(19)
(11) EP 1 777 716 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.04.2007  Patentblatt  2007/17

(21) Anmeldenummer: 06020915.2

(22) Anmeldetag:  05.10.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01H 9/46(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 22.10.2005 DE 202005016600 U

(71) Anmelder: Moeller GmbH
53115 Bonn (DE)

(72) Erfinder:
  • Gerving, Karsten
    53225 Bonn (DE)

(74) Vertreter: Müller-Gerbes Wagner Albiger Patentanwälte 
Friedrich-Breuer-Strasse 112
53225 Bonn
53225 Bonn (DE)

   


(54) Elektrische Schaltvorrichtung


(57) Die Erfindung betrifft eine elektrische Schaltvorrichtung (1), umfassend ein erstes Leitungsteil (2) und ein zweites Leitungsteil (3), die jeweils an einem freien Ende (6, 8) einen Kontakt (5, 7) tragen und in einer Y-Richtung relativ zueinander bewegbar sind, um die in einem geschlossenen Zustand aneinander anliegenden Kontakte (5, 7) zu trennen, und ein Lichtbogenblech (4), das sich im Wesentlichen in Y-Richtung erstreckt und zu dem ersten Leitungsteil (2) einen Trennabstand (S2) und zum zweiten Leitungsteil (3) einen Trennabstand (S1) aufweist, wobei die beiden freien Enden (6, 8) der Leitungsteile (2, 3) in eine zur Y-Richtung senkrechten X-Richtung weisen und dem Lichtbogenblech (4) gegenüberstehen, wobei sich die Trennabstände (S1, S2) in X-Richtung erstrekken und wobei das Lichtbogenblech wenigstens einen zur Y-Richtung geneigten Bereich aufweist, wodurch die Summe der Trennabstände (S1, S2) größer wird, wenn aus dem geschlossenen Zustand heraus die Kontakte getrennt werden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrische Schaltvorrichtung mit einem ersten Leitungsteil und einem zweiten Leitungsteil, die jeweils an einem freien Ende einen Kontakt tragen und relativ zueinander bewegbar ist, um die in einer geschlossenen Stellung aneinander anliegenden Kontakte zu trennen.

[0002] Eine derartige Schaltvorrichtung ist aus der DE 44 45 343 bekannt. Sie lässt sich beispielsweise zum Schutz elektrischer Anlagen oder Installationen gegen Schäden einsetzen, die im Kurzschlussfall auftreten könnten. Im Kurzschlussfall werden die Kontakte voneinander getrennt. Dabei bildet sich ein Lichtbogen zwischen den Kontakten aus. Wird durch die Bewegung eines der beiden Leitungsteile der Abstand zwischen den Kontakten zu groß, wandelt sich der Lichtbogen in einen Voröffnungslichtbogen um, der sich zwischen einem der Leitungsteile und einer Lichtbogenlöscheinrichtung bildet. Letztlich wandelt sich der Voröffnungslichtbogen in einen Unterbrechungslichtbogen um, welcher auf die Löschflügel der Lichtbogenlöscheinrichtung überspringt. Die Lichtbogenlöscheinrichtung weist mehrere Bauteile auf. Sie ist daher vergleichsweise aufwendig herzustellen.

[0003] Des Weiteren ist aus der JP 6223669 eine elektrische Schaltvorrichtung mit zwei Leitungsteilen bekannt, die ebenso jeweils an einem freien Ende einen Kontakt tragen und von denen ein Leitungsteil in eine Y-Richtung bewegbar angeordnet ist, um die in einer geschlossenen Stellung aufeinander liegenden Kontakte zu trennen. Ein Lichtbogenblech erstreckt sich dabei im Wesentlichen in die Y-Richtung. Das Lichtbogenblech weist dabei zum ersten Leitungsteil einen Trennabstand S2 und zum zweiten Leitungsteil einen Trennabstand S1 auf, wobei die beiden freien Enden der Leitungsteile in eine gleiche X-Richtung weisen, die senkrecht zur Bewegungsrichtung des bewegbaren Leitungsteiles bzw. zur Y-Richtung steht. Die beiden freien Enden der Leitungsteile stehen dem Lichtbogenblech gegenüber. Die Trennabstände S1 und S2 erstrecken sich in gleicher Richtung wie die beiden freien Enden der Leitungsteile. Aufgrund der Form und Anordnung des Lichtbogenbleches bleibt die Summe der Trennabstände S1 und S2 während der Bewegung des bewegbaren Leitungsteiles konstant.

[0004] Wie auch bei der Schaltvorrichtung gemäß der DE 44 45 343 entsteht beim Trennen der Kontakte aus der geschlossenen Stellung heraus zunächst ein Lichtbogen zwischen den beiden Kontakten. Wird durch die Bewegung des bewegbaren Leitungsteiles der Abstand zwischen diesen Kontakten zu groß, springt der Lichtbogen auf das Lichtbogenblech über. Aufgrund der gegebenen Trennabstände S1, S2 verharrt der Lichtbogen lange zwischen den beiden Kontakten mit der Folge, dass das in der Regel hochwertige Kontaktmaterial durch den Einfluss des Lichtbogens abbrennt oder abgetragen wird. Zwar ließe sich durch Verkleinerung der Trennabstände S1, S2 ein Überspringen des Lichtbogens auf das Lichtbogenblech begünstigen, wodurch die Abnutzung des Kontaktmaterials gemindert würde, doch hätte dies wiederum zur Folge, dass der auf das Lichtbogenblech übergesprungene Lichtbogen aufgrund der dann zu überbrückenden kurzen Trennabstände erst nach längerer Zeit zum Erlöschen kommt.

[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine elektrische Schaltvorrichtung bereitzustellen, die einfach aufgebaut ist und bei der ein Verschleiß an den Kontakten möglichst gering gehalten wird.

[0006] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird mit der Merkmalskombination gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

[0007] Die elektrische Schaltvorrichtung nach Anspruch 1 zeichnet sich dadurch aus, dass das Lichtbogenblech wenigstens einen zur Y-Richtung geneigten Bereich aufweist, wodurch die Summe der Trennabstände S1 und S2 größer wird, wenn aus der geschlossenen Stellung heraus die Kontakte getrennt werden.

[0008] Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass das erste Leitungsteil in Y-Richtung bewegt werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann aber auch grundsätzlich auch das zweite Leitungsteil in Y-Richtung bewegt werden, um die Kontakte zu trennen. Um die Kontakte nach erfolgter Trennung wieder zu schließen, ist eine entsprechende Bewegung eines Leitungsteils oder beider Leitungsteile in eine zur Y-Richtung entgegengesetzte Richtung notwendig.

[0009] Aufgrund des zur Y-Richtung geneigten Bereiches steigt zumindest in einem Abschnitt der Bewegung des bewegbaren ersten Leitungsteiles der Trennabstand S2 an, so dass die Summe der Trennabstände entsprechend ansteigt und die Lichtbögen schneller erlischen, die sich einerseits zwischen erstem. Leitungsteil und Lichtbogenblech und andererseits zwischen zweitem Leitungsteil und Lichtbogenblech einstellen.

[0010] Dadurch, dass der Öffnungsweg des ersten Leitungsteiles bzw. die Öffnungsstrecke der Kontakte ausgenutzt wird, um die Summe der Trennabstände S1 und S2 mit zunehmendem Öffnungsweg zu vergrößern, können in der geschlossenen Stellung der Kontakte bzw. in der Nähe der geschlossenen Stellung die Trennabstände S1 und S2 klein gewählt werden, so dass der Lichtbogen schnell von den Kontakten weggeführt wird, wodurch der unerwünschte Materialabtrag der Kontakte deutlich reduziert werden kann.

[0011] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist das Lichtbogenblech einen unteren, freistehenden Endbereich auf, der in Richtung des freien Endes des zweiten Leitungsteiles weist und diesem in geschlossener Stellung der Kontakte gegenübersteht. Der Abstand des freistehenden Endbereichs des Lichtbogenblechs zum zweiten Leitungsteil soll dabei dem Trennabstand S1 entsprechen. Das Gegenüberstehen des freien Endes des zweiten Leitungsteiles und des freistehenden Endbereiches des Lichtbogenbleches begünstigt ein schnelles Erlöschen des Lichtbogens zwischen den Kontakten.

[0012] Der freistehende Endbereich und der geneigte Bereich des Lichtbogenbleches können durch einen mittleren Bereich verbunden sein, der in geschlossener Stellung der Kontakte dem ersten Leitungsteil gegenübersteht. Der Abstand zwischen mittlerem Bereich und dem freien Ende des ersten Leitungsteiles entspricht dabei dem Trennabstand S2. Dieser Trennabstand S2 ist in geschlossener Stellung der Kontakte gering, so dass sich zwischen den freien Enden der Leitungsteile und dem Lichtbogenblech energetisch begünstigt schnell Lichtbögen ausbilden können, durch die der Lichtbogen zwischen den Kontakten erlischt.

[0013] Durch die Neigung des geneigten Bereiches bezogen auf die Y-Richtung steigt mit größer werdendem Öffnungsweg der Abstand zwischen dem ersten Leitungsteil und dem Lichtbogenblech an. Wird die Summe der Trennabstände S1, S2 zu groß, fallen die die beiden Trennabstände S1, S2 überbrückenden Lichtbögen wie gewünscht zusammen.

[0014] Der Winkel zwischen Y-Richtung und dem geneigten Bereich beträgt vorzugsweise 25 bis 35°. Durch einen derartigen Winkel wird sichergestellt, dass ein dem Lichtbogenblech zugewandtes Ende des Lichtbogens beim Öffnen der Kontakte nicht zu lange an dem Übergang zwischen mittlerem Bereich und geneigtem Bereich haftet, sondern sich entsprechend des kürzesten Abstands zwischen zweitem Leitungsteil und Lichtbogenblech entlang des geneigten Bereiches bewegt. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Neigung des geneigten Bereiches zur Y-Richtung nicht konstant sein muss. So kann der geneigte Bereich auch unterschiedlich große Neigungswinkel aufweisen. Somit kann der geneigte Bereich kurvenförmig oder gekrümmt sein.

[0015] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel schließt sich dem geneigten Bereich ein oberer Endbereich an, der vorzugsweise eine Aussparung aufweist. Diese Aussparung kann als Langloch ausgebildet sein. Die Aussparung dient einerseits dazu, die von den Lichtbögen erwärmte Luft aus dem Bereich der freien Enden der Leitungsteile und des Lichtbogenbleches abführen zu können. Andererseits kann die Aussparung im oberen Endbereich eine Zone definieren, aus der das lichtbogenblechseitige Ende des Lichtbogen, der sich zwischen dem ersten Leitungsteil und dem Lichtbogenblech gebildet hat, nicht mehr wegwandert und somit dort der Lichtbogen zum Erlöschen kommt.

[0016] Das Lichtbogenblech kann zwei Flügel aufweisen, die zueinander beabstandet sind und durch den mittleren Bereich und/oder durch den oberen Endbereich miteinander verbunden sind. Im Querschnitt ist dabei das Lichtbogenblech U-förmig, wobei die beiden U-Schenkel durch die zwei Flügel gebildet werden und die U-Basis durch den mittleren Bereich bzw. durch den oberen Endbereich gebildet wird. Die sich gegenüberstehenden Flügel können das magnetische Löschen der beim Öffnen der Kontakte entstehenden Lichtbögen unterstützen.

[0017] Die Flügel können das Lichtbogenblech bezogen auf die Leitungsteile seitlich fixieren. Beispielsweise können bei einer elektrischen Schaltvorrichtung die Flügel in entsprechende Vertiefungen greifen, so dass die Position des Lichtbogenbleches bezogen auf die Leitungsteile, insbesondere die seitliche Position, eindeutig festgelegt ist.

[0018] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Lichtbogenblech einstückig ausgeformt. Bei der Ausführung mit zwei Flügeln lässt sich das Lichtbogenblech in einfacher Weise ausstanzen und danach in eine U-Form bringen.

[0019] Das erste Leitungsteil kann als Kontaktbrücke ausgebildet sein, die das zweite Leitungsteil mit einem dritten Leitungsteil verbindet, wobei Letztgenanntes so ausgebildet sein kann wie das zweite Leitungsteil. Das erste und das dritte Leitungsteil können dabei einen elektrischen Ausgang bzw. Eingang der elektrischen Schaltvorrichtung bilden. Das als Kontaktbrücke ausgebildete erste Leitungsteil ist vorzugsweise symmetrisch aufgebaut und weist an zwei freien Enden jeweils einen Kontakt auf.

[0020] Anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1
in schematischer Darstellung Teile einer erfindungsgemäßen Schaltvorrichtung;
Figur 2
eine Schaltvorrichtung im Querschnitt;
Figur 3
die Schaltvorrichtung der Figur 2 von oben;
Figur 4
ein Lichtbogenblech von der Seite im Schnitt;
Figur 5
das Lichtbogenblech der Figur 4 von vorne;
Figur 6
das Lichtbogenblech der Figur 4 von oben; und
Figur 7
das Lichtbogenblech der Figur 4 in perspektivischer Ansicht.


[0021] Figur 1 zeigt einzelne Bauteile einer Schaltvorrichtung, die in einer bevorzugten Ausführung in den Figuren 2 und 3 näher dargestellt wird und in ihrer Gesamtheit mit 1 bezeichnet wird. Figur 1 zeigt ein erstes Leitungsteil 2, ein zweites Leitungsteil 3 sowie ein Lichtbogenblech 4, wobei drei verschiedene Positionen des in Y-Richtung bewegbaren ersten Leitungsteiles 2 dargestellt sind (vgl. Figur 1a, 1b, 1c). Das erste Leitungsteil 2 trägt einen Kontakt 5, der beispielsweise als Silberplättchen ausgebildet sein kann. Der Kontakt 5 ist an einem freien Ende 6 des ersten Leitungsteiles 2 unterseitig befestigt. In der in der Figur 1a dargestellten Stellung des ersten Leitungsteiles 2 liegt der Kontakt 5 unmittelbar an einem Kontakt 7 an, der ebenfalls aus Silber oder einem anderen hochwertigen Kontaktmaterial sein kann. Der Kontakt 7 ist an einem freien Ende 8 des zweiten Leitungsteiles 3 befestigt. In dem geschlossenen Zustand der beiden Kontakte 5, 7 (vgl. Figur 1a) ist ein Stromfluss von dem ersten Leitungsteil 2 über die Kontakte 5, 7 auf das zweite Leitungsteil 3 bzw. umgekehrt möglich.

[0022] Die freien Enden 6, 8 weisen zu dem Lichtbogenblech 4 einen Trennabstand S1 bzw. S2 auf, die in eine X-Richtung zeigen, die senkrecht zur Y-Richtung ist. Zu erkennen ist, dass die beiden Kontakte 5, 7 gegenüber den freien Enden 6, 8 leicht zurückgezogen sind. Die Trennabstände S1, S2 beziehen sich somit auf die freien Enden 6, 8 der Leitungsteile 2, 3, die im Gegensatz zu den hochwertigen Kontakten aus gewöhnlichem Leitermaterial sind.

[0023] Das erste Leitungsteil 2 lässt sich von einer hier nicht weiter dargestellten Öffnungs- und/oder Schließeinrichtung betätigen, welche beispielsweise einen Auslösemechanismus und/oder ein manuelles Steuerorgan aufweisen kann. Die Öffnungs- und Schließeinrichtung bewegt das erste Leitungsteil in Y-Richtung, so dass, wie in Figur 1b dargestellt, die Kontakte 5, 7 nicht mehr unmittelbar aneinandergrenzen, sondern sich dazwischen ein Luftspalt ausbildet. Zwischen den nun beabstandeten Kontakten 5, 7 bildet sich bei entsprechendem Stromfluss durch die Leitungsteile 2, 3 ein Lichtbogen aus, der mit größer werdendem Öffnungsweg des ersten Leitungsteiles 2 in Y-Richtung erlischt bzw. auf das Lichtbogenblech 4 überspringt. Die mit 9 und 10 gekennzeichneten Lichtbögen überbrücken dabei den Trennabstand S1 einerseits und den Trennabstand S2 andererseits. Durch die Anordnung der Leitungsteile 2, 3, nämlich das Weisen der freien Enden 6, 8 der Leitungsteile 2, 3 in eine gleiche Richtung, entsteht durch Stromfluss ein Magnetfeld, dass den Lichtbogen in X-Richtung bewegt.

[0024] Wird das erste Leitungsteil 2 ausgehend von der in der Figur 1b dargestellten Stellung weiter in Y-Richtung verschoben, vergrößert sich durch die Formgebung des Lichtbogenbleches 4 der Trennabstand S2 zwischen dem ersten Leitungsteil 2 und dem Lichtbogenblech 4. Entsprechend wird durch die Bewegung des ersten Leitungsteiles 2 die Summe der Trennabstände S1 und S2 größer. Der Abstand des Lichtbogenbleches 4 zu den Leitungsteilen 2, 3 bzw. die Formgebung des Lichtbogenbleches 4 sind dabei so auszulegen, dass der Lichtbogen schnell von den Kontakten 5, 7 springt und die Lichtbögen 9, 10 schnell erlischen.

[0025] In Figur 1c sind die Lichtbögen 9, 10 der Figur 1b nicht mehr vorhanden. Die Summe der Trennabstände S1, S2 ist hier so groß, dass die Lichtbogen zusammengefallen sind. Somit fließt kein Strom zwischen den Leitungsteilen 2, 3. Um die Kontakte 5, 7 wieder zu schließen, wird der erste Leitungsteil 2 in entgegengesetzte Y-Richtung bewegt, bis die Kontakte unmittelbar aufeinander liegen (siehe Figur 1a).

[0026] Das Lichtbogenblech 4 weist einen unteren Endbereich 11 auf, der in Richtung des freien Endes 8 des zweiten Leitungsteiles 3 zeigt und diesem direkt gegenübersteht. Diesem unteren Endbereich 11 schließt sich in Y-Richtung gesehen ein mittlerer Bereich 12 an, der sich parallel zur Y-Richtung erstreckt. Im geschlossenen Zustand der Kontakte 5, 7 (wie in Figur 1a dargestellt) steht der mittlere Bereich 12 dem freien Ende 6 des ersten Leitungsteiles 2 gegenüber, wobei dadurch der Trennabstand S2 definiert wird. Dem mittleren Bereich wiederum schließt sich ein geneigter Bereich 13 an. Dieser geneigte Bereich 13 weist gegenüber der Y-Richtung einen Neigungswinkel 14 (vgl. Figur 1c) auf. Aufgrund des geneigten Bereiches 13 wächst der Trennabstand S2 mit größer werdendem Öffnungsweg des ersten Leitungsteiles 2. In Y-Richtung gesehen folgt dem geneigten Bereich 13 schließlich ein oberer Endbereich 15, der wie der mittlere Bereich 12 parallel zur Y-Richtung ausgerichtet ist.

[0027] Die Figuren 2 und 3 zeigen die bereits oben schon erwähnte Schaltvorrichtung 1, wobei Figur 2 ein Querschnitt und Figur 3 eine Ansicht von oben ist. In einem Kunststoffgehäuse 16 der Schaltvorrichtung 1 eingebettet sind ein in Richtung Y bewegbarer erster Leitungsteil 2 in Form einer Kontaktbrücke. Die Kontaktbrücke 2 verbindet in einer Schließstellung die Leitungsteile 3a, 3b miteinander. Die Leitungsteile 3a, 3b stellen einen Ausgang 17 bzw. einen Ausgang 18 dar, wobei Eingang und Ausgang auch vertauscht sein können. Die Kontaktbrücke 2 trägt an ihren jeweiligen freien Enden 6a, 6b unterseitig zwei Kontakte 5a, 5b. Die Kontakte 5a, 5b liegen in geschlossener Stellung der Kontaktbrücke 2 an entsprechenden Kontakten 7a, 7b der Leitungsteile 3a, 3b an, wodurch eine Verbindung zwischen Ausgang 17 und Eingang 18 hergestellt ist.

[0028] Da der Aufbau der Schaltvorrichtung 1 spiegelsymmetrisch zu einer Mittelachse 19 ist, wird im Folgenden nur Bezug genommen auf die rechte Seite der Figur 2. Entsprechende Ausführungen geltend sinngemäß für die linke Seite der Figur 2.

[0029] Den freien Enden 6b, 8b der Kontaktbrücke 2 bzw. des Leitungsteiles 3b steht das Lichtbogenblech 4 gegenüber, dessen Aufbau aus den Figuren 4 bis 7 deutlich wird. Aus Figur 3 wird deutlich, dass die Schalteinrichtung 1 drei nebeneinander angeordnete Kontaktbrücken 2 mit drei entsprechenden Eingängen 17 und Ausgängen 18, aufweist, so dass die Schaltvorrichtung 1 beispielsweise einen Schutzschalter in der 3-Phasen-Wechselstromtechnik darstellen kann.

[0030] Die Figuren 4 bis 7 zeigen das Lichtbogenblech 4, wie es in der Schaltvorrichtung 1 der Figuren 2 und 3 Anwendung findet. Das Lichtbogenblech 4 weist zwei zueinander beabstandete Flügel 20, 21 auf, die durch einen Verbindungsabschnitt 22 miteinander verbunden sind. Der Verbindungsabschnitt 22 entspricht im Wesentlichen dem oberen Endbereich 15 des Lichtbogenbleches 4, wie es in der Figur 1 dargestellt ist. In dem Verbindungsabschnitt 22 bzw. in dem oberen Endbereich 15 ist ein Langloch 23 ausgebildet, das, wie aus der Figur 2 deutlich wird, dem freien Ende 6b der Kontaktbrücke 2 in geöffneter Stellung (wie in Figur 2 dargestellt) gegenübersteht.

[0031] Insbesondere in Figur 4 ist der freistehende untere Endbereich 11, der sich daran anschließende mittlere Bereich 12, der dann folgende geneigte Bereich 13 sowie schließlich der in Y-Richtung sich erstreckende Endbereich 15 zu erkennen. In Einbaulage des Lichtbogenbleches 4 bilden die Flügel 20, 21 und der Verbindungsabschnitt 22 eine Lichtbogenlöschkammer, in die die freien Enden 8b, 6b der Leitungsteile 2, 3b hineinragen. Wird nun ausgehend aus einer geschlossenen Stellung der Kontaktbrücke 2 die Schaltvorrichtung 1 geschaltet, hebt der Kontakte 5b von dem Kontakt 7b ab, wobei sich ein Lichtbogen zwischen den Kontakten 5b, 7b bildet. Wird aufgrund eines größer werdenden Öffnungsweges der Kontaktbrücke 2 der Abstand zwischen den Kontakten zu groß, bilden sich Lichtbögen zwischen dem freien Ende 6b und dem freistehenden unteren Endbereich 11 und dem freien Ende 8b und dem mittleren Bereich 12 (analoges gilt für die linke Seite der Figur 2). Mit größer werdendem Öffnungsweg der Kontaktbrücke 2 läuft das lichtbogenblechseitige Ende des Lichtbogens zwischen freiem Ende 8b und Lichtbogenblech 4 am Lichtbogenblech 4 entlang Richtung oberer Endbereich 15. Dabei läuft es entlang des geneigten Bereiches 13, wodurch der vom Lichtbogen zu überbrückende Abstand größer wird. Durch diese Abstandsvergrößerung können die Lichtbögen zwischen den Leitungsteilen 2, 3b und dem Lichtbogenblech 4 bereits zum Erlöschen kommen. Erreicht jedoch das lichtbogenblechseitige Ende des Lichtbogens zwischen Kontaktbrücke 2 und Lichtbogenblech 4 den oberen Endbereich 15, kann es bis zu einer unteren Kante 24 des Langloches wandern. Die untere Kante 24 bildet dabei eine Zone, in der der Lichtbogen spätestens zum Erlöschen kommt.

[0032] Die Flügel 20, 21 und der Verbindungsabschnitt 22 werden jeweils durch Übergangsbereiche 25 miteinander verbunden, die zu dem Verbindungsabschnitt 22 bzw. zu den jeweiligen Flügeln 20, 21 einen Winkel von 45 Grad aufweisen. Durch Spalte 26 sind die Flügel 20, 21 von dem freistehenden Endbereich 11 getrennt.

[0033] Das in den Figuren 4 bis 7 dargestellte Lichtbogenblech kann vorzugsweise aus 1,2 mm starkem Blech gestanzt und geformt sein.

Bezugszeichenliste:



[0034] 
1
Schaltvorrichtung
2
erstes Leitungsteil
3
zweites Leitungsteil
4
Lichtbogenblech
5
Kontakt
6
freies Ende
7
Kontakt
8
freies Ende
9
Lichtbogen
10
Lichtbogen
11
unterer Endbereich
12
mittlerer Bereich
13
geneigter Bereich
14
Winkel
15
oberer Endbereich
16
Gehäuse
17
Ausgang
18
Eingang
19
Mittellinie
20
Flügel
21
Flügel
22
Verbindungsabschnitt
23
Langloch
24
untere Kante
25
Übergangsbereich
26
Spalt



Ansprüche

1. Elektrische Schaltvorrichtung (1), umfassend ein erstes Leitungsteil (2) und ein zweites Leitungsteil (3), die jeweils an einem freien Ende (6, 8) einen Kontakt (5, 7) tragen und in einer Y-Richtung relativ zueinander bewegbar sind, um die in einem geschlossenen Zustand aneinander anliegenden Kontakte (5, 7) zu trennen, und ein Lichtbogenblech (4), das sich im Wesentlichen in Y-Richtung erstreckt und zu dem ersten Leitungsteil (2) einen Trennabstand (S2) und zum zweiten Leitungsteil (3) einen Trennabstand (S1) aufweist, wobei die beiden freien Enden (6, 8) der Leitungsteile (2, 3) in eine zur Y-Richtung senkrechten X-Richtung weisen und dem Lichtbogenblech (4) gegenüberstehen und wobei sich die Trennabstände (S1, S2) in X-Richtung erstrecken, dadurch gekennzeichnet, dass das Lichtbogenblech wenigstens einen zur Y-Richtung geneigten Bereich aufweist, wodurch die Summe der Trennabstände (S1, S2) größer wird, wenn aus dem geschlossenen Zustand heraus die Kontakte getrennt werden.
 
2. Elektrische Schaltvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Lichtbogenblech (4) einen unteren freistehenden Endbereich (11) aufweist, der in Richtung des freien Endes (8) des zweiten Leitungsteiles (3) weist und diesem im geschlossenen Zustand der Kontakte (5, 7) gegenübersteht.
 
3. Elektrische Schaltvorrichtung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der freistehende Endbereich (11) und der geneigte Bereich (13) durch einen mittleren Bereich (12) verbunden sind, der im geschlossenen Zustand der Kontakte (5, 7) dem ersten Leitungsteil (2) gegenübersteht.
 
4. Elektrische Schaltvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Neigungswinkel zwischen der Y-Richtung und dem geneigten Bereich (13) 25 bis 35° beträgt.
 
5. Elektrische Schaltvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich dem geneigten Bereich (13) ein oberer Endbereich (15) vorzugsweise mit einer Aussparung (23) anschließt.
 
6. Elektrische Schaltvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Lichtbogenblech (4) zwei Flügel (20, 21) aufweist, die zueinander beabstandet sind und durch einen Verbindungsabschnitt (22) miteinander verbunden sind.
 
7. Elektrische Schaltvorrichtung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Flügel (20, 21) das Lichtbogenblech (4) bezogen auf die Leitungsteile (2, 3) seitlich fixieren.
 
8. Elektrische Schaltvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Lichtbogenblech (4) einstückig ausgeformt ist.
 
9. Elektrische Schaltvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Leitungsteil (2) als Kontaktbrücke ausgebildet ist.
 
10. Lichtbogenblech (4) für eine elektrische Schaltvorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 9.
 




Zeichnung














Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente