[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein kationisch ausgerüstetes Textilmaterial nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des weiteren betrifft die vorliegende Erfindung die
Verwendung des kationisch ausgerüsteten Textilmaterials nach der vorliegenden Erfindung
zur Verhinderung von Verfärbungen bzw. Vergrauung von Textilien während des Waschvorgangs.
[0002] Beim Waschen von Wäsche lösen sich im Rahmen des Waschvorgangs in der Waschflotte
nicht nur die Verschmutzungen, sondern unerwünschterweise auch Textilfarbstoffe von
den in der Waschflotte befindlichen Textilien. Dabei besteht die Gefahr, daß durch
die unerwünschterweise abgegebenen Farbstoffe gleichzeitig andere in der Waschflotte
(z. B. in einer Waschmaschinentrommel) befindliche Textilien bzw. Kleidungsstücke
verfärbt bzw. angefärbt werden; eine ungewollte Farbübertragung von einem Textil auf
das andere mit einer unerwünschten Verfärbung ist die Folge, und weiße bzw. helle
Textilien bekommen einen unerwünschten Grauschleier. Bei farbigen, beispielsweise
gemusterten (z. B. gestreiften oder gepunkteten) Textilien können Verfärbungen aber
auch innerhalb desselben Textils auftreten.
[0003] Der Vorgang der unerwünschten Farbübertragung durch das sogenannte Ausbluten bzw.
durch die Abgabe von Textilfarbstoffen kann auch durch Waschmittel nicht verhindert
werden.
[0004] Es gibt eine Vielzahl von Gründen, warum sich Farbstoffe von Textilien ablösen können,
so daß sich dieses Problem sehr komplex darstellt. Um eine dauerhafte Verfärbung von
Textilien zu gewährleisten, erfordern unterschiedliche Fasern unterschiedliche Farbstoffklassen
und Färbeverfahren. Werden die Farbstoffe nicht mit einer hinreichend festen Bindung
an die Fasern gebunden oder als wasserunlösliches Pigment in die Fasern eingelagert,
so wandern sie bei der Wäsche aufgrund des Konzentrationsgefälles vom farbstoffreichen
Textil zu der farbstoffarmen Waschflotte hin und können dort wieder auf andere Textilien
aufziehen und diese unerwünschterweise verfärben. Dieser Vorgang ist temperaturabhängig.
Beim Waschprozeß ist daher die Temperatur der wichtigste Parameter, wobei mit steigender
Waschtemperatur auch das Risiko der Verfärbung ansteigt. Andererseits können starke
Verschmutzungen teilweise nur durch Waschen bei relativ hohen Temperaturen entfernt
werden.
[0005] Letztendlich bleibt also festzuhalten, daß mobile Farbstoffe aus Buntwäschen die
Hauptursache für die Vergrauung und die unerwünschte Verfärbung von Textilien sind.
Wie zuvor beschrieben, kann dieser Vorgang der unerwünschten Farbübertragung durch
das unerwünschte Ausbluten bzw. durch die unerwünschte Abgabe von Textilfarbstoffen
auch durch Waschmittel nicht verhindert werden.
[0006] Diesem Problem versucht man nach dem Stand der Technik so zu begegnen, daß in vielen
Privathaushalten die Wäsche nach Farbe sortiert gewaschen wird (z. B. rote Wäsche
nur mit roter Wäsche, helle Wäsche nur mit heller Wäsche etc.). Dies hat aber den
Nachteil, daß zunächst die verunreinigte Wäsche so lange aufbewahrt und gesammelt
werden muß, bis ausreichend Wäsche zur Füllung einer Waschmaschinentrommel vorliegt.
Zudem lassen sich auf diese Weise keine Verfärbungen von buntgefärbten Textilien innerhalb
desselben Textils verhindern.
[0007] Weiterhin wurde im Stand der Technik versucht, die unerwünschterweise in der Waschflotte
freigesetzten Farbstoffe sozusagen abzufangen. Zu diesem Zweck sind im Handel für
die Einmalverwendung bestimmte Tücher auf Basis eines Vlieses (z. B. Viskosevlies
oder Cellulosevlies) im Handel erhältlich, welche eine gewisse Affinität gegenüber
Textilfarbstoffen besitzen und diese in gewisser Weise aus der Waschflotte abzufangen
und gewissermaßen unschädlich zu machen vermögen. Nachteil dieser im Handel erhältlichen
Tücher zum Schutz gegen Verfärbungen ist zum einen, daß es sich lediglich um Einwegmaterialien
handelt, welche nur für einen Waschvorgang ausgelegt sind, da das Material nicht so
strapazierfähig ausgestattet ist, daß es mehrere Waschgänge übersteht, und zum anderen,
daß die Ausrüstung mit den "Farbstoffängern" nicht derart ausgestaltet werden kann,
daß sie in ausreichendem Maße für eine Vielzahl von Waschvorgängen zur Verfügung steht.
[0008] Eine der vorliegenden Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe besteht somit in der Bereitstellung
eines Mittels, welches geeignet ist, das zuvor geschilderte Problem der unerwünschten
Verfärbung von Textilien in der Waschflotte zu verhindern und dabei vorzugsweise die
mit dem zuvor geschilderten Stand der Technik verbundenen Nachteile mindestens teilweise
zu vermeiden oder aber zumindest abzuschwächen.
[0009] Insbesondere liegt eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung
eines Textilmaterials, welches die unerwünschte Verfärbung von in einer Waschflotte
befindlichen Textilien zu vermeiden imstande ist, insbesondere in der Lage ist, unerwünschterweise
freigesetzte Textilfarbstoffe aus der Waschflotte aufzunehmen bzw. "abzufangen" und
auf diese Weise eine Verfärbung der anderen in der Waschflotte befindlichen Textilien
zu vermeiden bzw. zu verhindern.
[0010] Zur Lösung der vorgenannten Aufgabenstellung wird erfindungsgemäß ein kationisch
ausgerüstetes Textilmaterial nach Anspruch 1 vorgeschlagen; weitere, vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der diesbezüglichen Unteransprüche.
[0011] Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung des erfindungsgemäßen
kationisch ausgerüsteten Textilmaterials nach Anspruch 14; weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
der erfindungsgemäßen Verwendung sind Gegenstand der diesbezüglichen Verwendungsunteransprüche.
[0012] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist - gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung - somit ein kationisch ausgerüstetes Textilmaterial,
insbesondere in Form eines Tuches, Lappens oder dergleichen, wobei das Textilmaterial
ein textiles Flächengebilde aus textilen Fasern aufweist, wobei die Fasern mit einer
permanenten kationischen Ausrüstung versehen sind. Das kationisch ausgerüstete Textilmaterial
zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß das Textilmaterial zumindest teilweise
aufgerauht ist (d. h. die Oberfläche des Textilmaterials auf einer oder beiden Seiten
des Textilmaterials aufgerauht ist, wie nachfolgend noch beschrieben).
[0013] Das erfindungsgemäße kationisch ausgerüstete Textilmaterial eignet sich insbesondere
für den Einsatz bzw. für die Verwendung in einer Waschflotte, in welcher es gemeinsam
mit den zu waschenden bzw. zu reinigenden Textilien vorliegt, beispielsweise in der
Trommel einer Waschmaschine. Aufgrund der spezifischen Eigenschaften des erfindungsgemäßen
Textilmaterials, nämlich des Vorhandenseins einer kationischen Ausrüstung in Kombination
mit einer An- bzw. Aufrauhung des Textilmaterials, eignet es sich in besonderer Weise
zur Verhinderung einer unerwünschten Verfärbung von in der Waschflotte befindlichen
Textilien, da es in hohem Maße imstande ist, unerwünschterweise freigesetzte Textilfarbstoffe
aus der Waschflotte dauerhaft aufzunehmen bzw. "abzufangen". Mit anderen Worten fungiert
das erfindungsgemäße Textilmaterial gewissermaßen als "Farbstoffänger" für Farbstoffmoleküle
bzw. -partikel (d. h. Textilfarbstoffe), welche sich während des Waschvorgangs von
den zu waschenden, gefärbten Textilien abgelöst haben und sich somit zunächst frei
in der Waschflotte befinden. Aufgrund der effektiven Fixierung dieser in der Waschflotte
befindlichen Farbstoffmoleküle bzw. -partikel an dem erfindungsgemäßen Textilmaterial
wird unter Einsatz des erfindungsgemäßen Textilmaterials in einer Waschflotte eine
wirksame Eliminierung unerwünscht freigesetzter Farbstoffe aus der Waschflotte gewährleistet,
mit der Folge, daß diese freigesetzten Farbstoffe andere in der Waschflotte befindliche
Textilien nicht mehr verfärben können.
[0014] Was die Ausbildung des erfindungsgemäßen Textilmaterials in Form eines Tuches, Lappens
oder dergleichen anbelangt, so ist hierunter eine beliebige zweidimensionale flächige
Struktur mit begrenzten Maßen bzw. Dimensionen zu verstehen, wobei die Form des erfindungsgemäßen
Textilmaterials beispielsweise rund oder vorzugsweise im wesentlichen rechteckig sein
kann.
[0015] Die kationische Ausrüstung des erfindungsgemäßen Textilmaterials kann in dem Fachmann
an sich bekannter Weise erfolgen. So kann beispielsweise eine Behandlung mit an sich
für diesen Zweck bekannten Kationisierungsmitteln erfolgen, worauf nachfolgend noch
im Detail eingegangen wird. Die Behandlung des erfindungsgemäßen Textilmaterials mit
einem Kationisierungsmittel kann z. B. im Rahmen einer Foulardierung erfolgen, wobei
eine physikalische und/oder chemische Bindung des Kationisierungsmittels an die Fasern
des textilen Flächengebildes erfolgen kann, beispielsweise über ionische und/oder
kovalente Bindungen.
[0016] Erfindungsgemäß ist unter dem Begriff "Aufrauhen" insbesondere ein Auf- bzw. Anrauhen
insbesondere der Oberfläche des Textilmaterials zu verstehen. Dabei ist es erfindungsgemäß
möglich, daß die Oberfläche des Textilmaterials nur partiell oder aber vorzugsweise
vollständig aufgerauht ist. Gemäß einer erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform
ist die Oberfläche vollständig, d. h. über die gesamte Fläche, aufgerauht. Das Aufrauhen
des erfindungsgemäßen Textilmaterials kann einseitig oder beidseitig, vorzugsweise
beidseitig, erfolgt sein. Mit anderen Worten ist im Rahmen der Erfindung mindestens
eine der beiden Oberflächen oder Seiten des erfindungsgemäßen Textilmaterials auf-
bzw. angerauht, wobei es erfindungsgemäß bevorzugt ist, daß beide Oberflächen bzw.
Seiten aufgerauht sind. Das Aufrauhen kann dabei mit dem Fachmann an sich bekannten
Verfahren bzw. Mitteln erfolgen. So ist beispielsweise und in nichtbeschränkender
Weise ein mechanisches Aufrauhen mittels einer Drahtbürste möglich.
[0017] Eine Besonderheit des erfindungsgemäß vorgesehenen Aufrauhens des Textilmaterials
nach der Erfindung ist darin zu sehen, daß hierdurch eine gewisse Oberflächenvergrößerung
erreicht wird, wodurch eine bessere und stabilere Aufziehbarkeit des Kationisierungsmittels
erreicht wird. Denn aufgrund der Oberflächenvergrößerung kann eine größere Menge des
Kationisierungsmittels gebunden werden, so daß insgesamt eine größere Anzahl an Bindungsstellen
für zu fixierende Farbstoffmoleküle auf dem textilen Trägermaterial bzw. dem erfindungsgemäßen
Textilmaterial vorliegt. Hierdurch wird insgesamt eine deutlich verbesserte Leistungsfähigkeit
des erfindungsgemäßen Textilmaterials erreicht, da die Gesamtmenge an Farbstoffen,
die pro Flächeneinheit des erfindungsgemäßen Textilmaterials aufgenommen werden können,
signifikant vergrößert ist. Insgesamt liegt somit erfindungsgemäß ein kationisch ausgerüstetes
Textilmaterial vor, welches aufgrund der erfindungsgemäß vorgesehenen Aufrauhung eine
deutlich vergrößerte Menge an zu eliminierenden Farbstoffen aus einer Waschflotte
aufnehmen kann. Ohne sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung auf eine Theorie beschränken
zu wollen, wird die durch das Aufrauhen bedingte Oberflächenvergrößerung beispielsweise
dadurch erreicht, daß die Fasern insbesondere an ihrer Oberfläche teilweise gesplissen
werden bzw. eine Vergrößerung des Faserabstandes an der Oberfläche des erfindungsgemäßen
Textilmaterials resultiert, so daß neben der Oberflächenvergrößerung und der damit
einhergehenden Vergrößerung der Anzahl möglicher Bindungsplätze für die zu eliminierenden
Farbstoffe nach Kationisierung auch eine bessere Zugänglichkeit des Textilmaterials
für die in der Waschflotte vorliegenden freigesetzten Farbstoffe resultiert.
[0018] Die Menge an eingesetztem Kationisierungsmittel kann in weiten Bereichen variieren,
wobei der auf diesem Gebiet tätige Fachmann ohne weiteres in der Lage ist, die den
anwendungsspezifischen Gegebenheiten jeweils angepaßten Mengen auszuwählen. Im allgemeinen
wird das Kationisierungsmittel in Mengen (Trockengewicht) von 0,001 bis 10 Gew.-%,
insbesondere 0,01 bis 6 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf
das kationisch auszurüstende textile Flächengebilde, aufgebracht bzw. appliziert.
[0019] Gemäß einer erfindungsgemäß besonders bevorzugten Ausführungsform umfaßt das textile
Flächengebilde des erfindungsgemäßen Textilmaterials native Fasern bzw. besteht vorzugsweise
im wesentlichen hieraus. Bei den nativen Fasern handelt es sich insbesondere um Baumwoll-
oder Wollfasern, besonders bevorzugt um Baumwollfasern. Die erfindungsgemäß bevorzugt
eingesetzten nativen Fasern, insbesondere Baumwollfasern, weisen den Vorteil auf,
daß sie zu einer besonders guten Aufziehbarkeit bzw. Fixierung des Kationisierungsmittels
führen, was zu einer stabilen Bindung des Kationisierungsmittels an die Fasern führt.
Hieraus ergibt sich eine besonders hohe Waschstabilität des erfindungsgemäßen Textilmaterials,
so daß es problemlos auch bei hohen Waschtemperaturen, beispielsweise im Rahmen einer
Kochwäsche, und über eine Vielzahl von Waschvorgängen eingesetzt werden kann, ohne
daß dies mit einem Verlust bzw. einer Freisetzung des Kationisierungsmittels von dem
erfindungsgemäßen Textilmaterial führt. Wie zuvor angesprochen, handelt es sich bei
dem textilen Flächengebilde des erfindungsgemäßen Textilmaterials vorzugsweise um
ein reines Baumwollflächengebilde, insbesondere ein Baumwollgewebe. Jedoch sind erfindungsgemäß
gleichermaßen sogenannte Baumwollmischflächengebilde einsetzbar, welche neben Baumwollfasern
auch dem Fachmann an sich bekannte synthetische Fasern umfassen, wobei der Baumwollanteil
bei derartigen Mischflächengebilden vorzugsweise mehr als 50 % betragen sollte.
[0020] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann das textile Flächengebilde des erfindungsgemäßen
Textilmaterials ein Gewebe oder ein Vlies sein. Erfindungsgemäß bevorzugt handelt
es sich bei dem textilen Flächengebilde jedoch um ein Gewebe, besonders bevorzugt
ein Baumwollgewebe. Gemäß einer erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform handelt
es sich bei dem textilen Flächengebilde um einen sogenannten Baumwollmolton, wobei
es sich hierbei um einen aus 100 % Baumwolle bestehenden, angerauhten weichen Stoff
handelt.
[0021] Was die vorgenannten Ausbildungen des textilen Flächengebildes als Gewebe bzw. als
Vlies betrifft, so weisen diese eine hohe Strapazierfähigkeit und gute Beständigkeit
auf, so daß diese Flächengebilde, insbesondere das Gewebe, den hohen mechanischen
Belastungen während des Waschvorganges in einer Waschflotte, insbesondere in einer
Waschmaschine (beispielsweise alternierende Rotationsrichtungen der Waschtrommel,
Schleudern und dergleichen), standhalten kann. Dabei führt die erfindungsgemäß bevorzugte
Ausbildung des textilen Flächengebildes als Gewebe bzw. als Vlies zu einer hohen Stabilität
des erfindungsgemäßen Textilmaterials, so daß dieses sogar als Mehrwegmaterial bzw.
-artikel ausgebildet ist, d. h. für mehrere, vorzugsweise für bis zu fünfzig Waschvorgänge
eingesetzt werden kann. Weiterhin sind die zuvor genannten Flächengebilde in Form
eines Gewebes bzw. Vlieses äußerst kostengünstig und einfach herzustellen.
[0022] Das textile Flächengebilde des erfindungsgemäßen Textilmaterials sollte ein Flächengewicht
von mindestens 100 g/m
2, insbesondere von mindestens 150 g/m
2, vorzugsweise von mindestens 200 g/m
2, besonders bevorzugt von mindestens 250 g/m
2, ganz besonders bevorzugt im Bereich von 100 bis 400 g/m
2, aufweisen. Derartige Textilmaterialien sind besonders strapazierfähig, insbesondere
über eine Vielzahl von Waschvorgängen.
[0023] Erfindungsgemäß kann es zur Erhöhung der Stabilität zudem vorgesehen sein, daß der
Rand des Textilmaterials, insbesondere des Tuches, Lappens oder dergleichen, mit einer
umlaufenden Naht versehen ist. Bei der umlaufenden Naht kann es sich gemäß einer besonders
bevorzugten Ausführungsform um eine sogenannte Kettelnaht handeln. Durch die umlaufende
Naht ist es erfindungsgemäß gewährleistet, daß der Rand des erfindungsgemäßen Textilmaterials
zusätzlich stabilisiert wird, was zu einer höheren Widerstandsfähigkeit des erfindungsgemäßen
Textilmaterials führt, da der Randbereich des erfindungsgemäßen Textilmaterials, der
beispielsweise als Schnittkante ausgebildet sein kann, wirksam geschützt ist, so daß
das Gewebe bzw. das Vlies in diesem Bereich auch unter hohen mechanischen Belastungen
beim Waschvorgang nicht zerstört wird bzw. nicht "ausfranst".
[0024] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform, nach welcher besonders gute Ergebnisse
hinsichtlich der Eigenschaften des erfindungsgemäßen Textilmaterials als "Farbfänger"
in einer Waschflotte erreicht werden, ist das textile Flächengebilde des erfindungsgemäßen
Textilmaterials ein aus Baumwolle bestehendes, beidseitig aufgerauhtes Gewebe, insbesondere
ein Molton. Gemäß dieser Ausführungsform kann das textile Flächengebilde 16 bis 20
Fäden pro cm, vorzugsweise 18 Fäden pro cm, in Kettrichtung, vorzugsweise mit einer
Fadenstärke von etwa Nm 34/1, und/oder insbesondere mit 14 bis 16 Fäden pro cm, vorzugsweise
16 Fäden pro cm, in Schußrichtung, vorzugsweise mit einer Fadenstärke von etwa 7/1,
aufweisen. Gemäß dieser erfindungsgemäß besonders bevorzugten Ausführungsform sollte
das textile Flächengebilde ein Flächengewicht im Bereich von 275 bis 325 g/m
2, vorzugsweise von etwa 300 g/m
2, aufweisen.
[0025] Was die permanente kationische Ausrüstung der Fasern betrifft, so erfolgt diese durch
Aufbringen bzw. Fixierung eines Kationisierungsmittels. Derartige Verfahren zur permanenten
Ausrüstung des erfindungsgemäßen Textilmaterials mit einem Kationisierungsmittel sind
dem Fachmann als solche bekannt.
[0026] Beispielsweise kann die Behandlung des erfindungsgemäßen Textilmaterials mit dem
Kationisierungsmittel im sogenannten Aufziehverfahren durch Behandlung des Textilmaterials
mit der Anwendungsflotte, d. h. beispielsweise mit einer Lösung, Dispersion oder dergleichen
des Kationisierungsmittels, erfolgen. Während dieses Vorgangs zieht das im Rahmen
der vorliegenden Erfindung eingesetzte Kationisierungsmittel, vorzugsweise unter schwach
sauren Bedingungen, aus der Anwendungsflotte auf das zu behandelnde Substrat gleichmäßig
auf. Anschließend kann eine Vortrocknung, beispielsweise durch Abschleudern bzw. Abquetschen
auf einem Foulard ("Foulardieren"), und ein abschließender Trocknungsschnitt, beispielsweise
bei 100 bis 160 °C, erfolgen. Mit anderen Worten erfolgt so eine gewisse "Imprägnierung"
des erfindungsgemäßen Textilmaterials mit dem Kationisierungsmittel, indem das für
das erfindungsgemäße Textilmaterial verwendete textile Flächengebilde in ein Bad,
welches das Kationisierungsmittel enthält, getaucht wird, wobei nachfolgend ein Abquetschen
bzw. Abtrocknen des textilen Flächenmaterials erfolgt, gefolgt von einem abschließenden
Trocknen bei erhöhten Temperaturen, insbesondere wie zuvor erwähnt. Wie zuvor angeführt,
erfolgt die Fixierung des Kationisierungsmittels auf dem textilen Flächengebilde -
ohne sich auf eine bestimmte Theorie festlegen zu wollen - durch eine Anbindung an
die mit den Fasern, wobei die Fixierung über physikalische und/oder chemische Prozesse
erfolgen kann, beispielsweise durch Ausbildung von ionischen und/oder kovalenten Bindungen
zwischen den Fasern einerseits und dem Kationisierungsmittel andererseits. Daher werden
erfindungsgemäß bevorzugt faserreaktive Kationisierungsmittel eingesetzt.
[0027] Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendeten Kationisierungsmittel sind aus
dem Stand der Technik als solche wohlbekannte Verbindungen, die dem Fachmann per se
geläufig sind. Als konkrete Beispiele können die in den Ansprüchen 6 bis 13 beschriebenen
Verbindungen angeführt werden. Im allgemeinen handelt es sich bei dem erfindungsgemäß
verwendeten Kationisierungsmittel um ein kationische Ladungen aufweisendes organisches
Polymer, vorzugsweise um ein faserreaktives Polymer, welches in vorgenannter Weise
an die Fasern des textilen Flächenmaterials anbinden kann. Ein derartiges Kationisierungsmittel
sollte eine hohe Affinität gegenüber anionischen Substanzen, insbesondere anionischen
Farbstoffen, aufweisen.
[0028] Gemäß einer erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform kann es sich bei dem Kationisierungsmittel
um ein quaternäre Ammoniumgruppen aufweisendes organisches Polymer handeln. Insbesondere
können im Rahmen der vorliegenden Erfindung Kationisierungsmittel auf Basis eines
Copolymers eingesetzt werden, welches Polyammoniumblöcke aufweist. Erfindungsgemäß
besonders bevorzugt ist die Verwendung von Organopolysiloxan/Polyammonium-Blockcopolymeren
als Kationisierungsmittel, insbesondere solche mit statistisch oder aber alternierend
angeordneten Blöcken der vorgenannten Art.
[0029] Der Fachmann ist ohne weiteres in der Lage, geeignete Kationisierungsmittel zur Verwendung
für das erfindungsgemäße Textilmaterial auszuwählen.
[0030] Ein weiterer, auch unabhängig zu realisierender Gegenstand der vorliegenden Erfindung
- gemäß einem
zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung - ist die Verwendung des kationisch ausgerüsteten
Textilmaterials, wie zuvor definiert, zur Verhinderung von Verfärbungen bzw. Vergrauung
von Textilien bei der Wäsche bzw. zur Verhinderung von Ablagerungen von Farbstoffen
auf Textilien bei der Wäsche. Gemäß der erfindungsgemäßen Verwendung des kationisch
ausgerüsteten Textilmaterials soll hierdurch eine Übertragung von Farbstoffen innerhalb
einer Waschflotte insbesondere von einem Textil auf das andere, aber auch innerhalb
desselben Textils (z. B. bei bunten bzw. gemusterten Textilien) verhindert bzw. vermieden
werden. Dabei ist es gemäß der erfindungsgemäßen Verwendung insbesondere vorgesehen,
daß das kationisch ausgerüstete Textilmaterial nach der Erfindung beim Waschvorgang
von Textilien in der Waschflotte, insbesondere in der Waschtrommel einer Waschmaschine,
zugegen ist. Mit anderen Worten kann das erfindungsgemäße kationisch ausgerüstete
Textilmaterial im Rahmen seiner erfindungsgemäßen Verwendung wie ein herkömmliches
Textilstück mit weiteren in der Waschflotte befindlichen Textilien gewissermaßen mitgewaschen
werden - und zwar im wesentlichen während des gesamten Waschvorgangs. Dabei erstreckt
sich die erfindungsgemäße Verwendung des kationisch ausgerüsteten Textilmaterials
nach der vorliegenden Erfindung über einen breiten Bereich: So kann eine Verwendung
beispielsweise für herkömmliche Wäschen bei 30 °C sowie für Kochwäschen bei 95 °C
vorgesehen sein. Das kationisch ausgerüstete Textilmaterial nach der vorliegenden
Erfindung kann für alle Arten von Textilien, wie beispielsweise Buntwäsche und dergleichen,
unabhängig von den Stoff- bzw. Materialeigenschaften, eingesetzt werden.
[0031] Das erfindungsgemäß kationisch ausgerüstete Textilmaterial und seine Verwendung weisen
zahlreiche Vorteile auf, vor denen rein beispielhaft die nachfolgenden genannt werden
sollen:
- Das erfindungsgemäß kationisch ausgerüstete Textilmaterial verhindert in effektiver
Weise eine unerwünschte Verfärbung von in einer Waschflotte befindlichen Textilien,
wobei insbesondere unerwünschterweise freigesetzte Textilfarbstoffe aus der Waschflotte
aufgenommen bzw. "abgefangen" werden, so daß diese gewissermaßen für andere Textilien
unschädlich gemacht werden. Mit anderen Worten schützt das erfindungsgemäße kationisch
wirksame Textilmaterial wirksam vor Verfärbungen.
- Das erfindungsgemäße kationisch ausgerüstete Textilmaterial ist als Mehrwegartikel
ausgelegt und kann für zahlreiche Waschvorgänge eingesetzt werden, wobei insgesamt
- je nach Einsatzart des erfindungsgemäßen Textilmaterials - bis zu fünfzig Waschvorgänge
realisiert werden können. Dies stellt nicht zuletzt eine deutliche Kostenersparnis
und Umweltentlastung dar.
- Aufgrund des erfindungsgemäß vorgesehenen Aufrauhens des kationisch beschichteten
Textilmaterials nach der Erfindung wird dessen Oberfläche signifikant vergrößert,
so daß hierdurch ein besonders großes Aufnahme- bzw. Fixierungsvermögen für das aufzubringende
Kationisierungsmittel erhalten wird. Somit weist das erfindungsgemäß kationisch ausgerüstete
Textilmaterial eine außerordentlich hohe Aufnahmefähigkeit für Farbstoffe auf.
- Das erfindungsgemäße kationisch ausgerüstete Textilmaterial ist aufgrund der eingesetzten
Materialien und der speziellen Fixierung der Kationisierungsmittel äußerst strapazierfähig,
so daß es beispielsweise auch für Kochwäsche bei relativ hohen Temperaturen eingesetzt
werden kann.
- Die Verwendung des erfindungsgemäßen kationisch ausgerüsteten Textilmaterials ist
nicht auf bestimmte Textilien bzw. Stoffe begrenzt: So kann das erfindungsgemäße Textilmaterial
für sämtliche Wäschearten, wie beispielsweise Buntwäsche, Unterwäsche, Oberbekleidung
und dergleichen, eingesetzt werden.
- Schließlich ist die Verwendung des Textilmaterials nach der Erfindung äußerst einfach,
da es einfach wie ein herkömmliches Wäschestück gemeinsam mit den zu waschenden Textilien
bzw. Bekleidungsstücken in die Waschmaschine bzw. in die Trommel der Waschmaschine
gegeben wird.
[0032] Weitere Ausgestaltungen, Abwandlungen und Variationen der vorliegenden Erfindung
sind für den Fachmann beim Lesen der Beschreibung ohne weiteres erkennbar und realisierbar,
ohne daß er dabei den Rahmen der vorliegenden Erfindung verläßt.
[0033] Die vorliegende Erfindung wird anhand der folgenden Ausführungsbeispiele veranschaulicht,
welche die vorliegende Erfindung jedoch keinesfalls beschränken sollen.
Ausführungsbeispiele:
Ausführungsbeispiel 1
[0034] Ein Textilmaterial auf der Basis eines auf beiden Seiten an seinen Oberflächen mit
einer Drahtbürste aufgerauhten Baumwollmoltons mit einem Flächengewicht von etwa 300
g/m
2 und einer Abmessung von ca. 35 cm x 35 cm und 18 Fäden/cm in Kettrichtung mit einer
Fadenstärke von Nm 34/1 und 16 Fäden/cm in Schußrichtung mit einer Fadenstärke von
etwa Nm 7/1 wird in der erfindungsgemäßen Art und Weise mit einer permanenten kationischen
Ausrüstung mittels eines Kationisierungsmittels auf Basis eines quaternären Ammoniumgruppen
aufweisenden organischen Polymers versehen. Zu diesem Zweck wird das Textilmaterial
mit einer Lösung oder Dispersion des Kationisierungsmittels im sogenannten Aufziehverfahren
durch Behandlung des Textilmaterials mit der Anwendungsflotte behandelt, wobei während
dieses Vorgangs das Kationisierungsmittel aus der Anwendungsflotte auf das Textilmaterial
aufzieht, gefolgt durch eine Vortrocknung durch Abschleudern bzw. Abquetschen auf
einem Foulard und eine abschließende Trocknungspassage bei 100 bis 160 °C.
[0035] Als Vergleich dient ein handelsübliches Einwegprodukt zum Zwecke der einmaligen Verwendung
auf Basis eines dünnen Vlieses, welches gleichermaßen mit einer permanenten kationischen
Ausrüstung versehen ist.
[0036] Beide Textilmaterialien - sowohl das erfindungsgemäße Baumwolltuch als auch das Vliestuch
des Standes der Technik - werden jeweils bei einer Buntwäsche mit hohem Rotanteil
der Waschflotte zugesetzt, die darüber hinaus jeweils drei rein weiße T-Shirts enthält.
[0037] Nach einmaliger Wäsche bei 60 °C zeigen beide Tücher in den unterschiedlichen Waschflotten
- d. h. sowohl das erfindungsgemäße Tuch als auch das Tuch des Standes der Technik
- eine deutliche Rotfärbung, während die drei rein weißen T-Shirts nach wie vor eine
rein weiße Färbung ohne rötliche Einfärbung oder Vergrauung zeigen.
[0038] Der Waschvorgang wird noch drei weitere Male wiederholt und im Anschluß erhält man
folgendes Ergebnis: Während bei dem Vergleichsversuch das relativ dünne, nicht strapazierfähige
Vlies einerseits stark zerfasert ist und die Vliesstruktur in Auflösung begriffen
ist und die ursprünglich weißen T-Shirts in der Waschflotte eine merkliche rötliche
Anfärbung angenommen haben, tritt im Falle des erfindungsgemäßen Textiltuches keine
unerwünschte Einfärbung der weißen T-Shirts ein, und das eingesetzte erfindungsgemäße
Textiltuch zeigt keine Verschleißerscheinungen.
[0039] Nach weiterer zehnmaliger Wäsche mit dem erfindungsgemäßen Tuch zeigt dieses immer
noch keine weiteren Verschleißerscheinungen, und auch die weißen T-Shirts zeigen noch
keinerlei Verfärbungen.
[0040] Das vorstehende Ausführungsbeispiel 1 belegt eindrucksvoll die Verbesserung des erfindungsgemäßen
Textilmaterials gegenüber dem Stand der Technik: Das erfindungsgemäße Textilmaterial
ist nicht nur strapazierfähiger und waschbeständiger, so daß es sich ohne weiteres
für die Mehrfachanwendung eignet, sondern besitzt auch eine höhere Effizienz in bezug
auf das Abfangen von in die Waschflotte freigesetzten Textilfarbstoffen und somit
eine effizientere Verhinderung der unerwünschten Verfärbung von Textilien in der Waschflotte.
Ausführungsbeispiel 2:
[0041] Es wird ein erfindungsgemäßes Baumwollmolton nach Ausführungsbeispiel 1 eingesetzt.
Zum Vergleich dient ein gleichartiges Baumwolltuch, welches aber im Unterschied zum
erfindungsgemäßen Textilmaterial an seiner Oberfläche nicht aufgerauht ist.
[0042] In zwei gleichartigen Waschflotten der in Ausführungsbeispiel 1 beschriebenen Art
werden die beiden Textilmaterialien für eine Wäsche bei 60 °C zugegeben.
[0043] Der Waschvorgang wird zunächst viermal wiederholt. Nach dem insgesamt fünften Waschvorgang
zeigen beide Textilmaterialien keine Verschleißerscheinungen, sind jedoch aufgrund
der in die Waschflotte freigesetzten Textilfarbstoffe rötlich gefärbt, während die
weißen Textilien (T-Shirts) nach wie vor unverändert weiß bleiben.
[0044] Nach weiterer fünfmaliger Wiederholung der Waschvorgänge bei 60 °C zeigen die mit
dem erfindungsgemäßen Textilmaterial gewaschenen Textilien nach wie vor keinerlei
Verfärbungen - die weißen T-Shirts zeigen nach wie vor eine rein weiße Farbe, wobei
das erfindungsgemäße Textilmaterial stärker rot eingefärbt ist als bei den vorangehenden
Waschvorgängen (was auf eine Aufnahme von rotem Textilfarbstoff aus der Waschflotte
schließen läßt) -, wohingegen im Falle des an seiner Oberfläche nicht aufgerauhten
Vergleichstextilmaterials die weißen T-Shirts jetzt eine deutliche rote Einfärbung
zeigen.
[0045] Das vorstehende Ausführungsbeispiel 2 belegt eindrucksvoll die verbesserte Effizienz
des erfindungsgemäßen Textilmaterials infolge der Aufrauhung der Oberfläche. Hierdurch
lassen sich größere Mengen des Kationisierungsmittels auf der Oberfläche aufbringen,
so daß die Haltbarkeit bzw. Lebensdauer deutlich erhöht ist, d. h. daß das erfindungsgemäße
Textilmaterial für deutlich mehr Waschvorgänge zur Verfügung steht.
1. Kationisch ausgerüstetes Textilmaterial, insbesondere in Form eines Tuches, Lappens
oder dergleichen, wobei das Textilmaterial ein textiles Flächengebilde aus textilen
Fasern aufweist, wobei die Fasern mit einer permanenten kationischen Ausrüstung versehen
sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilmaterial zumindest teilweise aufgerauht ist.
2. Textilmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das textile Flächengebilde native Fasern, insbesondere Baumwoll- oder Wollfasern,
besonders bevorzugt Baumwollfasern, umfaßt und vorzugsweise im wesentlichen hieraus
besteht.
3. Textilmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das textile Flächengebilde ein Gewebe oder ein Vlies, vorzugsweise ein Gewebe, besonders
bevorzugt ein Baumwollgewebe, ganz besonders bevorzugt ein Baumwollmolton, ist.
4. Textilmaterial nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das textile Flächengebilde ein Flächengewicht von mindestens 100 g/m2, insbesondere von mindestens 150 g/m2, vorzugsweise von mindestens 200 g/m2, besonders bevorzugt von mindestens 250 g/m2, ganz besonders bevorzugt im Bereich von 100 bis 400 g/m2, aufweist und/oder daß der Rand des Textilmaterials, insbesondere des Tuches, Lappens
oder dergleichen, mit einer umlaufenden Naht, insbesondere einer Kettelnaht, versehen
ist.
5. Textilmaterial nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das textile Flächengebilde ein aus Baumwolle bestehendes, beidseitig aufgerauhtes
Gewebe, insbesondere ein Molton, ist, insbesondere mit 16 bis 20 Fäden/cm, vorzugsweise
18 Fäden/cm, in Kettrichtung, vorzugsweise mit einer Fadenstärke von etwa Nm 34/1,
und/oder insbesondere mit 14 bis 16 Fäden/cm, vorzugsweise 16 Fäden/cm, in Schußrichtung,
vorzugsweise mit einer Fadenstärke von etwa Nm 7/1, und/oder insbesondere mit einem
Flächengewicht im Bereich von 275 bis 325 g/m2, vorzugsweise von etwa 300 g/m2.
6. Textilmaterial nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die permanente kationische Ausrüstung der Fasern durch Aufbringen und/oder Fixierung
mindestens eines Kationisierungsmittels erfolgt ist, insbesondere wobei das Kationisierungsmittel
in Mengen (Trockengewicht) von 0,001 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 6 Gew.-%,
besonders bevorzugt 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das kationisch auszurüstende textile
Flächengebilde, appliziert ist.
7. Textilmaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Kationisierungsmittel ein kationische Ladungen aufweisendes organisches Polymer,
vorzugsweise faserreaktives Polymer, ist.
8. Textilmaterial nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Kationisierungsmittel eine quaternäre Ammoniumverbindung, insbesondere ein quaternäre
Ammoniumgruppen aufweisendes organisches Polymer, vorzugsweise ein Organopolysiloxan/Polyammonium-Blockcopolymer,
ist.
9. Textilmaterial nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kationisierungsmittel ein lineares oder verzweigtes Organopolysiloxan/Polyammonium-Blockcopolyer
(B) umfaßt, aufweisend:
- 1 bis 20 wiederkehrende Organopolysiloxanblöcke (S) und
- 1 bis 20 wiederkehrende Polyammoniumblöcke (Q),
wobei die Blöcke (S) und (Q) alternierend angeordnet sind, insbesondere wobei die
Organopolysiloxanblöcke (S) die Bedeutung

haben, wobei die Reste R
1, R
2 und R
4 im Falle des Vorliegens als Endgruppen des Organopolysiloxan/Polyammonium-Blockcopolymers
(B) die Struktur

aufweisen,
R1 und R2 gegebenenfalls auch Trimethylsiloxygruppen sind und wobei ferner diese Reste R1, R2 und R4 im Falle des Vorliegens als Brücke von den Organopolysiloxanblöcken (S) zu den Polyammoniumblöcken
(Q) die Struktur

oder

aufweisen,




wobei R6 einer der bei R5 definierten Reste oder

ist,
R7 und R8 gleiche oder verschiedene, lineare oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
sind,
a eine ganze Zahl von 5 bis 200,
b eine ganze Zahl von 0 bis 5,
c eine ganze Zahl 2 oder 3,
d eine ganze Zahl von 1 bis 18,
e eine Zahl von 1 bis 10 ist
und wobei die mit den Indices a und b versehenen Einheiten statistisch verteilt sind,
die Polyammoniumblöcke (Q) die Bedeutung

haben,
wobei
f und g ganze Zahlen von 0 bis 50 bedeuten, wobei die Summe von f und g mindestens
1 ist und wobei die mit den Indices f und g versehenen Einheiten statistisch und/oder
alternierend angeordnet sind und wobei der Rest R16 im Falle des Vorliegens als Endgruppe des Organopolysiloxan/Polyammonium-Blockcopolymers
(B), die Struktur

aufweist und
wobei ferner dieser Rest R16 im Falle des Vorliegens als Brücke von den Organopolysiloxanblöcken (S) zu den Polyammoniumblöcken
(Q) die Struktur R16 = -R21- aufweist,
R9, R10, R13, R17, R18 und R21 gleiche oder verschiedene Reste der Bedeutung


oder -(CH2)p-NH-CO- NH-(CH2)r-
sind,
R22 und R23 ein Wasserstoffatom oder gleiche oder verschiedene, lineare oder verzweigte Alkylreste
mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen bedeuten,
h, k und m jeweils eine ganze Zahl von 0 bis 18 sind, wobei die Summe von h, k und
m höchstens 18 ist,
n, p und r jeweils die ganze Zahl 2 oder 3 sind,
R11, R12, R14, R15, R19 und R20 gleich oder verschieden sind und
für eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe oder Hydroxylalkylgruppe mit 1 bis 12
Kohlenstoffatomen, eine cycloaliphatische Gruppe mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen oder
eine Benzylgruppe stehen,
(X1)-, (X2)- und (X3)- jeweils unabhängig voneinander Br und/oder Cl sind und
X unabhängig voneinander -Br oder -Cl ist,
insbesondere wobei der Gesamtstickstoffgehalt des Organopolysiloxan/Polyammonium-Blockcopolymers
(B) 2,0 bis 7,0 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung des Organopolysiloxan/Polyammonium-Blockcopolymers
(B), beträgt und/oder insbesondere wobei gegebenenfalls vorhandene, tertiäre Stickstoffatome
protoniert sein können.
10. Textilmaterial nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kationisierungsmittel ein quaternäre Ammoniumgruppen tragendes Organopolysiloxan
des Typs

umfaßt, wobei:
R1 einen Hydroxy-, Methoxy-, Ethoxy- oder Methylrest bezeichnet,
R2 einen Alkylenrest mit C1 bis C16 bezeichnet,
R3 und R4, unabhängig voneinander, einen aliphatischen, geradkettigen, verzweigten oder cyclischen
Alkylrest mit C1 bis C6 bezeichnen,
R5 und R8, unabhängig voneinander, einen Alkylenrest mit C1 bis C6 bezeichnen,
R6 und R7, unabhängig voneinander, Wasserstoff oder einen aliphatischen, geradkettigen, verzweigten
oder cyclischen Alkylrest mit C1 bis C6 bezeichnen,
n 1 oder 2 bedeutet,
die Summe von k und m von 25 bis 900 ist, wobei die quaternäre Ammoniumgruppen tragenden
m Einheiten innerhalb des Organopolysiloxans statistisch verteilt sein können, vorzugsweise
mit der Maßgabe, daß der Stickstoffgehalt 0,05 bis 1,5 Gew.-%, bezogen auf das Polymer,
beträgt.
11. Textilmaterial nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das quaternäre Ammoniumgruppen tragende Organopolysiloxan im Molekül zusätzlich Gruppen
der nachfolgenden Struktur der folgenden Formel (1.1) trägt

wobei
R9 einen Alkylrest mit C2 bis C22 bezeichnet,
R10 und R12, unabhängig voneinander, Wasserstoff oder einen aliphatischen, geradkettigen, verzweigten
oder cyclischen Alkylrest mit C1 bis C6 bezeichnen,
R11 einen Alkylenrest mit C2 bis C12 bezeichnet,
R13 Wasserstoff oder einen aliphatischen, geradkettigen oder verzweigten Alkylenrest
mit C1 bis C12, oder einen Cycloalkylalkylrest mit bis zu C12 bezeichnet,
p 0 oder 1 bedeutet,
die Summe von k, m und q 25 bis 900 beträgt und q gleich oder kleiner m ist, wobei
die Einheiten der Formel (1.1) innerhalb des Organopolysiloxans statistisch verteilt
sein können, vorzugsweise mit der Maßgabe, daß der Stickstoffgehalt des durch die
Einheit (1.1) modifizierten Polymers 0,05 bis 1,5 Gew.-%, bezogen auf das Polymer,
beträgt.
12. Textilmaterial nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kationisierungsmittel zusätzlich aminogruppenhaltige Organopolysiloxane des Typs
der folgenden Formel (1.2) trägt

wobei
R1 einen Hydroxy-, Methoxy-, Ethoxy- oder Methylrest bezeichnet,
R9 einen Alkylenrest mit C2 bis C22 bezeichnet,
R10 und R12, unabhängig voneinander, Wasserstoff oder einen aliphatischen, geradkettigen, verzweigten
oder cyclischen Alkylrest mit C1 bis C6 bezeichnen,
R11 einen Alkylenrest mit C2 bis C12 bezeichnet,
R13 Wasserstoff oder einen aliphatischen, geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit
C1 bis C12, oder einen Cycloalkylalkylrest mit bis zu C12 bezeichnet,
p 0 oder 1 bedeutet,
die Summe von o und q 25 bis 900 ist, wobei die aminogruppenhaltigen q Einheiten innerhalb
des Organopolysiloxans statistisch verteilt sein können, vorzugsweise mit der Maßgabe,
daß der Stickstoffgehalt dieser Komponente (1.2) 0,1 bis 2,5 Gew.-%, bezogen auf das
Polymer (1.2), beträgt; sowie
Verbindungen der folgenden Formel (1.3) umfaßt

wobei
R7 Wasserstoff oder einen aliphatischen, geradkettigen, verzweigten oder cyclischen
Alkylrest mit C1 bis C6,
X einen aliphatischen, geradkettigen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest mit C1 bis C6 bedeuten.
13. Textilmaterial nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kationisierungsmittel ein teilquaterniertes aminofunktionelles Organopolysiloxan
der allgemeinen Formel

umfaßt,
wobei
R1 =

oder

R2 = -(CH2)o-NH-(CH2)p-NH2 oder -(CH2)p-NH2,
R3= -(CH2)q-H oder

R4 =




R5 = -(CH2)r-H
R6 = -(CH2)s-,
R7 = -(CH2)t-,
A anorganische oder organische Anionen bezeichnet,
n eine ganze Zahl von 1 bis 20 ist,
m eine ganze Zahl von 20 bis 2.000 ist,
o, p und q jeweils eine ganze Zahl von 1 bis 10 sind,
r eine ganze Zahl von 1 bis 18 ist,
s eine ganze Zahl 2 oder 3 ist und
t eine ganze Zahl von 2 bis 5 bedeutet,
vorzugsweise mit der Maßgabe, daß der Gesamtstickstoffgehalt der Komponente 0,05 bis
2,0 Gew.-%, bezogen auf das Polymer, beträgt.
14. Verwendung eines kationisch ausgerüsteten Textilmaterials, wie in den vorangehenden
Ansprüchen definiert, zur Verhinderung von Verfärbungen und/oder Vergrauung von Textilien
bei der Wäsche und/oder zur Verhinderung von Ablagerungen von Farbstoffen auf Textilien
bei der Wäsche.
15. Verwendung nach Anspruch 14 zur Verhinderung der Übertragung von Farbstoffen innerhalb
einer Waschflotte, insbesondere von einem Textil auf das andere oder innerhalb eines
Textils.
16. Verwendung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß das kationisch ausgerüstete Textilmaterial beim Waschvorgang von Textilien in der
Waschflotte, insbesondere in der Waschtrommel einer Waschmaschine, zugegen ist.