung
mit 3, 4, 5 oder sogar 6 Produktlagen jeweils separiert durch Zwischenfolien ausbildet.
[0023] Abschließend wird die Oberfolie seitlich oder von oben, bevorzugt von oben, von einer
weiteren Rolle zugeführt, parallel zur Unterfolie ausgerichtet und weiter in die Siegelstation
geführt. Die Siegelstation besteht aus einem Oberteil und Unterteil und öffnet und
schließt sich im Maschinentakt zyklisch. Vorteilhafterweise senkt sich das Unterteil
taktweise bei Zufuhr der Produktlagen in die Siegelstation und hebt sich dann wieder.
[0024] Die Oberfolienbahn weist die gleiche Breite auf oder ist schmaler als die in der
Folientransportkette geführte Unterfolie, insbesondere um maximal 5 mm schmaler. Insbesondere
wird die Oberfolienbahn jeweils so geführt, dass sie die Randkanten der Zwischenfolien
sicher überdeckt, vorzugsweise beidseits jeweils um mindestens 10 mm, besser um mindestens
15 mm.
[0025] Die Zwischenfolie(n) und Oberfolie werden, mittels in der Folientransportkette geführten
Unterfolie, auf der sie festgelegt bzw. aufgesiegelt sind, mit der Unterfolie zur
Siegelstation taktförmig transportiert. Vor dem Mitführen der Zwischenfolie(n) oder
Oberfolie auf der Unterfolie muss der jeweilige Anfang der von einer Rolle abgewickelten
Folie auf der jeweils darunter liegenden Folie zum Mitführen festgelegt werden.
[0026] Dies geschieht z.B. dadurch, dass der von einer Rolle abgewickelte Folienanfang mit
einem Klebestreifen auf der Unterfolie fixiert wird. Zwischenfolie und Unterfolie
können hierfür auch partiell mit einer gesonderten Vorrichtung versiegelt werden.
[0027] Nachdem das Verpackungsprodukt eingesiegelt wurde, werden die Unterfolie und die
mit dieser versiegelten Zwischen- und Oberfolie durch Schneidwerkzeuge vereinzelt.
[0028] Die Siegelstation besteht in der Regel aus einem Siegeloberteil und einem über ein
Hubsystem beweglichen Siegelunterteil, das sich im Maschinentakt zyklisch öffnet und
schließt.
[0029] In der Siegelstation wird eine der Form der Verpackungen entsprechende Siegelbrille
verwendet, die Bestandteil des Siegelunterteils ist und mit nach oben bzw. unten gefahren
wird. Soweit Mulden tiefgezogen wurden, werden diese von den ausgefrästen Taschen
der Siegelbrille umschlossen. Für flach ausgebildete Unterfolien der Mehrlagenfolienverpackung
umschließen die ausgefrästen Taschen der Siegelbrille die Produktlagen.
[0030] Die beheizte Siegelplatte im Siegeloberteil der Siegelstation fährt nach unten und
siegelt die Oberfolie und die Zwischenfolien auf die Unterfolie im Bereich der die
Verpackung vollständig umlaufenden Siegelnaht.
[0031] Vor dem Versiegeln werden die Packungen in der Siegelstation evakuiert oder mit Schutzgas
gespült bzw. evakuiert und zusätzlich mit Schutzgas, wie Stickstoff / Kohlendioxid,
schutzbegast.
[0032] Hierzu wurde die Unterfolie am Maschineneinlauf vor Zuführung der Oberfolie, vorzugsweise
aber auch schon vor Zuführung der ersten Zwischenfolie, in einer oder vorzugsweise
beiden Randzonen der Unterfolie mit Durchbrechungen bzw. Löchern versehen.
[0033] In der Siegelstation sind Vakuum- und Begasungsdüsen so angeordnet, dass diese mit
den gestanzten bzw. angestanzten Durchbrechungen fluchten und insbesondere in diese
eintauchen. Die Zwischenfolie(n) überlappen die Durchbrechungen der Unterfolie nicht.
Die Zwischenfolie(n) weist/weisen daher eine Breite auf, die maximal dem Abstand der
Durchbrechungen, bezogen auf den inneren Rand der Durchbrechungen entspricht. Die
Oberfolie überlappt die Durchbrechungen vollständig, ist stets breiter als die Zwischenfolien
und kann die Breite der Unterfolie bzw. Unterfolienbahn aufweisen.
[0034] Nach Schließen der Siegelstation wird durch die Vakuumdüsen die atmosphärische Luft
zwischen den Folien und auch in der Siegelstation zumindest abgesogen, z.B. auf einen
Druck von unter 10 mbar. Nach Beendigung des Evakuierens schließen die Vakuumventile
in der Zufuhr zu den Vakuumdüsen. Jetzt öffnet die Schutzgaszufuhr und über die Begasungsdüsen
wird Schutzgas zwischen Ober- und Unterfolie und zwischen die von diesen eingeschlossenen
schmaleren Zwischenfolien in den Produktraum geblasen, z.B. wird der Rückbegasungsdruck
auf Werte von z.B. 100 bis 900 mbar und z.B. 500 mbar eingestellt. Jetzt werden die
beheizte Siegelplatte und Siegelbrille zusammengeführt, um die Mehrlagenfolienverpackung
mittels eines Siegelrandes zu versiegeln.
[0035] Nach einer anderen Ausführungsform kann die Mehrlagenfolienverpackung auch nur mit
Schutzgas gespült werden. Hierzu werden Siegelstation und Vakuum- und Begasungsdüsen
in ähnlicher Weise betrieben, nur dass gleichzeitig die Begasung über die Begasungsdüsen
und die Evakuierung über die Vakuumdüsen erfolgt. Zweckmäßigerweise wird an einer
Folienseite begast und an der anderen Folienseite leichtes Vakuum angelegt.
[0036] Die Folien sind vorzugsweise flexibel und unabhängig hiervon (nahezu) gasdicht sowie
ggf. mit einem UV-Schutz versehen. Die Folien können z.B. aus PP oder Polyester gefertigt
sein und sind vorzugsweise beschichtet, damit diese unter Wärmeeinwirkung versiegeln
aber auch von Hand geöffnet werden, ohne dass die Folien einreißen. Das Öffnen kann
Folienlage für Folienlage erfolgen, wobei sich die Folien in den Siegelnähten sauber
trennen. Als Öffnungshilfe können Peelecken oder unversiegelte Packungszonen außerhalb
des Produktbereiches vorgesehen sein. Bevorzugt haben Oberfolie, Zwischenfolie(n)
und Unterfolie Foliendicken von bis zu 40 µm.
[0037] Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert ohne auf diese beschränkt
zu sein. Es zeigen:
Fig. 1 einen Teil der Verpackungsmaschine in seitlicher Aufsicht auf die Siegelstation,
d.h. in Richtung der Folienlaufbahn,
Fig. 2 einen weiteren Ausschnitt aus der Verpackungsmaschine mit Unterfolien-Zufuhr,
erster Auflagezone und Zufuhr der ersten Zwischenfolie über ein Umlenkdreieck.
Fig. 3 zeigt die Verpackungsmaschine in seitlicher Ansicht.
Fig. 4 zeigt die Verpackungsmaschine von oben. Der Pfeil bezeichnet die Laufrichtung.
[0038] Auf der Verpackungsmaschine (2) werden Verpackungen (17) hergestellt, die aus zumindest
einer Ober- (5) und einer Unterfolie (6) sowie einer oder mehreren Zwischenfolien
(10) bestehen, die mittels eines Siegelrandes (19) versiegelt sind.
[0039] Die Siegelstation (1) weist ein Siegeloberteil (3) und ein Siegelunterteil (4) auf,
die für die Zeit eines Siegelvorganges zusammengefahren werden. Das Siegeloberteil
(3) ist fest am Maschinenrahmen oder am Befestigungsriegel eines Hubsystems befestigt.
Das Siegelunterteil (4) ist z.B. mittels einer Kniehebeleinrichtung oder einer pneumatischen
Einrichtung in eine abgesenkte Stellung bzw. in eine geschlossene Stellung (Fig. 1)
bewegbar, relativ zum Siegeloberteil (3).
[0040] Im Gehäuse des Siegeloberteils (3) sind eine oder mehrere Siegelplatten (8) vorgesehen.
Die Siegelplatte (8) ist entsprechend der Produktverpackung konturiert. Die Siegelplatte
(8) umfasst eine Basisplatte (15), die die elektrischen Heizelemente (24) aufnimmt,
eine Abdeckplatte (25) und eine Aufsatzsiegelplatte (26), die konturiert ist und die
Randstruktur (19) der Verpackungen (17) wiedergibt, damit ein Siegeln dort erfolgt,
wo ein Verbinden von Ober- (5), Zwischen- (10) und Unterfolie (6) erwünscht ist. Die
Aufsatzsiegelplatte (26) kann weiterhin partiell mit Produktisolier-/kühlplatten ausgestaltet
sein.
[0041] Das Siegelunterteil (4) weist einen dem Siegeloberteil (3) zugewandten nach oben
im Wesentlichen offenen Innenraum auf. Unter dem unteren Rand des Siegeloberteils
und über dem oberen Rand des Siegelunterteils ist die Oberfolie (5) geführt. Auf dem
oberen Rand des Siegelunterteils (4) ist eine Dichtung geführt, vorzugsweise aus Silikon.
Das Siegelunterteil (4) weist einen oberen Rahmen auf, der Siegelbrille (35) genannt
wird.
[0042] Das Siegeloberteil (3) weist, dem Siegelunterteil (4) zugewandt, einen glatten Rand
auf, während das Siegelunterteil (4) auf seiner dem Siegeloberteil (3) zugewandten
Seite umlaufende elastische Dichtungsflächen aufweist. Darüber hinaus sind auch die
Längs- und/oder Querstege, die als Widerlager für die Siegelplatten dienen und an
denen die Siegelzonen durch Versiegeln geschaffen werden, mit Dichtungsflächen ausgestattet.
Die Dichtungen bzw. Dichtungsflächen bestehen vorzugsweise aus Silikongummi.
[0043] Der Innenraum des Siegeloberteils (3) ist über eine Bohrung mit einer nicht dargestellten
Evakuierzuleitung verbunden. Das Siegelunterteil (4) wird, nachdem der entsprechende
Folienabschnitt in die Siegelstation (1) eingefahren ist, angehoben und bei Anliegen
eines entsprechenden Druckes so gegen das Siegeloberteil (3) gedrückt,
dass sich im Inneren eine Siegelkammer ausbildet, die hermetisch nach außen abgeschlossen
ist und so die Oberfolie (5), die Zwischenfolien (10) und die Unterfolie (6) im Rahmen
zwischen Siegeloberteil (3) und Siegelunterteil (4) eingeklemmt, jedoch quer zu Laufrichtung.
In Laufrichtung sind nur die Oberfolie (5) und die Unterfolie (6) im Rahmen zwischen
Siegeloberteil (3) und Siegelunterteil (4) eingeklemmt, die Zwischenfolien (10) liegen
frei. Damit sind die Ober- (5), Zwischen- (10) und Unterfolie (6) plan und faltenfrei
eingespannt. Gleichzeitig ermöglichen obige Abmessungen und Anordnung der Folienbahnen,
dass die Vakuum- und Schutzgaszufuhr in den Randzonen zwischen Ober- und Unterfolie
jeweils jenseits der Zwischenfolie(n) erfolgt, und so gleichzeitig neben den Zwischenräumen
zwischen Unter- und erster Zwischenfolie und Ober- und letzter Zwischenfolie auch
die Zwischenräume zwischen den Zwischenfolien sicher evakuiert und ggf. schutzbegast
werden.
[0044] In dem nächsten Schritt erfolgt über die Evakuiereinrichtung, i.d.R. ein Evakuieren
der Kammer und der Packung. Die Unterfolie (6) hat seitliche Durchbrechungen zum Kammervakuum,
um ein Evakuieren der Packungen zu ermöglichen. Hierzu sind die Längsstege außerhalb
des Bereichs, wo die Siegelplatte aufsetzt, z.B. im Randbereich der Verpackungen,
mit Vakuumdüsen (11) versehen. Die Düsen korrespondieren dann mit den seitlichen Durchbrechungen
der Unterfolie.
[0045] Soweit es gewünscht ist, erfolgt durch entsprechendes Umschalten der Evakuier- und
Begasungseinrichtung anschließend ein Zuführen eines Schutzgases in den Raum durch
die Vakuumdüsen (11), die dann als Begasungsdüsen (11) dienen.
[0046] In Fig. 2 ist gezeigt, dass die Unterfolie (6) von einer Rolle am Maschineneingang
abgespult wird. Die Unterfolie (6) wird an den beiden äußeren Rändern in die sich
öffnenden Folienklammern eingefädelt, wobei die Klammern bei Fortbewegung automatisch
schließen, so dass die umlaufende Folientransportkette (36) die Unterfolie (6) forttransportiert.
Die Folientransportkette (36) wird beidseits im Maschinenrahmen (20) gehaltert.
[0047] Am Maschineneingang vor der ersten Auflagezone (39) ist weiterhin eine Lochstation
(39) vorgesehen, die in Form eines auf- und niederfahrbaren Rahmens an jeweils außen
gegenüberliegenden Kanten mit Lochmessern (40) versehen ist. Nach passieren der Lochstation
(39) erreicht die Unterfolie (6) die erste Auflagezone (37) zum Auflegen von Produkten.
Nach erfolgter Produktauflage wird eine Zwischenfolie (10) seitlich von einer Rolle
abgespult und über das Umlenkdreieck (38) der Unterfolie mittig ausgerichtet und parallel
zugeführt.
[0048] Dem Fachmann ist klar, dass in gleicher Weise mehrere Auflagezonen (37) in Verbindung
mit einer Zwischenfolienzufuhr, geführt über jeweils ein Umlenkdreieck (38) oder anderweitig
von oben anlog der Oberfolie (5) erfolgen können. Durch die Verwendung von mehreren
Zwischenfolien (10) verlängert sich der Maschinenrahmen (20) entsprechend.
[0049] Fig. 3 und 4 zeigen die Verpackungsmaschine in seitlicher Ansicht und in Draufsicht.
Der in Fig. 2 dargestellte Ausschnitt der Maschine ist auch in den Figuren 3 und 4
gezeigt. Zusätzlich sichtbar wird die zweite Auflagezone (37a) und die von einer oben
angebrachten Folienrolle abgezogenen Oberfolie (5), die mittig ausgerichtet parallel
zur Unter- (6) und Zwischenfolie (10) zugeführt wird. Die weiterhin dargstellte Siegelstation
(1) ist bereits ausführlich im Zusammenhang mit Fig. 1 erläutert worden.
[0050] Hinter der Siegelstation werden die zusammengefügten Folien mit eingeschlossenem
Produkt der Schneidestation zugeführt, wobei zunächst eine Querschneidevorrichtung
(41) die Packungsbahnen quertrennt und nachfolgend die Längsschneidevorrichtung (42)
die Packungen vereinzelt.
1. Verpackungsmaschine (2) aufweisend einen langgestreckten Maschinenrahmen (20) in oder
an dem sich zumindest zwei Auflagezonen (37,37a) für die Auflage von Verpackungsgut
(17) in oder auf die im Maschinenrahmen (20) der Verpackungsmaschine geführten Folien
(6,10,5) befinden, wobei
• eine Unterfolie (6) in Form einer Folienbahn von einer Rolle abgezogen und beidseits
am äußeren Folienrand der Folienbahn in jeweils einer Folientransportkette (36) gehaltert
und die Folientransportkette (36) in dem Maschinenrahmen (20) geführt ist und über
ein Antriebssystem taktweise umlaufbar ist,
• nach der ersten Auflagezone (37) eine Zwischenfolie (10) in Form einer Folienbahn
von einer Rolle parallel zur Unterfolie (6) ausgerichtet herangeführt ist und auf
die Unterfolie (6) und das Verpackungsgut (17) auf der Unterfolie (6) aufgelegt ist,
• ggf. weitere Auflagezonen (37a) mit entsprechender Heranführung, Ausrichtung, und
Auflegen der Zwischenfolie (10) in Form einer Folienbahn auf das Verpackungsgut und
die vorherige Zwischenfolie (10) längs des langgestreckten Maschinenrahmens (20) folgen,
• nach der letzten Auflagezone (37 bzw. 37a) eine Oberfolie (5) in Form einer Folienbahn
von einer Rolle parallel zur Unterfolie (6) ausgerichtet herangeführt ist und auf
der letzten Zwischenfolie (10) und auf dem Verpackungsgut (17) auf der letzten Zwischenfolie
(10) aufgelegt ist,
• die Zwischenfolienbahn(en) (10) schmaler als die Oberfolie (5) ist(sind),
• die Zwischenfolienbahn(en) (10) schmaler als die in der Folientransportkette (36)
geführte Unterfolie (6) ist(sind),
• der Maschinenrahmen (20) eine Siegelstation (1) aufweist, der die Folien mit eingeschlossenem
Verpackungsgut (17) zugeführt werden, die zumindest eine Siegelplatte (8) und zumindest
eine Siegelbrille (35) aufweist, um durch alle Folien hindurch taktweise eine um das
Verpackungsgut (17) umlaufende geschlossene Siegelnaht einzubringen,
• die Siegelstation (1) eine Vakuum- und eine Schutzgaszufuhr aufweist, um die Folien
(6,5,10) mit eingeschlossenem Verpackungsgut (17) in der Siegelstation (1) zu evakuieren
und zusätzlich mit Schutzgas zu begasen und
• der Maschinenrahmen (20) weiterhin eine Schneide- oder Perforiervorrichtung (41,42)
aufweist zum Vereinzeln der gesiegelten Folienbahnen mit eingeschlossenem Verpackungsgut
(17) zur Herstellung von Einzelpackungen.
2. Die Verpackungsmaschine gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in den Auflagezonen (37, 37a) Verpackungsgut als Schnittware in Form von einer oder
mehreren im Wesentlichen flachen Schindeln, insbesondere unterschiedlicher Art, aufgelegt
ist.
3. Die Verpackungsmaschine gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den Auflagezonen Verpackungsgut in Form von parallel ausgerichteten teilweise
überlappenden Schindeln aufgelegt ist.
4. Die Verpackungsmaschine gemäß zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verpackungsgut pro Takt in zwei, drei oder vier Spuren aufgelegt ist.
5. Die Verpackungsmaschine gemäß zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenfolienbahn(en) (10) von einer Rolle von der Seite über ein Umlenkdreieck
(38) zugeführt sind.
6. Die Verpackungsmaschine gemäß zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenfolienbahn(en) (10) von einer Rolle von oben umgelenkt ist/sind.
7. Die Verpackungsmaschine gemäß zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Siegelstation (1) aus einem Siegeloberteil (3) und einem über ein Hubsystem beweglichen
Siegelunterteil (4), das sich im Maschinentakt zyklisch öffnet und schließt, besteht.
8. Die Verpackungsmaschine gemäß zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vakuum- und Schutzgaszufuhr (11) zwischen Unter- (6) und Oberfolie (5) im Bereich
der Folienränder jenseits der schmaleren Zwischenfolie(n) (10) erfolgt.
9. Die Verpackungsmaschine gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Maschinenrahmen (20) eine Lochstation (39) am Maschineneinlauf vor Zuführung
der Oberfolie (5), vorzugsweise auch vor Zuführung der ersten Zwischenfolie (10),
aufweist, um mehre Durchbrechungen in die Unterfolie (6) einzubringen, vorzugsweise
in einer oder beiden Randzonen der Unterfolie (6), und die Siegelstation (1) eine
Vielzahl von Vakuum- und/oder Begasungsdüsen (11) aufweist, die mit den Durchbrechungen
der Unterfolie (6) fluchten, insbesondere in diese eintauchen, und die Vakuum- und/
oder die Schutzgaszufuhr über die Vakuum- und/oder Begasungsdüsen (11) erfolgt.
10. Die Verpackungsmaschine gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Begasung über die Begasungsdüsen (11) und die Evakuierung über die Vakuumdüsen
(11) erfolgt, wobei in der Betriebsform Schutzgasspülen vorzugsweise an einer Folienseite
begast und an der anderen Folienseite Unterdruck angelegt ist.
11. Die Verpackungsmaschine gemäß zumindest einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenfolie(n) (10) so bemessen und/oder geführt ist/sind, dass die Durchbrechungen
der Unterfolie (6) nicht überlappt werden und insbesondere eine Breite aufweist, die
maximal dem Abstand der Durchbrechungen, bezogen auf den inneren Rand der Durchbrechungen
entspricht.
12. Die Verpackungsmaschine gemäß zumindest einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfolie (5) so bemessen ist, dass sie die Durchbrechungen der Unterfolie (6)
vollständig überlappt.
13. Verfahren unter Verwendung der Verpackungsmaschine (2) gemäß zumindest einem der Ansprüche
1 bis 12.