[0001] Die Erfindung betrifft ein Türblatt für eine Haustür, mit einem Türblattrahmen und
in einer in dem Türblattrahmen eingesetzten Türfüllung, die wenigstens eine erste
Motivplatte aus undurchsichtigem Material und eine Scheibe aus Glas oder dergleichen
opaken Material aufweist.
[0002] Viele bekannte Haustüren weisen Türblätter mit Lichtausschnitt auf. Diese Lichtausschnitte
sind mit Scheiben, meist aus Ornamentglas verschlossen. Weitere Designelemente wie
Rahmenelemente, Farb- oder Edelstahlapplikationen können um den Lichtausschnitt auf
einer Motivplatte angeordnet sein.
[0003] Um ganz verschiedene individuelle Designs zur Verfügung zu stellen, werden Türblätter
von Haustüren in der Regel so gefertigt, dass ein meist umlaufender Türblattrahmen
vorgesehen ist, an dem die Beschläge, wie Türbänder und Schlösser sowie Riegel, angeordnet
sind. In oder an diesem tragenden Türblattrahmen wird dann eine Türblattfüllung mit
dem jeweils gewünschten Design eingesetzt. Als Türblattfüllung dient beispielsweise
eine Sandwichplatte, die auf der äußeren Sichtseite die das jeweilige Design tragende
Motivplatte hat.
[0004] Die vorbeschriebene Technik findet man bei dem allermeisten derzeit auf dem Markt
befindlichen Haustüren. Auch die Hörmann KG hat solche Türen unter anderem auf der
Messe Bau 2005, welche im Januar 2005 in München stattgefunden hat, ausgestellt.
[0005] Die vorbeschriebene Technik mit einer in einem Türblattrahmen gehaltenen Motivplatte
macht ganz unterschiedliche Designs bei ansonsten im wesentlichen einheitlicher und
industriell herstellbarer Türtechnik möglich. Auch sind verschiedene Formen von Lichtausschnitten
möglich, dies aber nur in Grenzen, die weit innerhalb der Motivplatte liegen.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Türblatt für eine Haustür zu schaffen, bei der
trotz Möglichkeit industrieller Fertigung größere Freiheiten für die Gestaltung von
Türmotiven gegeben sind.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Türblatt mit den Merkmalen des hier beigefügten Anspruches
1 gelöst.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Bei dem erfindungsgemäßen Haustür-Türblatt ist ebenfalls ein Türblattrahmen und eine
in den Türblattrahmen eingesetzte Türfüllung vorgesehen. Die Türfüllung weist wenigstens
eine erste Motivplatte aus undurchsichtigem Material auf, mittels der unterschiedliche
Farbgestaltungen oder Materialanmutungen sowie unterschiedliche Designapplikationen
insbesondere an der sichtbaren Außenseite des Türblattes vorgesehen werden können.
Weiter weist die Türfüllung wenigstens eine Scheibenanordnung - bestehend aus einer
Scheibe oder mehreren nebeneinander liegenden Scheiben - auf. Die Scheibenanordnung
ist aus Glas oder dergleichen Material gebildet, insbesondere aus opaken Material.
Das Glas kann klarsichtig sein oder ist vorzugsweise als Ornamentglas mit einem -
zum Beispiel eingewalzten Glasmuster - ausgebildet. Es kann aber auch gefärbtes oder
getrübtes Glas für die Scheibe vorgesehen sein. Anstelle von Glas können auch andere
ähnlich gestaltete Materialien, wie insbesondere Kunststoff, für die Scheibenanordnung
vorgesehen sein. Am meisten bevorzugt, weil von der Optik hochwertiger und beständiger,
ist jedoch Glas. Während aber im Stand der Technik die Scheibe der Türfüllung innerhalb
eines Ausschnittes einer Motivplatte angeordnet ist, ist bei der Erfindung vorgesehen,
dass sich das Scheibenelement oder die Scheibenanordnung über die gesamte vertikale
Länge des Türblattes erstreckt, so dass sich die wenigstens eine Motivplatte ausschließlich
an einer der vertikalen Seiten der Scheibenanordnung befindet. Die Motivplatte erstreckt
sich also weder oberhalb noch unterhalb der Scheibenanordnung, sondern allein neben
der Scheibenanordnung.
[0010] Ein besonders klares Design bei kostengünstigerer Herstellung ergibt sich dann, wenn
die Scheibenanordnung schmäler als die neben ihr liegende Motivplatte ist. Demnach
ist ein größerer Bereich der Türfüllung durch die Motivplatte und damit durch gegenüber
Glas günstiger herstellbarem und auch mit geringerem spezifischen Gewicht herstellbare
Motivplatte ausgefüllt.
[0011] Wenngleich auch eine Ausführungsform denkbar ist, bei der die Scheibenanordnung an
einer Seite der Türfüllung und eine einzelne Motivplatte an der anderen Seite des
Türblattes angeordnet ist, so ist bevorzugt, dass die Scheibenanordnung zwischen zwei
Motivplatten sich über die gesamte vertikale Länge des Türblattes erstreckend angeordnet
ist. Von einer linken vertikalen Seite der Türfüllung zur rechten vertikalen Seite
hin gesehen, gibt es demnach zuerst die erste Motivplatte, dann die Scheibe bzw. Scheibenanordnung
und dann die zweite Motivplatte. Die Scheibenanordnung ist dabei vorzugsweise aus
den zuvor genannten Gründen schmäler als die zweite Motivplatte ausgebildet. Die Scheibenanordnung
ist weiter vorzugsweise Teil eines ein vertikal durchgehendes Segment der Türfüllung
bildenden Glassegments. Das Glassegment ist vorzugsweise durch wenigstens zwei Scheibenanordnungen
gebildet, welche jeweils an den Türblattbreitseiten angeordnet sind. Dazwischen können
Abstandshalter oder auch nur Luft vorgesehen sein. Auch können weitere Designelemente,
beispielsweise auch dreidimensionale Objekte zwischen den beiden Scheiben angeordnet
sein.
[0012] Bei der Erfindung wird also ein Glassegment auf den durch das Türblatt gebildeten
Flügel gesetzt, welches Glassegment vertikal über den Flügel durchläuft. Dadurch ist
vorzugsweise kein Profil- oder Profilanteil im Glasbereich sichtbar, was der Tür eine
besondere Note gibt.
[0013] Eine besonders einzigartige Optik wird erreicht, wenn man die Scheibenanordnung bündig
mit dem Türmotiv ausbildet.
[0014] Das Glassegment bzw. die Scheibenanordnung lässt sich dadurch recht gut fixieren,
dass sie mit ihren horizontalen Randbereichen jeweils auf einem unteren und einem
oberen Rahmenholm des Türblattrahmens aufliegt. Das Vorsehen des Rahmenholms fällt
dann kaum auf, wenn die Scheibenanordnung dabei jeweils den Rahmenholm vollständig
überdeckt. Beispielsweise kann die Scheibenanordnung mit dem Rahmenholm verklebt sein.
Oder es ist an dem Rahmenholm eine den Glasrand umfassende Glasleiste vorgesehen,
welche außerdem die empfindliche Glaskante vor Beschädigungen schützen kann. Die Glasleiste
kann derart ausgebildet sein, dass der Rahmenholm kaschiert wird.
[0015] Damit der Rahmenholm möglichst wenig optisch auffällt, ist bevorzugt, dass er sich
in vertikaler Richtung weniger als ca. 5 cm, insbesondere weniger als 1 bis 3 cm erstreckt.
Verglichen mit der üblichen Türblatthöhe ist so der Rahmenholm in Höhenrichtung relativ
dünn ausgebildet. Ausreichende Stabilität kann durch das Vorsehen von üblichen Rahmenprofilen
erreicht werden. Alternativ oder zusätzlich kann man die Glasscheibe an ihren Randbereichen
möglichst undurchsichtig gestalten, so dass der Rahmenholm nicht sichtbar auffällt.
[0016] Wir vorstehend erläutert, ist es bevorzugt, dass die Scheibenanordnung möglichst
bündig in einer Ebene mit der jeweiligen Motivplatte liegt. Um jedoch die vertikalen
Scheibenränder einzufassen und die Kanten vor Beschädigungen zu schützen, ist weiter
bevorzugt, dass eine Deckschicht der Motivplatten vertikale Randbereiche der Scheibenanordnung
überlagert. Die Deckschicht kann bezogen auf die Gesamterstreckung der Tür relativ
dünn bemessen sein, beispielsweise weniger als ca. 1 bis 3 mm dick sein, so dass die
Scheibenanordnung weiterhin möglichst bündig mit der Motivplatte abschließt. Diese
Deckschicht kann beispielsweise durch ein die Motivplatte bildendes Metallblech oder
eine Kunststoffplatte gebildet sein. Auch andere Materialien sind denkbar.
[0017] Es sind verschiedene relative Anordnungen von zwei oder mehr Motivplatten mit wenigstens
einer Scheibe dazwischen denkbar. Ein besonders klares Design mit dem Vorteil einer
einheitlichen Herstellung der Motivplatten wird jedoch dann erreicht, wenn die Scheibe(n)
symmetrisch zur vertikalen Mittellinie durch das Türblatt angeordnet ist bzw. sind.
So können die erste und die zweite Motivplatte z. B. identisch ausgebildet sein und
einheitlich hergestellt werden.
[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Haustür mit einer Türzarge und einem Türblatt und
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht eines Horizontalschnitts durch die Tür gemäß Fig. 1.
[0019] Die in den Figuren dargestellte Haustür 10 weist eine Türzarge 14 und eine darin
mittels nicht dargestellter Türbänder schwenkbar gehaltenes Türblatt 12 auf.
[0020] Wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich, hat das Türblatt 12 einen Türblattrahmen 16
mit aus flachen Hohlprofilen 18 gebildeten Rahmenholmen 19.
[0021] In dem Türblattrahmen 16 ist eine Türfüllung 20 eingesetzt. Die Türfüllung 20 ist
gebildet aus einer ersten Sandwichplatte 22, einer zweiten Sandwichplatte 24 und einem
Glassegment 26 dazwischen. Beide Sandwichplatten 22, 24 und das Glassegment 26 erstrecken
sich jeweils über die gesamte vertikale Länge des Türblattes 12.
[0022] Die beiden Sandwichplatten 22, 24 sind im wesentlichen spiegelbildlich identisch
zueinander ausgebildet. An der nach außen weisenden Türblattbreitseite 28 trägt die
erste Sandwichplatte 22 eine erste Motivplatte 30; und die zweite Sandwichplatte trägt
an der außenseitigen Türblattbreitseite 28 eine zweite Motivplatte 31. Auf der Innenseite
tragen die beiden Sandwichplatten 22, 24 jeweils Rückplatten 32, 33. Dazwischen befindet
sich Dämmmaterial 34.
[0023] Das Glassegment 26 weist an der außenseitigen Türblattbreitseite 28 eine erste Scheibenanordnung,
bestehend aus einer ersten Glasscheibe 36, und an der innenseitigen Türblattbreitseite
28 eine zweite Scheibenanordnung, bestehend aus einer zweiten Glasscheibe 40, auf.
In nicht dargestellten Ausführungen sind anstelle einer Glasscheibe auf jeder Seite
mehrere nebeneinander liegende Glasscheiben vorgesehen.
[0024] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, liegen die horizontalen Ränder der Glasscheiben 36, 40
auf den horizontalen Rahmenholmen 19 auf. In der dargestellten Ausgestaltung überdecken
die Glasscheiben 36, 40 diese Rahmenholme 19 vollständig. In einer nicht dargestellten
weiteren Ausführungsform ist an den horizontalen Rahmenholmen eine profilierte Glashalteleiste
vorgesehen, welche die Randkanten der Glasscheibe 36, 40 schützend und haltend umfasst.
[0025] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind die Motivplatten 30, 31 sowie die Rückplatten 32,
33 durch relativ dünne Bleche gebildet, deren zur jeweiligen Glasscheibe 36, 40 hin
gewandten Randbereiche die vertikalen Randbereiche der Glasscheiben 36, 40 überdecken.
Die Bleche der Platten 30 - 33 sind dünn ausgebildet, so dass optisch praktisch der
Eindruck entsteht, dass die Glasscheiben 36, 40 bündig mit den Motivplatten bzw. Rückplatten
30 - 33 abschließen.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 10
- Haustür
- 12
- Türblatt (Flügel)
- 14
- Türzarge
- 16
- Türblattrahmen
- 18
- Hohlprofil
- 19
- Rahmenholme
- 20
- Türfüllung
- 22
- Erste Sandwichplatte
- 24
- Zweite Sandwichplatte
- 26
- Glassegment
- 28
- Türblattbreitseite (Außenseite)
- 30
- Erste Motivplatte
- 31
- Zweite Motivplatte
- 32
- Rückplatte
- 33
- Rückplatte
- 34
- Dämmmaterial
- 36
- Glasscheibe (Scheibenanordnung)
- 38
- Türblattbreitseite (Innenseite)
- 40
- Glasscheibe (Scheibenanordnung)
1. Türblatt (12) für eine Haustür (10), mit einem Türblattrahmen (16) und einer in den
Türblattrahmen (16) eingesetzten Türfüllung (20), die wenigstens eine erste Motivplatte
(30) aus undurchsichtigem Material und eine Scheibenanordnung (36, 40) aus Glas oder
dergleichen opaken Material aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Scheibenanordnung (36, 40) des Türblattes über dessen gesamte vertikale
Länge erstreckt, wobei die erste Motivplatte (30) ausschließlich an einer ersten sich
vertikal erstreckenden Seite der Scheibenanordnung (36, 40) angeordnet ist.
2. Türblatt nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Scheibenanordnung (36, 40) schmäler als die erste Motivplatte (30) ist.
3. Türblatt nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine zweite Motivplatte (31) ausschließlich an einer der ersten Seite gegenüberliegenden
zweiten sich vertikal erstreckenden Seite der Scheibenanordnung (36, 40) angeordnet
ist.
4. Türblatt nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Scheibenanordnung (36, 40) schmäler als die zweite Motivplatte (31) ist.
5. Türblatt nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Scheibenanordnung (36, 40) Teil eines Glassegments (26) ist, das sich durchgängig
über die gesamte vertikale Länge des Türblatts (12) erstreckt.
6. Türblatt nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Glassegment (26) zwischen zwei Sandwichplatten (22, 24) angeordnet ist, von denen
jeweils wenigstens eine Sichtseite (28) eine Motivplatte (30, 31) trägt.
7. Türblatt nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Türfüllung (20) ausschließlich durch die beiden Sandwichplatten (22, 24) mit
dem Glassegment (26) dazwischen gebildet ist.
8. Türblatt nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Glassegment (26) auf jeder Türblattbreitseite (28, 38) wenigstens eine Scheibe
(36, 40) aufweist.
9. Türblatt nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Scheibenanordnung (36) in der Ebene der Türblattbreitseite (28) im wesentlichen
bündig mit der Motivplatte (30, 31) angeordnet ist.
10. Türblatt nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Scheibenanordnung (36, 40) mit ihren horizontalen Randbereichen auf einem unteren
und einem oberen Rahmenholm (19) des Türblattrahmens (16) diese vollständig überdeckend
aufliegt.
11. Türblatt nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich der obere und/oder der untere Rahmenholm (19) des Türblattrahmens (16) bei Blick
senkrecht zur Türblattbreitseite (28, 38) gesehen weniger als ca. 5 cm, insbesondere
weniger als etwa 1 bis 3 cm, in vertikaler Richtung erstreckt.
12. Türblatt nach einem der Ansprüche 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Scheibenanordnung (36, 40) in den oberen und unteren Randbereichen undurchsichtig
ist.
13. Türblatt nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Deckschicht der wenigstens einen Motivplatte (30, 31) die Scheibenanordnung
(36) an deren vertikalen Seitenrändern überlagert.
14. Türblatt nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die überlagernde Deckschicht weniger als 1 bis 3 mm dick ist.
15. Türblatt nach einem der Ansprüche 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Deckschicht aus Metallblech oder Kunststoff gebildet ist.
16. Türblatt nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Scheibenanordnung (36, 40) im wesentlichen in Bezug auf die vertikale Längsmittelebene
durch das Türblatt symmetrisch angeordnet ist.