[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gehäuse mit Dichtungseinrichtung. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung ein Gehäuse zur Verteilung und Führung von Schallwellen
sowie zur Erschließung wenigstens eines erweiterten Schallraums, wobei die Dichtungseinrichtung
im Bereich einer Anschlussstelle des Gehäuses zu einem erweiterten Schallraum, das
Äußere des Gehäuses gegenüber dem Gehäuseinnenraum bzw. dem erweiterten Schallraum
abdichtet.
[0002] Zur Vereinfachung soll die Erfindung im Folgenden anhand eines Gehäuses zur Aufnahme
eines Schallwandlers - insbesondere eines Basslautsprechers - beschrieben werden,
wobei das Gehäuse die Schallwellen führt und über eine Anschlussstelle wenigstens
einen erweiterten Schallraum - insbesondere als Resonanzraum - erschließt. Dabei bildet
das Gehäuse einen Schallraum für den Schallwandler und die Dichtungseinrichtung dichtet
den Schallraum gegenüber der Umgebung ab.
[0003] Die Beschreibung dieser Beispielanwendung soll den Gegenstand dieser Erfindung nicht
darauf beschränken. Vielmehr umfasst die Erfindung weitere - insbesondere im Fahrzeugbau
eingesetzte - Gehäuse mit wenigstens einer Dichtungseinrichtung, die sich durch eine
verliersichere, logistisch einfach zu handhabende und auf einfache Weise zu verarbeitende
Dichtungseinrichtung auszeichnen.
Stand der Technik
[0004] Gemäß dem Stand der Technik werden Gehäuse zur Aufnahme von Lautsprechern, Ausbildung
von Schallräumen und Erschließung erweiterter Schallräume im Kraftfahrzeugbau häufig
als ein- oder mehrteilige Kunststoffspritzgussteile gefertigt. Je nach Bedarf werden
mehrere Gehäuseteile durch einen Klebe- oder Schweißvorgang zu einem Gehäuse zusammengefügt.
[0005] Als erweiterte Schall- und Resonanzräume eigenen sich insbesondere für Tieftonlautsprecher
die Hohlräume der Karosserie, wie beispielsweise Seitenschwellerhohlräume oder auch
Hohlräume von Karosserieteilen wie z. B. Türhohlräume. Die meisten dieser Hohlräume
sind jedoch im Gegensatz zum Fahrzeuginnenraum, welcher einen Trockenraum darstellt,
Feucht- oder Nassräume, die es gegenüber dem Fahrzeuginnenraum abzudichten gilt. Dies
ist gleichermaßen der Fall für mit solchen Hohlräumen von Karosserie oder Karosserieteilen
verbundene Gehäuse zur Aufnahme von Lautsprechern, Ausbildung von Schallräumen und
Erschließung erweiterter Schallräume sowie die entsprechenden Anschlussstellen.
[0006] Im Stand der Technik werden zur Abdichtung der Anschlussstellen zwischen Gehäuse
und Karosserie bzw. Karosserieteil das Gehäuse oder die Gehäuseteile an der Anschlussstelle
manuell oder teilautomatisiert mit einem Dichtelement bestückt, welches zumeist aus
einem geschäumten Material besteht und durch Kleben befestigt wird. Eine solche Befestigung
des Dichtelements, wie auch das Dichtelement selbst sind jedoch zum einen empfindlich
gegen mechanische Querbelastungen, zum anderen verlieren derartige geschäumte Materialien
über die Zeit ihre Elastizitätseigenschaften.
[0007] Die Baugruppe aus Gehäuse und aufgeklebtem Dichtelement wird nach dem Montageprozess
im Fahrzeug auf Dichtheit und Funktion geprüft. Stellt sich hierbei heraus, dass das
Dichtelement beispielsweise während des Montageprozesses beschädigt wurde, ist ein
Austausch der gesamten Baugruppe erforderlich. Um sicher zu stellen, dass das Dichtelement
nicht bereits vor der Montage beschädigt wird, müssen die Baugruppen aufwendig verpackt
werden, zumeist in besonderen, für die Lagerung und den Transport solcher Baugruppen
extra angefertigten Transportbehältern.
[0008] Somit ist die bekannte Art der abgedichteten Verbindung von Gehäusen mit der Karosserie
oder Karosserieteilen wegen des damit verbundenen erhöhten Herstellungs-, Transport-,
Montage- und Prüfungsaufwands aufwendig und teuer.
Aufgabenstellung
[0009] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Gehäuse mit wenigstens einer
Dichtungseinrichtung zur Verfügung zu stellen, bei denen die Nachteile des Standes
der Technik zumindest teilweise überwunden werden, und wodurch insbesondere aufwendig
ausgeführte, meist manuell oder halbautomatisch bestückte Dichtelemente im Fertigungsprozess
von Gehäusen insbesondere im Fahrzeugbau ersetzt werden können und somit die Herstellung,
der Transport und die Verarbeitung entsprechender Gehäuse einfacher und wirtschaftlicher
gestaltet werden kann.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Gehäuse mit wenigstens einer Dichtungseinrichtung
mit den Merkmalen des Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen und Weiterbildungen
des erfindungsgemäßen Gehäuses sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0011] Das erfindungsgemäße Gehäuse mit wenigstens einer Dichtungseinrichtung weist wenigstens
eine Anschlussstelle zu wenigstens einem Anschlussraum auf, welche so ausgeführt ist,
dass eine Schallführung zwischen dem Gehäuse und dem Anschlussraum ermöglicht wird.
[0012] Bevorzugte Anschlussräume sind beispielsweise Schwellerhohlräume, Türinnenräume und
hohl geformte Streben und Stützen bzw. Säulen. Solche Anschlussräume stellen erweiterte
Schallräume dar und sind vorzugsweise zumindest teilweise einen Resonanzraum für einen
Schallwandler. Als Anschlussstelle wird im Rahmen der Erfindung eine Durchführung
durch wenigstens eine Wandung des Gehäuses verstanden, welche wenigstens einer Durchführung
eines hieran angrenzenden Anschlussraums hinsichtlich ihres Querschnittes im Wesentlichen
entspricht.
[0013] Erfindungsgemäß weist das Gehäuse an wenigstens einer Anschlussstelle wenigstens
eine zumindest teilweise umlaufende Wandung mit wenigstens einer zum entsprechenden
Anschlussraum hinweisenden Stirnfläche auf. Dabei ist an der Stirnfläche wenigstens
abschnittweise die Dichtungseinrichtung angeordnet, welche den Gehäuseinnenraum im
Bereich der Anschlussstelle gegenüber der Umgebung abdichtet.
[0014] Die vorliegende Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass wenigstens eine Dichtungseinrichtung
zumindest abschnittsweise an das Gehäuse und insbesondere an die Stirnfläche einer
Gehäuseanschlussstelle vorzugsweise integral angeformt ist.
[0015] Eine solche erfindungsgemäße Dichtungseinrichtung ist in mehrerlei Hinsicht vorteilhaft.
Einerseits kommt die erfindungsgemäße Lösung anstatt der im Stand der Technik benötigten
wenigstens zwei Planflächen, nämlich erstens der Planfläche des Gehäuses, an welcher
durch Klebstoff das Dichtelement befestigt ist und zweitens der Planfläche des Anschlussraums
an welcher das Dichtelement anliegt, mit nur einer solchen Planfläche aus, nämlich
der des Anschlussraums, an welcher die Dichtungseinrichtung anliegt. Allein diese
Ersetzung einer Planfläche durch eine Stirnfläche bietet enorme Vorteile bei der Konstruktion
von Gehäusen zur Aufnahme von Lautsprechern, Ausbildung von Schallräumen und Erschließung
erweiterter Schallräume, welche üblicherweise in stark eingeengten Bauräumen untergebracht
werden müssen.
[0016] Weiterhin gewährleistet das Anformen der Dichtungseinrichtung eine sichere Positionierung
der Dichtungseinrichtung im Bereich der Anschlussstelle des Gehäuses, das heißt eine
zuverlässige Dichtungsmontage, da die Montage der Dichtungseinrichtung in den Fertigungsprozess
des Gehäuses oder eines Gehäuseteils integriert ist. Besonders bevorzugt werden die
erfindungsgemäßen Gehäuse oder Gehäuseteile mit wenigstens einer Dichtungseinrichtung
in einem Zwei- oder Mehrkomponenten-Spritzgussprozess hergestellt, so dass die Dichtungseinrichtung
durch Anspritzen integral bzw. einstückig mit der jeweiligen Stirnfläche verbunden
ist.
[0017] Eine erfindungsgemäße Dichtungseinrichtung geht weiterhin mit einem deutlich reduzierten
Prüfaufwand einher, da bei der integral angeformten Dichtungseinrichtung bei der Einhaltung
aller Herstellungsparameter von einer sicheren und festen Verbindung der Dichtungseinrichtung
mit dem Gehäuse ausgegangen werden kann. Schließlich ist eine angeformte Dichtungseinrichtung
gemäß der Erfindung auch aufgrund des festeren Sitzes der Dichtungseinrichtung vorteilhaft,
da sie sehr viel weniger anfällig gegenüber Beschädigungen bei der Verpackung und
der Montage ist und überdies verliersicher.
[0018] Bevorzugt ist die Dichtungseinrichtung aus einem weichelastischen Material gefertigt
(Weichkomponente), insbesondere aus einem thermoplastischen Elastomer, einem kautschuk-
oder slikonhaltigen Material oder einem ähnlichen Material, welches vorzugsweise in
einem Zwei- oder Mehrkomponenten-Spritzgussprozess an das vorzugsweise aus einem geeigneten
thermoplastischen Material (Hartkomponente) bestehenden Gehäuse oder Gehäuseteil angespritzt
wird.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gehäuses mit Dichtungseinrichtung
weist die Dichtungseinrichtung zur Verbesserung der Abdichtungsfunktion einen Querschnitt,
d. h. eine Oberflächenkontur auf, welche aus einer Gruppe ausgewählt ist, die wellenförmige,
labyrinthförmige, spiralförmige, sichelförmige, B-förmige, C-förmige, M-förmige, O-förmige
sowie teilweise hohle Querschnitte, Kombinationen hieraus und dergleichen enthält.
[0020] Durch die geeignete Wahl des Querschnitts bzw. der Oberflächenkontur der Dichtungseinrichtung
kann auch unter erschwerten Montagebedingungen oder in stark begrenzten Bauräumen
sicher gewährleistet werden, dass eine sichere Abdichtung der Anschlussstelle des
Gehäuses zum Anschlussraum erfolgt, so dass die erforderliche Abdichtung zwischen
Nass- bzw. Feuchtraum (Gehäuseinnenraum bzw. Anschlussraum) und Trockenraum (Fahrzeuginnenraum)
sicher gewährleistet ist.
[0021] Besonders bevorzugt besteht auch die Möglichkeit, unterschiedliche Querschnitte bzw.
Oberflächenkonturen der Dichtungseinrichtung in ein und derselben Ausführungsform
zu kombinieren, so dass die Dichtungseigenschaften der Dichtungseinrichtung in verschiedenen
Bereichen der Anschlussstelle bzw. der Anschlussstellen unterschiedlich ausgeführt
werden können.
[0022] Vorzugsweise wird die Stirnfläche des Gehäuses oder Gehäuseteils an welchem die Dichtungseinrichtung
angeformt ist von dieser zumindest teilweise umgriffen, wodurch die Kontaktfläche
zwischen Hart- und Weichkomponente vergrößert und damit die Haftung zwischen den beiden
Komponenten verbessert wird. Besonders bevorzugt umgreift die Dichtungseinrichtung
die Stirnfläche im Wesentlichen U-förmig, so dass ein fester Sitz der Dichtungseinrichtung
an der Stirnfläche gewährleistet ist.
[0023] Zur weitergehenden Verbesserung der Verbindung zwischen der Hart- und Weichkomponente,
also des Gehäuses bzw. Gehäuseteils und der Dichtungseinrichtung, weist bei einer
besonders bevorzugten Ausführungsform die Stirnfläche einen Querschnitt, d. h. eine
Oberflächenkontur auf, welche aus einer Gruppe ausgewählt ist, die wellenförmige,
mit rillen versehene, sichelförmige, B-förmige, C-förmige, M-förmige und zumindest
teilweise hinterschnittene Querschnitte, Kombinationen hieraus und dergleichen enthält.
[0024] Insbesondere lässt sich durch die Wahl des Querschnitts bzw. der Oberflächenkontur
der Stirnfläche die Druckverteilung der an den Anschlussraum anliegenden Dichtungseinrichtung
Bereichsweise verschieden vorgeben, so dass beispielsweise eine zum Anschlussstelleninnenraum
hin weisende erste Erhöhung der Oberflächenkontur der Dichtungseinrichtung mit einem
höheren Druck an der Durchführung zum Anschlussraum anliegt, als eine zweite oder
weitere zur Umgebung hinweisende Erhöhung der Oberflächenkontur der Dichtungseinrichtung.
[0025] Besonders bevorzugt besteht auch die Möglichkeit, unterschiedliche Querschnitte bzw.
Oberflächenkonturen der Stirnfläche in ein und derselben Ausführungsform zu kombinieren,
so dass die Dichtungseigenschaften der Dichtungseinrichtung in verschiedenen Bereichen
der Anschlussstelle bzw. der Anschlussstellen auch hierdurch unterschiedlich ausgeführt
werden können.
[0026] Vorzugsweise weist das erfindungsgemäße Gehäuse wenigstens eine Öffnung zur Aufnahme
wenigstens eines Schallwandlers auf, wobei der Schallraum bevorzugt zumindest teilweise
einen Resonanzraum für den Schallwandler bildet.
[0027] Das erfindungsgemäße Gehäuse ist vorzugsweise einteilig gefertigt. Im Falle mehrere
Gehäuseteile sind diese bevorzugt miteinander verschweißt und/oder verklebt - insbesondere
entlang einer Füg- oder Schweißnaht und formen dabei das Gehäuse, dessen Innenraum
den Schallraum bildet. Vorzugsweise erstreckt sich die Schweiß- oder Klebenaht nicht
in den Bereich der Dichtungseinrichtung, so dass die Dichtungseinrichtung an einem
der zusammenzufügenden Teile bereits in dessen Herstellungsprozess angeformt wird.
[0028] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gehäuses nimmt die Dichtungseinrichtung
die Funktion eines Toleranzausgleichselements zwischen Gehäuse und Anschlussraum wahr,
wobei hier der Querschnitt der Dichtungseinrichtung den Anforderungen an einen Toleranzausgleich
entsprechend groß bzw. länglich gewählt werden kann. Dies ist insofern vorteilhaft,
als so an die Montage des erfindungsgemäßen Gehäuses geringere Genauigkeitsanforderungen
zu stellen sind.
[0029] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gehäuses nimmt
die Dichtungseinrichtung die Funktion eines Schwingungsdämpfungselements zwischen
Gehäuse und Anschlussraum wahr. Dies ist insofern vorteilhaft, als so auf zusätzliche
Schwingungsdämpfungselemente verzichtet werden kann, und so störenden Geräusche durch
Resonanzeffekte effektiv vermieden werden können. Insofern ist die erfindungsgemäße
Dichtungseinrichtung auch besonders vorteilhaft, da ihre Dauerelastizität deutlich
über der bekannter geschäumter Dichtungseinrichtungen liegt und somit nicht nur eine
langanhaltend sichere Dichtungsfunktion gewährleistet ist sondern auch eine entsprechende
mechanische Dauerlastizität zur Schwingungsdämpfung.
[0030] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gehäuses weist das Gehäuse
im Bereich der Anschlussstelle wenigstens einen Verstärkungssteg auf, welcher die
Anschlussstelle und/oder die Dichtungseinrichtung formstabilisiert.
[0031] In einer Weiterbildung weist das Gehäuse im Bereich der Anschlussstelle wenigstens
ein Verstärkungsprofil auf, welches die Anschlussstelle und/oder die Dichtungseinrichtung
formstabilisiert und bevorzugt als Einführungs- bzw. Positionierhilfe bezüglich des
Anschlussraums dient.
[0032] Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass nicht alle Vorteile durch sämtliche
Ausftihrungsformen des erfindungsgemäßen Gehäuses verwirklicht werden müssen.
Ausführungsbeispiele
[0033] Die Merkmale der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mir den Ansprüchen
und den Zeichnungen. Darin zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Schrägansicht auf ein Gehäuse gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- eine Längsschnittdarstellung des erfindungsgemäßen Gehäuses aus Fig. 1, welche zusätzlich
eine Anschlussfläche eines Anschlussraums zeigt;
- Fig. 3
- eine Schnittansicht des erfindungsgemäßen Gehäuses aus Fig. 2 im Bereich der Dichtungseinrichtung.
[0034] Fig. 1 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Gehäuses
10 mit einer Dichtungseinrichtung 30 in einer perspektivischen Schrägansicht. Das
dargestellte Gehäuse 10 ist ein Gehäuse zur Aufnahme eines - nicht gezeigten - Schallwandlers,
insbesondere eines Lautsprechers, einer Audioanlage in einem Kraftfahrzeug, welcher
in der Schallwandleraufnahmeöffnung 14, die in der Oberseite eines oberen ersten Gehäuseteils
1 ausgebildet ist, befestigt ist. Das Innere des Gehäuses 10 dient als Schallraum
4 sowie als Teil des Resonanzraums für den Lautsprecher.
[0035] Neben der Aufnahme und Befestigung des Lautsprechers dient das Gehäuse 10 auch der
Erschliessung eines erweiterten Schallraums für den Lautsprecher in dem Kraftfahrzeug.
Dazu weist das Gehäuse 10 eine Anschlussstelle 9 auf, welche mit einem erweiterten
Schallraum, insbesondere einem Anschlussraum verbunden wird. Dazu ist das Gehäuse
10 im montierten Zustand bevorzugt an Orten innerhalb des Kraftfahrzeugs platziert,
die einerseits eine optimierte Abstrahlung des Schalls in den Fahrgastraum erlauben,
wie zum Beispiel im Falle eines Basslautsprechers unter den Fahrzeugvordersitzen oder
der Rücksitzbank, und die sich anderseits in der Nähe geeigneter Resonanzräume befinden,
wie z. B. Türschwellern, Querstreben, den tragenden Säulen des Fahrzeugs, den Türen
oder dergleichen.
[0036] Durch den Anschluss des Gehäuses 10 an einen derartigen erweiterten Schallraum dient
dieser ebenfalls als Resonanzraum für den Lautsprecher, was sich insbesondere im Falle
eines Tieftöners bzw. Basslautsprechers sehr positiv auf die Abstrahl- bzw Leistungscharakteristik
des Gesamtlautsprechers auswirken kann, da Basslautsprecher aufgrund der längeren
Schallwellenlängen tiefer Töne entsprechend große Resonanzräume benötigen, die durch
in den Fahrzeuginnenraum eingebaute Gehäuse kaum zur Verfügung gestellt werden können,
da entsprechend große Bauräume in der Regel nicht zur Verfügung stehen.
[0037] Bei den Hohlräumen der Karosserie oder von Karosserieteilen eines Kraftfahrzeugs
handelt es sich jedoch im Vergleich zu dem Fahrzeuginnenraum und insbesondere dem
Fahrgastraum, welche im Wesentlichen einen Trockenraum darstellen, um Feucht- oder
Nassräume. Diese gilt es gegenüber der Umgebung 70 des Gehäuses 10, das heißt dem
Raum außerhalb des Gehäuses 10, der insbesondere mit dem Fahrzeuginnerraum in direkter
oder indirekter Verbindung steht, im Wesentlichen feuchtigkeitsdicht abzudichten.
[0038] Zur Erschließung eines solchen Feucht- bzw. Nassraums als erweitertem Schallraum
ist die Anschlussstelle 9, welche geeignet ist, Schall in den erweiterten Schallraum
zu führen, so ausgeführt, dass sie das Äußere 70 des Gehäuses 10 und damit den Fahrzeuginnenraum
gegenüber dem Gehäuseinnenraum 4 und dem erweiterten Schallraum abzudichten vermag.
[0039] Das in Fig. 1 gezeigte Gehäuse 10 besteht aus dem bereits erwähnten oberen ersten
Gehäuseteil 1 mit in dessen Oberseite ausgebildeten Schallwandleraufnahmeöffnung 14
und einem unteren zweiten Gehäuseteil 2. Das Zusammenfügen beider Gehäuseteile erfolgt
bevorzugt durch Schweißen oder Kleben entlang der Füge- oder Schweißnaht 18, welche
sich auf den Seitenflächen des Gehäuses 10 in einer im Wesentlichen ebenen horizontalen
geometrischen Schnittebene durch das Gehäuse 10 erstreckt.
[0040] Die Anschlussstelle 9 zu dem erweiterten Schallraum ist an einer Stirnfläche 15 des
Gehäuses 10 ausgebildet, welche an einer Seite des Gehäuses 10 und insbesondere des
oberen ersten Gehäuseteils 1 angeformt ist. An der Stirnfläche ist die Dichtungseinrichtung
30 integral angeformt, vorzugsweise in einem Zweikomponentenspritzgussprozess. Die
Dichtungseinrichtung 30 ist aus einem weichelastischen, leicht verformbaren thermoplastischen
Elastomer gefertigt, welches an die Wandung des erweiterten Schallraums angedrückt
wird und sich dieser gut anpasst.
[0041] Die Füge- oder Schweißnaht 18 erstreckt sich vorzugsweise nicht durch die Stirnfläche
15 hindurch sondern in einem vorgegebenen Abstand hierzu, so dass die Stirnfläche
15 mit daran angespritzter Dichtungseinrichtung 30 des oberen ersten Gehäuseteils
1 innerhalb eines einzigen Herstellungsprozesses gebildet wird und das zweite untere
Gehäuseteil 2 dann im Klebe oder Schweißprozess das Gehäuse 10 nach unten verschließt.
[0042] In Fig. 1 ist in der Mitte der Anschlussstellenöffnung 16 ein Verstärkungssteg 19
und an deren linken und rechten Seite Verstärkungsprofile 20, 21 vorgesehen, welche
die Formstabilität der Anschlussstelle 9 bzw. der Anschlussstellenöffnung 16 und insbesondere
der Dichtungseinrichtung 30 erhöhen. Die seitlichen Verstärkungsprofile 20, 21 stehen
dabei über die durch die Anschlussstellenöffnung 16 definierte Öffnungsfläche hervor,
so dass hierdurch ein Eingriff in die Öffnung 17 des Anschlussraums erfolgt und somit
eine sichere Montage bzw. Positionierung gewährleistet ist, wie in Fig. 2 erkennbar
ist.
[0043] Fig. 2 zeigt das erfindungsgemäße Gehäuse gemäß Fig. 1 in einem perspektivischen
Längsschnitt entlang einer vertikalen Mittelebene. Zusätzlich ist an der Stirnfläche
9 ein Ausschnitt der Wandung 11 des Anschlussraums 80 dargestellt. Der Anschlussraum
80 bildet im Ausführungsbeispiel den erweiterten Schallraum 8. Der erweiterte Schallraum
8 stellt insbesondere in seinem unteren Bereich einen Nassraum 6 dar, welcher mittels
der Dichtungseinrichtung 30 gegenüber der Umgebung 70 des Gehäuses 10 abgedichtet
ist.
[0044] Zur Weiterleitung des Schalls aus dem Schallraum 4 des Gehäuses 10 in den erweiterten
Schallraum 8 weist die Wandung 11 eine der Anschlussstellenöffnung 16 hinsichtlich
ihres Querschnitts im Wesentlichen entsprechende Öffnung 17 auf. Die Öffnung 17 ist
im vorliegenden Fall, ebenso wie die Anschlussstellenöffnung 16 rechteckig mit abgerundeten
Ecken ausgebildet. Die Öffnung 17 ist in ihrer Öffnungsbreite so auf die Höhe der
vertikalen Stege der Verstärkungsprofile 20, 21 abgestimmt, dass ein sicheres und
sattes Anliegen der Dichtungseinrichtung 30 an der Wandung 11 des Anschlussraums 80
um die Öffnung 17 herum gewährleistet ist, wenn die seitlichen Verstärkungsprofile
20, 21, wie beschrieben, in die Öffnung 17 eingreifen.
[0045] Im Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 1 und 2 weist die Dichtungseinrichtung 30
einen wellenförmigen Querschnitt mit zwei Wellenkämmen auf, mit einer in etwa B-förmigen
Oberflächenkontur der Dichtungseinrichtung 30. Die Wellenkämme der Oberflächenkontur
der Dichtungseinrichtung 30 liegen an der Außenseite der Wandung 11 des Anschlussraums
um dessen Öffnung 17 herum satt an, so dass zwei umlaufende Dichtlinien gebildet werden.
[0046] Hierdurch wird in vorteilhafter Weise die Dichtwirkung erhöht, obgleich in anderen
Ausführungsbeispielen, in welchen der Platz für die Gehäuseanschlussstelle begrenzt
ist, auch nur ein Wellenkamm, das heißt nur eine einfache Dichtlinie zur Anwendung
kommen kann. Für Anwendungen mit noch höheren Anforderungen an die Dichtheit eignen
sich beispielsweise wellenförmige Dichtkonturen mit drei und mehr Wellenkämmen.
[0047] In Fig. 2 ist auch erkennbar, dass die die Dichtungseinrichtung 30 stützende Stirnfläche
15 einen der Dichtungseinrichtung 30 im Wesentlichen entsprechenden wellenförmigen
Querschnitt aufweist. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass zum einen die nötige
Bauhöhe der Dichtung nicht allein durch die Weichkomponente erreicht werden muss,
was bei der Montage zu einem umknicken der Dichtungseinrichtung 30 und damit einer
verminderten Dichtwirkung rühren könnte, und zum anderen der Anpressdruck der Dichtungseinrichtung
30 an die Wandung 11 ausreichend hoch ist.
[0048] Die konkrete Ausgestaltung der Stirnfläche 15 dient durch die vergrößerte Kontaktfläche
zwischen Hart- und Weichkomponente, insbesondere in unterschiedlichen Orientierungen,
zudem einer sicheren Verbindung der Weichkomponente der Dichtungseinrichtung 30 mit
der Hartkomponente der Stirnfläche 15, so dass die Dichtungseinrichtung im Wesentlichen
unempfindlich gegen Querbelastungen und dergleichen ähnliche mechanische Belastungen
ist, wie sie z. B. bei der Montage oder beim Transport auftreten können.
[0049] Die wellenförmige Dichtkontur ist in besonderer Weise geeignet, als Toleranzausgleichselement
zwischen dem Gehäuse 10 und insbesondere der Stirnfläche 15 und der Wandung 11 des
Anschlussraums 80 zu dienen. Die zwei Wellenkämme der Dichtkontur der Dichtungseinrichtung
30 passen sich besonders leicht jeglichen Ungenauigkeiten und Unebenheiten der Wandung
11 an.
[0050] Daneben ist die verwendete wellenförmige Dichtkontur auch geeignet, als Schwingungs-
oder auch Stoßdämpfungselement zwischen dem Gehäuse 10 und der Wandung 11 zu fungieren.
Gerade im Fahrzeugbau ist es wichtig, dass an Fügeschnittstellen zwischen Bauteilen,
insbesondere hohlraumbildenden Bauteilen, dauerhaft und ausreichend schwingungsdämpfende
Elemente vorhanden sind, um zu verhindern, dass die Komponenten oder deren Fügeschnittstellen
durch die Vibrationen der Fahrzeugkarosserie beschädigt und/oder undicht werden, und/oder
dass sich durch Resonanzeffekte in den hohlraumbildenden Bauteilen störend laute Geräusche
bilden.
[0051] Fig. 3 zeigt in einer Detailansicht des Ausführungsbeispiels aus Fig. 2 insbesondere
die umlaufende Dichtungseinrichtung 30 genauer. In Fig. 3 ist einerseits dessen wellenförmige
Dichtkontur besser erkennbar, anderseits ist auch gut erkennbar, wie die Dichtungseinrichtung
30 (Weichkomponente) durch Anspritzen an die Stirnfläche 15 (Hartkomponente) des Gehäuses
10 angeformt ist. Insbesondere die Oberflächenkontur bzw. der wellenförmige Querschnitt
der Dichtungseinrichtung 30 sowie der darunter liegenden Stirnfläche 15 lassen sich
in Fig. 3 gut erkennen.
1. Gehäuse (10), vorzugsweise zur Aufnahme eines Schallwandlers, wobei
das Gehäuse (10) wenigstens eine Anschlussstelle (9) zu wenigstens einem Anschlussraum
(80) aufweist, durch welche eine Schallführung zwischen dem Gehäuseinnenraum (4) und
dem Anschlussraum (80) erfolgt und wobei
die Anschlussstelle (9) wenigstens eine Dichtungseinrichtung (30) aufweist, welche
an der Wandung (11) des Anschlussraums (80) zumindest abschnittsweise anliegt, so
dass das Gehäuse (10) mit der Wandung (11) des Anschlussraums (80) im Bereich der
Anschlussstelle (9) im Wesentlichen feuchtigkeitsdicht gegenüber der Umgebung (70)
lösbar miteinander verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anschlussstelle (9) wenigstens eine zumindest teilweise umlaufende Wandung mit
einer zum Anschlussraum (80) hinweisenden Stirnfläche (15) aufweist, an welcher die
Dichtungseinrichtung (30) angeformt ist.
2. Gehäuse (10) gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gehäuse (10) aus wenigstens zwei Gehäuseteilen (1, 2) besteht, welche durch eine
stoff und/oder formschlüssige Verbindung miteinander verbunden sind und vorzugsweise
durch Schweißen oder Kleben entlang einer Schweiß- bzw. Fügenaht (18) miteinander
verbunden sind, und dass zumindest eines der Gehäuseteile die Stirnfläche (15) aufweist
3. Gehäuse (10) gemäß Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dichtungseinrichtung (30) an der Stirnfläche (15) integral angeformt ist und vorzugsweise
mittels eines Zwei- oder Mehrkomponenten-Spritzgussverfahrens im Rahmen der Herstellung
des Gehäuses (10) oder der Gehäuseteile (1, 2) an die Stirnfläche (15) angeformt wird.
4. Gehäuse (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dichtungseinrichtung (30) aus einem weichelastischen Material gefertigt ist, vorzugsweise
aus einem thermoplastischen Elastomer oder aus einem silikon- oder kautschukhaltigen
Material.
5. Gehäuse (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anschlussstelle (9) eine Anschlussstellenöffnung (16) aufweist, deren Querschnitt
im Wesentlichen gleich dem Querschnitt einer Öffnung (17) der Wandung (11) des Anschlussraums
(80) ist.
6. Gehäuse (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dichtungseinrichtung (30) zumindest bereichsweise einen Querschnitt bzw. eine
Oberflächenkontur aufweist, welche aus einer Gruppe ausgewählt ist, die wellenförmige,
labyrinthförmige, spiralförmige, sichelförmige, B-förmige, C-förmige, M-förmige, O-förmige
sowie teilweise hohle Querschnitte sowie Kombinationen hieraus und dergleichen enthält.
7. Gehäuse (10) gemäß Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
durch die Oberflächenkontur der Dichtungseinrichtung (30) im montierten Zustand des
Gehäuses (10) wenigstens eine Dichtlinie mit der Wandung (11) gebildet wird.
8. Gehäuse (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stirnfläche (15) zumindest bereichsweise einen Querschnitt bzw. eine Oberflächenkontur
aufweist, welche aus einer Gruppe ausgewählt ist, die wellenförmige, mit rillen versehene,
sichelförmige, B-förmige, C-förmige, M-förmige und zumindest teilweise hinterschnittene
Querschnitte sowie Kombinationen hieraus und dergleichen enthält.
9. Gehäuse (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stirnfläche (15) von der Dichtungseinrichtung (30) zumindest teilweise umgriffen
wird, vorzugsweise im Wesentlichen U-förmig umgriffen wird.
10. Gehäuse (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens eine Öffnung (14) zur Aufnahme bzw. Befestigung wenigstens eines Schallwandlers,
vorzugsweise eines Tieftonlautsprechers vorgesehen ist.
11. Gehäuse (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Bereich der Anschlussstelle (9) und insbesondere der Anschlussstellenöffnung (16)
wenigstens ein Verstärkungssteg (19) vorgesehen ist, welcher die Anschlussstelle (9)
und/oder die Dichtungseinrichtung (30) stabilisiert.
12. Gehäuse (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Bereich der Anschlussstelle (9) und insbesondere der Anschlussstellenöffnung (16)
wenigstens ein Verstärkungsprofil (20, 21) vorgesehen ist, welches die Anschlussstelle
(9) und/oder die Dichtungseinrichtung (30) stabilisiert und/oder als Einführungs-
bzw. Positionierhilfe bezüglich der Öffnung (17) des Anschlussraums (80) dient.
13. Gehäuse (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Anschlussraum (80) ein Hohlraum einer Kraftfahrzeugkarosserie ist oder eines Karosserieanbauteils,
vorzugsweise ein Schweller, eine Strebe, eine Säule, eine Tür, ein Kotflügel oder
dergleichen, und zumindest teilweise als Resonanzraum dient.