[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrische Schaltvorrichtung mit einem ersten Leitungsteil
und einem zweiten Leitungsteil, die jeweils an einem freien Ende einen Kontakt tragen
und relativ zueinander bewegbar ist, um die in einer geschlossenen Stellung aneinander
anliegenden Kontakte zu trennen.
[0002] Eine derartige Schaltvorrichtung ist aus der
DE 44 45 343 bekannt. Sie lässt sich beispielsweise zum Schutz elektrischer Anlagen oder Installationen
gegen Schäden einsetzen, die im Kurzschlussfall auftreten könnten. Im Kurzschlussfall
werden die Kontakte voneinander getrennt. Dabei bildet sich ein Lichtbogen zwischen
den Kontakten aus. Wird durch die Bewegung eines der beiden Leitungsteile der Abstand
zwischen den Kontakten zu groß, wandelt sich der Lichtbogen in einen Voröffnungslichtbogen
um, der sich zwischen einem der Leitungsteile und einer Lichtbogenlöscheinrichtung
bildet. Letztlich wandelt sich der Voröffnungslichtbogen in einen Unterbrechungslichtbogen
um, welcher auf die Löschflügel der Lichtbogenlöscheinrichtung überspringt. Die Lichtbogenlöscheinrichtung
weist mehrere Bauteile auf. Sie ist daher vergleichsweise aufwendig herzustellen.
[0003] Des Weiteren ist aus der
JP 6223669 eine elektrische Schaltvorrichtung mit zwei Leitungsteilen bekannt, die ebenso jeweils
an einem freien Ende einen Kontakt tragen und von denen ein Leitungsteil in eine Y-Richtung
bewegbar angeordnet ist, um die in einer geschlossenen Stellung aufeinander liegenden
Kontakte zu trennen. Ein Lichtbogenblech erstreckt sich dabei im Wesentlichen in die
Y-Richtung. Das Lichtbogenblech weist dabei zum ersten Leitungsteil einen Trennabstand
S2 und zum zweiten Leitungsteil einen Trennabstand S1 auf, wobei die beiden freien
Enden der Leitungsteile in eine gleiche X-Richtung weisen, die senkrecht zur Bewegungsrichtung
des bewegbaren Leitungsteiles bzw. zur Y-Richtung steht. Die beiden freien Enden der
Leitungsteile stehen dem Lichtbogenblech gegenüber. Die Trennabstände S1 und S2 erstrecken
sich in gleicher Richtung wie die beiden freien Enden der Leitungsteile. Aufgrund
der Form und Anordnung des Lichtbogenbleches bleibt die Summe der Trennabstände S1
und S2 während der Bewegung des bewegbaren Leitungsteiles konstant.
[0004] Wie auch bei der Schaltvorrichtung gemäß der
DE 44 45 343 entsteht beim Trennen der Kontakte aus der geschlossenen Stellung heraus zunächst
ein Lichtbogen zwischen den beiden Kontakten. Wird durch die Bewegung des bewegbaren
Leitungsteiles der Abstand zwischen diesen Kontakten zu groß, springt der Lichtbogen
auf das Lichtbogenblech über. Aufgrund der gegebenen Trennabstände S1, S2 verharrt
der Lichtbogen lange zwischen den beiden Kontakten mit der Folge, dass das in der
Regel hochwertige Kontaktmaterial durch den Einfluss des Lichtbogens abbrennt oder
abgetragen wird. Zwar ließe sich durch Verkleinerung der Trennabstände S1, S2 ein
Überspringen des Lichtbogens auf das Lichtbogenblech begünstigen, wodurch die Abnutzung
des Kontaktmaterials gemindert würde, doch hätte dies wiederum zur Folge, dass der
auf das Lichtbogenblech übergesprungene Lichtbogen aufgrund der dann zu überbrückenden
kurzen Trennabstände erst nach längerer Zeit zum Erlöschen kommt.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine elektrische Schaltvorrichtung
bereitzustellen, die einfach aufgebaut ist und bei der ein Verschleiß an den Kontakten
möglichst gering gehalten wird.
[0006] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird mit der Merkmalskombination gemäß
Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0007] Die elektrische Schaltvorrichtung nach Anspruch 1 zeichnet sich dadurch aus, dass
das Lichtbogenblech wenigstens einen zur Y-Richtung geneigten Bereich aufweist, wodurch
die Summe der Trennabstände S1 und S2 größer wird, wenn aus der geschlossenen Stellung
heraus die Kontakte getrennt werden.
[0008] Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass das erste Leitungsteil in Y-Richtung bewegt
werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann aber auch grundsätzlich auch das zweite
Leitungsteil in Y-Richtung bewegt werden, um die Kontakte zu trennen. Um die Kontakte
nach erfolgter Trennung wieder zu schließen, ist eine entsprechende Bewegung eines
Leitungsteils oder beider Leitungsteile in eine zur Y-Richtung entgegengesetzte Richtung
notwendig.
[0009] Aufgrund des zur Y-Richtung geneigten Bereiches steigt zumindest in einem Abschnitt
der Bewegung des bewegbaren ersten Leitungsteiles der Trennabstand S2 an, so dass
die Summe der Trennabstände entsprechend ansteigt und die Lichtbögen schneller erlischen,
die sich einerseits zwischen erstem. Leitungsteil und Lichtbogenblech und andererseits
zwischen zweitem Leitungsteil und Lichtbogenblech einstellen.
[0010] Dadurch, dass der Öffnungsweg des ersten Leitungsteiles bzw. die Öffnungsstrecke
der Kontakte ausgenutzt wird, um die Summe der Trennabstände S1 und S2 mit zunehmendem
Öffnungsweg zu vergrößern, können in der geschlossenen Stellung der Kontakte bzw.
in der Nähe der geschlossenen Stellung die Trennabstände S1 und S2 klein gewählt werden,
so dass der Lichtbogen schnell von den Kontakten weggeführt wird, wodurch der unerwünschte
Materialabtrag der Kontakte deutlich reduziert werden kann.
[0011] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist das Lichtbogenblech einen unteren,
freistehenden Endbereich auf, der in Richtung des freien Endes des zweiten Leitungsteiles
weist und diesem in geschlossener Stellung der Kontakte gegenübersteht. Der Abstand
des freistehenden Endbereichs des Lichtbogenblechs zum zweiten Leitungsteil soll dabei
dem Trennabstand S1 entsprechen. Das Gegenüberstehen des freien Endes des zweiten
Leitungsteiles und des freistehenden Endbereiches des Lichtbogenbleches begünstigt
ein schnelles Erlöschen des Lichtbogens zwischen den Kontakten.
[0012] Der freistehende Endbereich und der geneigte Bereich des Lichtbogenbleches können
durch einen mittleren Bereich verbunden sein, der in geschlossener Stellung der Kontakte
dem ersten Leitungsteil gegenübersteht. Der Abstand zwischen mittlerem Bereich und
dem freien Ende des ersten Leitungsteiles entspricht dabei dem Trennabstand S2. Dieser
Trennabstand S2 ist in geschlossener Stellung der Kontakte gering, so dass sich zwischen
den freien Enden der Leitungsteile und dem Lichtbogenblech energetisch begünstigt
schnell Lichtbögen ausbilden können, durch die der Lichtbogen zwischen den Kontakten
erlischt.
[0013] Durch die Neigung des geneigten Bereiches bezogen auf die Y-Richtung steigt mit größer
werdendem Öffnungsweg der Abstand zwischen dem ersten Leitungsteil und dem Lichtbogenblech
an. Wird die Summe der Trennabstände S1, S2 zu groß, fallen die die beiden Trennabstände
S1, S2 überbrückenden Lichtbögen wie gewünscht zusammen.
[0014] Der Winkel zwischen Y-Richtung und dem geneigten Bereich beträgt vorzugsweise 25
bis 35°. Durch einen derartigen Winkel wird sichergestellt, dass ein dem Lichtbogenblech
zugewandtes Ende des Lichtbogens beim Öffnen der Kontakte nicht zu lange an dem Übergang
zwischen mittlerem Bereich und geneigtem Bereich haftet, sondern sich entsprechend
des kürzesten Abstands zwischen zweitem Leitungsteil und Lichtbogenblech entlang des
geneigten Bereiches bewegt. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Neigung
des geneigten Bereiches zur Y-Richtung nicht konstant sein muss. So kann der geneigte
Bereich auch unterschiedlich große Neigungswinkel aufweisen. Somit kann der geneigte
Bereich kurvenförmig oder gekrümmt sein.
[0015] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel schließt sich dem geneigten Bereich ein
oberer Endbereich an, der vorzugsweise eine Aussparung aufweist. Diese Aussparung
kann als Langloch ausgebildet sein. Die Aussparung dient einerseits dazu, die von
den Lichtbögen erwärmte Luft aus dem Bereich der freien Enden der Leitungsteile und
des Lichtbogenbleches abführen zu können. Andererseits kann die Aussparung im oberen
Endbereich eine Zone definieren, aus der das lichtbogenblechseitige Ende des Lichtbogen,
der sich zwischen dem ersten Leitungsteil und dem Lichtbogenblech gebildet hat, nicht
mehr wegwandert und somit dort der Lichtbogen zum Erlöschen kommt.
[0016] Das Lichtbogenblech kann zwei Flügel aufweisen, die zueinander beabstandet sind und
durch den mittleren Bereich und/oder durch den oberen Endbereich miteinander verbunden
sind. Im Querschnitt ist dabei das Lichtbogenblech U-förmig, wobei die beiden U-Schenkel
durch die zwei Flügel gebildet werden und die U-Basis durch den mittleren Bereich
bzw. durch den oberen Endbereich gebildet wird. Die sich gegenüberstehenden Flügel
können das magnetische Löschen der beim Öffnen der Kontakte entstehenden Lichtbögen
unterstützen.
[0017] Die Flügel können das Lichtbogenblech bezogen auf die Leitungsteile seitlich fixieren.
Beispielsweise können bei einer elektrischen Schaltvorrichtung die Flügel in entsprechende
Vertiefungen greifen, so dass die Position des Lichtbogenbleches bezogen auf die Leitungsteile,
insbesondere die seitliche Position, eindeutig festgelegt ist.
[0018] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Lichtbogenblech einstückig ausgeformt.
Bei der Ausführung mit zwei Flügeln lässt sich das Lichtbogenblech in einfacher Weise
ausstanzen und danach in eine U-Form bringen.
[0019] Das erste Leitungsteil kann als Kontaktbrücke ausgebildet sein, die das zweite Leitungsteil
mit einem dritten Leitungsteil verbindet, wobei Letztgenanntes so ausgebildet sein
kann wie das zweite Leitungsteil. Das erste und das dritte Leitungsteil können dabei
einen elektrischen Ausgang bzw. Eingang der elektrischen Schaltvorrichtung bilden.
Das als Kontaktbrücke ausgebildete erste Leitungsteil ist vorzugsweise symmetrisch
aufgebaut und weist an zwei freien Enden jeweils einen Kontakt auf.
[0020] Anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- in schematischer Darstellung Teile einer erfindungsgemäßen Schaltvorrichtung;
- Figur 2
- eine Schaltvorrichtung im Querschnitt;
- Figur 3
- die Schaltvorrichtung der Figur 2 von oben;
- Figur 4
- ein Lichtbogenblech von der Seite im Schnitt;
- Figur 5
- das Lichtbogenblech der Figur 4 von vorne;
- Figur 6
- das Lichtbogenblech der Figur 4 von oben; und
- Figur 7
- das Lichtbogenblech der Figur 4 in perspektivischer Ansicht.
[0021] Figur 1 zeigt einzelne Bauteile einer Schaltvorrichtung, die in einer bevorzugten
Ausführung in den Figuren 2 und 3 näher dargestellt wird und in ihrer Gesamtheit mit
1 bezeichnet wird. Figur 1 zeigt ein erstes Leitungsteil 2, ein zweites Leitungsteil
3 sowie ein Lichtbogenblech 4, wobei drei verschiedene Positionen des in Y-Richtung
bewegbaren ersten Leitungsteiles 2 dargestellt sind (vgl. Figur 1a, 1b, 1c). Das erste
Leitungsteil 2 trägt einen Kontakt 5, der beispielsweise als Silberplättchen ausgebildet
sein kann. Der Kontakt 5 ist an einem freien Ende 6 des ersten Leitungsteiles 2 unterseitig
befestigt. In der in der Figur 1a dargestellten Stellung des ersten Leitungsteiles
2 liegt der Kontakt 5 unmittelbar an einem Kontakt 7 an, der ebenfalls aus Silber
oder einem anderen hochwertigen Kontaktmaterial sein kann. Der Kontakt 7 ist an einem
freien Ende 8 des zweiten Leitungsteiles 3 befestigt. In dem geschlossenen Zustand
der beiden Kontakte 5, 7 (vgl. Figur 1a) ist ein Stromfluss von dem ersten Leitungsteil
2 über die Kontakte 5, 7 auf das zweite Leitungsteil 3 bzw. umgekehrt möglich.
[0022] Die freien Enden 6, 8 weisen zu dem Lichtbogenblech 4 einen Trennabstand S1 bzw.
S2 auf, die in eine X-Richtung zeigen, die senkrecht zur Y-Richtung ist. Zu erkennen
ist, dass die beiden Kontakte 5, 7 gegenüber den freien Enden 6, 8 leicht zurückgezogen
sind. Die Trennabstände S1, S2 beziehen sich somit auf die freien Enden 6, 8 der Leitungsteile
2, 3, die im Gegensatz zu den hochwertigen Kontakten aus gewöhnlichem Leitermaterial
sind.
[0023] Das erste Leitungsteil 2 lässt sich von einer hier nicht weiter dargestellten Öffnungs-
und/oder Schließeinrichtung betätigen, welche beispielsweise einen Auslösemechanismus
und/oder ein manuelles Steuerorgan aufweisen kann. Die Öffnungs- und Schließeinrichtung
bewegt das erste Leitungsteil in Y-Richtung, so dass, wie in Figur 1b dargestellt,
die Kontakte 5, 7 nicht mehr unmittelbar aneinandergrenzen, sondern sich dazwischen
ein Luftspalt ausbildet. Zwischen den nun beabstandeten Kontakten 5, 7 bildet sich
bei entsprechendem Stromfluss durch die Leitungsteile 2, 3 ein Lichtbogen aus, der
mit größer werdendem Öffnungsweg des ersten Leitungsteiles 2 in Y-Richtung erlischt
bzw. auf das Lichtbogenblech 4 überspringt. Die mit 9 und 10 gekennzeichneten Lichtbögen
überbrücken dabei den Trennabstand S1 einerseits und den Trennabstand S2 andererseits.
Durch die Anordnung der Leitungsteile 2, 3, nämlich das Weisen der freien Enden 6,
8 der Leitungsteile 2, 3 in eine gleiche Richtung, entsteht durch Stromfluss ein Magnetfeld,
dass den Lichtbogen in X-Richtung bewegt.
[0024] Wird das erste Leitungsteil 2 ausgehend von der in der Figur 1b dargestellten Stellung
weiter in Y-Richtung verschoben, vergrößert sich durch die Formgebung des Lichtbogenbleches
4 der Trennabstand S2 zwischen dem ersten Leitungsteil 2 und dem Lichtbogenblech 4.
Entsprechend wird durch die Bewegung des ersten Leitungsteiles 2 die Summe der Trennabstände
S1 und S2 größer. Der Abstand des Lichtbogenbleches 4 zu den Leitungsteilen 2, 3 bzw.
die Formgebung des Lichtbogenbleches 4 sind dabei so auszulegen, dass der Lichtbogen
schnell von den Kontakten 5, 7 springt und die Lichtbögen 9, 10 schnell erlischen.
[0025] In Figur 1c sind die Lichtbögen 9, 10 der Figur 1b nicht mehr vorhanden. Die Summe
der Trennabstände S1, S2 ist hier so groß, dass die Lichtbogen zusammengefallen sind.
Somit fließt kein Strom zwischen den Leitungsteilen 2, 3. Um die Kontakte 5, 7 wieder
zu schließen, wird der erste Leitungsteil 2 in entgegengesetzte Y-Richtung bewegt,
bis die Kontakte unmittelbar aufeinander liegen (siehe Figur 1a).
[0026] Das Lichtbogenblech 4 weist einen unteren Endbereich 11 auf, der in Richtung des
freien Endes 8 des zweiten Leitungsteiles 3 zeigt und diesem direkt gegenübersteht.
Diesem unteren Endbereich 11 schließt sich in Y-Richtung gesehen ein mittlerer Bereich
12 an, der sich parallel zur Y-Richtung erstreckt. Im geschlossenen Zustand der Kontakte
5, 7 (wie in Figur 1a dargestellt) steht der mittlere Bereich 12 dem freien Ende 6
des ersten Leitungsteiles 2 gegenüber, wobei dadurch der Trennabstand S2 definiert
wird. Dem mittleren Bereich wiederum schließt sich ein geneigter Bereich 13 an. Dieser
geneigte Bereich 13 weist gegenüber der Y-Richtung einen Neigungswinkel 14 (vgl. Figur
1c) auf. Aufgrund des geneigten Bereiches 13 wächst der Trennabstand S2 mit größer
werdendem Öffnungsweg des ersten Leitungsteiles 2. In Y-Richtung gesehen folgt dem
geneigten Bereich 13 schließlich ein oberer Endbereich 15, der wie der mittlere Bereich
12 parallel zur Y-Richtung ausgerichtet ist.
[0027] Die Figuren 2 und 3 zeigen die bereits oben schon erwähnte Schaltvorrichtung 1, wobei
Figur 2 ein Querschnitt und Figur 3 eine Ansicht von oben ist. In einem Kunststoffgehäuse
16 der Schaltvorrichtung 1 eingebettet sind ein in Richtung Y bewegbarer erster Leitungsteil
2 in Form einer Kontaktbrücke. Die Kontaktbrücke 2 verbindet in einer Schließstellung
die Leitungsteile 3a, 3b miteinander. Die Leitungsteile 3a, 3b stellen einen Ausgang
17 bzw. einen Ausgang 18 dar, wobei Eingang und Ausgang auch vertauscht sein können.
Die Kontaktbrücke 2 trägt an ihren jeweiligen freien Enden 6a, 6b unterseitig zwei
Kontakte 5a, 5b. Die Kontakte 5a, 5b liegen in geschlossener Stellung der Kontaktbrücke
2 an entsprechenden Kontakten 7a, 7b der Leitungsteile 3a, 3b an, wodurch eine Verbindung
zwischen Ausgang 17 und Eingang 18 hergestellt ist.
[0028] Da der Aufbau der Schaltvorrichtung 1 spiegelsymmetrisch zu einer Mittelachse 19
ist, wird im Folgenden nur Bezug genommen auf die rechte Seite der Figur 2. Entsprechende
Ausführungen geltend sinngemäß für die linke Seite der Figur 2.
[0029] Den freien Enden 6b, 8b der Kontaktbrücke 2 bzw. des Leitungsteiles 3b steht das
Lichtbogenblech 4 gegenüber, dessen Aufbau aus den Figuren 4 bis 7 deutlich wird.
Aus Figur 3 wird deutlich, dass die Schalteinrichtung 1 drei nebeneinander angeordnete
Kontaktbrücken 2 mit drei entsprechenden Eingängen 17 und Ausgängen 18, aufweist,
so dass die Schaltvorrichtung 1 beispielsweise einen Schutzschalter in der 3-Phasen-Wechselstromtechnik
darstellen kann.
[0030] Die Figuren 4 bis 7 zeigen das Lichtbogenblech 4, wie es in der Schaltvorrichtung
1 der Figuren 2 und 3 Anwendung findet. Das Lichtbogenblech 4 weist zwei zueinander
beabstandete Flügel 20, 21 auf, die durch einen Verbindungsabschnitt 22 miteinander
verbunden sind. Der Verbindungsabschnitt 22 entspricht im Wesentlichen dem oberen
Endbereich 15 des Lichtbogenbleches 4, wie es in der Figur 1 dargestellt ist. In dem
Verbindungsabschnitt 22 bzw. in dem oberen Endbereich 15 ist ein Langloch 23 ausgebildet,
das, wie aus der Figur 2 deutlich wird, dem freien Ende 6b der Kontaktbrücke 2 in
geöffneter Stellung (wie in Figur 2 dargestellt) gegenübersteht.
[0031] Insbesondere in Figur 4 ist der freistehende untere Endbereich 11, der sich daran
anschließende mittlere Bereich 12, der dann folgende geneigte Bereich 13 sowie schließlich
der in Y-Richtung sich erstreckende Endbereich 15 zu erkennen. In Einbaulage des Lichtbogenbleches
4 bilden die Flügel 20, 21 und der Verbindungsabschnitt 22 eine Lichtbogenlöschkammer,
in die die freien Enden 8b, 6b der Leitungsteile 2, 3b hineinragen. Wird nun ausgehend
aus einer geschlossenen Stellung der Kontaktbrücke 2 die Schaltvorrichtung 1 geschaltet,
hebt der Kontakte 5b von dem Kontakt 7b ab, wobei sich ein Lichtbogen zwischen den
Kontakten 5b, 7b bildet. Wird aufgrund eines größer werdenden Öffnungsweges der Kontaktbrücke
2 der Abstand zwischen den Kontakten zu groß, bilden sich Lichtbögen zwischen dem
freien Ende 6b und dem freistehenden unteren Endbereich 11 und dem freien Ende 8b
und dem mittleren Bereich 12 (analoges gilt für die linke Seite der Figur 2). Mit
größer werdendem Öffnungsweg der Kontaktbrücke 2 läuft das lichtbogenblechseitige
Ende des Lichtbogens zwischen freiem Ende 8b und Lichtbogenblech 4 am Lichtbogenblech
4 entlang Richtung oberer Endbereich 15. Dabei läuft es entlang des geneigten Bereiches
13, wodurch der vom Lichtbogen zu überbrückende Abstand größer wird. Durch diese Abstandsvergrößerung
können die Lichtbögen zwischen den Leitungsteilen 2, 3b und dem Lichtbogenblech 4
bereits zum Erlöschen kommen. Erreicht jedoch das lichtbogenblechseitige Ende des
Lichtbogens zwischen Kontaktbrücke 2 und Lichtbogenblech 4 den oberen Endbereich 15,
kann es bis zu einer unteren Kante 24 des Langloches wandern. Die untere Kante 24
bildet dabei eine Zone, in der der Lichtbogen spätestens zum Erlöschen kommt.
[0032] Die Flügel 20, 21 und der Verbindungsabschnitt 22 werden jeweils durch Übergangsbereiche
25 miteinander verbunden, die zu dem Verbindungsabschnitt 22 bzw. zu den jeweiligen
Flügeln 20, 21 einen Winkel von 45 Grad aufweisen. Durch Spalte 26 sind die Flügel
20, 21 von dem freistehenden Endbereich 11 getrennt.
[0033] Das in den Figuren 4 bis 7 dargestellte Lichtbogenblech kann vorzugsweise aus 1,2
mm starkem Blech gestanzt und geformt sein.
Bezugszeichenliste:
[0034]
- 1
- Schaltvorrichtung
- 2
- erstes Leitungsteil
- 3
- zweites Leitungsteil
- 4
- Lichtbogenblech
- 5
- Kontakt
- 6
- freies Ende
- 7
- Kontakt
- 8
- freies Ende
- 9
- Lichtbogen
- 10
- Lichtbogen
- 11
- unterer Endbereich
- 12
- mittlerer Bereich
- 13
- geneigter Bereich
- 14
- Winkel
- 15
- oberer Endbereich
- 16
- Gehäuse
- 17
- Ausgang
- 18
- Eingang
- 19
- Mittellinie
- 20
- Flügel
- 21
- Flügel
- 22
- Verbindungsabschnitt
- 23
- Langloch
- 24
- untere Kante
- 25
- Übergangsbereich
- 26
- Spalt
1. Elektrische Schaltvorrichtung (1), umfassend ein erstes Leitungsteil (2) und ein zweites
Leitungsteil (3), die jeweils an einem freien Ende (6, 8) einen Kontakt (5, 7) tragen
und in einer Y-Richtung relativ zueinander bewegbar sind, um die in einem geschlossenen
Zustand aneinander anliegenden Kontakte (5, 7) zu trennen, und ein Lichtbogenblech
(4), das sich im Wesentlichen in Y-Richtung erstreckt und zu dem ersten Leitungsteil
(2) einen Trennabstand (S2) und zum zweiten Leitungsteil (3) einen Trennabstand (S1)
aufweist, wobei die beiden freien Enden (6, 8) der Leitungsteile (2, 3) in eine zur
Y-Richtung senkrechten X-Richtung weisen und dem Lichtbogenblech (4) gegenüberstehen
und wobei sich die Trennabstände (S1, S2) in X-Richtung erstrecken, dadurch gekennzeichnet, dass das Lichtbogenblech wenigstens einen zur Y-Richtung geneigten Bereich aufweist, wodurch
die Summe der Trennabstände (S1, S2) größer wird, wenn aus dem geschlossenen Zustand
heraus die Kontakte getrennt werden.
2. Elektrische Schaltvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Lichtbogenblech (4) einen unteren freistehenden Endbereich (11) aufweist, der
in Richtung des freien Endes (8) des zweiten Leitungsteiles (3) weist und diesem im
geschlossenen Zustand der Kontakte (5, 7) gegenübersteht.
3. Elektrische Schaltvorrichtung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der freistehende Endbereich (11) und der geneigte Bereich (13) durch einen mittleren
Bereich (12) verbunden sind, der im geschlossenen Zustand der Kontakte (5, 7) dem
ersten Leitungsteil (2) gegenübersteht.
4. Elektrische Schaltvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Neigungswinkel zwischen der Y-Richtung und dem geneigten Bereich (13) 25 bis
35° beträgt.
5. Elektrische Schaltvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich dem geneigten Bereich (13) ein oberer Endbereich (15) vorzugsweise mit einer
Aussparung (23) anschließt.
6. Elektrische Schaltvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Lichtbogenblech (4) zwei Flügel (20, 21) aufweist, die zueinander beabstandet
sind und durch einen Verbindungsabschnitt (22) miteinander verbunden sind.
7. Elektrische Schaltvorrichtung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Flügel (20, 21) das Lichtbogenblech (4) bezogen auf die Leitungsteile (2, 3)
seitlich fixieren.
8. Elektrische Schaltvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Lichtbogenblech (4) einstückig ausgeformt ist.
9. Elektrische Schaltvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Leitungsteil (2) als Kontaktbrücke ausgebildet ist.
10. Lichtbogenblech (4) für eine elektrische Schaltvorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden
Ansprüche 1 bis 9.