[0001] Die Erfindung betrifft einen Antennenträger zur Aufnahme von Antennen, insbesondere
von Mobilfunkantennen. Der Antennenträger besitzt eine, zumindest im Antennenbereich,
dielektrischen Verkleidung. Der erfindungsgemäße Antennenträger ist besonders für
Dachaufbauten und Masthöhen bis etwa 6m optimal auslegbar.
[0002] In
WO 2004/047218 A2 wird ein verkleideter Antennenträger beschrieben, der aus einer metallischen Innenkonstruktion
besteht, die als dreiarmige Spinne ausgeführt ist. Über an den Spinnenarmen befestigte
Auflageflächen erfolgt eine Verkleidung durch Umwickeln mit dünnem GFK-Material.
[0003] US 5,995,063 B1 beschreibt einen rohrförmigen Antennenmast, dessen Innenkonstruktion einen dreistrahligen
Querschnitt aufweist. An der Innenkonstruktion sind drei um 120° versetzte, vertikal
verfahrbare Liftmechanismen für die Antennen befestigt.
[0004] DE 102 15 732 C1 beschreibt einen rohrförmigen Dachaufbau zur Aufnahme von Antennen und technischen
Komponenten. Der rohrförmige Aufbau ist doppelwandig ausgeführt, wobei zwischen den
beiden Wandungen als Aussteifungen Abstandshalter und Schaumstoffe eingebracht werden.
[0005] In
DE 201 13 645 U1 ist ein Montagesystem zur Errichtung von Antennenanlagen mit Antennenhüllen beschrieben.
Auch hier befinden sich am Mastkörper befestigte Verkleidungs-und Gestaltungselemente.
[0006] Ein in
EP 1 198 024 A1 beschriebener Antennenmast ist hohl ausgebildet. In seinem Inneren sind die Antennen
an Tragteilen befestigt und entlang von Führungen verfahrbar.
[0007] In
DE 20 2004 009 934 U1 wird eine modulare Antennenanlage beschrieben, bei der das Antennentragmodul und
das Verkleidungsmodul jeweils auf einer eigenen, voneinander statisch getrennten Grundlage
befestigt ist. Der Windwiderstand wird somit nur am äußeren Verkleidungsmodul der
Antennenanlage wirksam. Das Verkleidungsmodul wird so dimensioniert und montiert,
dass bei wechselnder Windlast insbesondere nur das Verkleidungsmodul in Richtung der
Windlast nachgibt. Das Antennentragmodul wird damit von Windkräften abgeschirmt.
[0008] Die im Stand der Technik beschriebenen Antennenträger werden jeweils individuell
passfähig zur entsprechenden Mastbestückung zusammengestellt und gefertigt. Ihr hohes
Gewicht ist nachteilig für den Transport, die Montage und für den Betrieb. Teilweise
sind sie anfällig gegen Windlasten und bieten eine geringe Variabilität beim Einsatz
verschiedener Antennenarten. Werden Antennen oder Systemtechnik der bestehenden Anlage
hinzugefügt, so sind umfangreiche Änderungen an Montageelementen für Antennen und
Verkleidungselementen vorzunehmen. Dazu ist oftmals die gesamte Antennenanlage mit
Verkleidungselementen abzubauen und umzurüsten. Bei einer Dachmontage sind die einzelnen
Antennenteile oft zu groß, um über enge Treppenhäuser und Aufzüge transportiert zu
werden.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Mobilfunk-Antennenanlage zu entwickeln, die mit
einem hohen Grad an vorfertigbaren Teilen eine schnelle und einfache Montage vor Ort
ermöglicht. Die Antennenanlage soll unter Beachtung eines maximal erlaubten Auslenkungswinkels
hinsichtlich Statik, Gewicht und Kosten optimiert ausgelegt und servicefreundlich
sein. Die Antennenanlage soll auch als Dachaufbau geeignet sein, wobei insbesondere
ein Transport auch durch enge Treppenhäuser und Aufzügen ermöglicht werden soll.
[0010] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Ausgestaltende
Merkmale sind in den Unteransprüchen 2 bis 7 beschrieben.
[0011] Der Antennenträger dient zur Aufnahme von Mobilfunkantennen. Er besteht aus einem
Mast, der aus mindestens drei Stützen gebildet wird. Bei vorzugsweise drei Stützen
sind diese um jeweils 120° versetzt im gleichen Abstand zueinander angeordnet. Der
Abstand der Stützen sollte zwischen 30 bis 150cm liegen. Zwischen den Stützen sind
über die Höhe verteilt mehrere Haltebleche befestigt. Diese Haltebleche halten die
Stützen in ihrer Lage und dienen gleichzeitig als Aufnahme für die verschiedenen Mobilfunkantennen.
Die Stützen sind Leichtmetallhohlprofile, beispielsweise Aluminiumrohre, oder GFK-Hohlprofile.
[0012] An den Stützen ist eine Verkleidung befestigt, die zumindest im Antennenbereich dielektrische
Eigenschaften besitzt. Der Antennenträger braucht nur im Antennenbereich aus dielektrischem
Material zu bestehen. Die Verkleidungsplatten können deshalb außerhalb des Antennenbereiches
aus Metallblechen bestehen. Im Antennenbereich werden elektrisch optimierte Materialien
eingesetzt, beispielsweise glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK), Polyvinylchlorid
(PVC) oder Polypropylen (PP).
[0013] Die Verkleidung besteht aus flächigen Verkleidungsplatten, die in Laschen an den
Stützen eingeschoben sind. Die Länge der Verkleidungsplatten kann dabei so groß gewählt
werden, dass die verkleidungsplatten unter Spannung stehend gebogen werden und sie
dabei eine Rundung bilden. Damit kann der Mast vollständig verkleidet werden, ohne
dass ersichtlich ist, dass es sich um einen Antennenmast handelt. Die Verkleidung
kann auch aus vorgefertigten GFK-Halbschalen bestehen.
[0014] Eine vorteilhafte Ausführung besteht darin, dass die Leichtmetallhohlprofile stranggepresste
Aluminium-Hohlkammerprofile sind, bei deren Herstellung Laschen zur Befestigung für
die inneren Haltebleche und/oder Laschen für die Verkleidungsbleche mit angeformt
sind. Das gleiche gilt auch für extrudierte GFK-Hohlprofile.
[0015] An den inneren Halteblechen können Metallschienen befestigt sein, in denen die Antennen
höhenverstellbar und/oder schwenkbar angeordnet sind. Über ein Seilzug- oder Kettensystem
werden die Antennen in die entsprechende Lage verschoben und arretiert. Zu Montage-
oder Revisionszwecken können sie in den Zugangsbereich herunter gefahren werden.
[0016] Die Stützen können jeder auf einer eigenen oder auch alle auf einer gemeinsamen Grundplatte
oder Flansch befestigt sein, die wiederum zur Befestigung auf einem Fundament dienen.
[0017] Die formschlüssige Ausbildung der Profilteilenden erlaubt ein schnelles und einfaches
einstecken, einrasten oder einklicken aller zu verbindenden Teile. Alle Hohlprofilteile
können zu ihrer Versteifung innere Stege besitzen.
[0018] Der Antennenträger ist oben durch einen Kunststoffdeckel verschlossen. Dadurch werden
die Antennen vor äußeren Einflüssen geschützt.
[0019] Die Stützen 1 sind je auf einer Bodenplatte 7 befestigt, die wiederum fest auf dem
Fundament 8 verdübelt ist oder durch eine Auflast, beispielsweise Wassertanks oder
Betonplatten, gehalten wird.
[0020] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus dem nachfolgenden
Ausführungsbeispiel unter Bezugnahmen auf die zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen
- Fig. 1
- Antennenträger
- Fig. 2
- Schnitt A-A
- Fig. 3
- Schnitt B-B
[0021] Fig. 1 zeigt einen Antennenträger in einer Seitenansicht. In Fig. 2 sind jeweils
ein Schnitt A-A bzw. in Fig. 3 ein Schnitt B-B dargestellt, wobei in Fig. 2 die Bodenplatten
7 nicht zu sehen sind.
[0022] Der dargestellte Antennenträger ist etwa 5,0m hoch. Er besteht aus 3 um jeweils 120°
versetzt angeordnete Stützen 1. Diese Stützen 1 sind im Strangpressverfahren hergestellte
Aluminium-Hohlkammerprofile mit einem Rohrdurchmesser von 0,15m. Die Stützen 1 besitzen
einen Abstand von 1,0m. Bei der Herstellung der Strangpressprofile wurden Laschen
5 und Halteprofile 6 mit angeformt. Die Laschen 5 sind so geformt, dass immer in 2
Laschen 5 jeweils eine Verkleidungsplatte eingeschoben werden kann. Die Verkleidungsplatten
4 sind in ihrer Länge so bemessen, dass sie, wenn sie in die Laschen 5 eingeschoben
werden, unter Spannung stehen und dabei so nach außen gebogen werden, dass eine Rundung
entsteht. Die drei Verkleidungsplatten 4 ergeben somit eine allseitig geschlossene,
rohrförmige Verkleidung der Antennen. Die Verkleidungsplatten 4 sind in der Höhe über
den Antennenträger in jeweils zwei 1,5m hohe obere Platten aus Glasfaserverstärktem
Kunststoff (GFK) sowie eine 2,0m hohe untere Platte aus Aluminiumblech unterteilt.
Die Dicke aller Verkleidungsplatten 4 ist etwa 4-5mm.
[0023] Die Stützen 1 werden durch eine im Bodenbereich und drei im Antennenbereich angeordnete,
etwa 0,3m hohe Haltebleche in ihrer Lage fixiert. Diese Haltebleche sind 0,3m breite
Aluminiumbleche mit einer Dicke von etwa 5mm. Die Haltebleche werden an die Halteprofile
6 an die Stützen 1 angeschraubt.
[0024] Die Antennehalterung über entsprechende Antennenhalterungen 10 sind aus dem Schnitt
A-A ersichtlich. Die erforderlichen Vorverstärker können unterhalb der Antenne befestigt
werden. Die erforderliche Systemtechnik befindet sich außerhalb der Außenhülle. Bei
Außenhüllen mit größerem Durchmesser kann die Systemtechnik auch ganz oder teilweise
zwischen Außenhülle und Lisene 1 untergebracht werden.
[0025] Nicht dargestellt ist eine Möglichkeit, die Mobilfunkantennen in der Höhe verfahrbar
anzuordnen. Dazu werden an den Halteblechen 2 über die gesamte Höhe des Antennenträgers
Aluminiumschienen befestigt. Die Antennen besitzen dabei einen Mechanismus mit Rollen
und Seilzug, der eine Höhenverstellung und Arretierung der Mobilfunkantennen ermöglicht.
[0026] Die Stützen 1 sind je auf einer Bodenplatte 7 befestigt, die wiederum fest auf dem
Fundament 8 aufgedübelt ist.
[0027] An den drei Halteblechen 2 sind je zwei Schienen 16 für Mobilfunkantennen 2 gleich
bei der Herstellung mit angeformt. Diese Schienen 16 verlaufen über die gesamte Höhe
des Mastes 1. In ihnen sind die Antennen über eine spezielle Halterung 19 schwenkbar
und insgesamt höhenverstellbar.
[0028] Der Antennenträger ist oben mit einem Deckel 9 abgedeckt. Dadurch werden die enthaltenen
Mobilfunkantennen 3 vor äußeren Einflüssen geschützt.
[0029] Der Antennenträger ist insbesondere durch sein geringes Gewicht bei einer ausgesprochen
hohen Stabilität und Steifigkeit charakterisiert. Hohlprofile bieten gegenüber den
Vollprofilen den Vorteil einer höheren Festigkeit bei einem geringeren Materialverbrauch.
Außerdem lassen sich die einzelnen Segmente sehr einfach und kostengünstig vorfertigen
und vor Ort in sehr kurzer Zeit montieren. Der Antennenträger ist sowohl im Betrieb
sehr servicefreundlich und ermöglicht auch einen einfachen und schnellen Austausch
der enthaltenen Antennentechnik. Mit dem erfindungsgemäßen Antennenträger kann auch
eine einfache Dachmontage erfolgen, wenn die Zugänge über Aufzüge oder Treppenhäuser
relativ eng sind.
Bezugszeichenaufstellung
[0030]
- 1
- Stützen
- 2
- Halteblech
- 3
- Mobilfunkantenne
- 4
- Verkleidungsplatte
- 5
- Lasche
- 6
- Halteprofil
- 7
- Bodenplatte
- 8
- Fundament
- 9
- Deckel
- 10
- Antennenhalterung
1. Antennenträger zur Aufnahme von Mobilfunkantennen mit folgenden Merkmalen:
- mindestens drei Stützen (1) sind auf Abstand um jeweils etwa den gleichen Winkel
versetzt angeordnet,
- die Stützen (1) werden durch innere Haltebleche (2) in ihrer Lage fixiert,
- an den Halteblechen sind die Mobilfunkantennen (3) montiert,
- die Stützen (1) sind Leichtmetallhohlprofile.
2. Antennenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an den Stützen (1) eine Verkleidung befestigt ist, die zumindest im Antennenbereich
dielektrische Eigenschaften besitzt.
3. Antennenträger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkleidung aus flächigen Verkleidungsplatten (4) besteht, die in Laschen (5)
an den Stützen (1) einschiebbar sind, wobei der Länge der Verkleidungsplatten (4)
so groß gewählt wird, dass sie unter Spannung stehend gebogen werden und dabei eine
Rundung bilden.
4. Antennenträger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützen (1) stranggepresste Aluminium-Hohlkammerprofile oder extrudierte GFK-Hohlkammerprofile
sind, bei deren Herstellung Halteprofile (6) für die inneren Haltebleche (2) und/oder
die Laschen (5) für die Verkleidungsplatten (4) mit angeformt sind.
5. Antennenträger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an den Halteblechen (2) Schienen befestigt sind, in denen die Mobilfunkantennen (J)
in der Höhe verfahrbar und/oder schwenkbar angeordnet sind.
6. Antennenträger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkleidungsplatten (4) außerhalb des Antennenbereiches aus Metallblechen bestehen.
7. Antennenträger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkleidungsplatten (4) im Antennenbereich aus glasfaserverstärktem Kunststoff
oder aus Polypropylen bestehen.