[0001] Die Erfindung betrifft ein Messer mit einem Messergehäuse gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Ein solches Messer ist bekannt aus der
DE 36 22 343 C2. In einem Aufnahmekanal des Messergehäuses ist eine Klingenhalterung, welche die
Messerklinge aufnimmt, geführt. Die Klingenhalterung weist an beiden Seiten einen
Bedienansatz auf, welcher jeweils in einer Aussparung des Gehäuses aufgenommen ist.
Mit dem Bedienansatz kann die Klinge entgegen der Rückstellkraft einer Feder aus einer
in das Gehäuse zurückgezogenen Position in eine Schneidposition verbracht werden,
bei der ein Teil der Klinge zum Schneiden aus einer Gehäuseöffnung herausragt.
[0003] Dieses Messer hat den Vorteil, dass aufgrund des beidseitigen Bedienansatzes die
Bedienung des Messers sowohl für Linkshänder als auch für Rechtshänder möglich ist.
Das Messer lässt sich jedoch bei einer horizontalen Schneidbewegung, bei der ein Druck
auf den Messerrücken notwendig ist, nur schwierig handhaben.
[0004] Ein Messer, das aus offenkundiger Vorbenutzung bekannt ist, weist ebenfalls eine
translatorisch in einem Aufnahmekanal des Messergehäuses geführte Klingenhalterung
auf. Der Gehäuserücken weist eine Aussparung auf, welche von einem Bedienungsansatz
durchgriffen wird, der mit der Klingenhalterung verbunden ist. Der Bedienungsansatz
übergreift sattelartig das Messergehäuse. Das Messer ist daher sowohl für Rechts-
als auch für Linkshänder geeignet und gestattet darüber hinaus Horizontalschnitte,
bei denen ein Daumendruck auf den Messerrücken ausgeübt werden muss.
[0005] Nachteilig an dem Messer ist jedoch, dass das Messer nur schwierig handhabbar ist.
Denn bei einem Bewegen des Bedienansatzes beispielsweise mit dem Daumen kollidiert
der Bedienansatz an anderer Stelle mit der das Gehäuse umgreifenden Hand.
[0006] Ausgehend von dem erstgenannten Stand der Technik ist es daher Aufgabe der Erfindung,
ein Messer zu schaffen, das in der Handhabung verbessert ist.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1 insbesondere mit den Merkmalen
des Kennzeichenteils.
[0008] Das wesentliche Prinzip der Erfindung besteht darin, dass das Messergehäuse nunmehr
drei schlitzartige Aussparungen aufweist, in welchen jeweils ein Betätigungsansatz
für die Klingenhalterung aufgenommen ist. Die Außenflächen des Messergehäuses, welche
die Aussparungen umgeben, bilden Stütz- und Anlageflächen für die Finger des Benutzers.
Die Außenfläche des Betätigungsansatzes kann bezüglich der umgebenden Gehäuseaußenfläche
zurückversetzt sein oder bündig abschließen. Teilbereiche der Außenflächen des Betätigungsansatzes
können auch bezüglich der umgebenden Gehäuseaußenfläche vorragen.
[0009] Vorteil der Erfindung ist, dass das Messer sowohl von Rechts- als auch von Linkshändern
in zwei unterschiedlichen Schneidpositionen verwendbar ist. In einer ersten Schneidposition
wird der Schneiddruck durch den Handballen auf den Messerrücken aufgebracht, während
in einer zweiten Schneidposition der Daumen auf dem Messerrücken anliegt und den Schneiddruck
bewirkt.
[0010] Gemäß einer ersten Ausführungsform ragen die umgebenden Gehäuseaußenflächenbereiche
bezüglich des Betätigungsansatzes vor, während der Betätigungsansatz wenigstens teilweise
gegenüber den Gehäuseaußenflächenbereichen versenkt angeordnet ist. Weil die umgebenden
Außenflächen, welche Stützflächen für die Benutzerhand bilden, gegenüber dem Betätigungsansatz
vorragen, überspannt die Benutzerhand brückenartig die Aussparung und kommt daher
bei der Bedienung eines Betätigungsansatzes nicht ungewollt mit den anderen Betätigungsansätzen
in Kontakt.
[0011] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist wenigstens ein Betätigungsansatz einen
Wulst auf, welcher gegenüber einer Bedienfläche des Betätigungsansatzes vorragt. Der
Wulst bildet einen Anschlag für den Bedienfinger, wodurch ein Abrutschen der Finger
verhindert wird und der Bedienansatz leichter verschiebbar ist. Der Wulst ragt gegenüber
der Bedienfläche vor. Er kann, muss aber nicht über die umgebenden Außenflächen des
Messergehäuses hinausragen. Es ist also möglich, dass er gegenüber der Bedienfläche
vorragt, jedoch bezüglich der umgebenden Außenfläche versenkt ist.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind alle Betätigungsansätze einem Betätigungselement
zugeordnet. Die Betätigungsansätze können beispielsweise mit dem Betätigungselement
verklebt sein oder auf andere Weise angebracht sein, wie z.B. durch Verclipsen. Das
Betätigungselement kann beispielsweise fest an der Klingenhalterung angebracht sein
oder aber auf andere Weise, beispielsweise mittels einer Kupplung, mit der Klingenhalterung
zusammen wirken.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die Betätigungsansätze und das Betätigungselement
einstückig miteinander verbunden. Das einstückige Betätigungselement kann beispielsweise
durch Kunststoffspritzguss hergestellt werden.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist wenigstens der Messergehäusebereich,
in welchem die Aussparungen vorgesehen sind, einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt
auf.
[0015] Einer ergonomisch vorteilhaften Ausführung gemäß sind die Eckbereiche des im Wesentlichen
rechteckigen Querschnitts abgerundet ausgebildet.
[0016] Einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung gemäß weist wenigstens der Messergehäusebereich,
in welchem die Aussparungen vorgesehen sind, einen im Wesentlichen ovalen Querschnitt
auf.
[0017] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nicht zitierten Unteransprüchen
sowie anhand der Beschreibung eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht des erfindungsgemäßen Messers,
Fig. 2 eine Ansicht gemäß Ansichtspfeil II in Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht gemäß Ansichtspfeil III in Fig. 2 und
Fig.4 eine Schnittdarstellung gemäß der Schnittlinie IV-IV in Fig. 1.
[0018] In den Zeichnungen ist ein Messer insgesamt mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet. Gleiche
Bezugsziffern in den unterschiedlichen Figuren bezeichnen entsprechende Teile.
[0019] Ein solches Messer 10 weist gemäß Fig. 1 im Wesentlichen ein Messergehäuse 11, eine
Klingenhalterung 12 mit einer Klinge 13 sowie ein Betätigungselement 14 auf. Das Messergehäuse
11 ist mit etwa schlitzartigen Aussparungen 15, 16 und 17 versehen. Ferner weist das
Messergehäuse 11 einen Aufnahmekanal A auf.
[0020] In dem Aufnahmekanal A des Messergehäuses 11 ist die Klingenhalterung 12 in bekannter
Weise längsverschieblich angeordnet. Die Klingenhalterung 12 kann daher zwischen einer
Schneidposition gemäß der Figuren 1 bis 4, in welcher die Klinge 13 teilweise aus
einer Öffnung 18 des Messergehäuses 11 hinausragt und einer nicht dargestellten Nichtgebrauchsposition
verstellt werden, in welcher die Klinge 13 in den Aufnahmekanal A zurückgezogen ist,
so dass eine Schneide S der Klinge 13 keine Gefährdung darstellt. Die Klinge 13 ist
in bekannter Weise in der Klingenhalterung 12 aufgenommen. Die Klingenhalterung 12
wird von einer Schraubenfeder F in die Nichtgebrauchsposition belastet.
[0021] Der Klingenhalterung 12 ist das Betätigungselement 14 zugeordnet, welches einstückig
angeformte Betätigungsansätze 20, 21 und 22 mit Bedienflächen 32, 33, 34 aufweist.
Die Betätigungsansätze 20, 21 und 22 sind mit Wulsten 29, 30 und 31 versehen, die
eine Anschlagfläche D für einen Bedienfinger des Benutzers darstellen. Das Betätigungselement
14 kann fest an der Klingenhalterung angebracht sein oder aber beispielsweise über
ein Kupplungselement mit der Klingenhalterung verbunden sein.
[0022] Der Betätigungsansatz 20 ist in der Aussparung 15, der Betätigungsansatz 21 in der
Aussparung 16 und der Betätigungsansatz 22 in der Aussparung 17 angeordnet. Das Messer
10 ermöglicht daher die Betätigung der Klingenhalterung 12 in zwei unterschiedlichen
Halte-Positionen des Messers 10. In einer Schneidposition wird der Schneiddruck mit
dem Handballen auf den Messerrücken R aufgebracht. Die Klingenhalterung 12 kann dann,
je nachdem ob das Messer 10 von einem Rechts- oder einem Linkshänder benutzt wird,
mittels der Betätigungsansätze 20 oder 21 bedient werden. In einer anderen Schneidposition
wird der Schneiddruck mit dem Daumen auf den Messerrücken R aufgebracht. Sowohl Rechts-
als auch Linkshänder können dann die Klingenhalterung mittels des Betätigungsansatzes
22 bedienen. Mittels des erfindungsgemäßen Messers ist also eine Bewegung der Klingenhalterung
12 von der Nichtgebrauchs- in die Schneidposition von drei Messergehäuseseiten 23,
24 und 25 her möglich.
[0023] Die Aussparung 15 ist von Außenflächen 26, die Aussparung 16 von Außenflächen 27
und die Aussparung 17 von Außenflächen 28 des Messergehäuses 11 umgeben. Wie aus den
Figuren 1 bis 4 hervorgeht, sind die Betätigungsansätze 20 und 21 sowie die angeformten
Wulste 29 und 30 bezüglich ihrer umgebenden Gehäuseaußenflächen 26 und 27 versenkt
angeordnet. Auch der Betätigungsansatz 22 ist bezüglich der Gehäuseaußenfläche 25
versenkt angeordnet, während der angeformte Wulst 31 bezüglich der Gehäuseaußenfläche
28 geringfügig vorragt.
[0024] Es ist hervorzuheben, dass bei der Bedienung beispielsweise des Betätigungsansatzes
22 mit dem Daumen der rechten Hand die übrigen das Messergehäuse 11 umgreifenden Finger
nicht mit den anderen Bedienansätzen 20 und 21 kollidieren, da die umgebenden Gehäuseaußenflächen
26 und 27 Finger- und Handanlageflächen bilden. Aufgrund der Gehäuseaußenflächen 26
und 27, welche Anlageflächen bilden, überspannt die Hand die Aussparungen 26 und 27
brückenartig und gerät nicht mit den Betätigungsansätzen 20 und 21 in Kontakt. Dieser
vorteilhafte Effekt tritt ebenfalls bei Betätigung der Betätigungsansätze 20 oder
21 auf.
[0025] Entgegen der Darstellung gemäß der Figuren 1 bis 4 kann auch der Wulst 31 bezüglich
der Gehäuseaußenflächen 28 versenkt sein.
1. Messer (10) mit einem Messergehäuse (11) und mit einer innerhalb eines Aufnahmekanals
(A) des Messergehäuses (11) in Messergehäuse-Längsrichtung translatorisch verschiebbaren
Klingenhalterung (12) zur Aufnahme einer Messerklinge (13), wobei der Klingenhalterung
(12) wenigstens ein Betätigungsansatz (20, 21, 22) zugeordnet ist und wobei die Klingenhalterung
(12) bewegbar ist zwischen einer Nichtgebrauchsposition, in welcher die Klinge (13)
im Aufnahmekanal (A) angeordnet ist und einer Schneidposition, in welcher die Klinge
(13) zumindest teilweise aus einer Öffnung (18) des Messergehäuses (11) herausragt
und wobei gegenüberliegende Seitenflächen (23, 24) des Messergehäuses (11) jeweils
eine schlitzartige Aussparung (15, 16) zur teilweisen Aufnahme des Betätigungsansatzes
(20, 21) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass das Messergehäuse (11) an einem einer Messerschneide (S) abgewandten Messerrücken
(R) eine zusätzliche schlitzartige Aussparung (17) aufweist, in welcher ein zusätzlicher
Betätigungsansatz (22) teilweise aufgenommen ist, wobei die schlitzartigen Aussparungen
(15, 16, 17) jeweils umgebenden Gehäuseaußenflächenbereiche (26, 27, 28) des Messergehäuses
(11) Finger- und Handanlageflächen für den Benutzer bilden.
2. Messer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die umgebenden Gehäuseaußenflächenbereiche (26, 27, 28) bezüglich des Betätigungsansatzes
(20, 21, 22) vorragen, während der Betätigungsansatz (20, 21, 22) wenigstens teilweise
gegenüber den Gehäuseaußenflächenbereichen (26, 27, 28) versenkt angeordnet ist.
3. Messer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die umgebenden Gehäuseaußenflächenbereiche (26, 27, 28) im wesentlichen bündig bezüglich
des Betätigungsansatzes (20, 21, 22) ausgebildet sind.
4. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Betätigungsansatz (20, 21, 22) einen Wulst (29, 30, 31) aufweist,
welcher gegenüber einer Bedienfläche (32, 33, 34) des Betätigungsansatzes (20, 21,
22) vorragt.
5. Messer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Wulst (29, 30, 31) eine Anschlagfläche (D) für einen Benutzerfinger aufweist.
6. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass alle Betätigungsansätze (20, 21, 22) einem Betätigungselement (14) zugeordnet sind.
7. Messer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsansätze (20, 21, 22) und das Betätigungselement (14) einstückig miteinander
verbunden sind.
8. Messer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Messerbereich des Messergehäuses (11), in welchem die Aussparungen
(15, 16, 17) angeordnet sind, einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist.
9. Messer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass Eckbereiche des im Wesentlichen rechteckigen Querschnitts abgerundet ausgebildet
sind.
10. Messer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens der Messerbereich des Messergehäuses (11), in welchem die Aussparungen
(15, 16, 17) angeordnet sind, einen im Wesentlichen ovalen Querschnitt aufweist.