(19)
(11) EP 1 777 776 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.04.2007  Patentblatt  2007/17

(21) Anmeldenummer: 06021458.2

(22) Anmeldetag:  13.10.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01Q 1/12(2006.01)
H01Q 1/44(2006.01)
H01Q 1/42(2006.01)
E04H 12/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 22.10.2005 DE 102005050749

(71) Anmelder: MULTICON GmbH
46485 Wesel (DE)

(72) Erfinder:
  • Lisitano, Alexandro
    80636 München (DE)

(74) Vertreter: Hofmann, Klaus et al
Pätzelt - Seltmann - Hofmann Patentanwälte World Trade Center Ammonstrasse 72
D-01067 Dresden
D-01067 Dresden (DE)

   


(54) Antennenträger zur Aufnahme von Mobilfunkantennen


(57) Die Erfindung betrifft einen Antennenträger zur Aufnahme von Mobilfunkantennen. Der erfindungsgemäße Antennenträger ist besonders für Dachaufbauten und Masthöhen bis etwa 6m optimal auslegbar.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Mobilfunk-Antennenanlage zu entwickeln, die mit einem hohen Grad an vorfertigbaren Teilen eine schnelle und einfache Montage vor Ort ermöglicht. Die Antennenanlage soll hinsichtlich Statik, Gewicht und Kosten optimiert ausgelegt und servicefreundlich sein. Die Antennenanlage soll auch als Dachaufbau geeignet sein.
Der Antennenträger besteht aus einem Mast, der aus mindestens drei Stützen gebildet wird. Drei Stützen sind um jeweils 120° versetzt im gleichen Abstand zueinander angeordnet. Zwischen den Stützen sind über die Höhe verteilt mehrere Haltebleche befestigt, die die Stützen in ihrer Lage halten und als Aufnahme für die verschiedenen Mobilfunkantennen. An den Stützen ist eine Verkleidung befestigt, die zumindest im Antennenbereich dielektrische Eigenschaften besitzt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Antennenträger zur Aufnahme von Antennen, insbesondere von Mobilfunkantennen. Der Antennenträger besitzt eine, zumindest im Antennenbereich, dielektrischen Verkleidung. Der erfindungsgemäße Antennenträger ist besonders für Dachaufbauten und Masthöhen bis etwa 6m optimal auslegbar.

[0002] In WO 2004/047218 A2 wird ein verkleideter Antennenträger beschrieben, der aus einer metallischen Innenkonstruktion besteht, die als dreiarmige Spinne ausgeführt ist. Über an den Spinnenarmen befestigte Auflageflächen erfolgt eine Verkleidung durch Umwickeln mit dünnem GFK-Material.

[0003] US 5,995,063 B1 beschreibt einen rohrförmigen Antennenmast, dessen Innenkonstruktion einen dreistrahligen Querschnitt aufweist. An der Innenkonstruktion sind drei um 120° versetzte, vertikal verfahrbare Liftmechanismen für die Antennen befestigt.

[0004] DE 102 15 732 C1 beschreibt einen rohrförmigen Dachaufbau zur Aufnahme von Antennen und technischen Komponenten. Der rohrförmige Aufbau ist doppelwandig ausgeführt, wobei zwischen den beiden Wandungen als Aussteifungen Abstandshalter und Schaumstoffe eingebracht werden.

[0005] In DE 201 13 645 U1 ist ein Montagesystem zur Errichtung von Antennenanlagen mit Antennenhüllen beschrieben. Auch hier befinden sich am Mastkörper befestigte Verkleidungs-und Gestaltungselemente.

[0006] Ein in EP 1 198 024 A1 beschriebener Antennenmast ist hohl ausgebildet. In seinem Inneren sind die Antennen an Tragteilen befestigt und entlang von Führungen verfahrbar.

[0007] In DE 20 2004 009 934 U1 wird eine modulare Antennenanlage beschrieben, bei der das Antennentragmodul und das Verkleidungsmodul jeweils auf einer eigenen, voneinander statisch getrennten Grundlage befestigt ist. Der Windwiderstand wird somit nur am äußeren Verkleidungsmodul der Antennenanlage wirksam. Das Verkleidungsmodul wird so dimensioniert und montiert, dass bei wechselnder Windlast insbesondere nur das Verkleidungsmodul in Richtung der Windlast nachgibt. Das Antennentragmodul wird damit von Windkräften abgeschirmt.

[0008] Die im Stand der Technik beschriebenen Antennenträger werden jeweils individuell passfähig zur entsprechenden Mastbestückung zusammengestellt und gefertigt. Ihr hohes Gewicht ist nachteilig für den Transport, die Montage und für den Betrieb. Teilweise sind sie anfällig gegen Windlasten und bieten eine geringe Variabilität beim Einsatz verschiedener Antennenarten. Werden Antennen oder Systemtechnik der bestehenden Anlage hinzugefügt, so sind umfangreiche Änderungen an Montageelementen für Antennen und Verkleidungselementen vorzunehmen. Dazu ist oftmals die gesamte Antennenanlage mit Verkleidungselementen abzubauen und umzurüsten. Bei einer Dachmontage sind die einzelnen Antennenteile oft zu groß, um über enge Treppenhäuser und Aufzüge transportiert zu werden.

[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Mobilfunk-Antennenanlage zu entwickeln, die mit einem hohen Grad an vorfertigbaren Teilen eine schnelle und einfache Montage vor Ort ermöglicht. Die Antennenanlage soll unter Beachtung eines maximal erlaubten Auslenkungswinkels hinsichtlich Statik, Gewicht und Kosten optimiert ausgelegt und servicefreundlich sein. Die Antennenanlage soll auch als Dachaufbau geeignet sein, wobei insbesondere ein Transport auch durch enge Treppenhäuser und Aufzügen ermöglicht werden soll.

[0010] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Ausgestaltende Merkmale sind in den Unteransprüchen 2 bis 7 beschrieben.

[0011] Der Antennenträger dient zur Aufnahme von Mobilfunkantennen. Er besteht aus einem Mast, der aus mindestens drei Stützen gebildet wird. Bei vorzugsweise drei Stützen sind diese um jeweils 120° versetzt im gleichen Abstand zueinander angeordnet. Der Abstand der Stützen sollte zwischen 30 bis 150cm liegen. Zwischen den Stützen sind über die Höhe verteilt mehrere Haltebleche befestigt. Diese Haltebleche halten die Stützen in ihrer Lage und dienen gleichzeitig als Aufnahme für die verschiedenen Mobilfunkantennen. Die Stützen sind Leichtmetallhohlprofile, beispielsweise Aluminiumrohre, oder GFK-Hohlprofile.

[0012] An den Stützen ist eine Verkleidung befestigt, die zumindest im Antennenbereich dielektrische Eigenschaften besitzt. Der Antennenträger braucht nur im Antennenbereich aus dielektrischem Material zu bestehen. Die Verkleidungsplatten können deshalb außerhalb des Antennenbereiches aus Metallblechen bestehen. Im Antennenbereich werden elektrisch optimierte Materialien eingesetzt, beispielsweise glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK), Polyvinylchlorid (PVC) oder Polypropylen (PP).

[0013] Die Verkleidung besteht aus flächigen Verkleidungsplatten, die in Laschen an den Stützen eingeschoben sind. Die Länge der Verkleidungsplatten kann dabei so groß gewählt werden, dass die verkleidungsplatten unter Spannung stehend gebogen werden und sie dabei eine Rundung bilden. Damit kann der Mast vollständig verkleidet werden, ohne dass ersichtlich ist, dass es sich um einen Antennenmast handelt. Die Verkleidung kann auch aus vorgefertigten GFK-Halbschalen bestehen.

[0014] Eine vorteilhafte Ausführung besteht darin, dass die Leichtmetallhohlprofile stranggepresste Aluminium-Hohlkammerprofile sind, bei deren Herstellung Laschen zur Befestigung für die inneren Haltebleche und/oder Laschen für die Verkleidungsbleche mit angeformt sind. Das gleiche gilt auch für extrudierte GFK-Hohlprofile.

[0015] An den inneren Halteblechen können Metallschienen befestigt sein, in denen die Antennen höhenverstellbar und/oder schwenkbar angeordnet sind. Über ein Seilzug- oder Kettensystem werden die Antennen in die entsprechende Lage verschoben und arretiert. Zu Montage- oder Revisionszwecken können sie in den Zugangsbereich herunter gefahren werden.

[0016] Die Stützen können jeder auf einer eigenen oder auch alle auf einer gemeinsamen Grundplatte oder Flansch befestigt sein, die wiederum zur Befestigung auf einem Fundament dienen.

[0017] Die formschlüssige Ausbildung der Profilteilenden erlaubt ein schnelles und einfaches einstecken, einrasten oder einklicken aller zu verbindenden Teile. Alle Hohlprofilteile können zu ihrer Versteifung innere Stege besitzen.

[0018] Der Antennenträger ist oben durch einen Kunststoffdeckel verschlossen. Dadurch werden die Antennen vor äußeren Einflüssen geschützt.

[0019] Die Stützen 1 sind je auf einer Bodenplatte 7 befestigt, die wiederum fest auf dem Fundament 8 verdübelt ist oder durch eine Auflast, beispielsweise Wassertanks oder Betonplatten, gehalten wird.

[0020] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel unter Bezugnahmen auf die zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen
Fig. 1
Antennenträger
Fig. 2
Schnitt A-A
Fig. 3
Schnitt B-B


[0021] Fig. 1 zeigt einen Antennenträger in einer Seitenansicht. In Fig. 2 sind jeweils ein Schnitt A-A bzw. in Fig. 3 ein Schnitt B-B dargestellt, wobei in Fig. 2 die Bodenplatten 7 nicht zu sehen sind.

[0022] Der dargestellte Antennenträger ist etwa 5,0m hoch. Er besteht aus 3 um jeweils 120° versetzt angeordnete Stützen 1. Diese Stützen 1 sind im Strangpressverfahren hergestellte Aluminium-Hohlkammerprofile mit einem Rohrdurchmesser von 0,15m. Die Stützen 1 besitzen einen Abstand von 1,0m. Bei der Herstellung der Strangpressprofile wurden Laschen 5 und Halteprofile 6 mit angeformt. Die Laschen 5 sind so geformt, dass immer in 2 Laschen 5 jeweils eine Verkleidungsplatte eingeschoben werden kann. Die Verkleidungsplatten 4 sind in ihrer Länge so bemessen, dass sie, wenn sie in die Laschen 5 eingeschoben werden, unter Spannung stehen und dabei so nach außen gebogen werden, dass eine Rundung entsteht. Die drei Verkleidungsplatten 4 ergeben somit eine allseitig geschlossene, rohrförmige Verkleidung der Antennen. Die Verkleidungsplatten 4 sind in der Höhe über den Antennenträger in jeweils zwei 1,5m hohe obere Platten aus Glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) sowie eine 2,0m hohe untere Platte aus Aluminiumblech unterteilt. Die Dicke aller Verkleidungsplatten 4 ist etwa 4-5mm.

[0023] Die Stützen 1 werden durch eine im Bodenbereich und drei im Antennenbereich angeordnete, etwa 0,3m hohe Haltebleche in ihrer Lage fixiert. Diese Haltebleche sind 0,3m breite Aluminiumbleche mit einer Dicke von etwa 5mm. Die Haltebleche werden an die Halteprofile 6 an die Stützen 1 angeschraubt.

[0024] Die Antennehalterung über entsprechende Antennenhalterungen 10 sind aus dem Schnitt A-A ersichtlich. Die erforderlichen Vorverstärker können unterhalb der Antenne befestigt werden. Die erforderliche Systemtechnik befindet sich außerhalb der Außenhülle. Bei Außenhüllen mit größerem Durchmesser kann die Systemtechnik auch ganz oder teilweise zwischen Außenhülle und Lisene 1 untergebracht werden.

[0025] Nicht dargestellt ist eine Möglichkeit, die Mobilfunkantennen in der Höhe verfahrbar anzuordnen. Dazu werden an den Halteblechen 2 über die gesamte Höhe des Antennenträgers Aluminiumschienen befestigt. Die Antennen besitzen dabei einen Mechanismus mit Rollen und Seilzug, der eine Höhenverstellung und Arretierung der Mobilfunkantennen ermöglicht.

[0026] Die Stützen 1 sind je auf einer Bodenplatte 7 befestigt, die wiederum fest auf dem Fundament 8 aufgedübelt ist.

[0027] An den drei Halteblechen 2 sind je zwei Schienen 16 für Mobilfunkantennen 2 gleich bei der Herstellung mit angeformt. Diese Schienen 16 verlaufen über die gesamte Höhe des Mastes 1. In ihnen sind die Antennen über eine spezielle Halterung 19 schwenkbar und insgesamt höhenverstellbar.

[0028] Der Antennenträger ist oben mit einem Deckel 9 abgedeckt. Dadurch werden die enthaltenen Mobilfunkantennen 3 vor äußeren Einflüssen geschützt.

[0029] Der Antennenträger ist insbesondere durch sein geringes Gewicht bei einer ausgesprochen hohen Stabilität und Steifigkeit charakterisiert. Hohlprofile bieten gegenüber den Vollprofilen den Vorteil einer höheren Festigkeit bei einem geringeren Materialverbrauch. Außerdem lassen sich die einzelnen Segmente sehr einfach und kostengünstig vorfertigen und vor Ort in sehr kurzer Zeit montieren. Der Antennenträger ist sowohl im Betrieb sehr servicefreundlich und ermöglicht auch einen einfachen und schnellen Austausch der enthaltenen Antennentechnik. Mit dem erfindungsgemäßen Antennenträger kann auch eine einfache Dachmontage erfolgen, wenn die Zugänge über Aufzüge oder Treppenhäuser relativ eng sind.

Bezugszeichenaufstellung



[0030] 
1
Stützen
2
Halteblech
3
Mobilfunkantenne
4
Verkleidungsplatte
5
Lasche
6
Halteprofil
7
Bodenplatte
8
Fundament
9
Deckel
10
Antennenhalterung



Ansprüche

1. Antennenträger zur Aufnahme von Mobilfunkantennen mit folgenden Merkmalen:

- mindestens drei Stützen (1) sind auf Abstand um jeweils etwa den gleichen Winkel versetzt angeordnet,

- die Stützen (1) werden durch innere Haltebleche (2) in ihrer Lage fixiert,

- an den Halteblechen sind die Mobilfunkantennen (3) montiert,

- die Stützen (1) sind Leichtmetallhohlprofile.


 
2. Antennenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an den Stützen (1) eine Verkleidung befestigt ist, die zumindest im Antennenbereich dielektrische Eigenschaften besitzt.
 
3. Antennenträger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkleidung aus flächigen Verkleidungsplatten (4) besteht, die in Laschen (5) an den Stützen (1) einschiebbar sind, wobei der Länge der Verkleidungsplatten (4) so groß gewählt wird, dass sie unter Spannung stehend gebogen werden und dabei eine Rundung bilden.
 
4. Antennenträger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützen (1) stranggepresste Aluminium-Hohlkammerprofile oder extrudierte GFK-Hohlkammerprofile sind, bei deren Herstellung Halteprofile (6) für die inneren Haltebleche (2) und/oder die Laschen (5) für die Verkleidungsplatten (4) mit angeformt sind.
 
5. Antennenträger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an den Halteblechen (2) Schienen befestigt sind, in denen die Mobilfunkantennen (J) in der Höhe verfahrbar und/oder schwenkbar angeordnet sind.
 
6. Antennenträger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkleidungsplatten (4) außerhalb des Antennenbereiches aus Metallblechen bestehen.
 
7. Antennenträger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkleidungsplatten (4) im Antennenbereich aus glasfaserverstärktem Kunststoff oder aus Polypropylen bestehen.
 




Zeichnung










Recherchenbericht













Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente