[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Falten von Faltschachtelzuschnitten zu
einem Faltschachtelschlauch in einer Faltstation, welcher sich eine in Transportrichtung
stromabwärts liegende Abstapelstation anschließt.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist zum Beispiel aus der
DE-A-102 41 448 bekannt. In dieser Vorrichtung wird ein Faltschachtelzuschnitt in einer Faltstation
derart gefaltet, dass zwei Seitenklappen auf ein Mittelstück aufgeklappt werden und
dadurch ein Faltschachtelschlauch entsteht. Dieser Faltschachtelschlauch wird aus
der Faltstation heraus und in eine Abstapelstation geführt, wo die gefalteten Faltschachtelzuschnitte
zu einem Paket gestapelt werden. Zuvor werden die gefalteten Faltschachtelzuschnitte,
insbesondere die eingeklappten Seitenklappen mittels einer Verklebung, Verklammerung
oder mittels eines Klebebandes aneinander befestigt, so dass ein geschlossener Faltschachtelschlauch
entsteht. Der Transport der gefalteten Faltschachtelzuschnitte erfolgt dadurch, dass
zwei an einer Transportkette befestigte Transportfinger am hinteren Ende des Faltschachtelzuschnitts
angreifen und den Faltschachtelzuschnitt durch die einzelnen Stationen schieben. Eine
definierte Position des Faltschachtelzuschnitts sowohl in seinem ausgeklappten, als
auch in seinem gefalteten Zustand ist bei dieser Vorrichtung nicht garantiert. Außerdem
besteht die Gefahr, dass die eingeklappten Seitenklappen, falls sie nicht exakt im
rechten Winkel umgelegt werden, schräg miteinander verbunden werden, so dass der Faltschachtelschlauch
beim Aufrichten des Kartons keine zylindrische sondern eine kegelstumpfförmige Form
annimmt.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Falten von Faltschachtelzuschnitten
bereit zu stellen, bei welcher gewährleistet ist, dass die um- oder eingeklappten
Seitenklappen die gewünschte Lage einnehmen.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass zwischen der Faltstation und der Abstapelstation eine Ausrichtstation
für die auf das Mittelstück des Faltschachtelzuschnitts aufgefalteten Seitenklappen
vorgesehen ist.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung befindet sich zwischen der Faltstation und
der Abstapelstation eine Ausrichtstation, in welcher die Schrägstellung der Seitenklappen
korrigiert wird. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass der Faltschachtelzuschnitt
mit seinen eingeklappten Seitenklappen beim Verbinden der beiden Seitenklappen miteinander,
das heißt in der Klebestation oder Heftstation, exakt gefaltet ist. Dadurch wird gewährleistet,
dass beim Aufrichten des Kartons, das heißt beim Ausklappen des Faltschachtelschlauchs,
dieser eine zylindrische Form einnimmt und die Form der Faltschachtel korrekt ist.
Insbesondere bei bedruckten Faltschachteln ist nunmehr auch gewährleistet, dass beim
Übergang von der einen Seitenklappe auf die andere keine Verschiebung im Druckbild
vorliegt.
[0006] Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind in der Ausrichtstation wenigstens ein,
insbesondere zwei Vakuumtransportbänder zum Transport des gefalteten Faltschachtelzuschnitts
durch die Ausrichtstation vorgesehen. Die Vakuumtransportbänder besitzen gegenüber
Transportketten mit abragenden Transportfindern, wie in der
DE-A-102 41 448 beschrieben, den wesentlichen Vorteil, dass sie den Faltschachtelzuschnitt definiert
festhalten, so dass keine Relativbewegung zwischen dem Faltschachtelzuschnitt und
dem Transportband auftreten kann. Der Faltschachtelzuschnitt nimmt beim Durchlauf
durch die Ausrichtstation permanent eine definierte Lage ein, so dass eventuelle Fehlstellungen
der Seitenklappen während des gesamten Durchlaufs korrigiert werden können. Die Fehlstellungen
der Seitenklappen werden dadurch korrigiert, dass zum Beispiel in gleicher Richtung
verlaufende Seitenkanten von Mittelstück und Seitenklappen parallel zueinander ausgerichtet
werden. Dies ist aber nur dann möglich, wenn das Mittelstück innerhalb der Ausrichtstation
definiert positioniert ist.
[0007] Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass ein Sensor zur Positionsbestimmung der
in Transportrichtung hinteren und/oder vorderen Kante des Mittelstücks vorgesehen
ist. Dabei kann der Sensor zum Beispiel in der Faltstation angeordnet sein. Mittels
des Sensors wird bestimmt, wo sich das Mittelstück des Faltschachtelzuschnitts bezüglich
der Vakuumtransportbänder befindet. Da zwischen den Vakuumtransportbändern und dem
angesaugten Mittelstück keine Relativbewegung stattfindet, ist die Position des Mittelstücks
während des gesamten Durchlaufs bekannt.
[0008] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind in der Ausrichtstation wenigstens
ein, insbesondere zwei Ausrichtnocken, vorgesehen, die unabhängig voneinander und/oder
von der Transportgeschwindigkeit eines den Faltschachtelzuschnitt transportierenden
Transportsystems, zum Beispiel ein Vakuumtransportband, an die in Transportrichtung
hintere Kante des Mittelstücks heranführbar sind. Die Ausrichtnocken werden also innerhalb
der Ausrichtstation an die hintere Kante des Mittelstücks des Faltschachtelzuschnitts
herangeführt und nehmen die Seitenklappe mit, falls diese über die hintere Kante des
Mittelstücks vorsteht. Dadurch wird die hintere Kante der Seitenklappe bezüglich der
hinteren Kante des Mittelstücks ausgerichtet.
[0009] Das Heranführen des Ausrichtnockens erfolgt dadurch, dass dieser beschleunigt an
die hintere Kante des Mittelstücks herangeführt wird und in unmittelbarer Nähe zur
hinteren Kante und vor Erreichen derselben so weit abgebremst wird, dass er nur noch
langsam herangeführt wird. Sobald er die hintere Kante des Mittelstücks berührt, wird
er mit gleicher Geschwindigkeit wie die Transportgeschwindigkeit des Faltschachtelzuschnitts
verfahren. Diese Position des Ausrichtnockens wird so lange beibehalten, bis der Faltschachtelzuschnitt
von einer nachfolgenden Station ergriffen worden ist oder bis die beiden Seitenklappen
miteinander verbunden wurden.
[0010] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Ausrichtnocken an einem Endlosband
befestigt. Außerdem ist das Endlosband mit einem Trum parallel zur Transportrichtung
des gefalteten Faltschachtelzuschnitts ausgerichtet. Dieses Endlosband befindet sich
vorteilhaft oberhalb des Faltschachtelzuschnitts, das heißt auf der anderen Seite
das Vakuumtransportband. Da der Ausrichtnocken an einem separaten Transportmittel,
nämlich dem Endlosband befestigt ist, kann der Ausrichtnocken völlig unabhängig von
der Transportgeschwindigkeit der Faltschachtel bewegt werden.
[0011] Sind mehrere Endlosbänder nebeneinander angeordnet, dann können diese Bänder und
somit auch die mehreren Ausrichtnocken unabhängig voneinander bewegt werden. Hierdurch
wird die Möglichkeit geschaffen, dass in der Ausrichtstation auch Faltschachtelzuschnitte
ausgerichtet werden können, die keine gerade hintere Kante besitzen, sondern deren
hintere Kante schrägt verläuft oder mit Ausnehmungen beziehungsweise Ausschnitten
versehen ist.
[0012] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass mehrere Ausrichtnocken am Endlosband vorgesehen
sind. Dadurch kann eine sehr hohe Transportgeschwindigkeit und sehr hohe Transportdichte
erzielt werden, und es können Faltschachtelzuschnitte unterschiedlichster Größe transportiert
werden. Bevorzugt sind die Ausrichtnocken frei d.h. gemäß Kundenwunsch oder gemäß
den Anforderungen an die Größe des Faltschachtelzuschnitts am Endlosband platzierbar.
[0013] Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Endlosband parallel zur hinteren
Kante des Faltschachtelzuschnitts, d.h. orthogonal zur Transportrichtung verstellbar
ist. Auf diese Weise kann das Endlosband so positioniert werden, dass der Ausrichtnocken
exakt an einer gewünschten Stelle des Faltschachtelzuschnitts anliegt. Bei mehreren
Endlosbändern können diese auf unterschiedlich breite Faltschachtelzuschnitte eingestellt
werden. In der Regel reichen zwei Endlosbänder aus, die nebeneinander angeordnet sind.
[0014] Um die Endlosbänder mit dem gewünschten Geschwindigkeitsprofil verfahren zu können,
ist der Antrieb des Endlosbandes ein Servomotor. Die Steuerung dieses Servomotors
erhält die die Position der hinteren Kante des Mittelstücks definierenden Daten von
einem Positionssensor, aufgrund welcher das Endlosband so angesteuert wird, dass der
Anschlagnocken die Seitenklappen verschiebt, im Übrigen den Faltschachtelzuschnitt
aber nicht verformt.
[0015] Bei einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Vakuumtransportband im
Bereich der Ausrichtstation eine verminderte Haltekraft für den Faltschachtelzuschnitt
aufweist. Aufgrund der verminderten Haltekraft besteht die Möglichkeit, dass über
den oder die Ausrichtnocken nicht nur die Position der Seitenklappen korrigiert, sondern
auch die Lage des gefalteten Faltschachtelzuschnitts innerhalb der Ausrichtstation
und somit auf den Vakuumtransportbändern korrigiert wird. Dabei kann die Verminderung
der Haltekraft lediglich über einen Teil der Wegstrecke durch die Ausrichtstation
erfolgen, z.B. bei der Anlage des Ausrichtnockens am Mittelstück, d.h. nach der Korrektur
des Seitenklappen.
[0016] Bei einem Ausführungsbeispiel sind die Ansaugöffnungen des Vakuumtransportbandes
zum Beispiel mittels einer Blende teilweise verschlossen. Durch die Verringerung des
Ansaugquerschnittes wird die Haltekraft verringert, so dass der Faltschachtelzuschnitt
auf dem Transportband neu positioniert werden kann.
[0017] Dabei kann die Blende ein im Wesentlichen parallel zur Transportrichtung verlaufender,
insbesondere verlagerbar angeordneter, Blechstreifen sein. Durch die Länge des Blechstreifens
wird die Größe des Bereichs mit verminderter Haltekraft definiert und durch den Überdeckungsgrad
der Ansaugöffnungen wird die Größe der Haltekraft bestimmt. Durch Verlagerung des
Blechstreifens kann der Bereich und kann die Größe der Haltekraft eingestellt werden.
[0018] Eine andere Ausführungsform sieht vor, dass den Ansaugöffnungen des Vakuumtransportbandes
im Bereich der Ausrichtstation mehreren Unterdruckkammern zugeordnet sind und die
Unterdruckkammern unterschiedliche Unterdrücke aufweisen. Durch die Einstellung des
Unterdrucks in den Unterdruckkammern wird die Größe der Haltekraft gesteuert.
[0019] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein
besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Dabei können
die in der Zeichnung dargestellten sowie in der Beschreibung und den Ansprüchen erwähnten
Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich
sein.
[0020] In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- ein Ablaufschema durch eine Ausrichtstation;
- Figur 2
- eine Draufsicht auf einen gefalteten Faltschachtelzuschnitt in der Ausrichtstation;
und
- Figur 3
- eine vergrößerte Wiedergabe des Ausschnitts III gemäß Figur 2.
[0021] Die Figur 1 zeigt ein Ablaufschema beim Durchlauf eines gefalteten Faltschachtelzuschnitts
10 durch eine insgesamt mit 12 bezeichnete Ausrichtstation nach einer Vorrichtung
18, in welcher die Faltschachtelzuschnitte 10 gefaltet wurden. Mit einem Pfeil 16
ist die Durchlaufrichtung oder Transportrichtung der Faltschachtelzuschnitte 10 angedeutet.
In Transportrichtung 16 gesehen befindet sich vor der Ausrichtstation 12 die andeutungsweise
dargestellte Faltstation 18 und hinter der Ausrichtstation 12 eine Zwischenstation
20, mit welcher zum Beispiel die Transportgeschwindigkeit der Faltschachtelzuschnitte
10 verändert werden kann. Hinter der Zwischenstation 20 befindet sich eine ebenfalls
nur andeutungsweise dargestellte Abstapelstation 22 oder Packstation.
[0022] Wie aus Figur 1a ersichtlich, wird die Vorderkante eines Faltschachtelzuschnitts
10 von einem Vakuumtransportband 24 ergriffen und der Zuschnitt 10 in Richtung des
Pfeils 16 unter ein unteres Trum 26 eines Endlosbandes 28 geführt. Am Endlosband 28
befindet sich ein abragender Ausrichtnocken 30, der beschleunigt an die hintere Kante
32 eines Mittelstücks 34 (siehe Figur 3) des Faltschachtelzuschnitts 10 herangeführt
wird. Unmittelbar bevor der Ausrichtnocken 30 an der hinteren Kante 32 des Mittelstücks
34 anliegt, wird die Transportgeschwindigkeit des Endlosbandes 28 so weit reduziert,
dass der Ausrichtnocken 30 nur noch geringfügig schneller ist, wie die Transportgeschwindigkeit
16 des Faltschachtelzuschnitts 10. Dies ist in Figur 1c dargestellt.
[0023] Sobald der Ausrichtnocken 30 die hintere Kante 32 des Mittelstücks 34 berührt, besitzt
er die gleiche Geschwindigkeit wie das Mittelstück 34. Die Position des Mittelstücks
34, insbesondere der hinteren Kante 32 des Mittelstücks 34, wird zuvor von einem Sensor
36 erfasst, der sich zum Beispiel in der Faltstation 18 befindet.
[0024] Der Ausrichtnocken 30 wird, wie aus den Figuren 1d und 1e ersichtlich, so lange an
der hinteren Kante 32 des Mittelstücks 34 mitgeführt, bis der Faltschachtelzuschnitt
10 von der Zwischenstation 20, zum Beispiel von einem umlaufenden Halteband 38 gegriffen
worden ist und in die Zwischenstation 20 zumindest teilweise eingezogen wird. Das
Endlosband 28 wird dann geringfügig abgebremst, so dass ein Abstand zwischen dem Ausrichtnocken
30 und der hinteren Kante 32 des Mittelstücks 34 beziehungsweise des Faltschachtelzuschnitts
10 geschaffen wird.
[0025] Der Ausrichtnocken 30 kann nun aus der Ebene des Faltschachtelzuschnitts 10 abgehoben
werden, ohne dass die Position des Faltschachtelzuschnitts 10 vom Ausrichtnocken 30
nachteilig beeinflusst wird. Eine weitere Möglichkeit zur Beabstandung von hinterer
Kante 32 und Ausrichtnocken 30 besteht darin, dass der Faltschachtelzuschnitt 10 in
der Zwischenstation 20 beschleunigt eingezogen wird.
[0026] Das Endlosband 28 wird nunmehr, wie aus Figur 1g ersichtlich, so angesteuert, dass
der im Bereich der hinteren Kante 32 des nachfolgenden Faltschachtelzuschnitts 10
sich befindende Ausrichtnocken 30 wieder beschleunigt an diese hintere Kante 32 herangeführt
wird.
[0027] Die Figur 2 zeigt eine Draufsicht auf die beiden Vakuumtransportbänder 24, die mit
Ansaugöffnungen 40 versehen sind, über welche der Faltschachtelzuschnitt 10 im Bereich
der Längsseiten des Mittelstücks 34 am Vakuumtransportband 24 festgehalten wird, so
dass er ohne Relativbewegung zum Vakuumtransportband 24 in Richtung des Pfeils 16
transportiert wird. Außerdem ist erkennbar, dass der Faltschachtelzuschnitt 10 gefaltet
ist, da auf das Mittelstück 34 zwei Seitenklappen 42 und 44 aufgeklappt sind, die
sich an ihren einander zugewandten Seitenkanten geringfügig überlappen.
[0028] Dies ist deutlich in Figur 3 dargestellt. In diesem Überlappungsbereich 46 werden
die beiden Seitenklappen 42 und 44 miteinander verklebt. Die beiden Ausrichtnocken
30 werden an die hintere Kante 32 des Mittelstücks 34 herangeführt und nehmen dabei
die beiden Seitenklappen 42 und 44, deren hintere Kanten 48 und 50 geringfügig über
die hintere Kante 32 des Mittelstücks 34 vorstehen, so lange mit, bis die hinteren
Kanten 32, 48 und 50 miteinander fluchten. Die Seitenklappen 42 und 44 sind dann bezüglich
des Mittelteils 34 ausgerichtet. Diese Position der Seitenklappen 42 und 44 wird von
den Ausrichtnocken 30 so lange gehalten, bis der Faltschachtelzuschnitt von der Zwischenstation
20, wie in den Figuren 1e und 1f gezeigt, durch Klemmung sicher gehalten wird.
[0029] Aus Figur 3 ist außerdem erkennbar, dass die Ansaugöffnungen 40 der Vakuumtransportbänder
24 teilweise von einer Blende 52, nämlich einem Blechstreifen 54, überdeckt sind.
Dadurch wird der Ansaugquerschnitt verringert, wodurch auch die Haltekraft, mit welcher
das Mittelstück 34 am Vakuumtransportband 24 gehalten wird, beeinflusst, d.h. verringert.
Durch Verschiebung der Blende 52 in einer Richtung des Doppelpfeils 56, kann die Ansaugkraft
auf einen gewünschten Wert eingestellt werden.
[0030] Durch Verminderung der Ansaugkraft besteht die Möglichkeit, dass mit den Ausrichtnocken
30 nicht nur die Seitenklappen 42 und 44 bezüglich des Mittelteils 34 ausgerichtet
werden, sondern dass auch die Position des Faltschachtelzuschnitts auf dem Vakuumtransportband
24 korrigiert wird.
[0031] Mit den Pfeilen 58 ist in Figur 3 angedeutet, dass die Ausrichtnocken 30 parallel
zur hinteren Kante 32 derart positioniert werden können, dass sie optimal an den hinteren
Kanten 48 und 50 der Seitenklappen 42 und 44, das heißt im Bereich der einander zugewandten
freien Kanten, angreifen. Auf diese Weise werden die Positionen der Seitenklappen
42 und 44 ohne Verformung der hinteren Kante 48 und 50 korrigiert.
[0032] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können auch Faltschachtelzuschnitte 10 bearbeitet,
insbesondere die Positionen der Seitenklappen 42 und 44 korrigiert werden, die eine
Überlänge aufweisen, das heißt deren Länge größer ist, als der Abstand zweier Ausrichtnocken
30 auf dem Endlosband 28. Dabei wird der Ausrichtnocken 30 nach der Lagekorrektur
der beiden Seitenklappen 42 und 44 früher als in Figur 1f dargestellt, abgebremst
und gegebenenfalls entgegen der Transportrichtung 16 verfahren, indem die Umlaufrichtung
des Endlosbandes 28 umgekehrt wird. Sobald das hintere Ende 32 aus dem Transportweg
des Ausrichtnockens 30 herausgefahren worden ist, wird das Endlosband 28 in eine Position
gebracht, in der der nachfolgende Faltschachtelzuschnitt 10 sowohl unter dem vorderen
Ausrichtnocken 30 als auch unter dem hinteren Ausrichtnocken 30 hindurchfahren kann.
Die beiden Ausrichtnocken 30 stehen in waagerechter Richtung vom Endlosband 28 ab.
Sobald das hintere Ende 32 des nachfolgenden Faltschachtelzuschnitts 10 das hintere
Ende des Endlosbandes 28 unterfahren hat, wird der hintere Ausrichtnocken 30 an das
hintere Ende 32 dieses Faltschachtelzuschnitts 10, wie oben beschrieben, herangeführt.
[0033] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die Seitenklappen 42 und 44 eines Faltschachtelzuschnitts
10 optimal ausgerichtet, so dass beim Aufrichten der Faltschachtel diese die gewünschte
Form einnehmen kann.
1. Vorrichtung zum Falten von Faltschachtelzuschnitten (10) zu einem Faltschachtelschlauch
in einer Faltstation (18), welcher sich eine in Transportrichtung (16) stromabwärts
liegende Abstapelstation (22) anschließt, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Faltstation (18) und der Abstapelstation (22) eine Ausrichtstation (12)
für auf ein Mittelstück (34) des Faltschachtelzuschnitts (10) aufgefaltete Seitenklappen
(42, 44) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Ausrichtstation (12) wenigstens ein, insbesondere zwei, Vakuumtransportbänder
(24) zum Transport des gefalteten Faltschachtelzuschnitts (10) durch die Ausrichtstation
(12) vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor (36) zur Positionsbestimmung der in Transportrichtung (16) hinteren und/oder
vorderen Kante (32) des Mittelstücks (34) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (36) in der Faltstation (18) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Ausrichtstation (12) wenigstens ein, insbesondere zwei, Ausrichtnocken (30)
vorgesehen sind, die unabhängig voneinander und/oder von der Transportgeschwindigkeit
eines den Faltschachtelzuschnitt (10) transportierenden Transportsystems an die in
Transportrichtung (16) hintere Kante (32) des Mittelstücks (34) heranführbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausrichtnocken (30) an einem Endlosband (28) befestigt ist und das Endlosband
(28) mit einem Trum (26) parallel zur Transportrichtung (16) des gefalteten Faltschachtelzuschnitts
(10) ausgerichtet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Ausrichtnocken (30) am Endlosband (28) vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Endlosband (28) parallel zur hinteren Kante (32) verstellbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Endlosbänder (28) nebeneinander angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb des Endlosbandes (28) ein Servomotor ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 2 und einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Vakuumtransportband (24) im Bereich der Ausrichtstation (12) eine verminderte
Haltekraft für den Faltschachtelzuschnitt (10) aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansaugöffnungen (40) des Vakuumtransportbandes (24) im Bereich der Ausrichtstation
(12) mittels einer Blende (52) teilweise verschlossen sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Blende (52) ein im Wesentlichen parallel zur Transportrichtung (16) verlaufender,
insbesondere verlagerbar, angeordneter Blechstreifen (54) ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansaugöffnungen (40) des Vakuumtransportbandes (24) im Bereich der Ausrichtstation
(12) mehreren Unterdruckkammern zugeordnet sind und die Unterdruckkammern unterschiedliche
Unterdrücke aufweisen.