[0001] Die Erfindung betrifft eine Projektil-Webmaschine mit mindestens einer Beschleunigungsvorrichtung
für mindestens ein Projektil für den Schussfadeneintrag.
[0002] Bei Projektil-Webmaschinen nach dem Stand der Technik wird die Energie für den Abschuss
des Projektils in das Webfach in der Regel von einem Torsionsstab geliefert, der an
einem Ende fest in der Maschine eingespannt ist und an seinem anderen Ende ein Beschleunigungselement
trägt, mit dem das Projektil beaufschlagbar ist. Vor dem Abschießen des Projektils
wird der Torsionsstab in Torsion versetzt und anschließend freigegeben. Die dadurch
freiwerdende Energie wird über das Beschleunigungselement auf das Projektil übertragen
und dieses dadurch beschleunigt. Eine solche Webmaschine ist beispielsweise in der
EP 0 181 413 A1 beschrieben. Nachteilig an diesen bekannten Maschinen ist, dass der Antrieb des Projektils
über einen Torsionsstab mit Beschleunigerbremse einen relativ geringen Wirkungsgrad
aufweist.
[0003] Aus der
US 3,868,976 ist eine Projektil-Webmaschine bekannt, bei der das Projektil für den Schussfadeneintrag
im Wechsel von beiden Seiten des Webfachs mittels Druckluft in dieses eingetragen
wird. Das Hindurchblasen des Projektils durch das Webfach mittels Druckluft erfordert
jedoch eine erhebliche Antriebsleistung und ist daher für den praktischen Einsatz
zu teuer.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine leistungsfähige und kostengünstige
Projektil-Webmaschine bereitzustellen.
[0005] Die Aufgabe wird mit einer Projektil-Webmaschine mit mindestens einer Beschleunigungsvorrichtung
für mindestens ein Projektil zum Schussfadeneintrag erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass die Beschleunigungsvorrichtung ein ungleichmäßig übersetzendes Getriebe zum Antrieb
eines gegen das Projektil bewegbaren Beschleunigungselements aufweist, der das Projektil
in das während des Webvorgangs gebildete Webfach schießt und dass die Webmaschine
auf beiden Seiten des Webfachs eine Beschleunigungsvorrichtung für das mindestens
eine Projektil aufweist.
[0006] Das Ersetzen des bekannten Torsionsstabs durch ein ungleichmäßig übersetzendes Getriebe
zur Bereitstellung der Energie für die Beschleunigung des Projektils erhöht den Wirkungsgrad
der Webmaschine entscheidend. Im Gegensatz zu einem Torsionsstab benötigt ein solches
Getriebe auch keine Ölkühlung.
- Der Schussfadeneintrag kann somit von beiden Seiten in das Webfach erfolgen. Dazu
ist es ausreichend, ein einziges Projektil vorzusehen, das im Wechsel von links und
von rechts in das Webfach eingetragen wird. Dadurch entfällt die Vorrichtung zum Zurückführen
der Projektile, wie sie bei Projektil-Webmaschinen mit einseitigem Schussfadeneintrag
nach dem Stand der Technik erforderlich ist. Zwar sind bei einer solchen Ausgestaltung
der Webmaschine zwei Beschleunigungsvorrichtungen erforderlich, doch werden diese
jeweils weniger stark belastet als die Beschleunigungsvorrichtung einer Projektil-Webmaschine
mit einseitigem Schussfadeneintrag, da immer ein Beschleunigungselement in Ruhe ist,
während das andere Beschleunigungselement das Projektil beschleunigt. Die Vorrichtungen
können somit schwächer ausgelegt werden und sind daher günstiger in der Herstellung
als eine für eine Dauerbelastung ausgelegte Vorrichtung. Außerdem lassen sich durch
das Vorsehen zweier Beschleunigungsvorrichtungen, die ein Projektil im Wechsel von
links und von rechts in das Webfach eintragen, Webgeschwindigkeiten erreichen, die
mit einer Projektil-Webmaschine mit einseitigem Schussfadeneintrag nicht zu erzielen
sind. Ein weiterer Vorteil des beidseitigen Schussfadeneintrags liegt in der Möglichkeit,
gleichmäßigere Gewebe herstellen zu können als mit Maschinen mit einseitigem Schussfadeneintrag,
da die stets vorhandenen Spannungsunterschiede der Schussfäden zwischen der Eintragseite
und der Austragseite bei zweiseitigem Schussfadeneintrag besser ausgeglichen werden
können als bei einseitigem Schussfadeneintrag.
[0007] Es besteht außerdem die Möglichkeit, von den beiden Seiten des Webfachs und mittels
zweier unterschiedlicher Klemmvorrichtungen im Projektil Schussfäden unterschiedlicher
Farben und unterschiedlicher Qualitäten einzutragen und dadurch neuartige Gewebe herzustellen.
[0008] Für die Ausgestaltung des ungleichmäßig übersetzenden Getriebes sind verschiedene
Varianten denkbar. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung kann das Getriebe exzentrisch
gelagerte und/oder von der runden Form abweichende Zahnräder aufweisen, um die erforderliche
kurzzeitige hohe Beschleunigung des Beschleunigungselements zu erreichen. Es kann
außerdem ein Kurventrieb vorgesehen sein.
[0009] Grundsätzlich lässt sich das Beschleunigungselement, hier ein Hebel, zur Beschleunigung
des Projektils über den Zentralantrieb der Webmaschine mit antreiben. Die Beschleunigungsvorrichtung
kann jedoch auch einen eigenen Motor, wie einen Elektromotor, vorzugsweise einen Asynchronmotor,
aufweisen. Dadurch kann die für die Beschleunigung des Projektils notwendige Energie
sofort nach dem Einschalten der Webmaschine zur Verfügung gestellt werden. Auch die
Auslegung des Getriebes wird bei Vorhandensein eines eigenen Antriebs einfacher. Es
versteht sich, dass auch hydraulische oder pneumatische Antriebe für die Beschleunigungsvorrichtung
einsetzbar sind.
[0010] Die erfindungsgemäße Webmaschine kann außerdem in an sich bekannter Weise auf einer
oder auf beiden Seiten des Webfachs eine Vorrichtung zur Auswahl der von verschiedenen
Fadenspeichern zugeführten Schussfäden aufweisen. Dabei lässt sich die Leistungsfähigkeit
der Webmaschine dadurch steigern, dass die Vorrichtung zur Auswahl der Schussfäden
mehrere nebeneinander angeordnete und quer zur Schussfadeneintragsrichtung linear
verschiebbare Fadenzangen aufweist. Bekannte Vorrichtungen zur Schussfadenauswahl,
insbesondere zur Farbauswahl, weisen mehrere rotatorisch verstellbare Fadenklemmen
auf, die wahlweise dem Projektil ihren Schussfaden zuführen. Die Verstellung dieser
Klemmen ist jedoch aufwändiger als die lineare Verschiebung der Fadenzangen bei der
Auswahlvorrichtung der erfindungsgemäßen Webmaschine. Dabei kann diese Auswahlvorrichtung
mit Vorteil auch bei Webmaschinen mit einem anderen Prinzip des Schussfadeneintrags,
also auch bei Greifer-Webmaschinen oder Schleppschützen-Webmaschinen eingesetzt werden.
Selbstverständlich ist auch der Einsatz bei klassischen Projektil-Webmaschinen mit
einem Torsionsstab-Antrieb des Projektils möglich.
[0011] Zweckmäßigerweise kann zur Verschiebung der Fadenzangen ein motorisch angetriebenes
Zugmittel, vorzugsweise ein Endlos-Seil oder ein Endlos-Band vorgesehen sein, an dem
die Fadenzangen befestigt sind. Ein solcher Seilantrieb mit einem Schrittmotor ist
günstiger als ein Antrieb mit einem Linearmotor. Ketten- und Riemenantriebe über eine
oder zwei Rollen sind ebenfalls einsetzbar.
[0012] Jede der Fadenzangen kann wahlweise in eine Auswahlposition gebracht werden, aus
der sie zur Fadenübergabe auf das Projektil und zur Fadenübernahme auf die Gewebekante
zu bewegbar ist. Die Auswahlposition liegt in der Verlängerung der Längsachse des
Projektils. Durch die Übergabe des Schussfadens von der ausgewählten Fadenzange an
das Projektil bleibt der Schussfaden ständig geführt, d.h. es entsteht ein so genannter
positiver Schussfadeneintrag. Außerdem hat das Abholen des Schussfadens an der Gewebekante
den Vorteil, dass weniger Schussfadenabfall entsteht.
[0013] Zur Bewegung der ausgewählten Fadenzange auf das Projektil und/oder auf die Gewebekante
zu und zurück in die Auswahlposition kann ein mit der ausgewählten Fadenzange in Eingriff
bringbarer Mitnehmer vorgesehen sein. Dies hat den Vorteil, dass nur ein Antrieb für
den Mitnehmer und nicht für alle Fadenzangen erforderlich ist.
[0014] Auch der Mitnehmer kann an einem angetriebenen Zugmittel, vorzugsweise einem Endlos-Seil
oder einem Endlos-Band, befestigt sein, womit sich die gleichen Vorteile wie bei der
Bewegung der Fadenzangen erzielen lassen.
[0015] Eine weitere Steigerung der Leistungsfähigkeit der erfindungsgemäßen Webmaschine
lässt sich dadurch erzielen, dass auf einer oder beiden Seiten des Webfachs Fadenspanner
mit mehreren Wickelarmen für jeden von Fadenspeichern zugeführten Schussfaden vorgesehen
ist, wobei die Wickelarme einzeln angetrieben und vorzugsweise einzeln angesteuert
sind. Bisher sind bei Webmaschinen Fadenspanner bekannt, die den Schussfaden mittels
Kurvenscheiben spannen. Um die verschiedenen Spannungen der verschiedenen Schussfäden
zu beeinflussen, ist der Einsatz diverser Kurvenscheiben nötig. Dabei muss die Webmaschine
stillgesetzt werden. Mit den neuen Fadenspannern hingegen ist eine individuelle Spannung
der Schussfäden gemäß ihren Eigenschaften auch bei laufender Webmaschine möglich.
Der erfindungsgemäße Fadenspanner kann auch bei anderen hier nicht beschriebenen Webmaschinen
eingesetzt werden. Ebenfalls ist der erfindungsgemäße Fadenspanner in Alleinstellung
überall dort einsetzbar, wo ein einzelner Faden oder mehrere Fäden während des Betriebs
einer Vorrichtung gespannt werden müssen. Mit dem hier beschriebenen Fadenspanner
lassen sich Fäden unterschiedlicher Art individuell spannen bzw. belasten.
[0016] Hierzu kann der Antrieb der Wickelarme in Abhängigkeit von den Fadeneigenschaften
der einzelnen Schussfäden derart ansteuerbar sein, dass die Fadenspannung konstant
bleibt oder geregelt veränderbar ist. Insbesondere der Zeitpunkt und die Geschwindigkeit
des Aufwickelns lassen sich so individuell auf die einzelnen Garnqualitäten anpassen.
[0017] Bei der erfindungsgemäßen Webmaschine kann weiterhin beidseitig des Webfachs eine
Vorrichtung zum Abbremsen des mindestens einen Projektils vorgesehen sein, die zwei
relativ zueinander bewegliche Klemmbacken aufweist, die das Projektil seitlich klemmen
und dadurch abbremsen. Diese Vorrichtung kann gleichzeitig dazu verwendet werden,
das Projektil vor dem Abschuss in einer definierten Abschussposition zu halten. Dabei
sind die Klemmbacken geöffnet, stützen das Projektil jedoch von unten ab und bilden
beim Start eine seitliche Führung.
[0018] Außerdem können von unten ins Webfach ragende Stützelemente vorgesehen sein, die
das mindestens eine Projektil während seines Fluges durch das Webfach von unten und
seitlich führen. Bekannte Stützelemente für Projektile sind C-förmig ausgebildet und
führen daher das Projektil auch auf der Oberseite, wodurch jedoch eine höhere Reibung
entsteht und damit keine so hohen Geschwindigkeiten des Projektils erzielbar sind
wie bei einer Führung des Projektils ausschließlich von unten und von den Seiten.
[0019] Die erfindungsgemäße Projektil-Webmaschine lässt sich auch durch eine neue Ausgestaltung
der Projektile für Schussfäden, welche unterschiedlich sein können, hinsichtlich Leistungsfähigkeit
und Kosten optimieren. So kann das mindestens eine Projektil an beiden Enden eine
Klemmvorrichtung für einen Schussfaden aufweisen. Die beiden Klemmvorrichtungen erlauben,
das Projektil von beiden Seiten in das Webfach einzutragen, ohne es vorher drehen
zu müssen. Die Klemmvorrichtungen können auch unterschiedlich ausgebildet sein, insbesondere
unterschiedliche Klemmflächen und Klemmkräfte aufweisen, sodass Schussfäden unterschiedlicher
Qualität eingetragen werden können. Durch das Vorsehen zweier Klemmvorrichtungen an
den Enden des Projektils kann außerdem der Schussfadenabfall minimiert werden.
[0020] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Projektil-Webmaschine
anhand der Zeichnung näher beschrieben.
[0021] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht der wesentlichen Komponenten einer erfindungsgemäßen
Projektil-Webmaschine;
- Fig. 2
- eine Detailansicht der Beschleunigungsvorrichtung für das Projektil der Webmaschine
aus Fig. 1;
- Fig. 3 a, b
- eine perspektivische Ansicht der Schussfaden-Auswahlvorrichtung der Webmaschine aus
Fig. 1 in zwei verschiedenen Stellungen;
- Fig. 4
- eine vergrößerte Detaildarstellung zu Fig. 3 a;
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht der Fadenspanner der Webmaschine aus Fig. 1;
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht der Abbremsvorrichtung der Webmaschine aus Fig. 1.
[0022] Fig. 1 zeigt eine Projektil-Webmaschine 10 in ihren wesentlichen Komponenten in einer
perspektivischen Ansicht. Die Projektil-Webmaschine 10 ist für einen Schussfadeneintrag
von beiden Seiten in das während des Webvorgangs gebildete Webfach, dass durch zwei
Kettfäden 12, 13 angedeutet ist, ausgelegt. Das Webfach, durch das das Projektil transportiert
wird, liegt auf der gegenüberliegenden Seite des Webschaftes 43, welches in der Figur
nicht zu erkennen ist. Sie weist dazu auf beiden Seiten des Webfachs eine symmetrische
Aggregat-Anordnung auf. So sind zwei Beschleunigungsvorrichtungen 14, 14' für Projektile,
zwei Schussfaden-Auswahlvorrichtungen 15, 15', zwei Abbremsvorrichtungen 16, 16' sowie
zwei Fadenspann-Vorrichtungen 17, 17' vorgesehen. Diese Aggregate werden in den folgenden
Figuren 2 bis 6 noch deutlicher dargestellt und beschrieben. Außerdem ist in Fig.
1 der Webschaft 43 der Webmaschine 10 zu erkennen.
[0023] Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Detailansicht der Beschleunigungsvorrichtung 14 mit
einem Elektromotor 18, der über ein ungleichmäßig übersetzendes Getriebe 19 ein Beschleunigungselement
20 antreibt, wobei das Beschleunigungselement 20 gegen ein insbesondere aus Fig. 4
ersichtliches Projektil 21 bewegbar ist und dieses dadurch in das Webfach schießt.
Das hier dargestellte Getriebe 19 weist mehrere elliptische Zahnräder 22, 23, 24,
25 auf, die zudem exzentrisch gelagert sind. Es kann zudem ein Kurvenantrieb vorgesehen
sein, um die kurzzeitige starke Beschleunigung des Beschleunigungselements zu bewirken.
Mit Hilfe dieses Getriebes 19 ist die erforderliche kurzzeitige und starke Beschleunigung
des Beschleunigungselements 20 über einen gewissen Winkelbereich erzielbar.
[0024] Die auf der anderen Seite des Webfachs angeordnete Beschleunigungsvorrichtung 14'
ist identisch aufgebaut wie die Beschleunigungsvorrichtung 14.
[0025] Die Fig. 3a, b zeigen die Schussfaden-Auswahlvorrichtung 15 der Webmaschine 10 aus
Fig. 1. Die Vorrichtung 15 weist im dargestellten Beispiel acht nebeneinander angeordnete
Fadenzangen 26.1 bis 26.8 aus. Jeder der Fadenzangen 26.1 bis 26.8 wird von hier nicht
dargestellten Fadenspeichern durch in einer Platte angeordnete Ösen 27 ein Schussfaden
zugeführt (nicht dargestellt), wobei sich die einzelnen Schussfäden insbesondere in
der Farbe voneinander unterscheiden können. Die Fadenzangen 26.1 bis 26.8 sind lösbar
an einem Endlos-Seil 28 befestigt, das über eine Umlenkrolle 29 geführt und mittels
eines Schrittmotors 30 angetrieben ist. Dadurch lassen sich die Fadenzangen 26.1 bis
26.8 quer zur Längsrichtung des Projektils 21 verschieben, so dass jede der Fadenzangen
26.1 bis 26.8 in eine Auswahlposition bringbar ist, in der sie sich in Verlängerung
der Längsachse des Projektils 21 befindet. Im dargestellten Beispiel befindet sich
die Fadenzange 26.1 in Auswahlposition und ist gleichzeitig aus dieser auf das Projektil
21 zu bewegt worden. In dieser Position kann die Fadenzange 26.1 den von ihr gehaltenen
Schussfaden an eine Klemmvorrichtung des Projektils 21 übergeben. Nach erfolgter Übergabe
verfährt die Fadenzange an die Gewebekante, um nach dem Eintrag den Schussfaden wieder
zu halten (Reduzierung des Schussgarnabfalls). Nach der Übergabe verfährt die Fadenzange
26.1 wieder in die Auswahlposition, in der sie sich wieder parallel zu den übrigen
Fadenzangen 26.2 bis 26.8 befindet. Zum Verfahren der Fadenzangen 26.1 bis 26.8 auf
das Projektil 21 zu ist ein Mitnehmer 31 vorgesehen, der jeweils mit derjenigen Fadenzange
in Eingriff bringbar ist, die sich in Auswahlposition befindet. Der Mitnehmer 31 ist
ebenfalls an einem Endlos-Seil 32 befestigt, das durch einen Elektromotor 33 angetrieben
wird.
[0026] Fig. 3b zeigt eine der Fig. 3a entsprechende Darstellung, wobei jetzt jedoch die
Fadenzange 26.3 in Auswahlposition gebracht und vom Mitnehmer 31 auf das Projektil
21 zu bewegt worden ist.
[0027] In Fig. 4 sind die Fadenzange 26.1 und das Projektil 21 aus Fig. 3a in vergrößerter
Darstellung gezeigt. Zum Übergeben des Schussfadens fährt die Fadenzange 26.1 in eine
U-förmige Aussparung 34 am Ende des Projektils 21. In der U-förmigen Aussparung 34
ist eine hier nicht näher ersichtliche Klemmvorrichtung des Projektils 21 angeordnet,
die den Schussfaden von der Fadenzange 26.1 übernimmt. Die Klemmvorrichtung des Projektils
21 wird über einen Hebel 35 und eine Magnetanordnung 36 betätigt. Das Projektil 21
ist symmetrisch zu seiner zentralen Querachse 37 ausgebildet und weist daher an seinem
anderen, in Fig. 4 nicht zu sehenden Ende ebenfalls eine Klemmvorrichtung auf, die
über einen Hebel 35' betätigbar ist. Aus Fig. 4 ist außerdem zu erkennen, wie der
Mitnehmer 31 mit einem Vorsprung 31.1 in eine Nut 38 auf der Unterseite der Fadenzange
26.1 eingreift.
[0028] In Fig. 5 ist der Fadenspanner 17 der Webmaschine 10 näher gezeigt. Er weist insgesamt
acht Wickelarme 39.1 bis 39.8 auf, die jeweils von einem eigenen Elektromotor 40.1
bis 40.8 angetrieben sind. Jeder der Wickelarme 39.1 bis 39.8 kann das Ende eines
Schussfadens aufwickeln, sobald der Schussfaden abgeschnitten worden ist. Das Ende
wird von den Fadenzangen 26.1 bis 26.8 geklemmt gehalten, wobei die Schussfäden durch
die Ösen 27 von den Wickelarmen 39.1 bis 39.8 kommend verlaufen. Die Wickelarme 39.1
bis 39.8 dienen als Zwischenspeicher für die Schussfäden, um die Fadenspannung konstant
halten zu können. Der einzelmotorische Antrieb der Wickelarme 39.1 bis 39.8 ermöglicht
es, jeden Schussfaden individuell nach seinen Eigenschaften so aufzuwickeln, dass
die Fadenspannung konstant bleibt. Ein Umstellen auf Schussfäden anderer Qualitäten
ist ohne Umbaumaßnahmen an der Webmaschine und bei laufender Maschine einfach durch
eine entsprechende Änderung der Ansteuerung der Motoren 40.1 bis 40.8 möglich. Außerdem
ist es durch den Fadenspanner 17 mit den einzeln angetriebenen Wickelarmen 39.1 bis
39.8 leichter möglich, für das Gewebe Schussfäden unterschiedlicher Qualitäten bereitzustellen,
als bei mechanisch arbeitenden Fadenspannern nach dem Stand der Technik.
[0029] Fig. 6 zeigt schließlich die Abbremsvorrichtung 16 in vergrößerter Darstellung. Die
Abbremsvorrichtung 16 weist zwei Klemmbacken 16.1 und 16.2 auf, die in Pfeilrichtungen
16.3relativ zueinander beweglich sind und das Projektil 21 zwischen sich einklemmen
können. Sind die Klemmbacken 16.1, 16.2, wie in Fig. 6 dargestellt, geöffnet, so stützen
sie das Projektil 21 in der Abschussposition sowohl seitlich als auch von unten ab.
Dazu sind in den Klemmbacken 16.1 und 16.2 jeweils Nuten 41.1 und 41.2 vorgesehen,
in denen das Projektil 21 wie in Schienen geführt werden kann. In der in Fig. 6 gezeigten
Abschussposition des Projektils 21 kann das Beschleunigungselement 20 der Beschleunigungsvorrichtung
14 gegen das Ende des Projektils 21 bewegt werden und dieses dadurch in das Webfach
11 einschießen. Zum Führen des Projektils 21 im Webfach sind von unten in das Webfach
ragende und insbesondere aus den Figuren 3a, b ersichtliche Stützelemente 42 vorgesehen,
die das Projektil 21 während seines Fluges durch das Webfach 11 von unten und seitlich
abstützen. Dazu sind die Stützelemente 42 im Wesentlichen U-förmig ausgebildet. Über
dem Klemmbacken 16.2 ist eine Führungsschiene 44 angeordnet, die die jeweilige Fadenzange,
hier die Fadenzange Nr. 1, von der Auswahlposition in eine Übergabeposition des Schussfadens
an das Projektil 21 vor zum Geweberand und wieder zurück in die Auswahlposition führt.
Das Endlosseil 32, das den Mitnehmer für die Fadenzange verschiebbar hält, ist über
Umlenkrollen an einem Träger 45 gehalten.
Mit 46 ist der vordere Öffner für die Fadenzange, welche den Schussfaden nahe dem
Geweberand übernimmt, gezeigt. Nach der Übernahme wird der Schussfaden abgeschnitten.
Die dafür notwendige Schneidvorrichtung ist in der Figur nicht gezeigt.
[0030] Eine Projektil-Webmaschine 10 mit zwei Beschleunigungsvorrichtungen 14, 14' für mindestens
ein Projektil für den Schussfadeneintrag, wobei mindestens eine Beschleunigungsvorrichtung
14, 14' ein ungleichmäßig übersetzendes Getriebe zum Antrieb eines gegen das Projektil
bewegbaren Beschleunigungselements 20 aufweist, das das Projektil in das während des
Webvorgangs gebildete Webfach 11 schießt, und dass auf beiden Seiten des Webfachs
11 jeweils eine Beschleunigungsvorrichtung 14, 14' vorgesehen ist.
1. Projektil-Webmaschine mit mindestens einer Beschleunigungsvorrichtung (14, 14') für
mindestens ein Projektil (21), dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungsvorrichtung (14, 14') ein ungleichmäßig übersetzendes Getriebe
(19) zum Antrieb eines gegen das Projektil (21) bewegbaren Beschleunigungselements
(20) aufweist, der das Projektil (21) in das während des Webvorgangs gebildete Webfach
schießt, und dass sie auf beiden Seiten des Webfachs eine Beschleunigungsvorrichtung
(14, 14') für das mindestens eine Projektil (21) aufweist.
2. Projektil-Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das ungleichmäßig übersetzende Getriebe (19) exzentrisch gelagerte und/oder von der
runden Form abweichende Zahnräder (22 bis 25) aufweist.
3. Projektil-Webmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungsvorrichtung (14, 14') einen Motor, wie z. B. einen Elektromotor
(18), vorzugsweise einen Asynchronmotor, aufweist.
4. Projektil-Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie auf einer oder auf beiden Seiten des Webfachs eine Vorrichtung (15, 15') zur
Auswahl der von verschiedenen Fadenspeichern zugeführten Schussfäden aufweist.
5. Projektil-Webmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (15, 15') zur Auswahl der Schussfäden mehrere nebeneinander angeordnete
und quer zur Schussfadeneintragsrichtung linear verschiebbare Fadenzangen (26.1 bis
26.8) aufweist.
6. Projektil-Webmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verschiebung der Fadenzangen (26.1 bis 26.8) ein motorisch angetriebenes Zugmittel,
vorzugsweise ein Endlos-Seil (28) oder Endlos-Band vorgesehen ist, an dem die Fadenzangen
(26.1 bis 26.8) befestigt sind.
7. Projektil-Webmaschine nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass jede der Fadenzangen (26.1 bis 26.8) wahlweise in eine Auswahlposition bringbar ist,
aus der sie zur Fadenübergabe auf das Projektil (21) und zur Fadenübernahme auf die
Gewebekante zu bewegbar ist.
8. Projektil-Webmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die ausgewählte Fadenzange (26.1, 26.8) mittels eines Mitnehmers (31) auf das Projektil
(21) und/oder auf die Gewebekante zu und wieder zurück in die Auswahlposition bewegbar
ist.
9. Projektil-Webmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (31) an einem angetriebenen Zugmittel, vorzugsweise einem Endlos-Seil
(32) oder Endlos-Band befestigt ist.
10. Projektil-Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie auf einer oder beiden Seiten des Webfachs Fadenspanner (17,17') mit mehreren
Wickelarmen (39.1 bis 39.8) für jeden von Fadenspeichern zugeführten Schussfaden aufweist,
wobei die Wickelarme (39.1 - 39.8) einzeln angetrieben und vorzugsweise einzeln angesteuert
sind.
11. Projektil-Webmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb der Wickelarme (39.1 bis 39.8) in Abhängigkeit von den Fadeneigenschaften
der einzelnen Schussfäden derart ansteuerbar ist, dass die Fadenspannung konstant
bleibt oder geregelt veränderbar ist.
12. Projektil-Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer oder auf beiden Seiten des Webfachs eine Vorrichtung (16, 16') zum Abbremsen
des mindestens einen Projektils (21) vorgesehen ist, die zwei relativ zueinander bewegliche
Klemmbacken (16.1, 16.2) aufweist, die das Projektil (21) seitlich klemmen und dadurch
abbremsen.
13. Projektil-Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie von unten ins Webfach ragende Stützelemente (42) aufweist, die das mindestens
eine Projektil (21) während seines Fluges durch das Webfach von unten und seitlich
führen.
14. Projektil-Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Projektil (21) zu seiner zentralen Querachse (37) an beiden Enden
eine Klemmvorrichtung für einen Schussfaden aufweist.