[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine entsprechend ausgebildete Vorrichtung
zum Regeln eines Kältekreislaufs mit einem Kältemittel, einem Verdampfer, einer Druckerhöhungseinheit,
einem Verflüssiger und einem Drosselorgan.
[0002] Bei einer Kompressionskälteanlage wird prinzipiell das im Kältekreis der Kompressionskälteanlage
befindliche Kältemittel im Verdampfer durch Wärmeentzug des zu kühlenden Mediums verdampft.
Im Verdichter erfolgt eine Druck- und damit Temperaturerhöhung. Anschließend wird
das Kältemittel im Verflüssiger unter Wärmeabgabe wieder verflüssigt Durch das Drosselorgan
wird das Kältemittel auf den Verdampfungsdruck entspannt.
[0003] Derartige Kompressionskälteanlagen werden z.B. für die Beheizung von Räumen und die
Bereitung von Brauchwasser eingesetzt; beides wird folgend als Wärmesenke bezeichnet.
[0004] Die Regelung der Wärmesenkentemperatur erfolgt üblicherweise durch Ein- und Ausschalten
des Verdichters bzw. durch Modulation der Verdichterdrehzahl. Solche Verfahren sind
beispielsweise aus der
EP 1 355 207 A1 oder
DE 43 03 533 A1 bekannt. Weiterhin ist es Aufgabe der Regelung, den Wirkungsgrad des Verdampfers
und damit des Kältekreises zu optimieren. Der Wirkungsgrad des Verdampfers hängt u.a.
von seinem Befüllungsgrad ab, also davon, welcher Teil des Verdampfers mit Nassdampf
und welcher Teil des Verdampfers mit überhitztem Kältemedium gefüllt ist. Je höher
der Nassdampfanteil ist desto geringer ist die Überhitzung und desto besser ist der
Wirkungsgrad.
[0005] Ist jedoch der gesamte Verdampfer mit Nassdampf gefüllt und gelangt nicht überhitzter
Nassdampf in den Verdichter, kann dies zu Verdichterschäden führen. Aber auch eine
zu geringe Füllmenge von Kältemittel im Kältekreis kann den Wirkungsgrad des Kältekreises
ungünstig beeinflussen, so daß ein wirkungsgradoptimierter Füllgrad des Verdampfers
mit Nassdampf dann nicht mehr gewährleistet sein kann.
[0006] Als Regelgröße für die Verdampferregelung wird bevorzugt die Überhitzung des Kältemittels
am Verdampferausgang verwendet. Diese Überhitzung des Kältemittels lässt sich bevorzugt
aus dem Verdampferdruck p
0 und der Temperatur T
on des überhitzten Kältemittels am Verdampferausgang bestimmen. Temperatur und Druck
lassen sich durch geeignete Messaufnehmer problemlos messen. Die Differenz aus Verdampferausgangstemperatur
T
oh und Verdampfungstemperatur T
0, die die Temperatur des Kältemittels während der Verdampfung ohne Überhitzung ist,
wird berechnet und ist die Ist-Überhitzung ΔT
0h-istdes Kältemittels.
[0007] Der Sollwert für die Verdampfeniberhitzung kann als Fixwert für die Kälteanlage festgelegt
werden. Es ist jedoch vorteilhaft, diesen dem Betriebspunkt der Kälteanlage anzupassen.
Dies kann über ein Kennlinienfeld bzw. eine automatische Adaption in Abhängigkeit
von dynamisch veränderlichen Größen im Kältekreis erfolgen. So kann beispielsweise
bei auftretender Schwingneigung im Regelkreis der Überhitzungssollwert erhöht werden.
[0008] Ein Überhitzungsregler ermittelt dann die Differenz von Überhitzungs-Ist- und Sollwert.
In Abhängigkeit der Regelabweichung wird die Stellgröße, hier das Drosselorgan, eingestellt.
[0009] Es hat sich gezeigt, dass im praktischen Betrieb, insbesondere bei einem großen Bereich
zulässiger Verdampfer- und Verflüssigertemperaturen, der Kältekreis stark unterschiedlichen
Arbeitsbedingungen ausgesetzt ist. Regelungstechnisch gesehen variiert in Abhängigkeit
des jeweiligen Arbeitspunktes die zu regelnde Strecke, der Kältekreis, stark in Verstärkung
und Offset Zur Einstellung der Soll-Überhitzung variiert dann auch das Steuersignal
entsprechend in einem großen Bereich.
[0010] Wird ein solcher Kältekreis beispielsweise mit einem konventionellen Regler mit voreingestellten
Reglerparametem geregelt, ist eine exakte Regelung unabhängig vom jeweiligen Kättekreisarbeitspunkt
nicht möglich, da sich der Regler an die arbeitspunktabhängig variierende Strecke
nicht anpasst. Weiterhin ist es in diesem Fall nicht möglich, bei Verdichterstart
und zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorliegenden überhitzungsrelevanten Prozessdaten
ein geschätztes Steuersignal auszugeben.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Kompressionskälteanlage
der eingangs genannten Art vorzuschlagen, bei denen die Nachteile der oben genannten
Regelungsverfahren vermieden und die Überhitzung des Kältemittels am Verdampferausgang
optimal geregelt und damit eine Optimierung des Wirkungsgrads erreicht wird.
[0012] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren mit den folgenden Schritten:
a) Bestimmen eines ersten Stellwertes für das Drosselorgan in Abhängigkeit von der
Abweichung einer Ist-Überhitzung des Kältemittels von einer Soll-Überhitzung, b) Ermitteln
des Verflüssigerdrucks, c) Messen des Verdampferdrucks, d) Bilden eines den Kältemittelmassenstrom
am Verdampfereingang mit dem Kältemittelmassenstrom am Verdampferausgang vergleichenden
Modells, e) Berechnen eines zweiten Stellwerts für das Drosselorgan anhand des Modells
aus dem Verdampferdruck, dem Verflüssigerdruck und kältekreisspezifischen Größen,
f) Bestimmen eines dritten Stellwertes für das Drosselorgan durch Verknüpfung des
ersten Stellwerts mit dem zweiten Stellwert und g) Einstellen des Drosselorgans auf
den dritten Stellwert,
[0013] Außerdem wird die Aufgabe durch eine entsprechend ausgebildete Kompressionskälteanlage
gemäß Anspruch 14 gelöst.
[0014] Der Verdampferdruck ist eine für den Kältekreislauf charakteristische Größe, aus
der sich, ebenso wie aus dem Verflüssigerdruck, Rückschlüsse auf den Zustand des Kältekreises
ziehen lassen, Anhand von Grundgleichungen, die den Kältemittelmassenstrom am Verdampferausgang
und Verdampfereingang beschreiben, wird erfindungsgemäß ein Modell entwickelt, welches
einen zweiten Stellwert für das Drosselorgan generiert. Wird der erste Stellwert,
der aus direkten Messgrößen des Kreislaufes ermittelt wird, mit dem zweiten Stellwert
verknüpft, ergibt sich ein dritter Stellwert zur Ansteuerung des Drosselorgans, der
das Drosselorgan optimal regelt.
[0015] Die Erfindung geht somit von der Annahme aus, dass sich mit Hilfe vereinfachter physikalischer
Beschreibungsformein die Funktionen der im Kältekreis befindlichen Komponenten Verdampfer,
Verdichter, Verflüssiger und Drosselorgan angenähert beschreiben lassen.
[0016] Aus wenigen leicht messbaren Prozesswerten lassen sich dann anhand des Modells weitere
schwieriger ermittelbare Prozessgrößen berechnen, insbesondere der zweite Stellwert
des Drosselorgans. Fließt dieser efindungsgemäße zweite Wert als Grundlage in die
erfindungsgemäße Berechnung des erfindungsgemäßen dritten Stellwertes durch den Überhitzungsregler
mit ein, ergibt sich vorteilhaft der vorausberechnete Wert als ein gut angenäherter
Startwert für das Stellsignal des Drosselorgans bei Verdichterstart.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ein Expansionsventil, eine Kolbenmaschine oder eine Turbine als Drosselorgan umfassen.
[0018] Statt der Prozessgröße des Verdampferdrucks kann auch die Prozessgröße der Verdampfereintrittstemperatur
für die Modellbildung verwendet werden, wenn sie mittels der Kältemittelkennlinie
in den Verdampferdruck umgerechnet wird.
[0019] Bei schnellen Störgrößen im System (schnelle Arbeitspunktänderungen des Kältekreises
z.B. durch Temperatursprünge) reagiert das zweite Stellsignal unverzüglich. Durch
die Vorausberechnung des Stellwertes ist die Regelkreisverstärkung definiert, der
Regler kann daran angepasst werden.
[0020] Die Vorteile dieses erfindungsgemäßen zweiten Stellwertes liegen darin, daß er schnell
auf Änderungen der Umgebungsbedingungen reagiert, er einen guten Anhaltspunkt beim
Start der Kompressionskälteanlage darstellt und als Referenz für eine Kältemittelmangel-Erkennung
dient,
[0021] Anhand der im Verfahren ermittelten Größen ist es möglich, einen Kältemittelmangel
festzustellen. Dieser wird festgestellt falls während des Regelbetriebs der erste
Stellwert für eine parametrisierte Zeitdauer einen Grenzwert überschreitet. Entsprechende
Maßnahmen können daraufhin unverzüglich eingeleitet werden, um den optimalen Betrieb
der Kompressionskälteanlage möglichst schnell wiederherzustellen.
[0022] Beim Start der Anlage, während des Zeitfensters danach und während des Notbetriebs
kann das Drosselorgan auf den zweiten Stellwert eingestellt werden. Unmittelbar beim
Start liegt noch kein geeigneter erster Stellwert - abgeleitet von der Regelabweichung
der Überhitzung - vor, deshalb wird der dritte Stellwert ausschließlich aus dem zweiten
Stellwert gebildet.
[0023] Ein Offset des Drosselorgans, eine kältekreisspezifische Konstante und ein Exponent
gehen als kältekreisspezifische Größen in die Modellbildung ein. Sie sind für einen
Kreislauf jeweils vorgegeben und charakteristisch, was eine Einbindung in das Modell
einfach macht, da sie nur einmalig eingegeben werden.
[0024] Bei einer bevorzugten Ausführungsform werden der erste Stellwert und der zweite Stellwert
durch Multiplikation verknüpft. Die multiplikative Verknüpfung führt zu einer Vereinfachung
der arbeitspunktabhängigen Auswertung der Kältemittelmangel-Erkennung. Weiterhin trägt
die multiplikative Verknüpfung der arbeitspunktabhängigen Streckenverstärkung Rechnung
und ergibt eine in etwa gleichbleibende Verstärkung im gesamten Regelkreis.
[0025] Für Sonderbetriebsarten, wie zum Beispiel der Abtaubetrieb oder Standby, kann das
Drosselorgan auf einen festen Wert eingestellt werden. Eine Einstellung des Drosselorgans
auf vorbestimmte Werte in den Sonderbetriebsarten ist kältetechnisch sinnvoll, um
einen effizienten Betrieb zu gewährleisten und den Kältekreis für die Wiederaufnahme
des Regelbetriebs zu konditionieren.
[0026] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Verflüssigertemperatur der
Kompressionskälteanlage gemessen und daraus der Verflüssigerdruck berechnet. Die weiteren
Verfahrensschritte sind identisch mit den Schritten a) und c) bis g).
[0027] In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Verflüssigerdruck gemessen.
[0028] Die kältekreisspezifische Konstante geht als kennzeichnende Größe in die Modellbildung
ein. Sie kann in Laborversuchen für die jeweilige Anlage oder den Anlagentyp ermittelt
werden oder vorzugsweise im Regelbetrieb angepasst werden.
[0029] Die Verfahrensschritte werden immer dann ausgeführt, wenn der Kältekreis im Hinblick
auf eine optimale Überhitzung geregelt wird. Dies erfolgt vorzugsweise regelmäßig,
insbesondere kontinuierlich, während des Betriebs der Kompressionskälteanlage.
[0030] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird eine Wärmepumpe als Kompressionskälteanlage
verwendet
[0031] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und mit Bezug auf
die beigefügten Zeichnungen veranschaulicht Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Kompressionskälteanlage gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
- Fig. 2
- eine Darstellung des Ablaufschemas des erfindungsgemäßen Verfahrens;
- Fig. 3
- eine weitere Darstellung des Ablaufschemas des erfindungsgemäßen Verfahrens;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer Kältemaschine gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;
- Fig. 5
- eine Darstellung des Ablaufschemas zur Berechnung einer gemittelten Tautemperatur;
- Fig. 6
- eine Darstellung des Ablaufschemas in Abhängigkeit von der gemittelten Tautemperatur
und der Zeit;
- Fig. 7
- eine Darstellung der berechneten Werte für die Amplitude in Abhängigkeit von der Zeit;
- Fig. 8
- eine Darstellung der Außentemperaturkompensation;
- Fig. 9
- eine Darstellung des Temperaturverhaltens von Wasser im Bereich von 0°C; und
- Fig. 10
- eine Darstellung der vom Verdampferaustrittsdruck während des Abtauprozesses durchlaufenen
Bereiche.
[0032] Ein Blockschaltbild einer Kompressionskälteantage ist in Fig. 1 gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel dargestellt Eine Kälteanlage besteht aus den Komponenten Verdampfer
11, Verdichter 12, Verflüssiger 13 und Drosselorgan 15, welche verbunden sind durch
ein Leitungssystem, durch welches das Kältemittel geleitet wird.
[0033] In dem in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel wird ein Expansionsventil
15 als Drosselorgan 15 verwendet. Alternativ dazu kann eine Kolbenmaschine oder eine
Turbine als Drosselorgan verwendet werden.
[0034] Durch Wärmezufuhr auf niedrigem Temperatumiveau wird ein Medium mit tiefem Siedepunkt
("Kältemittel", heute meist Ozon-unschädliche FCKWs oder natürliche Stoffe) im Verdampfer
11 verdampft, die gasförmige Phase dann in einem Verdichter 12 verdichtet und dadurch
erhitzt. Unter hohem Druck stehend gibt das Arbeitsmittel seine Wärme zur Nutzung
am Verflüssiger 13 ab (Heizungswasser, Luftstrom) und kondensiert dabei. Durch ein
Expansionsventil 15 tritt das Arbeitsmittel wieder in den Tellkreislauf mit geringem
Druck ein und wird wiederum dem Verdampfer 11 zugeführt, an dessen Ausgang der Verdampferdruck
mit der Messeinheit 16 bestimmt wird.
[0035] Die Temperaturdifferenz zwischen der Wärmequelle und dem Kältemittel ermöglicht einen
Wärmestrom zum Verdampfer 11. Anschließend wird der Kältemitteldampf vom Verdichter
12 angesaugt und komprimiert. Die Temperatur des Kältemittels wird dabei über das
Temperaturniveau der Wärmeverteilung "gepumpt". Am Verflüssiger 13 liegt wieder eine
Temperaturdifferenz vor, und es kommt zu einem Wärmestrom, zur Wärmeverteilung. Das
unter Hochdruck stehende Kältemittel kühlt wieder ab, kondensiert und wird über ein
Expansionsventil 15 entspannt. Der gesamte Vorgang erfolgt emeut und befindet sich
dadurch in einem Kreisprozess.
[0036] Die Kältemaschine weist erfindungsgemäß zusätzlich eine Bestimmungseinheit 21 zum
Bestimmen eines ersten Stellwertes W
1 für das Expansionsventil 15 in Abhängigkeit von der Abweichung einer ist-Überhitzung
des Kältemittels von einer Soll-Überhitzung auf. Ferner wird eine Einheit 14 zum Ermitteln
des Verflüssigerdrucks und eine Messeinheit 16 zum Messen des Verdampferdrucks vorgesehen.
Eine Einheit 17 zum Bilden eines Modells, welches den Kättemittetmassenstrom am Verdampfereingang
vergleicht mit dem Kältemittelmassenstrom am Verdampferausgang, eine Recheneinheit
18 zum Berechnen eines zweiten Stellwerts W
2 für das Expansionsventil 15 anhand des Modells aus dem Verdampferdruck, dem Verflüssigerdruck
und kältekreisspezifischen Größen, eine Bestimmungseinheit 19 zum Bestimmen eines
dritten Stellwertes W
3 für das Expansionsventil 15 durch Verknüpfung des ersten Stellwerts W
1 mit dem zweiten Stellwert W
2 und eine Stelleinheit 20 zum Einstellen des Expansionsvenbls 15 auf den dritten Stellwert
W
3 wird ebenfalls vorgesehen.
[0037] Während des Verfahrens zum Regeln einer Kompressionskälteanlage ermittelt die Einheit
14 den Verflüssigerdruck und die Messeinheit 16 misst den Verdampferdruck am Verdampferausgang.
Aus dem Verdampfungsdruck wird die Verdampfungstemperatur ermittelt. Die Formel zur
Berechnung ist eine formelmäßige Näherung an durch Messungen gefundene Abhängigkeiten
bei dem jeweils verwendeten Kältemittel.
[0038] Aus der Verdampfungstemperatur und der Verdampferausgangstemperatur lässt sich die
momentane Ist-Überhitzung des Kältemittels ableiten: Aus dem Vergleich der Ist-Überhitzung
mit der Soll-Überhitzung wird mittels eines Reglers ein erster Stellwert W
1 für das Expansionsventil 15 bestimmt, auf den der Öffnungswinkel des Expansionsventils
15 eingestellt und somit der Kälternittellauf im Kreislauf reguliert wird. Ist die
Ist-Überhitzung größer als die Soll-Überhitzung, so soll das Stellorgan auffahren,
das heißt das erste Stellsignal wird größer. Ist die Ist-Überhitzung kleiner als die
Soll-Überhitzung, so soll das Stellorgan zufahren, das heißt das erste Stellsignal
wird kleiner. Der Regler kann dabei als P-, PI-, I- oder PID-Regler ausgeführt sein.
[0039] Während des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zusätzlich zu dem ersten Stellwert
W
1 noch ein zweiter Stellwert W
2 und dritter Stellwert W
3 ermittelt. Dazu wird in der Einheit 17 ein Modell gebildet, welches den Kältemittelmassenstrom
am Verdampfereingang mit dem Kältemittelmassenstrom am Verdampferausgang vergleicht.
In der Recheneinheit 18 wird ein zweiter Stellwert W
2 für das Expansionsventil 15 anhand des Modells aus dem Verdampferdruck, dem Vefflüssigerdruck
und kältekreisspezifischen Größen berechnet
[0040] Die Bestimmungseinheit 19 verknüpft den ersten Stellwert W
1 mit dem zweiten Stellwert W
2 und bestimmt auf diese Weise einen dritten Stellwert W
3, auf dessen Wert das Expansionsventil 15 mittels der Stelleinheit 20 eingestellt
wird.
[0041] In Fig. 2 ist dargestellt, wie ein Regelkreis für die Verdampferüberhitzung unter
Einbeziehung der vorausberechneten Stellsignalgröße betrieben werden kann.
[0042] In Block B1 erfolgt die Vorbehandlung und Auswertung der Sensorsignale aus dem Kältekreis.
Die Sensorsignale werden mittels Tiefpass von Störsignalen (beispielsweise 50 Hz Brumm)
befreit, die Fühlerzeitkonstanten werden kompensiert. Weiterhin erfolgt die Berechnung
der Ist-Überhitzung aus Verdampferausgangstemperatur und Verdampferdruck sowie die
Berechnung des Verflüssigerdrucks aus der Verflüssigertemperatur.
[0043] Die Eingangssignale des Blocks B1 sind der Verdampferdruck p
0, die Verdichtereingangstemperatur t
v1, die Verdampferausgängstemperatur t
02 und die Verflüssigerausgangstemperatur t
c2.
[0044] Wenn im Kältekreis kein Rekuperator eingebaut ist, sind beide Temperaturen (Verdichtereingangstemperatur
t
v1 und Verdampferausgangstemperatur t
02) gleich, weil der Verdampferausgang unmittelbar an den Verdichtereingang geschaltet
ist. Wird ein Rekuperator dazwischengeschaltet, erhöht er durch Wärmeabgabe die Kältemitteltemperatur
beim Durchgang, und die Überhitzung kann entweder vor oder nach dem Rekuperator geregelt
werden, je nach Design der Kältekreisregelung.
[0045] In Block B3 erfolgt dann mit Hilfe der Prozesswerte aus Block B1 die Vorausberechnung
des zweiten Stellsignals für das Expansionsventil mit Hilfe des kältetechnischen Modells.
[0046] In Block B2 wird eine Pendelerkennung des Signals durchgeführt, und zusammen mit
Block B5 wird mittels der Prozesswerte aus Block B1 der Arbeitspunkt des Kältekreises
bewertet und eine entsprechende Soll-Überhitzung festgelegt.
[0047] In Block B4, einem Regler, wird die Regelabweichung der Überhitzung (Differenzbildung
von Ist-Überhitzung ΔT
Ist und Soll-Überhitzung ΔT
Soll) zugeführt und ein von der Regelabweichung beeinflusstes Stellsignal ausgegeben.
In diesem Verfahrensschritt berechnet sich der erste Stellwert.
[0048] Anschließend wird das zweite Stellsignal mit Hilfe des kältetechnischen Modells mit
dem von der Regelabweichung beeinflussten ersten Stellsignal zu einem Gesamtstellsignal
verknüpft. In vorteilhafter Weise geschieht dies durch Multiplikation. In diesem Fall
ist der durch den Reglerausgang gebildete Faktor = 1, insofern keine Regelabweichung
vorliegt.
[0049] Ergibt sich eine Regelabweichung der Überhitzung, ist der durch den Reglerausgang
gebildete Faktor ungleich 1, und das vorausberechnete Stellsignal wird mit Hilfe des
kältetechnischen Modells entsprechend korrigiert. Es sind jedoch auch andere mathematische
Verknüpfungen wie Addition oder Wichtung möglich.
[0050] Das vorausberechnete Stellsignal durchläuft Block B6 zur Weiterbehandlung. Hier wird
das dritte Stellsignal beispielsweise an die Steuerbereichsgrenzen des Expansionsventils
angepasst, und es erfolgt auch eine Begrenzung des Steuersignalanstiegs, um die Zeitkonstante
des Kältekreises nicht zu "überfordem". Damit ist gemeint, daß es regelungstechnisch
nicht erforderlich ist, wenn die Stellgeschwindigkeit des Stellorgans die Zeitkonstante
des Kältekreises um ein Vielfaches (zum Beispiel um einen Faktor von 100) übersteigt.
In diesem Fall würde bei sehr kurzfristigen Störeinflüssen (EMV, Messsignalschwankungen
etc.) ein sehr kurzfristig schwankendes Stellsignal berechnet werden, welches durch
die Zeitkonstante des Kältekreises völlig weggedämpft würde, aber das Stellorgan belastet.
[0051] Dies ist besonders vorteilhaft, da das Ventil nicht unendlich schnell verstellt werden
kann und der Kälteprozess nicht beliebig schnell reagiert. Weiterhin begrenzt Block
6 das Stellsignal auf den physikalischen Stellbereich des Ventils.
[0052] In Block B7 wird in Abhängigkeit des Betriebszustandes ausgewählt, welches Signal
als Steuersignal an das Stellorgan weitergeleitet wird. Im Regelbetrieb wird das mathematisch
verknüpfte und begrenzte Steuersignal weitergeleitet, wie bereits dargelegt. Weitere
Betriebsarten sind der pump-down-Betrieb, eine voniegende Störung oder der Abtaubetrieb.
[0053] Bei einer festgelegten Zeitspanne nach Verdichteranlauf kann es erforderlich sein,
dass nur das vorausberechnete Steuersignal an das Stellorgan weitergeleitet wird,
weil der Regler aufgrund der stark dynamischen Vorgänge im Kältekreis kein sinnvolles
Reglerausgangssignal liefern kann.
[0054] Bei Sonderbetriebsarten wie Abtaubetrieb oder Standby wird vorteilhafterweise ein
Festwert an das Stellorgan weitergeleitet.
[0055] Block 8 ist eine Auswerteeinheit, mit deren Hilfe das erste Stellsignal bewertet
wird. Im Falle einer Kältemittelmangelerkennung wird bewertet, ob das erste Stellsignal
in der Betriebsart Regelbetrieb für eine Mindestzeitspanne einen parametrisierten
Wert (hier einen Wert >>1) überschreitet. In diesem Fall wird ein Kältemittelmangel
erkannt, dies zur Anzeige gebracht und gegebenenfalls in Block 7 eine veränderte Verarbeitung
des dritten Stellsignals bewirkt, zum Beispiel Notbetrieb.
[0056] Mit M ist der Stellmotor des Expansionsventils bezeichnet, der mit diesem gekoppelt
ist.
[0057] In Fig. 3 ist das Ablaufschema des erfindungsgemäßen Verfahrens schematisch dargestellt.
Als Prozessgrößen fließen in die Berechnungen der Verdampferdruck p
0, der Verflüssigerdruck p
c und die zugehörigen Temperaturgrößen ein.
[0058] Beispielhaft sind im folgenden vereinfachte Abhängigkeiten für die Vorausberechnung
des Stellsignals für ein Expansionsventil eines Kältekreises einer Kompressionskältemaschine
beschrieben.
[0059] Das Modell basiert auf dem physikalischen Hintergrund, dass in einem Kältekreis im
eingeschwungenen Zustand bei konstanten Umgebungsbedingungen der Kältemittelmassenstrom
am Verdampfereingang (vom Expansionsventil in den Verdampfer) gleich dem Kältemittelmassenstrom
am Verdampferausgang (vom Verdampfer zum Verdichter) ist
[0060] Zu der Modellbildung werden hierzu die beiden Kältemittelmassenströme mit ihren jeweiligen
Einflussgrößen, die im Kältekreis gemessen werden, gleichgesetzt. Weiterhin fließen
physikalische Abhängigkeiten in Verdichter und Expansionsventil in die Modellbildung
mit ein.
[0061] Der Massenstrom am Verdampferausgang ist vom Förderverhalten des Verdichters abhängig.
Dieser wird maßgeblich von den Kältemitteldrücken auf der Hochdruck- und Niederdruckseite
des Kältekreislaufs sowie vom dadurch beeinflussten Liefergrad bestimmt. Im Faktor
const
1 ist die bauartbedingte förderleistung für das verwendete Kältemittel des Verdichters
parametrisiert. Dies bezieht sich auf einen charakteristischen Arbeitspunkt, für andere
Arbeitspunkte werden Abweichungen toleriert, die üblicherweise einem Verdichterdatenblatt
zu entnehmen bzw. durch Labormessungen zu ermitteln sind.
[0062] Als Formel zur Berechnung des Ansaugmassenstroms des Verdichters aus dem Verdampferdruck
p
0 und dem Verflüssigerdruck p
c unter Einbeziehung des Liefergradverlaufs (fiktive liniearisierte Liefergradkurve)
gilt:

wobei

gilt.
[0063] Der Massenstrom am Verdampfereingang ist vom Massendurchsatz am Expansionsventil
abhängig. Dieser wird maßgeblich von den Kältemitteldrücken auf der Hochdruck- und
Niederdruckseite sowie vom mittleren Öffnungsquerschnitt des Expansionsventils bestimmt.
Der öffnungsquerschnitt wird bei elektronischen Expansionsventilen über eine Steuerung
oder Regelung angesteuert im Faktor const
2 ist der Massendurchsatz des Expansionsventils für das verwendete Kältemittel parametrisiert
Dies bezieht sich auf einen charakteristischen Arbeitspunkt, für andere Arbeitspunkte
werden Abweichungen toleriert.
[0064] Als Formel zur Berechnung des Massenstroms an der Düse aus dem Verdampferdruck p
0, dem Verflüssigerdruck p
c und dem Düsenquerschnitt des Expansionsventils gilt:

[0065] In einem Kältekreis ist im eingeschwungenen Zustand bei konstanten Umgebungsbedingungen
der Kältemittelmassenstrom am Verdampfereingang gleich dem Kältemittelmassenstrom
am Verdampferausgang. Daraus folgt

[0066] Gleichsetzen der Formeln für die Massenströme und Auflösung nach dem Düsenquerschnitt
als Stellgröße ergibt

[0067] Der Zusammenhang zwischen Düsenquerschnitt und Steuersignal für ein Expansionsventil
mit konischer Düsennadel besteht in:

[0068] im folgenden ist beschrieben, wie in Abhängigkeit einer beispielhaften Ventilkennlinie
mit Offset der Düsenquerschnitt durch einen Stellschritt ersetzt werden kann.

[0069] Der Faktor des Verdichterliefergrads und der Zusammenhang zwischen Düsenquerschnitt
und Steuersignal für ein Expansionsventil lässt sich näherungsweise in Exp
Ventilkennilnie und in const integrieren:

[0070] Der Verdampferdruck und der Verftüssigerdruck werden als Prozessgrößen im Kältekreis
gemessen. In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform lässt sich der Verflüssigerdruck
mittels Kältemitteldaten aus der Verflüssigertemperatur berechnen.
[0071] Als Fixgrößen gehen in das Modell ein: der Exponent Exp, der Offset und die kältekreisspezifische
Konstante const, wobei diese Fixgrößen von den jeweiligen Komponenten eines Kältekreises
abhängig sind. Als feste Größe geht der Offset des Expansionsventils ein, der die
Anzahl der Stellschritte bis zum ersten Öffnen beschreibt. Der Exponent bildet sowohl
die Funktion des Düsenquerschnitts über den Stellgrad als auch die Funktion des Liefergrades
des Verdichters ab. Durch die durch den Exponenten gebildete Exponentialfunktion werden
die kältekreiskomponenten-spezifischen Funktionen angenähert
[0072] Die Parametrisierung des Modells erfolgt dabei über eine einzige kältekreisabhängige
Konstante const. Diese Kenngröße bildet die Summe der Parameter in Verdichter, Verflüssiger,
Expansionsventil und Verdampfer, welche durch Labormessungen oder Berechnung bestimmt
wird. Als weitere vorteilhafte Ausführungsform kann die kältekreisspezifische Konstante
const im Betrieb des Kältekreises so adaptiert werden, dass die Berechnung der Expansionsventilschritte
aufgrund des Kältekreismodells immer genauer wird.
[0073] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens ist es, die beispielsweise
in Laborversuchen ermittelte kältekreisspezifische Konstante const im Laufe des Betriebes
so zu adaptieren, dass das mit Hilfe des kältetechnischen Modells unter Einbeziehung
der Konstante const gewonnene Steuersignal sich optimal an den Kälteprozess anpasst.
In diesem Fall sind die durch eine Regelabweichung nötigen Korrekturen des Reglers
in Block B4 minimal, die Regelung erfolgt sehr exakt.
[0074] Weiterhin kann aus dem Verhalten des geschlossenen Regelkreises ein Rückschluss auf
vorliegenden Kältemittelmangel gezogen werden, Die im kältetechnischen Modell beschriebenen
Zusammenhänge basieren auf der Annahme, dass eine zum Betrieb des Kältekreises ausreichende
Menge an Kältemittel vorhanden ist. Entweicht Kältemittel z.B. durch Leckagen oder
ist der Kältekreis vor Inbetriebnahme oder nach Komponentenwechsel unzureichend gefüllt,
ist zur Einstellung der Überhitzung in bestimmten Betriebspunkten eine vom kältetechnischen
Modell abweichende Stellgröße des Expansionsventils erforderlich.
[0075] Dies äußert sich im Betrieb darin, dass das durch das kältetechnische Modell vorgegebene
Steuersignal (Block B3) durch den Regler (Block B4) in stärkerem Maße korrigiert werden
muss. Dies wiederum hat zur Folge, dass zur Einstellung der Soll-Überhitzung ein weit
größeres Stellsignal erforderlich ist als vorausberechnet, d.h. bei multiplikativer
Verknüpfung der Steuersignale ist das Reglerausgangssignal bei eingeschwungenem Regelkreis
wesentlich größer als 1.
[0076] Besonders vorteilhaft ist dabei eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens,
bei der ein Kältemittelmangel erkannt und entsprechende Maßnahmen ausgelöst werden,
wenn im eingeschwungenen Zustand des Regelkreises im Regelbetrieb das Stellsignal,
welches das Ausgangssignal des Überhitzungsreglers ist, für eine festgelegte Zeit
über einen festgelegten Wert erkannt wird.
[0077] Das Expansionsventil in einer bevorzugten Ausführungsform kann je nach Betriebsmodus
auf jeden der drei Stellwerte angepasst werden, um die Funktionsweise dem jeweiligen
Betrieb optimal anzupassen.
[0078] Obwohl gemäß den Fig. 1 bis 3 eine Kompressionskälteanlage beschrieben worden ist,
kann das Prinzip des ersten Ausführungsbeispiels auch auf eine Absorptionskältemaschine
angewendet werden.
[0079] Die Funktionsweise einer Kompressionskälteanlage gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel
ist schematisch in Fig. 4 dargestellt. Die Kälteanlage gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel
kann mit einer Kälteanlage gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel kombiniert werden
oder sie kann als eigenständige Anlage betrieben werden. Eine Kälteanlage weist einen
Verdampfer 111, einen Kompressor 112, einen Verflüssiger 113 und ein Drosselorgan
115 auf, welche verbunden sind durch ein Leitungssystem, durch welches das Kühlmittel
geleitet wird. Durch Wärmezufuhr auf einem niedrigen Temperaturniveau wird ein Medium
mit tiefem Siedepunkt ("Kältemittel", heute meist Ozon-unschädliche FCKWs oder natürliche
Stoffe) im Verdampfer 111 verdampft, die gasförmige Phase dann in einem Kompressor
112 verdichtet und dadurch erhitzt. Unter hohem Druck stehend gibt das Arbeitsmittel
seine Wärme zur Nutzung am Verflüssiger 113 ab (Heizungswasser, Luftstrom) und kondensiert
dabei. Durch ein Drosselorgan (Expansionsventil 115) tritt das Arbeitmittel wieder
in den Teilkreislauf mit geringem Druck ein und wird wiederum dem Verdampfer 111 zugeführt,
an dessen Ausgang der Verdampferausgangsdruck mit der Messvorrichtung 16 bestimmt
wird.
[0080] Die Temperaturdifferenz zwischen der Wärmequelle und dem Kältemittel ermöglicht einen
Wärmestrom zum Verdampfer 111, Anschließend wird der Kältemitteldampf vom Kompressor
112 angesaugt und komprimiert. Die Temperatur des Kältemittels wird dabei über das
Temperaturniveau der Wärmeverteilung "gepumpt". Am Verflüssiger 113 liegt wieder eine
Temperaturdifferenz vor und es kommt zu einem Wärmestrom, zur Wärmeverteilung. Das
unter Hochdruck stehende Kältemittel kühlt wieder ab, kondensiert und wird über ein
Expansionsventil 115 entspannt. Der gesamte Vorgang erfolgt emeut und befindet sich
dadurch in einem Kreisprozess.
[0081] Die erfindungsgemäße Kältemaschine weist darüber hinaus eine Messeinheit 116 zum
Messen des Verdampferausgangsdrucks, eine Bestimmeinheit 117 zum Berechnen einer Tautemperatur
aus dem Verdampferausgangsdruck, eine erste Bestimmungseinheit 118 zum Bestimmen einer
ersten Differenz aus der Tautemperatur und einem Tautemperaturreferenzwert, eine zweite
Bestimmungseinheit 119 zum Bestimmen einer zweiten Differenz aus dem Verdampferausgangsdruck
und einem Abschaltdruck, und eine Abtaueinheit 120 zum Einleiten eines Abtauvorgangs,
falls die erste Differenz einen Temperaturgrenzwert übersteigt, und zum Beenden des
Abtauvorgangs, falls die zweite Differenz einen Druckgrenzwert unterschreitet, auf.
[0082] Die Messvorrichtung 116 erfasst am Ausgang des Verdampfers 111 den Druck des Kältemittels,
welches vom Verdampfer zum Kompressor geleitet wird. Aus diesem gemessenen Verdampferausgangsdruck
wird in der Bestimmeinheit 117 die Tautemperatur berechnet, die wiederum in weitere
Rechenoperationen einfließt. Die Recheneinheit kann weitere Rechenschritte durchführen,
wie es unten im Ablaufschema in Fig. 2 erläutert ist.
[0083] In der Bestimmungseinheit 118 wird eine erste Differenz aus der in der Bestimmeinheit
117 berechneten Tautemperatur und einem Tautemperaturreferenzwert ermittelt. Übersteigt
diese erste Differenz einen Temperaturgrenzwert, so leitet die Abtaueinheit 120 den
Abtauvorgang für den Verdampfer ein. Das Ablaufdiagramm von Fig. 6 stellt diesen Verfahrensschritt
detailliert dar.
[0084] In der Bestimmungseinheit 119 wird eine zweite Differenz aus dem Verdampferausgangsdruck
und einem Abschaltdruck gebildet. Die Abtaueinheit 120 beendet den Abtauvorgang, falls
die zweite Differenz einen Druckgrenzwert unterschreitet. Dieser Verfahrensschritt
wird anhand von Fig. 10 erläutert.
[0085] In Fig. 5 sind beispielhaft algorithmische Rechenschritte zur Ermittlung einer gemittelten
Tautemperatur des erfindungsgemäßen Verfahrens schematisch dargestellt. Da das Verdampfertemperatursignal
in Abhängigkeit des Betriebszustandes schwingen kann, muss es gemittelt und gefiltert
werden. Um ein möglichst stabiles Signal zu erhalten, werden aus der Verdampfungstemperatur
weitere Signale generiert.
[0086] Um die Rechenschritte durchführen zu können, werden als Eingangsgrößen folgende Werte
benötigt:
- die aktuelle Verdampfertemperatur θ0, die aus dem gemessenen Verdampferausgangsdruck berechnet wird,
- die maximale Amplitudentemperatur θmax_amp,n,
- die minimale Amplitudentemperatur θmin_amp,n, und
- die Mitteltemperatur θmittel,n.
[0087] Mittels der Rechenschritte werden die Temperaturen θ
i,n+1 des Folgezyklus aus den Größen θ
i,n des aktuellen Zyklus berechnet, wobei die Mitteltemperatur θ
mittel,π+1 die wesentliche Größe ist, um einen Abtaubedarf zu erkennen. Weiterhin gehen C
Ab als Faktor für das Abklingen des Signals und C
Auf als Faktor für das Aufklingen des Signals mit in die Rechnung ein.
[0088] Die Faktoren C
Ab und C
Auf werden folgendermaßen bestimmt, Allgemein gilt, dass die Faktoren so zu dimensionieren
sind, dass im Falle eines zyklischen Schwankens der Überhitzung, also eines Pendelns,
die minimale und die maximale Amplitudentemperatur die periodischen Maxima und die
periodischen Minima der Überhitzung abbilden. Klingt das Schwingen ab, so sollen sich
die minimale und die maximale Amplitudentemperatur den periodisch abklingenden Minima
und Maxima der Überhitzung anpassen.
[0089] Der Faktor C
Auf ist so zu dimensionieren, dass die minimale und die maximale Amplitudentemperatur
dem Gradient einer schwankenden Überhitzung so folgen kann, dass den Maxima und Minima
nahezu ungedämpft gefolgt werden kann.
[0090] Die Zeitkonstante für das Aufklingen sollte ein Bruchteil der Schwingungszeitkonstante
des Pendelns sein, beispielsweise ein Viertel von dieser.
[0091] Der Faktor C
Ab ist so zu dimensionieren, dass die minimale und die maximale Amplitudentemperatur
zwischen zwei Maxima beziehungsweise Minima zu einem großen Teil erhalten bleibt und
nicht komplett abklingt, sodass mit beiden Amplitudentemperaturen eine Einhüllende
beschrieben wird. Die Zeitkonstante für das Aufklingen sollte ein Vielfaches der Schwingungszeitkonstante
des Pendels sein, beispielsweise das Doppelte von dieser.
[0092] Die Schwingungszeitkonstante des Pendelns beträgt je nach Kältekreis ca. 2 bis 10
Minuten. Sind die Zeitkonstanten für Auf- und Abklingen dimensioniert, lassen sich
ja nach Regleriterationszeit die Faktoren berechnen.
[0093] Die maximale Amplitudentemperatur θ
max_amp,n1 die Mitteltemperatur θ
mittel,n und C
Ab gehen als Faktoren für das Abklingen des Signals in die Berechnung einer Temperatur
T
1 ein:

[0094] Die aktuelle Verdampfertemperatur θ
0, die maximale Amplitudentemperatur θ
max_amp,n und C
Auf gehen als Faktoren für das Aufklingen des Signals in die Berechnung einer Temperatur
T
3 ein:

[0095] Die maximale Amplitudentemperatur für ein abklingendes und ein aufklingendes Signal
wird ermittelt. Ist die aktuelle Verdampfungstemperatur größer als die maximale Amplitudentemperatur,
so nähert sie sich dem momentanen Wert der Verdampfungstemperatur mit dem Faktor C
Auf. gleichzeitig nähert sie sich der Mitteltemperatur mit dem Faktor C
Ab:

[0096] Analoge Rechenschritte werden durchgeführt, um die minimale Amplitudentemperatur
zu ermitteln. Die minimale Amplitudentemperatur θ
min_amp.n, die Mitteltemperatur θ
mittel,n und C
Ab gehen als Faktoren für das Abklingen des Signals in die Berechnung einer Temperatur
T
2 ein:

[0097] Die aktuelle Verdampfertemperatur θ
0, die minimale Amplitudentemperatur θ
min_amp.n und C
Auf gehen als Faktoren für das Aufklingen des Signals in die Berechnung einer Temperatur
T
4 ein:

[0098] Schließlich wird die minimale Amplitudentemperatur ermittelt. Ist die aktuelle Verdampfungstemperatur
kleiner als die minimale Amplitudentemperatur, so nähert sie sich dem momentanen Wert
der Verdampfungstemperatur mit dem Faktor C
Auf, gleichzeitig nähert sie sich der Mitteltemperatur mit dem Faktor C
Ab:

[0099] Aus den berechneten Werten für die minimale und die maximale Amplitudentemperatur
berechnet sich die Mitteltemperatur T
5. Der Mittelwert berechnet sich aus dem Mittelwert von maximaler und minimaler Amplitudentemperatur.

[0100] Mit der berechneten Mitteltemperatur und zusätzlichen Referenzgrößen lässt sich der
Abtaubedarf einer Kältemaschine erkennen. Dabei ist T
5 die gemittelte Temperatur θ
mittel.
[0101] In Fig. 6 ist beispielhaft der A
blauf des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Abtaubedarferkennung schematisch dargestellt.
Das erfindungsgemäße Verfahren beginnt mit der Verfahrensschritifolge nach einer anfänglichen
Sperrzeit t
Sperr, die Zwischen 5 bis 30 Minuten liegt, vorzugsweise zwischen 10 bis 15 Minuten, was
dem zeitrahmen entspricht, in dem das System einschwingt.
[0102] In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst der Verdampferausgangsdruck gemessen
und aus diesem die Tautemperatur berechnet Die Tautemperatur wird daraufhin gemäß
dem Ablaufdiagramm in Fig.5 gemittelt.
[0103] Ein Abtaubedarf wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch erkannt, dass eine
erste Differenz aus einer gemittelten Tautemperatur und einem Tautemperaturreferenzwert
einen Temperaturgrenzwert übersteigt. Der Tautemperaturreferenzwert lässt sich ermitteln
aus der Mitteltemperatur.
[0104] Der Wert von dem Temperaturreferenzwert θ
ref_max entspricht vorzugsweise dem maximalen Wert der Mitteltemperaturen des aktuellen Heizzyklus.
Zu Beginn des Heizzyklus ist die Maximalwertbildung inaktiv, da der Kühlkreislauf
noch nicht eingeschwungen ist und die Amplituden unverhältnismäßig groß sind:

wobei I der erste Messzyklus nach Ablauf der Sperrzeit t
Sperr ist.
[0105] Als Eingangsgrößen gehen in das in Fig. 6 dargestellte Verfahren die Zeit t und die
gemittelte Tautemperatur θ
mittel ein. Im Verfahrenschritt S31 findet folgender Schritt statt

[0106] In diesem Verfahrensschritt wird also nach der anfänglichen Sperrzeit die bis zu
dem Zeitpunkt t maximale gemittelte Tautemperatur als der Tautemperaturreferenzwert
gesetzt.
[0107] Der aus dem Verfahrensschritt S31 bestimmte Tautemperaturreferenzwert θ
ref_max und die gemittelte Tautemperatur θ
mittel gehen in den Verfahrensschritt S32 ein, in dem die Differenz dieser beiden Größen
berechnet und mit einem Tautemperaturgrenzwert T
Grenz verglichen wird:

[0108] Wenn die Differenz also größer ist als ein Temperaturgrenzwert, wird Verfahrensschritt
33 eingeleitet Dieser Verfahrensschritt enthält eine Schleife, die prüft, wie oft
die Differenz aus Schritt S32 den Temperaturgrenzwert T
Grenz überschritten hat Der Abtauprozess in Schritt S34 wird eingeleitet, wenn Schritt
S33 mindestens einmal, in einer bevorzugten Ausführungsform fünfmal, die positive
Information aus Schritt S32 erhalten hat
[0109] Fig. 7 zeigt den Verlauf der berechneten Werte für die Amplitude in Abhängigkeit
von der Zeit. Auf der x-Achse ist der Zeitverlauf dargestellt, auf der y-Achse die
Amplituden. Aus der Darstellung ist deutlich zu erkennen, daß die aus dem gemessenen
Verdampferdruck berechnete Tautemperatur θ
0 schwingt und von den beiden berechneten Werten für die minimale und die maximale
Amplitudentemperatur eingefaßt wird, Der Mittelwert θ
mittel liegt zwischen der minimalen und maximalen Amplitudentemperatur. Oberhalb dieser
Temperaturwerte liegt der Temperaturreferenzwert θ
ref_max. der sich nur ändert, falls die Mitteltemperatur den Temperaturreferenzwert übersteigt
[0110] Fig. 8 zeigt die Abhängigkeiten bei der Außentemperaturkompensation der Tautemperatur
θ
0. Bei dem Verfahren der Außentemperaturkompensation wird die Außentemperatur θ
Außen gemessen und in die Berechnung der Tautemperatur miteinbezogen. Eine um die Außentemperatur
θ
Außen korrigierte Tautemperatur θ
korrigiert wird berechnet, indem die Differenz einer zweiten Tautemperatur θ
0 und der Außentemperatur θ
Außen gebildet wird. So wird das zeitliche Verhalten der zweiten Tautemperatur θ
0 relativ zur Außentemperatur θ
Außen bewertet. Die korrigierte Tautemperatur θ
korrigiert geht als erste Tautemperatur in das erfindungsgemäße Verfahren ein.
[0111] Fig. 9 zeigt eine Darstellung des Temperaturverhaltens von Wasser im Bereich von
0°C. Auf der y-Achse ist die Temperatur, auf der x-Achse der Zeitverlauf dargestellt.
Wasser besitzt die besondere Eigenschaft, dass es beim Auftauprozess für eine längere
Zeit auf der 0°C Temperaturebene verbleibt, bis die Temperatur schließlich weiter
ansteigt. Dieser Effekt wird ausgenutzt, um den optimalen Punkt, an dem das gesamte
Eis geschmolzen ist, zu bestimmen. Erst wenn das gesamte Eis auf der Verdampferoberfläche
geschmolzen ist, steigt die Temperatur von dem Temperaturplateau von 0°C an, was sich
in einer Erhöhung des Verdampferdrucks äußert. Somit wird der Abtauprozess erst beendet,
wenn der Verdampfer eisfrei ist
[0112] Fig. 10 zeigt die verschiedenen Druckbereiche, die der Verdampferaustrittsdruck p
0 während des Abtauprozesses durchläuft. Dazu ist auf der y-Achse die Temperatur und
auf der x-Achse die Zeit aufgetragen.
[0113] In Bereich I steigt die Temperatur auf "Schmelzdruck", II bezeichnet das Temperaturplateau
auf "Schmelzdruck" und in III ist der Temperaturanstieg nach Abtauung gezeigt, Erreicht
der Druck den Abschaltdruck, der um etwa 2 bar über dem der Schmelztemperatur des
Eises entsprechenden Verdampferausgangsdruck liegt, wird die Abtauung beendet.
[0114] Gemäß einem Aspekt des zweiten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung wird
ein Verfahren zum Regeln eines Abtauvorgangs eines Verdampfers einer Kältemaschine
(wie beispielsweise einer Kältemaschine gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel) vorgesehen.
Alternativ oder zusätzlich dazu kann das Verfahren gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel
unabhängig von der Kältemaschine gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel betrieben werden.
Dazu wird ein Verdampferausgangsdruck gemessen. Eine Tautemperatur wird basierend
auf dem Verdampferausgangsdruck bestimmt. Eine erste Differenz aus der ersten Tautemperatur
und einem Tautemperaturreferenzwert wird bestimmt Ein Abtauvorgang wird eingeleitet,
falls die erste Differenz einen Temperaturgrenzwert übersteigt. Der Abtauvorgang erfolgt
durch Bestimmen einer zweiten Differenz aus dem Verdampferausgangsdruck und einem
Abschaltdruck und durch Beenden des Abtauvorgangs, falls die zweite Differenz einen
Druckgrenzwert unterschreitet.
[0115] Der Verdampferausgangsdruck zeigt einen für den Kältekreislauf charakteristischen
zeitlichen Verlauf, aus der auf eine nicht leistungsoptimierte Funktionsweise geschlossen
werden kann. Aus dem Verdampferausgangsdruck lässt sich die Tautemperatur berechnen.
Wenn die Oberflächenstruktur des Verdampfers vereist, verschlechtert sich der Wirkungsgrad,
der Verdampferdruck sinkt und somit auch die berechnete Tautemperatur. Übersteigt
die Differenz der berechneten Tautemperatur und einer Referenztemperatur einen Temperaturgrenzwert,
lässt sich ein Abtaubedarf feststellen und ein Abtauvorgang einleiten. Während des
Abtauvorgangs wird der Verdampferausgangsdruck weiterhin beobachtet und mit einem
Abschaltdruck verglichen. Falls die Differenz dieser beiden Drücke hinreichend klein
wird, ist die Verdampferoberfläche ausreichend enteist und der Abtauvorgang wird beendet.
[0116] Die Vorteile dieses Verfahrens bestehen darin, dass eine deutlich erhöhte Erkennungssicherheit
gegeben ist. Die Berechnung erfolgt vorzugsweise regelmäßig während des Betriebes
der Kältemaschine, wodurch auch Temperatursprünge der Außenluft schnell genug wahrgenommen
werden können und dementsprechend reagiert wird. Bei Verwendung von Druckfühlern wird
zudem eine minimale Trägheit im Erkennungsprozess unter einem geringen Abtauenergiebedarf
gewährleistet.
[0117] Die Bauteile im Kreislauf der Kältemaschine können weiterverwendet werden, ohne dass
sie gegen teure und empfindliche elektronische Einheiten ausgetauscht werden müssen.
[0118] Besonders bevorzugt ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel
eine Ausführungsform, bei der die erste Tautemperatur aus einer Differenz aus einer
zweiten Tautemperatur und einer Außentemperatur berechnet wird, wobei die zweite Tautemperatur
aus dem Verdampferausgangsdruck berechnet wird und die Außentemperatur gemessen wird.
Dadurch wird das zeitliche Verhalten der Tautemperatur relativ zu der Außentemperatur
bewertet
[0119] In einer bevorzugten Ausführungsform sind der Temperaturgrenzwert, der Abschaltdruck
und der Druckgrenzwert für eine bestimmte Anlage fest definiert. Sie können jedoch
auch z.B. besonderen äußeren Bedingungen anpassbar sein, insbesondere über manuelle
Einstellung oder eine Adaptionsvorrichtung.
[0120] Vorzugsweise ist der Tautemperaturreferenzwert bestimmt durch die maximale gemittelte
Tautemperatur, um ein adaptives Verfahren zu gewährleisten.
[0121] Um den optimalen Punkt zum Beenden des Abtauvorganges zu bestimmen, wird während
des Abtauvorgangs der Verdampferausgangsdruck mit einem Abschaltdruck verglichen.
Der Abschaltdruck liegt um 1 bis 3 bar, vorzugsweise um 2 bar, über dem der Schmelztemperatur
des Eises entsprechenden Verdampferausgangsdruck.
[0122] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Abtaubedarfserkennung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel
ist lediglich eine Messung des Verdampferaustrittdrucks erforderlich, woraus die restlichen
zur Auswertung erforderlichen Daten bestimmt werden.
1. Verfahren zum Regeln einer Kompressionskältemaschine mit einem Kältemittel, einem,
Verdampfer (11), einer Druckerhöhungseinheit (12), einem Verflüssiger (13) und einem
Drosselorgan (15) mit den Schritten:
a) Bestimmen eines ersten Stellwertes für das Drosselorgan (15) in Abhängigkeit von
der Abweichung einer ist-Überhitzung des Kältemittels von einer Soll-Überhitzung,
b) Ermitteln des Verflüssigerdrucks,
c) Messen des Verdampferdrucks,
d) Bilden eines den Kältemittelmassenstrom am Verdampfereingang mit dem Kältemittelmassenstrom
am Verdampferausgang vergleichenden Modells,
e) Berechnen eines zweiten Stellwerts für das Drosselorgan (15) anhand des Modells
aus dem Verdampferdruck, dem Verflüssigerdruck und kättekreisspezifischen Größen,
f) Bestimmen eines dritten Stellwertes für das Drosselorgan (15) durch Verknüpfung
des ersten Stellwerts mit dem zweiten Stellwert und
g) Einstellen des Drosselorgans (15) auf den dritten Stellwert.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt a) folgende Teilschritte umfasst:
- Messen des Verdampferdrucks und der Kältemitteltemperatur am Verdampferausgang
- Berechnen der Verdampfungstemperatur aus dem Verdampferdruck und kältemittelspezifischen
Daten,
- Bestimmung einer Ist-Überhitzung des Kältemittels am Verdampferausgang aus der Differenz
der Kältemitteltemperatur und der Verdampfungstemperatur,
- Bestimmen der Abweichung der Ist-Überhitzung von einer Soll-Überhitzung, und
- Bestimmen eines ersten Stellwertes für das Drosselorgan in Abhängigkeit von der
Abweichung der Ist-Überhitzung von der Soll-Überhitzung.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in das Modell der Verdampferdruck und der Verflüssigerdruck als Prozessgrößen und
ein Offset des Drosselorgans, eine kältekreisspezifische Konstante und ein Exponent
als kältekreisspezifische Größen eingehen.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in das Modell statt der Prozessgröße des Verdampferdrucks die Prozessgröße der Verdampfereintrittstemperatur
eingeht, wobei sie mittels der Kältemittelkennlinie in den Verdampferdruck umgerechnet
wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verflüssigertemperatur gemessen und der Verflüssigerdruck aus der Verflüssigertemperatur
berechnet wird.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Verflüssigerdruck gemessen wird.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei ein Abtauvorgang eines Verdampfers
(11) einer Kältemaschine mit folgenden Schritten erfolgt:
a) Messen des Verdampferausgangsdrucks,
b) Bestimmen einer ersten Tautemperatur basierend auf dem Verdampferausgangsdruck,
c) Bestimmen einer ersten Differenz aus der ersten Tautemperatur und einem Tautemperaturreferenzwert,
d) Einleiten eines Abtauvorgangs, falls die erste Differenz einen Temperaturgrenzwert
übersteigt, wobei der Abtauvorgang die folgenden Schritte umfasst
d1) Bestimmen einer zweiten Differenz aus dem Verdampferausgangsdruck und einem Abschaltdruck,
d2) Beenden des Abtauvorgangs, falls die zweite Differenz einen Druckgrenzwert unterschreitet.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Tautemperatur aus einer Differenz aus einer zweiten Tautemperatur und einer
Außentemperatur berechnet wird, wobei die zweite Tautemperatur aus dem Verdampferausgangsdruck
berechnet wird und die Außentemperatur gemessen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die in die Differenzbildung eingehende erste Tautemperatur in Schritt c) eine aus
mindestens zwei im Schritt b) berechneten Tautemperaturen gemittelte Tautemperatur
ist.
10. Verfahren nach einem der Anspruche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schritte a) bis d2) regelmäßig, insbesondere kontinuierlich, ausgeführt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass der Temperaturgrenzwert fest vorgegeben ist.
12. Vorrichtung mit einem Kältekreislauf, mit einem Kältemittel, einem Verdampfer (11),
einer Druckerhöhungseinheit, einem Verflüssiger (13) und einem Drosselorgan (15),
mit
- einer Bestimmungseinheit zum Bestimmen eines ersten Stellwertes für das Drosselorgan
in Abhängigkeit von der Abweichung einer Ist-Überhitzung des Kältemittels von einer
Soll-Überhitzung,
- einer Einheit zum Ermitteln des Verflüssigerdrucks,
- einer Messeinheit zum Messen des Verdampferdrucks,
- einer Modelleinheit zum Bilden eines Modells, welches den Kältemittelmassenstrom
am Verdampfereingang vergleicht mit dem Kältemittelmassenstrom am Verdampferausgang,
- einer Recheneinheit zum Berechnen eines zweiten Stellwerts für das Drosselorgan
anhand des Modells aus dem Verdampferdruck, dem Verflüssigerdruck und kättekreisspezifischen
Größen,
- einer Bestimmungseinheit zum Bestimmen eines dritten Stellwertes für das Drosselorgan
durch Verknüpfung des ersten Stellwerts mit dem zweiten Stellwert und
- einer Stelleinheit zum Einstellen des Drosselorgans auf den dritten Stellwert.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, ferner mit:
- einer Messeinheit zum Messen des Verdampferausgangsdrucks.
- einer Bestimmeinheit zum Bestimmen einer ersten Tautemperatur basierend auf dem
Verdampferausgangsdruck,
- einer ersten Bestimmungseinheit zum Bestimmen einer ersten Differenz aus der ersten
Tautemperatur und einem Tautemperaturreferenzwert,
- einer zweiten Bestimmungseinheit zum Bestimmen einer zweiten Differenz aus dem Verdampferausgangsdruck
und einem Abschaltdruck und
- einer Abtaueinheit zum Einleiten eines Abtauvorgangs, falls die erste Differenz
einen Temperaturgrenzwert übersteigt, und zum Beenden des Abtauvorgangs, falls die
zweite Differenz einen Druckgrenzwert unterschreitet.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Messeinheit zum Messen der Außentemperatur und eine Recheneinheit
zum Berechnen der ersten Tautemperatur aus einer Differenz einer zweiten Tautemperatur
und der Außentemperatur umfaßt, wobei die zweite Tautemperatur aus dem Verdampferausgangsdruck
berechnet wird.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kältemaschine eine Wärmepumpe ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kältemaschine eine Lüftungsanlage, insbesondere eine Klimaanlage, ist