(19)
(11) EP 1 777 015 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.04.2007  Patentblatt  2007/17

(21) Anmeldenummer: 06008471.2

(22) Anmeldetag:  25.04.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B08B 1/00(2006.01)
G07D 11/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 20.10.2005 DE 202005016573 U

(71) Anmelder: JFA Jenner Flock-Applikationen e.K.
76456 Kuppenheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Jenner, Günter
    76456 Kuppenheim (DE)

(74) Vertreter: Mischung, Ralf 
Patentanwälte Eder & Schieschke Elisabethstrasse 34
80796 München
80796 München (DE)

   


(54) Reinigungselement


(57) Die Erfindung betrifft ein Reinigungselement (1) für Magnetspur- und/oder Chipkarten- und/oder optische Lesegeräte mit einem flachen Träger (2), wobei der Träger zur Reinigung von Lesesensoren mit einem Reinigungsmaterial (3) beschichtet ist, wobei das Reinigungsmaterial als Flockschicht ausgebildet ist, und wobei der Träger für den Einsatz in Banknotenlesegeräten im Wesentlichen aus einem flexiblen vliesartigen Material gebildet ist.


Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Reinigungselement für Lesegeräte, mit denen gespeicherte Daten aus einer Magnetspur oder einer Chipkarte oder über optische Sensoren erfasst werden.

[0002] Bekannt sind derartige Lesegeräte insbesondere für Geldkarten oder sonstige, einem bestimmten Benutzer zugeordnete Karten. Auf diesen Karten sind Daten in speziellen Magnetstreifen oder Chips hinterlegt und durch geeignete Sensoren auslesbar. Ein typischer Anwendungsfall ist eine Geldkarte für den Einsatz in Bankautomaten.

[0003] Weiterhin sind Lesegeräte bekannt, die ergänzend oder alternativ Daten auch über optische Sensoren auslesen. Dies kann im einfachsten Fall ein Barcode sein, wobei aber auch kompliziertere und für das menschliche Auge nicht ohne Weiteres wahrnehmbare Codierungen hinterlegbar bzw. auslesbar sind.

[0004] Solche Lesegeräte müssen gelegentlich gereinigt werden. Bekannt ist dazu aus der WO 98/44449 eine Reinigungskarte sowie ein entsprechendes Herstellungsverfahren, wobei diese Karte an mehreren Stellen einen speziellen Reinigungsbereich aufweist. Dieser Reinigungsbereich gerät beim Einsetzen der Karte in das zu reinigende Lesegerät mit den dortigen Sensoren in Berührung und reinigt diese. Dies kann durch ein Hin- und Herbewegen der Karte unterstützt werden. Die Reinigungsbereiche sind dabei mit einzelnen Fasern beflockt, die bei guter Stabilität eine gute Reinigungswirkung ohne Beschädigung der empfindlichen Sensoren ermöglichen.

[0005] Diese Art von Reinigungskarte weist den Nachteil auf, dass sie einen engen Einsatzbereich hat und insbesondere nicht verwendbar ist für Geräte, in welche Banknoten eingeführt werden und dabei beispielsweise auch optisch auf Echtheit kontrolliert werden. Die an sich flexiblen Banknoten sind dünner als die bekannten Karten. Darüber hinaus sind die Transportwege der Banknoten innerhalb der Lesegeräte oftmals nicht linear und weisen mehr oder weniger starke Krümmungsbereiche auf.

[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Reinigungselement für Banknotenlesegeräte vorzustellen, welches die vorgenannten Nachteile überwindet und bei guten Reinigungseigenschaften unterschiedliche Sensoren innerhalb eines Banknotenlesegeräts zu reinigen vermag. Aufgabe ist weiterhin, auch die die Banknoten transportierenden Elemente innerhalb des Lesegeräts reinigbar zu machen.

[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Reinigungselement nach Anspruch 1.

[0008] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass ein Reinigungselement für den Einsatz in Banknotenlesegeräten vorteilhafterweise einen flexiblen, vliesartigen Träger aufweist. Ein derartiger Träger ermöglicht einerseits eine flexible Führung des Reinigungselements innerhalb des Banknotenlesegeräts, zum anderen erlaubt die Beschaffenheit als Vlies auch die Reinigung von Transportelementen, was gleichzeitig mit der Reinigung der Sensoren erfolgen kann. Sinngemäß können mit dem Reinigungselement neben Lesesensoren natürlich auch Schreibköpfe des Banknotenlesegeräts zur potentiellen Speicherung von Daten auf Banknoten gereinigt werden.

[0009] Eine einfachste Ausführungsform des Reinigungselements, welches für jede Art von Banknotenlesegeräten (Einzahlungsautomaten, Geldspielautomaten, Geldwechselgeräte etc.) verwendbar ist, weist einen flachen Träger auf mit einer Oberseite und einer Unterseite. Der Träger ist zur Reinigung von Lesesensoren in wenigstens einem vorgebbaren Reinigungsbereich mit einem Reinigungsmaterial beschichtet. Der Reinigungsbereich ist dabei wenigstens einem, gegebenenfalls auch mehreren Lesesensoren zugeordnet, die sich innerhalb des Banknotenlesegeräts befinden. Der Reinigungsbereich kann dabei auf der Oberseite oder der Unterseite des Trägers angeordnet sein. Sind mehrere Reinigungsbereiche vorgesehen, so können diese selbstverständlich auch auf beiden Seiten des Trägers und auch in unterschiedlicher Anordnung vorgesehen sein. Denkbar ist insbesondere der Fall, dass innerhalb des Banknotenlesegeräts unterschiedliche Sensorentypen auf unterschiedlichen Seiten der Banknote (bzw. des eingeschobenen Reinigungselements) angeordnet sind. In diesem Fall ist für jeden Sensor ein speziell dafür angeordneter Reinigungsbereich auf der Ober- oder Unterseite des Trägers vorzusehen.

[0010] Das Reinigungsmaterial der Reinigungsbereiche ist als Flockschicht ausgebildet und umfasst eine Vielzahl einzelner Fasern. Die Fasern erstrecken sich vom Träger nach oben weg, was vorzugsweise - aber nicht ausschließlich - senkrecht zum Träger erfolgt.

[0011] Erfindungsgemäß ist der Träger für den Einsatz in Banknotenlesegeräten im Wesentlichen aus einem flexiblen vliesartigen Material gebildet. Diese Art der Trägerausbildung erlaubt die flexible Führung des Reinigungselements innerhalb des Banknotenlesegeräts. Aufgrund der Flexibilität des Trägers kann das Reinigungselement auch auf gekrümmten Förderwegen innerhalb des Banknotelesegeräts bewegt werden. Die starre Beschaffenheit der aus dem Stand der Technik bekannten Karten wird dadurch vorteilhaft überwunden.

[0012] Als weiterer Vorteil ergibt sich, dass das Vlies an sich eine Reinigungswirkung für Förderelemente besitzt, welche die Banknote im Banknotenlesegerät transportieren. Derartige Walzen, Andruckrollen etc. werden allein durch das Einführen bzw. Herausnehmen des Reinigungselements (zwangsläufig) mit dem vliesartigen Material in Berührung kommen und dabei gereinigt werden. Ein solches Reinigungselement gestattet somit in sehr einfacher und vorteilhafter Weise die sorgfältige und weitreichende Reinigung von Banknotenlesegeräten, insbesondere im Bereich der Transportwege der Banknoten bzw. der Leseposition bzw. Lesesensoren und/oder Schreibköpfe.

[0013] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das vliesartige Material des Trägers im Wesentlichen reißfest ausgebildet ist. Dadurch wird sichergestellt, dass das Reinigungselement bei seiner Verwendung innerhalb des Banknotenlesegeräts keine ungewollte Längen- oder Breitendehnung erfährt. Während somit die Reinigungsfähigkeit des Vlieses unverändert beibehalten wird, sichert die reißfeste Ausführung die Formstabilität und gegebenenfalls mehrfache Anwendbarkeit des Reinigungselements.

[0014] Als besonders vorteilhaft hat sich ein vliesartiges Material aus Polyäthylen herausgestellt. Noch vorteilhafter handelt es sich bei dem vliesartigen Material um Tyvek, welches von der Firma Dupont angeboten wird. Dieses Material vereint zum einen den vliesartigen Charakter mit dem damit verbundenen besonderen Reinigungspotenzial und zum anderen eine nahezu folienartige Flexibilität, die die Verwendung in Banknotenlesegeräten besonders einfach und sicher möglich macht.

[0015] Grundsätzlich kommt als Material für das Reinigungselement insbesondere Vlies, Tyvek, Kunststoff (PVC) oder Stoff in Frage, was andere geeignete Materialen jedoch nicht ausschließt.

[0016] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Reinigungsmaterial regelmäßige oder auch unregelmäßige Beschichtungsunterbrechungen aufweist. Dabei ist ein im Grunde zusammenhängender Reinigungsbereich, der auf dem Träger etwa für die Reinigung eines bestimmten Sensors vorgesehen ist, durch mehrere bzw. eine Vielzahl von Unterbrechungen durchzogen. Das bedeutet, dass der im Wesentlichen zusammenhängende Reinigungsbereich in eine Vielzahl von einzelnen Beschichtungsabschnitten zerlegt wird, die in einem vorgebbaren Abstand zueinander angeordnet sind.

[0017] Eine solche Ausbildung der Beschichtung bewirkt vorteilhaft eine intervallartige Reinigung der jeweils zu reinigenden Komponenten. Die Fasern eines einzelnen Beschichtungsabschnittes gelangen bei einer Längsbewegung des Reinigungselements an die zu reinigenden Komponenten (Magnetlesekopf, optische Linse, Chipkontakte etc.) und werden an diesen Komponenten vorbeigeführt, bis der Beschichtungsabschnitt durch eine Beschichtungsunterbrechung beendet ist. Die Fasern des angrenzenden nächsten Beschichtungsabschnitts gelangen im weiteren Fortführen des Reinigungselements wiederum gegen die reinigenden Komponenten, so dass insgesamt die Fasern des zusammenhängenden Reinigungsbereichs in einzelnen Intervallen mit den zu reinigenden Komponenten in Berührung gebracht werden. Eine solche intervallartige bzw. ruckartige Beaufschlagung der zu reinigenden Komponenten mit den Fasern der einzelnen Beschichtungsabschnitte bewirkt eine bessere Reinigung als eine durchgehend ausgebildete beflockte Reinigungsschicht.

[0018] Die Fasern der einzelnen, durch Unterbrechungen voneinander getrennten Beschichtungsabschnitte sind leichter und individuell beweglicher als solche einer durchgehend bzw. homogen ausgebildeten Reinigungsbeschichtung. Durch die ruckartige Beaufschlagung der zu reinigenden Komponenten, die beispielsweise durch vor- oder zurückfedernde Fasern eines einzelnen Beschichtungsabschnitts erfolgt, wird insgesamt eine gründlichere Reinigung erzielt.

[0019] Für den Fall, dass einzelne, zu reinigende Komponenten bzw. Sensoren in Vertiefungen innerhalb des Lesegeräts angeordnet sind, bewirkt die regelmäßig unterbrochene Reinigungsschicht das periodische Hineinschnellen der Fasern in die Ausnehmung und eine entsprechend periodische Reinigungsbeaufschlagung des vertieft angeordneten Sensors. Dieser intervallartige Kontakt bewirkt eine bedeutend bessere Reinigung als unter Verwendung eines homogenen, nicht unterbrochenen Beschichtungsbereichs.

[0020] Die Unterbrechungen können regelmäßiger oder auch unregelmäßiger Form sein und sich nach einem geeigneten Herstellungsverfahren richten. Denkbar ist insbesondere die Ausbildung von geometrisch regelmäßigen Flächenformen der einzelnen Beschichtungsabschnitte (dreieckig, quadratisch, rautenförmig, kreisförmig etc.), wobei diese Abschnitte durch entsprechend dazwischen angeordnete Ausnehmungen bzw. Unterbrechungen in der Beschichtung voneinander getrennt sind.

[0021] Um den Reinigungsanforderungen für unterschiedliche Sensoren jeweils gerecht zu werden, sieht eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung vor, dass die Fasern von unterschiedlichen Reinigungsbereichen (oder auch die Fasern einzelner Beschichtungsabschnitte innerhalb eines zusammenhängenden Reinigungsbereichs) unterschiedlich beschaffen sein können. Variationen hinsichtlich der Anordnungsdichte, der Länge, der Durchmesser oder auch der Ausrichtung der Fasern relativ zum Träger sind dabei vorteilhafterweise möglich. So ist es etwa denkbar, einen ersten Sensor mit relativ langen und dicht aneinander angeordneten Fasern zu beaufschlagen, während ein anderer Sensor durch kurze, dicke und eher weit voneinander beabstandete einzelne Fasern zu reinigen ist.

[0022] Insbesondere kann es auch sinnvoll sein, die Ausrichtung bzw. Neigung der einzelnen Fasern relativ zum Träger für die verschiedenen Beschichtungsabschnitte oder Reinigungsbereiche unterschiedlich zu wählen. Eine im Wesentlichen senkrechte Anordnung der Faser auf dem Träger stellt sicher, dass eine Bewegung des Trägers in seine beiden Hauptrichtungen (welche die im wesentlichen flache Form des Trägers bestimmen) eine in etwa gleiche Reinigungswirkung erzielt. Dagegen können Fasern auch bevorzugt in eine bestimmte Richtung geneigt an dem Träger angeordnet sein. In diesem Fall leisten die Fasern je nach Bewegungsrichtung unterschiedlichen Reinigungswiderstand. Schließt die Bewegungsrichtung mit der geneigten Faser einen Winkel kleiner als 90° ein, so ist der Widerstand gegen eine Bewegung in diese Richtung größer, als wenn der eingeschlossene Winkel größer als 90° ist. Entsprechend kann die Reinigungskraft von der Bewegungsrichtung abhängig gemacht werden und erlaubt so das flexible Einsetzen des Reinigungselements je nach Reinigungsanforderung.

[0023] Wie erwähnt kann eine solche Faserausrichtung für alle Fasern eines zusammenhängenden Reinigungsbereichs einheitlich gewählt werden. Denkbar ist jedoch auch, selbst für einen zusammenhängenden Reinigungsbereich unterschiedliche Faserausrichtungen in den einzelnen Beschichtungsabschnitten zu wählen. So leisten beispielsweise unter einem Winkel gegeneinander gerichtete Fasern unterschiedlicher Beschichtungsabschnitte mal in die eine, mal in die andere Bewegungsrichtung jeweils den höheren Reinigungswiderstand, so dass beim Hin- und Herbewegen des Reinigungselements insgesamt eine höhere Reinigungswirkung erzielt wird, als wenn alle Fasern vom Träger senkrecht nach oben abstünden und richtungsunabhängig reinigen.

[0024] Zur Bedienung des Reinigungselements ist vorteilhafterweise ein Griffabschnitt vorgesehen, an dem das Reinigungselement in das Banknotenlesegerät eingeführt werden kann.

[0025] Weiterhin ist vorgesehen, auf dem Reinigungselement wenigstens einen Kennzeichnungsbereich vorzusehen, um dort optische Hinweise aufzubringen. Dabei kann es sich um Hersteller- oder Verwendungshinweise handeln, die dem Benutzer entsprechend Informationen vermitteln können.

[0026] Weiterhin ist vorteilhafterweise das Reinigungselement so ausgebildet, dass Reinigungsmaterial und/oder Träger mit einer Reinigungsflüssigkeit tränkbar sind. Eine solche Flüssigkeit, die insbesondere kurz vor dem Reinigungseinsatz aufgebracht werden kann, erhöht die Reinigungswirkung. Je nach Beschaffenheit bzw. Saugfähigkeit des vliesartigen Trägermaterials bzw. der Flockbeschichtung ergibt sich eine hohe bzw. wählbare Aufnahmekapazität für die Reinigungsflüssigkeit. Dadurch lässt sich der Reinigungsvorgang optimieren.

[0027] Es sei explizit darauf hingewiesen, dass das Reinigungselement auch wenigstens einen Reinigungsbereich vorsehen kann, der für einen Magnetlesekopf oder einen auslesbaren Chip vorgesehen ist. Dies ist insbesondere dafür vorgesehen, um entsprechende Banknotenlesegeräte reinigen zu können, die solche Sensoren aufweisen. Zwar ist gegenwärtig die Verwendung von Magnetstreifen oder auslesbaren Speicherchips an Banknoten noch nicht Stand der Technik, jedoch soll das Reinigungselement explizit auch zur Reinigung derartiger Sensoren innerhalb von Banknotenlesegeräten ausgebildet sein.

[0028] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass auf dem Reinigungselement wenigstens ein Bereich zur Datenspeicherung vorgesehen ist, um Daten in diesem Bereich abzuspeichern bzw. aus dem Bereich auslesbar zu machen. Diese Daten können unterschiedlichste Inhalte verkörpern und insbesondere in Wechselwirkung mit dem Lesegerät stehen, in welches das Reinigungselement einzuführen ist. Der Datenspeicherbereich kann zunächst an beliebiger Stelle des Reinigungselements angeordnet sein. Die Daten können auch zu beliebigen Zeiten, insbesondere jedoch im in das Lesegerät eingeführten Zustand ausgelesen oder abgespeichert werden.

[0029] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass der Datenspeicherbereich in Form eines Magnetstreifens ausgebildet ist. Magnetstreifen sind aus dem Stand der Technik an sich bekannt und erlauben in einfacher Weise die Abspeicherung von Daten. Darüber hinaus ist der Magnetstreifen relativ flach, so dass die Dicke des Reinigungselements nicht oder nur unwesentlich erhöht wird.

[0030] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der wenigstens eine Magnetstreifen am Randbereich des Reinigungselements angeordnet. Insbesondere dann, wenn das Reinigungselement mit seiner Schmalseite voraus in das Lesegerät eingeführt wird, bietet sich die Anordnung des Magnetstreifens am Rand dieser Schmalseite an. Auf diese Weise können Daten ausgelesen oder auch abgespeichert werden, ohne dass das Reinigungselement beispielsweise vollständig in ein Lesegerät eingeführt werden müsste.

[0031] Eine besonders vorteilhafte Weiterentwicklung dieses Gedankens liegt darin, den am Rand angeordneten Magnetstreifen mit Zugangsinformationen bzw. einer Zugangscodierung zu versehen, welche beim Einführen in das Lesegerät überprüfbar ist. So kann beispielsweise sichergestellt werden, dass das Lesegerät nur bei einer bestimmten Codierung des Magnetstreifens einen Einführschlitz öffnet und die Verwendung des Reinigungselements gestattet. Bei fehlerhafter Codierung blockiert der nicht öffnende Schlitz das Einführen. Sinnvollerweise wirkt mit dem am Rand angeordneten Magnetstreifen eine Leseeinheit zusammen, die sich unmittelbar in der Nähe des Einführschlitzes am Lesegerät befindet und so die Daten auslesen kann noch bevor das Reinigungselement teilweise oder gar vollständig in das Lesegerät einzuführen wäre.

[0032] Sofern der Speicherbereich bzw. Magnetstreifen am unmittelbaren Rand des Reinigungselements angeordnet ist, lässt sich also sicherstellen, dass ein entsprechender Öffnungsschlitz nur dann für das Einführen des Elements freigegeben wird, wenn die auf dem Element gespeicherten Daten unmittelbar vor dem Einführen bereits durch entsprechende Lesemechanismen überprüft werden, um so den Einführschlitz zu öffnen.

[0033] Wie vorstehend gezeigt, ist eine Ausführungsform des Reinigungselements denkbar, bei der dieses nicht vollständig in das Lesegerät eingeführt werden muss. Alternativ lässt sich jedoch auch eine Ausführungsform des Reinigungselements ausbilden, welches zwingend die vollständige Einführung in das Lesegerät verlangt. Denkbar ist hier eine Ausführungsform, bei der das Reinigungselement am vorderen und am hinteren Rand (in Einführrichtung) jeweils einen Magnetstreifen als Speicherbereich umfasst. Das zugehörige Lesegerät vermag dabei zu überprüfen, ob die Karte vollständig eingeführt wurde, dass heißt beide Speicherbereiche durch entsprechend angeordnete Leseelemente auslesbar bzw. hinsichtlich des gespeicherten Inhalts überprüfbar sind. Sofern die Karte nicht vollständig eingeführt oder der entsprechend angeordnete Datenbereich fehlt oder falsche Daten enthält, kann wahlweise die Weiterverwendung der Karte beendet oder die Karte wieder herausgegeben werden. Auch der Transport innerhalb des Geräts zu einem Sammelbereich für fehlerhafte Reinigungselemente bzw. Karten ist denkbar. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass nur vollständige und für den jeweiligen Zweck zugelassene Reinigungselemente in das Lesegerät eingeführt werden.

[0034] Das erfindungsgemäße Reinigungselement soll grundsätzlich für alle Lesegeräte geeignet sein, in die Zahlmittel (Banknoten, Karten, Gutscheine) einführbar sind. Auch Lesegeräte an Bahnsteigen, für Flugscheine oder für Schiffe etc. sind hier zu berücksichtigen, so dass das erfindungsgemäße Reinigungselement für solche Geräte vorzusehen ist.

[0035] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0036] Nachstehend wird eine Ausführungsform der Erfindung anhand eines Figurenbeispiels erläutert. Von den Figuren zeigen
Fig. 1
eine schematische Draufsicht auf eine erste Ausführungsform des Reinigungselements,
Fig. 2
eine schematische Seitenansicht gemäß Fig. 1,
Fig. 3
eine schematische Draufsicht auf eine weitergebildete Form des Reinigungselements und
Fig. 4
eine schematische Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Reinigungselements und
Fig. 5
eine gegenüber Fig. 3 leicht abgewandelte Form eines Reinigungselements.


[0037] Wie in Fig. 1 zu sehen ist, ist ein Reinigungselement 1 dargestellt, welches im Wesentlichen durch einen flachen Träger 2 gebildet wird. Der Träger 2 besteht aus einem vliesartigen Material V. Ein Reinigungsbereich 3 erstreckt sich über die gesamte Breite des Trägers 2 und dient zur Reinigung wenigstens eines Sensors innerhalb eines Banknotenlesegeräts.

[0038] Wie in Fig. 2 in Seitenansicht zu erkennen ist, sind insgesamt zwei Reinigungsbereiche vorgesehen, die jeweils durch ein Reinigungsmaterial 4 in Form einer Flockschicht realisiert sind. Somit befindet sich auf der Oberseite O und der Unterseite U des Trägers 2 jeweils ein Reinigungsbereich, der mit Reinigungsmaterial 4 beschichtet ist. Dadurch lassen sich beidseitig der Banknote im Lesegerät angeordnete Sensoren oder Schreibköpfe reinigen.

[0039] In Fig. 3 ist eine Weiterbildung des Reinigungselements 1 dargestellt. Zu erkennen ist wieder ein erster Reinigungsbereich 3, wobei benachbart dazu zweite Reinigungsbereiche 3' und ein dritter Reinigungsbereich 3" vorgesehen sind. Jeder Reinigungsbereich 3, 3', 3" dient dabei der Reinigung eines bzw. mehrerer spezieller Sensoren innerhalb eines Banknotenlesegeräts. Die Ausbildung des Reinigungsmaterials in jedem der vorgenannten Reinigungsbereiche kann dabei identisch oder auch unterschiedlich gewählt werden, je nach Reinigungsanforderungen für den jeweiligen Sensor.

[0040] An beiden Enden des als Vlies V ausgebildeten Trägers des Reinigungselements sind zwei Griffabschnitte 7 vorgesehen, um die Handhabung des Trägers für den Benutzer zu erleichtern.

[0041] In der Darstellung gemäß Fig. 4 ist zu erkennen, dass in dem ersten Reinigungsbereich 3 Beschichtungsunterbrechungen 5 vorgesehen sind. Diese Unterbrechungen 5 durchziehen die Beschichtung nach Art eines kreuzförmigen Gitters, so dass einzelne Beschichtungsabschnitte 6 ausgebildet werden, die im Wesentlichen einen quadratischen Querschnitt haben. Dadurch ergibt sich bei Einsatz des Reinigungselements eine intervallartige Beaufschlagung wenigstens des Sensors, für den der Reinigungsbereich 3 vorgesehen ist. Selbstverständlich ist auch eine entsprechende Unterbrechung der anderen Reinigungsbereiche (3', 3", 3'" etc.) denkbar, wenn dies reinigungstechnisch sinnvoll ist.

[0042] Weiterhin ist im Bereich des Trägers 2, der nicht zur Reinigung von Sensoren beschichtet ist, ein Kennzeichnungsbereich 8 vorgesehen, auf dem Informationen zur Verwendung des Reinigungselements, Herstellerangaben oder sonstige Hinweise aufgebracht sein können.

[0043] Die Darstellung gemäß Fig. 4 kann auch die Unterseite der Fig. 3 darstellen, so dass die Figuren 3 und 4 insgesamt ein und dasselbe Reinigungselement von zwei verschiedenen Seiten zeigen. Zu erkennen ist auch, dass in Fig. 4 ein weiterer Reinigungsbereich 3"" vorgesehen ist, der wiederum einem speziellen Sensor zugeordnet ist.

[0044] In Fig. 5 ist eine gegenüber Fig. 3 leicht abgewandelte Form eines Reinigungselements dargestellt. Zu erkennen sind dort zwei Magnetstreifen 3" am unmittelbaren vorderen und hinteren Rand des Reinigungselements 1. Durch eine derartige Anordnung wird sichergestellt, dass die in den Magnetstreifen 3" hinterlegten Daten unmittelbar beim Einführen des Reinigungselements in das Lesegerät abgefragt und überprüft werden können, gegebenenfalls noch bevor ein Schließmechanismus einen entsprechenden Einlassschlitz öffnet. Die beiden Magnetstreifen 3" können weiterhin dazu verwendet werden, die vollständig eingenommene und korrekte Einführposition des Reinigungselements im Lesegerät zu überprüfen. Diese Position sei beispielsweise erst dann eingenommen, wenn das Reinigungselement so weit in das Lesegerät eingezogen wurde, dass auch der am anderen Ende angeordnete Magnetstreifen ausreichend weit im Gerät liegt, bspw. so, dass dessen Daten überprüfbar sind. Dadurch wird insbesondere sichergestellt, dass das Reinigungselement vollständig eingeführt ist, da andernfalls der zweite Magnetstreifens bzw. dessen Daten nicht in den zugehörigen Lesebereich gelangen.


Ansprüche

1. Reinigungselement (1) für Magnetspur- und/oder Chipkarten- und/oder optische Lesegeräte,

a) mit einem flachen Träger (2) mit einer Oberseite (O) und einer Unterseite (U),

b) wobei der Träger (2) zur Reinigung von Lesesensoren in wenigstens einem vorgebbaren Reinigungsbereich (3, 3', 3", 3'", 3"") mit einem Reinigungsmaterial (4) beschichtet ist, und

c) wobei der Reinigungsbereich (3, 3', 3", 3"', 3"") auf der Ober- und/oder Unterseite (O, U) des Trägers angeordnet ist, und

d) wobei das Reinigungsmaterial (4) als Flockschicht ausgebildet ist, welche eine Vielzahl einzelner Fasern umfasst, die sich vom Träger (2) weg erstrecken,

dadurch gekennzeichnet, dass

c) der Träger (2) für den Einsatz in Banknotenlesegeräten im Wesentlichen aus einem flexiblen vliesartigen Material (V) gebildet ist.


 
2. Reinigungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das vliesartige Material im Wesentlichen reißfest ausgebildet ist.
 
3. Reinigungselement nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das vliesartige Material Polyäthylen ist.
 
4. Reinigungselement nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das vliesartige Material Tyvek® ist.
 
5. Reinigungselement nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur intervallartigen Reinigung die Beschichtung mit Reinigungsmaterial (4) in wenigstens einem zusammenhängenden Reinigungsbereich (3, 3', 3", 3"', 3"") regelmäßige oder unregelmäßige Beschichtungsunterbrechungen (5) aufweist.
 
6. Reinigungselement nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsunterbrechungen (5) durch einen vorgebbaren Abstand zwischen einzelnen Beschichtungsabschnitten (6) ausgebildet sind, wobei die Beschichtungsabschnitte (6) vorzugsweise regelmäßige geometrische Flächenformen ausweisen.
 
7. Reinigungselement nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern

a) unterschiedlicher Reinigungsbereiche (3, 3', 3", 3"', 3"") oder

b) einzelner Beschichtungsabschnitte (6) innerhalb eines zusammenhängenden Reinigungsbereichs (3, 3', 3", 3"', 3"")

hinsichtlich Anordnungsdichte und/oder Länge und/oder Durchmesser und/oder Ausrichtung relativ zum Träger (2) unterschiedlich ausgebildet sind.
 
8. Reinigungselement nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für jede Art von Lesesensor innerhalb eines Banknotenlesegeräts ein diesem Sensor zugeordneter Reinigungsbereich (3, 3', 3", 3"', 3"") auf dem Träger vorgesehen ist.
 
9. Reinigungselement nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens ein Griffabschnitt (7) am Träger vorgesehen ist, um das Reinigungselement in das Banknotenlesegerät einführen zu können.
 
10. Reinigungselement nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für optische Hinweise auf dem Träger wenigstens ein Kennzeichnungsbereich (8) vorgesehen ist.
 
11. Reinigungselement nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsmaterial und/oder der Träger mit einer Reinigungsflüssigkeit tränkbar ist.
 
12. Reinigungselement nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsmaterial wenigstens einen Datenspeicherbereich aufweist, der zum Abspeichern und Auslesen konstanter oder veränderbarer Daten ausgebildet ist.
 
13. Reinigungselement nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Datenspeicherbereich in Form eines Magnetstreifens ausgebildet ist.
 
14. Reinigungselement nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Magnetstreifen am Rand, vorzugsweise am Rand der Schmalseite des Reinigungselements angeordnet ist.
 
15. Reinigungselement nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der bzw. die am Rand angeordneten Magnetstreifen zur Aufnahme von Daten ausgebildet sind, mit denen die Berechtigung zur Einfuhr in ein Lesegerät und/oder die Einnahme einer vorgebbaren Einführposition innerhalb des Lesegräts codierbar und überprüfbar ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente