[0001] Die Erfindung betrifft die Verwendung von speziellen Nickel-Azopigmenten der Formel
(I), die Melamin eingelagert enthalten, zur Herstellung von Farbfiltern für Flüssigkristallanzeigen,
sowie die genannten Pigmente enthaltende Farbfilter und die sie enthaltenden Flüssigkristallanzeigen.
[0002] Farbfilter finden heute vornehmlich Anwendung in Flüssigkristallanzeigen, -bildschirmen,
Farbauflösungsgeräten und Sensoren. Ein bekanntes Beispiel sind die Flachbildschirme
bei Personalcomputern. Es gibt verschiedene Methoden zur Herstellung der Farbfilter,
die sich sowohl in der Auftragung der Farben als auch der Erzeugung der Farbelementmuster
der Basisfarben rot, grün und blau neben schwarz unterscheiden. Die Applikation bzw.
Auftragung der Farben kann z.B. durch Einfärben einer Trägerschicht (z.B. Gelatine)
mittels löslichen Farbstoffen oder Pigmenten ("Dye Method", "Dye Dispersion Method"),
Siebdruck, Offsetdruck oder Tintenstrahldruck von Pigmentpasten, -präparationen oder
-tinten, Elektrodeposition von Photolacken auf Basis von Farbstoffen oder Pigmenten
sowie insbesondere mittels der Pigment-Dispersionsmethode, bei der Pigmente verwendet
werden, die entweder in einem Polyimidharz ("nicht-photosensitive Polyimidmethode")
oder in einem Photolack ("photosensitive Acrylmethode") dispergiert sind, erfolgen.
Verbunden mit den genannten Verfahren kommt sowohl der drucktechnisch direkten Erzeugung
der Farbelementmuster als auch der indirekten, photolithographischen Erzeugung Bedeutung
zu, letztere insbesondere bei der o.g. Pigmentdispersionsmethode. Die Technik der
Pigment-Dispersionsmethode in Form der "nicht-photosensitiven Polyimidmethode" ist
beispielsweise in
JP-A-11-217514 (1998) offenbart.
[0003] Bei der Pigment-Dispersionsmethode nach dem Photolackverfahren liegen die farbgebenden
Pigmente in einem UV-härtbaren Photolack feinverteilt (dispergiert) vor. Der Photolack
besteht dabei neben dem Pigment im Allgemeinen aus den Komponenten Bindemittelharz,
polymerisierbares Monomer, Photoinitiator sowie gegebenenfalls einem Lösungsmittel.
Die Herstellung erfolgt z.B. derart, dass zunächst das Pigment in Form eines Konzentrates,
Lösungsmittel und gegebenenfalls Bindemittelharz feinteilig dispergiert wird und unmittelbar
vor der Applikation zusammen mit dem Monomer und dem Photoinitiator sowie gegebenenfalls
weiteren Komponenten eingestellt wird. Der pigmentierte Fotolack wird auf das Substrat,
z.B. Glass, gleichmäßig aufgetragen, z.B. mittels dem sogenannten "spin coating"-
Verfahren, vorgetrocknet, mittels einer Fotomaske UV belichtet, mittels einer in der
Regel anorganisch alkalischen Lösung zu den gewünschten Farbelementmustern entwickelt,
die Beschichtung gereinigt und gegebenenfalls nachgehärtet. Dieser Prozess wird für
jede Farbe wiederholt, in der Regel also 3 mal für eine Trichromie z.B. in den Farben
rot, grün und blau.
[0004] Die Vorteile bei der Verwendung von Pigmenten in Verbindung mit der Pigment-Dispersionsmethode
liegen in der verbesserten Licht-, Feuchtigkeits- und Temperaturbeständigkeit der
Farbfilter im Vergleich zu farbstoff-basierenden Beschichtungssystemen. Demgegenüber
sind die Transparenz und Farbreinheit der Beschichtungen auf Basis von Pigmenten,
unabhängig vom Beschichtungsverfahren, noch nicht zufriedenstellend. Insbesondere
wenn verschiedene Pigmente in Mischung zur Nuancierung auf die gewünschten Farbortwerte
im Fotolack eingearbeitet werden, kommt es zu unerwünschten Brillianz- und Transparenzverlusten,
so dass als Folge die Anzeigen bzw. Bildschirme (LCD) mit einem erhöhten Energieaufwand
betrieben werden müssen.
[0005] Aus
EP-A-947563 sind spezielle Azopyrazolone für den Einsatz in Farbfiltern beschrieben.
[0006] In
EP 0994162 und in
DE 10328999 werden Nickel-Azopigmente beansprucht, die eine Dispergierhärte < 250 (nach DIN 53775)
aufweisen. Es wird ihre Verwendung für prinzipiell alle Pigmentanwendungszwecke beansprucht.
Die Vorteile der Nickel-Azopigmente mit einer Dispergierhärte <250 bei der Verwendung
u.a. zur Herstellung von Druckfarben, Leimfarben oder Binderfarben, zur Massefärbung
von synthetischen, halbsynthetischen oder natürlichen makromolekularen Stoffen und
zum Bedrucken von Textilien und Papier wird an Beispielen belegt.
[0007] In
US 6596446 wird die Verwendung von Nickel-Azopigmenten für Farbfilter in LCD und Verfahren zu
ihrer Herstellung beschrieben. Die in
US 6596446 beanspruchten Nickel-Azopigmente für Farbfilter in LCD sind bezüglich ihrer Dispergierhärte
prinzipiell nicht eingeschränkt. In
US 6596446 wird ein bevorzugter Dispergierhärten-Bereich von < 250 beansprucht.
[0008] Bevorzugt setzt sich die gelbgrüne Farbkomponente aus dem CI Pigment Green 36 und
einem gelben Metallazopigment zusammen. Zur besseren Kombinierbarkeit mit den übrigen
Farbtönen ist eine möglichst chromatische und transparente gelbgrüne Farbkomponente
vorteilhaft. Dafür muss das gelbe Pigment möglichst chromatisch und transparent sein.
[0009] Es wurde nun gefunden, dass man die beschriebenen Eigenschaften des grünen Farbtons
deutlich verbessern kann, wenn als Gelbkomponente das erfindungsgemäß verwendete Pigment
eingesetzt wird.
[0010] Die Erfindung betrifft die Verwendung von Pigmenten der Formel (I)

oder tautomere Strukturen davon und/oder Hydrate davon, die Melamin eingelagert enthalten,
als Pigmente für Farbfilter für Flüssigkristallanzeigen, dadurch gekennzeichnet, dass
die genannten Pigmente eine Dispergierhärte von mehr als 250 aufweisen. (Erfindungsgemäß
wird die Dispergierhärte nach DIN 53775 gemessen.)
[0011] Es zeigt sich überraschend, dass die genannten Pigmente mit Dispergierhärten von
mehr als 250 überraschend eine höhere Transparenz und Farbreinheit aufweisen.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform wird das genannte erfindungsgemäß verwendete
Pigment zusammen mit dem Pigment "Pigment Green 36" verwendet.
[0013] Bevorzugt eingelagert werden 10 bis 100 Gew.-% Melamin bezogen auf die Gesamtmenge
des Pigments. Es handelt sich hierbei um die Menge an Melamin, die durch geeignete
Lösungsmittel nicht auswaschbar ist und die sich aus der Elementaranalyse ergibt.
Naturgemäß kann auch mehr oder weniger als die genannte Menge an Melamin zugesetzt
werden, wobei man gegebenenfalls darauf verzichten kann, einen Überschuss auszuwaschen.
Bevorzugt sind Mengen von 10 bis 150 Gew.-%.
[0014] Besonders bevorzugt ist der Azobarbitursäure-Nickel-1:1-Komplex der Formel (I) oder
eine seiner tautomeren Formen, der zwei Moleküle Melamin pro Atom Nickel eingeschlossen
enthält. Im Rahmen dieser Anmeldung sind auch immer die Hydrate der genannten Pigmente
mitumfasst.
[0015] Ganz besonders bevorzugt für die Verwendung für Farbfilter in LCD sind getemperte,
vorzugsweise bei pH 2,5 ― pH 3,5, insbesondere bei pH 2,7 ― pH 3,3 getemperte Azobarbitursäure-Nickel-1:1-Komplexe
der Formel (I), die Melamin eingeschlossen enthalten. Eine verbesserte Farbstärke
kann dadurch erreicht werden, dass eine Temperung in wenigstens zwei pH-Stufen im
Bereich von 0 bis 4 erfolgt.
[0016] Im Rahmen dieser Anmeldung werden die Nickel-Komplexe der Azoverbindungen der Formel
(I), die Melamin eingelagert enthalten und eine Dispergierhärte > 250 (nach DIN 53775)
aufweisen, als erfindungsgemäß verwendete Pigmente bezeichnet. Vorzugsweise haben
die Nickel-Komplexpigmente eine Dispergierhärte >250 und <1000, insbesondere >300
und <500.
[0017] Eine Dispergierhärte von > 1000 resultiert zwar ebenfalls in der gewünschten Transparenz,
kann aber zu anwendungstechnischen Problemen, insbesondere zu einer Verringerung der
Lagerstabilität der Pigmentdispersionen führen und ist aus diesem Grund weniger bevorzugt.
[0018] Die Dispergierhärte wird gemessen nach DIN 53775, Teil 7, wobei die Temperatur der
Kaltwalzung 25°C und die der Warmwalzung 150°C beträgt. Sämtliche in dieser Anmeldung
angegebenen Dispergierhärten wurden nach dieser modifizierten DIN-Vorschrift bestimmt.
[0019] Das Pigment besitzt vorzugsweise eine spezifische Oberfläche von 120 bis 180 m
2/g, insbesondere 130 bis 170 m
2/g, besonders bevorzugt 140 bis 160 m
2/g, ganz besonders bevorzugt 150 bis 160 m
2/g. Vergleichsweise hohe spezifische Oberflächen und eine verbesserte Reproduzierbarkeit
lassen sich durch die Verwendung von Impfkristallen oder den Einsatz einer Umpumpung
bei der Herstellung der Pigmente erzielen.
[0020] Die Oberfläche wird nach DIN 66131 ermittelt: Bestimmung der spezifischen Oberfläche
von Feststoffen durch Gasadsorption nach Brunauer, Emmett und Teller (B.E.T.)
[0021] Es ist für den Fachmann besonders überraschend, dass die erfindungsgemäße Verwendung
der Pigmente, die eine Dispergierhärte von >250 aufweisen, in der Herstellung von
Farbfiltern Vorteile aufweisen.
[0022] Dies ist umso überraschender, als die in
EP 0994162 und in
DE 10328999 beschriebenen speziellen Nickel-Azopigmente umso bevorzugter beansprucht werden,
je niedriger (bevorzugt <200, insbesondere <150) die Dispergierhärte der Nickel-Azopigmente
ist.
[0023] Die in
EP 0994162 und in
DE 10328999 beschriebenen speziellen Nickel-Azopigmente, die eine Dispergierhärte < 250 (nach
DIN 53775) aufweisen, sind bereits wertvolle Pigmente und lassen sich sehr gut verarbeiten,
erreichen aber in Farbfiltern keine optimale Transparenz.
[0024] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Nickel-Azopigmente kann so erfolgen, dass vorzugsweise
ein Alkalisalz wie Na-, Li- oder insbesondere K-Salz der Azobarbitursäure in einem
wässrigen System mit Melamin und einem Nickelsalz in beliebiger Reihenfolge umgesetzt
wird und dann vorzugsweise bei pH 2,5 - pH 3,5, insbesondere bei pH 2,7 - pH 3,3 getempert
wird. Insbesondere durch Wahl der Bedingungen der Temperung (pH-Wert, Temperatur und
Dauer) kann dabei die Dispergierhärte im gewünschten Bereich eingestellt werden, wie
dem Fachmann an sich bekannt ist. Die Bedingungen der Temperung werden vorteilhaft
an die Dispergierhärte des bei der Synthese zunächst entstandenen Materials angepasst.
[0025] Die erfindungsgemäße Verwendung der oben beschriebenen Pigmente bzw. die der erfindungsgemäßen
Pigmentpräparationen zur Herstellung von Farbfiltern für Flüssigkristallanzeigen sei
im Folgenden am Beispiel der Pigment-Dispersionsmethode nach dem Photolackverfahren
beschrieben.
[0026] Die erfindungsgemäße Verwendung der erfindungsgemäßen Pigmentpräparationen zur Herstellung
von Farbfiltern ist beispielsweise dadurch gekennzeichnet, dass das "Pigment" oder
die Pigmentpräparation, insbesondere die feste Pigmentpräparation, gegebenenfalls
mit einem Bindemittelharz und einem organischen Lösungsmittel, gegebenenfalls unter
Zusatz eines Dispergiermittels, homogenisiert und anschließend kontinuierlich oder
diskontinuierlich auf eine Teilchengröße nach Anzahl (elektronenmikroskopische Bestimmung)
von 99,5 % <1000 nm, vorzugsweise 95 % <500 nm und insbesondere 90 % <200 nm nasszerkleinert
wird. Als Nasszerkleinerungsverfahren kommen beispielsweise Rührer- oder Dissolverdispergierung,
Mahlen mittels Rührwerkskugel- oder -perlmühlen, Kneter, Walzenstuhl, Hochdruckhomogenisierung
oder Ultraschalldispergierung in Frage.
[0027] Während der Dispergierbehandlung oder im Anschluss daran erfolgt die Zugabe von mindestens
einem photohärtbaren Monomeren und einem Photoinitiator. Im Anschluss an die Dispergierung
kann noch weiteres Bindemittelharz, Lösungsmittel oder für Photolacke übliche Zuschlagstoffe
eingebracht werden, wie es für die gewünschte photosensitive Beschichtungsmitteleinstellung
(Photolack) zur Herstellung der Farbfilter erforderlich ist. Im Rahmen dieser Erfindung
wird unter Photolack eine Präparation verstanden, die wenigstens ein photohärtbares
Monomer und einen Photoinitiator zusätzlich zum genannten Pigment enthält.
[0028] Als mögliche Dispergiermittel kommen allgemein handelsübliche wie beispielsweise
polymere, ionogene oder nicht-ionogene Dispergiermittel bspw. auf Basis von Polycarbonsäuren
oder Polysulfonsäuren, sowie Polyethylenoxid-Polypropylenoxid-Block-Copolymere in
Betracht. Ferner können auch Derivate organischer Farbstoffe als Dispergiermittel
oder Co-Dispergiermittel verwendet werden.
[0029] Bei der Herstellung der Farbfilter fallen daher "Zubereitungen" an, die bezogen auf
die Zubereitung enthalten:
- wenigstens ein Nickelsalz der Formel (I), welches Melamin eingelagert enthält und
eine Dispergierhärte > 250 aufweist, und im Sinne dieser Anmeldung als erfindungsgemäßes
Pigment bezeichnet wird,
- gegebenenfalls ein Bindemittelharz,
- wenigstens ein organisches Lösungsmittel sowie
- gegebenenfalls ein Dispergiermittel.
[0030] In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Zubereitung (Angaben bezogen auf
Zubereitung):
1 - 50 Gew.-% |
ein Pigment im obigen Sinne |
0 - 20 Gew.-% |
Bindemittelharz |
0 - 20 Gew.-% |
Dispergiermittel |
10 - 94 Gew.-% |
organisches Lösungsmittel. |
[0031] Die Beschichtung des Photolackes auf eine Platte zur Erzeugung der gefärbten Bildelementmuster
kann entweder durch direkten oder indirekten Auftrag geschehen. Als Auftragsmethoden
seien bspw. genannt: Roller-Coating, Spin-Coating, Spray-Coating, Dip-Coating und
Air-Knife-Coating.
[0032] Als Platten kommen je nach Verwendung beispielsweise in Frage: transparente Gläser
wie weiße oder blaue Glasplatte, mit Silikat beschichtete blaue Glasplatte, Kunstharzplatte
oder -filme auf Basis von z.B. Polyester-, Polycarbonat-, Acryl-, oder Vinylchloridharz,
ferner Metallplatten auf Basis von Aluminium, Kupfer, Nickel, oder Stahl sowie Keramikplatten
oder Halbleiterplatten mit aufgebrachten photoelektrischen Transferelementen.
[0033] Die Auftragung erfolgt im Allgemeinen so, dass die Schichtdicke der erhaltenen photosensitiven
Schicht bei 0,1 bis 10 µm liegt.
[0034] Im Anschluss an den Auftrag kann eine thermische Trocknung der Schicht erfolgen.
[0035] Die Belichtung erfolgt vorzugsweise, indem die photosensitive Schicht einem aktiven
Lichtstrahl vorzugsweise in Form eines Bildmusters mittels Photomaske ausgesetzt wird.
Hierdurch wird an den belichteten Stellen die Schicht gehärtet. Geeignete Lichtquellen
sind z.B.: Hochdruck- und Ultrahochdruckquecksilberdampflampe, Xenon-, Metallhalogenid-,
Fluoreszenzlampe sowie Laserstrahl im sichtbaren Bereich.
[0036] Durch die Entwicklung im Anschluss an die Belichtung wird der unbelichtete Teil der
Beschichtung entfernt und man erhält die gewünschte Bildmusterform der Farbelemente.
Übliche Entwicklungsmethoden umfassen das Besprühen mit oder Tauchen in wässrige alkalische
Entwicklerlösung oder in ein organisches Lösungsmittel, das anorganische Alkali wie
z.B. Natrium- oder Kaliumhydroxid, Natriummetasilikat oder organische Basen wie Monoethanolamin,
Diethanolamin, Triethanolamin, Triethylamin oder deren Salze enthält.
[0037] Nach der Entwicklung erfolgt in der Regel eine thermische Nachtrocknung/-härtung
der Bildmuster.
Weitere Pigmente:
[0038] Die Verwendung der "Pigmente" im obigen Sinne ist vorzugsweise dadurch gekennzeichnet,
dass diese alleine oder in Mischung mit "anderen Pigmenten" in den Farbfiltern bzw.
Pigmentpräparationen oder Zubereitung für Farbfilter eingesetzt werden.
[0039] Unter "andere Pigmente" seien sowohl andere Metallsalze einer Azo-Verbindung der
Formel (I) oder darauf basierende Pigmentpräparationen verstanden als auch andere
organische Pigmente.
[0040] Hinsichtlich der Auswahl anderer gegebenenfalls mitzuverwendender Pigmente besteht
erfindungsgemäß keine Einschränkung. Es kommen sowohl anorganische als auch organische
Pigmente in Frage.
[0041] Bevorzugte organische Pigmente sind z.B. solche der Monoazo-, Disazo-, verlackte
Azo-, β-Naphthol-, Napthol AS-, Benzimidazolon-, Disazokondensations-, Azometallkomplex-,
Isoindolin- und Isoindolinon-Reihe, ferner polycyclische Pigmente wie z.B. aus der
Phthalocyanin-, Chinacridon-, Perylen-, Perinon-, Thioindigo-, Anthrachinon-, Dioxazin-,
Chinophthalon- und Diketopyrrolopyrrol-Reihe. Außerdem verlackte Farbstoffe wie Ca-,
Mg- und Al-Lacke von sulfonsäure- oder carbonsäuregruppenhaltigen Farbstoffen.
[0042] Beispiele für gegebenenfalls mitzuverwendende andere organische Pigmente sind:
gelbe Pigmente vom
Colour Index Pigment Yellow 12, 13, 14, 17, 20, 24, 74, 83, 86, 93, 94, 109, 110,
117, 125, 137, 138, 139, 147, 148, 150, 153, 154, 166, 173, 185, oder
Colour Index Pigment Orange 13, 31, 36, 38, 40, 42, 43, 51, 55, 59, 61, 64, 65, 71,
72, 73 oder
Colour Index Pigment Red 9, 97, 122, 123, 144, 149, 166, 168, 177, 180, 192, 215,
216, 224, 254, 272, oder
Colour Index Pigment Green 7, 10, 36, 37, 45, oder
Colour Index Pigment Blue 15, 15:1, 15:2, 15:3, 15:4, 15:6, 16 sowie
Colour Index Pigment Violett 19, 23.
[0043] Sofern "andere Pigmente" zusätzlich eingesetzt werden, beträgt der Anteil von "Pigment"
im obigen Sinne vorzugsweise 1-99 Gew.-%, insbesondere 20-80 Gew.-% bezogen auf die
eingesetzte Gesamtmenge aller Pigmente.
[0044] Besonders bevorzugt sind die erfindungsgemäßen Pigmentpräparationen sowie Zubereitungen,
enthaltend "Pigmente" im obigen Sinne und C.I. Pigment Green 36 im Verhältnis von
20 bis 80 % "Pigment" zu 80 bis 20 % C.I. Pigment Green 36, vorzugsweise von 40 bis
60 % zu 60 bis 40 %.
[0045] Als Bindemittelharze, die zusammen mit dem "Pigment" oder darauf basierender Pigmentpräparationen
in Farbfiltern bzw. in den Zubereitungen zur Herstellung von Farbfiltern z.B. nach
der Pigment-Dispersionsmethode, eingesetzt werden können, besteht erfindungsgemäß
keine besondere Einschränkung, insbesondere kommen für die Anwendung in Farbfiltern
an sich bekannte filmbildende Harze in Frage.
[0046] Beispielsweise kommen Bindemittelharze aus der Gruppe der Celluloseharze wie Carboxymethylhydroxyethylcellulose
und Hydroxyethylcellulose, Acrylharze, Alkydharze, Melaminharze, Epoxidharze, Polyvinylalkohole,
Polyvinylpyrrolidone, Polyamide, Polyamidimine, Polyimide, Polyimidvorstufen wie solche
der Formel (14), offenbart in
JP-A 11 217 514 und deren Veresterungsprodukte in Frage.
[0047] Als solche sind beispielsweise Umsetzungsprodukte von Tetracarbonsäuredianhydrid
mit Diaminen zu nennen.
[0048] Als Bindemittelharze kommen auch solche in Frage, die photopolymerisierbare, ungesättigte
Bindungen enthalten. Die Bindemittelharze können beispielsweise solche aus der Gruppe
der Acrylharze sein. Dabei sind insbesondere Mono- und Copolymere polymerisierbarer
Monomere zu nennen wie z.B. (Meth)acrylsäuremethylester, (Meth)acrylsäureethylester,
(Meth)acrylsäurepropylester, (Meth)acrylsäurebutylester, Styrol und Styrolderivate,
ferner Copolymere zwischen carboxylgruppentragenden polymerisierbaren Monomeren wie
(Meth)acrylsäure, Itaconsäure, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Maleinsäuremonoalkylester,
insbesondere mit Alkyl von 1 bis 12 C-Atomen, und polymerisierbare Monomere wie (Meth)acrylsäure,
Styrol und Styrolderivate, wie z.B. α-Methylstyrol, m- oder p-Methoxystyrol, p-Hydroxystyrol.
Als Beispiele seien genannt Umsetzungsprodukte von carboxylgruppenhaltigen polymeren
Verbindungen mit Verbindungen, die jeweils einen Oxiranring und eine ethylenisch ungesättigte
Bindung enthalten wie z.B. Glycidyl(meth)acryl, Acrylatglycidylether und Itaconsäuremonoalkylglycidylester
usw., ferner Umsetzungsprodukte von carboxylgruppenhaltigen polymeren Verbindungen
mit Verbindungen, die jeweils eine Hydroxylgruppe und eine ethylenisch ungesättigte
Bbindung (ungesättigte Alkohole) enthalten wie Allylalkohol, 2-Buten-4-ol, Oleylalkohol,
2-Hydroxyethyl(meth)acrylat, N-Methylolacrylamid usw.;
weiterhin können derartige Bindemittelharze auch ungesättigte Verbindungen, die freie
Isocyanatgruppen besitzen, enthalten.
[0049] Im Allgemeinen liegt die Äquivalenz der Ungesättigtheit (Molgewicht Bindemittelharz
pro ungesättigte Bindung) der genannten Bindemittelharze bei 200 bis 3 000, insbesondere
230 bis 1 000, um sowohl eine ausreichende Photopolymerisierbarkeit und Härte des
Films zu erreichen. Der Säurewert liegt im Allgemeinen bei 20 bis 300, insbesondere
40 bis 200, um eine genügende Alkali-Entwicklungsfähigkeit nach der Belichtung des
Films zu erzielen.
[0050] Das mittlere Molgewicht der einzusetzenden Bindemittelharze liegt zwischen 1 500
und 200 000, insbesondere 10 000 bis 50 000 g/mol.
[0051] Die bei der erfindungsgemäßen Verwendung der Pigmentpräparationen für Farbfilter
eingesetzten organischen Lösungsmittel sind z.B. Ketone, Alkylenglykolether, Alkohole
und aromatische Verbindungen. Beispiele aus der Gruppe der Ketone sind: Aceton, Methylethylketon,
Cyclohexanon etc.; aus der Gruppe der Alkylenglykolether: Methylcellosolve (Ethylenglykolmonomethylether),
Butylcellosolve (Ethylenglykolmonobutylether), Methylcellosolveacetat, Ethylcellosolveacetat,
Butylcellosolveacetat, Ethylenglykolmonopropylether, Ethylenglykolmonohexylether,
Ethylenglykoldimethylether, Diethylenglykolethylether, Diethylenglykoldiethylether,
Propylenglykolmonomethylether, Propylenglykolmonoethylether, Propylenglykolmonopropylether,
Propylenglykolmonobutylether, Propylenglykolmonomethyletheracetat, Diethylenglykolmethyletheracetat,
Diethylenglykolethyletheracetat, Diethylenglykolpropyletheracetat, Diethylenglykolisopropyletheracetat,
Diethylenglykolbutyletheracetat, Diethylenglykol-t-butyletheracetat, Triethylenglykolmethyletheracetat,
Triethylenglykolethyletheracetat, Triethylenglykolpropyletheracetat, Triethylenglykolisopropyletheracetat,
Triethylenglykolbutyletheracetat, Triethylenglykol-t-butyletheracetat, etc.; aus der
Gruppe der Alkohole: Methylalkohol, Ethylalkohol, Isopropylalkohol, n-Butylalkohol,
3-Methyl-3-methoxybutanol, etc.; aus der Gruppe der aromatischen Lösungsmittel Benzol,
Toluol, Xylol, N-Methyl-2-Pyrrolidon, N-Hydroxymethyl-pyrrolidon-2-essigsäureethylester,
etc.
[0052] Weitere andere Lösungsmittel sind 1,2-Propandioldiacetat, 3-Methyl-3-methoxybutylacetat,
Essigsäureethylester, Tetrahydrofuran, etc. Die Lösungsmittel können einzeln oder
in Gemischen untereinander eingesetzt werden.
[0053] Die Erfindung betrifft weiterhin einen Photolack, enthaltend wenigstens ein Pigment
im obigen Sinne oder wenigstens eine erfindungsgemäße Pigmentpräparation und wenigstens
ein photohärtbares Monomer sowie wenigstens einen Photoinitiator.
[0054] Die photohärtbaren Monomere enthalten im Molekül wenigstens eine reaktive Doppelbindung
und gegebenenfalls andere reaktive Gruppen.
[0055] Als photohärtbare Monomere seien in diesem Zusammenhang insbesondere reaktive Lösungsmittel
bzw. sog. Reaktivverdünner verstanden z.B. aus der Gruppe der mono-, di-, tri- und
multifunktionelle Acrylate und Methacrylate, Vinylether, sowie Glycidylether. Als
zusätzlich enthaltene reaktive Gruppen kommen in Frage Allyl-, Hydroxy-, Phosphat-,
Urethan-, sek. Amin- und N-Alkoxymethylgruppen.
[0057] Die Auswahl der Monomere richtet sich insbesondere nach der Art und Intensität der
verwendeten Strahlenart der Belichtung, der gewünschten Reaktion mit dem Photoinitiator
und den Filmeigenschaften. Es können auch Kombinationen von Monomeren eingesetzt werden.
[0059] Erfindungsgemäß besteht keine Einschränkung hinsichtlich der einzusetzenden photohärtbaren
Monomeren oder Photoinitiatoren.
[0060] Die Erfindung betrifft bevorzugt Photolacke enthaltend
A) wenigstens ein "Pigment" im obigen Sinne, insbesondere in Mischung mit anderen
Pigmenten, vorzugsweise C.I. Pigment Green 36 oder eine darauf basierende erfindungsgemäße
Pigmentpräparation,
B1) wenigstens ein photohärtbares Monomer,
B2) wenigstens einen Photoinitiator,
C1) gegebenenfalls ein organisches Lösungsmittel,
D) gegebenenfalls ein Dispergiermittel,
E) gegebenenfalls ein Bindemittelharz,
sowie gegebenenfalls weitere Zusätze.
[0061] Erfindungsgemäß besteht auch keine Einschränkung hinsichtlich der Technologie zur
Erzeugung der gefärbten Bildelementmuster auf Basis der erfindungsgemäß zu verwendenden
Pigmente oder festen Pigmentpräparationen. Neben dem oben beschriebenen photolithographischen
Verfahren sind andere Verfahren wie Offset-Druck, chemisches Ätzen oder Ink Jet Druck
ebenso geeignet. Die Auswahl der geeigneten Bindemittelharze und Lösungsmittel bzw.
Pigment-Trägermedien sowie weitere Zusätze sind auf das jeweilige Verfahren abzustimmen.
Beim Ink Jet Verfahren, worunter sowohl der thermische als auch mechanische und piezo-mechanische
Ink Jet Druck verstanden werden, kommen neben rein organischen auch wässrig-organische
Trägermedien für die Pigmente und gegebenenfalls Bindemittelharze in Frage, wässrig-organische
Trägermedien werden sogar bevorzugt.
Beispiele
Herstell-Beispiel 1 nicht erfindungsgemäßes Pigment
[0062] 1 Mol Diazobarbitursäure werden in 8 Liter 90°C-heißem Wasser mit 1 Mol Barbitursäure
unter KOH-Titration bei pH 5 umgesetzt. 2 Mol Melamin werden zugegeben. Der pH wird
mit Salzsäure auf 5 gestellt. 1 Mol einer 40%igen Nickelchloridlösung werden zugetropft.
Nach 1h bei 90°C wird mit KOH auf pH 5 gestellt. Danach wird mit Salzsäure auf pH
2,0 gestellt und 4h bei 98°C getempert. Danach wird mit KOH auf pH 5 gestellt. Anschließend
wird das Pigment auf einer Saugnutsche isoliert, gewaschen und bei 80°C im Vakuumtrockenschrank
getrocknet und in einer üblichen Labormühle ca. 2 Minuten gemahlen.
Dispergierhärte: |
220 |
BET: |
120m2/g |
Herstell-Beispiel 2 erfindungsgemäßes Pigment
[0063] 1 Mol Diazobarbitursäure werden in 8 Liter 90°C-heißem Wasser mit 1 Mol Barbitursäure
unter KOH-Titration bei pH 5 umgesetzt. 2 Mol Melamin werden zugegeben. Der pH wird
mit Salzsäure auf 5 gestellt. 1 Mol einer 40%igen Nickelchloridlösung werden zugetropft.
Nach 1h bei 90°C wird mit KOH auf pH 5 gestellt. Danach wird mit Salzsäure auf pH
3,2 gestellt und 8h bei 98°C getempert. Danach wird mit KOH auf pH 5 gestellt. Anschließend
wird das Pigment auf einer Saugnutsche isoliert, gewaschen und bei 80°C im Vakuumtrockenschrank
getrocknet und in einer üblichen Labormühle ca. 2 Minuten gemahlen.
Dispergierhärte: |
490 |
BET: |
159m2/g |
Herstell-Beispiel 3 erfindungsgemäßes Pigment
[0064] 1 Mol Diazobarbitursäure werden in 8 Liter 90°C-heißem Wasser mit 1 Mol Barbitursäure
unter KOH-Titration bei pH 5 umgesetzt. 2 Mol Melamin werden zugegeben. Der pH wird
mit Salzsäure auf 5 gestellt. 1 Mol einer 40%igen Nickelchloridlösung werden zugetropft.
Nach 1h bei 90°C wird mit KOH auf pH 5 gestellt. Danach wird mit Salzsäure auf pH
3,0 gestellt und 8h bei 98°C getempert. Danach wird mit KOH auf pH 5 gestellt. Anschließend
wird das Pigment auf einer Saugnutsche isoliert, gewaschen und bei 80°C im Vakuumtrockenschrank
getrocknet und in einer üblichen Labormühle ca. 2 Minuten gemahlen.
Dispergierhärte: |
420 |
BET: |
155 m2/g |
Herstell-Beispiel 4 erfindungsgemäßes Pigment
[0065] 1 Mol Diazobarbitursäure werden in 8 Liter 90°C-heißem Wasser mit 1 Mol Barbitursäure
unter KOH-Titration bei pH 5 umgesetzt. 2 Mol Melamin werden zugegeben. Der pH wird
mit Salzsäure auf 5 gestellt. 1 Mol einer 40%igen Nickelchloridlösung werden zugetropft.
Nach 1h bei 90°C wird mit KOH auf pH 5 gestellt. Danach wird mit Salzsäure auf pH
3,0 gestellt und 12h bei 98°C getempert. Danach wird mit KOH auf pH 5 gestellt. Anschließend
wird das Pigment auf einer Saugnutsche isoliert, gewaschen und bei 80°C im Vakuumtrockenschrank
getrocknet und in einer üblichen Labormühle ca. 2 Minuten gemahlen.
Dispergierhärte: |
390 |
BET: |
152 m2/g |
Verwendungsbeispiele 1- 4
[0066] Herstellung einer gelben Zubereitung und Verwendung zur Herstellung eines gelben
Farbfilters
[0067] In einem Rührbehälter werden 774 Gew.-Teile Methoxybutylacetat und 286 Gew.-Teile
einer 21%igen Lösung eines alkalisch löslichen Copolymeren (Bindemittelharz) auf Basis
von Benzylmethacrylat (70T) / 2-Hydroxyethylmethacrylat (15T) / Methacrylsäure (15T),
Molgewicht ca. 25.000 g/mol, in Methoxypropylacetat homogen gemischt.
[0068] Anschließend werden 100 Gew.Teile eines Pigmentes aus den Herstellbeispielen, das
zuvor bei 70°C auf eine Restfeuchte von weniger als 1 Gew% getrocknet wird, homogen
eingetragen.
[0069] Diese Pigmentsuspension wird in einer horizontalen, geschlossenen Perlmühle unter
Einsatz von Yttrium-stabilisierten Zirkonoxid-Perlen (Durchmesser 0,6 bis 1,0 mm)
in mehreren Passagen gemahlen, bis ein effektiver Partikeldurchmesser (gemessen mit
Laserstreulicht-korrelationsspektroskopie an einer ca. 0,5 Gew.-% Verdünnung in Methoxypropylacetat)
von weniger als 150 nm verbunden mit einer Polydispersität von weniger als 0,14 erreicht
ist. (Vergleichsweise können elektronenmikroskopisch an einem getrockneten Film aus
einer 1%igen Verdünnung in Methoxypropylacetat eine sehr enge Partikelgrößenverteilung
mit 95% Anzahl der Teilchen unter 100 nm festgestellt werden.)
[0070] Die erhaltenen Zubereitungen zeigen eine ausreichende Lagerstabilität. Die Verwendungsbeispiele
1 - 4, in denen die Herstellbeispiele 1 - 4 eingesetzt sind, sind zur Herstellung
eines Photolackes für Farbfilter nach der Pigment-Dispersionsmethode gut geeignet.
Herstellung eines Photolacks
[0071] Zu 1000 Gew.-Teilen der so erhaltenen Zubereitungen werden 34,5 Gew.-Teile Trimethylolpropantriacrylat
(monomerer Reaktivverdünner) und 13,8 Gew.Teile eines Photoreaktionsstarters auf Basis
von Benzophenon und N,N'-Tetraethyl-4,4'-diaminobenzophenon im Verhältnis von 3 /
1 Gew.Teilen unter Rühren homogen eingetragen.
[0072] Man erhält einen UV-strahlungshärtbaren Photolack, der auf einem transparenten Substrat
aufgetragen und zum Farbfilter entwickelt wird.
[0073] Hierzu wird der Photolack mittels Spin-Coating auf ein 300 x 350 mm großes Stück
gereinigtes Borosilikatglas (Corning® 7059, Owens Corning Corp.) beschichtet und bei
110°C 5 Minuten in einem Ofen unter Reinbedingungen zu einem ca. 1,5 - 2µm dicken
Film getrocknet.
[0074] Anschließend wird der Film nach Abkühlung mittels einer Negativmaske zur Erzielung
des gewünschten Streifenbildmusters und einer Ultrahochdruck-Quecksilberdampflampe
bei einer Dosis von 200 mJ / cm
2 UV-belichtet und dann mittels 0,06 %iger wässriger Kaliumhydroxidlösung bei Raumtemperatur
entwickelt, mit vollentsalztem Wasser gereinigt und getrocknet. Anschließend erfolgt
eine 30 minütige Nachhärtung bei 235°C in einem Ofen unter Reinbedingungen.
[0075] Die so erhaltenen gelben erfindungsgemäßen Farbfilter 2, 3 und 4, hergestellt gemäß
den Verwendungsbeispielen 2 , 3 und 4 ausgehend von den Herstell-Beispielen 2, 3 und
4, besitzen gegenüber dem nicht-erfindungsgemäßen Farbfilter 1, hergestellt gemäß
dem Verwendungsbeispiel 1 und ausgehend von dem Herstell-Beispiel 1, eine deutlich
verbesserte spektrale Transparenz. Die Farbreinheit und Brillanz der Farbfilter 2,
3 und 4 ist ausgezeichnet.
Verwendungsbeispiel 5
[0076] Herstellung einer grünen Zubereitung und Verwendung zur Herstellung eines grünen
Farbfilters
[0077] Mit dem gleichen Verfahren wie in Verwendungsbeispiel 2 beschrieben jedoch unter
Einsatz von 40 Gew.Teilen des Pigmentes gemäß Herstell-Beispiel 2 und 60 Gew.Teilen
des grünen organischen Pigmentes Heliogen®Grün L9361 (Pigment Green 36, BASF AG) anstelle
von 100 Gew.Teilen des getrockneten Pigmentes hergestellt nach Beispiel 2 wird eine
Zubereitung mit hoher Feinverteilung und ausreichender Langzeitstabilität hergestellt,
die zur Herstellung grüner Photolacke für Farbfilter sehr gut geeignet ist.
[0078] Ein wie in Verwendungsbeispiel 2 beschrieben hergestellter Photolack und damit hergestellter
grüner gestreifter Farbfilter besitzt sehr gute spektrale Transparenzeigenschaften
sowie ausgezeichnete Farbreinheit und Brillanz.
1. Verwendung von Pigmenten der Formel (I)

oder tautomere Strukturen davon und/oder Hydrate davon, die Melamin eingelagert enthalten,
als Pigmente für Farbfilter für Flüssigkristallanzeigen,
dadurch gekennzeichnet, dass die genannten Pigmente eine Dispergierhärte von mehr als 250 aufweisen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, worin das Pigment zusammen mit dem Pigment "Pigment Green
36" verwendet wird.
3. Verwendung von Pigmenten gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie pro Atom Nickel zwei Moleküle Melamin enthalten.
4. Verwendung von Pigmenten gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um getemperte, vorzugsweise bei pH 2,5 ― pH 3,5 getemperte Pigmente handelt.
5. Verwendung von Pigmenten gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Dispergierhärte mehr als 250 und weniger als 1000 aufweisen.
6. Verwendung von Pigmenten gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, das sie eine spezifische Oberfläche nach BET von 120 bis 180 m2/g aufweisen.
7. Zubereitungen, enthaltend wenigstens ein Pigment, wie in einem der Ansprüche 1 bis
6 definiert, wenigstens ein organisches Lösungsmittel, gegebenenfalls ein Bindemittelharz
und gegebenenfalls ein Dispergiermittel.
8. Photolack, enthaltend wenigstens ein photohärtbares Monomer, wenigstens einen Photoinitiator
und wenigstens ein Pigment, wie in einem der Ansprüche 1 bis 6 definiert.
9. Verfahren zur Herstellung von Farbfiltern für Flüssigkristallanzeigen, dass die Verwendung
von wenigstens einem Pigment, wie in einem der Ansprüche 1 bis 6 definiert, umfasst.
10. Verfahren zur Herstellung von Farbfiltern für Flüssigkristallanzeigen, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens Pigment, wie in einem der Ansprüche 1 bis 6 definiert, in einem organischen
Lösungsmittel gegebenenfalls unter Zusatz eines Bindemittelharzes und/oder Dispergiermittels
gemahlen wird, anschließend unter Zusatz von photohärtbaren Monomeren, Photoreaktionsstarter
und gegebenenfalls weiterem Bindemittel und/oder Lösungsmittel zu einem Photolack
verarbeitet wird, der im Anschluss daran auf ein Substrat aufgetragen wird, mittels
Photomaske belichtet und anschließend gehärtet und zum fertigen Farbfilter entwickelt
wird.
11. Farbfilter, enthaltend wenigstens ein Pigment, wie in einem der Ansprüche 1 bis 6
definiert.
12. Flüssigkristallanzeige, enthaltend wenigstens einen Farbfilter gemäß Anspruch 10.
13. Verwendung eines Pigments, wie in einem der Ansprüche 1 bis 6 definiert, in Drucktinten
zur Herstellung von Farbfiltern, insbesondere nach dem Verfahren der Photolithographie,
Offset-Druck oder dem Verfahren des mechanischen, piezo-mechanischen oder thermischen
Ink-Jet Drucks.
14. Verwendung gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Drucktinten zusätzlich ein wässrig-organisches Trägermedium enthalten.