[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Förderstrecken-Packungsbedruckung, insbesondere
das Bedrucken von Zigarettenpackungen und -umverpackungen, wobei die Packungen mittels
Druckkopftechnik bedruckt werden. In vielen Produktionszweigen, insbesondere auch
bei der Zigarettenproduktion, ist es häufig nötig, auf Verpackungseinheiten möglichst
spät im Produktionsablauf Markierungen in Form von Texten, Codes, Bar-Codes oder ähnlichem
aufzubringen. Dies steht im Gegensatz zur Bedruckung von Zuschnitten der Verpackung,
zum Beispiel bei der Herstellung des Zuschnitts in der Druckerei, oder allgemeiner
vor der eigentlichen Verpackung des Produktes, zum Beispiel des Zigarettenblockes.
Das Ziel einer solch späten Bedruckung, insbesondere nach der Verpackung eines Zigarettenblocks
mit dem Zuschnitt, ist meist die exakte Wiedergabe des Herstellungszeitpunkts aber
auch des Herstellungsaggregats in dem Aufdruck (in Klarschrift oder verschlüsselter
Form). Jedoch sind auch andere Anwendungen vorstellbar, wie beispielsweise eine individuelle
Bedruckung von Packungsteilen zu Werbezwecken etc.
[0003] Bei Drucksystemen, die mit Druckkopftechnik arbeiten, also beispielsweise Tintenstrahldruckköpfe
verwenden, können Stillstandszeiten entstehen, wenn die Düsen der Druckköpfe verschmutzen
oder das Druckbild aus anderen Gründen nicht den Anforderungen entspricht. Ebenfalls
kann es zu Produktionsstillständen kommen, wenn der Farbvorrat solcher Druckköpfe
zur Neige gegangen ist.
[0004] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Förderstrecken-Packungsbedruckung zu schaffen,
die in bestehende Verpackungsaggregate der Zigarettenindustrie integrierbar ist und
ein On-line-Bedrucken mit hohen Produktionsgeschwindigkeiten erlaubt, wobei Stillstandszeiten
weitgehendst vermieden werden.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein System gemäß dem Anspruch 1 und ein Verfahren gemäß
dem Anspruch 7 gelöst. Die Unteransprüche definieren bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Förderstrecken-Packungsbedruckungssystem sind mindestens
zwei Druckköpfe für die Herstellung eines Aufdrucks vorgesehen, sowie eine Steuerung
für deren Betätigung und Einsatz. Mit anderen Worten wird erfindungsgemäß schon im
Normalbetrieb eigentlich eine "Überkapazität" bereitgestellt. Es werden nämlich mindestens
zwei Druckköpfe bereitgestellt, von denen jeder die notwendige Bedruckungsarbeit grundsätzlich
auch alleine durchführen könnte. Speziell könnte man auch sagen, dass zwei Druckköpfe
vorhanden sind, um einen einzigen Aufdruck herzustellen, d.h. einen zum Beispiel inhaltsgleichen
Aufdruck auf unterschiedlichen Packungen, obwohl jeder der Druckköpfe den Aufdruck
auch auf allen Packungen aufbringen könnte.
[0007] Weil die Druckköpfe gleichzeitig zum Einsatz gebracht werden können, haben mindestens
zwei davon unterschiedliche Druckpositionen. Ferner können im System für die Druckköpfe,
die gerade nicht im Einsatz sind, separate Positionen vorgesehen werden, nämlich beispielsweise
Wechsel-, Wartungs- und Parkpositionen.
[0008] Das System umfasst vorteilhafterweise ein Druckqualitäts-Überwachungssystem, das
den Druckpositionen nachgeschaltet ist, wobei die überwachte Druckqualität eine Eingangsgröße
für die Steuerung ist. Falls die Druckqualität also nicht ausreicht, kann ein Bewegungssystem
für die Druckköpfe zum Einsatz gebracht werden, das die Druckköpfe aus der Druckposition
heraus in eine andere Position oder einen anderen (oder überholten) Druckkopf in die
Druckposition bringt, um die erforderliche Qualität wieder herzustellen.
[0009] Die Druckköpfe können gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung Tintenstrahldruckköpfe
sein, insbesondere Drop-on-demand-Druckköpfen, wie sie auf dem Markt erhältlich sind.
[0010] Beim erfindungsgemäßen Förderstrecken-Packungsbedruckungsverfahren werden die Vorteile
dadurch erzielt, dass ein Aufdruck von mindestens zwei Druckköpfen hergestellt werden
kann, wobei entweder ein Druckkopf oder mehrere Druckköpfe gleichzeitig zum Einsatz
kommen. Es herrscht also hier eine gewisse Redundanz, die es aber gestattet, das gesamte
Bedruckungsverfahren auch mit einem einzigen Druckkopf durchzuführen, so dass Stillstaridzeiten
vermieden werden können.
[0011] Im Grund-Arbeitszustand kann der Aufdruck durch mindestens zwei Druckköpfe erstellt
werden, die alternierend Packungen bzw. Umverpackungen bedrucken. In sonstigen Arbeitszuständen
kann der Aufdruck aber auch von nur einem Druckkopf erstellt werden. Hierbei steuert
bei einer Ausführungsvariante eine Steuerung die Betätigung und den Einsatz der Druckköpfe,
und speziell ist den Druckpositionen ein Druckqualitäts-Überwachungssystem nachgeschaltet,
wobei die überwachte Druckqualität als eine Eingangsgröße für die Steuerung verwendet
wird. Ferner kann die Steuerung das Verbringen der Druckköpfe in Positionen steuern,
in die sie eingebracht werden, wenn sie nicht im Einsatz sind, insbesondere in Wechsel-,
Wartungs- und Parkpositionen.
[0012] Die Erfindung kann auch so beschrieben werden, dass sie ein Drucksystem bereitstellt,
das aus mehreren Druckköpfen besteht, bevorzugt aus zwei Köpfen, besonders bevorzugt
aus zwei Tintenstrahlköpfen. Dabei hat zum Beispiel jeder dieser Druckköpfe eine eigene
Druckposition, eine eigene Reinigungsposition und eine eigene Parkposition (die bei
der Verwendung von Tintenstrahldruckköpfen das Eintrocknen der Tinte verhindert).
Das Überwachungssystem kann bei einem Abweichen von Qualitätsstandards eine Meldung
an eine nachgeordnete Auswurfstation abgeben, wo entsprechende Packungen ausgeworfen
werden. Ferner kann das Reinigen bzw. Erneuern des Druckkopfes veranlasst werden,
der für die mangelnde Qualität zuständig ist.
[0013] Eine Zuordnung wird erreicht, indem die Druckköpfe immer bestimmte Packungen in der
Folge bedrucken. Bei zwei Druckköpfen bedruckt der erste Druckkopf immer die Packungen
mit den ungeraden Nummern, also die Packungen Nr. 1, 3, 5, 7...., und der zweite Druckkopf
die "geradzahligen" Packungen Nr. 2, 4, 6, 8.... Somit kann das Überwachungssystem
eine direkte Zuordnung zur Druckqualität der beiden Druckköpfe herstellen.
[0014] Die Mechanik und Elektronik der Druckköpfe ist aber so ausgelegt, dass jeder Druckkopf
alleine alle Packungen bedrucken könnte, ohne die Produktionsgeschwindigkeit der Verpackungsmaschine
zu reduzieren. Im Falle einer Verschmutzung der Düsen oder einer leeren Tintenkartusche
kann also der andere Druckkopf die Packungen des defekten Druckkopfes mit bedrucken.
Der defekte Druckkopf fährt auf einer bereitgestellten Druckkopffiihrung gleichzeitig
in die Reinigungsstation oder wird ersetzt. Auf diese Weise kann der Produktionsprozess
aufrechterhalten werden, auch wenn ein Druckkopf mangelnde Qualität liefert. Entsprechende
Anordnungen mit 3, 4 oder mehr Druckköpfen sind möglich. Diese werden in der Regel
aber erst nötig, wenn beim Ausfall eines Druckkopfes ein zweiter Druckkopf die 100
% höhere Druckgeschwindigkeit nicht erreichen kann. Durch die Verwendung eines drei-
oder vierköpfigen Drucksystems würde die Erhöhung der Druckgeschwindigkeit 50 % bzw.
33 % betragen. Eine etwas kompliziertere aber durchaus realisierbare Führung, Mechanik
und Steuerung werden dabei notwendig.
[0015] Um das System noch bedienungsfreundlicher zu machen, könnte erfindungsgemäß ein zusätzlicher
Druckkopf vorgesehen werden, der in einer Parkposition auf den Ausfall eines im Betrieb
befindlichen Druckkopfes wartet. Dadurch wird das System noch unabhängiger von einem
schnellen Ersetzen von leeren oder defekten Druckköpfen.
[0016] Die Erfindung wird im Weiteren anhand eines Ausführungsbeispiels und mit Hilfe der
beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Sie kann alle hierin beschriebenen Merkmale
einzeln oder in jedweder Kombination aufweisen. In den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- ein Beispiel für ein erfindungsgemäßes Drucksystem mit zwei im Einsatz befindlichen
Druckköpfen;
- Figur 2
- das System aus Figur 1 mit einem in eine Reinigungsposition weggefahrenen Druckkopfs;
und
- Figur 3
- das System aus Figur 1 mit einem in einem in eine Parkposition weggefahrenen Druckkopfs.
[0017] In der Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes Bedruckungssystem schematisch dargestellt.
Gezeigt ist von oben ein Transportband 3, auf dem Zigarettenpackungen 1 in Pfeilrichtung
gefördert werden. Ferner zeigt die Figur 1, ebenso wie die Figuren 2 und 3 noch jeweils
Druckpositionen 7a und 7b für zwei Tintenstrahldruckköpfe 5a und 5b, Reinigungspositionen
9a, 9b sowie Parkpositionen 11a und 11 b für die Druckköpfe 5a, 5b.
[0018] In der Figur 1 ist der normale Betriebszustand, d.h. das Drucksystem unter normalen
Produktionsbedingungen dargestellt. Die einzelnen Zigarettenpackungen 1 werden auf
dem Transportband 3 transportiert, und sie können dabei auf der Schmalseite oder auf
jeder beliebigen anderen Seite stehen. Gegebenenfalls werden sie durch Bänder oder
Schienen seitlich abgestützt (nicht dargestellt). Die beiden Druckköpfe 5a, 5b sind
in ihrer Druckposition 7a, 7b dargestellt; die jeweilige Position mit dem Druckkopf
ist schwarz ausgefüllt.
[0019] Während die Packungen 1 durch das Transportband 3 unter den Druckköpfen 5a, 5b in
Pfeilrichtung vorbeitransportiert werden, schreiben die Druckköpfe 5a, 5b auf die
jeweils für sie vorgesehenen Packungen. Dies ist schematisch durch die Buchstaben
a und b auf den Packungen dargestellt. Die Wahl unterschiedlicher Buchstaben bedeutet
nicht, dass der Aufdruck sich unterscheidet, es wird lediglich die Zuordnung zum Druckkopf
5a bzw. 5b symbolisiert. In diesem Normal-Betriebszustand sind die Reinigungspositionen
9a, 9b und die Parkpositionen 11 a und 11b nicht besetzt.
[0020] Die Figur 2 zeigt nun den Zustand beim Ausfall eines Druckkopfes an, nämlich beim
Ausfall des Druckkopfes 5a. Wenn beispielsweise die Düsen des Druckkopfes 5a verstopft
sind, wird sich dies in einer verminderten Druckqualität für die Packungen niederschlagen,
die in Figur 1 mit a beschriftet sind. Eine Überwachungseinheit 2 erkennt die verminderte
Druckqualität und meldet diese an eine Steuerung für ein Druckkopf-Führungssystem
weiter, die beide der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt sind. Gezeigt ist
aber in Figur 2 der Zustand, der eintritt, wenn das Druckkopf-Führungssystem den Druckkopf
5a aus der Druckposition 7a heraus in die Reinigungsposition 9a verfahren hat. In
diesem Zustand übernimmt der Druckkopf 5b die Aufgabe des defekten Druckkopfes mit;
er arbeitet doppelt so schnell und jede der Packungen wird nun vom Druckkopf 5b beschriftet;
sie trägt die mit b bezeichnete Markierung. In der Position 9a wird der Druckkopf
5a gereinigt, danach kann er wieder an seinen Einsatzort 7a verbracht werden.
[0021] Die Figur 3 zeigt einen Zustand, wo eine Tintenpatrone des Druckkopfs 5b leer ist.
Hier wird der Druckkopf 5b in die Parkposition 11b gefahren, wo die Patrone gewechselt
werden kann, und diesmal übernimmt der Druckkopf 5a die Aufgabe des leeren Druckkopfes
5b; er arbeitet doppelt so schnell und markiert alle Packungen, was durch den Buchstaben
a auf jeder beschrifteten Packung dargestellt ist. Nach dem Ersatz der leeren Patrone
kehrt auch der Druckkopf 5b wieder an seine Druckposition 7b zurück und der Zustand
der Figur 1, d.h. der Normal-Betriebszustand ist wieder hergestellt.
1. Förderstrecken-Packungsbedruckungssystem, insbesondere zum Bedrucken von Zigarettenpackungen
und -umverpackungen, bei dem die Packungen (1) mittels Druckkopftechnik bedruckt werden,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Druckköpfe (7a, 7b) für die Herstellung eines Aufdrucks vorgesehen
sind, sowie eine Steuerung für deren Betätigung und Einsatz.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Druckköpfe (7a, 7b) unterschiedliche Druckpositionen haben.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass für die Druckköpfe (7a, 7b)
Positionen vorgesehen sind, in die sie eingebracht werden, wenn sie nicht im Einsatz
sind.
4. System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionen Wechsel-, Wartungs- und Parkpositionen umfassen.
5. System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Druckqualität-Überwachungssystem umfasst, das den Druckpositionen nachgeschaltet
ist, wobei die überwachte Druckqualität eine Eingangsgröße für die Steuerung ist.
6. System nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckköpfe Tintenstrahldruckköpfe sind.
7. Förderstrecken-Packungsbedruckungsverfahren, insbesondere zum Bedrucken von Zigarettenpackungen
und -umverpackungen, bei dem die Packungen (1) mittels Druckkopftechnik bedruckt werden
und bei dem ein Aufdruck von mindestens zwei Druckköpfen (7a, 7b) hergestellt werden
kann, wobei entweder ein Druckkopf oder mehrere Druckköpfe (7a, 7b) gleichzeitig zum
Einsatz kommen.
8. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem im Grund-Arbeitszustand der Aufdruck durch mindestens
zwei Druckköpfe (7a, 7b) erstellt wird, die alternierend Packungen bzw. Umverpackungen
(1) bedrucken.
9. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem in sonstigen Arbeitszuständen der Aufdruck von
nur einem Druckkopf erstellt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, bei dem eine Steuerung die Betätigung
und den Einsatz der Druckköpfe (7a, 7b) steuert.
11. Verfahren nach Anspruch 10, bei dem ein Druckqualität-Überwachungssystem den Druckpositionen
nachgeschaltet ist, wobei die überwachte Druckqualität als eine Eingangsgröße für
die Steuerung verwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, bei dem die Steuerung das Verbringen der Druckköpfe
(7a, 7b) in Positionen steuert, in die sie eingebracht werden, wenn sie nicht im Einsatz
sind, insbesondere in Wechsel-, Wartungs- und Parkpositionen.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 12, bei dem ein Ersatz-Druckkopf separat
vorgesehen ist, der an die Stelle eines auszutauschenden Druckkopfes gesetzt wird.