[0001] Die Erfindung betrifft eine Ablaufarmatur für sanitäre Anlagen, insbesondere für
Dusch- oder Badewannen, mit einem Gehäuse, das eine Einlauföffnung und einen an einer
Entsorgungsleitung anzuschliessenden Ablaufstutzen sowie eine Wandung aufweist, die
einen Gehäuseraum mit einer Überlaufkante bildet und mit einem Tauchrohr, das herausnehmbar
in den genannten Gehäuseraum eingesetzt ist und mit diesem einen Geruchsverschluss
bildet.
[0002] Ablaufarmaturen dieser Art sind seit langem bekannt. Beispielsweise zeigt die
EP 0 365 789 A eine solche Ablaufarmatur. Zur Reinigung des Gehäuses wird das Tauchrohr herausgenommen.
Der Gehäuseraum ist dadurch von oben zur Reinigung zugänglich. Dies gilt jedoch nicht
für den Durchgang zum Innenraum des Ablaufstutzens. Dieser Innenraum des Ablaufstutzens
ist nicht oder zumindest sehr schwer zugänglich.
[0003] Zur Behebung dieses Nachteils bzw. zur Vereinfachung der Reinigung ist durch die
EP 0 807 721 B eine Ablaufarmatur vorgeschlagen worden, die im Gehäuse eine Geruchsverschlusstasse
sowie ein Tauchrohr aufweist. Das Tauchrohr ragt in die Geruchsverschlusstasse hinein
und bildet mit dieser einen Geruchsverschluss. Die Geruchsverschlusstasse wird vom
Tauchrohr lose gehalten und kann nach der Entnahme des Tauchrohrs im Gehäuse seitlich
verschoben werden. Durch ein solches Verschieben soll erreicht werden, dass auch der
Ablaufraum zwischen der Geruchsverschlusstasse und dem Ablaufstutzen zur Reinigung
gut zugänglich ist. Bei dieser Ablaufarmatur ist jedoch nachteilig, dass die Geruchsverschlusstasse
ein zusätzlich herzustellendes und zu montierendes Teil bildet und dass zum Erreichen
der genannten Verschiebung der Innenraum des Gehäuses entsprechend breit ausgebildet
werden muss.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ablaufarmatur der genannten Art zu
schaffen, die kostengünstiger und einfacher hergestellt werden kann und trotzdem einfach
gereinigt werden kann.
[0005] Die Aufgabe ist bei einer gattungsgemässen Ablaufarmatur dadurch gelöst, dass die
den Gehäuseraum bildende Wandung auf der Seite des Ablaufstutzens eine den Durchgang
zur Auslauföffnung erweiternde Einbuchtung aufweist. Bei der erfindungsgemässen Ablaufarmatur
ist eine zusätzlich herzustellende und zu montierende Geruchsverschlusstasse nicht
erforderlich. Es muss zur Reinigung auch kein Teil verschoben werden. Der Durchgang
zum Innenraum des Ablaufstutzens ist durch die genannte Einbuchtung gewährleistet.
[0006] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Tauchrohr auf der
Seite des Ablaufstutzens ebenfalls eine korrespondierende Einbuchtung aufweist. Dadurch
ist eine noch grössere Einbuchtung und damit ein noch einfacherer Zugang zum Ablaufstutzen
möglich.
[0007] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass sich die genannte Einbuchtung
im Wesentlichen vertikal erstreckt.
[0008] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Einbuchtung des Gehäuses
sich bis zur Überlaufkante erstreckt, so dass die Überlaufkante ebenfalls eingebuchtet
ist.
[0009] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein Schnitt durch eine erfindungsgemässe Ablaufarmatur entlang der Linie I-I der Figur
2,
- Figur 2
- eine Draufsicht auf die erfindungsgemässe Ablaufarmatur,
- Figur 3
- eine Seitenansicht der erfindungsgemässen Ablaufarmatur,
- Figur 4
- ein Vertikalschnitt durch die erfindungsgemässe Ablaufarmatur und
- Figur 5
- ein Schnitt durch die erfindungsgemässe Ablaufarmatur entlang der Linie V-V der Figur
4.
[0011] Die Ablaufarmatur 1 weist ein vorzugsweise aus Kunststoff einstückig hergestelltes
Gehäuse 2 auf, das beispielsweise unterhalb der Ablauföffnung einer Duschwanne befestigt
wird. Die Befestigung erfolgt mit einem Kragen 19, der einen nach unten ragenden rohrförmigen
Ansatz 24 aufweist, der in einen Gehäusedeckel 22 von oben eingeschraubt ist. Zur
Abdichtung gegenüber beispielsweise der Duschwanne sind zwischen Kragen 19 und dem
Gehäusedeckel 22 zwei Dichtungsringe 18 und 20 angeordnet. Durch Einschrauben des
Kragens 19 in den Gehäusedeckel 22 kann die Ablaufarmatur 1 der Duschwanne befestigt
werden. Der Gehäusedeckel 22 ist mit einem Rand 23 auf einen umlaufenden Rand 3 des
Gehäuses 2 aufgesetzt, beispielsweise aufgerastet.
[0012] Auf den Kragen 19 ist eine abnehmbare Abdeckhaube 21 aufgesetzt, die gemäss Figur
3 seitliche Einlassöffnungen 27 aufweist, durch die Bodenwasser in Richtung des Pfeils
28 durch eine Öffnung 29 des Kragens 19 nach unten in einen Kanal 17 eines Tauchrohres
13 und schliesslich über eine untere Kante 15 des Tauchrohres 13 in einen Gehäuseraum
4 gelangt.
[0013] Das Tauchrohr 13 ist vorzugsweise ebenfalls aus Kunststoff hergestellt und wie in
Figur 1 gezeigt von oben in den Kragen 19 eingeschoben und in diesem mit einem Dichtungsring
14 an seinem Umfang abgedichtet. Das Tauchrohr 13 ist nach dem Entfernen des Deckels
21 vollständig herausnehmbar. Im eingesetzten Zustand bildet es mit dem mit Wasser
gefüllten Gehäuseraum 4 einen Geruchsverschluss.
[0014] Eine Wandung 8 des Gehäuses 2 bildet eine Überlaufkante 5, bis zu welcher der Gehäuseraum
4 üblicherweise mit Wasser gefüllt ist. Über dieser Überlaufkante 5 befindet sich
im Gehäuse 4 ein radial erweiterter Raum 12, von dem Wasser über zwei Rinnen 9 in
einen Kanal 11 gelangt. Der Kanal 11 erstreckt sich von der Überlaufkante 5 nach unten
in den Ablaufstutzen 6, wie die Figur 1 zeigt. Der Stutzen 6 ist gemäss Figur 6 mit
einem Aussengewinde 7 versehen und mit einer Überwurfmutter 25 an eine Entsorgungsleitung
26 angeschlossen. Ablaufendes Wasser gelangt somit im Tauchrohr 13 nach unten um den
Rand 15 in Richtung des Pfeils 31 nach oben in den Raum 12 und in die Rinne 9 und
schliesslich in Richtung des Pfeils 30 in die Entsorgungsleitung 26 (Fig. 5).
[0015] Die Wandung 8, welche die Überlaufkante 5 bildet, ist mit einer radialen Einbuchtung
10 versehen, die sich von der Überlaufkante 5 nach unten bis zu einer geneigten Wandung
32 erstreckt und die dem Ablaufstutzen 6 gegenüberliegt. Diese Einbuchtung 10 ist
gemäss Figur 5 im Querschnitt etwa U- oder V-förmig. Durch diese im Wesentlichen radiale
Einbuchtung 10 wird ein Durchgang 33 geschaffen, durch den bei entferntem Tauchrohr
13 der Kanal 11 des Ablaufstutzens 6 von aussen bzw. von oben zugänglich wird und
gereinigt werden kann. Bei entferntem Tauchrohr 13 kann beispielsweise durch den rohrförmigen
Ansatz 24 hindurch von oben ein Reinigungsgerät in die Einbuchtung 10 und schliesslich
in den Kanal 11 eingeführt werden. In der Figur 1 ist die Einfiihrrichtung eines solchen
Reinigungsgeräts mit dem Pfeil 34 angedeutet. Ist das Tauchrohr 13 gemäss Figur 1
eingesetzt, so ist dieser Durchgang 33 für eine Reinigung von oben verschlossen.
[0016] Das Tauchrohr 13 weist ebenfalls eine Einbuchtung 16 auf, die wenigstens bereichsweise
korrespondierend zur Einbuchtung 10 ausgebildet ist und die sich bis zum unteren Rand
15 erstreckt. Im Bereich dieser Einbuchtung 16 liegt das Tauchrohr 13 gemäss Figur
5 an der Wandung 8 an und ist an dieser abgestützt und geführt. Über der Einbuchtung
16 weist das Tauchrohr 13 eine Schulter 35 auf, mit welcher das Tauchrohr 13 an der
Überlaufkante 5 und damit auf der Wandung 8 aufliegt. Die Einbuchtung 10 setzt sich
unterhalb der Wandung 32 fort und erstreckt sich bis zu einem Boden 37 des Gehäuses
2.
[0017] Zur Reinigung des Ablaufs 1 wird die Abdeckhaube 21 abgehoben und das Tauchrohr 13
von Hand an einem Bügelgriff 36 herausgehoben. Durch den rohrförmigen Ansatz 24 hindurch
kann nun der Gehäuseinnenraum 4 gereinigt werden. Durch den nun freien Durchgang 33
können nun ebenfalls der Kanal 11 bzw. der Ablaufstutzen 6 in einfacher Weise und
gründlich gereinigt werden. Nach der Reinigung wird das Tauchrohr 13 wieder eingesetzt,
bis die Schulter 35 an der Überlaufkante 5 aufliegt. Schliesslich wird die Abdeckhaube
21 aufgesetzt, beispielsweise aufgerastet.
[0018] Der Ablauf 1 kann somit aus wenigen einfachen und robusten Teilen hergestellt und
in einfacher Weise schnell und gründlich gereinigt werden.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 1
- Ablauf
- 2
- Gehäuse
- 3
- Rand
- 4
- Gehäuseraum
- 5
- Überlaufkante
- 6
- Ablaufstutzen
- 7
- Gewinde
- 8
- Wandung
- 9
- Rinne
- 10
- Einbuchtung (Gehäuse)
- 11
- Kanal
- 12
- Raum
- 13
- Tauchrohr
- 14
- Dichtung
- 15
- unterer Rand (Tauchrohr)
- 16
- Einbuchtung (Tauchrohr)
- 17
- Kanal
- 18
- Dichtungsring
- 19
- Kragen
- 20
- Dichtungsring
- 21
- Abdeckhaube
- 22
- Gehäusedeckel
- 23
- Rand
- 24
- rohrförmiger Ansatz
- 25
- Überwurfmutter
- 26
- Entsorgungsleitung
- 27
- Einlassöffnung
- 28
- Pfeil
- 29
- Öffnung
- 30
- Pfeil
- 31
- Pfeil
- 32
- Wandung
- 33
- Durchgang
- 34
- Pfeil
- 35
- Schulter
- 36
- Bügelgriff
- 37
- Boden
1. Ablaufarmatur für sanitäre Anlagen, insbesondere für Dusch- oder Badewannen, mit einem
Gehäuse (2), das eine Einlauföffnung (29) und einen an eine Entsorgungsleitung (26)
anzuschliessenden Ablaufstutzen (6) sowie eine Wandung (8) aufweist, die einen Gehäuseraum
(4) mit einer Überlaufkante (5) bildet und mit einem Tauchrohr (13), das herausnehmbar
in den genannten Gehäuseraum (4) eingesetzt ist und mit diesem einen Geruchsverschluss
bildet, dadurch gekennzeichnet, dass die den Gehäuseraum (4) bildende Wandung (8) auf der Seite des Ablaufstutzens (6)
eine den Durchgang zum Ablaufstutzen (6) erweiternde Einbuchtung (10) aufweist.
2. Ablaufarmatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Tauchrohr (13) auf der Seite des Ablaufstutzens (6) ebenfalls eine Einbuchtung
(16) aufweist.
3. Ablaufarmatur nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einbuchtung (16) des Tauchrohrs (13) wenigstens teilweise korrespondierend zur
Einbuchtung (10) des Gehäuses ausgebildet ist.
4. Ablaufarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einbuchtung (10) des Gehäuses (2) sich vertikal bis zur Überlaufkante (5) erstreckt.
5. Ablaufarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einbuchtung (10) des Gehäuses (2) und die Einbuchtung (16) des Tauchrohrs (13)
im Querschnitt im Wesentlichen U- oder V-förmig ausgebildet ist.
6. Ablaufarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Tauchrohr (13) in einem oberen Bereich eine Schulter (35) aufweist, mit welcher
das Tauchrohr (13) auf der Überlaufkante (5) aufliegt.
7. Ablaufarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einbuchtung (10) des Gehäuses (2) nach unten von einer zum Ablaufstutzen (6)
hin geneigten Wandung (32) abgeschlossen ist.
8. Ablaufarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass auf das Gehäuse (2) ein Gehäusedeckel (21) aufgesetzt ist, der zur Aufnahme eines
Kragens (19) einen Gewindestutzen besitzt.
9. Ablaufarmatur nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Tauchrohr (13) von oben herausnehmbar in den Kragen (19) eingeschoben ist.
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