(19)
(11) EP 1 774 874 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.04.2007  Patentblatt  2007/16

(21) Anmeldenummer: 06021314.7

(22) Anmeldetag:  11.10.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47C 27/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 13.10.2005 DE 202005016203 U

(71) Anmelder: Thomas Beteiligungs- und Vermögens GmbH & Co. KG
27432 Bremervörde (DE)

(72) Erfinder:
  • Jansen, Klaus, Dr.
    21614 Buxtehude (DE)

(74) Vertreter: Möller, Friedrich et al
Meissner, Bolte & Partner Anwaltssozietät GbR Hollerallee 73
28209 Bremen
28209 Bremen (DE)

   


(54) Matratze


(57) Matratzen werden zur Erhöhung des Schlaf-, Sitz- und Liegekomforts von Betten, Liegen oder auch Stühlen eingesetzt. Man ist bestrebt, auf einfache und wirksame Weise Matratzen so auszubilden, dass sie zur Verbesserung des Schlaf-, Liege- und Sitzkomforts beitragen. Dazu ist erfindungsgemäß vorgesehen, die Matratze mit einer Auflage (12) aus einer Mehrzahl gefüllter Kissen (16) zu versehen. Die gefüllten Kissen (16) sind rasterartig nebeneinander- und hintereinanderliegend angeordnet zur Bildung einer flächigen Auflage (12). Die Kissen (16) können mit beliebigen Füllungen versehen werden. Durch die Bildung der Auflage (12) aus allseitig aneinanderliegenden Kissen (16) und gezielten Füllungen dieser Kissen (16) lassen sich individuelle Federungseigenschaften der Auflage (12) bilden, wobei die Füllungen (18) der Kissen (16) besondere Nebeneffekte der Matratze zuiassen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Matratze für ein Bett, eine Liege, einen Stuhl oder dergleichen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Matratzen werden zur Erhöhung des Schlaf-, Sitz- und Liegekomforts eingesetzt. Sie dienen dabei als Schlaf- oder Ruheunterlagen, aber auch als Polsterung. Eingesetzt werden solche Matratzen nicht nur bei Schlaf-, Sitz- und Liegemöbeln, sondern auch für Sitze, Liegen oder Betten in Fahrzeugen. Darüber hinaus können die hier angesprochenen Matratzen auch verwendet werden für therapeutische und medizinische Zwecke in Krankenbetten und Behandlungsliegen.

[0003] Es ist bereits bekannt, den Schlaf-, Liege- und Sitzkomfort zu verschiedenen Zwecken zu verbessern durch feste oder flüssige Substanzen, aber auch Heizungen, Vibratoren, Licht und/oder akustische Mittel. Diese werden üblicherweise auf oder unter eine Matratze gelegt. Dabei ist es schwierig, die Substanzen oder Mittel an der vorgesehenen Stelle auf oder unter der Matratze zu halten. Außerdem führen die Substanzen oder Mittel zu örtlichen Erhöhungen der bekannten Matratze.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Matratze zu schaffen, die auf einfache und wirksame Weise dauerhaft zur Erhöhung des Schlaf-, Liege- und Sitzkomforts beiträgt.

[0005] Eine Matratze zur Lösung dieser Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs 1 auf. Demnach ist die Auflage aus einer Mehrzahl gefüllter Kissen gebildet, die rasterartig angeordnet sind. Bevorzugt sind jeweils mehrere Kissen sowohl nebeneinander- als auch hintereinanderliegend angeordnet. Dies geschieht vorzugsweise derart, dass mindestens ein Teil der Flächen der Auflage, vorzugsweise die gesamte Fläche der Auflage, aus einer Vielzahl von Kissen gebildet ist. Gemäß der Erfindung sind die gefüllten Kissen nach Art einer Pflasterung allseitig dicht aneinanderliegend angeordnet, wodurch die Auflage eine durchgehende Fläche erhält.

[0006] Die Kissen können mit beliebigen Füllung versehen sein, wobei besondere Füllungen sich exakt dort anordnen lassen, wo sie gewünscht werden. Durch die nach Art einer Pflasterung nebeneinanderliegenden Kissen wird ein Verrutschen derselben wirksam verhindert. Die Oberseite der Auflage wird durch besondere Füllungen nicht zerklüftet, bleibt also im Wesentlichen eben. Durch die einzelnen Kissen, die in Relation zur Gesamtfläche der Auflage eine relativ kleine Grundfläche aufweisen, werden die Federungseigenschaften der Unterlagen nicht beeinträchtigt; bleiben vielmehr mindestens nahezu unbeeinflusst von den Kissen.

[0007] Alle benachbarten Kissen weisen vorzugsweise eine gleiche oder etwa gleiche Grundfläche auf, sind insbesondere quadratisch ausgebildet. Es ist aber auch denkbar, Kissen unterschiedlicher geometrischer Grundfläche miteinander zu kombinieren und/oder Teile der Auflage aus größeren Kissen zu bilden, während andere Teile der Auflage aus kleineren Kissen zusammengesetzt sind. Auf diese Weise kann ein individueller Liege-, Schlaf- und Sitzkomfort durch entsprechende Anordnung und Kombination der Mehrzahl von Kissen hergestellt werden.

[0008] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind alle Kissen etwa quaderförmig ausgebildet. Dadurch lässt sich wie beim Verlegen von Steinen zur Bildung einer Pflasterung eine ebenflächige Auflage mit geringst möglichen Zwischenräumen (Fugen) bilden.

[0009] Die Kissen können verschiedenartigste Füllungen aufweisen, wobei zur Bildung der Auflage auch Kissen mit unterschiedlichen Füllungen kombiniert werden können. Bevorzugt stellt eine Art der Füllung ein organisches Material dar, beispielsweise Stroh, Blüten, Früchte oder Fruchtkeme. Es ist auch denkbar, die Füllung aus anorganischen Materialien, beispielsweise Mineralien, zu bilden. Die Füllung kann auch aus einer Mischung organischer und anorganischer Materialien gebildet sein. Auch kann die Füllung aus einem Fluid bestehen, und zwar entweder Flüssigkeiten, beispielsweise Heilwässer, oder Gasen. In diesem Falle ist die Füllung in einer zusätzlichen fluiddichten Umhüllung untergebracht. Die Füllung kann aber auch aus aktiven Mitteln gebildet sein, beispielsweise einer Heizung, Licht oder Vibratoren. Auch kann als Füllung aus einem Tongenerator zur Abgabe akustischer Signale oder sogar Musik bestehen. Die Füllung der Kissen aus den genannten Materialien und Mitteln kann sich über die gesamte Fläche der Auflage erstrecken. Es ist aber auch möglich, die genannten Füllungen nur in einigen Kissen anzuordnen. Dabei können Kissen aus unterschiedlichen Füllungen auf beliebige Stellen der Auflage verteilt sein. Sofern einige Kissen keine der genannten organischen oder anorganischen Materialien und der genannten Mittel aufweist, sind diese lediglich mit einer Polsterung aus zum Beispiel Schaumstoff versehen. Es ist auch denkbar, dass die Kissen, die Füllungen aus den genannten organischen und anorganischen Materialien und Mitteln aufweisen, mit Polsterungen aus zum Beispiel Schaumkunststoff aufgefüllt sind.

[0010] Jedes Kissen weist einen Bezug auf, der aus einem durchlässigen Material, insbesondere einem gewebten Textil, gebildet ist. Auf den so umhüllten Kissen kann gegebenenfalls direkt eine Person liegen. Der Bezug mindestens einiger Kissen weist eine oder gegebenenfalls auch mehrere verschließbare Öffnungen auf. Dadurch ist ein leichtes Befüllen der Kissen möglich. Der Bezug kann auch ausgetauscht bzw. gereinigt oder gewaschen werden.

[0011] Die Unterlage ist bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Matratze aus einer vorzugsweise einstückigen unteren Matratzenschicht gebildet. Diese Matratzenschicht kann aus Schaumkunststoff gebildet sein, aber auch andere bekannte Matratzengestaltungen aufweisen, beispielsweise einen Federkern. Die Unterlage kann verschiedene Dicken aufweisen, ist vorzugsweise etwas dicker als die Höhe der Kissen. Dadurch bildet die Unterlage eine elastische Abstützung der Kissen, wobei die Federeigenschaften der Unterlage durch die auf derselben nach Art einer Pflasterung dicht nebeneinander in Längs- und Querrichtung angeordneten Kissen erhalten bleibt. Eine solche Matratze ist im Wesentlichen aus zwei vollflächigen Schichten gebildet, und zwar der Unterlagen und der Auflage aus im Raster lückenlos aufeinanderfolgender Kissen, die sich über die gesamte Oberfläche der Unterlage durchgehend erstrecken. Alternativ kann die Matratze aber auch weitere Schichten bzw. Lagen aufweisen, die elastisch, aber im Wesentlichen unelastisch, sein können.

[0012] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Matratze sind die Kissen mit der Unterlage, die einstückig oder auch aus wenigen benachbart angeordneten Teilen gebildet ist, befestigt. Diese Befestigung kann beispielsweise durch Klettverschlüsse gebildet sein, die an der Unterseite jedes Kissens und/oder auch der Oberseite der Unterlage angeordnet sind. Die Unterlage weist mindestens auf der Oberseite eine Deckschicht aus einem gewebten wolligen Material auf, in das die Mikrohaken des Klettverschlusses unter den Kissen einhaken, so dass die Unterlage keine zusätzlichen Mittel zur Herstellung der Verbindung mit den Kissen aufweisen muss. Alternativ ist es auch denkbar, nur oder zusätzlich die Kissen an ihren Seitenflächen miteinander zu verbinden, und zwar durch Druckknöpfe. Klettverschlüsse oder dergleichen. Die Kissen können auch zusammengebunden sein.

[0013] Weitere Unteransprüche betreffen Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Matratze.

[0014] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Matratze werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1
eine Draufsicht auf die Matratze mit teilweise weggeschnittener Außenumhüllung, und
Fig. 2
einen vergrößerten teilweisen Querschnitt durch die Matratze der Fig. 1.


[0015] Die in der Figur gezeigte Matratze ist für ein Bett vorgesehen. Das Bett kann zu privaten, gewerblichen oder auch therapeutischen Zwecken dienen. Die Matratze liegt auf einer Unterfederung des Betts, beispielsweise einem Lattenrost, auf. Eine solche Matratze verfügt über eine rechteckförmige Grundfläche mit einer im Wesentlichen ebenen Oberseite 10, auf der die im Bett liegende Person aufliegt, wobei gegebenenfalls über die Matratze ein in den Figuren nicht gezeigtes Betttuch gezogen sein Kann.

[0016] Die gezeigte Matratze verfügt über eine Unterlage 11 und eine Auflage 12. Dadurch ist die gezeigte Matratze im Wesentlichen zweischichtig ausgebildet. Denkbar ist es aber auch, dass eine Matratze nur eine Schicht gemäß der Auflage 12 oder mehr als zwei Schichten aufweist, wobei mindestens eine Schicht nach Art der Auflage 12 ausgebildet ist.

[0017] Die Unterlage 11 erstreckt sich vollflächig über die gesamte Matratze. Alternativ kann die Unterlage 11 aber auch aus zwei oder drei Unterlagenteilen gebildet sein, die jeweils durchgehend über die gesamte Breite der Matratze verlaufen und dicht aneinanderliegend in Längsrichtung der Matratze aufieinanderfolgen. Die einen unteren Teil der Matratze bildende Unterlage 11 kann aus Schaumkunststoff oder anderen zur Bildung von Matratzen üblichen Materialien oder Materialkombinationen gebildet sein, beispielsweise Federkerne enthalten. Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Unterlage 11 eine Dicke auf, die etwas größer ist als die halbe Dicke bzw. Höhe der Matratze, so dass die Auflage 12 dünner ist als die Unterlage 11. Die hier gezeigte Unterlage 11 verfügt über einen einen Teil der Matratze bildenden Kern 13 aus Schaumkunststoff oder anderen Materialien, der gegebenenfalls mehrschichtig ausgebildet sein kann und eine äußere Umhüllung 14. Die Umhüllung 14 umgibt vorzugsweise den Kern 13 vollständig, kann aber auch als nur eine Teilumhüllung des Kerns 13 ausgebildet sein. Die Umhüllung 14 ist mit einer in den Figuren nicht gezeigten üblichen seitlichen Öffnung versehen, die beispielsweise durch einen Reißverschluss verschließbar ist, um die Umhüllung 14 gegebenenfalls zum Waschen vom Kern 13 abziehen zu können. Die Umhüllung 14 ist bevorzugt vollständig aus dem gleichen Material gebildet, und zwar aus einem Gewebe, wobei mindestens die zur Auflage 12 weisende Oberseite 15 der Umhüllung 14 eine wollige Oberflächenstruktur aufweisen kann, die geeignet ist, eine Haftverbindung mit Mikrohäkchen eines Klettverschlusses herbeizuführen. Es ist aber auch denkbar, die Umhüllung 14 vollständig, und zwar auch die Oberseite 15, aus einem glatten Material zu bilden. Dann sind auf der Oberseite 15 der Umhüllung 14 Streifen, Punkte oder dergleichen zur Bildung eines Teils eines Verbindungsmittels aufgeklebt oder in sonstiger Weise befestigt.

[0018] In erfindungsgemäß besonderer Weise ist die Auflage 12 gebildet. Diese besteht aus einer Vielzahl relativ kleinflächiger gefüllter Kissen 16. Im gezeigter Ausführungsbeispiel weist jedes gefüllte Kissen 16 die gleiche Größe auf und verfügt über eine etwa quadratische Grundfläche 17. Jedes der gleich ausgebildeten gefüllten Kissen 16 ist etwa quaderförmig ausgebildet mit einer Dicke, die kleiner ist als die Breite oder Länge des jeweiligen gefüllten Kissens 16. Die gefüllten Kissen 16 sind rasterartig über der Unterlage 11 angeordnet, und zwar so, dass mehrere Kissen 16 dicht in Längs- und Querrichtung der Matratze nebeneinander liegen. Zwischen benachbarten gefüllten Kissen 16 entstehen dadurch keine oder keine nennenswerten Spalträume. Aufgrund der dichten Aufeinanderfolge gefüllter Kissen 16 bilden diese eine über die gesamte Fläche der Matratze durchgehende Auflage 12. Die Auflage 12 verfügt dadurch an der Oberseite 18 über eine Struktur, die derjenigen einer Pflasterung entspricht.

[0019] Im gezeigten Ausführungsbeispiel liegen in Querrichtung der Matratze sechs gefüllte Kissen 16 nebeneinander, während in Längsrichtung der Matratze elf gefüllte Kissen 16 aufeinander dicht aneinanderliegend folgen. Je nach Größe der Matratze und auch je nach Größe der gefüllten Kissen 16 kann die Anzahl in Längs- und Querrichtung der Matratze aufeinanderfolgenden Kissen 16 variieren. Weil die gefüllten Kissen 16 im gezeigten Ausführungsbeispiel eine quadratische Grundfläche aufweisen und zeilen- und reihenweise nebeneinander liegen, grenzen Ecken von jeweils vier benachbarten gefüllten Kissen 16 stets aneinander. Dadurch ist kein Verbund der gefüllten Kissen 16 vorhanden. Wenn ein solcher Verbund - wie bei Pflasterungen üblich - gewünscht wird, können zur Bildung der Auflage 12 unterschiedlich große Kissen 16 verwendet werden, insbesondere quadratische und rechteckförmige Kissen, die so zueinander gruppiert sind, dass ein Verbund zwischen benachbarten gefüllten Kissen 16 entsteht, so dass nur selten oder überhaupt nicht Ecken von vier gefüllten Kissen 16 zusammentreffen, wie das beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 der Fall ist.

[0020] Jedes gefüllte Kissen 16 weist eine Füllung 18 und einen diese vorzugsweise vollständig umgebenden Bezug 19 auf. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Bezug 19 jedes Kissens mit einer verschließbaren Öffnung 20 versehen. Die jeweilige verschließbare Öffnung 20 befindet sich im Bereich einer Unterseite 21 jedes Kissens 16. Die Öffnung 20 kann aber auch im Bereich einer Seitenfläche sich befinden. Verschließbar ist die Öffnung durch einen Reißverschluss 22 oder andere Verschlüsse, beispielsweise Klettverschlüsse, Druckknopfverschlüsse oder Hakenverschlüsse.

[0021] Jedes gefüllte Kissen 16 ist lösbar mit der Unterlage 11 verbunden. Zu diesem Zweck ist der Unterseite 21 jedes befüllten Kissens 16 mindestens ein Verbindungsmittel 23 zugeordnet. Beim Verbindungsmittel 23 kann es sich beispielsweise um einen Klettverschluss handeln. Dieser verfügt über ein Mikrohakenteil und ein Einhakteil. Eines dieser beiden Teile ist der Unterseite 21 des jeweiligen gefüllten Kissens 16 zugeordnet, während das andere sich auf der Oberseite 15 der Umhüllung 14 der Unterlage 11 befindet. Die Teile des Verbindungsmittels 23 sind am Bezug 19 des jeweiligen Kissens 16 und an der Umhüllung 14 der Unterlage 11 in geeigneter Weise befestigt, beispielsweise angenäht oder festgeklebt. Wenn die Umhüllung 14 der Unterlage 11 aus einem textilen Material, insbesondere mit wolliger Oberfläche, gebildet ist, braucht auf die Oberseite 16 der Umhüllung 14 der Unterlage 11 kein Einhakteil des Verbindungsmittels 23 befestigt zu sein. Es reicht dann, wenn an der Unterseite 21 jedes gefüllten Kissens 16 ein Mikrohakenteil vorhanden ist, das in das vorzugsweise gewebte textile Material der Umhüllung 14 der Unterlage 11 sich einhakt. In diesem Falle brauchen nur Mikrohaken zur Bildung eines Teils des Verbindungsmittels 23 unter den gefüllten Kissen 16 angeordnet zu sein.

[0022] Die Unterlage 11 und die aus dem Raster dicht benachbart angeordneter Kissen 16 gebildete Auflage 12 sind umgeben von einer Außenumhüllung 24. Die Außenumhüllung 24 bildet somit die Außenseite der Matratze und sorgt für einen zusätzlichen Halt und eine dauerhafte Fixierung der gefüllten Kissen 16 auf der Unterlage 11. Aufgrund der Außenumhüllung 24 können unter Umständen die Verbindungsmittel 23 zur lösbaren Befestigung der gefüllten Kissen 16 auf der Unterlage 11 entfallen. Die Außenumhüllung 24 der Matratze ist mindestens auf der Oberseite 10 mit einem zum Liegen, Sitzen und/oder Schlafen angenehmen textilen Material versehen. Um Zugang zur Unterlage 11 und insbesondere die aus den gefüllten Kissen 16 gebildete Auflage 12 der Matratze zu erhalten, weist die Außenumhüllung 24 mindestens eine verschließbare Öffnung 25 auf. Im gezeigten Ausführungsbeispiel befindet sich die Öffnung 25 an einem die Matratze umgebenden aufrechten Rand, wobei die Öffnung 25 sich mindestens durchgehend über drei aufrechte Seitenflächen der Matratze erstreckt. Verschließbar ist die Öffnung 25 durch einen Reißverschluss 26, wobei aber auch andere übliche Verschlussmittel vorgesehen sein können, beispielsweise Klettverschlüsse, Druckknopfverschlüsse oder Schnürverschlüsse.

[0023] Die Außenumhüllung 24 der Matratze kann zumindest auf der Oberseite 10 mit einer Dekoration und/oder einer dünnen Zusatzpolsterung versehen sein. Diese Zusatzpolsterung kann zur Verbesserung des ästhetischen Effekts der Oberseite 10 der Matratze nach Art einer Steppung ausgebildet sein.

[0024] Bei einem nicht gezeigten alternativen Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Matratze fehlt die Außenumhüllung 24. Die Matratze besteht dann nur aus der Unterlage 11 und der Auflage 12, die aus nach Art einer Pflasterung nebeneinanderliegenden gefüllten Kissen 16 gebildet ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist eine besonders zuverlässige Verbindung der gefüllten Kissen 16 mit der Unterlagen 11 erforderlich, Sofern dazu nicht die in der Fig. 2 gezeigten Verbindungsmittel 23 ausreichen, kann es zusätzlich vorgesehen sein, die gefüllten Kissen 16 an ihren aufrechten benachbarten Seitenflächen miteinander zu verbinden, und zwar wiederum durch geeignete Verbindungsmittel, beispielsweise Klettverschlüsse, Knöpfverschlüsse oder auch Schnüre. Die Verbindung der gefüllten Kissen 16 an den Seitenflächen kann auch alternativ zu den Verbindungsmitteln 23 zur Verbindung der gefüllten Kissen 16 mit der Unterlage 11 in Betracht kommen, insbesondere beim in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel mit einer Außenumhüllung 24. Dann kann die Verbindung der Kissen 16 untereinander die Verbindungsmittel 23 zur Befestigung der Kissen 16 auf der Unterlage 11 ersetzen. Beim Vorhandensein einer Außenumhüllung 24 kann gegebenenfalls auch eine Verbindung der gefüllten Kissen 16 untereinander und/oder mit der Unterlage 11 ganz entfallen.

[0025] Es ist auch denkbar, anstatt der geschlossenen Außenumhüllung 24 die Unterlage 11 und die aus dem gefüllten Kissen 16 gebildete Auflage 12 mit einem Netz oder einem Gitter zu umhüllen. Ein solches Netz oder Gitter kann aus einem elektrisch leitenden Material gebildet sein, um eine Abschirmung der Matratze gegen elektromagnetische Störeinflüsse vorzunehmen.

[0026] Es ist weiterhin denkbar, die Auflage 12 aus einem Raster aus einer Vielzahl dicht aneinanderliegender gefüllter Kissen 16 auf einer Unterlage anzuordnen, die nur aus einer flächigen Textilbahn besteht, also selbst nicht federnd ausgebildet ist. Diese Unterlage dient dann nur dazu, eine lösbare Verbindung mit den Unterseiten 21 der gefüllten Kissen 16 herbeizuführen. Wenn die gefüllten Kissen 16 an den benachbarten aufrechten Seitenflächen miteinander verbunden sind, kann es ausreichen, die Matratze nur aus der Auflage 12 zu bilden, so dass eine Unterlage gänzlich fehlt. Die Matratze besteht dann nur aus den aneinanderliegenden gefüllten Kissen 16 zur Bildung der Auflage 12 und gegebenenfalls einer Außenumhüllung 24.

[0027] Die Füllungen 18 der Kissen 16 können bei allen zuvor beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Matratze auf vielfältige Weise gebildet sein:

[0028] Als passive Füllungen 18 kommen organische Materialien in Betracht. Dabei kann es sich beispielsweise um Stroh, Früchte, Blüten, Blätter und/oder Fruchtkerne handeln. Die genannten Materialien sind bevorzugt getrocknet. Die jeweilige Füllung 18 kann auch aus Mischungen verschiedener organischer Materialien, insbesondere der zuvor genannten Materialien, gebildet sein. Die Materialien sind in einer solchen Menge im Bezug 19 des Kissens 16 angeordnet, dass die Füllung 18 den Bezug 19 im Wesentlichen vollständig ausfüllt, so dass das Kissen 16 eine straffe, aber gleichwohl noch elastische quaderförmige Gestalt erhält. Gegebenenfalls kann es ausreichen, die Kissen 16 nur teilweise mit organischen Materialien der zuvor genannten Art zu füllen. Damit die Kissen 16 dann gleichwohl eine möglichst exakte quaderförmige Gestalt erhalten, sind sie mit Füllstoffen aufgefüllt, beispielsweise Schaumkunststoff, insbesondere in Form von kleinen Teilchen. Als passive Füllungen 18 kommen aber auch anorganische Materialien, insbesondere Mineralien, in Betracht. Es kann auch eine Mischung anorganischer und organischer Materialien zur Bildung der Füllung 18 vorgesehen sein.

[0029] Weitere Füllungen 18 können aus einem Fluid, und zwar entweder einem Gas oder einer Flüssigkeit, gebildet sein. Als Flüssigkeiten kommen bevorzugt Heilwässer in Betracht. Eine solche Füllung aus einem Fluid ist untergebracht in einer zusätzlichen fluiddichten und dauerhaft verschlossenen Umhüllung, die wiederum vom Bezug 19 umgeben ist.

[0030] Denkbar ist es auch, in den Kissen 26 aktive Füllungen 18 unterzubringen. Bei einer solchen Füllung kann es sich um eine Heizung, Leuchtmittel und/oder Vibratoren oder sonstige aktive Bewegungserzeuger handeln. Schließlich ist es auch denkbar, eine aktive Füllung 18 aus akustischen Tönen abgebenden Mitteln zu bilden.

[0031] Die Auflage 12 der zuvor beschriebenen Ausführungsformen der Matratze kann aus Kissen 16 mit gleichen Füllungen 18 gebildet sein. In der Regel wird die Auflage 12 aber aus Kissen 16 unterschiedlicher Füllungen 18 gebildet sein, wobei die Füllungen 18 je nach Art gezielt an bestimmten Stellen unter der Oberseite 10 der Matratze angeordnet sind, so dass die Füllungen 18 die ihnen zugedachten spezifischen Eigenschaften in der Nähe eines solchen Körperteils der auf der Matratze liegenden Person entfalten können, das die von den Füllungen 18 ausgehenden Eigenschaften erreichen soll. Es müssen nicht alle Kissen 16 zur Bildung der Auflage 12 Füllungen 18 aus den zuvor genannten passiven Materialen oder aktiven Mitteln aufweisen. Es ist denkbar, dass nur einige bestimmte Füllungen 18 solche Eigenschaften aufweisen. Die übrigen Kissen 16 sind dann mit einer Füllung 18 aus einem neutralem Material versehen, beispielsweise Schaumkunststoff oder sonstigen zur Bildung von Matratzen üblichen Materialien.

[0032] Die Erfindung eignet sich nicht nur für die zuvor im Zusammenhang mit einem Bett beschriebenen Matratze, sondern auch für Matratzen von Liegen im privaten und gewerblichen Bereich sowie in Fahrzeugen. Die erfindungsgemäße Matratze kann auch zur Bildung einer Polsterung von Sitzmöbel eingesetzt werden.

Bezugszeichenliste:



[0033] 
10
Oberseite
11
Unterlage
12
Auflage
13
Kern
14
Umhüllung
15
Oberseite
16
gefülltes Kissen
17
Grundfläche
18
Füllung
19
Bezug
20
Öffnung
21
Unterseite
22
Reißverschluss
23
Verbindungsmittel
24
Außenumhüllung
25
Öffnung
26
Reißverschluss



Ansprüche

1. Matratze für ein Bett, eine Liege, einen Stuhl oder dergleichen, mit einer Unterlage (11) und einer darauf angeordneten Auflage (12) sowie gegebenenfalls einer die Unterlage (11) und die Auflage (12) umgebenden Außenumhüllung (24), dadurch gekennzeichnet, dass die Auflage (12) aus einer Mehrzahl rasterartig angeordneter gefüllter Kissen (16) gebildet ist.
 
2. Matratze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils mehrere Kissen (16) sowohl nebeneinander als auch hintereinander angeordnet sind und/oder alle Kissen (16) etwa quaderförmig ausgebildet sind, vorzugsweise etwa eine gleiche Größe aufweisen und/oder alle Kissen (16) mindestens über eine etwa gleich große, vorzugsweise quadratische, Grundfläche (17) verfügen.
 
3. Matratze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Teil der Fläche der Auflage (12), vorzugsweise die gesamte Fläche der Auflage (12), aus den gefüllten Kissen (16) gebildet ist.
 
4. Matratze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einige Kissen (16) eine Füllung (18) aus einem organischen und/oder anorganischen Material aufweisen und/oder mindestens einige Kissen (16) eine Füllung (18) aus einem Fluid aufweisen, wobei die Füllung aus dem Fluid vorzugsweise in einer fluiddichten Umhüllung angeordnet ist.
 
5. Matratze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einige Kissen (16) eine aktive Füllung aufweisen.
 
6. Matratze nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllung (18) bzw. die fluiddichte Umhüllung der Füllung von einem Bezug (19) aus vorzugsweise einem textilem Material umgeben ist, wobei gegebenenfalls der Bezug (19) mindestens eine vorzugsweise verschließbare Öffnung (20) aufweist
 
7. Matratze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlage (11) als eine vollflächige, vorzugsweise einstückige, untere Matratzenschicht ausgebildet ist.
 
8. Matratze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aus den Kissen (16), vorzugsweise allen Kissen (16), gebildete Auflage (12) eine vielteilige obere Matratzenschicht bildet.
 
9. Matratze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass über der Auflage (12) eine Deckschicht angeordnet ist, die vorzugsweise als eine weitere (obere) Matratzenschicht ausgebildet ist.
 
10. Matratze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gefüllten Kissen (16) mit der unteren Matratzenschicht, insbesondere der Unterlage (11), oder einer zwischen der Unterlage (11) und den gefüllten Kissen (16) angeordneten vollflächigen Zwischenschicht, verbunden sind, vorzugsweise lösbar und/oder die Kissen (16) untereinander zur Bildung einer einstückigen oberen Matratzenschicht, insbesondere der Auflage (12), verbunden sind, vorzugsweise lösbar.
 




Zeichnung










Recherchenbericht