[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum geordneten Zuführen und Ablegen zu verpackender
Kleinteile, wie Tabletten, Dragees, Kapseln oder dergleichen in die Näpfe einer Folienbahn,
mit einer im selben Muster wie die Näpfe in der Folienbahn verteilte Aufnahmen aufweisenden
Füllplatte und mit einer Transferplatte für das Überführen der Kleinteile von der
Füllplatte zu der Folienbahn.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der
DE 199 26 893 A1 bekannt, die sich in der Praxis bewährt hat, deren zuverlässige Betriebsweise jedoch
mit einer relativ starken Beschränkung der Leistungsfähigkeit erkauft werden muß,
da die auf der Füllplatte platzierten überzähligen Kleinteile kontinuierlich von der
Füllplatte geschoben werden müssen, um den ungestörten Zugang zu den Aufnahmen zu
erhalten.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß bei unverändert gegebener Zuverlässigkeit eine Leistungssteigerung
erzielt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Füllplatte mittels
einer Vorschubeinrichtung von einer Füllposition in eine Abgabeposition verschiebbar
ist, daß die Füllplatte mehrfach vorgesehen ist in einer in Vorschubrichtung gereihten
Anordnung, und daß die in der Abgabeposition befindliche Füllplatte nach der Abgabe
der Kleinteile an die Transferplatte unterhalb des Vorschubniveaus der weiteren Füllplatten
entgegen der Vorschubrichtung in die Füllposition verschiebbar und auf das Vorschubniveau
anhebbar ist.
[0005] Mit einer derartigen Vorrichtung ist der Vorteil verbunden, daß für das ordnungsgemäße
Befüllen der Aufnahmen einer der Füllplatten mehr Zeit zur Verfügung steht,da während
des Transfers aus der Füllposition in die Abgabeposition und auch die für das Überführen
der Kleinteile aus den Aufnahmen der Füllplatte in die Näpfe der Folienbahn die dafür
erforderliche Zeitdauer genutzt werden kann, um eine andere der Füllplatten in der
Füllposition zu verarbeiten. Weiterhin zeichnet sich die Vorrichtung durch ihren geringen
Platzbedarf aus, da für die Bewegung der Füllplatten auch die parallel zur ihrer Flächennormalen
liegende Richtung ausgenutzt wird, die aber nur eine Verschiebung um mindestens die
Plattendicke erfordert, damit die unter das Vorschubniveau abgesenkte Füllplatte unter
den auf dem Vorschubniveau befindlichen Füllplatten hindurchgeführt werden kann.
[0006] Eine hinsichtlich der Einfachheit ihres Aufbaus bevorzugte Vorrichtung ist dadurch
gekennzeichnet, daß der Abgabeposition und der Füllposition jeweils ein höhenverstellbarer
Hubtisch zugeordnet ist, zwischen denen eine Transporteinrichtung für die abgesenkte
Füllplatte angeordnet ist. Die erforderliche Bewegung der Füllplatten, nämlich der
Vorschub, das Absenken unter das Vorschubniveau, das Verschieben gegen die Vorschubrichtung
aus der Abgabeposition in die Füllposition mit dem Anheben der Füllplatten, erfolgt
jeweils durch unabhängig voneinander zu betreibende Einrichtungen, so daß eine hohe
Flexibilität gegeben ist und insbesondere die Bewegung der Füllplatte entgegen der
Vorschubrichtung auch mit erhöhter Geschwindigkeit erfolgen kann, um so einen Zeitgewinn
für eine weitere Behandlung der in die Füllposition zurückgeführten Füllplatte zu
erzielen.
[0007] Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn dem der Füllposition zugeordnete Hubtisch
ein Anschlag für die Füllplatte zugeordnet ist, um so sicherzustellen, daß die Füllplatte
nur durch den Hubtisch angehoben wird, wenn diese die gewünschte Position erreicht
hat, in der Kollisionen mit anderen Bauteilen, insbesondere anderen auf Vorschubniveau
befindlichen Füllplatten vermieden sind.
[0008] Hinsichtlich der Einfachheit des Aufbaus und der Zuverlässigkeit ist es weiterhin
zweckmäßig, wenn die Hubtische und/oder die Transporteinrichtung druckmittelbetätigt,
insbesondere mittels eines Pneumatikantriebes verstellbar sind.
[0009] Um den Vorschub einer Mehrzahl von Füllplatten in möglichst einfacher Weise bewerkstelligen
zu können, sind den Füllplatten schließbare Klemmleisten zugeordnet für den gemeinsamen
Vorschub in Vorschubrichtung. Alternativ zur Verwendung eines Pneumatikantriebes besteht
auch die Möglichkeit, daß Servomotoren für die Verstellung der Hubtische und/oder
der Klemmleisten und/oder der Füllplatten vorgesehen sind.
[0010] Im Sinne einer Leistungssteigerung ist es weiterhin vorteilhaft, wenn oberhalb der
Füllplatten im Vorschubniveau zwischen der Füllposition und der Abgabeposition Füllhilfen
angeordnet sind, die unterstützend für das Einsortieren der Kleinteile in die Aufnahmen
der Füllplatten wirken, also in der Füllposition neben die Aufnahmen auf der Oberfläche
der Füllplatte auftreffende Kleinteile beim Auffinden der Aufnahmen unterstützen.
[0011] Günstig ist es dabei, wenn die Füllhilfe durch eine rotierend antreibbare Bürste
gebildet ist, wobei deren Drehachse in jeder der senkrecht zur Vorschubrichtung stehenden
Richtung orientiert sein kann, also zum einen die Bürste als Rührer fungieren kann
zur Verteilung der Kleinteile quer zur Vorschubrichtung, oder eben, bei anders orientierter
Drehachse, zur Verteilung entgegen der Vorschubrichtung.
[0012] Alternativ besteht auch die Möglichkeit, daß die Füllhilfe durch eine quer zur Vorschubrichtung
angeordnete Leiste gebildet ist, die auch als stillgesetzte Bürste aufgefaßt werden
kann, die den weiteren Vorschub der Kleinteile auf der Oberfläche der Füllplatten
in Vorschubrichtung unterbindet und so verhindert, daß derartige auf der Oberfläche
der Füllplatte platzierte Kleinteile den Einsatz der Transferplatte behindern. Günstig
ist es auch, wenn den Füllplatten ein Vibrationsantrieb zugeordnet ist, der gleichfalls
als Füllhilfe aufgefaßt werden kann, der an beliebiger Position nach dem Zuführen
der Kleinteile zu den Füllplatten wirksam werden kann.
[0013] Zweckmäßig ist es außerdem, wenn die Füllplatten im Vorschubniveau die gleiche Höhenlage
wie die Folienbahn aufweisen, da so die Transferplatte einen symmetrischen und minimierten
Weg zurücklegen kann bei der Überführung der Kleinteile aus den Aufnahmen der Füllplatte
in die Näpfe der Folienbahn.
[0014] Für eine zuverlässige Funktionsweise der Vorrichtung, bei der die Kleinteile aus
den Aufnahmen der Füllplatte entgegen der Wirkung der Schwerkraft entnommen werden
müssen, bietet es sich an, daß die Transferplatte als eine erste Saugplatte gestaltet
ist.
[0015] Wenn eine zweite Saugplatte für die Reinigung der Füllplatte nach der Abgabe der
Kleinteile vorgesehen ist, dann besteht die Möglichkeit, Produktionsstörungen vorzubeugen,
weil Bruchstücke und Reste durch die zweite Saugplatte aus den Aufnahmen entfernt
werden und in der Füllposition stets eine Füllplatte mit genau definiertem Zustand
für die nachfolgende Befüllung zur Verfügung steht.
[0016] Im folgenden wird die Erfindung an einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung des Rahmens der erfindungsgemäßen Vorrichtung ohne
die äußere Verkleidung, und
- Fig. 3
- eine schematische Seitendarstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0017] In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zum geordneten Zuführen und Ablegen zu verpackender
Kleinteile gezeigt, wobei die der Übersicht halber nicht dargestellten Kleinteile
durch Tabletten, Dragees, Kapseln oder dergleichen gebildet sein können. Diese Kleinteile
werden aus einem Vorratsgefäß 1 über eine Dosierrinne 2 einer Füllplatte 3 zugeführt,
wobei die Füllplatte 3 Aufnahmen 4 aufweist, die in dem gleichen Muster verteilt sind,
wie die Näpfe einer Folienbahn 5, in die die Kleinteile überführt werden sollen. Die
Füllplatte 3 selber ist mittels einer Vorschubeinrichtung 6 von einer Füllposition
7 in eine Abgabeposition 8 verschiebbar, wobei die Füllplatte 3 mehrfach vorgesehen
ist in einer in Vorschubrichtung gereihten Anordnung. In der Abgabeposition 8 wirkt
die entsprechende Füllplatte 3 mit einer als Saugplatte ausgebildeten Transferplatte
9 zusammen, so daß die Kleinteile aus den Aufnahmen 4 der Füllplatte 3 mittels der
Saugplatte entnommen und in die Näpfe der Folienbahn 5 transferiert werden können.
Nachdem die Kleinteile aus den Aufnahmen 4 dieser Füllplatte 3 entnommen sind, wird
diese Füllplatte 3 mittels eines höhenverstellbaren Hubtisches 10 unter das Vorschubniveau
der anderen Füllplatte 3 abgesenkt, entgegen der Vorschubrichtung verstellt und mittels
eines zweiten Hubtisches 11 in die Füllposition 7 auf das Vorschubniveau angehoben.
Die Füllplatten laufen also endlos auf einer geschlossenen Bahn um. Die Bewegung der
Füllplatten 3 kann dabei in Vorschubrichtung getaktet oder kontinuierlich erfolgen
ebenso wie die Verstellung entgegen der Vorschubrichtung, wobei auch eine gemischte
Betriebsweise, also getaktet in der einen Richtung und kontinuierlich in der anderen
Richtung möglich ist. Für die Bewegung entgegen der Vorschubrichtung unter dem Vorschubniveau
ist eine Transporteinrichtung 11 vorhanden, die bei dem in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiel (Figur 3) in einfacher Weise durch ein Transportband 12 gebildet
ist, auf dessen oberen Trum die Füllplatten 3 positioniert werden. In der Zeichnung
ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem die Hubtische 10,11 und die Transporteinrichtung
11 jeweils mittels eines Pneumatikantriebes 17, also druckmittelbetätigt verstellbar
sind. Weiterhin ist ersichtlich, daß Klemmleisten 13 vorhanden sind, die zwischen
sich die Füllplatten 3 auf dem Vorschubniveau klemmen und so die Bewegung in Vorschubrichtung
für ein gesamtes Füllplattenpaket bewirken.
Figur 3 läßt erkennen, daß oberhalb der im Vorschubniveau befindlichen Füllplatten
3 zwischen der Füllposition 7 und der Abgabeposition 8 Füllhilfen 14 angeordnet sind,
nämlich zwei rotierend antreibbare Bürsten 15 mit einer Drehachse, die senkrecht zur
Vorschubrichtung und parallel zu der durch die Füllplatten 3 ausgezeichneten Ebene
liegt. Weiterhin ist auch eine als Rührer 16 gestaltete Füllhilfe vorhanden mit einer
senkrecht zur Vorschubrichtung und senkrecht zur Orientiertung der Bürstendrehachse
liegenden Rührer-Drehachse, so daß dieser Rührer 16 für eine seitliche Verteilung
der auf den Füllplatten 3 liegenden Kleinteilen sorgt. Unterstützt wird das Einsortieren
der Kleinteile in die Aufnahmen 4 der Füllplatten 3 durch einen Vibrationsantrieb.
[0018] Aus Figur 3 ist weiterhin ersichtlich, daß die Füllplatten 3 in Vorschubniveau die
gleiche Höhenlage wie die Folienbahn 5 aufweisen, so daß die als Saugplatte gestaltete
Transferplatte 9 nur eine kurze Übersetzbewegung ausführen muß, um die Kleinteile
aus den Aufnahmen 4 in die Näpfe zu überführen. Zu beachten ist weiterhin, daß bei
der Vorrichtung eine zweite Saugplatte 18 vorhanden ist, die der Reinigung der Füllplatten
3 nach der Abgabe der Kleinteile dient, die zweckmäßigerweise kurz vor der Füllposition
7 wirksam ist und so eine vollständige Reinigung sicherstellt bevor die Füllplatten
3 wieder in den Füllprozeß eingeschleust werden.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung können beliebige Folienarten befüllt werden
verbunden mit einer Validierung der Reinigung, wobei eine einfache Formatanpassung
möglich ist durch einen Austausch der Füllplatten 3 und der Transferplatte 9.
1. Vorrichtung zum geordneten Zuführen und Ablegen zu verpackender Kleinteile, wie Tabletten,
Dragees, Kapseln oder dergl. in die Näpfe einer Folienbahn (5), mit einer im selben
Muster wie die Näpfe in der Folienbahn (5) verteilte Aufnahmen (4) aufweisenden Füllplatte
(3) und einer Transferplatte (9) für das Überführen der Kleinteile von der Füllplatte
(3) zu der Folienbahn (5), dadurch gekennzeichnet, daß die Füllplatte (3) mittels einer Vorschubeinrichtung (6) von einer Füllposition (7)
in eine Abgabeposition (8) verschiebbar ist, daß die Füllplatte (3) mehrfach vorgesehen
ist in einer in Vorschubrichtung gereihten Anordnung, und daß die in der Abgabeposition
(8) befindliche Füllplatte (3) nach der Abgabe der Kleinteile an die Transferplatte
(9) unterhalb des Vorschubniveaus der weiteren Füllplatten (3) entgegen der Vorschubrichtung
in die Füllposition (7) verschiebbar und auf das Vorschubniveau anhebbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abgabeposition (8) und der Füllposition (7) jeweils ein höhenverstellbarer Hubtisch
zugeordnet ist, zwischen denen eine Transporteinrichtung (11) für die abgesenkte Füllplatte
(3) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem der Füllposition (7) zugeordneten Hubtisch (11) ein Anschlag (19) für die Füllplatte
(3) zugeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubtische (10,11) und/oder die Transporteinrichtung (11) druckmittelbetätigt,
insbesondere mittels eines Pneumatikantriebes (17), verstellbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß den Füllplatten (3) schließbare Klemmleisten (13) zugeordnet sind für den gemeinsamen
Vorschub in Vorschubrichtung.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß Servomotoren (10) für die Verstellung der Hubtische (10,11) und/oder der Klemmleisten
(13) und/oder der Füllplatten (3) vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Füllplatten (3) im Vorschubniveau zwischen der Füllposition (7) und
der Abgabeposition (8) Füllhilfen (14) angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,daß die Füllhilfe (14) durch eine rotierend antreibbare Bürste (15) gebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllhilfe (14) durch eine quer zur Vorschubrichtung angeordnete Leiste gebildet
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß den Füllplatten (3) ein Vibrationsantrieb zugeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllplatten (3) im Vorschubniveau die gleiche Höhenlage wie die Folienbahn (5)
aufweisen.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Transferplatte (9) als eine erste Saugplatte gestaltet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite Saugplatte (18) für die Reinigung der Füllplatten (3) nach der Abgabe
der Kleinteile vorgesehen ist.